TramPolin @ 9 Jul 2008, 09:01 hat geschrieben: da habe ich eigentlich mehr Widerstand erwartet, ich halte diesen Wagner für einen der Verlogensten, die ich bislang gelesen habe (wobei ich ausdrücklich kein regelmäßiger Leser seiner Kolumne bin).
Na, wieso? Nur weil Wagner größtenteils völligen Schwachsinn schreibt, kann man ja mal einen einzelnen Artikel für sinnvoll halten.
Deutschland ist führend auf dem Gebiet alternativer Energien. Durch eine Rückbesinnung auf Atomkraft wird man diese Position nicht unbedingt stärken.
Es hindert einen niemand, die regenerativen Energien voranzutreiben, ohne gleichzeitig den Atomausstieg mit der Holzhammermethode voranzutreiben. Einfach zu sagen wir schalten alle AKWs am soundsovielten ab, es wird schon irgendwie bis dahin genug Alternativen geben, funktioniert nicht - da steht man dann zum Stichtag da, schaut blöd und die Leute jammern weil der Kühlschrank nicht läuft.
Man muss das ganze umgekehrt angehen - nämlich politisch die Forschung in alternativen Energiequellen fördern, und die alternativen Energiequellen ausbauen - und wenn man dann so weit ist die ersten Atomkraftwerke abzuschalten, diese abschalten. Mit nem festen Stichtag geht das jedenfalls nicht.
Wildwechsel @ 9 Jul 2008, 09:17 hat geschrieben:Was in meinen Augen noch zu schleppend aufgegriffen wird, sind die Chancen der Solarenergie in den Wüstenregionen Nordafrikas. Und damit meine ich jetzt nicht die in der Herstellung der Zellen zweifelhafte Photovoltaik, sondern ordinäre Hohlspiegel in großer Stückzahl, die (Meer-)Wasser kochen, und daran angeschlossen die handelsübliche Dampfturbine, die jedes Akw auch hat.
Ja, das stimmt - nur ist dann halt auch die Frage wie die Energie nach Europa kommt - ist ja doch ne ziemliche Strecke.
autolos @ 9 Jul 2008, 09:22 hat geschrieben:Bist Du bei allen Kommentaren in Zeitungen und anderen Medien so kritisch?
Wagner treibt das aber schon besonders auf die Spitze.
Hot Doc @ 9 Jul 2008, 09:39 hat geschrieben:In wenigen Jahren wird die Kernkraft mehr CO2 raushauen als n vernünftig gefiltertes Kohlekraftwerk und heute schon ist jedes Gasturbinenkraftwerk sauberer.
Ich hab den Tagesschaubeitrag nicht gesehen - aber in dem von Dir verlinkten Artikel der SZ ließt sich das schon etwas anders.
Wie die Frankfurter Rundschau berichtet, hat das Institut in einer Studie festgestellt, dass Atomkraftwerke mehr Kohlendioxid-Emissionen verursachen als erneuerbare Energien und ähnlich viel wie Erdgas-Blockheizkraftwerke.
Dass ein AKW mehr Kohlendioxid als ein Wasserkraftwerk ausstößt find ich nihct weiter verwunderlich - was das Erdgaskraftwerk betrifft vertrau ich dem aber nicht so ganz...
Weiter unten ist dann auch nur noch von Biogas-Kraftwerken die Rede - dass die weniger CO2 ausstoßen als AKWs ist ebenfalls klar, da bei Biomasse der CO2-Ausstoß ja im Jahresmittel 0 ist. Man darf bei sowas auch nicht vergessen, wer die Studie gemacht hat - ein privates "Öko-Institut" will vermutlich beweisen, dass Atomstrom besonders schlecht ist, dazu kommt die Faktenverdrehung, die man bei der Aufarbeitung durch Journalisten meist hat. Ich mein, ich hab keine Fakten da womit ich den Artikel widerlegen könnte - aber wenn die Uranproduktion wirklich so viel CO2 produzieren würde wie ein Gasturbinenkraftwerk, dann könnte man ja einfach auf das AKW verzichten und gleich die Energie die man bei der Uranproduktion braucht ins Netz einspeisen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876