Das heißt deutlich mehr Starts und LAndungen in einem der dichtesten Luftverkehrsraum der Welt. Das ist es nichts mit abheben, Autopilot rein und nach 6 Stunden langsam an die Landung denken. City-Hopping ist nicht weniger, wenn sogar mehr, anstrengend als Langstrecke. Und wenn was dazwischen kommt (Wetter Defekt, etc.), sind die auch nur zu Hause um zu schlafen.Autobahn @ 3 Aug 2008, 18:22 hat geschrieben: (zur Info: die Piloten von City-Line und Eurowings fliegen mit Maschinen, die weniger als 200 Sitzplätze haben und verdienen deshalb bis zu 30% weniger, als der Kapitän eines Jumbos. Dafür sind sie aber auch jeden Abend wieder zu Hause, weil sie nur Kurzstrecken fliegen).
Streiks im Luftverkehr
Bei der Lufthansa drohen neue Streiks. Heute beginnt die Urabstimmung bei Ver.di über die Annahme des Tarifes und zusätzlich wollen die Piloten streiken.
Siehe Rheinische Post
Früher waren Streiks in Deutschland sehr selten, das scheint sich jetzt genau in das Gegenteil zu wandeln.
Siehe Rheinische Post
Früher waren Streiks in Deutschland sehr selten, das scheint sich jetzt genau in das Gegenteil zu wandeln.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Früher haben wir ganz normal gelebt, solange die Preisverhältnis stimmt. Also Einnahmen und Ausgaben.Autobahn @ 6 Aug 2008, 08:12 hat geschrieben: Früher waren Streiks in Deutschland sehr selten, das scheint sich jetzt genau in das Gegenteil zu wandeln.
Heute stimmt die Preisverhältnis nicht, ich gebe zu, dass ich auch betroffen bin und ich deshalb gezwungen sich mehr zu sparen. Ich bin sicher nicht allein betroffen, immer mehr Menschen sind betroffen, also mehr Lohn her => mehr Streik.
[img]http://www.dolbrother.de/sign.jpg[/img]
- Sascha1974
- Tripel-Ass
- Beiträge: 236
- Registriert: 10 Aug 2005, 13:54
- Wohnort: Rimbach
- Kontaktdaten:
Ja, der Euro hat dieses Preisverhältnis komplett ruiniert. Wenn ich mir mein heutiges Nettogehalt anschaue, so war es zu Zeiten der DM durchaus sportlich. Da hatte man am Monatsende einen satten Überschuss für Urlaub oder Freizeitinvestitionen. Heute reicht es fast nicht mehr, obwohl diese Zusatzausgaben bereits gestrichen wurden. Da läuft doch viel Falsch in unserem System.Dol-Sbahn @ 6 Aug 2008, 10:26 hat geschrieben: Heute stimmt die Preisverhältnis nicht, ich gebe zu, dass ich auch betroffen bin und ich deshalb gezwungen sich mehr zu sparen. Ich bin sicher nicht allein betroffen, immer mehr Menschen sind betroffen, also mehr Lohn her => mehr Streik.
Umso mehr begrüße ich, dass man sich zu mehr Streiks traut. Zwar erreichen wir noch lange nicht französische Qualitäten, aber wir haben immerhin einen Schritt in die Richtung getan und ich denke, gerade kleine Gewerkschaften, wie der Marburger Bund und die GdL haben viel für die Pflege dieser neuen Streikkultur getan.
Grüße
Sascha
[img]http://tgv-fanpage.de/images/sig_eisenbahnforum.jpg[/img] Für einen liberalisierten Fernverkehr in Deutschland!
Deutschland ist europaweit immer noch Schlusslicht, sogar hinter der Schweiz.Autobahn @ 6 Aug 2008, 08:12 hat geschrieben: Früher waren Streiks in Deutschland sehr selten, das scheint sich jetzt genau in das Gegenteil zu wandeln.
Wenn die Streiks zunehmen, dann liegt das daran, dass die Arbeitnehmer jahrelang verzichtet haben und
damit ihren Firmen geholfen haben. Nun sollen sie aber weiter verzichten, obwohl es einen riesigen
Reallohnverlust gegeben hat und dadurch eigentlich auch volkswirtschaftlicher Schaden entsteht,
was natürlich keiner sehen will.
Die Unternehmenskultur hat sich einfach geändert. In der sozialen Marktwirtschaft gab es Chefs,
die mit ihrer Firma verwurzelt waren und zufriedene Mitarbeiter wollten, da hat man sich dann auch
mit den Gewerkschaften auf einen gemeinsamen, zufriedenstellenden Kompromiss einigen können.
Heute sind in vielen Unternehmen Führungskräfte, die keine Bindung, keinen Bezug zur Firma haben, es
ist ein Job. Menschliche Qualitäten sind auch nicht mehr so gefragt und Unternehmen werden tw. öfter
gewechselt als die Socken, mal übertrieben formuliert. Die Arbeitnehmer werden oftmals nur als Kostenfaktoren
gesehen und nicht als die Personen die entscheidend dazu beitragen dass ein Unternehmen erfolgreich sein kann.
Es reicht nicht mehr, dass man Gewinne macht und gut auskommt, nein, der Gewinn muss jedes Jahr deutlich
steigen, die Rendite muss steigen und das geht eben meist auf Kosten der Arbeitnehmer, denn sie müssen u. a.
für eine Renditesteigerung bluten. Das System gerät außer Kontrolle und wird sich irgendwann selbst zerstören,
wenn nicht die Arbeitnehmer weiter gedrückt, outgesourct und belastet werden.
Das schlimm ist ja, dass die heutige Unternehmenskultur immer noch genug Leute findet, die diese Propaganda
glauben und Beifall klatschen. So lange, bis es sie selber erwischt...
So lange wir nur in dem Punkt Schlusslicht sind, geht´s ja noch.KBS 855 @ 6 Aug 2008, 15:02 hat geschrieben:Deutschland ist europaweit immer noch Schlusslicht, sogar hinter der Schweiz.
Brutale Frage: Welche Aufgabe hat ein Arbeitnehmer? Muss er dem Unternehmen helfen, Umsatz und Gewinn zu erzielen, damit es seinen gerechten Lohn zahlen kann, oder ist es seine Aufgabe (wie Ver.di es im aktuellen Streik ja publizierte), dem Arbeitgeber zu schaden? Den Reallohnverlust haben aber in der Regel nicht die Arbeitgeber zu verantworten.Wenn die Streiks zunehmen, dann liegt das daran, dass die Arbeitnehmer jahrelang verzichtet haben und
damit ihren Firmen geholfen haben. Nun sollen sie aber weiter verzichten, obwohl es einen riesigen
Reallohnverlust gegeben hat und dadurch eigentlich auch volkswirtschaftlicher Schaden entsteht,
was natürlich keiner sehen will.
Da kann ich Dir nur zustimmen. Es war aber noch viel mehr. Die Unternehmen in Deutschland hielten viel enger zusammen, als es heute der Fall ist.Die Unternehmenskultur hat sich einfach geändert. In der sozialen Marktwirtschaft gab es Chefs,
die mit ihrer Firma verwurzelt waren und zufriedene Mitarbeiter wollten, da hat man sich dann auch
mit den Gewerkschaften auf einen gemeinsamen, zufriedenstellenden Kompromiss einigen können.
Auch das hast Du richtig geschildert. Aber sei einmal ehrlich, sind Lohnkosten nicht auch ein Faktor, den ein Unternehmen berücksichtigen muss? Was nützt das schönste soziale Gewissen, wenn das Unternehmen die Kosten nicht tragen kann?Heute sind in vielen Unternehmen Führungskräfte, die keine Bindung, keinen Bezug zur Firma haben, es
ist ein Job. Menschliche Qualitäten sind auch nicht mehr so gefragt und Unternehmen werden tw. öfter
gewechselt als die Socken, mal übertrieben formuliert. Die Arbeitnehmer werden oftmals nur als Kostenfaktoren
gesehen und nicht als die Personen die entscheidend dazu beitragen dass ein Unternehmen erfolgreich sein kann.
Da sind die Manager und Anteilseigner nicht anders als die ArbeitnehmerEs reicht nicht mehr, dass man Gewinne macht und gut auskommt, nein, der Gewinn muss jedes Jahr deutlich
steigen, die Rendite muss steigen .....

Es besteht das Problem, dass Arbeitskräfte genügend zur Verfügung stehen. Leider aber solche, die man weniger benötigt. Hochqualifizierte sind auf dem Arbeitsmarkt rar, gering qualifizierte gibt es mehr als genug.....und das geht eben meist auf Kosten der Arbeitnehmer, denn sie müssen u. a.
für eine Renditesteigerung bluten. Das System gerät außer Kontrolle und wird sich irgendwann selbst zerstören,
wenn nicht die Arbeitnehmer weiter gedrückt, outgesourct und belastet werden.
Das schlimm ist ja, dass die heutige Unternehmenskultur immer noch genug Leute findet, die diese Propaganda
glauben und Beifall klatschen. So lange, bis es sie selber erwischt...
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Wieso sollte ein Arbeitnehmer seinem Arbeitgeber schaden wollen? Ein Streik ist ein legitimes Mittel seine Rechte durchzusetzen, wie sollte es anders gehen. Wenn der Arbeitgeber nachgibt, dann gibts auch nichts zu bemängeln.Autobahn hat geschrieben: Brutale Frage: Welche Aufgabe hat ein Arbeitnehmer? Muss er dem Unternehmen helfen, Umsatz und Gewinn zu erzielen, damit es seinen gerechten Lohn zahlen kann, oder ist es seine Aufgabe (wie Ver.di es im aktuellen Streik ja publizierte), dem Arbeitgeber zu schaden?
Nicht nur, die Politik war schon immer groß drin, den Mittelstand überdurchschnittlich zu belasten. Trotzdem sind die Arbeitgeber auch mit verantwortlich, da sie Lohnverzicht gefordert haben, was auch so getan wurde. Viele Arbeitgeber nutzen das jetzt aus und fordern immer noch Lohnverzicht, egal ob es der Firma gut oder schlecht geht.Den Reallohnverlust haben aber in der Regel nicht die Arbeitgeber zu verantworten.
Das ist bei Firmen mit Rekordgewinnen aber nicht der Fall und dort wird tw. munter weiter auf Kosten der Arbeitnehmer eingespart. Ist auch klar, die Gewinne werden lieber anderweitig verteilt, anstatt die Arbeitnehmer angemessen zu beteiligen, obwohl diese zu großen Teilen für den Erfolg verantwortlich sind.Aber sei einmal ehrlich, sind Lohnkosten nicht auch ein Faktor, den ein Unternehmen berücksichtigen muss? Was nützt das schönste soziale Gewissen, wenn das Unternehmen die Kosten nicht tragen kann?
Das ist eine freche Behauptung. Die Arbeitnehmer sind froh wenn sie die Kostensteigerungen/Inflation und derartige Dinge ausgleichen können, d. h. nicht weniger in der Tasche haben nach Abzug aller Ausgaben. Aber bei den meisten ist das schon Jahre nicht mehr so.Da sind die Manager und Anteilseigner nicht anders als die Arbeitnehmer![]()
Man kann das nicht mit einer Unternehmensführung vergleichen, die nimmersatt ist und auch auf Kosten der Mitarbeiter, die Gewinne immer weiter maximieren will.
Hier ist die Schuld wieder in der Politik zu suchen. Bildung wird sträflich vernachlässigt und das System produziert zu viele Geringqualifizierte. Viele davon hätten durchaus das Zeug mehr zu erreichen, nur sind sie entweder demotiviert (Gründe mögen verschieden sein) oder sie werden nicht richtig gefördert. In der Schulpolitik kocht ja jedes Bundesland zudem auch noch sein eigenes Süppchen. Richtig gut ist es nirgends, aber in Süddeutschland allemal besser als in Ländern mit den linksideologischen Einheitsschulen.Es besteht das Problem, dass Arbeitskräfte genügend zur Verfügung stehen. Leider aber solche, die man weniger benötigt. Hochqualifizierte sind auf dem Arbeitsmarkt rar, gering qualifizierte gibt es mehr als genug.
Wissenswertes zu den Streiks bei der Lufthansa.
http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/18/0,3...7285362,00.html
http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/18/0,3...7285362,00.html
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.