ÖPNV im Konjunkturpaket übergangen
Hallo!
Gestern kam in Kontraste auf ARD dieser Beitrag. Ihr müsst das 4. Video anklicken. (Das Dritte kann ich abgesehen davon auch empfehlen.)
Es geht darum, dass der Staat zwar Milliarden in den Straßenverkehr und die Abwrackprämie usw. gesteckt hat, aber nichts in den ÖPNV. Darin beklagen sich zB die Leipziger Verkehrsbetriebe, dass sie sich gerne mal neue Straßenbahnen und Hybridbusse kaufen würden, aber kein Geld haben.
In München sind wir davon ja nicht so betroffen. Dafür haben wir aber auch einen sehr teuren Verkehrverbund.
Gestern kam in Kontraste auf ARD dieser Beitrag. Ihr müsst das 4. Video anklicken. (Das Dritte kann ich abgesehen davon auch empfehlen.)
Es geht darum, dass der Staat zwar Milliarden in den Straßenverkehr und die Abwrackprämie usw. gesteckt hat, aber nichts in den ÖPNV. Darin beklagen sich zB die Leipziger Verkehrsbetriebe, dass sie sich gerne mal neue Straßenbahnen und Hybridbusse kaufen würden, aber kein Geld haben.
In München sind wir davon ja nicht so betroffen. Dafür haben wir aber auch einen sehr teuren Verkehrverbund.
Von der SPD wie von der Union war nichts anderes zu erwarten. Die Absichtserklärungen über eine ach so notwendige Stärkung des ÖPNV gegenüber dem Individulaverkehr kann man sich schenken. Das allerdümmste ist aber, das mit so einem Investitionsverhalten das Umsteuern in der Zukunft umso schwerer wird, und die irgendwann folgende Landung auf dem Boden der Tatsachen umso härter.
- Boris Merath
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Natürlich betrifft das uns auch - mit den Geldern könnte man auch in München viele schöne Dinge machen, zum Beispiel die 2. Stammstrecke bauen. Deswegen ist auch das bayerische Verkehrsministerium sehr drauf aus dass das noch geänedrt wird.gmg @ 6 Feb 2009, 13:42 hat geschrieben: In München sind wir davon ja nicht so betroffen. Dafür haben wir aber auch einen sehr teuren Verkehrverbund.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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"Nicht SO betroffen" heißt schon betroffen, aber nicht so sehr wie andere Städte. Und bei der Aussage bleibe ich.Boris Merath @ 6 Feb 2009, 14:01 hat geschrieben: Natürlich betrifft das uns auch
In München gibt es fast nur Niederflurtrambahnen, und wer mal einen P-Wagen erwischt, kann sich über dieses seltene Ereignis freuen. Wir haben ein gut ausgebautes Netz, bei dem die U-Bahn ständig erweitert wird.
Ich finde bei uns wird sogar soviel renoviert und ausgebaut, dass ich als Fahrgast diese Arbeiten als die eigentliche Behinderung empfinde. Ich kann gut ohne den Hp Hirschgarten leben, ich vermisse auch keine zweite Stammstrecke. Ok, wenn die Stammsttrecke wegen ESTW- oder OL- Ausfall, oder PU gesperrt ist, ist das unangenehm, aber in der Regel kommen wir ganz gut mit einer Stammstrecke aus. Eine Zweite wäre also purer Luxus.
Die Zahl der Fahrgäste wird noch mehr zunehmen. Und die erste Stammstrecke ist jetzt schon überlastet. Vor allem weil Neuzuzüger in der Region München sich vor allem im Umland ansiedeln werden.gmg @ 6 Feb 2009, 14:20 hat geschrieben: aber in der Regel kommen wir ganz gut mit einer Stammstrecke aus. Eine Zweite wäre also purer Luxus.
So teuer finde ich München nicht. Andernorts zahlt man schon 1,70 für ein Busnetz, wo die Busse gerade mal im 30 Minuten-Takt fahren. Oder man muss 11 Fahrten machen, damit sich die Wochenkarte lohnt.gmg @ 6 Feb 2009, 13:42 hat geschrieben: In München sind wir davon ja nicht so betroffen. Dafür haben wir aber auch einen sehr teuren Verkehrverbund.
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Bei Dir frage ich mich regelmäßig: Liest Du hier im Forum eigentlich auch mal mit, oder suchst Du per Zufallsgenerator einen Beitrag aus auf den Du dann antwortest? Als regelmäßiger Nutzer dieses Forums kann man doch gar nicht so wenige Ahnung haben, und die aktuellen Entwicklungen, Probleme und Vorkommnisse überhaupt nicht kennen...?gmg @ 6 Feb 2009, 14:20 hat geschrieben: "Nicht SO betroffen" heißt schon betroffen, aber nicht so sehr wie andere Städte. Und bei der Aussage bleibe ich.
In München gibt es fast nur Niederflurtrambahnen, und wer mal einen P-Wagen erwischt, kann sich über dieses seltene Ereignis freuen. Wir haben ein gut ausgebautes Netz, bei dem die U-Bahn ständig erweitert wird.
Ich finde bei uns wird sogar soviel renoviert und ausgebaut, dass ich als Fahrgast diese Arbeiten als die eigentliche Behinderung empfinde. Ich kann gut ohne den Hp Hirschgarten leben, ich vermisse auch keine zweite Stammstrecke. Ok, wenn die Stammsttrecke wegen ESTW- oder OL- Ausfall, oder PU gesperrt ist, ist das unangenehm, aber in der Regel kommen wir ganz gut mit einer Stammstrecke aus. Eine Zweite wäre also purer Luxus.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
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Tja, das liegt am Investitionsstau, der seit Anfang der 1990er Jahre eingetreten ist. Seit dem wurde hier doch fast nichts mehr gemacht, weil sämtliche Regierungen darauf aus waren, ausm Osten blühende Landschaften zu machen (Aufbau Ost = Abbruch West).gmg @ 6 Feb 2009, 14:20 hat geschrieben:Ich finde bei uns wird sogar soviel renoviert und ausgebaut, dass ich als Fahrgast diese Arbeiten als die eigentliche Behinderung empfinde.
Boris Merath @ 6 Feb 2009, 15:07 hat geschrieben: Bei Dir frage ich mich regelmäßig: Liest Du hier im Forum eigentlich auch mal mit, oder suchst Du per Zufallsgenerator einen Beitrag aus auf den Du dann antwortest? Als regelmäßiger Nutzer dieses Forums kann man doch gar nicht so wenige Ahnung haben, und die aktuellen Entwicklungen, Probleme und Vorkommnisse überhaupt nicht kennen...?


Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Ich lese hier tatsächlich nur etwa bei drei Themen pro Woche mit, aber ich behaupte, dass ich trotzdem gut genug informiert bin, um meine Aussage aufrecht zu erhalten. Ich kann halt jetzt schlecht auf deinen Einwand eingehen weil er recht unkonkret ist. Wenn es dir um die zweite Stammstrecke geht: Die ist nicht unumgänglich! Selbst wenn in Zukunft doppelt so viele S-Bahnfahrten benötigt werden wie heute, müsste man ja zB.nicht jeden Zug durch die Stadt fahren lassen. Man könnte Verstärkerzüge auch in Pasing oder ähnlichen Bahnhöfen umkehren lassen. Aber ich bin ja nicht wirklich Gegner der zweiten Stammstrecke. Ich befürworte sie schon. Sie war zugegeben ein schlechtes Beispiel.Boris Merath @ 6 Feb 2009, 15:07 hat geschrieben:Bei Dir frage ich mich regelmäßig: Liest Du hier im Forum eigentlich auch mal mit, oder suchst Du per Zufallsgenerator einen Beitrag aus auf den Du dann antwortest? Als regelmäßiger Nutzer dieses Forums kann man doch gar nicht so wenige Ahnung haben, und die aktuellen Entwicklungen, Probleme und Vorkommnisse überhaupt nicht kennen...?gmg @ 6 Feb 2009, 14:20 hat geschrieben: "Nicht SO betroffen" heißt schon betroffen, aber nicht so sehr wie andere Städte. Und bei der Aussage bleibe ich.
In München gibt es fast nur Niederflurtrambahnen, und wer mal einen P-Wagen erwischt, kann sich über dieses seltene Ereignis freuen. Wir haben ein gut ausgebautes Netz, bei dem die U-Bahn ständig erweitert wird.
Ich finde bei uns wird sogar soviel renoviert und ausgebaut, dass ich als Fahrgast diese Arbeiten als die eigentliche Behinderung empfinde. Ich kann gut ohne den Hp Hirschgarten leben, ich vermisse auch keine zweite Stammstrecke. Ok, wenn die Stammsttrecke wegen ESTW- oder OL- Ausfall, oder PU gesperrt ist, ist das unangenehm, aber in der Regel kommen wir ganz gut mit einer Stammstrecke aus. Eine Zweite wäre also purer Luxus.
Nur was ich sage ist, dass wir hier mehr Unannehmlichkeiten durch Bauarbeiten haben als durch veraltetes Material oder andere Dinge, die durch Geldmangel verursacht sind. Und das ist einfach Fakt, und wenn du meine Beiträge zehnmal als ahnungslos abtust. Das ist einfach eine andere Situation als die, die in dem Kontraste- Beitrag beschieben wurden.
Schau doch nur mal die Renovierung der Stammstrecke von 2003 bis 2005 an! Da war jedes WE Totalsperrung wegen Bauarbeiten, und hinterher mussten sich die Hälfte der Fahrgäste auf neue Linien einstellen und jeder auf einen neuen Fahrplan. Gewonnen hat man dadurch, dass jetzt ein paar Züge mehr fahren können, und somit ein paar Äste im Berufsverkehr einen Takt-10 haben, der freitags einfach nicht gilt und an den anderen vier Wochentagen nur mäßig funktioniert.
Jetzt überleg mal, wer jetzt davon alles profitiert hat, und wer davon beeinträchtigt war/ ist.