Bedeutung der Ordnungsnummer von Loks?

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
Antworten
xtt
Jungspund
Beiträge: 20
Registriert: 08 Aug 2008, 20:40

Beitrag von xtt »

Kann man aus der Ordnungsnummer irgendeine Information ziehen?
Und kann es mehrere Loks/Triebwagen mit derselben Ordnungsnummer geben?
Ansonsten würde es ja max. 999 von einer Baureihe geben...?!
Was ist bei den Loks das Äquivalent zur Fahrgestellnummer eines Autos
und kann man diese Nr. außen an der Lok ablesen?
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16212
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

xtt @ 27 Aug 2008, 17:39 hat geschrieben: Kann man aus der Ordnungsnummer irgendeine Information ziehen?
Ja - in der Regel fängt man mit 1 an zu numerieren, und numeriert dann einigermaßen nach Auslieferung durch. Innerhalb einer Baureihe gibt es teilweise verschiedene (technisch auch abweichende) Bauserien, die einen zusammenhängenden Nummernblock haben (die 7. und 8. Baureihe vom 420er hat zum Beispiel andere Türen als die 1. bis 6.), also kann man aus der Ordnungsnummer auf die Baureihe und damit teilweise auf die technische Ausstattung schließen.
Und kann es mehrere Loks/Triebwagen mit derselben Ordnungsnummer geben?
Nein, das ist immer eindeutig, weil unternehmensintern das Hauptunterscheidungsmerkmal der Züge.
Ansonsten würde es ja max. 999 von einer Baureihe geben...?!
So isses, allerdings wüsste ich jetzt keine Baureihe die an diese Grenze gestoßen ist.

Bei TRiebwagen liegt die Grenze teilweise bei 499 Fahrzeugen, da dort in der Regel die beiden Endwagen unterschiedliche Nummern haben, dabei hat der eine Endwagen eine um 500 höhere Nummer als der andere, so hat man z.B. beim 423er an einem Ende des Kurzzuges den 423 176, am anderen Ende des Kurzzuges steht 423 676. Beim 423er ist man tatsächlich die Grenze von 499 Fahrzeugen fast erreicht, da es jetzt den Nachfolger mit der Baureihennummer 422 gibt wird das aber kein Problem.
Was ist bei den Loks das Äquivalent zur Fahrgestellnummer eines Autos
und kann man diese Nr. außen an der Lok ablesen?
Von ner Fahrgestellnummer hätte ich noch nichts gehört, als Äquivalent würde ich am ehesten die EBA-Nummer sehen, die häufig in Form einer Plakette am Fahrzeug angebracht ist (muss man aber teilweise ziemlich danach suchen) und bei der "Zulassung" vom Eisenbahnbundesamt vergeben wird.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
ChoMar
Routinier
Beiträge: 434
Registriert: 19 Jul 2007, 12:35

Beitrag von ChoMar »

Ich meine, es gab mal irgend eine Diesellok (DDR V100 oder V60 oder sowas) die über 999 Fahrzeuge kam. Dann wurde einfach die nächste Nummernserie aufgemacht. Ich weiß aber echt nicht mehr, welche das war.
Benutzeravatar
Wildwechsel
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 6891
Registriert: 21 Jan 2003, 12:50
Wohnort: München

Beitrag von Wildwechsel »

Boris Merath @ 27 Aug 2008, 17:59 hat geschrieben: So isses, allerdings wüsste ich jetzt keine Baureihe die an diese Grenze gestoßen ist.
Bei irgendeiner Dampflokbaureihe musste man damals in den 60er-Jahren bei der Einführung der EDV-Nummern zwei Baureihen draus machen, weil es über 1000 Ordnungsnummern gab.

Nachtrag: Wikipedia sagt, von der Baureihe 50 gab es 3164 Exemplare, so dass die Baureihen 050 bis 053 daraus wurden. Außerdem wurden einige Baureihen, bei denen es Untebaureihen gab, in mehrere Baureihen aufgeteilt, so dass man auch dort unter 1000 kam (z.B. BR 44).
Beste Grüße usw....
Christian


Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
Benutzeravatar
chris232
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 6049
Registriert: 30 Jul 2005, 20:04
Wohnort: Myunkhen

Beitrag von chris232 »

ChoMar @ 28 Aug 2008, 08:01 hat geschrieben: Ich meine, es gab mal irgend eine Diesellok (DDR V100 oder V60 oder sowas) die über 999 Fahrzeuge kam. Dann wurde einfach die nächste Nummernserie aufgemacht. Ich weiß aber echt nicht mehr, welche das war.
Es handelt sich dabei um die DR-Baureihe 106, heute 346. Nachdem dort alle 999 Nummern "voll waren" hat man einfach mit der Baureihe 105 weiter gemacht, heute Baureihe 345.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
xtt
Jungspund
Beiträge: 20
Registriert: 08 Aug 2008, 20:40

Beitrag von xtt »

Danke für die ausführlichen Erklärungen :)
Antworten