[M] Neuer S-Bahn-Chef

Alles über die Netze von S-Bahnen
elba

Beitrag von elba »

Herr Wuth wird zum 1.1.2009 durch einen Herrn Weisser aus NRW ersetzt.
DB-Meldung: http://www.db.de/site/bahn/de/unternehmen/...by20081006.html
tz-Meldung: http://www.tz-online.de/de/aktuelles/muenc...ikel_48291.html

Letzteres liest sich wie ein kleiner Ausgleich für alle Schlechtigkeiten, die die böse tz über die gute S-Bahn geschrieben hat. (oder war es gute tz und böse S-Bahn?)

Edmund
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rob74
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Beitrag von rob74 »

elba @ 7 Oct 2008, 16:15 hat geschrieben: Letzteres liest sich wie ein kleiner Ausgleich für alle Schlechtigkeiten, die die böse tz über die gute S-Bahn geschrieben hat. (oder war es gute tz und böse S-Bahn?)
Nicht nur das - es liest sich auch nach vollkommener Selbstüberschätzung der tz - als ob nur aufgrund ihrer Unterschriftenaktion "Ende der 90er Jahre" der Chef der S-Bahn gewechselt und anschließend die S-Bahn modernisiert wurde.

Der neue Chef kommt also aus NRW. Hoffentlich sieht die S-Bahn München dann nicht bald so aus wie die S-Bahn Rhein-Ruhr :ph34r:
elba

Beitrag von elba »

Ich habe da mal zum Anlass genommen, ein bisschen im Web zu suchen. Zunächst der SZ-Artikel, der die Inthronisierung von Wuth als S-Bahn-Chef beschreibt:
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/artikel/891/8883/

Wie es vorher zuging liest man u.a. in
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/artikel/417/7410/
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/artikel/479/479/

Auch aus der Zeit, aber schon mit Wuth:
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/artikel/473/5468/
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/artikel/366/2364/
Nettes Zitat:
2004:
Auf der Flughafen-Trasse soll eine Express-S-Bahn in Betrieb gehen, die die Strecke in etwa 30 Minuten schafft. Ein weiterer Ausbau (problemlos möglich wäre eine Fahrtzeit von rund 20 Minuten) hängt vom Transrapid ab – kommt die Magnetbahn, wird nicht weiter in die Express-S-Bahn investiert.
Und wo wir schon bei Prognosen sind:
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/artikel/116/7109/
Bei der Suche nach einer Medizin gegen den Infarkt des S-Bahn-Netzes ist gestern eine Vorentscheidung gefallen. Nur der bisherige Bundesbahn-Südring hat eine Chance, zur neuen - zweiten - Stammstrecke der S-Bahn neben dem Innenstadttunnel zwischen Hackerbrücke und Ostbahnhof zu werden. [...] Endgültig aus dem Rennen dürfte damit der Plan sein, parallel zum bestehenden Innenstadt-Tunnel der S-Bahn eine zweite Röhre zu graben, um die Stammstrecke zu entlasten. Dies hätte ein Vielfaches der Südring-Kosten erfordert.
Nun ja, so weit sind wir fast auch wieder - 14 Jahre später.


Ich hoffe, der kleine nostalgische Ausflug wird mir verziehen.

Edmund
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Beitrag von 420er Vorserie »

rob74 @ 7 Oct 2008, 16:20 hat geschrieben:Der neue Chef kommt also aus NRW. Hoffentlich sieht die S-Bahn München dann nicht bald so aus wie die S-Bahn Rhein-Ruhr :ph34r:
Irgendwie hab ich das gleiche gedacht als ich es gelesen hab :D :rolleyes: :D
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Auer Trambahner
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Beitrag von Auer Trambahner »

Das hab ich mir auch gedacht.

Ist die Wuthsche Arbeitsweise zu teuer geworden? Das ganze klingt nach "Wegbeförderung".
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Das denke ich nicht. Wenn man in dem oben verlinkten "Inthronisationsartikel" liest, wo er herkommt, und das damit vergleicht, wo er jetzt hingeht, heißt das für mich eher, dass sich für ihn nun zu vernünftigen Konditionen eine Chance geboten hat, wieder in die Richtung seiner Heimat zu kommen.

Dass der neue aber aus Nordrhein-Vandalen kommt, das beunruhigt mich auch (lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen). Weil die Sauberkeit hier ist ja schon etwas, wo der Wuth selber mit drauf geachtet hat.
Beste Grüße usw....
Christian


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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Wildwechsel @ 8 Oct 2008, 08:56 hat geschrieben:Dass der neue aber aus Nordrhein-Vandalen kommt, das beunruhigt mich auch (lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen). Weil die Sauberkeit hier ist ja schon etwas, wo der Wuth selber mit drauf geachtet hat.
Ich gönne der Müncher S-Bahn ja nichts schlechtes, aber hier in NRW weint keiner dem scheidenden DB Regio Chef eine Träne nach ;)
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gmg
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Beitrag von gmg »

Na ja, in beiden Artikeln wird der Takt 10 gelobt. Dass dieser aber offensichtlich nicht funktioniert, wird verschwiegen. Für die S7 ist im Tunnel zu Stoßzeiten kein Platz mehr, der S5 mussten sie so viele Verstärker heraus nehmen, dass man eigentlich nicht mehr von einem 10- Min- Takt sprechen kann, und auch der S2 wurden einige Züge gestrichen.
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Beitrag von elba »

Autobahn @ 8 Oct 2008, 09:07 hat geschrieben: Ich gönne der Müncher S-Bahn ja nichts schlechtes, aber hier in NRW weint keiner dem scheidenden DB Regio Chef eine Träne nach ;)
"Chef" von DB Regio NRW ist m.W. ein Herr Brüggemann.

Weisser kommt ja wohl auch ursprünglich aus BaWü. Bis 2004 war er bei der DB in Freiburg und Mannheim. Es besteht also noch Hoffnung, dass er die NRW-Zustände nicht als Maß aller Dinge verinnerlicht hat.


Schönen Gruß,

Edmund
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Beitrag von spock5407 »

kriegen wir dann in München x-Wagen mit Trabis vorn dran?

Oder wir nehmen 111er vorn dran und fahren damit die S11... :lol:
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Beitrag von elchris »

Machen wir ein Fazit, über den "Retter der S-Bahn".

Er übernahm eine Unterorganisation des damaligen GB Nahverkehr, die mit 2-30 Jahre alten, zuverlässig laufenden Fahrzeugen mit grausigem Unterhaltungszustand die tägliche Pendler- und Ausflüglerflut bewältigte, mit seit Jahren festen Fahrzeiten und Liniennummern.

Er gibt eine dreimal in der Form gewechselte Unterfirma der Regio AG ab, die mit 3-8 Jahre alten Fahrzeugen mit exzellentem Unterhaltungszustand die tägliche Pendler- und Ausflüglerflut so grad bewältigt, alle paar Jahre die Liniennummern und Fahrzeiten wüst durchwechselt, die Hälfte des Jahres irgendwann kommt, weil das Fahrzeug rutscht, aufgrund eines Ingeneurdeppschadens 20km/h in der Spitze langsamer fahren darf als der Vorgänger und im Sommer genauso angenehm ist wie das Würschtlbraten am Langwieder See.

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Iarn
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Beitrag von Iarn »

elchris @ 8 Oct 2008, 12:59 hat geschrieben: Machen wir ein Fazit, über den "Retter der S-Bahn".

Er übernahm eine Unterorganisation des damaligen GB Nahverkehr, die mit 2-30 Jahre alten, zuverlässig laufenden Fahrzeugen mit grausigem Unterhaltungszustand die tägliche Pendler- und Ausflüglerflut bewältigte, mit seit Jahren festen Fahrzeiten und Liniennummern.

Er gibt eine dreimal in der Form gewechselte Unterfirma der Regio AG ab, die mit 3-8 Jahre alten Fahrzeugen mit exzellentem Unterhaltungszustand die tägliche Pendler- und Ausflüglerflut so grad bewältigt, alle paar Jahre die Liniennummern und Fahrzeiten wüst durchwechselt, die Hälfte des Jahres irgendwann kommt, weil das Fahrzeug rutscht, aufgrund eines Ingeneurdeppschadens 20km/h in der Spitze langsamer fahren darf als der Vorgänger und im Sommer genauso angenehm ist wie das Würschtlbraten am Langwieder See.

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Die steigenden Fahrgastzahlen zu bewältigen mit einem Netz, welches kein Netz sondern ein Bündel darstellt ist keine leichte Aufgabe. Ich glaube Herr Wuth hätte auch gerne ne zweite Stammstrecke kurz nach dem Jahrtausendwechsel gehabt, aber dass es da nicht voran sondern eher zurück geht, liegt nicht an ihm sondern unserer depperten Staatsregierung.

Alles in allem ist der ET 423 doch ein Schritt nach vorne und welche Alternativen hätte es gegeben? Was haben die Türen beim ET 420 gezickt, aber fürher war ja alles besser und aus Holz. :rolleyes:
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Beitrag von elba »

elchris @ 8 Oct 2008, 12:59 hat geschrieben: Machen wir ein Fazit, über den "Retter der S-Bahn".

Er übernahm eine Unterorganisation des damaligen GB Nahverkehr, die mit 2-30 Jahre alten, zuverlässig laufenden Fahrzeugen mit grausigem Unterhaltungszustand die tägliche Pendler- und Ausflüglerflut bewältigte, mit seit Jahren festen Fahrzeiten und Liniennummern.

Er gibt eine dreimal in der Form gewechselte Unterfirma der Regio AG ab, die mit 3-8 Jahre alten Fahrzeugen mit exzellentem Unterhaltungszustand die tägliche Pendler- und Ausflüglerflut so grad bewältigt, alle paar Jahre die Liniennummern und Fahrzeiten wüst durchwechselt, die Hälfte des Jahres irgendwann kommt, weil das Fahrzeug rutscht, aufgrund eines Ingeneurdeppschadens 20km/h in der Spitze langsamer fahren darf als der Vorgänger und im Sommer genauso angenehm ist wie das Würschtlbraten am Langwieder See.

Mein Held!
Deine Erinnerungen an die 30 Jahre vor Wuth in Ehren - aber den schlechtesten Zustand der S-Bahn, den ich - mit Schwerpunkt S1 - je erlebt habe, war definitiv um 1998 herum. An die Jahreszahl erinnere ich mich wegen Eröffnung Neufahrner Spange.

Trotzdem - der 423 ist wie seine Artverwandten ein Billigprodukt. Was da bei Ausschreibung und Kauf versaut wurde, müssen wir alle heute ausbaden. Aber ich denke, darauf hatte Wuth wenig Einfluss. Allerdings kann ich mich an den Sommer erinnren, als die S8 423 hatte und die S1 nicht - da bin ich wg. der Klimaanlage bevorzugt mit der S8 zum Airport gereist. So doll kann es also im 420 im Sommer auch nicht gewesen sein.

Und das mit den Liniennummern ist in meinen Augen schon gar kein Argument. Wenn sich dadurch die Angebotsqualität nicht verschlechter, können die meinetwegen die S1 in "Lieselotte" oder so umtaufen. :D

Dass der tz-Artikel - nun sagen wir mal "komisch" ist, sehe ich allerdings auch. Schlechtes Gewissen des Redakteurs?

Edmund
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Der 420er war im Sommer oft ne Sauna, da lob ich mir den 423er. Zumindest die meisten Kurse
wenn die Luftkühlung richtig eingestellt is und die Lüfter am Dach mit Volllast laufen...
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Ähm, rein dem Thementitel nach zu urteilen geht es hier aber eigentlich nicht um rote Quietschkisten mit runden schwarzen Ohren, oder? ;) [size=0]Wer einen Zaunpfahl findet, darf ihn behalten.[/size]
Beste Grüße usw....
Christian


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Beitrag von uferlos »

Wildwechsel @ 8 Oct 2008, 17:04 hat geschrieben: Ähm, rein dem Thementitel nach zu urteilen geht es hier aber eigentlich nicht um rote Quietschkisten mit runden schwarzen Ohren, oder? ;) [size=0]Wer einen Zaunpfahl findet, darf ihn behalten.[/size]
wenn die nicht bald NRW-Dreckig aussehen... :ph34r:
mfg Daniel
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Wildwechsel @ 8 Oct 2008, 17:04 hat geschrieben: Ähm, rein dem Thementitel nach zu urteilen geht es hier aber eigentlich nicht um rote Quietschkisten mit runden schwarzen Ohren, oder? ;) [size=0]Wer einen Zaunpfahl findet, darf ihn behalten.[/size]
420 vs. 423 Runde 1, Ding-Ding-Ding...

*batsch-batsch*
*klopp*

:D ;)
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

gmg @ 8 Oct 2008, 09:50 hat geschrieben: Na ja, in beiden Artikeln wird der Takt 10 gelobt. Dass dieser aber offensichtlich nicht funktioniert, wird verschwiegen.
Das muss man aber schon auch differenziert sehen - der Takt10 funktioniert an sich schon - nur momentan halt nicht. Die Investitionen für die 30 Züge pro Stunde waren aber wegen einem guten Jahr Einschränkungen deswegen nicht umsonst - das volle Angebot wird schon wieder kommen, und auch mit dein Einschränkungen fahren den größten Teil des Jahres mehr Züge durch den Tunnel als bisher (und das auch noch erheblich sicherer als früher)
elchris @ 8 Oct 2008, 12:59 hat geschrieben:Er gibt eine dreimal in der Form gewechselte Unterfirma der Regio AG ab
Beschwerden dazu bitte direkt an Hartmut Mehdorn richten - was kann Wuth dafür? Mal davon abgesehen ist Wuth als technischer Geschäftsführer ohnehin falschen Ansprechpartner für sowas.
die mit 3-8 Jahre alten Fahrzeugen mit exzellentem Unterhaltungszustand die tägliche Pendler- und Ausflüglerflut so grad bewältigt
Was an den gestiegenen Fahrgastzahlen liegt und nicht an den Fahrzeugen - mit dem Bestand an 420ern von vor 10 Jahren wär der Fahrgastandrang heut jedenfalls nimmer bewältigbar. Was kann Wuth für die gestiegenen Fahrgastzahlen? (und selbst wenn er was dafür kann, wäre es ja positiv und nicht negativ).
alle paar Jahre die Liniennummern und Fahrzeiten wüst durchwechselt
Folge des Ausbauprogramms, das primär mal von Otto Wiesheu initiiert wurde.
die Hälfte des Jahres irgendwann kommt, weil das Fahrzeug rutscht, aufgrund eines Ingeneurdeppschadens 20km/h in der Spitze langsamer fahren darf
Ach, Michael Wuth hat die Bremssoftware vom 423er programmiert? Wusst ich noch gar nicht.

Also mal langsam - Wuth hatte sicherlich großen Einfluß, das will ich nicht bestreiten, aber auch Wuth war sicher nicht allmächtig, und viele der von Dir kritisierten ENtscheidungen sind vor seiner Ernennung zum Geschäftsführer gefallen oder einfach außerhalb seines Zuständigkeitsbereich.

Der jetzige Zustand der S-Bahn (den ich persönlich jetzt durchaus brauchbar finde, auch wenn sicherlich noch viel Verbesserungspotential drinsteckt) ist die Summe aus Entscheidungen im bayerischen Verkehrsministerium, der BEIDEN Geschäftsführer der S-Bahn, der Werksleitung, Mitarbeitern von weiteren Firmen wie DB Station&Service sowie der Konzernführung und nicht zuletzt der Summe aller einzelnen Mitarbeiten von der Reinigungskraft bis zum Lokführer. Wer davon jetzt was zu verantworten hat dürfte für uns außenstehende nicht wirklich erkennbar sein.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von elba »

Boris Merath @ 9 Oct 2008, 01:10 hat geschrieben:
Der jetzige Zustand der S-Bahn (den ich persönlich jetzt durchaus brauchbar finde, auch wenn sicherlich noch viel Verbesserungspotential drinsteckt)
Als Opfer der S1, die ich leider - oh Schande - zum Großteil außerhalb der allmächtigen Landeshauptstadt benutze (und schon recht außerhalb dieses winzigen Stammstreckenstücks), erlaube ich mir in diesem Punkt ein abweichendes Votum. Die Zustände sind nicht hinnehmbar. Es ist zwar nicht so schlimm wie im schon genannten Zeitraum um 1998, aber das was geboten wird, ist als Dauerzustand untragbar und dauert schon viel lange so an.

Das soll jetzt keine Schuldzuweisung an irgendjemand sein. Ein jeder darf sich das ihm zustehende Stück der Schuld aber gerne nehmen - ich will ja nicht intolerant sein.

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Beitrag von ET 423 »

Noch eine Anmerkung von mir: Der 423 war schon beschlossene Sache, bevor Michael Wuth Geschäftsführer wurde, also sprich, die Entscheidung zu neuen Fahrzeugen und zu welchem wurde von seinem Vorgänger getroffen.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
elba

Beitrag von elba »

ET 423 @ 9 Oct 2008, 09:40 hat geschrieben: Noch eine Anmerkung von mir: Der 423 war schon beschlossene Sache, bevor Michael Wuth Geschäftsführer wurde, also sprich, die Entscheidung zu neuen Fahrzeugen und zu welchem wurde von seinem Vorgänger getroffen.
Klar, die Dinger waren ja vorher in Hannover.

Aber ich bezweifle sowieso, dass die Betriebe, die die Dinger später einsetzen mussten, großes Mitspracherecht hatten. Das war - wie anderes auch - eine zentrale Entscheidung von Leuten, die nach vorgefassten Grundsätzen entscheiden. Ich würde auch vermuten, dass u.a. Wuth daran gearbeitet hat, dass zukünftige Entscheidungsprozesse mit mehr Mitsprache von "unten" ablaufen.

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Beitrag von Iarn »

elba @ 9 Oct 2008, 09:19 hat geschrieben: Das soll jetzt keine Schuldzuweisung an irgendjemand sein. Ein jeder darf sich das ihm zustehende Stück der Schuld aber gerne nehmen - ich will ja nicht intolerant sein.
Also Herr Wuth ist an den Zuständen der S1 sicher schuldlos. Was soll er machen ? S-Bahnen quantenmechanisch durch Güterzüge und ALEX tunneln?
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Beitrag von Boris Merath »

elba @ 9 Oct 2008, 09:19 hat geschrieben: Als Opfer der S1, die ich leider - oh Schande - zum Großteil außerhalb der allmächtigen Landeshauptstadt benutze (und schon recht außerhalb dieses winzigen Stammstreckenstücks), erlaube ich mir in diesem Punkt ein abweichendes Votum. Die Zustände sind nicht hinnehmbar.
Meine Aussage war mehr auf die von Seiten Wuths beeinflussten Eigenschaften - dass die S1 dringend eigene Gleise bräuchte bezweifle ich ja nicht, nur ist das nunmal nicht im Verantwortungsbereich von Wuth.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von gmg »

Boris Merath @ 9 Oct 2008, 01:10 hat geschrieben: Das muss man aber schon auch differenziert sehen - der Takt10 funktioniert an sich schon - nur momentan halt nicht. Die Investitionen für die 30 Züge pro Stunde waren aber wegen einem guten Jahr Einschränkungen deswegen nicht umsonst - das volle Angebot wird schon wieder kommen, und auch mit dein Einschränkungen fahren den größten Teil des Jahres mehr Züge durch den Tunnel als bisher (und das auch noch erheblich sicherer als früher)

Meine Kritik richtet sich ja auch nicht gegen den Wuth, sondern gegen die Tz und die DB- Presseabteilung. Die stellen das so dar als würden jetzt alle S-Bahnen im Takt10 fahren. Tatsächlich fährt keine einzige Linie im Takt10, und für die S7 ist es schlechter geworden als vor 4 Jahren.
Was mich und meine S5 betrifft, muss ich sagen, dass ich die Verstärker überhaupt nicht mehr in meine Zeitplanung mit einkalkuliere. Da wurden jetzt auf zwei Etapen Verstärker abgeschafft, und ich habe keine Ahnung mehr, welche noch fahren. Bevor ich mir jetzt die Übrigen herausschreibe und jede Woche schau, ob man schon wieder welche gestrichen hat, hake ich den Takt10 lieber gleich als ein missratenes Experiment der Verganheit ab..
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Beitrag von elba »

Boris Merath @ 9 Oct 2008, 13:41 hat geschrieben:Meine Aussage war mehr auf die von Seiten Wuths beeinflussten Eigenschaften - dass die S1 dringend eigene Gleise bräuchte bezweifle ich ja nicht, nur ist das nunmal nicht im Verantwortungsbereich von Wuth.
Auch das kann man anders sehen. Er ist zwar nicht unmittelbar zuständig, aber zu seinem Verantwortungsbereich gehört ganz klar alles, was mit der S-Bahn zu tun hat. Interne Diskussionen mit anderen Unternehmensbereichen eingeschlossen.

Zum Zweiten: Bei aller Wertschätzung seiner Arbeit, hätte man z.B. auch von Seiten der S-Bahn den Infrastrukturausbau etwas anstoßen können. Ich erwarte von solchen Leuten, dass sie irgendwie auch sagen, was sie wollen. Man muß z.B. auch mal vom Marketingzug abspringen können. (siehe auch z.B. http://home.arcor.de/e.lauterbach/expo/buga.html )

Mir ist natürlich auch klar, warum es nicht so geht, wie man sich das als Außenstehender wünscht: daran, dass Wuth Mitarbeiter eine Firma namens DB ist, führt kein Weg vorbei. Das hat zum einen ganz konkrete Konsequenzen durch entsprechende Vorgaben von oben (z.B. nichts gegen den TR sagen), zum anderen hat es etwas mit Sozialisierung und Firmenkultur zu tun. Dem entkommt man nicht (oder genauer gesagt nur auf einem Weg). Und ob man neben einem stressigen Job auch daran arbeiten kann die Firmenkultur der DB zu verbessern, weiß ich nicht. Nur: wenns keiner macht - schlechter wirds von alleine.

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Beitrag von gmg »

chris @ 9 Oct 2008, 21:14 hat geschrieben: Man kann natürlich auch über alles meckern und alles schlechtreden, egal ob vielleicht was dahintersteckt was man ausnahmsweise mal nicht weiß oder was schlichtweg nicht zu beeinflussen ist... Übrigens, du bist schuld dass ich 'ne 4 in Chemie hab, weil wenn ich nicht auf deinen Beitrag antworten würde könnte ich die Zeit zum Lernen verwenden. Aber vielleicht würd ich ja dann auch gar ned lernen, schon mal drüber nachgedacht?
Das geschiet dir recht. Ich habe mal meine S-Bahn verpasst weil ich dir geantwortet habe.
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Beitrag von Boris Merath »

elba @ 9 Oct 2008, 19:18 hat geschrieben: Auch das kann man anders sehen. Er ist zwar nicht unmittelbar zuständig, aber zu seinem Verantwortungsbereich gehört ganz klar alles, was mit der S-Bahn zu tun hat. Interne Diskussionen mit anderen Unternehmensbereichen eingeschlossen.
Es gibt zwei denkbare Sichtweisen. Einmal die Sichtweise des Ottonormalfahrgast, für den ist für alles was schiefläuft die S-Bahn schuld, da er keinen Einblick in die internen Strukturen hat - und im Gegensatz zu vielen anderen find ich das auch nicht schlimm sondern in Ordnung, woher soll der Ottonormalfahrgast das auch wissen?

Aber wir hier sind im allgemeinen keine Ottonormalfahrgäste, sondern durchaus Personen die gewisse Einblicke haben (und Dir, Edmund, unterstelle ich das auch - zumindest behauptest Du das). Und unsereins sollte halt nicht pauschal über die S-Bahn herziehen, sondern mal überlegen wer denn wirklich für was zuständig ist - und erst recht nicht einzelnen Personen für irgendwas die Schuld geben.

Und klar, die S1 ist sein Verantwortungsbereich - aber auch da konnte Wuth nur das ändern was er in seiner Position auch wirklich ändern konnte - und mal eben ne Strecke von zwei auf vier Gleise auszubauen liegt nunmal nicht in der Macht des technischen Vorstandes eines EisenbahnVERKEHRSunternehmens, sonder ist Sache des Eisenbahninfrastrukturunternehmens in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Ministerium. Und das solltest Du als aktiver Probahnler eigentlich wissen.
Zum Zweiten: Bei aller Wertschätzung seiner Arbeit, hätte man z.B. auch von Seiten der S-Bahn den Infrastrukturausbau etwas anstoßen können.
Wie? Mal eben ein paar hundert Millionen hinblättern und selber ausbauen?
Ich erwarte von solchen Leuten, dass sie irgendwie auch sagen, was sie wollen.
Also ich zumindest weiß nicht was der Wuth hinter den Kulissen mit dem Verkehrsministerium verhandelt hat.
daran, dass Wuth Mitarbeiter eine Firma namens DB ist, führt kein Weg vorbei. Das hat zum einen ganz konkrete Konsequenzen durch entsprechende Vorgaben von oben (z.B. nichts gegen den TR sagen), zum anderen hat es etwas mit Sozialisierung und Firmenkultur zu tun.
Es hat primär die Konsequenz dass er kein Mitarbeiter des Vereins ist der solche Dinge zu entscheiden hat. Und ich würde es nicht unbedingt als Aufgabe des technischen Geschäftsführers sehen dauernd in den Medien gegen das Verkehrsministerium zu wettern - mal davon abgesehen dass ich an dem möglichen Erfolg dessen stark zweifle. Nur weil gewisse Fahrgastverbände so vorgehen heißt das noch lang nicht dass jeder der nicht genau gleich handelt sofort unfähig ist.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von elba »

chris @ 9 Oct 2008, 22:36 hat geschrieben: Was mir einfällt sowas zu schreiben? Z.B. der von dir verlinkte Artikel - was hat die BUGA mit irgendwelchen SEVs oder sonstwas zu tun? Genau desselbe in den Beiträgen - Wuth kann eigentlich nix dafür, aber er hätt's besser machen sollen, oder wie?
Meinst du, nur weil du älter bist (Gott sei Dank :P ),
Dem letzten stimme ich zu.
Ansonsten hat das nichts mit dem Alter zu tun - hier schreiben auch andere in deiner Altersklasse. Aber du könntest verschiedene deiner Beiträge einfach mit dem Satz "Ich kapier's einfach nicht" abkürzen. Dazu bräuchte es allerdings Selbsteinsicht dahinein, was nun ein 16-Jähriger aufgrund seines Erfahrungsschatzes durchblickt, und worüber er vielleicht nochmal nachdenken sollte, bevor er es in Worte - und noch dazu unverschämte - gießt.
elba

Beitrag von elba »

Boris Merath @ 10 Oct 2008, 00:59 hat geschrieben: Es gibt zwei denkbare Sichtweisen. Einmal die Sichtweise des Ottonormalfahrgast, für den ist für alles was schiefläuft die S-Bahn schuld, da er keinen Einblick in die internen Strukturen hat - und im Gegensatz zu vielen anderen find ich das auch nicht schlimm sondern in Ordnung, woher soll der Ottonormalfahrgast das auch wissen?
Um diesen Unterschied geht es aber nicht.

Der Mann ist Manager. Da steht man nunmal auch für Dinge ein, die man nicht persönlich verschuldet. Und es geht auch nicht um Detailkenntnisse interner Abläufe. Die DB und auch die S-Bahn wird danach beurteilt, was für den Kunden rauskommt - wie jedes andere Unternehmen auch. Und die Manager stehen dafür ein.

Das hat alles nichts zu tun mit einer insgesamt positiven Beurteilung von Wuths Arbeit. Die leitet sich daraus ab, dass es eben die DB und nicht eine wirklich gut funktionierende Firma ist, und dass man weiß, wie es vorher aussah (und wie es in anderen Regionen aussieht). Von Lobhudelei wie dem tz-Artikel halte ich nichts. Man muß das möglich nüchtern sehen.

Edmund

P.S.: Ich leiste mir den Luxus, dir den letzten Satz sehr übel zu nehmen.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Wie man an der Bankenkrise gut sehen kann, stehen Manager so gut wie nie für das ein, was sie tun oder auch nicht. Darüber hinaus ist der Michael Wuth kein Manager in dem Sinne, sondern er ist (noch) Geschäftsführer eines Eisenbahnverkehrsunternehmens. Und als Solches steht man nunmal in einer denkbar schlechten Position, dem Netzbetreiber oder dem Wirtschaftsministerium Forderungen zu unterbreiten - in dem Falle geht es ja soweit ich weiß noch immer um den Ausbau der S1, wenn ich mich richtig erinnere?
Man kann höchstens immer wieder verlauten lassen "wir würden gerne" oder ein "wir hätten gerne". Der S-Bahn wäre es natürlich am Liebsten, hätte sie überall zwei Gleise für sich alleine, logisch. Aber so einfach ist das nunmal nicht zu kriegen, gerade in der heutigen Zeit.
Von purer Lobhudelei wie in der TZ halte ich im Übrigen auch nichts, aber man muß auch nüchtern sagen, daß die TZ auch desöfteren im umgekehrten Sinne sehr hart, eigentlich schon unfair, mit der S-Bahn ins Gericht zieht. Das ist dann halt mal quasi eine Art Ausgleich, finde ich.

Gruß
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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