Umfrage zur Seekrankheit bei Neigetechnik

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gmg
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Beitrag von gmg »

Hallo!
Da alle ICE-T zurzeit still stehen, möchte ich die Zeit für eine Umfrage nutzen. Als ich während meiner bisher einzigen Fahrt im ICE-T Sudoku gespielt habe, ist mir relativ schlecht geworden, sodass ich immer wieder Pausen einlegen musste und froh war, als das Sudoku fertig war. Danach habe ich gelesen, und auch da war mir schlecht. Als ich dann aufgab und nur noch aus dem Fenster sah, ging es mir wieder besser.
Wie ist das bei euch?
Auer Trambahner
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Beitrag von Auer Trambahner »

Nein. Wär aber auch komisch, wenns mir beim Mopedfahren nicht schlecht würde, aber im Wackelquietsch.

Witzig war die Fahrt nach Berlin. Da saß so eine Kampfquasslerin im Wagen, die hinter Lichtenfels verdächtig still wurde. :)
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Nein. Bei Fall-Kipp-Techniken wie im ETR 470 oder 612 isses mir aber teilweise schon mulmig...
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gmg
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Beitrag von gmg »

Auer Trambahner @ 29 Oct 2008, 11:59 hat geschrieben: Wär aber auch komisch, wenns mir beim Mopedfahren nicht schlecht würde, aber im Wackelquietsch.
Das wäre es nicht. Der Grund, warum Leute seekrank werden oder ihnen beim Lesen im Auto schlecht wird, ist ja, weil der Gleichgewichtssinn Lageveränderungen meldet, während das Sichtfeld völlig ruhig bleibt.
Wenn du also Moped fährst, verändert sich ja dein Sichtfeld gleichzeitig mit den Schwankungen.
Hier ein paar Infos
MAM
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Beitrag von MAM »

gmg @ 29 Oct 2008, 11:54 hat geschrieben:Hallo!
Da alle ICE-T zurzeit still stehen, möchte ich die Zeit für eine Umfrage nutzen. Als ich während meiner bisher einzigen Fahrt im ICE-T Sudoku gespielt habe, ist mir relativ schlecht geworden, sodass ich immer wieder Pausen einlegen musste und froh war, als das Sudoku fertig war. Danach habe ich gelesen, und auch da war mir schlecht. Als ich dann aufgab und nur noch aus dem Fenster sah, ging es mir wieder besser.
Wie ist das bei euch?
Im 612 sah ich mal einen Mann spucken, aber ich glaube der war eher besoffen. Mir macht es allerdings nichts aus.

Wo ich mir im 610, 611, 612 Sorgen mache ist mein Fahrrad: Da mit es nicht umfällt, verzurre ich es mit beiden vorhandenen Gurten und schließe ich es sogar noch mit dem Schloß ab damit es auch ja nicht umfällt.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

MAM @ 29 Oct 2008, 12:16 hat geschrieben: Wo ich mir im 610, 611, 612 Sorgen mache ist mein Fahrrad: Da mit es nicht umfällt, verzurre ich es mit beiden vorhandenen Gurten und schließe ich es sogar noch mit dem Schloß ab damit es auch ja nicht umfällt.
Das Schloss mach ich eigentlich nur drum, dass es nicht geklaut wird...
MAM
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Beitrag von MAM »

JeDi @ 29 Oct 2008, 12:23 hat geschrieben: Das Schloss mach ich eigentlich nur drum, dass es nicht geklaut wird...
ist aber auch dazu daß man es damit im Zug befestigen kann, vor allem in den Zügen wo keine Gurte mehr sind
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Bei mir kommt es auf den speziellen Triebwagen an.
Beim 610 merke ich gar nichts, beim 611 hängt es vom Fahrstil des Tf und dem Triebwagen ab, 612 (das ist ja kein Neigen mehr, das ist Kippen) vermeide ich so gut es geht.
ICE-T geht eigentlich recht gut, wenn ich in Fahrtrichtung sitze und nichts lese.
marco
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Beitrag von marco »

Zu Stark? Manchmal würd ich am liebsten " Schneller Schneller" rufen :D

Ne also ich merk zumindest im ICE nichts, im nem 612 von Zwickau nach Chemnitz wars schon deutlich spürbarer. Aber noch nie das es zu stark wurde. Ich kann mich noch erinnern das ich vor Jahren mit einem ICE von Stuttgart nach Singen gefahren bin. Damals wars richtig spürbar, vor nem Monat bin ich die gleiche Strecke gefahren und ich habe nicht bemerkt. Ist das nur Angewöhnung oder hat man das verinngert.
ChoMar
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Beitrag von ChoMar »

Also, ich hab bei keinem von den dingern probleme. Nun tendiere ich in Verkehrsmitteln aller art auch dazu, direkt nach dem einsteigen einzuschlafen.
Aber gibt es überhaupt einen Neigetechnik-zug, der keine Probleme hat?
MAM
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Beitrag von MAM »

ChoMar @ 29 Oct 2008, 14:30 hat geschrieben: Also, ich hab bei keinem von den dingern probleme. Nun tendiere ich in Verkehrsmitteln aller art auch dazu, direkt nach dem einsteigen einzuschlafen.
Aber gibt es überhaupt einen Neigetechnik-zug, der keine Probleme hat?
Vielleicht den der SBB (Schweiz) ?
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Christian0911
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Beitrag von Christian0911 »

Nöö...

Mir macht auch die Neigetechnik vom 612er nix aus ;)
[font=Arial]Viele Grüße aus NNLW
Christian0911
[/font]
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JeDi
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Beitrag von JeDi »

MAM @ 29 Oct 2008, 15:02 hat geschrieben: Vielleicht den der SBB (Schweiz) ?
Der ICN steht den Deutschen da um nichts nach...
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Ich hab' damit absolut keine Probleme, ich könnt' das immer haben, das ist fast wie tieffliegen. Mal sieht man den Himmel, mal kann man in den Bodensee schauen, wunderbar. B)

Dass einem schlecht wird, muss allerdings nicht mit der Neigetechnik zu tun haben, ich kenn' Mitreisende, denen ist immer schlecht geworden, nachdem wir in den 611er eingestiegen sind - auch zu Zeiten, wo die Neigetechnik ausgeschaltet war! Entweder war das eine Angst vor der Angst, dass einem schlecht werden könnte und es genau deshalb passiert, glaub' ich aber nicht, dazu müsste man das Fahrzeug erkennen können oder man hat es hier mit einer Infraschallkomponente zu tun. Die Motoren machen relativ viel Krawall, drehen oft hoch und runter und es gibt hier und da Vibrationen. Gut möglich, dass hier genau wie auf einem Schiff diese niederfrequenten Schwingungen entstehen, die ihre Wirkung in der Magengegend mancher Leute nicht verfehlen. Deswegen wird's manchen bei glatter See auf manchen Schiffen schlecht, obwohl sie sonst auch bei Windstärke 10 keinerlei Seekrankheit zeigen.
Nun tendiere ich in Verkehrsmitteln aller art auch dazu, direkt nach dem einsteigen einzuschlafen.
Ach du bist das... ich reg' mich immer über die Leute auf, die in den dann völlig überfüllten Zug einsteigen und dann nicht aufrücken oder zur Seite gehen, sondern im Gang oder an 'ner Zwischentür stehen bleiben. Und ich frag' mich immer, warum machen die das. Okay, wenn man einschläft, kriegt man das natürlich nicht mit. :lol: ;)
Aber gibt es überhaupt einen Neigetechnik-zug, der keine Probleme hat?
Gibt es überhaupt einen Zug, der keine Probleme macht? Da lässt sich bei jedem Fahrzeug was finden, wenn man den will...
Silberhöher
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Beitrag von Silberhöher »

Ihr habt Sorgen.
Sagt mal wenn ihr euch im Bett umdreht müsst ihr euch nicht übergeben oder so? :lol: :lol: :lol:
Ich mein dort wackelt es doch auch.
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Beitrag von BMI »

Ich hatte nie Probleme, weder im ICE-T, ICE-TD und auch nicht im 612er...
Meine Frau macht aber nen RIESEN Bogen um den 612er, ihr ist da jedesmal Kotzübel geworden! :( Obwohl sie nur die Strecke Regensburg-Hof-Zwickau kennt...
I´ve seen the future, brother:
it is murder.

(L.Cohen, The Future)
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Hmm.
Der 610 kann je nach Wartungs- und Störungszustand der Neitech alles von ruhig in den Schlaf schaukeln (ich erinnere mich an eine Nachtfahrt nach Hof) bis hin zur lustigen Achterbahn (ich erinnere mich an eine Fahrt nach Bayreuth, bei der die Neitech den Zug plötzlich mitten in der Kurve voll in die falsche Richtung gekippt hat). Schlecht oder unangenehm fand ich das nie.
611: erst eine Fahrt absolviert, bei Tag, ohne zu lesen, hab immer rausgeschaut; keine besonderen Vorkommnisse. Schließe ich mangels Fahrten hier einfach mal aus (eine ist keine)
612, ICE-T und Konsorten: bloß nicht. Ruckt in Kurven rein, ruckt aus Kurven raus und passt irgendwie nicht zur Kurve. Sitzen und rausschauen ist erträglich bis unangenehm, Lesen oder ähnliches führt dazu dass mir schwindlig wird. Kopfweh krieg ich in jedem Fall. (Zum Glück hab ich nen robusten Magen :))

Keine der Antworten trifft meine Erfahrungen :)

Gruß Michi
Achtung! Entladezeit länger als 1 Minute!
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Beitrag von Auer Trambahner »

gmg @ 29 Oct 2008, 12:15 hat geschrieben: weil der Gleichgewichtssinn Lageveränderungen meldet, während das Sichtfeld völlig ruhig bleibt.
Wenn du also Moped fährst, verändert sich ja dein Sichtfeld gleichzeitig mit den Schwankungen.
Ich tendiere bei bahnfahrten und flügen dazu, fast ständig ausm Fenster zu schaun.
Der einzige Flug, wos bei mir mir kurz vor knapp war ging von Köln/Bonn nach Mainz mit Hugos Wellblechhütte
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
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autolos
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Beitrag von autolos »

gmg @ 29 Oct 2008, 12:15 hat geschrieben: Der Grund, warum Leute seekrank werden oder ihnen beim Lesen im Auto schlecht wird, ist ja, weil der Gleichgewichtssinn Lageveränderungen meldet, während das Sichtfeld völlig ruhig bleibt.
Wenn du also Moped fährst, verändert sich ja dein Sichtfeld gleichzeitig mit den Schwankungen.
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Das finde ich jetzt schon komisch, denn dasselbe gilt doch für die normale Bahnfahrt auch. Dort kippt der Zug auch in jeder Kurve zur Seite. Bedeutet das, wenn die Überhöhung der Kurven stärker wäre als heute, würde denen, die bie NeiTech über Übelkeit klagen, auch in normalen Zügen schlecht?
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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rob74
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Beitrag von rob74 »

autolos @ 30 Oct 2008, 09:21 hat geschrieben: Das finde ich jetzt schon komisch, denn dasselbe gilt doch für die normale Bahnfahrt auch. Dort kippt der Zug auch in jeder Kurve zur Seite. Bedeutet das, wenn die Überhöhung der Kurven stärker wäre als heute, würde denen, die bie NeiTech über Übelkeit klagen, auch in normalen Zügen schlecht?
Wenn der Zug dann auch mit entsprechend hoher Geschwindigkeit fahren würde, vielleicht... Aber viel mehr Überhöhung geht nicht, sonst kippen die Züge von den Gleisen, wenn sie mal in der Kurve stehen bleiben müssen ;)

Ich kenne jemand, dem wird's auch in der Münchner U-Bahn schon mal mulmig zumute - z.B. wenn man zwischen Implerstr. und Harras ganz hinten in einem C-Zug steht, kann man schön sehen wie der Zug sich in die Tiefe "stürzt" und dabei nach rechts windet, danach wieder hoch und nach links. Dabei halten sich die Seitwärts-Kräfte aber in Grenzen, weil die gefahrene Geschwindigkeit und die Überhöhung der Gleise perfekt aufeinander angepasst sind.
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autolos
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Beitrag von autolos »

rob74 @ 30 Oct 2008, 09:44 hat geschrieben: Wenn der Zug dann auch mit entsprechend hoher Geschwindigkeit fahren würde, vielleicht... Aber viel mehr Überhöhung geht nicht, sonst kippen die Züge von den Gleisen, wenn sie mal in der Kurve stehen bleiben müssen ;)

Ich kenne jemand, dem wird's auch in der Münchner U-Bahn schon mal mulmig zumute - z.B. wenn man zwischen Implerstr. und Harras ganz hinten in einem C-Zug steht, kann man schön sehen wie der Zug sich in die Tiefe "stürzt" und dabei nach rechts windet, danach wieder hoch und nach links. Dabei halten sich die Seitwärts-Kräfte aber in Grenzen, weil die gefahrene Geschwindigkeit und die Überhöhung der Gleise perfekt aufeinander angepasst sind.
Die Seitwärtskräfte sind ja das Problem auch nicht, denn die werden durch die Neigetechnik ja ausgeglichen. Vermutlich liegt es wirklich nur an der Häufigkeit und Schnelligkeit von Rechts-Links-Wechseln. Da kommt es vermutich nicht auf die NeiTech an, die nur deshalb manchen Schwierigkeiten macht, weil halt die Geschwindigkeit höher ist.
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Beitrag von elba »

autolos @ 30 Oct 2008, 09:21 hat geschrieben: Das finde ich jetzt schon komisch, denn dasselbe gilt doch für die normale Bahnfahrt auch. Dort kippt der Zug auch in jeder Kurve zur Seite. Bedeutet das, wenn die Überhöhung der Kurven stärker wäre als heute, würde denen, die bie NeiTech über Übelkeit klagen, auch in normalen Zügen schlecht?
Also zum einen denke ich, wenn die NT absolut exakt funktionieren würde, und das Verhalten in überhöhten Kurven genau nachbilden würde, hätten wir das Problem in deutlich geringerer Form. Dass das nicht so exakt ist, ist teilweise systembedingt (Neigezeitpunkt der Zugteile, Drehachse liegt deutlich höher als bei Kurvenüberhöhung), liegt zum Teil in der technischen Umsetzung (Neigegeschwindigkeit, ...), und zu einem Teil in nicht exakter Justierung der Regelung.

Zum anderen: meine Schwester hatte auf der NBS Köln - Rhein/Main auch Probleme. D.h. wenn man Streckenprofil und Geschwindigkeit ausreichend drastisch gestaltet, kommt für die Leute irgendwann der Punkt. Ich sitze z.B. auch lieber in Fahrtrichtung - lese aber auch sehr häufig im Zug. Auch eine zu hoch geregelte Heizung kann m.E. die Problem verstärken - habe ich im 612 schon erlebt.

Schönen Gruß,

Edmund
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

autolos @ 30 Oct 2008, 09:21 hat geschrieben: Das finde ich jetzt schon komisch, denn dasselbe gilt doch für die normale Bahnfahrt auch. Dort kippt der Zug auch in jeder Kurve zur Seite. Bedeutet das, wenn die Überhöhung der Kurven stärker wäre als heute, würde denen, die bie NeiTech über Übelkeit klagen, auch in normalen Zügen schlecht?
Die Überhöhung der Kurve ist halt exakt an die Kurve angepasst und beginnt relativ sacht sowie endet auch wieder sacht. Die Neigetechnik dagegen kippt den Wagenkasten, sobald die Sensoren am ersten Drehgestell eine ausreichend starke Kurve festgestellt haben, und kippt zurück, wenn die Sensoren das Ende bemerkt haben.

Nach meinem Eindruck ist das der Kurve Nachhinken durchaus spürbar, ich fands jedenfalls schon leicht irritierend als ich konkret drauf geachtet hab, nach kurzem eingewöhnen hats mich nimmer gestört. Da frag ich mich auch obs nicht sinnvoller gewesen wäre das Kurvenneigungsprofil per Balise an den Zug zu übertragen statt mit Sensoren zu spielen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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gmg
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Beitrag von gmg »

Boris Merath @ 30 Oct 2008, 10:56 hat geschrieben: Die Überhöhung der Kurve ist halt exakt an die Kurve angepasst und beginnt relativ sacht sowie endet auch wieder sacht. Die Neigetechnik dagegen kippt den Wagenkasten, sobald die Sensoren am ersten Drehgestell eine ausreichend starke Kurve festgestellt haben, und kippt zurück, wenn die Sensoren das Ende bemerkt haben.

Nach meinem Eindruck ist das der Kurve Nachhinken durchaus spürbar, ich fands jedenfalls schon leicht irritierend als ich konkret drauf geachtet hab, nach kurzem eingewöhnen hats mich nimmer gestört. Da frag ich mich auch obs nicht sinnvoller gewesen wäre das Kurvenneigungsprofil per Balise an den Zug zu übertragen statt mit Sensoren zu spielen.
Also ich denke, dass der Hauptgrund für die Übelkeit nicht in der NT selbst liegt, sondern darin, dass die NT- Züge einfach schneller durch die Kurven fahren als andere Züge.
Die NT sorgt zwar dafür, dass die Fliehkräfte nicht ganz so waagerecht wiken wie zB in einem Auto, aber verringern können sie sie trotzdem nicht.
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drehgestell
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Beitrag von drehgestell »

Ich habe damit absolut keine Probleme (ICE-T), egal ob in oder gegen die Fahrtrichtung sitzend; tag oder nachts; lesend, schlafend oder rausschauend. ;)

Letztens war in Hannover der Anschluss Richtung Osten (ICE-Kippelei) weg, also ging's über Göttingen und Gotha im 612. Mir war's schnuppe, einfach hingesetzt (wie sich später herausstellte, gegen die Fahrtrichtung) und gepennt. :)
Süss war dann später festzustellen, wie das Gejammer der anderen "Gestrandeten" losging (aus einer Gruppe zuerst viel herumgiggelnder Mädels: "Oooh mir ist schlecht..." :P :lol: :lol: :lol: ).

Was mir aber aufgefallen war: Die Kiste ruckelt nicht nur merklich in die Kurven rein- und raus, sondern auch beim "Geradeausfahren" ganz komisch vor- und rück, seitwärts und sonstnoch in alle möglichen Himmelsrichtungen. :blink:
MfG, drehgestell

Du genießt die sanfte Beschleunigung, die unerreichte Laufruhe, den grandiosen Ausblick... und Du weisst, nichts bewegt Dich wie eine Pendelbahn![img]http://www.eisenbahnforum.de/html/emoticons/smile.gif[/img]
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Also ich denke, dass der Hauptgrund für die Übelkeit nicht in der NT selbst liegt, sondern darin, dass die NT- Züge einfach schneller durch die Kurven fahren als andere Züge.
Die NT sorgt zwar dafür, dass die Fliehkräfte nicht ganz so waagerecht wiken wie zB in einem Auto, aber verringern können sie sie trotzdem nicht.
Dann müssten die ganzen Leute aber bei einer normalen Auto- oder auch Busfahrt alle kotzen, da wirken andere Querkräfte als bei dem bisschen Zugfahren...
Was mir aber aufgefallen war: Die Kiste ruckelt nicht nur merklich in die Kurven rein- und raus, sondern auch beim "Geradeausfahren" ganz komisch vor- und rück, seitwärts und sonstnoch in alle möglichen Himmelsrichtungen.
Ist mir auch schon aufgefallen. Das liegt aber meiner Meinung nach am Antrieb, irgendwie läuft da irgendwas nicht syncron oder was weiß ich, das haben die auch ohne Neigetechnik. So eine Ruckelei wie bei manchen 612er-Fahrten hab' ich noch nie erlebt. Dagegen läuft ein 642er, auch wenn die Wagen wieder mal völlig unterschiedlich schalten, fast ruhig dagegen. Auch der 611er ruckt manchmal ein bisschen in Fahrtrichtung, aber lange nicht so derb wie sein Nachfolger. Tja und dann haben manche 612er eine Neigetechnik, die erinnert auch eher an ein Rodeo als eine Bahnfahrt, man meint gelegentlich das Ding will einen abwerfen... :rolleyes:
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Beitrag von tobster »

Rohrbacher @ 30 Oct 2008, 16:32 hat geschrieben:
Also ich denke, dass der Hauptgrund für die Übelkeit nicht in der NT selbst liegt, sondern darin, dass die NT- Züge einfach schneller durch die Kurven fahren als andere Züge.
Die NT sorgt zwar dafür, dass die Fliehkräfte nicht ganz so waagerecht wiken wie zB in einem Auto, aber verringern können sie sie trotzdem nicht.
Dann müssten die ganzen Leute aber bei einer normalen Auto- oder auch Busfahrt alle kotzen, da wirken andere Querkräfte als bei dem bisschen Zugfahren...
Beim Autofahren hast du dafür meist den Blick nach vorn frei, und kannst voraussehen wie sich das Auto wohl in nächster Zeit neigen wird; beim Zugfahren ist das im Normalfall nicht der Fall.
Und das ist beim Zugfahren glaube ich das größte Problem, dass die Kurven "überraschend" kommen, und man sich nicht drauf einstellen kann; das mag unsre Psyche nicht.
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Beitrag von drehgestell »

Rohrbacher @ 30 Oct 2008, 16:32 hat geschrieben:Ist mir auch schon aufgefallen. Das liegt aber meiner Meinung nach am Antrieb, irgendwie läuft da irgendwas nicht syncron oder was weiß ich, das haben die auch ohne Neigetechnik.
Ja genau das hat mich auch verwundert, sogar auf geradem Streckenverlauf zuckte das Teil rum wie sonstwas (auch ohne dass da nennenswerte/grobe Beschleunigungs- oder Bremsmanöver zu vernehmen wären).
Natürlich kann ich nach nur einer Fahrt, dazu noch im Dunkeln und halbschlafend, nicht ein solch' tiefgründiges Urteil bilden wie Leute die täglich damit fahren, aber die Kiste kam mir vom Fahrgefühl ja bald' so vor wie eine ziemlich ausgelutschte 151er mit Neigetechnik und Dieselantrieb! ;)
Tja und dann haben manche 612er eine Neigetechnik, die erinnert auch eher an ein Rodeo als eine Bahnfahrt, man meint gelegentlich das Ding will einen abwerfen... :rolleyes:
:lol: :lol: :lol:

(ich vermisse hier ganz eindeutig' einen Smiley, der sich vor Lachen am Boden kringelt... ;-)
MfG, drehgestell

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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

tobster @ 30 Oct 2008, 19:40 hat geschrieben:Beim Autofahren hast du dafür meist den Blick nach vorn frei, und kannst voraussehen wie sich das Auto wohl in nächster Zeit neigen wird;
Außer Deux chevaux und Dyane fallen mir keine Automobile mit Neigetechnik ein. Blöderweise neigten diese Kisten sich aber in die falsche Richtung :ph34r: . Aber es stimmt schon, beim Auto kann man sich auf die Richtungsändrung mental einstellen. Das gilt aber nur für die Plätze in der ersten Reihe. Darum wird so manchem Mitfahrer auf den hinteren Rängen auch schon mal übel. Mich plagt dort zwar keine Übelkeit, aber so richtig wohl fühle ich da auch nicht. Weniger wegen der Kurven, aber ich vertraue eben nur sehr wenigen Autofahrern (außer mir selbst).
Und das ist beim Zugfahren glaube ich das größte Problem, dass die Kurven "überraschend" kommen, und man sich nicht drauf einstellen kann; das mag unsre Psyche nicht.
Ich bin noch niemals mit einem ICE-T gefahren. Daher kann ich die vorherigen Beiträge nicht kommentieren. Wenn ich aber die Beschreibungen lese, hoffe ich, dass ich niemals in die Verlegenheit kommen werden, mit einem solchen Zug fahren zu müssen. Es ließt sich so, als führe man mit mit verbundenen Augen auf einer Achterbahn, wo ja ruckartige Richtungsänderungen erst den Sinn machen.

Neben den überraschenden Kurven verträgt es meine Psyche nicht, entgegen der Fahrtrichtung zu sitzen. Und was ich persönlich sehr witzig finde, ich vermisse selbst in einem Zug oder Bus den Rückspiegel neben meinem Fensterplatz :lol: . Ich weiß, es ist irrational, aber es ist einfach so.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von 146225 »

Ich hab' keinerlei Probleme mit Neigetechnikfahrzeugen aller Art der Neigetechnik wegen. Egal ob ich vorwärts oder rückwärts fahre, egal ob es draußen Nacht ist oder was dergleichen mehr an Einflüssen sein könnte.

Ein Problem hab' ich nur mit den Längsrucken (sehr schön bereits beschrieben) und dem Kippen der überlauten Dröhnkammer namens 612 - das ist im Vergleich zu anderen Neigetechnikfahrzeugen komfortmindernd.

@Autobahn: Sollten die ET mal wieder richtig in Schwung kommen, kannst Du bedenkenfrei 411 oder 415 fahren - von einer Achterbahn ist das weit entfernt.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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