Türkischunterricht an deutschen Schulen
Der frisch gekürte Vorsitzende der Grünen fordert mehr Türkischunterricht an deutschen Schulen. Er räumt zwar ein, dass Deutsch als Verständigungssprache Vorrang habe, aber unterschwellig will er Türkisch zu einer zweiten Sprache in Deutschland machen.
http://www.welt.de/welt_print/article27767...Unterricht.html
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Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Ich habe jetzt mal für "Nein" gestimmt. Wenn Türkischunterricht, dann nur als Kurs und auf keinen Fall als Pflichtfach. An unserer Schule können türkische Schüler entscheiden, ob sie in diesen Unterricht gehen. Dieser ist dann aber am Nachmittag, also auf keinen Fall verpflichtend für alle im Stundenplan am Vormittag.
Mehrsprachigkeit ist ein Schatz, den man nicht leichtfertig aufs Spiel setzen sollte und unterstuetzt werden muss. Allerdings ist Özdemir doch erst vor kurzem als Gruenenchef angetreten, wobei er betont hat, dass er nicht als tuerkischer Politiker gesehen werden will, sondern als Gruenenpolitiker. Und da fordert er als erstes eine typische Minderheitenforderung? Setzen, sechs.
[font=Courier]Für eine Privatisierung der Bahn ohne Netz[/font]
Auch ich habe mit Nein gestimmt. Prinzipiell sollten natürlich alle Schüler die Fremdsprache lernen können, die sie wollen, jedenfalls wenn sich genügend Gleichgesinnte finden. Auch halte ich muttersprachlichen Unterricht für Schüler, die mit ihren Eltern zeitweise im Ausland sind, für sinnvoll (z.B. Diplomaten). Eine Verfestigung einer Parallelgesellschaft halte ich aber für waghalsig. Genau das würde man durch eine Bevorzugung des Türkischen allerdings erreichen. Es wäre natürlich zudem eine Diskriminierung aller anderen Minderheiten in Deutschland. Herrn Özdemir scheinenen selbst die wenigen erfolgreichen Integrationsprojekte gegen den Strich zu gehen.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
Ähm, wo steht denn, dass das Türkische bevorzugt werden soll?autolos @ 25 Nov 2008, 09:01 hat geschrieben: Auch ich habe mit Nein gestimmt. Prinzipiell sollten natürlich alle Schüler die Fremdsprache lernen können, die sie wollen, jedenfalls wenn sich genügend Gleichgesinnte finden. Auch halte ich muttersprachlichen Unterricht für Schüler, die mit ihren Eltern zeitweise im Ausland sind, für sinnvoll (z.B. Diplomaten). Eine Verfestigung einer Parallelgesellschaft halte ich aber für waghalsig. Genau das würde man durch eine Bevorzugung des Türkischen allerdings erreichen. Es wäre natürlich zudem eine Diskriminierung aller anderen Minderheiten in Deutschland. Herrn Özdemir scheinenen selbst die wenigen erfolgreichen Integrationsprojekte gegen den Strich zu gehen.
Mit dem Argument der Diskriminierung kann man auch das französische und das englische verbieten, schließlich diskriminiert der Unterricht die türkischen, albanischen und namibischen Minderheiten. Und zum Stichwort Parallelgesellschaft: Mir ist lieber unsere Mitbürger mit ausländischen Wurzeln lernen nach einem ordentlichen Lehrplan in der Schule türkisch als in der Moschee, im Teehaus oder woanders. Das ist für mich Parallelgesellschaft. Deinen letzten Satz verstehe ich nicht.
Solange das türkische eine Fremdsprache von vielen ist und nicht verpflichtend eingeführt wird, warum nicht? Ein Wahlfach von vielen, das zudem für bestimmte Schüler sinnvoll ist. Genau wie Informatik, Erziehungswissenschaft oder Spanisch. Wenn man es zudem erst ab Klasse 9 anbietet, sehe ich auch keine Gefahr, dass der Deutschunterricht vernachlässigt wird. Auch wenn ich mich wiederhole, mir ist es liber, wir suchen die Texte aus, die gelesen werden, als andere nichtstaatliche.
(x) Ja, solange es den Rahmen des Sinnvollen nicht sprengt.
So gesehen nicht so der Skandal, wie man meint. Gegen Englisch regt sich ja auch keiner auf, und das ist schon lange Pflicht...
Wie ich schonmal in einem anderen Thread schrieb: wenn ein Politiker etwas "fordert", stört es mich nicht. Das ist doch nur ein Zeichen, dass die betreffende Person noch lebt und sich wichtig machen kann. Immerhin muss das jedes Bundesland für sich entscheiden. Von daher sind solche "Forderungen" für mich einfach nur etwas, um im Gespräch zu bleiben (da fällt mir eine lustige Geschichte ein).
Persönlich habe ich kein Problem damit, wenn Türkisch (wie Spanisch oder Italienisch) als Wahlfach angeboten wird. Für einen Pflichtunterricht kann ich mich nicht erwärmen, dafür ist die türkische Sprache zu wenig verbreitet, als dass man einen praktischen Nutzen hat.
Wie ich schonmal in einem anderen Thread schrieb: wenn ein Politiker etwas "fordert", stört es mich nicht. Das ist doch nur ein Zeichen, dass die betreffende Person noch lebt und sich wichtig machen kann. Immerhin muss das jedes Bundesland für sich entscheiden. Von daher sind solche "Forderungen" für mich einfach nur etwas, um im Gespräch zu bleiben (da fällt mir eine lustige Geschichte ein).
Persönlich habe ich kein Problem damit, wenn Türkisch (wie Spanisch oder Italienisch) als Wahlfach angeboten wird. Für einen Pflichtunterricht kann ich mich nicht erwärmen, dafür ist die türkische Sprache zu wenig verbreitet, als dass man einen praktischen Nutzen hat.
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Ich habe mit ja gestimmt, da abseits von Englisch, Spanisch und mit Abstrichen Französisch als Weltsprachen eine Menge eher obskurer Sprachen an Gymnasien gelehrt wird. Natürlich kommt es wegen mangelnder Masse eher selten zu solchen Kursen, aber ich vage mich zu errinnern, dass zu meinen Schulzeiten folgende Sprachen als Kurse in München möglichen waren: Englisch, Französich, Russisch, Italienisch, Spanisch, Portugisisch, Alt und Neugriechisch, Hebräisch sowie Latein.
Hardcore Geisteswissenschaftler und Anhänger des sog. humanistischen Bildungszweiges werden mir an die Gurgel gehen, aber ich denke im 21. Jahrhundert ist Türkisch sinnvoller als Altgriechisch & Co.
PS. Die Antwortmöglichkeiten sind sehr bescheiden, ich habe "Ja, jeder sollte Türkisch lernen" angekreuzt, meine damit aber "...können als zusätzliche Fremdspreache"
Hardcore Geisteswissenschaftler und Anhänger des sog. humanistischen Bildungszweiges werden mir an die Gurgel gehen, aber ich denke im 21. Jahrhundert ist Türkisch sinnvoller als Altgriechisch & Co.
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So lange an deutschen Schulen genug Schüler weder richtiges Deutsch noch richtiges Englisch können, sehe ich keinen Bedarf dafür, weitere Fremdsprachen anzubieten.
Die Sprache unseres Landes zuerst, dann die internationalen Weltsprachen (Englisch, Französisch) - und dann kann man sich auf weniger Wichtiges konzentrieren. Dazu zählt übrigens nicht nur Türkisch, sondern auch diverse andere Sprachen.
Die Sprache unseres Landes zuerst, dann die internationalen Weltsprachen (Englisch, Französisch) - und dann kann man sich auf weniger Wichtiges konzentrieren. Dazu zählt übrigens nicht nur Türkisch, sondern auch diverse andere Sprachen.
Das war bei den Antwortmöglichkeiten auch mein Konflikt. Allerdings fände ich auch ein "Ja, jeder sollte Türkisch als zusätzliche Fremdsprache lernen können" zu weit gehend, da es einen absoluten Anspruch nicht geben kann, da es ja auch eine Mindestanzahl an Schülern gibt, die sich an einer Schule dafür interessieren muß.Iarn @ 25 Nov 2008, 09:49 hat geschrieben: PS. Die Antwortmöglichkeiten sind sehr bescheiden, ich habe "Ja, jeder sollte Türkisch lernen" angekreuzt, meine damit aber "...können als zusätzliche Fremdspreache"
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Da hast du je deiner politischen Überzeugung wieder alle Ehre gemacht!Autobahn @ 25 Nov 2008, 06:36 hat geschrieben: Der frisch gekürte Vorsitzende der Grünen fordert mehr Türkischunterricht an deutschen Schulen. Er räumt zwar ein, dass Deutsch als Verständigungssprache Vorrang habe, aber unterschwellig will er Türkisch zu einer zweiten Sprache in Deutschland machen.
Wenn man schon eine politische Forderung zur Abstimmung stellt, sollte man sie
1. kennen
2. nicht schon vorher bewerten (das kann man dan anschliessend machen)
3. nicht einfach ändern wie es ins politische Feindbild passt!
Das ist doch einfach BULLSHIT was du da schreibst! (Zumindest der zweite Satz.) So viel Borniertheit und Vorverurteilung auf einem Haufen geht doch gar nicht mehr!
Es geht überhaupt nicht darum Türkisch zu einer zweiten Sprache zu machen (das ist sie längst in manchen Gegenden), sondern darum, dass man auch die Möglichkeit hat, die eigene Muttersprache, die Sprache eines der beliebtesten Reiseländer, die Sprache der Kollegegen, einfach eine sehr verbreitete Sprache als Wahfach oder 2te und 3te Sprache richtig lernen zu können.
Hier soll keiner gedrängt oder sogar verpflichtet werden türkisch zu lernen, es soll einfach nur angeboten werden. Und meiner Meinung nach kommt diese Forderung viel zu spät.
Die Antwortmöglichkeiten sprechen Bände aus der Beschränktheit deiner politischen Sichtweise und erschrecken mich zutiefst, ich dachte mit dem Thema Vorverurteilung wären wir in Deutschland aus Erfahrung etwas klüger geworden....aber man täuscht sich manchmal!
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Die Umfrage wird dem Vorschlag von Cem Özdemir nicht gerecht. Ich verstehe es so, dass Özdemir zwar die Mehrsprachigkeit von Bürgern mit türkischem Migrationshintergrund fördern will, sagt aber nicht, dass dies ausschließlich geschehen oder gar zur Pflicht (weder für alle noch für Schüler mit türkischem Migrationshintergrund) gemacht werden soll. Er wollte nach meiner Interpretation wohl vielmehr eine Debatte anstoßen.
Ich frage mich außerdem, warum nur so wenige Deutsche Türkisch lernen, bei fast 2 Millionen Bürgern mit türkischem Migrationshintergrund in Deutschland. Englisch, Französisch und viele andere Sprachen werden wie selbstverständlich unterrichtet, aber Türkisch hat noch ein Nischendasein. Dabei ist es eine wunderbare Sprache, die eine interessante Besonderheit kennt: die kleine und große Vokalharmonie, bei der Flexionen (Beugungen) so erfolgen, dass die Wörter leichter aussprechbar sind und dadurch harmonischer (und damit - subjektiv - schöner) klingen.
Daher spricht eigentlich viel dafür, Türkisch als Wahlfach anzubieten.
Da Deutschland so viele Bürger mit türkischem Migrationshintergrund aufweist, sollten sowohl die Türken auf die Deutschen zugehen (und vernünftig Deutsch lernen [daran hapert es ja]), aber auch die andere Seite - die Deutschen - sollte sich der türkischen Sprache nicht verschließen.
Die generelle Frage ist natürlich, ob Türkisch die späteren Berufsaussichten (speziell von nativ Deutschen) verbessert. Hier gibt es wohl die größten Vorbehalte, denn die Sprache der Wissenschaft ist nun mal Englisch. Auch an Latein kommt man bei vielen beruflichen Ambitionen nicht vorbei. Daher dürfte es Türkisch als zweite Fremdsprache selbst bei gutem Willen schwer haben.
Edit: Rechtschreibung
Edit 2: Ich habe nicht abgestimmt, da keine Option meine Meinung widerspiegelt. Die Auswahlmöglichkeiten hätten m.E. besser so ausgehen:
Ich bin für
Ich frage mich außerdem, warum nur so wenige Deutsche Türkisch lernen, bei fast 2 Millionen Bürgern mit türkischem Migrationshintergrund in Deutschland. Englisch, Französisch und viele andere Sprachen werden wie selbstverständlich unterrichtet, aber Türkisch hat noch ein Nischendasein. Dabei ist es eine wunderbare Sprache, die eine interessante Besonderheit kennt: die kleine und große Vokalharmonie, bei der Flexionen (Beugungen) so erfolgen, dass die Wörter leichter aussprechbar sind und dadurch harmonischer (und damit - subjektiv - schöner) klingen.
Daher spricht eigentlich viel dafür, Türkisch als Wahlfach anzubieten.
Da Deutschland so viele Bürger mit türkischem Migrationshintergrund aufweist, sollten sowohl die Türken auf die Deutschen zugehen (und vernünftig Deutsch lernen [daran hapert es ja]), aber auch die andere Seite - die Deutschen - sollte sich der türkischen Sprache nicht verschließen.
Die generelle Frage ist natürlich, ob Türkisch die späteren Berufsaussichten (speziell von nativ Deutschen) verbessert. Hier gibt es wohl die größten Vorbehalte, denn die Sprache der Wissenschaft ist nun mal Englisch. Auch an Latein kommt man bei vielen beruflichen Ambitionen nicht vorbei. Daher dürfte es Türkisch als zweite Fremdsprache selbst bei gutem Willen schwer haben.
Edit: Rechtschreibung
Edit 2: Ich habe nicht abgestimmt, da keine Option meine Meinung widerspiegelt. Die Auswahlmöglichkeiten hätten m.E. besser so ausgehen:
Ich bin für
- Türkisch Pflicht für alle
- Türkisch Pflicht für Schüler mit türkischem Migrationshintergrund
- Türkisch sollte als Wahlfach forciert werden
- Türkisch sollte nicht weiter forciert werden
- Mir egal
- Türkisch sollte als Wahlfach forciert werden
Schon erstaunlich, wie man sich in einem Satz derart widersprechen kann, denn was ist es anderes als Vorverurteilung, was Du hier betreibst?Hot Doc @ 25 Nov 2008, 11:03 hat geschrieben: Die Antwortmöglichkeiten sprechen Bände aus der Beschränktheit deiner politischen Sichtweise und erschrecken mich zutiefst, ich dachte mit dem Thema Vorverurteilung wären wir in Deutschland aus Erfahrung etwas klüger geworden....aber man täuscht sich manchmal!
Es gibt Ängste in der Bevölkerung, die sich nicht ignorieren lassen. Mit Vorschlägen wie von Herrn Özdemir werden die Ängste noch verstärkt. Worauf Herr Özdemir nur wartet ist, daß ihm jemand widerspricht, damit er die Keule auspacken kann und "Fremdenfeind" brüllen kann.
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Hinsichtlich Integrationsbestrebungen sollte man gerade wegen der von Dir genannten 2 Mio nicht Türkisch lernen. Deine Argumentation verstehe ich überhaupt nicht.TramPolin @ 25 Nov 2008, 11:53 hat geschrieben: Ich frage mich außerdem, warum nur so wenige Deutsche Türkisch lernen, bei fast 2 Millionen Bürgern mit türkischem Migrationshintergrund in Deutschland.
Ich bin fürDann hätte ich mich für
- Türkisch Pflicht für alle
- Türkisch Pflicht für Schüler mit türkischem Migrationshintergrund
- Türkisch sollte als Wahlfach forciert werden
- Türkisch sollte nicht weiter forciert werden
- Mir egal
entschieden.
- Türkisch sollte als Wahlfach forciert werden
Deshalb sollte auch das Türkische nicht forciert werden. Es sollte, wie jede andere Sprache, nicht behindert werden, aber für eine Förderung besteht überhaupt kein Bedarf.
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Meine Argumentation betrifft ein Aufeinander-zugehen. Wenn man von Bürgern mit türkischem Migrationshintergrund zurecht fordert, vernünftig Deutsch zu lernen, sollte man sich selbst nicht der türkischen Sprache verschließen. Die türkische Sprache ist nun mal in Deutschland als nicht offizielle Nebensprache Realität, ob einem das gefällt oder nicht. Natürlich sollte niemand in Deutschland gezwungen werden, Türkisch zu lernen. Viele lernen Spanisch oder Italienisch für den Urlaub, aber nur sehr wenige Türkisch für den Türkeiurlaub. Dies verstehe ich überhaupt nicht. Auch der gut deutsch sprechende Verkäufer im "Onkel Gül" an der Ecke freut sich, wenn er auf Türkisch begrüßt wird. Das Ganze hat auch was mit Respekt und Liebe zu Mitbürgern unabhängig von ihrem Migrationshintergrund zu tun.autolos @ 25 Nov 2008, 12:28 hat geschrieben: Hinsichtlich Integrationsbestrebungen sollte man gerade wegen der von Dir genannten 2 Mio nicht Türkisch lernen. Deine Argumentation verstehe ich überhaupt nicht.
Deshalb sollte auch das Türkische nicht forciert werden. Es sollte, wie jede andere Sprache, nicht behindert werden, aber für eine Förderung besteht überhaupt kein Bedarf.
Wie gesagt: Ich fordere gar nichts, ich beobachte nur, dass der türkischen Sprache oft stark auf Ablehnung stößt. Dies mag Gründe haben, für die auch Mitbürger mit türkischem Migrationshintergrund verantwortlich sind. Aber sicher nicht ausschließlich.
Edit: Deutsch muss natürlich alleinige Amtssprache bleiben. Dies schließt aber nicht aus, Türkisch zu fördern, so wie auch z.B. Englisch gefördert wird. Wenn die Türkei wirtschaftlich aufholt, kann es auch aus geschäftlichem Interesse wichtiger werden, Türkisch zu lernen, so wie manche (in den USA schon einige) inzwischen Chinesisch lernen, um mit Chinesen besser Geschäfte machen zu können.
Gerade im Hinblick auf das Aufeinanderzugehen halte ich eine Förderung von Türkisch (oder auch Russisch) für vollkommen verfehlt, würde auf diese Weise doch die Bildung von Parallelgesellschaften geradezu sanktioniert. Wer will, möge Türkisch lernen, aber bitte nicht auch noch öffentlich gefördert. In was für einer Gesellschaft lebe ich, wenn ich mich schon dafür rechtfertigen muß, daß ich es für falsch halte, eine Sprache zu fördern, weil sich eine (große) Minderheit im Lande über viele Jahre geweigert hat, Deutsch zu lernen? Hier werden unvoreingenommene und liberale Menschen in eine Rechtfertigungshaltung getrieben. So wird gutmenschlich die Gesellschaft gespalten und den anderen mal wieder die Schuld dafür gegeben.TramPolin @ 25 Nov 2008, 12:49 hat geschrieben: Meine Argumentation betrifft ein Aufeinander-zugehen. Wenn man von Bürgern mit türkischem Migrationshintergrund zurecht fordert, vernünftig Deutsch zu lernen, sollte man sich selbst nicht der türkischen Sprache verschließen. Die türkische Sprache ist nun mal in Deutschland als nicht offizielle Nebensprache Realität, ob einem das gefällt oder nicht. Natürlich sollte niemand in Deutschland gezwungen werden, Türkisch zu lernen. Viele lernen Spanisch oder Italienisch für den Urlaub, aber nur sehr wenige Türkisch für den Türkeiurlaub. Dies verstehe ich überhaupt nicht. Auch der gut deutsch sprechende Verkäufer im "Onkel Gül" an der Ecke freut sich, wenn er auf Türkisch begrüßt wird. Das Ganze hat auch was mit Respekt und Liebe zu Mitbürgern unabhängig von ihrem Migrationshintergrund zu tun.
Wie gesagt: Ich fordere gar nichts, ich beobachte nur, dass der türkischen Sprache oft stark auf Ablehnung stößt. Dies mag Gründe haben, für die auch Mitbürger mit türkischem Migrationshintergrund verantwortlich sind. Aber sicher nicht ausschließlich.
Edit: Deutsch muss natürlich alleinige Amtssprache bleiben. Dies schließt aber nicht aus, Türkisch zu fördern, so wie auch z.B. Englisch gefördert wird. Wenn die Türkei wirtschaftlich aufholt, kann es auch aus geschäftlichem Interesse wichtiger werden, Türkisch zu lernen, so wie manche (in den USA schon einige) inzwischen Chinesisch lernen, um mit Chinesen besser Geschäfte machen zu können.
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Die Gründe für die unbestritten vorhandenen Parallelgesellschaften sind äußerst komplex. Man würde es sich zu einfach machen, einfach den Türken die Schuld zu geben, denn diese hätten ja schließlich nicht gescheit Deutsch gelernt und würden sich nicht integrieren (wollen). Die in Teilen nicht vorhandene Bereitschaft, aufeinander zu zugehen, beruht doch oft auf Gegenseitigkeit. Auf bipolar vorhandenen Ressentiments, die häufig auch in ihren Ursprung in schlichten Konfusionen haben.autolos @ 25 Nov 2008, 13:34 hat geschrieben: Gerade im Hinblick auf das Aufeinanderzugehen halte ich eine Förderung von Türkisch (oder auch Russisch) für vollkommen verfehlt, würde auf diese Weise doch die Bildung von Parallelgesellschaften geradezu sanktioniert. Wer will, möge Türkisch lernen, aber bitte nicht auch noch öffentlich gefördert. In was für einer Gesellschaft lebe ich, wenn ich mich schon dafür rechtfertigen muß, daß ich es für falsch halte, eine Sprache zu fördern, weil sich eine (große) Minderheit im Lande über viele Jahre geweigert hat, Deutsch zu lernen? Hier werden unvoreingenommene und liberale Menschen in eine Rechtfertigungshaltung getrieben. So wird gutmenschlich die Gesellschaft gespalten und den anderen mal wieder die Schuld dafür gegeben.
Jetzt die Gründe nur in den Türken zu suchen, würde ja bedeuten, diese faktisch als nicht anpassungsfähig und -willig zu bezeichnen (und damit diese als die schlechteren oder unfähigeren Menschen anzusehen). Die Gründe liegen unter anderem einfach am Fehlen entsprechender integrationsfördernder Angebote. Dies können staatliche Angebote, ehrenamtliche Hilfen oder auch nur ein Jetzt-unterhalte-ich-mich-mal-mit-Mümin-nach-der-Arbeit sein. Gerade bei Letzterem kommt man oft zu der Erkenntnis, dass man gar nicht so verschieden ist und dass die Vorbehalte nicht auf Differenzen, sondern auf einem Zuwenig-voneinander-wissen gebaut sind.
Übertriebene Gutmenschen, die es zu gut meinen und welche die Mitbürger mit Migrationshintergrund für die besseren Mensche halten und schon fast ihr eigenes Deutsch für eine Integration opfern würden, tragen übrigens genauso Schuld an der Ausländerproblematik, denn radikale Lösungen sind nie gute Lösungen, da in der Radikalität stets eine Trivialität und Einseitigkeit liegt, die dem hohen Komplexitätsgrad zwischenmenschlicher und gesellschaftlicher Beziehungen und Spannungen nicht gerecht wird.
Herr Özdemir mag eine etwas provokante Forderung aufgestellt haben, zugegeben. Bündnis 90/Die Grünen sind aber nicht bekannt dafür, die Gesellschaft spalten zu wollen. Daher sehe ich in Herrn Özdemirs Äußerung einen Gedankenanstoß, dem hoffentlich eine faire Debatte folgt. Aus Herrn Özdemir Mund fließt kein Hass. Wer spalten will, kann und wird das auch ohne Herrn Özdemir tun, als Anlass kann natürlich Herr Özdemir genommen werden.
Es ist schon erstaunlich, was Du alles aus meinen wenigen Zeilen herauslesen zu können glaubst. Ich habe mich weder negativ zur Person Cem Özdemir noch zu türkischen Migranten allgemein geäußert. Die Einschätzung, dass damit unterschwellig die türkische Sprache als Zweitsprache in Deutschland aufgewertet werden soll, wird von vielen Menschen so gesehen. Und damit das klar ist: Nicht nur von solchen am rechten Rand, sondern aus der Mitte der Bevölkerung.. Darüber hinaus aber ich dazu auch keine Bewertung abgeben.Hot Doc @ 25 Nov 2008, 11:03 hat geschrieben:Da hast du je deiner politischen Überzeugung wieder alle Ehre gemacht!
Wenn man schon eine politische Forderung zur Abstimmung stellt, sollte man sie
1. kennen
2. nicht schon vorher bewerten (das kann man dan anschliessend machen)
3. nicht einfach ändern wie es ins politische Feindbild passt!
Desweiteren käme es mir niemals in den Sinn, einen Beitrag eines anderen Mitglieds im Forum als "Bullshit" zu bezeichnen. Auch Dir hätte ich angesichts deiner Tätigkeit im medizinischen Bereich bessere Umgangsformen zugetraut.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Das tut wohl in der Tat jeder anders. Allerdings ist dein Satz hierEs ist schon erstaunlich, was Du alles aus meinen wenigen Zeilen herauslesen zu können glaubst.
so formuliert dass er dazu einlädt dieses und jenes herauszulesen, denn dies ist eine Interpretation deinerseits, Özdemir hat das nirgendwo so gesagt. Um genau zu sein hat er überhaupt nichts gesagt was in diese Richtung geht. Dazu vielleicht noch dieser Link hier: http://www.bildblog.de/4013/bild-schreibt-...r-lesen-wollen/ Damit wäre dann wohl alles zu diesem Thema gesagt.aber unterschwellig will er Türkisch zu einer zweiten Sprache in Deutschland machen.
Mfg
Catracho
Theirs not to reason why, theirs but to do and die. - Alfred Tennyson
Angesichts der Tatsache, dass muttersprachlicher Unterricht schon seit langem erteilt wird und es in NRW sogar in einem Gymnasium Türkisch zu den Abiturfächern (Wahlpflichtfach) gehört, ist diese Forderung überflüssig.TramPolin @ 25 Nov 2008, 13:56 hat geschrieben:Herr Özdemir mag eine etwas provokante Forderung aufgestellt haben, zugegeben. Bündnis 90/Die Grünen sind aber nicht bekannt dafür, die Gesellschaft spalten zu wollen. Daher sehe ich in Herrn Özdemirs Äußerung einen Gedankenanstoß, dem hoffentlich eine faire Debatte folgt. Aus Herrn Özdemir Mund fließt kein Hass. Wer spalten will, kann und wird das auch ohne Herrn Özdemir tun, als Anlass kann natürlich Herr Özdemir genommen werden.
Ohne Vorurteil gegen die Menschen, ich habe sehr viele nette Kolleginnen und Kollegen - auch bei unseren Kunden - mit türkischem Elternhaus. Aber ich empfinde die Sprache im Gegensatz zu Englisch, Französich, Niederländisch oder auch Russisch oder Griechisch von Klang her nicht so schön.TramPolin @ 25 Nov 2008, hat geschrieben:Dabei ist es eine wunderbare Sprache, die eine interessante Besonderheit kennt: die kleine und große Vokalharmonie, bei der Flexionen (Beugungen) so erfolgen, dass die Wörter leichter aussprechbar sind und dadurch harmonischer (und damit - subjektiv - schöner) klingen.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Wie ich ja oben schon schrieb, ist es nicht meine Interpretation, sondern die von einer breiten Masse in der Mitte der Bevölkerung. Und diese Einschätzung ist schon älter als die Wahl Özdemirs zum Vorsitzenden der Grünen. Und er wäre auch schön blöd, wenn er dies so in klaren Worten formulieren würde.Catracho @ 25 Nov 2008, 15:28 hat geschrieben:Allerdings ist dein Satz hier so formuliert dass er dazu einlädt dieses und jenes herauszulesen, denn dies ist eine Interpretation deinerseits, Özdemir hat das nirgendwo so gesagt. Um genau zu sein hat er überhaupt nichts gesagt was in diese Richtung geht.
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Wenn es das punktweise schon gibt, erfüllt es ja nicht generell seinen Zweck. Wenn sich das bewährt, könnte man es ja auf mehr Schulen und Bundesländer ausdehnen. Anders ausgedrückt, haben Fatma und Erkan in Bayern wenig davon, wenn es den Unterricht in ihrem Umfeld nicht gibt. Ich weiß aber nicht, wie die momentane Verbreitung aussieht. In den wenigsten Fällen scheinen es ja Wahlfächer zu sein, mehr ist es wahrscheinlich ein unabhängiger Zusatzunterricht. Wie hier (z.B. in Bayern) das Angebot aussiehst, entzieht sich meiner Kenntnis. Weit verbreitet scheinen aber die Türkisch-Angebote nicht zu sein.Autobahn @ 25 Nov 2008, 15:33 hat geschrieben:Angesichts der Tatsache, dass muttersprachlicher Unterricht schon seit langem erteilt wird und es in NRW sogar in einem Gymnasium Türkisch zu den Abiturfächern (Wahlpflichtfach) gehört, ist diese Forderung überflüssig.
Ich finde das Türkische ehrlich gesagt auch nicht so schön. Meine Aussage bezog sich darauf, dass die Vokalharmonie den Klang "schöner" macht, was nicht heißt, dass er danach "schön" ist. Aber das ist alles subjektiv. Gesprochen empfinde ich übrigens Französisch als die hässlichste Sprache, gesungen wiederum halte ich Französisch am schönsten (was für ein scheinbarer Widerspruch! Ist aber so), noch vor Englisch, Italienisch und Spanisch. Gesprochen finde ich Deutsch am schönsten, dann kommen Englisch, Italienisch und Spanisch..Autobahn @ 25 Nov 2008, 15:33 hat geschrieben:Ohne Vorurteil gegen die Menschen, ich habe sehr viele nette Kolleginnen und Kollegen - auch bei unseren Kunden - mit türkischem Elternhaus. Aber ich empfinde die Sprache im Gegensatz zu Englisch, Französich, Niederländisch oder auch Russisch oder Griechisch von Klang her nicht so schön.
Wir leben in Deutschland. Die Amtssprache ist Hochdeutsch. Daneben gibt es noch die "Weltsprache" Englisch - sehr wichtig dass die als erste Fremdsprache zementiert bleibt - was du als zweite, dritte, vierte Fremdsprache nimmst, ist egal. Im Süden der Republik sogar noch mehr, weil der Nachbar auch Deutsch spricht - in den anderen Grenzregionen tritt vermehrt Französisch, Polnisch, Tschechisch auf den Plan, weils gut ist zu wissen, was hinter der Grenze gesprochen wird. Jedoch finde ich, dass gerade bei in Deutschland - tw. als deutsche Staatsbürger - lebende "Ausländer" absolut Deutsch als die erste Sprache, solange sie in diesem Land leben lernen sollen. Leider ist es so, dass daheim oft nur die Sprache des Herkunftslandes gesprochen wird - die Schule als sozialer Nebenmittelpunkt sollte dann den Gegenpol bilden und nur Deutsch bringen. Da sind die Eltern gefordert, hier aktiv die Deutsche Sprache zu fördern - und deswegen sollte man ihnen nicht auch noch mit schulischen Angeboten schmeicheln, sondern ganz streng sagen - Schule = Deutsch.
Integration heisst ja nicht, Aufgabe der Kultur des Herkunftslandes - es heisst vielmehr, beide Kulturen zu kennen und auch in beiden zu Verkehren. Das klappt bei uns in der Familie (da kommt ein kleiner Teil aus Bulgarien) wunderbar - das kann auch beim Türken klappen - die Lieben Herren und Damen brauchen sich NICHT zu beschweren, wenn der Filius nix wird - wenn sie es selbst verbockt haben und eine Mauer vor die Deutsche Kultur geschoben haben.
Als Option kann man es Anbieten - gerade auch für den Förderunterricht von Kindern, die aus Familien kommen, wo die Eltern eben nicht bis wenig Deutsch können (auch wenn ich da frage - was wollt ihr eigentlich hier?) - ist eine Türkisch/Deutsche Lehrkraft von Vorteil - allerdings eben frühestens in einer fortführenden Schule und nach Deutsch und Englisch als Zusatzangebot am Nachmittag oder statt Ethik als neues Fach "Integra - offen auch für Deutsche Kinder, die gern wissen, was der Nachbar von einem will".
Integration heisst ja nicht, Aufgabe der Kultur des Herkunftslandes - es heisst vielmehr, beide Kulturen zu kennen und auch in beiden zu Verkehren. Das klappt bei uns in der Familie (da kommt ein kleiner Teil aus Bulgarien) wunderbar - das kann auch beim Türken klappen - die Lieben Herren und Damen brauchen sich NICHT zu beschweren, wenn der Filius nix wird - wenn sie es selbst verbockt haben und eine Mauer vor die Deutsche Kultur geschoben haben.
Als Option kann man es Anbieten - gerade auch für den Förderunterricht von Kindern, die aus Familien kommen, wo die Eltern eben nicht bis wenig Deutsch können (auch wenn ich da frage - was wollt ihr eigentlich hier?) - ist eine Türkisch/Deutsche Lehrkraft von Vorteil - allerdings eben frühestens in einer fortführenden Schule und nach Deutsch und Englisch als Zusatzangebot am Nachmittag oder statt Ethik als neues Fach "Integra - offen auch für Deutsche Kinder, die gern wissen, was der Nachbar von einem will".
Natürlich ist es deine Interpretation. Du hast es geschrieben. Und wer bitte ist die "breite Masse in der Mitte der Bevölkerung"? Spricht die mit einer Stimme und teilt dir ihre Meinung schriftlich mit damit du sie herausposaunst? Und was jemand sagt und meint und wie andere das hören und dann interpretieren sind immer noch zwei ganz verschiedene paar Schuhe.Wie ich ja oben schon schrieb, ist es nicht meine Interpretation, sondern die von einer breiten Masse in der Mitte der Bevölkerung.
Was hat denn das mit dem Thema zu tun. Ich habe lediglich gesagt dass Özdemir nirgendwo in diesem Interview mehr Türkisch-Unterricht an deutschen Schulen fordert. Lies dir das Interview bitte mal durch und stütze deine Argumentation nicht auf irgendwelche Zusammenfassungen von Medien. Du interpretierst seine Aussage vielleicht so, aber das ist deine Sache. Wenn andere das auch tun und das - wie du behauptest - vorher auch bereits getan haben, dann ist das auch eure Sache. Siehe oben: was jemand sagt und meint und wie andere das hören und dann interpretieren sind immer noch zwei ganz verschiedene paar Schuhe.Und diese Einschätzung ist schon älter als die Wahl Özdemirs zum Vorsitzenden der Grünen.
Woher weißt Du denn was Özdemir will? Du unterstellst ihm etwas, das sich nicht belegen lässt, erst recht nicht anhand seiner Aussagen in der BILD.Und er wäre auch schön blöd, wenn er dies so in klaren Worten formulieren würde.
Mfg
Catracho
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Du redest von "Zweck". Welchen Zweck meinst Du, insbesondere wenn Du zwei Sätze weiter explizit Vornamen nennst, mit denen Du wohl türkische Kinder meinst? Solltest Du den Zweck darin sehen, türkischen Schülern einen Schulbesucht auf türkisch zu ermöglichen? Das wäre natürlich spalterisch. Aber Türkischunterricht als 2. oder 3. Fremdsprache ergibt ja für die türkischen Schüler auch keinen Sinn, da sie die Sprache ja schon sprechen. (Jaja, mir ist klar, daß es schon ein Unterschied ist, ob man eine Sprache didiktisch gut vermittelt bekommt.) Also: Was soll der Zweck sein?TramPolin @ 25 Nov 2008, 16:22 hat geschrieben: Wenn es das punktweise schon gibt, erfüllt es ja nicht generell seinen Zweck. Wenn sich das bewährt, könnte man es ja auf mehr Schulen und Bundesländer ausdehnen. Anders ausgedrückt, haben Fatma und Erkan in Bayern wenig davon, wenn es den Unterricht in ihrem Umfeld nicht gibt.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
also ich sag ganz klar NEIN
aus dem einfachen Grund, das ich net einsehe, qarum man die türkische Minderheit bevorzugen sollte. Wenn man damit anfängt, werden die anderen Minderheiten garantiert dasselbe einfordern und das ist einfach net zu bewerkstelligen
aus dem einfachen Grund, das ich net einsehe, qarum man die türkische Minderheit bevorzugen sollte. Wenn man damit anfängt, werden die anderen Minderheiten garantiert dasselbe einfordern und das ist einfach net zu bewerkstelligen
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Mir ging es darum, dass ein Angebot, das es an einem Punkt A gibt, am Punkt B nicht genutzt werden kann.autolos @ 25 Nov 2008, 17:03 hat geschrieben: Du redest von "Zweck". Welchen Zweck meinst Du, insbesondere wenn Du zwei Sätze weiter explizit Vornamen nennst, mit denen Du wohl türkische Kinder meinst? Solltest Du den Zweck darin sehen, türkischen Schülern einen Schulbesucht auf türkisch zu ermöglichen? Das wäre natürlich spalterisch. Aber Türkischunterricht als 2. oder 3. Fremdsprache ergibt ja für die türkischen Schüler auch keinen Sinn, da sie die Sprache ja schon sprechen. (Jaja, mir ist klar, daß es schon ein Unterschied ist, ob man eine Sprache didiktisch gut vermittelt bekommt.) Also: Was soll der Zweck sein?
Um einen Zweck ging es mir gar nicht, sondern ich nahm nur darauf Bezug, dass Autobahn auf das stellenweise vorhandene Angebot hinwies.
Der Zweck könnte aber sein, Schülern, die weder gescheit Deutsch noch gescheit Türkisch können, beide Sprachen vernünftig beizubringen. Leider ist es ein Irrtum, dass alle Türken in Deutschland so gut Türkisch sprechen.
Das sollte natürlich in einem speziellen Türkisch/Deutsch-Unterricht stattfinden. Der Hauptunterricht für alle anderen Fächer sollte natürlich Deutsch bleiben.
Ich habe mir die Beiträge hier nicht durchgelesen, aber was ist verwerflich an der Forderung? Wenn man nur die Blöd-Überschriften liest, wird man natürlich den Untergang des Abendlandes befürchten, aber darum gings ja gar nicht.
Es ging um Türkisch als zweit- oder drittsprache. Als Drittsprache durchaus legitim, da englisch als zweitsprache einfach unersetzlich ist.
Aber französisch ist ganz klar überbewertet, da halte ich spanisch z. B. für wichtiger und Einwandererkinder sollen doch ruhig als Drittsprache die Sprache ihrer Eltern bzw. Großeltern lernen, wo ist das Problem?
Ich bin auch für Tschechischunterricht in Ostbayern, das ist wichtiger als Französisch oder Italienisch! Die Ostbayern leben direkt an der Grenze zu Tschechien, daher sollten sie eher die Sprache des Nachbarlandes lernen und nicht von Ländern die hunderte Kilometer weit weg sind.
Achja, einen Unterricht der nichts mit der türkischen Sprache an sich zu tun hat, z. B. Mathematik, darf es nie in türkischer Sprache geben. Es muss an dt. Schulen immer die Landessprache gesprochen werden, außer eben in den Sprachenfächern. Und auch der Islamunterricht muss in deutscher Sprache stattfinden, aber dieses Angebot muss es geben.
Mal schauen ob Herr Koch das nicht wieder für seinen Wahlkampf in Hessen nutzt, das traue ich ihm ohne weiteres zu. Leider hat der Wähler keine vernünftige Alternative. Pest und Cholera...
Es ging um Türkisch als zweit- oder drittsprache. Als Drittsprache durchaus legitim, da englisch als zweitsprache einfach unersetzlich ist.
Aber französisch ist ganz klar überbewertet, da halte ich spanisch z. B. für wichtiger und Einwandererkinder sollen doch ruhig als Drittsprache die Sprache ihrer Eltern bzw. Großeltern lernen, wo ist das Problem?
Ich bin auch für Tschechischunterricht in Ostbayern, das ist wichtiger als Französisch oder Italienisch! Die Ostbayern leben direkt an der Grenze zu Tschechien, daher sollten sie eher die Sprache des Nachbarlandes lernen und nicht von Ländern die hunderte Kilometer weit weg sind.
Achja, einen Unterricht der nichts mit der türkischen Sprache an sich zu tun hat, z. B. Mathematik, darf es nie in türkischer Sprache geben. Es muss an dt. Schulen immer die Landessprache gesprochen werden, außer eben in den Sprachenfächern. Und auch der Islamunterricht muss in deutscher Sprache stattfinden, aber dieses Angebot muss es geben.
Mal schauen ob Herr Koch das nicht wieder für seinen Wahlkampf in Hessen nutzt, das traue ich ihm ohne weiteres zu. Leider hat der Wähler keine vernünftige Alternative. Pest und Cholera...
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Es geht hier nicht um Bevorzugung, sondern um eine Debatte, ob es eine Möglichkeit wäre, dem größten Bevölkerungsteil mit Migrationshintergrund bessere Integrationsangebote zu machen. Wenn man sich anschaut, dass viele Kinder mit türkischem Migrationshintergrund weder Türkisch noch Deutsch gescheit sprechen, besteht sicher ein Handlungsbedarf. Den kann man nicht wegen einem möglichen Aufmucken von anderen Minderheiten unter den Teppich kehren. Sollen wir die Probleme ungelöst lassen, weil sich andere möglicherweise beschweren könnten? Du sagst generell nein, ohne Vorschläge zu machen.Lazarus @ 25 Nov 2008, 17:06 hat geschrieben: also ich sag ganz klar NEIN
aus dem einfachen Grund, das ich net einsehe, qarum man die türkische Minderheit bevorzugen sollte. Wenn man damit anfängt, werden die anderen Minderheiten garantiert dasselbe einfordern und das ist einfach net zu bewerkstelligen
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Lies dir die Beiträge doch einfach mal durch. Leider scheint sich das Ganze ja schon von einer hitzigen Diskussion hin zu Vorwürfen, einem bewussten Falschverstehen und zu Unterstellungen hin zu entwickeln. Schade, dass man so ein Thema nicht vernünftig und sachbezogen diskutieren kann. Das Aus-dem-Ruder-Laufen zeigt aber auch, dass es offenbar ein großes Problem gibt (und Handlungsbedarf, wie immer der aussehen mag).KBS 855 @ 25 Nov 2008, 17:13 hat geschrieben: Ich habe mir die Beiträge hier nicht durchgelesen, aber was ist verwerflich an der Forderung? Wenn man nur die Blöd-Überschriften liest, wird man natürlich den Untergang des Abendlandes befürchten, aber darum gings ja gar nicht.
