[NRW] Bahnverkehr an Rhein und Ruhr

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

JNK @ 18 Jun 2008, 17:57 hat geschrieben:Also: Wir gegen Uns - oder wie?

Ähh?. Hab ich zu sehr "vereinfacht"?  Wo ist mein Denkfehler?
Das hast Du in der Tat sehr vereinfacht.

Als Anstalt des öffentlichen Rechtes hat der VRR keine Unternehmensfunktion. Seine Finanzierung erfolgt nicht über die Einnahmen aus den Ticketverkäufen, sondern aus öffentlichen Mitteln. Er verwaltet lediglich die Einnahmen und die Regionalisierungsmittel und nimmt die Verteilung an die beauftragten Verkehrsunternehmen vor. Darüber hinaus schließt er mit den Verkehrsunternehmen Verkehrsverträge ab und überwacht die Einhaltung der Vertragsbedingungen.

Die Deutsche Bahn AG ist seit ihrer Umwandlung ein reines Privatunternehmen, bei dem zufällig die Bundesrepublik Deutschland (zur Zeit noch) sämtliche Aktien besitzt. Entstanden ist die AG aus dem Sondervermögen Deutsche Bundesbahn/Deutsche Reichsbahn. Auch wenn es vielleicht Deiner Vorstellung entspricht, aber als Bürger dieses Landes bist Du juristisch in keinster Weise Miteigentümer der DB AG (und warst es auch nicht beim Sondervermögen Deutsche Bundesbahn). Die DB Regio NRW GmbH ist demnach ein Verkehrsunternehmen wie Abbelio, Arriva oder andere.
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Ein wichtiger Hinweis: Wie eine Sprecherin des NVR (neuer Dachverband von VRS und AVV) mitgeteilt hat, läuft die Ausschreibung der Teilnetze A1, A2 und A3 unabhängig von der Vertragskündigung des VRR. RE1, RE5 sowie die S-Bahnen haben da sehr, sehr langfristige Verträge. Wie es hier weitergeht, ist noch nicht bekannt.
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Nightwish
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Beitrag von Nightwish »

Larry Laffer @ 19 Jun 2008, 00:27 hat geschrieben: Ein wichtiger Hinweis: Wie eine Sprecherin des NVR (neuer Dachverband von VRS und AVV) mitgeteilt hat, läuft die Ausschreibung der Teilnetze A1, A2 und A3 unabhängig von der Vertragskündigung des VRR. RE1, RE5 sowie die S-Bahnen haben da sehr, sehr langfristige Verträge. Wie es hier weitergeht, ist noch nicht bekannt.
Unabhängig heißt, das diese auch ohne Vertragskündigung so ausgeschrieben worden wären? :huh:
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Thurbo
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Beitrag von Thurbo »

autolos @ 18 Jun 2008, 10:35 hat geschrieben:
Diese Aussage ist falsch. In einem Beitrag an anderer Stelle hatte ich zum Vergleich die Kosten je Mitarbeiter der ODEG und der NOB neben die der DB Regio AG gestellt. Die Werte waren aus den veröffentlichten Jahresabschlüssen der Gesellschaften entnommen. Die NOB zahlt rd. 10 % weniger, die ODEG 30 % weniger. Die Aussage zur Heidekrautbahn beruht offenbar auf einem Gerücht, welches von den Wettbewerbern und Gewerkschaften gestreut wurde. Es gibt bei der Heidekrautbahn gegenwärtig keinen Tarifvertrag und wenn ich die Aussagen von Herrn Mehdorn richtig deute, soll die Bezahlung sich nicht von der aktuellen Bezahlung unterscheiden, vielmehr sollen nur die Arbeitszeitregelungen- und -anrechnungen an den Wettbewerberstandard angepaßt werden.
Ähm, kann es vielelic ht sein, dass einige der Privatbahnen keinen so großen sehr gut bezahlten Wasserkopf haben und dadurch auch die durchschnittlichen Lohnkosten pro Mitarbeiter niedriger sind?

Ich meine nur als fiktiven Beispielsfall, wenn z. B. zwei Firmen mit 100 Mitarbeitern Ihren Lokführern das geliche Gehalt zahlen, das eine Unternehmen aber 75 Lokführer und 25 besser bezhalte Leute Leute im Mangement hat, das andere aber 85 Lokführer und nur 15 besser bezahlte im Management, welches Unternehmen hat dann geringere Ausgaben pro Beschäftigtem?

Nur so ne kleine Idee zur Aussagekraft von Durchschnittsangaben... hat irgendwie manchmal schon was mit Äpfeln und Birnen zu tun... :ph34r:
~\__/
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Beitrag von autolos »

612 hocker @ 18 Jun 2008, 16:07 hat geschrieben: Ein Jahresabschluss sagt aber nicht aus wie viel man monatlich Netto in der Tasche hat. Was ist überhaupt in den Jahresabschlüssen drin? Gehalt + Lohnnebenkosten, nur Gehalt oder gibt es da Unterschiede? Eigentlich kann man die Firmen mit diesem Wert nicht vergleichen, weil jedes Unternehmen andere Bemessungsgrundlagen hat. Außerdem bekommen Berufseinsteiger weniger Gehalt. Dieses steigt mit zunehmender Erfahrung und da die privaten einige Neueinsteiger mehr als die DB haben zahlen sie auch insgesamt weniger Gehalt.
Was im Jahresabschluß unter Gehalt und gesetzlichem Sozialaufwand stehen muß, ist gesetzlich geregelt. In diesem Punkt können alle Unternehmen miteinander verglichen werden, es gibt keine Unterschiede.

Hinsichtlich der Berufseinsteiger: Dort gibt es bestimmt ein Wirkung, die aber sicher nur einen Teil des Unterschieds ausmacht, dafür ist der Unterschied dann doch zu groß. PEG und NOB erbringen zudem schon einige jahre Verkehrsleistungen, daß zumindest nicht alle Angestellten Neueinsteiger sein können.
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Beitrag von autolos »

Thurbo @ 19 Jun 2008, 07:42 hat geschrieben: Ähm, kann es vielelic ht sein, dass einige der Privatbahnen keinen so großen sehr gut bezahlten Wasserkopf haben und dadurch auch die durchschnittlichen Lohnkosten pro Mitarbeiter niedriger sind?

Ich meine nur als fiktiven Beispielsfall, wenn z. B. zwei Firmen mit 100 Mitarbeitern Ihren Lokführern das geliche Gehalt zahlen, das eine Unternehmen aber 75 Lokführer und 25 besser bezhalte Leute Leute im Mangement hat, das andere aber 85 Lokführer und nur 15 besser bezahlte im Management, welches Unternehmen hat dann geringere Ausgaben pro Beschäftigtem?

Nur so ne kleine Idee zur Aussagekraft von Durchschnittsangaben... hat irgendwie manchmal schon was mit Äpfeln und Birnen zu tun... :ph34r:
Wir groß ist denn der "gutbezahlte Wasserkopf" bei der DB Regio AG? Selbst wenn man unterstellt, daß bei der Regio AG der Anteild der Verwaltung um 5%-Punkte über dem der anderen Unternehmen liegt (was nicht nachweisbar ist) und diese Personen im Durchschnitt das Doppelte des übrigen Durchschnitts verdienen (was ebenfalls nicht nachweisbar, wahrscheinlich aber unzutreffend ist), blieben die Gehälter von PEG und ODEG noch weit unter denen, die die DB zahlt, die der anderen genannten Unternehmen geringfügig darunter. Gar nicht berücksichtigt wird dabei übrigens die Frage der effektiven Arbeitszeit (Pausenregelungen, Arbeitszeitunterbrechnungen,...). Ebenfalls außen vor sind sonstige Leistungen des Arbeitgebers, die sich aus den Abschlüssen nicht ersehen lassen. Ber der DB wären dies z.B. Freifahrten. Ob die Wettbewerber ähnliches anbieten, weiß ich nicht.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Bei den Privatbahnen gibt es eigentlich beides: Bahnen, die mießen Lohn zahlen im Vergleich zur DB, aber auch Bahnen, die um einiges mehr zahlen als die DB. Also ganz so pauschalisieren geht da auch nicht, es ist nicht immer DB=gut und Privatbahn=schlecht.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Nightwish
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Beitrag von Nightwish »

autolos @ 19 Jun 2008, 07:52 hat geschrieben:
Thurbo @ 19 Jun 2008, 07:42 hat geschrieben: Ähm, kann es vielelic ht sein, dass einige der Privatbahnen keinen so großen sehr gut bezahlten Wasserkopf haben und dadurch auch die durchschnittlichen Lohnkosten pro Mitarbeiter niedriger sind?

Ich meine nur als fiktiven Beispielsfall, wenn z. B. zwei Firmen mit 100 Mitarbeitern Ihren Lokführern das geliche Gehalt zahlen, das eine Unternehmen aber 75 Lokführer und 25 besser bezhalte Leute Leute im Mangement hat, das andere aber 85 Lokführer und nur 15 besser bezahlte im Management, welches Unternehmen hat dann geringere Ausgaben pro Beschäftigtem?

Nur so ne kleine Idee zur Aussagekraft von Durchschnittsangaben... hat irgendwie manchmal schon was mit Äpfeln und Birnen zu tun... :ph34r:
Wir groß ist denn der "gutbezahlte Wasserkopf" bei der DB Regio AG? Selbst wenn man unterstellt, daß bei der Regio AG der Anteild der Verwaltung um 5%-Punkte über dem der anderen Unternehmen liegt (was nicht nachweisbar ist) und diese Personen im Durchschnitt das Doppelte des übrigen Durchschnitts verdienen (was ebenfalls nicht nachweisbar, wahrscheinlich aber unzutreffend ist), blieben die Gehälter von PEG und ODEG noch weit unter denen, die die DB zahlt, die der anderen genannten Unternehmen geringfügig darunter. Gar nicht berücksichtigt wird dabei übrigens die Frage der effektiven Arbeitszeit (Pausenregelungen, Arbeitszeitunterbrechnungen,...). Ebenfalls außen vor sind sonstige Leistungen des Arbeitgebers, die sich aus den Abschlüssen nicht ersehen lassen. Ber der DB wären dies z.B. Freifahrten. Ob die Wettbewerber ähnliches anbieten, weiß ich nicht.
Manoman wir entwickeln uns immer weiter zum Wirtschaftsforum :D ! Ich glaube wenn wir den Laden Bahn schmeissen würden, wäre alles besser! ;)
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autolos
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Beitrag von autolos »

Boris Merath @ 19 Jun 2008, 14:45 hat geschrieben: Bei den Privatbahnen gibt es eigentlich beides: Bahnen, die mießen Lohn zahlen im Vergleich zur DB, aber auch Bahnen, die um einiges mehr zahlen als die DB. Also ganz so pauschalisieren geht da auch nicht, es ist nicht immer DB=gut und Privatbahn=schlecht.
Es mag sein, daß es gut zahlende Bahnen gibt. Bislang hat mir aber niemand eine nennen können, die im Regionalverkehr genauso viel zahlt, wie DB Regio (oder gar mehr). Beim durchforsten der veröffentlichten Jahresabschlüsse habe ich bislang bei keinem Unternehmen Indizien dafür finden können, daß nicht DB Regio die höchsten Löhne zahlt.
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Boris Merath @ 19 Jun 2008, 14:45 hat geschrieben: Bei den Privatbahnen gibt es eigentlich beides: Bahnen, die mießen Lohn zahlen im Vergleich zur DB, aber auch Bahnen, die um einiges mehr zahlen als die DB. Also ganz so pauschalisieren geht da auch nicht, es ist nicht immer DB=gut und Privatbahn=schlecht.
Wobei die Lohnkosten natürlich bei der DB am höchsten sein dürften, nirgendwo wirst Du eine so dermaßen ineffiziente Verwaltung vorfinden. Und genau die Verschlankung dieser Verwaltung, das Leerpumpen dieses Wasserkopfes ist das einzige, was die Politik immer wieder verhindert, aktuell wurde der Bahn eine Arbeitsplatzgarantie für 15 Jahre auferlegt. Wobei es wahrscheinlich relativ schnell darauf hinauslaufen wird, daß unheimlich viel Verwaltungspersonal zum DB-Mutterkonzern rübergesetzt wird, während die DB ML wohl alsbald ähnliche Effizienzstrukturen wie andere Privatbahnen erreichen wird.

Man muß allerdings dazusagen, daß es etwa bei der Ausschreibung der Regio-S-Bahn Bremen nur ein einziges EVU gibt, das auf dem Standpunkt steht, es sei unzumutbar, den Mitarbeitern Löhne nach dem Eisenbahnertarifvertrag zu bezahlen, und das war kurioserweise keine der bösen Privatbahnen, sondern das war die DB selbst. Während die Nordwestbahn, die das Netz 2010 übernehmen wird, dann wohl auf Basis einer freihändigen Vergabe (Hey, ohne freihändige Vergaben wär die DB im SPNV schon lange nur noch ein kleines Licht!), ihre Leute nach dem ETV bezahlt, sträubt die DB sich genau dagegen.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Larry Laffer @ 19 Jun 2008, 19:35 hat geschrieben:Wobei die Lohnkosten natürlich bei der DB am höchsten sein dürften, nirgendwo wirst Du eine so dermaßen ineffiziente Verwaltung vorfinden. Und genau die Verschlankung dieser Verwaltung, ....., was die Politik immer wieder verhindert, aktuell wurde der Bahn eine Arbeitsplatzgarantie für 15 Jahre auferlegt.
Was man als Erbe aus Behördenzeiten ansehen darf. Bei keinem anderen Unternehmen gelingt es den Gewerkschaften, so lange Garantien herauszuschlagen.
Wobei es wahrscheinlich relativ schnell darauf hinauslaufen wird, daß unheimlich viel Verwaltungspersonal zum DB-Mutterkonzern rübergesetzt wird, während die DB ML wohl alsbald ähnliche Effizienzstrukturen wie andere Privatbahnen erreichen wird.
Und der Mutterkonzern wird dann zu Lasten der Allgemeinheit, auch die der Bahnkunden am Leben gehalten. Wenn die DB ML dann auch die gleichen Qualitätsstandards erreicht, wäre trotzdem viel gewonnen.
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Autobahn @ 19 Jun 2008, 19:58 hat geschrieben: Was man als Erbe aus Behördenzeiten ansehen darf. Bei keinem anderen Unternehmen gelingt es den Gewerkschaften, so lange Garantien herauszuschlagen.
Nun mußt Du aber fairerweise dazu sagen, daß die Deutsche Bahn AG eine Menge Verwaltungsaufgaben von der Deutschen Bundesbahn eben gerade nicht geerbt hat. Es gab früher kein Bundeseisenbahnvermögen und kein Eisenbahnbundesamt, diese Aufgaben hat die Deutsche Bundesbahn selbst gemacht. Es gab auch keine zahlreiche Aufgabenträger und Zweckverbände, auch das hat die Bundesbahnverwaltung selbst gemacht. Die Aufgaben sind weg, die Leute sind noch da.

Wobei diese Jobgarantien ja nicht von Gewerkschaften einseitig festgelegt werden, sondern es gibt immer Regierungen, die den Bahnvorstand dazu zwingen, sich auf solche Vereinbarungen einzulassen. Dadurch verhindert man das seit Jahren unternehmerisch notwendige Zusammenschrumpfen der Verwaltung.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Larry Laffer @ 19 Jun 2008, 20:02 hat geschrieben:Nun mußt Du aber fairerweise dazu sagen, daß die Deutsche Bahn AG eine Menge Verwaltungsaufgaben von der Deutschen Bundesbahn eben gerade nicht geerbt hat.
Das ist m. E. der Kardinalfehler, der bei der Privatisierung gemacht wurde. Hätte man die Bahnmitarbeiter in diese Bereiche versetzt, gäbe es diese Probleme nicht. Zusätzlich hätte man die Infrastruktur strickt vom Betrieb trennen und sie dem Eisenbahnbundesamt zuordnen müssen. Dann wäre eine Jobgarantie überflüssig.
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Juristisch sind Netz und Betrieb ja getrennt, aber in der Tat mutet es seltsam an, daß es eine bundeseigene Aktiengesellschaft gibt, die diese Infrastruktur verwaltet und noch ein EBA, das diese bundeseigene Aktiengesellschaft beaufsichtigt. Das hätte man wirklich effizienter haben können.
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autolos
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Beitrag von autolos »

Larry Laffer @ 19 Jun 2008, 19:35 hat geschrieben: Man muß allerdings dazusagen, daß es etwa bei der Ausschreibung der Regio-S-Bahn Bremen nur ein einziges EVU gibt, das auf dem Standpunkt steht, es sei unzumutbar, den Mitarbeitern Löhne nach dem Eisenbahnertarifvertrag zu bezahlen, und das war kurioserweise keine der bösen Privatbahnen, sondern das war die DB selbst. Während die Nordwestbahn, die das Netz 2010 übernehmen wird, dann wohl auf Basis einer freihändigen Vergabe (Hey, ohne freihändige Vergaben wär die DB im SPNV schon lange nur noch ein kleines Licht!), ihre Leute nach dem ETV bezahlt, sträubt die DB sich genau dagegen.
Es paßt zwar jetzt nicht mehr zum Thema, aber ich möchte doch noch kurz darauf antworten. Möglicherweise war die geforderte, aber unzulässige Tarifbindung die einzige Möglichkeit, gegen die Vergabe etwas zu unternehmen. Man hätte nur die günstige Gelegenheit genutzt, die der EuGH geschaffen hat.

Welchen Tarif bezahlt eigentlich die NWB?

[Edit: Aussage entschärft]
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Beitrag von TT1 »

Was sollen das alles für kleine Privatbahnen sein? NWB, PEG usw.? Das klingt immer so als würden diese Bahnen irgend einen Landkreis usw. gehören. Diese Eisenbahnen gehören doch aber großen internationalen Konzernen oder Finanzinvestoren wo gegen die DB schon fast ein kleines Licht ist. Und diese Unternehmen haben keinen Verwaltungsapparat?
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Sie haben effiziente Verwaltungen. Wie ich schon schrieb, hat die Deutsche Bahn AG eine ganze Reihe verwaltungstechnischer Aufgaben der Deutschen Bundesbahn nicht übernommen, wohl aber das Personal. Und obwohl man Hartmut Mehdorn seit fast zehn Jahren machen läßt ohne Ende verbietet man ihm immer wieder das unternehmerisch notwendige, die Verwaltung zu reduzieren. Anstatt sich zu überlegen, wo so ein Verwaltungsabbau möglichst sozialverträglich über die Bühne gehen kann, darf der Konzern bis zum 30. Jahr nach der Auflösung der Deutschen Bundesbahn an den Wasserkopf nicht rangehen. Höchstens die Leute von der DB-ML zum Mutterkonzern zu bringen.
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Beitrag von JeDi »

autolos @ 20 Jun 2008, 09:04 hat geschrieben: Möglicherweise war die geforderte, aber unzulässige Tarifbindung die einzige Möglichkeit, gegen die Vergabe etwas zu unternehmen. Man hätte nur die günstige Gelegenheit genutzt, die der EuGH geschaffen hat.
Aber bis auf den Punkt muss die Vergabe dann ja rechtens gewesen sein - das hat für mich schön a Gschmäckle, wie man in Schwaben sagt...
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Beitrag von Tequila »

Vor allem, weil das Urteil erst deutlich nach Beendigung der Vergabe gefällt wurde...
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
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Beitrag von autolos »

JeDi @ 20 Jun 2008, 11:36 hat geschrieben: Aber bis auf den Punkt muss die Vergabe dann ja rechtens gewesen sein - das hat für mich schön a Gschmäckle, wie man in Schwaben sagt...
Das kann, muß aber nicht so sein. Warum soll die Fußballmannschaft sich die Mühe machen, über Freistöße und Ecken zum Torerfolg zu kommen, wenn die Möglichkeit besteht, einen Elfmeter ohne Torwart zu verwandeln? In diesem Fall also: Warum soll man sich die Mühe machen, die beabsichtigte Vergabe (die Vergabe war ja noch nicht erfolgt) aufwendig zu analysieren, wenn eine Grundprämisse offensichtlich unzulässig war?
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Beitrag von JeDi »

autolos @ 20 Jun 2008, 12:56 hat geschrieben: Das kann, muß aber nicht so sein. Warum soll die Fußballmannschaft sich die Mühe machen, über Freistöße und Ecken zum Torerfolg zu kommen, wenn die Möglichkeit besteht, einen Elfmeter ohne Torwart zu verwandeln? In diesem Fall also: Warum soll man sich die Mühe machen, die beabsichtigte Vergabe (die Vergabe war ja noch nicht erfolgt) aufwendig zu analysieren, wenn eine Grundprämisse offensichtlich unzulässig war?
Na und? Im Zweifel wirds dann halt "nur" ein Preisanfrageverfahren geben - und bei der Bahn Bahn wird vorsichtshalber nicht angefragt...
Wäre übrigens toll, um dem Laden mal zu zeigen, dass es so nicht geht...
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Beitrag von autolos »

JeDi @ 20 Jun 2008, 14:16 hat geschrieben: Na und? Im Zweifel wirds dann halt "nur" ein Preisanfrageverfahren geben - und bei der Bahn Bahn wird vorsichtshalber nicht angefragt...
Wäre übrigens toll, um dem Laden mal zu zeigen, dass es so nicht geht...
Gehen tut das natürlich, aber ist das richtig? Letztlich war ein Fehler in der Ausschreibung und es wäre kein ordentliches Marktgebaren, wenn man andere für eigene Fehler büßen lassen würde. Zudem wäre nicht sichergestellt, daß man bei einer Direktvergabe einen hinreichend günstigen Preis erzielen würde.
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Beitrag von Nightwish »

autolos @ 20 Jun 2008, 15:06 hat geschrieben:
JeDi @ 20 Jun 2008, 14:16 hat geschrieben: Na und? Im Zweifel wirds dann halt "nur" ein Preisanfrageverfahren geben - und bei der Bahn Bahn wird vorsichtshalber nicht angefragt...
Wäre übrigens toll, um dem Laden mal zu zeigen, dass es so nicht geht...
Gehen tut das natürlich, aber ist das richtig? Letztlich war ein Fehler in der Ausschreibung und es wäre kein ordentliches Marktgebaren, wenn man andere für eigene Fehler büßen lassen würde. Zudem wäre nicht sichergestellt, daß man bei einer Direktvergabe einen hinreichend günstigen Preis erzielen würde.
Ich glaube der VRR weiß welchen Preis er will! Und den wird er auch bekommen!
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Beitrag von JeDi »

autolos @ 20 Jun 2008, 16:06 hat geschrieben: Gehen tut das natürlich, aber ist das richtig? Letztlich war ein Fehler in der Ausschreibung und es wäre kein ordentliches Marktgebaren, wenn man andere für eigene Fehler büßen lassen würde. Zudem wäre nicht sichergestellt, daß man bei einer Direktvergabe einen hinreichend günstigen Preis erzielen würde.
Nachdem die Bahn Bahn ja wohl 20% teurer war und sich nicht an den TV halten will ist das sehr wohl richtig... Außerdem sagte ich Preisanfrageverfahren, nicht Direktvergabe
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Beitrag von Nightwish »

Oje oje, heute Morgen ist in Essen kurz vor 6 ein Zug der Abellio entgleist! :(

http://www.ad-hoc-news.de/Aktuelle-Nachric...m+Bahnhof+Essen
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Das Land NRW fordert Geld von der Bahn zurück, weil bezuschusste Züge in Sachsen eingesetzt werden.

http://www.ad-hoc-news.de/Marktberichte/de...ld+von+der+Bahn
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Nightwish »

Autobahn @ 20 Jun 2008, 18:48 hat geschrieben: Das Land NRW fordert Geld von der Bahn zurück, weil bezuschusste Züge in Sachsen eingesetzt werden.

http://www.ad-hoc-news.de/Marktberichte/de...ld+von+der+Bahn
Oha jetzt wird die Bahn aber geschröpft, einer für alle und alle gegen die Bahn! :D
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Nightwish @ 20 Jun 2008, 19:50 hat geschrieben:Oha jetzt wird die Bahn aber geschröpft, einer für alle und alle gegen die Bahn! :D
Es hat den Anschein, dass so mancher Verantwortliche bei der DB AG noch nicht gemerkt hat, dass man sich als Unternehmen an Verträge zu halten hat. Sie denken und handeln immer noch so, wie sie es als selbstherrliche Behördenbahn immer gemacht haben. In anderen Unternehmen hätte man die dafür Verantwortlichen längst entlassen.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von 612 hocker »

Oje oje, heute Morgen ist in Essen kurz vor 6 ein Zug der Abellio entgleist!
Warum entgleisen die FLIRTs ewig. Das ist ja nicht das erste mal, dass ein Abellio FLIRT entgleist ist. Tritt der FLIRT jetzt in die Fußstapfen des ET 425?
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Um mal zu einem ganz anderen Thema zu kommen: Tequilla und ich sprachen gestern abend über den dringend notwendigen Lückenschluß zwischen dem Dortmund-Sauerland-Netz einerseits und dem Kölner Dieselnetz andererseits. Derzeit fährt die zum Kölner Dieselnetz gehörende Oberbergische Bahn von Köln-Hansaring bis nach Marienheide, die zum Dortmund-Sauerland-Netz gehörende Volmetalbahn von Dortmund bis Lüdenscheid, wobei in Brügge ein Fahrtrichtungswechsel erforderlich ist. Die Strecke zwischen Brügge und Marienheide über Meinerzhagen wird derzeit nicht für den Personenverkehr genutzt, geplant ist momentan lediglich eine Reaktivierung von Marienheide bis Meinerzhagen.

Wir würden in einem ersten Schritt die Oberbergische Bahn bis Lüdenscheid verlängern. Im Gegenzug würde die Volmetalbahn zunächst in Brügge enden. In einem weiteren Schritt würde die Strecke nach Halver reaktiviert werden, so daß sich folgende Verbindungen ergäben:
  • Volmetalbahn Dortmund - Hagen - Brügge - Halver
  • Oberbergische Bahn Köln - Marienheide - Meinerzhagen - Brügge - Lüdenscheid
In einem weiteren Schritt wäre es sinnvoll, zwischen Meinerzhagen und Lüdenscheid einen Halbstundentakt zu realisieren. Dazu könnte im Süden die Strecke nach Krummenerl für den Personenverkehr genutzt werden, die dann, wie das ursprünglich mal vorgesehen war, bis Olpe verlängert werden könnte, hierzu wäre eine kurze Neubaustrecke Krummenerl - Olpe notwendig. Es gäbe also dann eine dritte Regionalbahn:
  • Lüdenscheid - Brügge - Meinerzhagen - Krummenerl - Olpe
Gerade in mittelmäßig besiedelten Gebieten wie dem Sauerland sind viele Menschen oftmals auf ihr Auto angewiesen. Angesichts eines explodierenden Ölpreises und zu erwartenden Benzinpreisen von 3-4 Euro pro Liter wird der Bahnverkehr bereits in wenigen Jahren explodierende Fahrgastzahlen haben. Entsprechend lohnt sich auch hier eine bessere Flächenerschließung im Bergischen Land und im Sauerland.

Dazu besteht auch die Möglichkeit einer Reaktivierung der Wiehltalbahn, so könnte man z.B. die aus Lüdenscheid kommende Oberbergische Bahn in Osberghausen flügeln. Ein VT geht nach Köln, einer nach Waldbröl.
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