
Noch ein "Geburtstag"
-
- *Lebende Forenlegende*
- Beiträge: 14680
- Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
- Wohnort: ja
Könnte man heute auch machen, dann spart man sich die ständigen Ausbesserungen und damit verbundenen Baustellen auf der rechten Spur. Die Ladung aus einem Euro-Sattelzug würde eh in einen 2-Achser passen und so kleine Wägelchen hat man heute eigentlich gar nicht mehr. Die Ladung eines Sprinters stopft man ins Mehrzeckabteil eines 628ers. Gut, ganz so schnell wäre der dann halt nicht.Da der Straßenbelag für schwere Lastwagen zu dünn ist, werden die Güter überwiegend auf der Schiene transportiert, ebenso die deutschen Truppen im Zweiten Weltkrieg.

Aber dennoch herzlichen Glückwunsch liebe Autobahn! Oben auf der schwäbischen Alp dürftest du ja noch fast original sein, fast schade dass die mit Kopfsteinpfaster versehenen alten Parkplätze alle zu sind, aber welche ohne Verögerungs-/Bbeschleunigungsstreifen gibt's noch genug... in so einen bin ich mal mit 120 reingedonnert, wo ich's kapiert hab' war ich hinten fast wieder raus. Und dann beim Rausfahren vorne stehen... Vorfahrt gewähren. Jetzt eine kleine Lücke zwischen den Lkw, endlich mal ein Kavaliertstart der der Verkehrssicherheit dient... tja, blöd es war Winter und die Stelle da ein bisschen rutschig, ESP/ASR arbeitete heftig am Grenzmaß der maximalen Traktion (tja, es geht nix über 'n Audi Quattro, alles andere ist nur halb so gut), ganz langsam (ähnlich einem 628er) fast schüchtern beginnt sich das Schiff mit seinen 320 Nm maximalem Turbo-Bumms in Bewegung zu setzen und schiebt sich langsam in die rechte Fahrspur rein...

Danke liebe Autobahn. Auch für die ganzen unfreiwilligen "Rennen" mit Sprinter-, Aufmotz-Fiat- und Mittelspurfahrern. Danke liebe Autobahn auch für viele (nächtliche) Stunden Lenkradfesthalten mit Tempomat und Geschwindigkeitsbegrenzung ohne jeglichen Verkehr. Das monotone Rauschen deiner Oberfläche an meinen Reifen ist einschläfernder als 4 Promille Alkohol. Danke auch für die vielen Male, als ich auf dir Anfahren und Bremsen üben durfte, danke für das Erlebnis einer Gefahrenbremsung aus Tempo 180. Auch ohne Mg-Bremse war das irgendwie faszinierend. Danke für viele gemeinsame Stunden und dann doch irgendwie sicheres Ankommen. Herzlichen Glückwunsch liebe Autobahn!
Schön wäre esRohrbacher @ 27 Jun 2008, 20:50 hat geschrieben:Könnte man heute auch machen, dann spart man sich die ständigen Ausbesserungen und damit verbundenen Baustellen auf der rechten Spur.

Ich kenne einen Euro-Sattelzug, aber was ist ein 2-Achser Wägelchen? Meinst Du Gewicht oder Volumen? Davon abgesehen, ein Güterzug bewegt sich mit der Geschwindigkeit eines Radfahrers, das wollen die Kunden nicht.Die Ladung aus einem Euro-Sattelzug würde eh in einen 2-Achser passen und so kleine Wägelchen hat man heute eigentlich gar nicht mehr.
Ich kenne zwar nicht das Mehrzweckabteil eines 628er, aber fährt er auch da, wo ich ihn braucheDie Ladung eines Sprinters stopft man ins Mehrzeckabteil eines 628ers. Gut, ganz so schnell wäre der dann halt nicht.

Wie schön, richtig nostalgischAber dennoch herzlichen Glückwunsch liebe Autobahn! Oben auf der schwäbischen Alp dürftest du ja noch fast original sein, fast schade dass die mit Kopfsteinpfaster versehenen alten Parkplätze alle zu sind, aber welche ohne Verögerungs-/Bbeschleunigungsstreifen gibt's noch genug...


Ich schreibe es Deiner Jugend zu, in meinem Alter kennt man dasin so einen bin ich mal mit 120 reingedonnert, wo ich's kapiert hab' war ich hinten fast wieder raus. ............

Ich fahre keine RennenDanke liebe Autobahn. Auch für die ganzen unfreiwilligen "Rennen" mit Sprinter-, Aufmotz-Fiat- und Mittelspurfahrern.



Mach das Radio an, wenn Du den richtigen Sender erwischt, ist es nicht mehr monoton <_<Danke liebe Autobahn auch für viele (nächtliche) Stunden Lenkradfesthalten mit Tempomat und Geschwindigkeitsbegrenzung ohne jeglichen Verkehr. Das monotone Rauschen deiner Oberfläche an meinen Reifen ist einschläfernder als 4 Promille Alkohol.
Wenn Du einen stinknormalen Stau meinst, umfahre ihn. Du bist zwar meist nicht schneller, aber stressfreier am Ziel. Eine Gefahrenbremsung ist bei vorausschauender Fahrweise gar nicht erforderlich. Achte z.B. auf den Geschwindigkeitsabstand der LKW auf der rechten Spur, dann weißt Du, wann er ausschertDanke auch für die vielen Male, als ich auf dir Anfahren und Bremsen üben durfte, danke für das Erlebnis einer Gefahrenbremsung aus Tempo 180. Auch ohne Mg-Bremse war das irgendwie faszinierend. Danke für viele gemeinsame Stunden und dann doch irgendwie sicheres Ankommen. Herzlichen Glückwunsch liebe Autobahn!

Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
-
- *Lebende Forenlegende*
- Beiträge: 14680
- Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
- Wohnort: ja
früher... http://www.mbpetau.de/imagesspur0/altegueterlang.gifIch kenne einen Euro-Sattelzug, aber was ist ein 2-Achser Wägelchen?
später... http://home.wtal.de/gueterwagen/bilder1/b331-21.jpg
heute... http://www.trainweb.org/swissrailways/img/...1023_134722.jpg
auch heute, aber größer... http://www.kolibri.ch/2008/M%E4rklin/ch_neu13.JPG
Kommt beides etwa hin.Meinst Du Gewicht oder Volumen?
Mit der richtigen Politik würde er das tun. Hätte die Politik die Straßen nicht (aus)gebaut, auf besseren Feldwegen fährt es sich eher schlecht.Ich kenne zwar nicht das Mehrzweckabteil eines 628er, aber fährt er auch da, wo ich ihn brauche
Mach' ich doch... bergab kommt er mit 160 dahergeschossen und bergauf isser dann mit 80 vorne dran. Und wenn ich 'ne Tempomat drin hab' und gern meine 130-140 fahren würde, nervt das dann schon, wenn ich ständig überholt werde, aber zwei Kilometer weiter wieder auf den Karren auflaufe ohne dass sich bei mir die Drehzahl irgendwie geändert hätte. Kannst du dir das jetzt bildlich vorstellen?Aber wenn ich kann oder will, dann lass mich doch

Irgendwann nutzt auch der CD-Wechsler oder irgendwelche mp3-Anschlüsse nichts mehr.Mach das Radio an, wenn Du den richtigen Sender erwischt, ist es nicht mehr monoton

Du bist lustig. Selbst mit den neusten Navis, ist man nie davor sicher, dass sich irgendwie kurz vor einem ein Stau bildet. Da fahren bergauf mal zwei ganz langsam, es bildet sich dieser Welleneffekt und irgendeiner ist dann der erste, der mal kurz steht. Nach 10 Minuten ist alles wieder vorbei und keiner weiß, wo der Stau hin ist... passiert dir das nie? Oder fahr' die A8 von München Richtung Stuttgart, eine baustelle nach der anderen und Ausweichen... wohin? Durch die Dörfer? Dann kann ich auch durch den Stau. Gut, oder ich fahr' ab Ulm gleich das gute alte Donautal über die Bundesstraße, aber das dauert halt im Normalfall länger. Aber am Weg gibt's gute Spätzle... mh...Wenn Du einen stinknormalen Stau meinst, umfahre ihn.

Wenn ich vor mir auf der linken Spur auf ein Kilometer alles frei ist, fahre ich ja dann durchaus vorausschauend. Auch kann man so meistens durch kurzes Vomgasgehen mehr Schwung mitnehmen als wenn man voll auf's von weitem schon erkennbare Hindernis zubrennt und dann voll bremst, Sprit spart's auch. Aber wenn mir halt einer kurz vor mir mit deutlich geringerer Geschwindigkeit reinzieht (z.B. eilige Transporter *duck + grins*), dann kann ich halt auch nix anders machen als meine Geschwindigkeit möglichst schnell anzupassen...Eine Gefahrenbremsung ist bei vorausschauender Fahrweise gar nicht erforderlich.
-
- *Lebende Forenlegende*
- Beiträge: 14680
- Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
- Wohnort: ja
Wie meinst du das? Den Unterschied ob einer 80 und der andere 85 fährt kann ich nicht wirklich erfassen, die Erfahrung hat nur gelehrt, dass an Einfahrten und an Steigungen/Gefällen mit blinden Einscherern zu rechnen ist. Und toll ist ja auch, wenn man den Sicherheitsabstand (halber Tacho) hält, findet sich eh immer einer, der meint, das ist seine Lücke... und wenn man dann wieder brav Abstand aufbaut, findet sich wieder einer. Irgendwann nimmt's die Polizei zu genau und zieht dann genau mich wegen zu geringem Abstand raus, das wäre völlig logisch. :rolleyes:Achte z.B. auf den Geschwindigkeitsabstand der LKW auf der rechten Spur, dann weißt Du, wann er ausschert
Nach fast vierzig Jahren Fahrpraxis kann ich das schon. Auch sehe ich (meistens) die Fahrzeuge, die sich an einer Einfahrt einfädeln wollen. Ich beobachte eben nicht nur meinen Vordermann, sondern das ganze Verkehrsgeschen rund um mein Fahrzeug.Rohrbacher @ 28 Jun 2008, 00:16 hat geschrieben:Wie meinst du das? Den Unterschied ob einer 80 und der andere 85 fährt kann ich nicht wirklich erfassen, die Erfahrung hat nur gelehrt, dass an Einfahrten und an Steigungen/Gefällen mit blinden Einscherern zu rechnen ist.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Ich lebe und arbeite in der Region mit dem dichtesten Autobahnnetz der WeltRohrbacher @ 28 Jun 2008, 00:11 hat geschrieben:Du bist lustig. Selbst mit den neusten Navis, ist man nie davor sicher, dass sich irgendwie kurz vor einem ein Stau bildet. Da fahren bergauf mal zwei ganz langsam, es bildet sich dieser Welleneffekt und irgendeiner ist dann der erste, der mal kurz steht. Nach 10 Minuten ist alles wieder vorbei und keiner weiß, wo der Stau hin ist... passiert dir das nie?

a.) wenig Steigungsstrecken vorhanden sind
b.) dort ein LKW-Überholverbot gilt
Störender ist hier eher die Unfähigkeit der meisten Autofahrer, sich an Autobahnkreuzen zügig ein- und auszufädeln.
Aber ich gebe zu, in einem Flächenland ist es ungleich schwerer, eine Ausweichstrecke zu finden.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Um in diesen Beitragsbaum neben der Diskussion von Fahrmanövern und Staus auf heutigen Autobahnen mal etwas Bezug zur Eisenbahn zu bringen, stelle ich die Überlegung an, wie die Entwicklung des Schienenverkehrs in Deutschland weitergegangen wäre, hätte die Reichsbahn nicht auf politisches Handeln hin den Autobahnbau finanzieren dürfen. Übrigens keine exklusive Veranstaltung des Nationalsozialismus, das wurde (und wird ?) von bundesdeutscher Verkehrspolitik weiter so gemacht, daß Gelder für die / aus der Schiene alles mögliche andere finanziert haben.
Ja, was wäre wohl passiert, hätte die Reichsbahn bis zum 2. Weltkrieg (der alles ohne Rücksicht zerstörte) mehr Geld ausgeben können ? 1935 kam die E 18, die Elektrifizierung von Strecken ging um diese Zeit auch voran, die SVT kamen ins Rollen - der Wille und der Weg zur "modernen Bahn" waren erkennbar.
Es ist natürlich alles Hypothese. Aber vielleicht hätte es die eine oder andere bis heute positive Auswirkung - auch für "später" gebracht.
Ja, was wäre wohl passiert, hätte die Reichsbahn bis zum 2. Weltkrieg (der alles ohne Rücksicht zerstörte) mehr Geld ausgeben können ? 1935 kam die E 18, die Elektrifizierung von Strecken ging um diese Zeit auch voran, die SVT kamen ins Rollen - der Wille und der Weg zur "modernen Bahn" waren erkennbar.
Es ist natürlich alles Hypothese. Aber vielleicht hätte es die eine oder andere bis heute positive Auswirkung - auch für "später" gebracht.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
@ 146225
Die steigende Motorisierung zeichnete sich bereits in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts ab, und nicht nur in Deutschland. "Schuld" war daran ein gewisser Henry Ford, der die Fließbandfertigung einführte. Das dieser Trend früher oder später auch nach Europa und damit auch nach Deutschland kommen würde, war nicht zu verhindern. Und die Autobahn ist auch keine deutsche Erfindung, die ersten Straßen, die nur von Automobilen, also nicht von Fußgängern, Radfahrern oder Fuhrwerken benutzt werden durften, gab es in Italien
.
Die Pläne für die Autobahn stammen ursprünglich von der HaFraBa E.V. aus dem Jahr 1928. Diese Pläne wurden von den Nazis ursprünglich abgelehnt. Später übernahmen sie die Pläne und begannen mit der Durchführung.
Es ist sicher aus heutiger Sicht sehr schwer, sich ein so dicht bevölkertes Land wie Deutschland (aber auch Holland oder Belgien) ganz ohne Kraftfahrstraßen vorzustellen.
Die Eisenbahn war trotz des Autobahnbaus damals immer noch das wichtigste Verkehrsmittel. Dies änderte sich erst Anfang der 60er Jahre mit dem "Wirtschaftswunder". Die Verkehrsminister der jungen Bundesrepublik versuchten mit allen Mitteln, zumindest im Güterverkehr durch vielerlei Beschränkungen (Längen- und Gewichtsbeschränkung, restriktive Vergabe von Fernverkehrsgenehmigungen u.s.w.) die Eisenbahn zu stärken. Genutzt hat es wenig. Selbst ein massiver Ausbau in die Schiene hätte da keine Auswirkung gehabt, denn der Güterverkehr stieg (und steigt heute noch stärker) ständig an. Die Anforderungen der Wirtschaft, aber auch der Verbraucher, nach schnellen Transportwegen geht und ging zu Lasten der Schiene.
Natürlich wäre es sinnvoll, neben Massengütern wie Kohle und Stahl im Güterfernverkehr mehr auf die Schiene zu bringen. Ich sehe aber nur ein Potential in einer Ausweitung des Containerverkehrs. Die meisten Waren werden aber auf kurzen und mittleren Strecken transportiert. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit eines Radfahrers, wie ihn ein Güterzug erreicht, braucht dann ein Transport von beispielsweise 200 Km ca. 20 Stunden (zuzüglich Rangier und Umladezeit), mit dem LKW etwa drei!
Aber selbst wenn jeder Verlader und jeder Empfänger (also auch jeder Supermarkt
) einen Gleisanschluss hätte, es ginge nicht schneller.
Die steigende Motorisierung zeichnete sich bereits in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts ab, und nicht nur in Deutschland. "Schuld" war daran ein gewisser Henry Ford, der die Fließbandfertigung einführte. Das dieser Trend früher oder später auch nach Europa und damit auch nach Deutschland kommen würde, war nicht zu verhindern. Und die Autobahn ist auch keine deutsche Erfindung, die ersten Straßen, die nur von Automobilen, also nicht von Fußgängern, Radfahrern oder Fuhrwerken benutzt werden durften, gab es in Italien

Die Pläne für die Autobahn stammen ursprünglich von der HaFraBa E.V. aus dem Jahr 1928. Diese Pläne wurden von den Nazis ursprünglich abgelehnt. Später übernahmen sie die Pläne und begannen mit der Durchführung.
Es ist sicher aus heutiger Sicht sehr schwer, sich ein so dicht bevölkertes Land wie Deutschland (aber auch Holland oder Belgien) ganz ohne Kraftfahrstraßen vorzustellen.
Die Eisenbahn war trotz des Autobahnbaus damals immer noch das wichtigste Verkehrsmittel. Dies änderte sich erst Anfang der 60er Jahre mit dem "Wirtschaftswunder". Die Verkehrsminister der jungen Bundesrepublik versuchten mit allen Mitteln, zumindest im Güterverkehr durch vielerlei Beschränkungen (Längen- und Gewichtsbeschränkung, restriktive Vergabe von Fernverkehrsgenehmigungen u.s.w.) die Eisenbahn zu stärken. Genutzt hat es wenig. Selbst ein massiver Ausbau in die Schiene hätte da keine Auswirkung gehabt, denn der Güterverkehr stieg (und steigt heute noch stärker) ständig an. Die Anforderungen der Wirtschaft, aber auch der Verbraucher, nach schnellen Transportwegen geht und ging zu Lasten der Schiene.
Natürlich wäre es sinnvoll, neben Massengütern wie Kohle und Stahl im Güterfernverkehr mehr auf die Schiene zu bringen. Ich sehe aber nur ein Potential in einer Ausweitung des Containerverkehrs. Die meisten Waren werden aber auf kurzen und mittleren Strecken transportiert. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit eines Radfahrers, wie ihn ein Güterzug erreicht, braucht dann ein Transport von beispielsweise 200 Km ca. 20 Stunden (zuzüglich Rangier und Umladezeit), mit dem LKW etwa drei!
Aber selbst wenn jeder Verlader und jeder Empfänger (also auch jeder Supermarkt

Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
-
- *Lebende Forenlegende*
- Beiträge: 14680
- Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
- Wohnort: ja
Komisch, dass sich eine Automobillogistikfirma wie ARS Altmann jetzt plötzlich selbst Lokomotiven beschafft... komisch dass ausgerechnet Firmen wie Audi, BMW und Porsche Transporte nach Möglichkeit per Bahn abwickeln. Audi könnte auch täglich hunderte Lkw zwischen Deutschland und Ungarn pendeln lassen... komisch dass der Schienengüterverkehr allgemein brummt und es sich neuerdings sogar wieder lohnt einzelne Güterwagen zuzustellen...Selbst ein massiver Ausbau in die Schiene hätte da keine Auswirkung gehabt, denn der Güterverkehr stieg (und steigt heute noch stärker) ständig an. Die Anforderungen der Wirtschaft, aber auch der Verbraucher, nach schnellen Transportwegen geht und ging zu Lasten der Schiene.
So ein Unsinn. Grad das Gegenteil haben sie getan. Seit den 60er Jahren ist man einfach ziemlich autogeil geworden, vor allem in Deutschland. Und die Längen- und Gewichtsbeschränkungen haben für mich rein praktische Gründe. Hätte man die zur Förderung der Eisenbahn, hätte man's gemacht wie die Schweizer früher... und die neuen Mautregeln sollen ja die Bahn im Fernverkehr auch fördern.Dies änderte sich erst Anfang der 60er Jahre mit dem "Wirtschaftswunder". Die Verkehrsminister der jungen Bundesrepublik versuchten mit allen Mitteln, zumindest im Güterverkehr durch vielerlei Beschränkungen (Längen- und Gewichtsbeschränkung, restriktive Vergabe von Fernverkehrsgenehmigungen u.s.w.) die Eisenbahn zu stärken.
Sicher ist es oft Unsinn, ein paar Tonnen Ladung für ein paar Kilometer über zig Rangierbahnhöfe und auf Umwege zu schicken, aber die richtig großen Sachen gehören nicht in einen Güterzug und nicht in 200 Lkw! Da könnte ja allein Audi die Autobahnen zwischen Ingolstadt und Györ zuparken... Oder was meinst du was los wäre, wenn ARS Altmann in Wolnzach die Autos ausschließlich per Lkw bekommen würde, da wäre Wolnzach zu. Man stelle sich einfach so einen Güterzug vor und stelle ihn mit Abstand zwischen den Wagen auf eine Dorfstraße...
-
- *Lebende Forenlegende*
- Beiträge: 14244
- Registriert: 14 Apr 2004, 09:55
- Wohnort: Überm großen Teich: Zumindest kann man mit der MVG gemütlich hinschippern
- Kontaktdaten:
Hätten wir die Autobahnen heute nicht, und damit z.B. keine Möglichkeiten LKWs auf lange Strecken einzusetzen und nehmen wir trotzdem mal die gleichen Rahmenbedingungen wie sie heute sowieso vorhanden sind?146225 @ 28 Jun 2008, 09:23 hat geschrieben: Um in diesen Beitragsbaum neben der Diskussion von Fahrmanövern und Staus auf heutigen Autobahnen mal etwas Bezug zur Eisenbahn zu bringen, stelle ich die Überlegung an, wie die Entwicklung des Schienenverkehrs in Deutschland weitergegangen wäre, hätte die Reichsbahn nicht auf politisches Handeln hin den Autobahnbau finanzieren dürfen.
Dann wäre jetzt die Schiene das total hoffnungslos überfüllte System...
Am besten wäre ein Mittel gewesen. Dann wäre Schiene und Straße heute gleichberechtigt und würden ein sinnvolles miteinander ergeben. Nicht 10 LKW zwischen Lager 1 mit abgebautem Gleisanschluss und Lager 2 mit abgebautem Gleisanschluss. Aber auch mit Chancen für Betriebe die nicht auf die Bahn setzen könnten. Wenn, ja wenn.
Im Wennfall nur Schiene hätte man aber auch ein Platzproblem. Eine 4-Gleisige Eisenbahnstrecke mag zwar deutlich weniger Platz wegnehmen als die dafür mindestens nötige achtstreifige Autobahn. Aber bei der Menge hätten allein die Güterbahnhöfe viel vom gewonnenen Platz wieder verbraucht. Und das zustellen eines einzelnen Wagens mittels V60 ist nun auch nicht so energieeffizient wie ein LKW

-
Dazu lies dasRohrbacher @ 28 Jun 2008, 12:03 hat geschrieben:So ein Unsinn. Grad das Gegenteil haben sie getan. Seit den 60er Jahren ist man einfach ziemlich autogeil geworden, vor allem in Deutschland. Und die Längen- und Gewichtsbeschränkungen haben für mich rein praktische Gründe.
Sofern es sich um Komplettladungen handelt, die vom Hersteller zum Empfänger gehen, wird es ja auch gemacht. Aber woher willst Du wissen, ob die LKW auf der rechten Spur alle vom gleichen Ort zum gleichen Empfänger fahren? Und die meisten Güter werden tatsächlich auf mittleren Entfernungen transportiert, wo sich ein Umschlag auf die Bahn nicht lohnt.Sicher ist es oft Unsinn, ein paar Tonnen Ladung für ein paar Kilometer über zig Rangierbahnhöfe und auf Umwege zu schicken, aber die richtig großen Sachen gehören nicht in einen Güterzug und nicht in 200 Lkw!
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Im Bereich des Güterverkehrs ist es ja so.ropix @ 28 Jun 2008, 12:27 hat geschrieben:Dann wäre jetzt die Schiene das total hoffnungslos überfüllte System...
Im Gewerbegiet Neuss-Uedesheim hat jeder größere Betrieb einen Gleisanschluss. Nur die wenigsten werden genutzt.Am besten wäre ein Mittel gewesen. Dann wäre Schiene und Straße heute gleichberechtigt und würden ein sinnvolles miteinander ergeben. Nicht 10 LKW zwischen Lager 1 mit abgebautem Gleisanschluss und Lager 2 mit abgebautem Gleisanschluss. Aber auch mit Chancen für Betriebe die nicht auf die Bahn setzen könnten. Wenn, ja wenn.


Ein Disponent einer großen Spedition sagte mir, er würde gerne die Bahn bevorzugen, aber die sei nicht in der Lage, die Liefertermine einzuhalten.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
-
- *Lebende Forenlegende*
- Beiträge: 14680
- Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
- Wohnort: ja
Mit Lkws mit russischen, weißrussischen und türkischen Kennzeichen?Und die meisten Güter werden tatsächlich auf mittleren Entfernungen transportiert, wo sich ein Umschlag auf die Bahn nicht lohnt.
Aber eben nur weil man sie lange so vernachlässigt hat!Im Bereich des Güterverkehrs ist es ja so.
Ja klar, so schnell wie mit zu schnell fahrenden Lkws ohne Lenk- und Ruhezeiten geht's natürlich nicht. Dennoch, bei mir fährt fast jeden Abend ein PIC vorbei: Eine 182er mit vielen weißen und gelben Kisten hinten drauf und unter LZB-Führung bis zu 160 km/h Vmax... wenn man wollen würde und die richtige Infrastruktur hat (nicht die, an der man seit 50 Jahren nichts mehr gemacht hat, natürlich ist die nicht konkurrenzfähig! Erkennst du den Kreislauf?), geht alles.Ein Disponent einer großen Spedition sagte mir, er würde gerne die Bahn bevorzugen, aber die sei nicht in der Lage, die Liefertermine einzuhalten.
Oder die Franzosen, die fahren ihre Briefe mit Vmax 270 durch die Gegend: http://de.wikipedia.org/wiki/TGV_postal
Und bei wem wurde sowas nicht umgesetzt? Genau, bei uns in Deutschland: http://de.wikipedia.org/wiki/ICE-G
Tabelle 01: Güterverkehr in Deutschland nach Verkehrsträgern
Veränderungen im Jahr 2007 gegenüber dem Jahr 2006
Gütermenge in Mio. t, Verkehrsleistung in Mrd. tkm (Tonnenkolometer)
Der Straßengüterverkehr teilt sich wie folgt auf:
Quelle: Bundesamt für Güterverkehr (BAG)
Veränderungen im Jahr 2007 gegenüber dem Jahr 2006
Gütermenge in Mio. t, Verkehrsleistung in Mrd. tkm (Tonnenkolometer)
Gütermenge | Gütermenge | Veränderung | Verkehrsleistung | Verkehrsleistung | Veränderung | |
Verkehrsträger | 2006 | 2007 | in % | 2006 | 2007 | in % |
Eisenbahnen | 346,1 | 361,1 | +4,3 | 107,0 | 114,6 | +7,1 |
Binnenschiffahrt | 243,5 | 249,0 | +2,3 | 64,0 | 64,7 | +1,2 |
Straßengüterverkehr | 2904,5 | 3006,0 | +3,5 | 288,9 | 300,3 | +3,9 |
Gütermenge | Gütermenge | Veränderung | Verkehrsleistung | Verkehrsleistung | Veränderung | |
Verkehrsleistung | 2006 | 2007 | in % | 2006 | 2007 | in % |
Nahbereich | 1669,7 | 1715,5 | +2,7 | 27,3 | 28,0 | +2,5 |
Regionalbereich | 589,8 | 611,6 | +3,7 | 52,7 | 54,8 | +3,9 |
Fernbereich | 645,0 | 678,9 | +5,3 | 208,9 | 217,5 | +4,1 |
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Habe ich in meinem Beitrag erwähnt, daß ich das haben wollte ? Ich glaube nicht. Ich dachte nur darüber nach, was die Reichsbahn hätte selbst erreichen können, wenn sie das Geld nicht für Autobahnen hätte ausgeben müssen.Autobahn @ 28 Jun 2008, 11:02 hat geschrieben: @ 146225
Die steigende Motorisierung zeichnete sich bereits in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts ab, und nicht nur in Deutschland. Es ist sicher aus heutiger Sicht sehr schwer, sich ein so dicht bevölkertes Land wie Deutschland (aber auch Holland oder Belgien) ganz ohne Kraftfahrstraßen vorzustellen.
Richtig, und deswegen müßte es noch deutlich mehr Umschlagpunkte für Container und Wechselbrücken geben, welche tatsächlich mit schnellen Containerzügen a la PIC oder BoxXpress verbunden werden können. Die Kurzstrecke mit dem LKW, die Langstrecke auf der Bahn - so wird es sinnvoll.Ich sehe aber nur ein Potential in einer Ausweitung des Containerverkehrs.
Das sähe interessant aus - und dann hätten wir zumindest Güterbahnen mit entsprechend Personal und SachmittelnAber selbst wenn jeder Verlader und jeder Empfänger (also auch jeder Supermarkt) einen Gleisanschluss hätte, es ginge nicht schneller.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
-
- *Lebende Forenlegende*
- Beiträge: 14680
- Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
- Wohnort: ja
Also den Penny in einem Ort, dessen Name mir grad entfallen ist, könnte man heute schon direkt beliefern:
http://www.imagehut.eu/images/96210DSC00422.JPG
Und wenn man die Gleise anderswo wieder an der ursprünglichen Stelle hinbaut, könnte man direkt von der Wursttheke zu den Haushaltsreinigern durch den Supermarkt durchfahren... :ph34r:
http://www.imagehut.eu/images/96210DSC00422.JPG
Und wenn man die Gleise anderswo wieder an der ursprünglichen Stelle hinbaut, könnte man direkt von der Wursttheke zu den Haushaltsreinigern durch den Supermarkt durchfahren... :ph34r:
@ 146225
Mit Kraftfahrstraßen sind Autobahnen und ähnlich ausgebaute Strecken gemeint. Auch Hauptverkehrsstraßen in Ortschaften. Im übrigen hat die Reichsbahn ja nicht den Autobahnbau finanziert (evtl. Umschichtungen im Haushalt mal ausgenommen), sondern war auf Grund ihrer Erfahrung im Betrieb und Unterhalt von Verkehrsinfrastruktur eingebunden. So waren z. B. die ersten Straßenwärter vorher Streckenwärter bei der Reichsbahn.
Was aus der Reichsbahn geworden wäre, hätte man statt der Autobahnen mehr Gleise verlegt, ist schwer zu sagen. Wie ich ja schon schrieb, war die steigende Motorisierung ja schon erkennbar. Es ist kaum anzunehmen, dass die Motorisierung am Fehlen von Autobahnen gescheitert wäre. Ist sie ja in anderen Ländern auch nicht, obwohl diese wesentlich später mit dem Autobahnbau begonnen haben und das Netz längst nicht so dicht ist, wie in D, B und NL!
Den größten Umschlag diese Art gibt es natürlich in Hamburg. Sehr gut sind hier auch die Gleisanlagen zu erkennen.
Sehr viel kommt z. B. aus Italien in Köln-Eifeltor mit der Bahn an und wird von hier mit LKW zu den Empfängern in der Region gebracht.
Wie Du siehst, es wird schon eine Menge getan. Das Gedränge könnte also noch größer sein. Sicher werden diese Transportwege auch weiterhin wachsen.
Aber nicht alles kann über diese Logistikwege transportiert werden. Die Waren, die im Containerverkehr per Schiff oder Bahn über große Strecken befördert werden, sind nicht termingebunden. Und was Dich (und andere) stört, sind die LKW (im Fernverkehr) mit Terminfracht, die heute die Autobahnen befahren (ich will nicht sagen verstopfen
).
Mit der Bahn müsste jeder Waggon von einer Ragierlock von Markt zu Markt gezogen werden. Und wer soll dann dort ausladen
Mit Kraftfahrstraßen sind Autobahnen und ähnlich ausgebaute Strecken gemeint. Auch Hauptverkehrsstraßen in Ortschaften. Im übrigen hat die Reichsbahn ja nicht den Autobahnbau finanziert (evtl. Umschichtungen im Haushalt mal ausgenommen), sondern war auf Grund ihrer Erfahrung im Betrieb und Unterhalt von Verkehrsinfrastruktur eingebunden. So waren z. B. die ersten Straßenwärter vorher Streckenwärter bei der Reichsbahn.
Was aus der Reichsbahn geworden wäre, hätte man statt der Autobahnen mehr Gleise verlegt, ist schwer zu sagen. Wie ich ja schon schrieb, war die steigende Motorisierung ja schon erkennbar. Es ist kaum anzunehmen, dass die Motorisierung am Fehlen von Autobahnen gescheitert wäre. Ist sie ja in anderen Ländern auch nicht, obwohl diese wesentlich später mit dem Autobahnbau begonnen haben und das Netz längst nicht so dicht ist, wie in D, B und NL!
Ich würde da auch noch Binnenschiffe einbeziehen. Dies geschieht auch in verstärktem Maße. Kürzlich wurde im Logport in Duisburg der größte Verladekran für Schiffsentladung im Binnenland in Betrieb genommen. Dort werden Container von Binnenschiffen (aber auch Küstenmotorschiffen) auf die Bahn oder auf LKW umgeladen. Aber nicht nur Container werden auf dem Rhein per Schiff befördert. Die Kölner Ford-Werke transportieren auf so einem Schiff ihre Neuwagen nach Antwerpen146225 @ , hat geschrieben:Richtig, und deswegen müßte es noch deutlich mehr Umschlagpunkte für Container und Wechselbrücken geben, welche tatsächlich mit schnellen Containerzügen a la PIC oder BoxXpress verbunden werden können. Die Kurzstrecke mit dem LKW, die Langstrecke auf der Bahn - so wird es sinnvoll.

Den größten Umschlag diese Art gibt es natürlich in Hamburg. Sehr gut sind hier auch die Gleisanlagen zu erkennen.
Sehr viel kommt z. B. aus Italien in Köln-Eifeltor mit der Bahn an und wird von hier mit LKW zu den Empfängern in der Region gebracht.
Wie Du siehst, es wird schon eine Menge getan. Das Gedränge könnte also noch größer sein. Sicher werden diese Transportwege auch weiterhin wachsen.
Aber nicht alles kann über diese Logistikwege transportiert werden. Die Waren, die im Containerverkehr per Schiff oder Bahn über große Strecken befördert werden, sind nicht termingebunden. Und was Dich (und andere) stört, sind die LKW (im Fernverkehr) mit Terminfracht, die heute die Autobahnen befahren (ich will nicht sagen verstopfen

Das wäre vollkommen ineffizient. Nehmen wir als Beispiel einen bekannten Discounter mit "A". Jeden Morgen belädt im Zentrallager ein Verlader einen Sattelzug mit Rollcontainern für mehrere Märkte. Der Fahrer steht dabei und beaufsichtigt die Beladung (muss er, da er für die Ladungssicherung zuständig ist). Anschließend fährt der Fahrer seine Route ab und lädt an den Märkten die entsprechenden Behälter aus und nimmt Leergut mit.Das sähe interessant aus - und dann hätten wir zumindest Güterbahnen mit entsprechend Personal und Sachmitteln
Aber selbst wenn jeder Verlader und jeder Empfänger (also auch jeder Supermarkt ) einen Gleisanschluss hätte, es ginge nicht schneller.
Mit der Bahn müsste jeder Waggon von einer Ragierlock von Markt zu Markt gezogen werden. Und wer soll dann dort ausladen

Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.