[M] Der Schulbus und die Mandarinenschale

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Bussen
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JNK
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Beitrag von JNK »

JeDi
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Beitrag von JeDi »

JNK @ 13 Dec 2008, 20:11 hat geschrieben: http://www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,...,596311,00.html

-ohne Kommentar-
Das wär mir scheißegal gewesen - Notöffnung ziehen, Polizei rufen.
Auer Trambahner
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Beitrag von Auer Trambahner »

Erst wird gejammert, weil Blagen entfördert werden, jetzt ists auch wieder ned recht. :ph34r:
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
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143 094-1
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Beitrag von 143 094-1 »

Die "tz" hingegen erfuhr vom MVV, die Schüler hätten Scheibenvorhänge heruntergerissen und die Mandarinen-Schale "gezielt" auf den Mann geworfen. Der Busfahrer habe durch sein Verhalten eine Verkehrsgefährdung verhindert.
DAS ist doch wohl der maßgebende Satz! Wie es in Schulbussen häufig zugeht, sollten doch gerade die Jüngeren hier noch deutlich wissen. Und das Klientel, das die Hauptschulen unserer Großstädte besucht... DAZU sag ich lieber nichts, denn das könnte einige Alt-68er hier und ihre grünen Spießgesellen den Samstagabend verderben!

Dass solche Vorfälle von den Medien gerne dramatisiert werden, ist bekannt. Die armen, armen, unschuldigen, lieben, braven kleinen Kinderchen und der böse ausrastendende Busfahrer.. Mir kommen die Tränen!

Der Mann hat völlig richtig gehandelt! Meinen Respekt vor so viel Courage! Außer dem harten Tonfall verstehen diese Blagen doch gar nichts mehr! Nicht in Ordnung ist natürlich das "Einsperren" der Kinder (wenn es denn stattgefunden hat und keine Erfindung der Medien ist), aber das steht auf einem anderen Blatt.
BZ-ESTW sind wie ein Computerspiel. Es fehlt nur noch das Fenster "Game over!" wenn sich zwei rote Linien treffen!
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

das wird ohnehin den Staatsanwlt beschäftigen, da einige Eltern Strafanzeige wegen Freiheitsberaubung gegen den Busfahrer gestellt haben. Meiner Meinung nach zurecht
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King
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Beitrag von King »

... wozu gibts denn diese schicken roten Nothämmer ... Scheibe einschlagen ... wird ja wohl der Busfahrer für haften müssen ...
Dass solche Vorfälle von den Medien gerne dramatisiert werden, ist bekannt. Die armen, armen, unschuldigen, lieben, braven kleinen Kinderchen und der böse ausrastendende Busfahrer.. Mir kommen die Tränen!
man kanns ja erst mal im Guten versuchen und einfach ne Durchsage machen, dass die gefälligst aufhören sollen; in dem Atler sollte man - nach Hinweisen eines Busfahrers - schon merken, dass das Verhalten gefährlich für den Verkehr ist ...
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Wenn der Busfahrer nicht sowas wie "ich lass euch hier nicht raus" gesagt hätt, dann hätt man ihm wohl nix können.
Nun darf er sich rumstreiten und wird im Zweifelsfall den Kürzeren ziehen....
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

spock5407 @ 13 Dec 2008, 21:28 hat geschrieben: Wenn der Busfahrer nicht sowas wie "ich lass euch hier nicht raus" gesagt hätt, dann hätt man ihm wohl nix können.
Nun darf er sich rumstreiten und wird im Zweifelsfall den Kürzeren ziehen....
stimmt so net

wenn ich den Busfahrer auffordere mich aussteigen zu lassen und er tut es net, ist das Freiheitsberaubung und eine Straftat

das die Mandarinenschale von mir geworfen wurde müssten die mir beweisen und net umgekehrt
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Auch wenn er 20m "vor" der Hst steht? Dann kann er argumentieren, es gab ein technisches Problem
und deswegen konnte er net weiterfahren.

Mit solchen Sätzen hat er sich so eine Ausweg-Argumentation verbaut.
King
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Beitrag von King »

wenn der Fahrer die Kinder auch noch gezwungen hat, zu sagen, wers war, gilt das ja auch juristisch net, da Aussagen unter Zwang nicht vor Gericht verwendet werden dürfen ...
Thomas089
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Beitrag von Thomas089 »

Laut tz hat der MVV (wer immer das konkret war) geäußert, der Fahrer hätte "vorbildlich" reagiert. Falls diese Äußerung wirklich wahr ist, dann hängt sich der MVV aber sehr weit aus dem Fenster. Schließlich könnte es sein, dass der Fahrer ein strafrechtliches Verfahren an den Hals kriegt. Dabei könnte es ja durchaus zu einer Verurteilung beispielsweise wegen Nötigung kommen, vielleicht auch wegen schwerer Verstöße gegenüber Kindern bzw. Schutzbefohlenen. Da könnte ja beispielsweise als Wenigstes der Entzug der Personenbeförderungserlaubnis dabei herauskommen. Dann würde dem MVV angehängt werden können, dass er solche Verstöße nicht nur deckt, sondern ausdrücklich billigt.

Andererseits berichtet die Süddeutsche, dass der MVV bislang von dem Vorfall nichts gewußt habe und sich am Montag darum kümmern würde. Ist ja eine widersprüchliche Darstellung. Allerdings halte ich es auch nicht für besonders sensibel, aufgrund des wohlverdienten Wochenendes die Sache einfach bis Montag ad acta zu legen.

Bin mal gespannt.

Viele Grüße,
Thomas

Quellen:

---> tz

---> SZ
Gruß, Thomas
Trambevorzuger
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Beitrag von Trambevorzuger »

Das Problem: Es is ja wohl kaum anzunehmen, das alle im Bus zu der Bagage gehörten, die sich danebenbenommen hat. Kann mich gut dran erinnern, das Busfahren als Kind meist wegen irgendwelcher Saubären unschön war, die Kleinere/die von der anderen Schule/wen auch immer drangsaliert haben. Deshalb: Wenn ich Vater von einem der Kinder wäre, die nicht randaliert hätten, würd' ich den Fahrer schon heftigst verklagen, weil er auch den Unschuldigen so viel Angst gemacht hat.
Wenn ich allerdings Vater von einem Kind wäre, das da mitgemacht hat, würd' es auch mal erst keinen Spaß mit mir haben.
Es gibt übrigens ein interessantes englisches Experiment. Da ist eine Psychologin auf die Idee gekommen, jugendliche Randalierer, bei denen gar nichts mehr half, von einem Sonderbus abholen zu lassen. Das Ding war pink lackiert. Laut Erfolgsreport haben die ach so taffen Starke-Mann-Markierer binnen kürzester Zeit gebettelt, wieder mit dem Normalbus fahren zu dürfen, und haben sich von da an auch benommen.
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Beitrag von King »

Wenn der Busfahrer nicht sowas wie "ich lass euch hier nicht raus" gesagt hätt, dann hätt man ihm wohl nix können.
:blink:

strafbar:
Nachdem eine Mutter mit ihrem Auto zu dem stehenden Bus gefahren war, um die Tochter wegen eines wichtigen Arzttermins abzuholen, habe der Mann sich geweigert, das weinende Kind aussteigen zu lassen.
Der Busfahrer nahm ihm zur Strafe sein Jahresticket für die Busfahrt ab
Hier kommt keiner raus!" Daraufhin habe der Fahrer Gas gegeben und die Kinder erst an der übernächsten Haltestelle aussteigen lassen.
übrigens:
Die "tz" hingegen erfuhr vom MVV, die Schüler hätten Scheibenvorhänge heruntergerissen
warum braucht ein MVV Bus Vorhänge?? :blink:
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

irgendwie sind da einige Dinge net so ganz stimmig. Ich frage mich, wie die tz was vom MVV erfahren haben will, wenn selbiger sagt, nix von dem Vorfall gewusst zu haben??? :blink: :blink:
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Es gibt zwei Seiten. Auf der einen Seite sind da typischerweise wirklich Rotzlöffel im Bus, die nicht nur harmlose Streiche machen, sondern das Maß überschreiten, bis hin zur Verkehrsgefährdung und Körperverletzung. Auf der anderen Seite ist da ein Busfahrer, der - wenn die Geschichte so stimmt - völlig überreagiert hat. Harte Worte sind ja in Ordnung, aber bei Freiheitsberaubung (wenn diese so stattgefunden hat) hört der Spaß auf.

Bei dem Satz
Der Busfahrer nahm ihm zur Strafe sein Jahresticket für die Busfahrt ab
musste ich irgendwie schmunzeln, auch wenn es eigentlich nicht lustig ist.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Plochinger @ 13 Dec 2008, 20:34 hat geschrieben: DAS ist doch wohl der maßgebende Satz! Wie es in Schulbussen häufig zugeht, sollten doch gerade die Jüngeren hier noch deutlich wissen.
Das sitmmt, allerdings rechtfertigt das nicht so ein Verhalten. Auch wenn die Kinder die Vorhänge runtergerissen hätten würde es das nicht rechtfertigen, sondern ist ganz klar Freiheitsberaubung und Nötigung, vielleicht auch noch anderes, und das auch noch von Minderjährigen. Dazu kommt dass sicher nicht jedes der Kinder daran beteiligt war. Wenn das wirklich stimmt (was nicht gesagt ist), dann hoffe ich dass der Busfahrer ne Abreibung bekommt die er nicht so schnell vergisst.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von hauseltr »

Ich möchte allen denen, die hier wieder einen großen Aufreger zusammen basteln, empfehlen, eine Woche lang Schulbus zu fahren. Wenn einem Fahrer da mal die Nerven durchbrennen, ist das für mich verständlich. Die Reaktionen darauf aber meist nicht. Wer mal eine Hammelbande von gut 100 Schülern am Bus hat drängeln sehen und diese da anschließend befördern darf, weiss wovon ich rede.

Wenn man daraus mal wieder ein Freiheitsberaubung macht, frage ich mich, wie lange es dauert, das Nachsitzen ebenfalls Freiheitsberaubung ist.
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Plochinger @ 13 Dec 2008, 20:34 hat geschrieben:
DAS ist doch wohl der maßgebende Satz! Wie es in Schulbussen häufig zugeht, sollten doch gerade die Jüngeren hier noch deutlich wissen. Und das Klientel, das die Hauptschulen unserer Großstädte besucht... DAZU sag ich lieber nichts, denn das könnte einige Alt-68er hier und ihre grünen Spießgesellen den Samstagabend verderben!

Dass solche Vorfälle von den Medien gerne dramatisiert werden, ist bekannt. Die armen, armen, unschuldigen, lieben, braven kleinen Kinderchen und der böse ausrastendende Busfahrer.. Mir kommen die Tränen!

Der Mann hat völlig richtig gehandelt! Meinen Respekt vor so viel Courage! Außer dem harten Tonfall verstehen diese Blagen doch gar nichts mehr! Nicht in Ordnung ist natürlich das "Einsperren" der Kinder (wenn es denn stattgefunden hat und keine Erfindung der Medien ist), aber das steht auf einem anderen Blatt.
Da kann ich mich der Meinung nur anschließen!

Stellt euch mal vor, der Busfahrer hätte den Gegenstand gegen den Kopf bekommen und das Lenkrad rumgerissen oder eine Vollbremsung gemacht....
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Lazarus @ 13 Dec 2008, 20:43 hat geschrieben: das wird ohnehin den Staatsanwlt beschäftigen, da einige Eltern Strafanzeige wegen Freiheitsberaubung gegen den Busfahrer gestellt haben. Meiner Meinung nach zurecht
In einem anderen Thema wurde das schon mal angesprochen. Dies ist keine Freiheitsberaubung, solange der Busfahrer mit im Bus war!
Hochbrücker
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Beitrag von Hochbrücker »

Schafft die Schulbusse ab die Schüler sollen zu Fuß gehen.
Früher gab es auch keine Schulbusse da mussten die Kinder zu Fuß zur Schule gehen.

Das wäre doch eine tolle Story geworden:
Busfahrer durch Manderinenschale getroffen,vor schreck Lenkrad verrissen und Schulkind überfahren. :o :huh:
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Beitrag von 146225 »

King @ 13 Dec 2008, 21:47 hat geschrieben: warum braucht ein MVV Bus Vorhänge?? :blink:
Gegenfrage: Warum sollte er keine haben dürfen ?

Wahrscheinlich weil das fragliche Busunternehmen für die Fahrt einen Kombibus ala Setra S315/415 oder Evobus O 550 Integro oder dergleichen eingesetzt hat. Natürlich wären gebrauchte Stadtbusse im Schülerverkehr robuster... aber darum geht es eigentlich gar nicht.

Fakt ist schlicht und einfach, daß es nicht in Ordnung geht, wenn die "lieben Kleinen" Sachbeschädigung an fremdem Eigentum üben (wenn es keine Vorhänge gibt, sind es eben Sitze oder andere Gegenstände, die kaputt gemacht werden) und andere bei der Ausübung ihrer Arbeit mit Gegenständen bewerfen, anstatt diese Gegenstände sachgerecht zu behandeln bzw. im vorliegenden Fall korrekt zu entsorgen.

Unabhängig von der Diskussion um das Handeln des Busfahrers sind dies zwei Punkte, welche nicht übergangen werden können.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Beitrag von O 530 L »

Lazarus @ 13 Dec 2008, 21:32 hat geschrieben: wenn ich den Busfahrer auffordere mich aussteigen zu lassen und er tut es net, ist das Freiheitsberaubung und eine Straftat
Ein klares Nein.
Wenn du denn Fahrer aufforderst dich aussteigen zu lassen, muss sich der dieser eine sichere Stelle suchen, bei der das Aussteigen möglich ist. Hält der Fahrer keine Stelle für sicher genug, musst du bis zur nächsten Hst. warten.

Aber interessant ist es schon: Ein Busfahrer darf randalierende Schulkinder nicht rausschmeißen. Im Bus behalten aber offensichtlich auch nicht. Ein Widerspruch in sich.

Der Fahrer hat meiner Meinung völlig richtig gehandelt.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

O 530 L @ 14 Dec 2008, 15:29 hat geschrieben:
Lazarus @ 13 Dec 2008, 21:32 hat geschrieben: Ein klares Nein.
Wenn du denn Fahrer aufforderst dich aussteigen zu lassen, muss sich der dieser eine sichere Stelle suchen, bei der das Aussteigen möglich ist. Hält der Fahrer keine Stelle für sicher genug, musst du bis zur nächsten Hst. warten.
äh moment, der Bus steht doch schon am Strassenrand

was soll da net sicher genug sein?
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 14 Dec 2008, 15:36 hat geschrieben: äh moment, der Bus steht doch schon am Strassenrand

was soll da net sicher genug sein?
Der Bus stand 20 Meter vor der Haltestelle. Außerhalb von Haltestellen darf der Busfahrer nicht so ohne weiteres jemand aussteigen lassen - Gefahrenfälle mal ausgenommen, oder sehe ich das was falsch?

Und nach 21 Uhr war es ja auch nicht, ich weiß auch gar nicht, ob es den Dienst "Aussteigen zwischen Haltestellen" noch gibt, aber der war ohnehin nur innerstädtisch, aber außerhalb des Mittleren Rings aktiv, oder?
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Nehmen wir mal an, zwei Schulkinder haben tatsächlich die Vorhänge abgerissen, und der Busfahrer hätte gewusst welcher der Kinder das waren, hätte er diese *vielleicht* festhalten dürfen (ich weiß es nicht genau), sofern das eine Straftat gewesen ist (wenn die Vorhänge aber nicht beschädigt wurden damit dann sicher auch nicht).

Was er ganz sicher nicht darf ist Personen grundlos festzuhalten, die er nicht bei einer Straftat erwischt hat. Und ich glaube nicht dass in dem Bus jedes einzelne Kind Mist gebaut hat.

Und ansonsten: Ja, der Busfahrer darf natürlich das aussteigen an nicht geeigneten Stellen verweigern - er darf aber auch nicht einfach drauf verzichten diese geeigneten Stellen anzufahren, wenn ihm das möglich ist.

Das ganze wie gesagt alles unter der Voraussetzung dass der Bericht so stimmt.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

andererseits auch eine gute Gelegenheit mal so ein kleines rotes Hämmerchen an einer Scheibe zu testen :ph34r:
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 14 Dec 2008, 16:01 hat geschrieben: andererseits auch eine gute Gelegenheit mal so ein kleines rotes Hämmerchen an einer Scheibe zu testen :ph34r:
Wenn der Fall als Freiheitsberaubung oder Entführung gewertet wird, wäre es vermutlich legal.

Die Frage ist halt, ob sich die Geschichte so zugetragen hat. Und selbst dann gäbe es sicher eine Zeit, die man warten müsste. Angenommen der Busfahrer hält an, weil er sich durch die geworfenen Schalem bedroht fühlt. Er hält eine Standpauke (die ich auch richtig fände) und fährt nach ein paar Minuten die fehlenden 20 Meter zur Haltestelle weiter und lässt die Schüler aussteigen.

Die Frage ist halt, ab wann ein (kurzer) Halt mit Standpauke in eine Freiheitsberaubung übergeht.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Lazarus @ 13 Dec 2008, 20:43 hat geschrieben: das wird ohnehin den Staatsanwlt beschäftigen, da einige Eltern Strafanzeige wegen Freiheitsberaubung gegen den Busfahrer gestellt haben. Meiner Meinung nach zurecht
Wie schon geschrieben, ist es keine Freiheitsberaubung, solange der Busfahrer selber nicht ausgestiegen ist.

Ansonsten ist es schon interessant, wie hier wieder wild mit Spekulationen um sich geworfen wird. Man möchte meinen, daß ein paar von euch dabei gewesen sind. Ihr wißt doch, wie gewisse Medien berichten (die Widersprüche wurden hier ja schon gefunden) und daß es oftmals nicht so geschrieben wird, wie es tatsächlich war.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

Das ist wieder mal typisch, der Busfahrer ist der böse und die von 68er-Eltern geschädigten, verhätschelten Kinder sind die armen Opfer, die man austoben lassen muss.
Sicher hat der Busfahrer überreagiert, aber ich nehme an, der Presseartikel ist weit überzogen und zugunsten der Kinder geschrieben, weil der Busfahrer ja nur der böse sein kann. Er hat das sicher nicht ohne Grund gemacht, auch wenn einiges nicht in Ordnung war, aber ich denke da muss schon einiges vorgefallen sein, damit der Busfahrer austickt. Wahrscheinlich passiert das täglich und irgendwann platzt einem mal der Kragen. Schaut euch doch mal die schlecht erzogenen Kinder heute an, nicht alle, aber es nimmt Überhand. Schaut euch Züge, Busse im Schülerverkehr an. Früher gabs auch einige Rabauken, aber ich behaupte so schlimm war es nicht.

Ich kann es nicht fassen wie hier einige, ohne Hintergrundwissen, blind der Presse folgend, auf den Busfahrer einprügeln und den armen Kindern zur Seite springen. Teilweise aufgrund Aussagen von Eltern, die ja heute sogar Lehrer verklagen wollen, wenn die mal über einen schlechten Schüler die Wahrheit sagen, dann ist der böse Lehrer schuld. Was sich da heute alles Eltern nennen darf.

Bevor hier die Faktenlage nicht klar auf dem Tisch ist, ist eine Vorverurteilung des Busfahrers nicht in Ordnung. Es mag sein dass er evtl. übertrieben hat, aber wisst ihr was war? Einseitig auf die Kinderseite schlagen ist doch einfach nur lächerlich. Die Gutmenschen sind wieder aktiv und wahrscheinlich wird aus dem Busfahrer noch ein schlägernder Rassist mit Alkoholproblem, der die armen, braven, wohlerzogenen Kinder hasst und ihnen böses will.

Bleibt mal etwas objektiver. Ich bin einer der als erstes die Kinderfeindlichkeit im Lande kritisiert, aber hier wird eine Medienhetze gegen eine Person gestartet, von Leuten die nicht dabei waren.
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Beitrag von TramPolin »

@KBS 855: Da die Presse oft wenig objektiv berichtet, wäre die Konsequenz ja, dass man den Fall hier eigentlich gar nicht diskutieren dürfte. Denn jede Aussage im Artikel steht so gesehen ja auch wackeligen Füßen. Einzige Ausnahme wäre, dass jemand von uns dabei gewesen wäre (was ich eher nicht glaube :D ) oder noch ein heimlich mit der Handycam gedrehtes Video von dem Vorfall auftauchen würde.
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