Naseweis am 5 Mar 2009 @ 13:06 hat geschrieben:ICE in Bochum nicht mehr halten? Sehr witzig! Bei einer Durchfahrtsgeschwindigkeit von irgendwas zwischen 80 und 160 spart man irgendwas zwischen 3 und 4 min, max. vielleicht 5 min. Welche Durchgangsverbindung sollte davon profitirenen, Kopenhagen - Paris? Das Ruhrgebiet, oder besser gesagt der Raum Hamm - Köln ist doch für fast alle ICE-Linien Dead-End, Ausnahme ist nur Frankfurt - Amsterdam. Und am Ende des Laufwegs kann ein Zug schon öfters als Zwischendrin halten, da hier nicht mehr viele unterwegs sind. Dem selben Prinzip sind Halte wie M-Pasing, HH-Dammtor, Basel-Bad-Bf, B-Spandau usw. geschuldet. Und auf der Linie K-Flughafen, K-Deutz, Düsseldorf, D-Flughafen, Duisburg, (Bochun+Essen - k.A. wie herum richtig), Dortmund, Hamm, Bielefeld, ... - Berlin ist der ICE Flughafen-Zubringen für alle möglichen Ecken im Nordosten von NRW. Wer von Berlin nach Köln will, der nimmt den anderen Zugteil über Hagen und Wuppertal. Ledglich Düsseldorfer verlieren durch den Halt am hauseigenen Flughafen ein paar Minuten. Dazu kommt noch, dass beschleunigte ICEs auf der Ruhrpottschiene auch nicht zu verachtende RE-Trassen weiter einschränken würde.
Allerdings könnte ich mir einen Streckenausbau Köln-Wuppertal-Hagen-Hamm, mit oder ohne die beiden Zwischenhalte, für durchgehende Züge, auch z.B. für Kopenhagen - Paris oder Berlin - London, vorstellen. Die Ruhrpottschiene selbst bleibt wohl vernünftigerweise bis auf Frankfurt - Amsterdem immer eine Anliegerstraße.
@LarryLaffer: Denke mal, Ziel wäre es Köln - Hamm auf eine Kantenzeit von 60 min zu brigen. K-Mühlheim - W-Vohwinkel sollte sich mit Neutrassierungen einiger Kurven auf 200 bringen lassen. Ist das in den von dir genannten Ausbauplänen schon enthalten? Wuppertal - Hagen sieht von der Streckenführung her erstaunlich 200-fähig aus, im Bereich Ennepetal braucht man halt zwei Tunnel durch die Hügel. Von vor Schwerte bis hinter Unna könnte man eine Neubaustrecke (max. 250) platzieren um Kurven zu umgehen und der Altstrecke für Nah- und Güterverkher mehr Platz zu schaffen. Es geht nicht darum, so schnell wie möglich zu sein, sondern nur so schnell wie nötig. Auch glaube ich, dass die zwei Gleise für Fernverkehr, REs und Güterverkehr bei Wuppertal ausreichen sollten.Larry Laffer am 5 Mar 2009 @ 13:16 hat geschrieben:Vorgesehen ist (irgendwann) ohnehin ein durchgängiger viergleisiger Ausbau vom Abzweig Gruiten nach Köln, und zwar wenn die Rhein-Wupper-Bahn als S-Bahn fahren soll. Diese soll zwischen Wuppertal-Oberbarmen und Gruiten die vorhandenen S-Bahngleise mitbenutzen, ab Gruiten kommt eine Neubaustrecke, die entlang der Altbaustrecke führen soll und in Köln-Mülheim auf die vorhandenen S-Bahngleise stoßen soll. Dann hätte man zwischen Wuppertal und Köln neben den Fernzügen nur noch den Rhein-Münsterland-Expreß auf den Ferngleisen, der ja bereits jetzt die Halte in Köln-Mülheim und Wuppertal-Vohwinkel ausläßt. Zusätzlich soll die linke Rheinstrecke bis Bonn-Mehlem viergleisig ausgebaut werden, um den linksrheinischen Teil der Bundesstadt Bonn endlich ans S-Bahnnetz anzuschließen. Für den rechtsrheinischen Teil ist ja der vergleisige Ausbau bis Königswinter geplant, zur Verlängerung der S13.
Ein weiterer Ausbau von Wuppertal nach Hamm dürfte ausgesprochen schwierig werden. Zunächst einmal ist die Strecke ja bis Hagen de facto zweigleisig, die S-Bahn geht über Gevelsberg, die Fernbahn über Ennepetal. Während die Fernzüge nonstop vom Wuppertaler zum Hagener Hauptbahnhof fahren, halten die hochwertigen Regionalzüge in Wuppertal-Oberbarmen, Schwelm und Ennepetal (der Wupperexpreß zusätzlich in Wuppertal-Barmen), das Problem bei einem viergleisigen Ausbau wäre, daß dazu einschneidende Veränderungen notwendig wären, Felsen müßten abgetragen werden, die Eingriffe in die Wohnbebauung wären noch das geringste Problem.
Notwendig wäre ein sechsgleisiger Ausbau aber auf der gesamten Ruhrgebietsschiene von Köln bis Hamm. Zwei Gleise für den S-Bahnverkehr, zwei Gleise für den hochwertigen SPNV und zwei Gleise für die Fernzüge. Man könnte endlich zusätzliche Regionalzüge zwischen Düsseldorf und Köln (und ggf. weiter nach Bonn) fahren lassen und die S1 oder S2 nach Hamm verlängern, infolge dessen könnten RE1, RE3, RE6 und RE11 bis auf Kamen an allen Unterwegsbahnhöfen durchfahren.
Nach ähnlicher Vorgehensweise würde ich auch Hamm - Hannover durchgehend auf 200 (NBS-Abschnitte max. 250) und viergleisig (Lücke Minden - Wunstorf) ausbauen. Auch hier wäre das Ziel eine Kantenfahrzeit von 60 min für Hamm - Bielefeld - Hannover. Ein Bypass Hannover könnte Durchgangsverkehr nach Hamburg von der Strecke über Bremen abziehen und auch beschleunigen, gleichzeitig den Ausbau Hannoner - Hamburg sinnvoller machen. Unabhängig von diesem Ausbau dauerte dann Köln - Hamburg nur noch 3 h, Köln - Hannover nur noch 2 h. In Hamm gäbe es einen Korrespondezhalt (in Köln heute schon), sodass von jedem Zug (entweder Berlin oder Hamburg (über Bielefeld oder als IC über Bremen, Osnabrück, Müster) nach Köln oder auf die Ruhrpottachse umgestiegen werden kann.
Durchgangsverkehr muss eben nicht durch den Ruhrpott, hier müssen Fernzüge nicht unbedingt die letzte Minute noch sparen, sie können im wesentlichen sogar zwischen REs mitschwimmen. Wie bereits erwähnt, nur Amsterdam - Frankfurt ist meiner Ansicht nach richtiger Durchgangsverkehr, aber bisher nicht besonders viel, da nur alle zwei Stunden ein Zug.
Ursprungsbeiträge aus dem Thread "Vergabe Fernverkehr im Wettbewerb, Zukunft des dt. Fernverkehrs".
Gruß, Naseweiß