
Tropfenwendeanlagen
- Christian0911
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Interessant ist der recht lange eingleisige Abschnitt vor dem Gleisdreieck. Wenn ich das richtig sehe, kann die nächste Bahn erst dann zur Endhaltestelle und in das Gleisdreick zum Wenden reinfahren, wenn der vor ihr befindliche Zug bereits die Endhaltestelle verlassen und den zweigleisigen Abschnitt kurz vor der nächsten Haltestelle erreicht hat. Außerdem gibt es ziemlich am Beginn des zweigleisigen Abschnitts zusätzlich noch einen Gleiswechsel, dessen Sinn sich mir nicht so ganz erschließt. Oder ist der ein Relikt aus der Zeit, als man noch mit Zweirichtungszügen fuhr?Christian0911 @ 24 Jan 2009, 14:08 hat geschrieben: Sieht ja interessant aus, wenn da einer vor Ort wäre, wäre das wohl auch eine schöne Fotostelle? Der Fahrer müsste ja dann quasi zwei mal durch den ganzen Zug laufen.
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Wie wenden da eigentlich die Züge? Fahren sie erst vorwärts "auf den Kuhlen" ein und dann rückwärts unter Passierung der Beule oder zuerst geradeaus ganz nach Westen und dann rückwärts durch die Beule und dann "auf den Kuhlen"?ChristianMUC @ 24 Jan 2009, 14:29 hat geschrieben:So sieht es da hinten aus...
Der Wagen steht gerade an der Anfangsweiche des Dreiecks, der Bogen zum Wenden verläuft in der Kreuzung hinten. Ganz im Hintergrund ist die Rheinbrücke zu sehen.
(Aufnahme vom 29.12.2006)
Beides wäre prinzipiell möglich, oder täusche ich mich?
@ChristianMUC: Du hast offenbar zu jeder mit Schienen versehenen Stelle mindestens in Deutschland ein Bild, wie machst Du das?
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Schicke Sache!Autobahn @ 24 Jan 2009, 12:28 hat geschrieben: Eine besondere Wendeanlage besteht in Düsseldorf-Hamm.
(...)
Da aber der Kurvenradius nicht ausreichte, bekam das Gleisdreieck eine Beule.

Gruß Michi
Achtung! Entladezeit länger als 1 Minute!
So!TramPolin @ 24 Jan 2009, 15:02 hat geschrieben: Wie wenden da eigentlich die Züge? Fahren sie erst vorwärts "auf den Kuhlen" ein und dann rückwärts unter Passierung der Beule
(Ich war Mittwoch da, wg. der Eisenbahnbrücke wie sie in den Objekten der Begierde zu sehen ist und hab's mir angesehen. Eigentlich wollte ich auf dem Rückweg Bilder machen, bin dann aber auf der Suche nach dem besten Fotopunkt bis zur Kardinal-Frings-brücke gelaufen und doch nicht mehr vorbeigekommen.)
Noch gibt es genug Flecken, wo ich noch nie warTramPolin @ 24 Jan 2009, 15:02 hat geschrieben:@ChristianMUC: Du hast offenbar zu jeder mit Schienen versehenen Stelle mindestens in Deutschland ein Bild, wie machst Du das?

Den Ablauf kann man aus dem Bild übrigens erahnen - der Wagen kommt steht noch auf der Weiche, so dass er nur von geradeaus gekommen sein kann.
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Schick und kreativ ja. Es dürfte hier aber schwierig sein, einen 5-Minutentakt zu realisieren. In Kriegshaber (Augsburg) hat man zwar auch lange Jahre einen 5-Minutentakt über ein Gleisdreieck realisiert, hatte dort aber durch eine komplexere Konstruktion ein Gleisdreieck mit größerer Abfertigungskapazität. Dort wendete man in einer Art historischem Depot, wenn mich nicht alles täuscht waren da zwei Abfertigungsgleise, es war also eine Art doppeltes Gleisdreieck.Michi Greger @ 24 Jan 2009, 15:05 hat geschrieben: Schicke Sache!Da sieht man mal wieder: es geht alles, wenn man nur will! Anderswo hätte man entweder die Strecke gleich ob "massiver Anliegerproteste" nicht gebaut oder einfach enteignet und die Wendeschleife hingesetzt - und sich damit bei der Bevölkerung unbeliebt gemacht. Kreativität beim Planen ist gefragt, sinnvoll im Bestand arbeiten ohne gleich alles umzuschmeißen. Sowas sollte man mal aufnehmen in "Die moderne Tram in Europa" und nicht das 531. neue tolle schnurgerade Rasengleis durchs Neubauviertel, das man von Anfang an breiter als ne ICE-Strecke vorgesehen hat...
Gruß Michi
Aber wenn hier am Rhein nie Bahnen öfter als 10 Minuten fahren (ist es denn so?), ist das doch eine feine Sache.
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ChristianMUC @ 24 Jan 2009, 15:09 hat geschrieben: Den Ablauf kann man aus dem Bild übrigens erahnen - der Wagen kommt steht noch auf der Weiche, so dass er nur von geradeaus gekommen sein kann.
erst vorwärts ganz nach Westen gefahren sein, dann rückwärts nach Süden (auf den Kuhlen),, und dann wieder vorwärts
oder
erst vorwärts nach Süden (auf den Kuhlen), dann rückwärts in den Westteil und dann wieder vorwärts
:blink:
Edit: War ein Schmarren, wenn ich genau hinsehe, stehen die letzten Räderchen noch quasi in der Weiche und ein paar Zentimeter geradeaus vor der Weiche. Entsprechend fährt er erst den Südteil, dann den Westteil!
Edit 2: Aber eine Wende in der umgekehrten Reihenfolge wäre zumindest technisch doch auch machbar, oder!?
Soweit ich weiß, wird maximal ein 10 Minuten Takt pro Linie gefahren. Die 708 wird aber z.B. ab D-Bilk bis D-HBF durch die 707 verstärkt, die ebenfalls in 10-Minuten-Takt fährt.TramPolin @ 24 Jan 2009, 15:11 hat geschrieben: Schick und kreativ ja. Es dürfte hier aber schwierig sein, einen 5-Minutentakt zu realisieren.
Aber wenn hier am Rhein nie Bahnen öfter als 10 Minuten fahren (ist es denn so?), ist das doch eine feine Sache.
An den Außenästen wie in D-Hamm ist ein 10 Minuten-Takt auch wirklich ausreichend.
Das technische mag ich nicht beurteilen, aber wenn ich mich recht erinnere, wird die Fahrweise durch die Weichensteuerung automatisch vorgegeben, denn ich sah den Fahrer nicht aussteigen. Zu dem ist die südliche Straße eine öffentliche, die von Pkw benutzt wird. Deswegen wird erst nach Süden gefahren, nach Westen gewendet und dort die kleine Pause abgewartet bis es wieder auf die Strecke geht.TramPolin @ 24 Jan 2009, 15:14 hat geschrieben: Edit 2: Aber eine Wende in der umgekehrten Reihenfolge wäre zumindest technisch doch auch machbar, oder!?
Das technische mag ich nicht beurteilen, aber wenn ich mich recht erinnere, wird die Fahrweise durch die Weichensteuerung automatisch vorgegeben, denn ich sah den Fahrer nicht aussteigen.
Es handelt sich in der Regel um sog. Rückfallweichen, wie sie meist auch in Ausweichen von eingleisigen Strecken zur Anwendung kommen, so auch bei der Augsburger Linie 3 am Anfang und Ende des eingleisigen Stücks in Stadtbergen. In Krefeld und an der Glienicker Brücke in Potsdam z.B. gibt es auch linienmäßig befahrene Wendedreiecke.
Symmetrische Fahrpläne: Voraussetzung für gute Anschlüsse in beiden Richtungen Symmetrieminute
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Ich bin ja vor OrtChristian0911 @ 24 Jan 2009, 14:08 hat geschrieben:Sieht ja interessant aus, wenn da einer vor Ort wäre, wäre das wohl auch eine schöne Fotostelle? Der Fahrer müsste ja dann quasi zwei mal durch den ganzen Zug laufen.


Eine 708 bei der Ausfahrt in Richtung Mörsenbroich

Der gleiche Zug an der Haltestelle "D-Hamm S-Bahn" von hier sind es nur wenige Meter bis zum Haltepunkt "Düsseldorf-Hamm"

Der nächste Zug steht vor dem Gleisende, dass sich mitten auf der schmalen Straße befindet. Rechts die kleine Mauer zum Vorgarten des Landwirtes, links das in dieser Jahreszeit noch nicht bestellte Feld

Der Zug fährt rückwärts in den zweiten Teil des Wendehammers. Der Mast stört, ich weiß, aber s. o.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Sozusagen der Vollständigkeit halber: In Wien hat die Linie 37 auf der Hohen Warte auch so eine "kreuzende Wendeschleife" - ich würde sie aber beim besten Willen nicht als Tropfenwendeanlage bezeichnen, weil der Grund für das Befahren im Uhrzeigersinn sicher die "schräge" Topografie ist.
Meine Eisenbahngeschichten - "Von Stellwerken und anderen Maschinen ..."
Die Organe der Bahnerhaltung sind ermächtigt, den Arbeitern zur Aneiferung angemessene Quantitäten von Brot, Wein oder Branntwein unentgeltlich zu verabfolgen. Nr. XXVII - Vorschriften für das Verhalten bei Schneefällen, K. k. Österreichische Staatsbahnen, Gültig vom 1. Oktober 1906; Artikel 14(5)
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Ganz streng genommen handelt es sich bei der Wendemöglichkeit in München am Stiglmaierplatz auch um eine "Tropfenwendeanlage".hmmueller @ 6 Aug 2011, 10:21 hat geschrieben:Sozusagen der Vollständigkeit halber: In Wien hat die Linie 37 auf der Hohen Warte auch so eine "kreuzende Wendeschleife" - ich würde sie aber beim besten Willen nicht als Tropfenwendeanlage bezeichnen, weil der Grund für das Befahren im Uhrzeigersinn sicher die "schräge" Topografie ist.
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Nachdem schon das Uralt-Thema wieder herausgekramt wurde (kein Wunder bei dem Wetter):TramPolin @ 21 Jan 2009, 19:22 hat geschrieben: Diese Form der Schleife heißt "Tropfenschleife". (Edit: Meine Belehrung ist hinfällig, da der Titel des Themas geändert wurde)
Vorteile dieser Bauart findest Du hier:
http://www.eisenbahnforum.de/index.php?act...ndpost&p=178397
In München gibt es meines Wissens nur zwei Tropfenschleifen (St.-Veit-Straße, Petuelring).
nach meinen Kenntnissen hat die "Tropfenwendeanlage" (die kein offizieller Name ist) weniger etwas mit sich überkreuzenden Gleisen zu tun, sondern die Bauform der langgezogenen und IV-kreuzungsfreien Wendeschleife inmitten einer Straße. Diese waren in München in den 60er-Jahren sehr modern - lag wohl daran, dass München eine der wenigen Städte war, das in großem Maß zu dieser autogerechten Zeit Tram-Neubaustrecken baute. Um den Autoverkehr durch kreuzende Trambahnen nicht zu behindern (wie bei älteren Wendeanlagen stets der Fall), wurde die Fahrbahn um die Schleife herum gelegt. Dadurch entstand in der Straße eine Art "Tropfen". Bei Hauptstraßen wurde für die Fußgänger eine Unterführung angelegt, die z.T. bis heute mehr oder weniger nutzlos und v.a. trostlos exisieren. (Amalienburgstraße, Ramersdorf, Ratzingerplatz; Steinhausen wurde rückgebaut)
In München gab es zu dieser Zeit sehr viele dieser Neuanlagen in dieser Form:
- Ramersdorf
- Effnerplatz
- Steinhausen
- Ratzingerplatz
- Amalienburgstraße
- Hasenbergl
- Petuelring
Bei einigen dieser Straßen sieht man auch nach Stillegung der Tram heute noch die Ausbuchtung, z.B. Ramersdorf, am Hasenbergl oder am Ratzingerplatz.
Mit Überkreuzen der Gleise hat das nichts zu tun, diese Bauform wurde zum bequemeren Umsteigen zum Bus Tür-an-Tür gewählt (Petuelring, Hasenbergl, Steinhausen). Damit waren diese Anlagen ihrer Zeit voraus.
St.Veit-Straße ist am Straßenrand, aber auch hier wurde der Bus in die Schleife geführt, um kurze Umsteigeweg zu schaffen.
Im übrigen waren diese Schleifen eine Kunst, die man wohl verlernt hat - die neue Endstation in St. Emmeram wirkt dagegen sehr amateurhaft, die Umsteigewege zum Bus sind sehr unbefriedigend. Auch in Schwabing Nord hat man das Gefühl, dass die Haltestellen von Bus und Tram möglichst weit auseinander gebaut wurden.
Wenn man St. Emmeram so gebaut hätte, wäre die Ampelschaltung halt sehr kompliziert geworden, da die Tram dann gleichzeitig mit dem Kreuzen der Gleise auch noch die eine Autofahrbahn kreuzen würde.
Sowas ähnliches gibts ja an der St.-Veit-Str., wo (fast) gleichzeitig die Jella-Lepman-Straße überquert wird. Die Tram steht da fast jedesmal eine halbe Ewigkeit, und das immerhin wurde in St. Emmeram vermieden.
Sowas ähnliches gibts ja an der St.-Veit-Str., wo (fast) gleichzeitig die Jella-Lepman-Straße überquert wird. Die Tram steht da fast jedesmal eine halbe Ewigkeit, und das immerhin wurde in St. Emmeram vermieden.
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