Zugbegleiterin setzt Zwölfjährige aus

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 23 Dec 2008, 12:35 hat geschrieben:@TramPolin

Mir ging es einzig um den Begriff "Umerziehen" und da habe ich den Vergleich mit den Sowjets (nicht Russen!) angeführt. Dein Gedanke, ich würde hinter jedem Eisenbahner einen verkappten Kommunisten sehen, ist falsch.
@Autobahn:

Mir ist schon klar, dass Du nicht ernsthaft glaubst, dass die Altkommunisten die Bahn schleichend übernommen haben. Ich habe aber Deinen Gedankengang nur konsequent (und ironisch) zu Ende geführt.
Autobahn @ 23 Dec 2008, 12:35 hat geschrieben:Früher war der Zugbegleiter ein Ansprechpartner für die Kunden, der bereitwillig Auskünfte über Tarife gab, Fahrkarten verkaufte und entwertete . Heute muss der Kunde ein Teil des Tarifwissens haben oder es sich mühsam erarbeiten, die Fahrkarte an einem Automaten (wenn kein Schalter vorhanden ist!) erwerben und auch noch die Entwertung selbst vornehmen. Das ist m. E. aber nicht Aufgabe eines Kunden.
Stimmt, deswegen kaufe ich meine MVV-Fahrkarte, wenn ich zum Starnberger See fahre, um am Café am See meinen Eiskaffee zu schlurfen, auch am MVV-Schalter (oder war es der MVG-Schalter?) und erhalte dann eine gestempelte Streifenkarte zurück. Arghhhhhhhhhhh!
Autobahn @ 23 Dec 2008, 12:35 hat geschrieben:Eine Paralelle besteht im Machtverhältnis. Der Kunde, sofern er kein Auto hat, ist der Bahn ausgeliefert und Pro Bahn hat das mit "umerziehen" bezeichnet.
Nein, PRO BAHN meint, der Kunde soll umerzogen werden, seine Fahrkarte selbst auszuwählen und am Automaten oder Internet zu kaufen. Mit dem Auto und dem Machtverhältnis hat dies nichts zu tun. Aber, mir ist schon klar, was Du meinst. :)
Autobahn @ 23 Dec 2008, 12:35 hat geschrieben:Ich hoffe, ich habe das jetzt etwas verständlicher gemacht.
Nein, nicht so richtig. Du erwartest von der Bahn Service auf Gebieten, die überall rationalisiert werden. Den Tankwart mit Bedienung hat man als Servicekomponente auch abgeschafft (wenngleich es in den letzten Jahren angeblich durchaus teilweise erfolgreiche Versuche gab, ihn wieder punktuell einzuführen).
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Beitrag von TramPolin »

Aus der Bahn geworfen - Rund-SMS erteilt Zugbegleitern geradlinige Anweisungen - Rauswürfe Minderjähriger sollen vermieden werden

http://www.derwesten.de/nachrichten/panora...537/detail.html

Eigentlich müsste doch in der Rund-SMS drinstehen, dass sich die Zugbegleiter ja immer schön umdrehen sollen, da sie ja von Schwarzfahrern verfolgt werden.
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Beitrag von Iarn »

Was mich wundert, dass SMS anscheindend bei der Bahn Teil der Regelkommunikation darstellen.
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Beitrag von JeDi »

Iarn @ 23 Dec 2008, 22:36 hat geschrieben: Was mich wundert, dass SMS anscheindend bei der Bahn Teil der Regelkommunikation darstellen.
Richtig. Und weiter?
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JNK
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Beitrag von JNK »

TramPolin @ 22 Dec 2008, 21:55 hat geschrieben:Kommentar: Ehrlich gesagt, ich werde aus dem ganzen Artikel nicht schlau. Wer leidet hier an Verfolgungswahn - die Bahn, die Zugbegleiter, die Fahrgäste oder PRO BAHN? Kann man Verfolgungswahn eigentlich verordnen?
Ich hab das so verstanden, dass der Zub von einer Serviceperson (Haben sie schon gelöst? - Nein, ich hatte es eilig und kam nicht mehr zum Automaten. - Dann können sie bei mir nachbezahlen. Ein schöne Fahrt.) zu einer Kontrollperson gemacht worden ist. (Fahrkartenkontrolle! - Ich hatte es eilig und kam nicht mehr zum Automaten. - Dann müssen sie aussteigen ohne Wenn und Aber, das macht außerdem ein erhöhtes Beförderungsentgelt. - Können sie da nichts machen? - Service und Anteilnahme hat die letzte Dienstanweisung verboten, tut mir Leid.) So ist Verfolgungswahn (alias verordneter Kontrollwahn) gemeint.
Dagegen helfen allerdings volle Züge. Der Zub letztens hat sich im Steuerwagen verkrochen, weil es rand voll war. ;)

Die Kehrseite der Medallie: Transnet meldet, dass Gewalt (verbal und körperlich) sowie sexuelle Belästigung in den Zügen der DB dieses Jahr "deutlich" zugenommen hat. Quelle: derNewsticker.de
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 23 Dec 2008, 13:01 hat geschrieben:Nein, nicht so richtig. Du erwartest von der Bahn Service auf Gebieten, die überall rationalisiert werden. Den Tankwart mit Bedienung hat man als Servicekomponente auch abgeschafft (wenngleich es in den letzten Jahren angeblich durchaus teilweise erfolgreiche Versuche gab, ihn wieder punktuell einzuführen).
Die Bahn ist ein Dienstleistungsunternehmen oder sollte es zumindest sein ;) . Da finde ich es schon wichtig, dass die Zugbegleiter auch Ansprechpartner für die Kunden sind und Fahrkarten verkaufen und/oder entwerten. Käme auch bei einer S-Bahn gut an. Fürher gab es ja in jeder Straßenbahn auch einen Schaffner, bei Zügen mit Anhänger sogar zwei. Auch auf solch recht übersichtlichen, wie diesen.

Schwarzfahren, Vandalismus? Völlig unmöglich.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 24 Dec 2008, 12:56 hat geschrieben: Die Bahn ist ein Dienstleistungsunternehmen oder sollte es zumindest sein ;) . Da finde ich es schon wichtig, dass die Zugbegleiter auch Ansprechpartner für die Kunden sind und Fahrkarten verkaufen und/oder entwerten. Käme auch bei einer S-Bahn gut an. Fürher gab es ja in jeder Straßenbahn auch einen Schaffner, bei Zügen mit Anhänger sogar zwei. Auch auf solch recht übersichtlichen, wie diesen.

Schwarzfahren, Vandalismus? Völlig unmöglich.
Die Wiedereinführung des Schaffners bei Tram, Bus und S-Bahn wäre sicherlich wünschenswert, würde Probleme wie Schwarzfahren und Vandalismus reduzieren helfen und käme vielen Fahrgästen zugute. (Dass es keine Schwarzfahrer und keinen Vandalismus mehr geben würde, stimmt aber nicht. Schwarzfahrer finden immer Mittel und Wege, und was den Vandalismus angeht, kann niemand alles überwachen. Wenn jemand z.B. eine Bushaltestelle zerstört, hilft auch der Schaffner nichts.)

Doch ich fürchte, dass dies schlicht unbezahlbar wäre. Die durch Zurückgehen von Schwarzfahrten entstandenen Mehreinnahmen könnten niemals diese Personalkosten aufwiegen.

Ähnlich hatte ja auch die Bahn in den Regionalzügen gerechnet. Ich habe die Abschaffung des Schaffners dort auch kritisch gesehen. Letztendlich hat man aber nur eine Rationalisierung gemacht.

Man sollte auch sehen, dass nicht nur Service angebaut, sondern auch im großen Stil aufgebaut wurde. Man kann seine Zugfahrten am PC planen und sogar seine Fahrkarte auf dem heimischen Drucker ausgeben. Das alles führt zu erheblich mehr Komfort. Ich gebe aber auch zu, dass hier leider technisch Uninteressierte und viele ältere Menschen - im wahrsten Sinne des Wortes - auf der Strecke bleiben. Andere werden aus der Bahn geworfen (im übertragenen und wörtlichen Sinne).
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Beitrag von mellertime »

TramPolin @ 24 Dec 2008, 13:12 hat geschrieben:
Autobahn @ 24 Dec 2008, 12:56 hat geschrieben: Die Bahn ist ein Dienstleistungsunternehmen oder sollte es zumindest sein ;) . Da finde ich es schon wichtig, dass die Zugbegleiter auch Ansprechpartner für die Kunden sind und Fahrkarten verkaufen und/oder entwerten. Käme auch bei einer S-Bahn gut an. Fürher gab es ja in jeder Straßenbahn auch einen Schaffner, bei Zügen mit Anhänger sogar zwei. Auch auf solch recht übersichtlichen, wie diesen.

Schwarzfahren, Vandalismus? Völlig unmöglich.
Die Wiedereinführung des Schaffners bei Tram, Bus und S-Bahn wäre sicherlich wünschenswert, würde Probleme wie Schwarzfahren und Vandalismus reduzieren helfen und käme vielen Fahrgästen zugute. (Dass es keine Schwarzfahrer und keinen Vandalismus mehr geben würde, stimmt aber nicht. Schwarzfahrer finden immer Mittel und Wege,
Du machst die Aussage, daß die Wiedereinführung des Schaffners Probleme wie Schwarzfahren reduzieren helfen und im nächsten Satz widersprichst du dir selber "Dass es keine Schwarzfahrer mehr geben würde, stimmt aber nicht. Schwarzfahrer finden immer Mittel und Wege" :blink:

Fakt ist, daß die Schwarzfahrerquote steigen würde, da viele es ausnutzen würden, einfach ohne Karte einzusteigen. Wenn kein Schaffner kommt, gut - sind sie kostenlos gefahren. Kommt ein Schaffner - nicht so schlimm, bezahlen sie halt mal.
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Beitrag von TramPolin »

mellertime @ 24 Dec 2008, 18:41 hat geschrieben: Du machst die Aussage, daß die Wiedereinführung des Schaffners Probleme wie Schwarzfahren reduzieren helfen und im nächsten Satz widersprichst du dir selber "Dass es keine Schwarzfahrer mehr geben würde, stimmt aber nicht. Schwarzfahrer finden immer Mittel und Wege" :blink:
Nein, kein Widerspruch. Ich schrieb, das Schwarzfahren würde reduziert. Später sage ich, es würde nicht auf Null gehen. Passt doch, oder? Reduzieren bedeutet ja nicht abschaffen.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

mellertime @ 24 Dec 2008, 18:41 hat geschrieben:Fakt ist, daß die Schwarzfahrerquote steigen würde, da viele es ausnutzen würden, einfach ohne Karte einzusteigen. Wenn kein Schaffner kommt, gut - sind sie kostenlos gefahren. Kommt ein Schaffner - nicht so schlimm, bezahlen sie halt mal.
Die recht wenigen Male, bei denen ich in den lezten Jahren mit Regionalzügen gefahren bin, habe ich noch nie einen Zugbegleiter gesehen, der Fahrkarten kontrolliert hat. Meist haben sie sich darauf beschränkt, an den Bahnhöfen die Züge abzufertigen (nennt man wohl so, wenn nicht, bitte berichtigen). Früher gingen die Schaffner pausenlos durch den Zug. In jedem Waggon/Abteil fragten sie: "Jemand zugestiegen?". Und glaube mal, die die hatten die Besetzung der Abteile noch von der letzten Runde im Kopf :D

Früher (Anfang der 80er) bin ich öfter mit dem IC gefahren. Ich schaffte es nie, mir vorher am Schalter eine Fahrkarte zu kaufen, meist erreichte ich den Zug eine Sekunde vor der Abfahrt. Ich saß auch immer im Speisewagen und trank einen Kaffee, wenn der Schaffner kam und konnte problemlos im Zug meine Fahrkarte kaufen.

Die heutige Situation beruht doch

1.) auf einem gesunkenen Unrechtsbewusstsein
2.) der daraus resultierenden Einstellung der Bahnmitarbeiter den Fahrgästen gegenüber

Das erste Problem kann die Bahn nicht lösen, das ist Aufgabe der Gesellschaft. An der Einstellung der Eisenbahner kann die Bahn aber sehr wohl etwas tun. Wenn die Zugbegleiter auch in Regionalzügen Fahrscheine verkaufen würden, meinetwegen mit einem Bearbeitugnsaufschlag, würde dies dem Ansehen der Bahn zu Gute kommen.

@ TramPolin

Sicher, technisch uninteressierte und/oder ältere Menschen haben damit ihre Probleme. Erst Recht, wenn ihnen das Thema Eisenbahn/Tarif/Beförderungsbedingungen eine Hand breit am ... vorbei geht , weil es nicht ihr Lebensinhalt ist.

Ich bin beileibe nicht ungeschickt im Umgang mit Computern. Die neuen Touch-Screen Geräte entbinden den Kunden ja Gott sei Dank von der Aufgabe, den richtigen Tarif zu wählen. Aber es widerstrebt mir dennoch, an einem solchen Automaten mehr als einen Einzelfahrschein für den Nachverkehr zu ziehen. Sicher, im Internet kann man eine Zugverbindung buchen, einen Sitzplatz reservieren und sogar die Fahrkarte ausdrucken. Mittlerweile ist dies sogar für Nahverkehrstickets im VRR möglich (siehe hier) . Mit der Handhabung habe ich auch keine Probleme. Aber ich sträube mich, über das Internet zu bezahlen.

Ich müsste mir also die passende Verbindung im Internet heraussuchen, zum Hauptbahnhof fahren und dort im Kundenzentrum die Fahrkarte kaufen. Da stehe ich dann in der Schlange und warte. Ein (Frei)zeitverlust, den ich mir sparen könnte, würden auch im Regionalzügen Fahrkarten verkauft.

Was liegt da näher, als die zehn Schritte zu meinem Auto ;).

Sicher würde eine Wiedereinführung von Schaffnern Geld kosten, ich will auch keine Prognose aufstellen, ob die Mehreinnahmen ausreichen würden oder nicht. Wenn ich mir aber die Kontrolldichte im ÖPNV anschaue, mehr als ein Jahr habe ich brav mein Ticket 2000 bezahlt, machte damals ca. 600 Euro (heute fast 750). Kontrolliert wurde ich höchstens 5 Mal (Abends in der S-Bahn, tagsüber nie!). Fünf mal 40 Euro sind 200, ich hätte also 400 (550) gespart :D
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Jojo423 »

Autobahn @ 24 Dec 2008, 20:58 hat geschrieben: Wenn ich mir aber die Kontrolldichte im ÖPNV anschaue, mehr als ein Jahr habe ich brav mein Ticket 2000 bezahlt, machte damals ca. 600 Euro (heute fast 750). Kontrolliert wurde ich höchstens 5 Mal (Abends in der S-Bahn, tagsüber nie!). Fünf mal 40 Euro sind 200, ich hätte also 400 (550) gespart :D
Ab dreimal Schwarzfhren bekommst du aber eine Strafanzeige. Und ich glaube dass du probleme beim 4. oder 5. mal bekommen hättest
Viele Grüße
Jojo423
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Beitrag von JeDi »

Watzinger @ 24 Dec 2008, 21:36 hat geschrieben: Ab dreimal Schwarzfhren bekommst du aber eine Strafanzeige. Und ich glaube dass du probleme beim 4. oder 5. mal bekommen hättest
Inzwischen ab 2 mal innerhalb 1 Jahr.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

JeDi @ 24 Dec 2008, 22:19 hat geschrieben: Inzwischen ab 2 mal innerhalb 1 Jahr.
Ich fahre niemals ohne Fahrschein, das ist mein Rechtsempfinden. Es war eine simple mathematische Gleichung. Wäre ich nur tagsüber unterwegs gewesen (s. o.), wäre ich niemals kontrolliert worden ;).

Dies ändert nichts an meiner Auffassung, dass Schaffner/Zugbegleiter wieder Fahrkarten verkaufen sollten.
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Beitrag von JeDi »

Autobahn @ 24 Dec 2008, 22:42 hat geschrieben: Ich fahre niemals ohne Fahrschein, das ist mein Rechtsempfinden. Es war eine simple mathematische Gleichung. Wäre ich nur tagsüber unterwegs gewesen (s. o.), wäre ich niemals kontrolliert worden ;).
Ich wollt ja nur Watzingers Aussage korrigieren ;)
Dies ändert nichts an meiner Auffassung, dass Schaffner/Zugbegleiter wieder Fahrkarten verkaufen sollten.
naja - Strecnggenommen is das EBE auch ne Fahrkarte...
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Beitrag von EinFranke »

Seitens des VGN Nürnberg gab es bis vor knapp einem Jahr in nahezu jedem Regionalzug einen Schaffner. Bei denen konnte man auch Fahrkarten nachkaufen, wenn man z. B. auf den letzten Drücker noch den Zug erwischt hat oder der Automat mal wieder defekt war. Allerdings war das nur möglich, wenn man sich gleich nach dem Einsteigen beim Schaffner gemeldet hatte. Wurde man allerdings später bei einer Kontrolle im Zug erwischt, halfen auch keine Ausreden mehr (es sei denn, man hatte das Glück und einen gnädigen Schaffner).

Mittlerweile wurden die Zugbegleiter wegrationalisiert und durch 1-Euro-Jobber (von mir gern Pseudo-Schaffner genannt) ersetzt, die teilweise so "menschlich" sind wie ein Türstopper. Wenn ichs nicht besser wüsste - man könnte glauben, die Jungs werden nach "Quote" bezahlt; also pro erwischten "Schwarzfahrer". Da man bei denen keine Karten nachkaufen kann und selbst dann als Schwarzfahrer tituliert wird, wenn mal wieder alle Automaten defekt sind, musste ich auch schon zweimal in den sauren Apfel beissen und bekam eine Schein über erhöhtes Beförderungsentgeld. Allerdings musste ich letztendlich keines der beiden Male bezahlen, da ich mich beim Regio-Ansprechpartner in Nürnberg beschwert hatte.

Seit Kurzem findet man ab und an wieder echte Zugbegleiter in den Zügen; oder eben "Kontrolleure", denen man ein Gerät zum Fahrscheindrucken umgehängt hat. Die Beschwerden seitens der Fahrgäste waren einfach zu heftig.

Doch diese Suppe ist noch lange nicht gegessen. Bin gespannt, was der DB in einem halben Jahr einfällt :P ;)
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Beitrag von JeDi »

Das sind keine 1-Euro-Jobber... Die MTs von den Prüfern können nur FN ausstellen - und bei nem Defekten Automaten is das das einfachste Verfahren - kostet dich 55 Cent oder ein Fax oder nen Besuch in der Fka - zumindest das Porto kriegst auf Antrag auch ERstattet
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

JeDi @ 25 Dec 2008, 18:25 hat geschrieben:Die MTs von den Prüfern können nur FN ausstellen - und bei nem Defekten Automaten is das das einfachste Verfahren - kostet dich 55 Cent oder ein Fax oder nen Besuch in der Fka - zumindest das Porto kriegst auf Antrag auch ERstattet
Die Arbeit hat wieder mal der Kunde, selbst wenn das Porto erstattet wird. Auch ein Besuch im Fka "kostet" Zeit! Das erkenne ich nicht als Service an, es ist das Gegenteil.

Abgewandeldt nach den Altvorderen, die dem Kaiser Wilhelm huldigten:

Wir wollen unseren alten Schaffner wiederhaben
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Beitrag von JeDi »

Nächste Frage - wie oft kommen Automatenstörungen vor? Also - mir sind aus dem letzten Vierteljahr 2 Fälle bekannt, wo an ner Zugangsstelle in der Region keine Fahrkarten erhältlich waren. Wie viele Leute, die da einsteigen, haben dann noch 4er- oder ZeitTickets (VVS-Sprech)? Eben.

Obwohl ich auch für Bordverkauf bin...
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 25 Dec 2008, 20:06 hat geschrieben: Abgewandeldt nach den Altvorderen, die dem Kaiser Wilhelm huldigten:

Wir wollen unseren alten Schaffner wiederhaben
Da hier immer wieder angespielt würde, es gäbe dann keine Schwarzfahrer mehr.

Ich bin jahrelang täglich Zug gefahren. Damals wurden im Regionalverkehr noch Karten im Zug verkauft. Dennoch konnte ich (im Unterschied zum Schaffner) Schwarzfahrer beobachten. Diese versteckten sich schlicht auf dem Klo, und zwar erfolgreich. Die hatten damals ihre Tricks.*

Natürlich gibt es ohne Schaffner mehr Schwarzfahrer, aber die dadurch entgangenen Einnahmen hat die Bahn gegengerechnet. Die Rechnung ergab, dass man mehr Geld durch wegfallende Personalkosten einspart als durch zusätzliche Schwarzfahrer verliert. Sonst hätte es die Deutsche Bahn auch den schaffnerlosen Betrieb nie eingeführt gemacht, es war eine schlechte und typische Rationalisierung.

Edit: * Ich habe übrigens Schwarzfahrer nie "verpetzt". Ich weiß nicht, ob das richtig war (wahrscheinlich nicht), aber es ist einfach nicht meine Art... Die Schwarzfahrer schädigen ja mich indirekt, da ich für sie durch die Fahrpreise mitzahlen muss, so gesehen müsste man sie eigentlich melden.
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 25 Dec 2008, 20:56 hat geschrieben:Dennoch konnte ich (im Unterschied zum Schaffner) Schwarzfahrer beobachten. Diese versteckten sich schlicht auf dem Klo, und zwar erfolgreich. Die hatten damals ihre Tricks.*
Es gibt unzählige Witze über diese Art, sich vor dem Bezahlen zu drücken. Aber ich versuche mir gerade vorzustellen, alle Schwarzfahrer würden sich in die Toilette zwängen :lol:
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 26 Dec 2008, 21:29 hat geschrieben: Es gibt unzählige Witze über diese Art, sich vor dem Bezahlen zu drücken. Aber ich versuche mir gerade vorzustellen, alle Schwarzfahrer würden sich in die Toilette zwängen :lol:
Unzählige? Ich kenne keinen einzigen. Dann zähle halt mal ein paar Hundert auf - das würde ich zwar noch als zählbar bezeichnen, käme aber in die Nähe des Irgendwann-nicht-mehr-Zählbaren.

Im Prinzip sollte man meinen, die Schaffner kennen diese Tricks, aber ich habe schon Schwarzfahrer beobachtet, die damit locker durchkamen.

Eigentlich hätte ich ja mal zumindest die Schwarzfahrer erschrecken können - an die Tür klopfen und "Fahrkartenkontrolle" rufen. Dann hätte sich zwar jemand schwarz geärgert, wäre aber zumindest nicht als Schwarzfahrer verpfiffen worden.
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Beitrag von JeDi »

In der Regel wird aber in Klos reingeschaut...
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Beitrag von TramPolin »

JeDi @ 26 Dec 2008, 22:48 hat geschrieben: In der Regel wird aber in Klos reingeschaut...
Vielleicht wollte der Zugbegleiter nur seinen Job machen und sich nicht mit potenziellen Schwarzfahrern auseinandersetzen. <_< (Das war noch vor Abschaffung des Fahrkartenverkaufs in Regionalzügen.)

Ich habe es jedenfalls genau beobachtet. Einer meinte zu seinem Kumpel, er hätte keinen Fahrschein und bräuchte ein Zeichen, wenn der Zugbegleiter auftaucht. Er würde sich dann auf der Toilette verstecken. Das bekam er und ging in die Toilette. Er verließ diese erst ein paar Minuten, als der Zug am Hauptbahnhof eingetroffen war. Er wurde nicht erwischt.

Wahrscheinlich gibt es noch eine ganze Menge anderer Tricks, die wir hier aber nicht breittreten sollten, wir wollen ja keine Anleitungen geben :D (oh, ich hoffe, mein Bericht wird nicht als solche gewertet :( ).

In Paris soll ja die Anzahl der Schwarzfahrten trotz Zugangskontrollen nur marginal zurückgegangen sein. Es gibt also immer Mittel und Wege - leider. :(
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Beitrag von JNK »

TramPolin @ 26 Dec 2008, 23:00 hat geschrieben: In Paris soll ja die Anzahl der Schwarzfahrten trotz Zugangskontrollen nur marginal zurückgegangen sein. Es gibt also immer Mittel und Wege - leider. :(
Da frage ich mich wie man das gemessen hat und ob Stichproben sooo aussagekräftig sind...
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Beitrag von Wildwechsel »

JeDi @ 26 Dec 2008, 22:48 hat geschrieben: In der Regel wird aber in Klos reingeschaut...
In offene vielleicht, aber sonst? Ich wüsste jetzt nicht, wie lange ein Zub noch seinen Job machen würde, wenn er die Klotür mitm Vierkant aufsperrt, während ich gerade in aller Gemütlichkeit aufm Thron residiere.
Beste Grüße usw....
Christian


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Beitrag von ET 423 »

Wildwechsel @ 30 Dec 2008, 21:47 hat geschrieben: Ich wüsste jetzt nicht, wie lange ein Zub noch seinen Job machen würde, wenn er die Klotür mitm Vierkant aufsperrt, während ich gerade in aller Gemütlichkeit aufm Thron residiere.
Dafür gibts ja die Möglichkeit, die Fahrkarte unter der Tür durchzuschieben.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von TramPolin »

ET 423 @ 30 Dec 2008, 21:50 hat geschrieben: Dafür gibts ja die Möglichkeit, die Fahrkarte unter der Tür durchzuschieben.
Ich stelle mir gerade vor, wie ein Scherzbold an die WC-Türe klopft, "Ihren Fahrschein bitte! Schieben Sie ihn unter der Türe durch!" ruft und sich - jetzt hört der Spaß auf und es wird kriminell - mit dem Schein aus dem Staub macht. :P
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

TramPolin @ 30 Dec 2008, 22:01 hat geschrieben: Ich stelle mir gerade vor, wie ein Scherzbold an die WC-Türe klopft, "Ihren Fahrschein bitte! Schieben Sie ihn unter der Türe durch!" ruft und sich - jetzt hört der Spaß auf und es wird kriminell - mit dem Schein aus dem Staub macht. :P
Da gibts doch nen passenden Witz...
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Beitrag von TramPolin »

MVV wirft 15 Kinder aus Schulbus

Die Kinder hatten einen städtischen Busausweis, aber keinen MVV-Ausweis.

http://www.tz-online.de/aktuelles/muenchen...html?cmp=defrss

Kommentar: Ich weiß nicht, ob es ein neues Thema rechtfertigt, daher habe ich es mal hierher gepackt
DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Frage hier ist doch eigentlich folgende (und es wundert mich nur bedingt, dass die tz darüber kaum ein Wort verliert), warum den Kindern keine MVV Zeitkarte ausgestellt wurde bzw. warum die städtische Fahrkarte nicht gültig sei.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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