Ausschreibungen in Nordostdeutschland
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Hier im Forum gibt es zu dieser interessanten Entwicklung jedoch anscheinend noch kein Thema. Es ist ja schon seit einigen Wochen bekannt, dass in den nächsten Jahren im Nordosten der Republik einige große Ausschreibungen anstehen. Im Jahr 2012 läuft der langfristige Verkehrsvertrag zwischen den Ländern Berlin und Brandenburg sowie der Deutschen Bahn aus, für die Folgezeit ist ein umfangreicher Einstieg in den Wettbewerb geplant. Angesichts der nach der Regionalisierungsmittelkürzung nötig gewordenen herben Einschnitte in das SPNV-Angebot soll die Ausschreibungsquote in Brandenburg künftig die 100-Prozent-Marke erreichen. Zahlenmäßig geht es um 22 Millionen Zugkilometer und etwa 1,3 Milliarden Euro. Im Wesentlichen verkehren die Linien auf dem Boden Berlins und Brandenburgs, mit ihren Ausläufern reichen die RE-Linien jedoch auch teilweise weit in die Nachbarländer Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern hinein.
In den letzten Jahren sind in Brandenburg nur kleine Regionalbahnnetze und Einzelstrecken ausgeschrieben worden, wie etwa die Heidekrautbahn, das Ostnetz oder jüngst das länderübergreifende Spree-Neiße-Netz. Dieses Vetragskonstrukt, das leiglich Regionalbahnen im ländlichen Raum in Ausschreibungen vergibt, wichtige und fahrgaststarke Hauptlinien mit geringem Zuschussbedarf jedoch ausspart, kann den Aufgabenträger trotz formal erfüllter Wettbewerbsquote teurer kommen als ein Monopolvertrag, der alle Verkehre bindet. Möglicherweise hat auch dies in Brandenburg zu Streckenstilllegungen in den letzten Jahren geführt (z.B. Werneuchen--Tiefensee).
Zum Hintergrund die offizielle Pressemitteilung des brandenburgischen Ministeriums für Infrastruktur und Raumordnung: Wettbewerb auf der Schiene kommt weiter voran: Bisher größte Ausschreibung auf den Weg gebracht
Es werden vier Vergabelose gebildet, von denen die ersten drei mindestens eine der großen RE-Linien enthalten. Ausgeschrieben werden u.a. folgende Linien:
* RE 1 Magdeburg--Brandenburg--Berlin--Frankfurt (Oder)--Eisenhüttenstadt (zu Los 1)
* RE 2 Stendal--Rathenow--Berlin--Cottbus (zu Los 2)
* RE 4 Wismar--Schwerin--Wittenberge--Berlin--Jüterbog (zu Los 2)
* RE 7 Dessau--Belzig--Berlin--Wünsdorf-Waldstadt (--Senftenberg) (zu Los 3)
* RE 9 (neu) Berlin--Flughafen BBI (zu Los 3)
Ergänzt werden die Lose 1 bis 3 um jeweils mehrere RB-Linien. Einzig das Los 4 besteht seltsamerweise ausschließlich aus der RB 35 Fürstenwalde (Spree)--Bad Saarow Klinik.
In den folgenden Jahren sind auch die übrigen Linien zur Ausschreibung vorgesehen. Auch hier werden wichtige RE-Linien mit weniger wichtigen RB-Linien zu einem Paket zusammengefasst.
Nun aber zum eigentlichen Problem. Der bzw. die Aufgabenträger haben eine Klausel festgesetzt, dass nicht ein Betreiber alle drei großen Lose gewinnen darf, selbst wenn er für alle das günstigste Angebot vorlegt. Es sind lediglich die Kombinationen Los 1 + Los 3 oder Los 2 + Los 3 zulässig. Durch dieses Vorgehen soll gezielt einer weiteren Monopolstellung der Deutschen Bahn Vorschub geleistet werden bzw. Mittelständler oder zumindest Konkurrenzunternehmen aufgebaut werden.
Weiterer Konfliktpnkt sind die bereits zahlreich vorhandenen und vom Land Brandenburg finanziell geförderten Doppelstockwagen, die in den letzten Jahren für die meisten der großen RE-Linien beschafft wurden. Noch ist nicht bekannt, ob bei der Ausschreibung fabrikneue Fahrzeuge gefordert werden. Sollte dies der Fall sein, müssten sich Dutzende Doppelstockwagen ein neues Tätigkeitsfeld suchen, mangels Alternativstrecken in Brandenburg vermutlich in einem anderen Bundesland (Fahrzeugförderung...?). Sofern auch gebrauchtes Material zulässig ist, lässt der faire Wettbewerb wieder einmal zu wünschen übrig, ein Sieg der Deutschen Bahn auf zwei Lospaketen dürfte dann als sicher gelten.
Erwartungsgemäß sträubt sich die Deutsche Bahn gegen die Klausel, da sie sich selbstverständlich gute Chance ausrechnet, alle Lose für sich gewinnen zu können. Dagegen will sie notfalls gerichtlich vorgehen, nachdem der ausschreibende Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg alle Einsprüche zurückgewiesen hat. Eurailpress schreibt hierzu genaueres: DB kritisiert Brandenburg-Ausschreibung
In den letzten Jahren sind in Brandenburg nur kleine Regionalbahnnetze und Einzelstrecken ausgeschrieben worden, wie etwa die Heidekrautbahn, das Ostnetz oder jüngst das länderübergreifende Spree-Neiße-Netz. Dieses Vetragskonstrukt, das leiglich Regionalbahnen im ländlichen Raum in Ausschreibungen vergibt, wichtige und fahrgaststarke Hauptlinien mit geringem Zuschussbedarf jedoch ausspart, kann den Aufgabenträger trotz formal erfüllter Wettbewerbsquote teurer kommen als ein Monopolvertrag, der alle Verkehre bindet. Möglicherweise hat auch dies in Brandenburg zu Streckenstilllegungen in den letzten Jahren geführt (z.B. Werneuchen--Tiefensee).
Zum Hintergrund die offizielle Pressemitteilung des brandenburgischen Ministeriums für Infrastruktur und Raumordnung: Wettbewerb auf der Schiene kommt weiter voran: Bisher größte Ausschreibung auf den Weg gebracht
Es werden vier Vergabelose gebildet, von denen die ersten drei mindestens eine der großen RE-Linien enthalten. Ausgeschrieben werden u.a. folgende Linien:
* RE 1 Magdeburg--Brandenburg--Berlin--Frankfurt (Oder)--Eisenhüttenstadt (zu Los 1)
* RE 2 Stendal--Rathenow--Berlin--Cottbus (zu Los 2)
* RE 4 Wismar--Schwerin--Wittenberge--Berlin--Jüterbog (zu Los 2)
* RE 7 Dessau--Belzig--Berlin--Wünsdorf-Waldstadt (--Senftenberg) (zu Los 3)
* RE 9 (neu) Berlin--Flughafen BBI (zu Los 3)
Ergänzt werden die Lose 1 bis 3 um jeweils mehrere RB-Linien. Einzig das Los 4 besteht seltsamerweise ausschließlich aus der RB 35 Fürstenwalde (Spree)--Bad Saarow Klinik.
In den folgenden Jahren sind auch die übrigen Linien zur Ausschreibung vorgesehen. Auch hier werden wichtige RE-Linien mit weniger wichtigen RB-Linien zu einem Paket zusammengefasst.
Nun aber zum eigentlichen Problem. Der bzw. die Aufgabenträger haben eine Klausel festgesetzt, dass nicht ein Betreiber alle drei großen Lose gewinnen darf, selbst wenn er für alle das günstigste Angebot vorlegt. Es sind lediglich die Kombinationen Los 1 + Los 3 oder Los 2 + Los 3 zulässig. Durch dieses Vorgehen soll gezielt einer weiteren Monopolstellung der Deutschen Bahn Vorschub geleistet werden bzw. Mittelständler oder zumindest Konkurrenzunternehmen aufgebaut werden.
Weiterer Konfliktpnkt sind die bereits zahlreich vorhandenen und vom Land Brandenburg finanziell geförderten Doppelstockwagen, die in den letzten Jahren für die meisten der großen RE-Linien beschafft wurden. Noch ist nicht bekannt, ob bei der Ausschreibung fabrikneue Fahrzeuge gefordert werden. Sollte dies der Fall sein, müssten sich Dutzende Doppelstockwagen ein neues Tätigkeitsfeld suchen, mangels Alternativstrecken in Brandenburg vermutlich in einem anderen Bundesland (Fahrzeugförderung...?). Sofern auch gebrauchtes Material zulässig ist, lässt der faire Wettbewerb wieder einmal zu wünschen übrig, ein Sieg der Deutschen Bahn auf zwei Lospaketen dürfte dann als sicher gelten.
Erwartungsgemäß sträubt sich die Deutsche Bahn gegen die Klausel, da sie sich selbstverständlich gute Chance ausrechnet, alle Lose für sich gewinnen zu können. Dagegen will sie notfalls gerichtlich vorgehen, nachdem der ausschreibende Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg alle Einsprüche zurückgewiesen hat. Eurailpress schreibt hierzu genaueres: DB kritisiert Brandenburg-Ausschreibung
FÜR DEN AUSBAU DER WÜRZBURGER STRASSENBAHN
Wir brauchen neue Straßenbahnstrecken nach Versbach, Lengfeld, Gerbrunn und Höchberg!
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Nee, denn es hat ja nix mit der Münchner Straßenbahn zu tun... <_<Daniel-Würzburg @ 21 Dec 2008, 19:29 hat geschrieben: Hier im Forum gibt es zu dieser interessanten Entwicklung jedoch anscheinend noch kein Thema.

Im Ernst: Ohne schwarz zu malen... die Ausschreibung ist nicht weniger als das Ende von DB Regio in der Region! Leider legt Brandenburg überhaupt kein Wert auf Qualität im SPNV, deswegen hat nahezu alle Ausschreibungen in letzter Zeit hier die ODEG mit ihren primitiven RegioShutteln und ihren menschenverachtenden Dumpinglöhnen gewonnen...

Ob diese ganze Verhackstücklung allerdings dem Kunden gerecht wird mag ich mal zu bezweifeln.
Mal abgesehen von diversen Streiks macht die DB in Berlin-Brandenburg einen guten Job. Ob das ganze nach Indienststellung noch ein homogenes und ineinander funktionierendes Gebilde ergibt halte ich für sehr zweifelhaft. Besonders weil Privatanbieter meist mit Shuttlezügen aufwarten. Ich wäre echt mal gespannt wie ein Privater die RE1-Linie betreibt. Halbstundentakt mit 5 proppenvollen Dostosgarnituren sind nicht selten. Würde dann wohl auf 3 x BR 650 hinauslaufen. Prost Mahlzeit. :blink:
Mal abgesehen von diversen Streiks macht die DB in Berlin-Brandenburg einen guten Job. Ob das ganze nach Indienststellung noch ein homogenes und ineinander funktionierendes Gebilde ergibt halte ich für sehr zweifelhaft. Besonders weil Privatanbieter meist mit Shuttlezügen aufwarten. Ich wäre echt mal gespannt wie ein Privater die RE1-Linie betreibt. Halbstundentakt mit 5 proppenvollen Dostosgarnituren sind nicht selten. Würde dann wohl auf 3 x BR 650 hinauslaufen. Prost Mahlzeit. :blink:
Bahnstatistik 2009:
83770 km (229,5 km pro Tag )
Stand: 31.12.2009
Extra Lipsiam vivere est miserrime vivere !
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Das würde ich so nicht sagen. Die Gewinner der Ausschreibungen bzw. Preisanfragen waren relativ ausgewogen. Die ODEG fährt seit Dezember 2005 auf dem Ostnetz (vier Strecken) und seit letztem Sonntag auf dem Spree-Neiße-Netz (zwei Linien in Brandenburg). Zusätzlich hat sie im Dezember 2007 den Verkehr zwischen Fürstenwalde und Bad Saarow-Pieskow übernommen, meines Wissens aber nach einer Preisanfrage. Demgegenüber fährt die Niederbarnimer Eisenbahn seit 2005 auf der Heidekrautbahn und seit 2006 auf der Ostbahn, Ostseelandverkehr hat 2007 nach einer Preisanfrage zwei Linien im Berliner Umland übernommen, nicht zu vergessen die Strecken der Prignitzer Eisenbahn...Cmbln @ 21 Dec 2008, 20:56 hat geschrieben:Leider legt Brandenburg überhaupt kein Wert auf Qualität im SPNV, deswegen hat nahezu alle Ausschreibungen in letzter Zeit hier die ODEG mit ihren primitiven RegioShutteln und ihren menschenverachtenden Dumpinglöhnen gewonnen...![]()
Das kann man ja wohl auch erwarten, schließlich wird sie dank Monopolvertrag sehr generös für ihre Leistungen bezahlt. Der Preis dafür war die Einstellung mehrere Regionalstrecken im ländlichen Raum.Jörg.L.E. @ 21 Dec 2008, 21:54 hat geschrieben:Mal abgesehen von diversen Streiks macht die DB in Berlin-Brandenburg einen guten Job.
Andernorts funktioniert das ebenso, warum also nicht in Brandenburg? Wenn man fair miteinander umgeht, spricht nichts gegen ein unbeschwertes Nebeneinander von DB und Privaten. Zwischen Kiel und Neumünster fahren DB Regio und Nord-Ostsee-Bahn sogar abwechselnd - und es funktioniert.Jörg.L.E. @ 21 Dec 2008, 21:54 hat geschrieben:Ob das ganze nach Indienststellung noch ein homogenes und ineinander funktionierendes Gebilde ergibt halte ich für sehr zweifelhaft.
Die Privaten warten mit dem auf, was der Aufgabenträger fordert. Die Nord-Ostsee-Bahn fährt zwischen Hamburg und Westerland mit diesellokbespannten Wendezügen, die Eurobahn und die Westfalenbahn in NRW mit FLIRT-Triebwagen, Transregio im Rheintal mit dem Desiro Mainline... Woher kommt der Irrglaube, Private führen nur mit Regioshuttles?Jörg.L.E. @ 21 Dec 2008, 21:54 hat geschrieben:Besonders weil Privatanbieter meist mit Shuttlezügen aufwarten.
Ist doch klar. Im Halbstundentakt mit Drehstromlok und fünf Doppelstockwagen oder mit E-Triebwagen in Mehrfachtraktion. Je nachdem was der Aufgabenträger verlangt.Jörg.L.E. @ 21 Dec 2008, 21:54 hat geschrieben:Ich wäre echt mal gespannt wie ein Privater die RE1-Linie betreibt.
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Ist ja auch klar. Wer soll denn mit dem Zug fahren ? Der wegbrechende Schülerverkehr, die weggezogenen Arbeitswilligen, die finanziell klammen Arbeitslosen oder die ganzen Rentner die kaum noch laufen können.Daniel-Würzburg @ 21 Dec 2008, 22:36 hat geschrieben: Der Preis dafür war die Einstellung mehrere Regionalstrecken im ländlichen Raum.
All solche Gegebenheiten die man nicht in Würzburg und auch nicht in dessen Umgebung antrifft.
Am besten du nimmst mal den Zug von Eberswalde nach Frankfurt(Oder). Da kannst du dir mal nen Blick vor-Ort machen. Dann sieht sich der ein oder andere Aspekt mit SICHERHEIT anders.
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Die Ausgangssituation ist doch überall die gleiche, egal ob nun dicht oder dünn besiedelt. Sitzt das Geld locker, kann man auch im ländlichen Raum ein attraktives und (verhleichsweise) dichtes SPNV-Angebot vorhalten. Ist der Aufgabenträger eher klamm, reicht es eben nur für das nötigste.Jörg.L.E. @ 21 Dec 2008, 22:48 hat geschrieben:All solche Gegebenheiten die man nicht in Würzburg und auch nicht in dessen Umgebung antrifft.
Die BEG hat bei der Ausschreibung des oberfränkischen Dieselnetzes allen Strecken einen Stundentakt versprochen. Du weißt vielleicht, dass die Region auch eher strukturschwach ist, die Zusage der BEG bedeutet für manche Strecken eine Verdopplung des Angebots. Auf der anderen Seite haben wir das Negativbeispiel Baden-Württemberg, ein Bundesland mit einer Bevölkerungsdichte von 300 Menschen pro Quadratkilometer. Ein Verkehrsvertrag noch schlimmer als in Brandenburg, und wichtige Verbindungen mussten ersatzlos gestrichen werden.
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Baden-Württemberg hat mit seinem Provinzmetropolkellerbahnhöfle 21 ein ganz anderes Problem - der Verkehrsvertrag an sich ist nicht so schlecht, wie viele meinen. Lieber ein ordentliches EVU mit gut ausgebildetem Personal als eine Dumpingbahn mit Crashkurs-Triebwagenfahrern (und das a steht da in vielen Fällen zu recht).
Zumindest mir als Steuerzahler vergeht bei diesem Vertrag das Lachen. Die letzten Streichungen zeigen doch, wie bescheiden das Grundangebot geworden ist. Zweistundentakt am Wochenende im Regionalbahnverkehr beispielsweise auf der Neckar-Alb-Bahn, der Zollernbahn, der Filsbahn, usw. sind meines Erachtens unter aller Sau. Da hilft auch kein Kursbuch mehr.
Was ist an Regioshuttlen so schlecht? Ich fahre mit ihnen lieber als mit den DR-Dostos, die haben ja nun gar keinen Sitzkomfort. Dann doch lieber nen "Bus-Sitz" wie im RS. Sind ja auch nicht anders wie im 646er, der hier ja fast die gesamten restlichen DB-Dieselstrecken abdecken.... deswegen hat nahezu alle Ausschreibungen in letzter Zeit hier die ODEG mit ihren primitiven RegioShutteln ...
Obwohl du mir erstmal erklären müsstest, was du mit "primitiv" meinst - ich bin jetzt mal von "unkomfortabel" ausgegangen.
Gut, das ist sicherlich diskussionswürdig.... und ihren menschenverachtenden Dumpinglöhnen gewonnen,
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Wie dramatisch die Ausmaße mittlerweile in manchen Teilen sind, durfte ich vor einigen Monaten selbst erfahren, als ich bei meiner Ankunft in Stuttgart den Regionalexpress nach Singen knapp verpasst habe. Den Zweistundentakt gibt es am Abend nicht mehr, nach dem Taktzug (18:18 Uhr ab Stuttgart) gibt es eine über vierstündige Taktlücke, der nächste RE geht erst um 22:25 Uhr. Zwischendrin wird man über Karlsruhe oder Ulm umgeleitet, bzw. darf ab Rottweil mit dem Ringzug nach Villingen übersetzen, wo es Anschluss an die stündliche Schwarzwaldbahn gibt.luc @ 21 Dec 2008, 23:56 hat geschrieben: Die letzten Streichungen zeigen doch, wie bescheiden das Grundangebot geworden ist.
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Sorry, aber die Kisten sind das allerletzte. Einen direkten Vergleich hat man ja auf der RB12, wo sich PEG-RS1 und DB-646 abwechseln. Ein Vergleich Wartburg-Mercedes würde ich sagen..PEG 643.02 @ 22 Dec 2008, 00:23 hat geschrieben: Was ist an Regioshuttlen so schlecht?
Und was haben die Fahrgäste davon, daß jetzt überall die ODEG fährt? Billigere Fahrkarten? Wohl kaum...
Daß die DR-Dostos nicht mehr zeitgemäß sind, steht außer Frage... aber die würden sowieso nach und nach ersetzt. Habe auch gehört, daß auf der RE 1 bei der Ausschreibung z.B. die BR 146 gefordert werden wird!
Also ich würde da lieber mit dem RS1 fahren, denn beim 646er geht mir dieses dauernde auf und zu der "Motorenraum-Tür" beim Fahrgast-Hin-und-Her dermaßen auf dem Keks (was ja dem einen Fahrkartenautomat im Zug geschuldet ist) - von der Lautstärke des Motorenraumes ganz zu schweigen. Freue mich jedesmal, wenn ich die 1:10 Stunde Fahrt Heiligengrabe > Hennigsdorf von meinen Eltern nach Berlin überlebt habe und in der S-Bahn einigermaßen Ruhe habe.Sorry, aber die Kisten sind das allerletzte. Einen direkten Vergleich hat man ja auf der RB12, wo sich PEG-RS1 und DB-646 abwechseln. Ein Vergleich Wartburg-Mercedes würde ich sagen..![]()
Den Sitzkomfort kann man eigentlich nicht vergleichen - ist bei beiden so ziemlich gleich... . (Für die drei Punkte mag jeder sein eigenes Wortende finden)
Hat man das in anderen Gegenden Deutschlands bei anderen EVUs? Glaube nicht! Das Ausschreibeprinzip liegt einigen Gesetzen, Verordnungen und Urteilen zu Grunde. Letzteres hatte Veolia sogar noch erwirkt, nachdem man gegen die Direktvergaben geklagt hatte.Und was haben die Fahrgäste davon, daß jetzt überall die ODEG fährt? Billigere Fahrkarten? Wohl kaum...
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Danke für die Erklärung. Eine wirklich adäquate Antwort auf die Frage war das ja nicht gerade. Wenn du deine Ablehung gegenüber dem Regioshuttle freundlicherweise mit Beispielen erläutern könntest?! Gegenüber anderen Neubau-Dieseltriebwagen hat er für meine Begriffe keine Nachteile, ganz im Gegenteil. Sein schlichtes Design überzeugt mich und ist in gewisser Weise zeitlos, durch die starke Motorisierung hat er auf manchen Strecken (vor allem im Südwesten) die Fahrzeiten spürbar verkürzt. Allerdings halte ich auch die BR 646 für ein gutes Fahrzeug, zumal die DB sogar eine recht komfortable Ausstattung gewählt hat.Cmbln @ 22 Dec 2008, 15:37 hat geschrieben:Sorry, aber die Kisten sind das allerletzte. Einen direkten Vergleich hat man ja auf der RB12, wo sich PEG-RS1 und DB-646 abwechseln. Ein Vergleich Wartburg-Mercedes würde ich sagen..![]()
Nein, das hat ein Betreiberwechsel für gewöhnlich nie zur Folge. Darin liegt auch nicht der Sinn von Ausschreibungen.Cmbln @ 22 Dec 2008, 15:37 hat geschrieben:Und was haben die Fahrgäste davon, daß jetzt überall die ODEG fährt? Billigere Fahrkarten? Wohl kaum...
Auf solche Gerüchte sollte man wenig geben. Im Vorfeld der Vergabe der RE-Zugleistungen zwischen Frankfurt und Siegen kursierte auch die Behauptung, der RMV hätte Doppelstockwagen gefordert. Letztendlich hat die Hessische Landesbahn dann mit FLIRT-Triebzügen gewonnen. Für nähere Informationen wird man vermutlich die offiziellen Meldungen des VBB abwarten müssen...Cmbln @ 22 Dec 2008, 15:37 hat geschrieben:Daß die DR-Dostos nicht mehr zeitgemäß sind, steht außer Frage... aber die würden sowieso nach und nach ersetzt. Habe auch gehört, daß auf der RE 1 bei der Ausschreibung z.B. die BR 146 gefordert werden wird!
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Vorallem bei der EIB und der STB ist mir das geklapper der Verkleidung auf den Keks gegangen. Bei anderen EVUs ist das aber kaum der Fall.Danke für die Erklärung. Eine wirklich adäquate Antwort auf die Frage war das ja nicht gerade. Wenn du deine Ablehung gegenüber dem Regioshuttle freundlicherweise mit Beispielen erläutern könntest?! Gegenüber anderen Neubau-Dieseltriebwagen hat er für meine Begriffe keine Nachteile, ganz im Gegenteil. Sein schlichtes Design überzeugt mich und ist in gewisser Weise zeitlos, durch die starke Motorisierung hat er auf manchen Strecken (vor allem im Südwesten) die Fahrzeiten spürbar verkürzt.
Im Sommer dröhnt der Motor immer so laut, da kann man sich gar nicht mehr unterhalten, wenn der aufm Bahnsteig vor einem GTW steht.Allerdings halte ich auch die BR 646 für ein gutes Fahrzeug, zumal die DB sogar eine recht komfortable Ausstattung gewählt hat.
Ist ja auch in Ordnung, nur die Jungs quetschen 300 Sitzplätze in den Fünfteiler. Also gibt es genau so eine unzureichende Beinfreiheit wie bei der WFB.Letztendlich hat die Hessische Landesbahn dann mit FLIRT-Triebzügen gewonnen.
Sie zieht schon besser - irgendwo solltest Du den Fortschritt in Form von Drehstromtechnik ja erkennen können. Wo es auf jeden Fall auffällt, ist bei der Stromrechnung von DB Energie.spock5407 @ 22 Dec 2008, 15:40 hat geschrieben: Zieht die 146er soviel besser weg als ein Turbotrabbi?
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Nimm doch einfach den ICE um 20:04.Daniel-Würzburg @ 22 Dec 2008, 15:24 hat geschrieben: Wie dramatisch die Ausmaße mittlerweile in manchen Teilen sind, durfte ich vor einigen Monaten selbst erfahren, als ich bei meiner Ankunft in Stuttgart den Regionalexpress nach Singen knapp verpasst habe. Den Zweistundentakt gibt es am Abend nicht mehr, nach dem Taktzug (18:18 Uhr ab Stuttgart) gibt es eine über vierstündige Taktlücke, der nächste RE geht erst um 22:25 Uhr. Zwischendrin wird man über Karlsruhe oder Ulm umgeleitet, bzw. darf ab Rottweil mit dem Ringzug nach Villingen übersetzen, wo es Anschluss an die stündliche Schwarzwaldbahn gibt.
Außerdem hab ich grad das letzte vor-Streichungs-Kursbuch vor mir:
Da gibts auch nur um 19:18, 20:18 und 21:18 RE nach Rotzweil - 22:25 wieder bis Singen.
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Wetten, daß er diese Idee wegen eines Fahrscheines der Produktklasse C (Länderticket / SWT) nicht verwirklicht hat ? Außerdem wollte er wahrscheinlich am gleichen Tag noch ankommenJeDi @ 23 Dec 2008, 21:42 hat geschrieben: Nimm doch einfach den ICE um 20:04.
Außerdem hab ich grad das letzte vor-Streichungs-Kursbuch vor mir:
Da gibts auch nur um 19:18, 20:18 und 21:18 RE nach Rotzweil - 22:25 wieder bis Singen.

Das wäre eigentlich nur Anlass gewesen, den RE um 20:18 ab [acronym title="TS: Stuttgart Hbf <Bf>"]TS[/acronym] mal bis [acronym title="RSI: Singen (Hohentwiel) <Bf>"]RSI[/acronym] zu verlängern - nicht mehr, nicht weniger.Außerdem hab ich grad das letzte vor-Streichungs-Kursbuch vor mir:
Da gibts auch nur um 19:18, 20:18 und 21:18 RE nach Rotzweil - 22:25 wieder bis Singen.
[font=Courier]EDIT hat sich einen Scherz erlaubt, tztz...[/font]
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Du hast es erfasst. In dem Fall wollten wir mit dem Baden-Württemberg-Ticket von Würzburg nach Singen. Da wir eine Menge Gepäck (und zu wenig Gebäck) dabei hatten, stand uns der Sinn weniger nach abenteuerlichen Rundfahrten quer durchs Ländle. Wir befanden uns ausnahmsweise nicht in der Haut des Fuzzies, sondern waren ganz normale Reisende, die mit möglichst wenig Umsteigen möglichst schnell ans Ziel kommen wollten. Letztendlich sind wir um 19:18 Uhr oder 20:18 Uhr (weiß ich nicht mehr genau) mit dem RE nach Rottweil gefahren, haben uns dort abholen lassen und das Reststück per Auto zurückgelegt.146225 @ 23 Dec 2008, 22:28 hat geschrieben:Wetten, daß er diese Idee wegen eines Fahrscheines der Produktklasse C (Länderticket / SWT) nicht verwirklicht hat ? Außerdem wollte er wahrscheinlich am gleichen Tag noch ankommen![]()
Darauf wollte ich hinaus. Zumindest einen durchgängigen Zweistundentakt könnte man auf einer Verbindung zwischen der Landeshauptstadt und dem westlichen Ausläufer des Bodensees (mittelgroße Städte wie Singen, Radolfzell, Tuttlingen) erwarten.146225 @ 23 Dec 2008, 22:28 hat geschrieben:Das wäre eigentlich nur Anlass gewesen, den RE um 20:18 ab [acronym title="TS: Stuttgart Hbf <Bf>"]TS[/acronym] mal bis [acronym title="RSI: Singen (Hohentwiel) <Bf>"]RSI[/acronym] zu verlängern - nicht mehr, nicht weniger.
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In den ICE einsteigen - auf 9.1.1 BBPV verweisen - im Zweifel FN entgegennehmen und mit Baden-Baden klären.Daniel-Würzburg @ 23 Dec 2008, 22:47 hat geschrieben: Du hast es erfasst. In dem Fall wollten wir mit dem Baden-Württemberg-Ticket von Würzburg nach Singen. Da wir eine Menge Gepäck (und zu wenig Gebäck) dabei hatten, stand uns der Sinn weniger nach abenteuerlichen Rundfahrten quer durchs Ländle. Wir befanden uns ausnahmsweise nicht in der Haut des Fuzzies, sondern waren ganz normale Reisende, die mit möglichst wenig Umsteigen möglichst schnell ans Ziel kommen wollten. Letztendlich sind wir um 19:18 Uhr oder 20:18 Uhr (weiß ich nicht mehr genau) mit dem RE nach Rottweil gefahren, haben uns dort abholen lassen und das Reststück per Auto zurückgelegt.
Wenn die NV-Alternative länger dauert als "der nächste Zug", halt besagter ICE, dann darf er aber trotzdem legal mitfahren.
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
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Wurdest du der DB-Hirnwäsche unterzogen?146225 @ 24 Dec 2008, 07:38 hat geschrieben: Da scheiterst sogar Du vermutlich bei - gab/gibt ja noch eine planmäßige NV-Alternative
Aaaalso - in den BB BWT(S)(f)/BB SWT steht klipp und klar:
Nachdems da nix zum Thema Anschlussverlust gibt, gelten also 9.1.1/9.1.2 BBPV uneingeschränkt... (in denen steht übrigens nicht, dass man sich die Fk gültig schreiben lassen muss - und der Zf/Zs vom nächsten Zug kann ja mittels Communicator nachschaun, ob der Zug auch wirklich Verspätung hatte)1. Grundsatz
Es gelten die Beförderungsbedingungen für Personen durch die Unternehmen der Deutschen
Bahn AG (BB Personenverkehr) und die Bedingungen für den Internet-Verkauf von Fahrkarten,
soweit sich aus den nachfolgenden Bestimmungen nichts anderes ergibt.
Edit: Satzbau, Rechtschreibung, Umlaute