[NRW] Bahnverkehr an Rhein und Ruhr

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
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JNK
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Beitrag von JNK »

PM des VRR:
Verhandlungen zwischen VRR und DB gehen weiter
Ausverhandeltes Eckpunktepapier soll bis zum 03. April vorliegen
Gelsenkirchen, 19. März 2009

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) hat heute im Rahmen seiner Verwaltungsratssitzung in Essen über den weiteren Fortgang der Verhandlungen mit der DB Regio NRW beraten. Ergebnis: Mit Unterstützung des neuen NRW-Verkehrsministers Lutz Lienenkämper sollen nun in den nächsten 14 Tagen weitere Verhandlungen zwischen VRR und DB erfolgen. Ziel ist nach wie vor, auf dem Verhandlungswege qualitative und finanzielle Verbesserungen im Schienenpersonennahverkehr an Rhein und Ruhr zu erzielen. Lienenkämper lädt dazu in den kommenden Tagen die Fraktionsvorstände der VRR-Verbandsversammlung und den VRR-Vorstand nach Düsseldorf ein. Am 03. April will der VRR-Verwaltungsrat abschließend entscheiden.

„Unsere Priorität bleibt eine Lösung auf dem Verhandlungsweg. Und auch die Bahn betont ja öffentlich immer wieder, dass sie auf eine schnelle außergerichtliche Einigung hofft. In den letzten 48 Stunden gab es zudem noch Signale aus dem NRW-Verkehrsministerium, die bislang noch offenen Fragen im Eckpunktepapier im Sinne einer außergerichtlichen Einigung zu begleiten“, erklärt VRR-Vorstand Martin Husmann den Stand der Verhandlungen. Im Mittelpunkt der Gespräche stehen dabei die möglichen Belastungen der kommunalen Kassen im VRR. Unstrittig sind hingegen alle von VRR und DB gemeinsam erarbeiteten Qualitätsverbesserungen, wie zum Beispiel das neue S-Bahn- und RE-Konzept.

Viele Kommunen im VRR-Gebiet unterliegen der Haushaltssicherung und können deshalb die finanziellen Mehrbelastungen aus dem Vertrag mit der Deutschen Bahn nicht schultern. „Dass die Kommunen im VRR den Schienenpersonennahverkehr mitfinanzieren ist ohnehin einmalig in Deutschland, normalerweise ist das Ländersache. Deshalb kann man nicht erwarten, dass in den Städten und Kreisen Kindergärten oder Kultureinrichtungen geschlossen werden müssen, um den regionalen Nahverkehr finanziell noch mehr zu unterstützen“, so Husmann. 
http://www.vrr.de/de/global/presse/archiv/...1328/index.html

Gestern schon diese Info:

Zwangsvollstreckung gegen den VRR ist unwirksam
Verwaltungsgericht Gelsenkirchen berichtigt den Urteilstenor
Gelsenkirchen, 18. März 2009

Das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen hat am Dienstag den Tenor in seinem Urteil vom 19.12.2008 berichtigt. Die Deutschen Bahn (DB) kann nur noch gegen eine entsprechende Sicherheitsleistung die Vollstreckung gegen die vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) einbehaltenen Gelder durchführen. Damit ist die bisherige Zwangsvollstreckung der DB gegen den VRR unwirksam. Erst, wenn die Bahn beim Verwaltungsgericht 110 Prozent der 112 Millionen vom VRR einbehalten Euro, also 123,9 Millionen Euro, in bar oder als Bürgschaft hinterlegt, kann sie die Vollstreckung betreiben. Sollte die DB keine Sicherheit in genannter Höhe leisten ist auch keine Zwangsvollstreckung gegen den VRR möglich.
http://www.vrr.de/de/global/presse/archiv/...1326/index.html

Zusammengefasst: Im Westen nix Neues.
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Beitrag von ruhri »

Komisch nur immer wieder, wie angeblich stark sich die DB gebärdet, obwohl sie doch eigentlich eine ziemlich schwache Position hat. Auf lange Sicht braucht man sie nicht, wie in anderen Gegenden in NRW bereits bewiesen wurde. Wenn sie also auch in 20 oder 50 Jahren noch Geld im NRW-Nahverkehr machen will, sollte sie es sich lieber nicht mit den Bestellern verderben.
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JNK
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Beitrag von JNK »

Wieso? Die Rechnung ist doch ganz einfach:
2009 Vertragsverlängerung S-Bahn bis 2023
.........Verbesserung beim RE = Verlängerung der RE-Leistungen
2009-2019 Schlechtleistung zu geringfügig geringerem Preis. (Der miserable Vertrag bleibt ja)
2020: Einführung RRX: Einheitliches Konzept = Das vergibt man am besten an einen großen Anbieter
..........(Lobbyarbeit)(Der VRR bezahlt also indirekt wichtige Politiker zu seinem eigenen Schaden)
..........Vollmundige Ankündigung der Verbessserung im S-Bahn-Verkehr und noch einmal 100 Millionen
..........Euro weniger, unsere Kommunen werdenja sehr wahrscheinlich zusammen mit dem VRR klamm
..........bleiben. Verlängerung des S-Bahn-Vertrags bis 2050, der VRR stellt der DB Regio NRW einen
..........Gelddruckautomat zur Verfügung
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Beitrag von ruhri »

Lass mich mal raten: Du hattest heute keinen allzu guten Tag, oder? ;)

Übrigens: RRX-Linien = großer Anbieter, wer könnte es machen? Arriva vielleicht? Oder die niederländische Staatsbahn?
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autolos
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Beitrag von autolos »

ruhri @ 19 Mar 2009, 20:56 hat geschrieben: Komisch nur immer wieder, wie angeblich stark sich die DB gebärdet, obwohl sie doch eigentlich eine ziemlich schwache Position hat. Auf lange Sicht braucht man sie nicht, wie in anderen Gegenden in NRW bereits bewiesen wurde. Wenn sie also auch in 20 oder 50 Jahren noch Geld im NRW-Nahverkehr machen will, sollte sie es sich lieber nicht mit den Bestellern verderben.
Eindeutiges, erstinstanzliches Urteil, der VRR kürzt trotzdem weiterhin rechtswidrig die Entgelte, eine Vollstreckung ist beinahe jederzeit möglich. Schwache Position? Die sieht anders aus, jedenfalls wenn man die rechtliche Seite betrachtet. Zugegeben, Herr Husmann betreibt in eigener Sache eine gute Öffentlichkeitsarbeit. Ein kleiner Privater, der, trotz Gerichtsurteils, weiterhein seine vertraglichen Pflichten nicht erfüllt, sähe sich schnell vor weiteren Gerichten und vor der privaten Insolvenz.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Beitrag von DaMat »

Manchmal kann man froh sein, dass eine Strecke von Privaten befahren wird. Abellio bsp. mag zwar auch Probleme haben, jedoch sind die bei weitem nicht so gravierend wie früher. Die Zahlen belegen das auch; Züge sind pünktlicher, sauberer und vor allem voller. Wie ich letztens mitbekam sind auch die Nachtfahrten von Abellio (00:24 und 01:24) stehts gut ausgelastet, was auch besonders an dem guten Anschluss von der S5 aus Dortmund liegt. Bin selbst auch schon ein paar Mal um die Zeit gefahren und kann es bestätigen :).

Die Wartezeit ist nicht zu lang in Hagen und bislang immer pünktlich aus Dortmund abgefahren und in Hagen angekommen. Die letzten Male hab ich auch mal auf die Flügelung geachtet, weil einige ja meinen, das wär so problematisch. Letztes Mal kamen beide Zugteile sogar nen Tick zu früh, die Ankoppelung ging sehr fix und man stand noch ne Weile in Letmathe rum weil man zu früh fertig war. So geht das auch :D.

Letztens haben se auf mehreren Kilometern eine Langsamfahrstelle auf der Ruhr-Sieg-Strecke entfernt, weil die Bahn ja in so "regelmäßigen" Abständen ihre Strecken wartet... Schon krass, wenn man nichtmal die Geschwindigkeit fahren kann, die eigentlich auf jeden Fall möglich sind.
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Beitrag von ruhri »

autolos @ 20 Mar 2009, 09:03 hat geschrieben:Eindeutiges, erstinstanzliches Urteil, der VRR kürzt trotzdem weiterhin rechtswidrig die Entgelte, eine Vollstreckung ist beinahe jederzeit möglich. Schwache Position? Die sieht anders aus, jedenfalls wenn man die rechtliche Seite betrachtet. Zugegeben, Herr Husmann betreibt in eigener Sache eine gute Öffentlichkeitsarbeit. Ein kleiner Privater, der, trotz Gerichtsurteils, weiterhein seine vertraglichen Pflichten nicht erfüllt, sähe sich schnell vor weiteren Gerichten und vor der privaten Insolvenz.
Wie du selber so schön sagtest: Ein erstinstanzliches Urteil! Niemand weiß, wie höhere Instanzen urteilen werden. Einen unmittelbar durchsetzbaren Rechtstitel hat die DB Regio NRW GmbH damit aber noch lange nicht, zumal gerade diese erste Instanz nachträglich klargestellt hat, dass das Unternehmen vor einer Zwangsvollstreckung mehr als 100% der einzutreibenden Summe als Sicherungsleistung zu hinterlegen hätte. Irgendwie mag ich nicht so recht glauben, dass man dort 1,10 € ausgeben möchte, um 1,00 € herein zu holen.

Dann gibt es erste Anzeichen dafür, dass die Eu-Kommission sich wegen (Achtung: Böses Wort!) Überkompensation der DB Regio NRW GmbH einschalten könnte. Und seien wir einmal ehrlich: Dass DB Regio NRW zuviel Geld kassiert, ist doch wohl eindeutig, oder?

Abgesehen davon lebt die DB Regio NRW GmbH vom SPNV in Nordrhein-Westfalen. Mit den abgelieferten Leistungen war das bislang so, als würde sie die Hand zerkratzen, die sie füttert. Jetzt fängt sie aber an zu beißen. Worin soll da auf lange Sicht der Sinn liegen? Ein verärgerter und ausgeplünderter VRR wird bei zukünftigen Ausschreibungen nicht nur keine Rücksicht auf die DB Regio NRW GmbH nehmen, sondern vielmehr die Ausschreibungsbedingungen möglichst so formulieren, dass fast sicher jemand anderer zum Zuge kommen wird.

Insofern ist die Position der DB Regio NRW GmbH doch nun wirklich eine ziemlich schwache, und vor diesem Hintergrund muss man vermutlich auch den Versuch betrachten, mit Hilfe von Drohgebärden das Ende des S-Bahn-Vertrages möglichst weit in die Zukunft zu schieben. S-Bahn Rhein-Ruhr - das letzte Refugium der DB Regio NRW GmbH!
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Beitrag von autolos »

ruhri @ 20 Mar 2009, 11:52 hat geschrieben: Wie du selber so schön sagtest: Ein erstinstanzliches Urteil! Niemand weiß, wie höhere Instanzen urteilen werden. Einen unmittelbar durchsetzbaren Rechtstitel hat die DB Regio NRW GmbH damit aber noch lange nicht, zumal gerade diese erste Instanz nachträglich klargestellt hat, dass das Unternehmen vor einer Zwangsvollstreckung mehr als 100% der einzutreibenden Summe als Sicherungsleistung zu hinterlegen hätte. Irgendwie mag ich nicht so recht glauben, dass man dort 1,20 € ausgeben möchte, um 1,00 € herein zu holen.

Dann gibt es erste Anzeichen dafür, dass die Eu-Kommission sich wegen (Achtung: Böses Wort!) Überkompensation der DB Regio NRW GmbH einschalten könnte. Und seien wir einmal ehrlich: Dass DB Regio NRW zuviel Geld kassiert, ist doch wohl eindeutig, oder?

Abgesehen davon lebt die DB Regio NRW GmbH vom SPNV in Nordrhein-Westfalen. Mit den abgelieferten Leistungen war das bislang so, als würde sie die Hand zerkratzen, die sie füttert. Jetzt fängt sie aber an zu beißen. Worin soll da auf lange Sicht der Sinn liegen? Ein verärgerter und ausgeplünderter VRR wird bei zukünftigen Ausschreibungen nicht nur keine Rücksicht auf die DB Regio NRW GmbH nehmen, sondern vielmehr die Ausschreibungsbedingungen möglichst so formulieren, dass fast sicher jemand anderer zum Zuge kommen wird.

Insofern ist die Position der DB Regio NRW GmbH doch nun wirklich eine ziemlich schwache, und vor diesem Hintergrund muss man vermutlich auch den Versuch betrachten, mit Hilfe von Drohgebärden das Ende des S-Bahn-Vertrages möglichst weit in die Zukunft zu schieben. S-Bahn Rhein-Ruhr - das letzte Refugium der DB Regio NRW GmbH!
Beträgt die Sicherheitsleistung nicht 110 %? Jedenfalls ist eine Bankbürgschaft über 110 % nennenswert billiger, als auf das Geld zu verzichten.

Ein erstinstanzliches Urteil ist Fakt, eine zweite Instanz ist unsicher.

Ich sehe keine Anzeichen, daß sich die EU-Kommission einschalten könnte. M.W. hat der Verband mofair vorsorglich den möglicherweise neu zustandekommenden Vertrag der EU-Kommission gemeldet. Ob übrigens der Verband seinen Mitgliedsunternehmen und den Aufgabenträgern einen Gefallen damit tut, steht auf einem anderen Blatt. Es ist nämlich in Deutschland eine Vielzahl von Unternehmen im Rahmen von Direktvergaben tätig, die ohne weiteres mehrere hundert Verträge ausmachen.

Eindeutig ist hinsichtlich des Entgelts gar nichts. Jedenfalls kenne ich die internen Daten des VRR und der DB nicht. "Zu viel" ist zusätzlich noch davon abhängig, was man als Bezugsgröße hat.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

612 hocker @ 17 Mar 2009, 20:36 hat geschrieben: Der Gute alte Stefan, jetzt ist er sogar im Fernsehen. Nur hier hört man fast gar nichts mehr von ihm.
Hi! Du hast recht, ich sollte öfter mal vorbeigucken :) Aber ich bin ja nicht raus aus der Welt. Und übrigens: Mein Angebot an Dich, zu Bahninfo zu kommen, steht noch immer ;)

Wobei, seien wir ehrlich, was wirklich neues gibt es in der Sache nicht. Ich denke, wir alle wissen, daß der VRR aufgrund seiner Unterfinanzierung keine andere Wahl hat als diesen Vertrag zu unterschreiben, denn neben zahlreichen Nachteilen hat er einen entscheidenden Vorteil: Die monatliche Abschlagszahlung verringert sich um 1,5 Millionen Euro. Der VRR kann seinen eigenen Vertrag nicht mehr finanzieren. Er hat zwar das Recht, bei sinkenden Regionalisierungsmitteln entsprechend viele Zugkilometer abzustellen (wenn man also nach der Wahl auf den Trichter kommt, die Regionalisierungsmittel zu halbieren, um damit Bankenrettungen zu finanzieren, hätte der VRR auch im strittigen Vertrag das Recht, jeden zweiten Zugkilometer abzubestellen), doch den damit verbundenen Verkehrsinfarkt im Ruhrgebiet könnte wohl niemand wirklich verantworten.

Es wäre jetzt Sache der Politik, in die Sache einzugreifen, und zwar nicht wie Lienenkämper und Wittke als "Vermittler", sondern durch Erhöhung des VRR-Budgets. So und nicht anders kann man wirksam verhindern, daß dieser Vertrag unterzeichnet wird.

Aber was passiert, wenn der Vertrag nächste oder übernächste Woche geschlossen wird und 2010 oder 2011 wird er aus Brüssel gecancelt? Wie geht es dann weiter? Wer kommt für den materiellen Schaden auf, der der DB durch die Anschaffung von dann 116 ET422 entstanden ist? Was passiert dann, und wer trägt die Verantwortung?
Nur eine Sache muss ich wiedersprechen. Die Wettbewerbslinien der DB finden die Kunden nicht besser, zumindest wenn man nach dem VRR Qualitätsbericht (Seite 23) geht. In den meisten Punkten liegen die Wettbewerbslinien sogar unter dem Großvertrag. Spitzenreiter ist in allen Punkten Abellio.
http://zvis.vrr.de/bi/vo0050.asp?__kvonr=278
Ich kann nur meine eigenen Erfahrungen sprechen lassen. Und ich bin mit dem RE2 sehr zufrieden, auch wenn ich die Linie nicht regelmäßig fahre. Ich könnte mir durchaus vorstellen, daß sie zur HVZ überfüllt ist, daß vielleicht ein Halbstundentakt auf der Relation sinnvoll wäre oder oder oder.

Auch der Ruhr-Sieg-Expreß hat große Probleme: Zwischen Hagen und Essen verkehrt die Linie in den Abendstunden und am Wochenende auch in den Morgenstunden nicht, so daß von einem verläßlichen Taktverkehr zwischen Siegen und dem Ruhrgebiet nicht die Rede sein kann. Die Tatsache, daß der IR22 nicht durch einen öffentlich bestellten Zuglauf, sondern durch zwei ersetzt wurde, macht Siegen zum Umsteigepunkt, obwohl gerade ein durchgehender Zug aus dem Ruhrgebiet über Siegen und Gießen nach Frankfurt am Main eine sinnvolle Sache ist - auch wenn er der Westerwaldachterbahn schaden würde, aber das ist nicht Sache der Aufgabenträger. Also, wieso fährt der RE16 nicht alle zwei Stunden anstelle des RE40/99 nach Frankfurt am Main? Das ließe sich bereits heute ohne zusätzliche Zugkilometer realisieren. Die Kapazität auf der Linie ist zudem nicht ausreichend. Mag sein, daß der Zug im Sauer- und Siegerland genug Platz hat, im Ruhrgebiet ist das definitiv nicht der Fall, da würden drei oder vier Doppeldeckerwaggons durchaus ausreichend sein. Zur Wahrung des Flügelkonzeptes könnten durchaus auch Doppeldeckertriebzüge auf der Linie fahren. 2019 endet der Vertrag über den RE16 mit Abellio, 2021 der Vertrag über den RE40/99 mit der HLB. Die Aufgabenträger VRR, ZRL, ZWS und RMV sind aber bereits jetzt gefordert, Konzepte für die Zeit nach 2021 zu erarbeiten, um die Bruchstelle Siegen aufzuheben.

Zugegeben: All das kann man nicht Abellio anlasten.
Kunden - Ein bei der DBAG völlig unbekannter Begriff für "Beförderungsfälle"
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Tequila
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Beitrag von Tequila »

Larry Laffer @ 21 Mar 2009, 22:32 hat geschrieben: Auch der Ruhr-Sieg-Expreß hat große Probleme: Zwischen Hagen und Essen verkehrt die Linie in den Abendstunden und am Wochenende auch in den Morgenstunden nicht, so daß von einem verläßlichen Taktverkehr zwischen Siegen und dem Ruhrgebiet nicht die Rede sein kann.

Zugegeben: All das kann man nicht Abellio anlasten.
Hallo Stefan, welcome back.
Aber was passiert, wenn der Vertrag nächste oder übernächste Woche geschlossen wird und 2010 oder 2011 wird er aus Brüssel gecancelt? Wie geht es dann weiter? Wer kommt für den materiellen Schaden auf, der der DB durch die Anschaffung von dann 116 ET422 entstanden ist? Was passiert dann, und wer trägt die Verantwortung?
Die DB Regio NRW kann sich ja dann mit diesen Fahrzeugen bei einer dann wohl fälligen Neuausschreibung wieder bewerben... vermutlich zu einem geringeren Preis als heute selbstverständlich...
Ansonsten hätten wohl Frankfurt, Stuttgart oder Nürnberg auf der Linie S2/S3 die auch im Neuen S-Bahn-Netz ab 2010 erstmal weiterhin mit 96cm Einstiegshöhe weiterbetrieben werden soll, auch nichts gegen frischere Fahrzeuge ggü. den 420 bzw. x-Wagen einzuwenden, wobei die Stuttgarter 7./8. Bauserie aber eigentlich noch nicht so alt sind...

Verantwortliche kann man einige nennen: Die die das Verfahren in Brüssel angeleiert haben, diejenigen die beim VRR das "Kompromißpapier" unterschrieben haben oder die DB Regio die das Papierchen unbedingt durchdrücken wollen... wer dann der Buhmann sein würde, bleibt abzuwarten...
Die Tatsache, daß der IR22 nicht durch einen öffentlich bestellten Zuglauf, sondern durch zwei ersetzt wurde, macht Siegen zum Umsteigepunkt, obwohl gerade ein durchgehender Zug aus dem Ruhrgebiet über Siegen und Gießen nach Frankfurt am Main eine sinnvolle Sache ist - auch wenn er der Westerwaldachterbahn schaden würde, aber das ist nicht Sache der Aufgabenträger. Also, wieso fährt der RE16 nicht alle zwei Stunden anstelle des RE40/99 nach Frankfurt am Main? Das ließe sich bereits heute ohne zusätzliche Zugkilometer realisieren. Die Kapazität auf der Linie ist zudem nicht ausreichend. Mag sein, daß der Zug im Sauer- und Siegerland genug Platz hat, im Ruhrgebiet ist das definitiv nicht der Fall, da würden drei oder vier Doppeldeckerwaggons durchaus ausreichend sein. Zur Wahrung des Flügelkonzeptes könnten durchaus auch Doppeldeckertriebzüge auf der Linie fahren. 2019 endet der Vertrag über den RE16 mit Abellio, 2021 der Vertrag über den RE40/99 mit der HLB. Die Aufgabenträger VRR, ZRL, ZWS und RMV sind aber bereits jetzt gefordert, Konzepte für die Zeit nach 2021 zu erarbeiten, um die Bruchstelle Siegen aufzuheben.
Möglich wäre auch wie heute noch alle zwei Stunden eine Durchbindung des RE 9 nach Gießen, in der anderen Stunde würde dann der RE 16 nach Gießen (Frankfurt?) fahren. Also Stundentakt auf allen RE-Abschnitten um Siegen, wobei alle zwei Stunden je eine Direktdurchgangsverbindung bestünde, ein zeitnaher Umstieg aber generell stündlich möglich ist.
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 21 Mar 2009, 22:32 hat geschrieben:Auch der Ruhr-Sieg-Expreß hat große Probleme: Zwischen Hagen und Essen verkehrt die Linie in den Abendstunden und am Wochenende auch in den Morgenstunden nicht, so daß von einem verläßlichen Taktverkehr zwischen Siegen und dem Ruhrgebiet nicht die Rede sein kann.
Reicht das schon, um von „großen Problemen“ zu sprechen? Die Frage ist doch, wie die Nachfrage aussieht. Die berühmte „heiße Luft“ durch die Gegend zu kutschieren kann ja nun auch nicht das Ziel sein. Du hast aber vielleicht recht, dass der RE16 regelmäßiger fahren sollte, allerdings würde das vermutlich auf eine Kürzung bei RB40 und RB91 hinauslaufen. Bei letzterer sollte das nicht so viel ausmachen, rückt sie doch in den Stunden der Einstellung des RE16 an dessen (zeitlichen) Platz.
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Tequila @ 22 Mar 2009, 00:53 hat geschrieben: Hallo Stefan, welcome back.

Hallo Nik!

Seien wir ehrlich, ich war nicht monatelang verschollen, ich war nur zwei Wochen seltener hier. Es gab ja auch nicht viel neues.
Die DB Regio NRW kann sich ja dann mit diesen Fahrzeugen bei einer dann wohl fälligen Neuausschreibung wieder bewerben... vermutlich zu einem geringeren Preis als heute selbstverständlich...
Ansonsten hätten wohl Frankfurt, Stuttgart oder Nürnberg auf der Linie S2/S3 die auch im Neuen S-Bahn-Netz ab 2010 erstmal weiterhin mit 96cm Einstiegshöhe weiterbetrieben werden soll, auch nichts gegen frischere Fahrzeuge ggü. den 420 bzw. x-Wagen einzuwenden, wobei die Stuttgarter 7./8. Bauserie aber eigentlich noch nicht so alt sind...
Das kommt drauf an. Wenn Brüssel eine Ausschreibung anordnet, bei der die DB sich mit bereits vorhandenen 422ern bewerben darf, die anderen aber neue Fahrzeuge anschaffen müssen, dann wissen wir doch, wer wieder einen Wettbewerbsvorteil hat. Übrigens glaube ich auch daß Ausschreibungen auch in anderen S-Bahnnetzen im Kommen sind.
Möglich wäre auch wie heute noch alle zwei Stunden eine Durchbindung des RE 9 nach Gießen, in der anderen Stunde würde dann der RE 16 nach Gießen (Frankfurt?) fahren. Also Stundentakt auf allen RE-Abschnitten um Siegen, wobei alle zwei Stunden je eine Direktdurchgangsverbindung bestünde, ein zeitnaher Umstieg aber generell stündlich möglich ist.
Richtig, und im weiteren Schritt die Elektrifizierung der Vogelsbergbahn, so daß man den jetzigen RE9 dann alle zwei Stunden nach Fulda verlängern kann. Aachen - Köln - Siegen - Gießen - Fulda. In der jeweils anderen Stunde fährt ein Zug Koblenz - Limburg (Lahn) - Gießen - Fulda, der zwischen Koblenz und Gießen im Stundentakt fährt, so daß auch hier eine Kombination aus Umsteige- und Direktverbindungen das Produkt Eisenbahn möglichst attraktiv machen kann, weil es zusätzliche Direktverbindungen gäbe. Wichtig ist aber auch, daß es etwa aus Siegen kommend in Gießen möglichst gute Umsteigerelationen nach Kassel gibt, um dort wiederum in Züge auf der Mitte-Deutschland-Verbindung (die wir ja gerade an anderer Stelle diskutieren) und in Züge auf der Schnellfahrstrecke Hannover - Würzburg umsteigen zu können.

@ Ruhri

Ob das "große" oder "kleine" Probleme sind, sei an dieser Stelle dahingestellt. Wenn der erste durchgehende "Frühzug" aus dem Ruhrgebiet seinen Endbahnhof Siegen gegen 12 Uhr mittags erreicht, und so ist das an Sonn- und Feiertagen, dann kann von einem Taktverkehr nicht mehr die Rede sein. Auch wenn der letzte durchgehende "Spätzug" ins Ruhrgebiet um kurz nach 18 Uhr aus Siegen abfährt, und das ist täglich so, auch an Hauptreisetagen wie Freitag und Sonntag, dann hat das ebenfalls mit Taktverkehr nicht mehr viel zu tun.

Ich selbst bin schon oft um kurz nach 19 Uhr mit dem RE16 aus Siegen weggefahren. Und nicht selten sieht man dann eine halbe Stunde später in der RB40 ins Ruhrgebiet bekannte Gesichter.

Die künstliche Bruchstelle Siegen in Richtung Frankfurt am Main halte ich aber tatsächlich für ein immenses Problem. Schließlich ist der RE16, ebenso wie der RE40/99 auf Hessener Seite ein Ersatzzug für den ehemaligen InterRegio auf dieser Strecke. Nicht umsonst strebt z.B. auch der ZRL einen Direktzug nach Frankfurt am Main an. Und wenn sich die Aufgabenträger nicht einigen können, muß mit politischen Mitteln eine Einigung erzielt werden. Verkehrsbedürfnisse richten sich nicht nach Ländergrenzen.

Ein weiterer öffentlich bestellter Zug für Siegen wurde vor einigen Jahren von Wolfgang Hesse, Philips-Universität Marburg, vorgeschlagen: Aachen - Köln - Siegen - Gießen - Hanau - Würzburg - Ansbach - Augsburg - München. Dies wäre zwar nicht die schnellste Verbindung aus Köln nach München, würde aber tausende von Menschen an den SPFV anschließen. Zudem könnte er in Köln über die Flughafenschleife geführt werden und wäre der dringend benötigte zweite durchgehende Zug auf der Siegstrecke zwischen Siegen und Köln.
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Beitrag von 612 hocker »

Hi! Du hast recht, ich sollte öfter mal vorbeigucken  Aber ich bin ja nicht raus aus der Welt.
Der ein oder andere Beitrag war ja noch zu lesen.
Und übrigens: Mein Angebot an Dich, zu Bahninfo zu kommen, steht noch immer.
Wenn ich die Zwischenprüfung hinter mir habe werde ich mir mal Bahninfo anschauen.
Ich kann nur meine eigenen Erfahrungen sprechen lassen. Und ich bin mit dem RE2 sehr zufrieden, auch wenn ich die Linie nicht regelmäßig fahre. Ich könnte mir durchaus vorstellen, daß sie zur HVZ überfüllt ist, daß vielleicht ein Halbstundentakt auf der Relation sinnvoll wäre oder oder oder.
Ich fahr mit dem RE 2 auch nicht täglich. Die zusätzliche Austattung (Klapptische, Infodisplays, BordCafé und Fußtritte) ist zwar schön und Vandalismusschäden werden sehr schnell beseitigt aber wirklich besser als die anderen RE Linien finde ich ihn nicht. Gerade die Sauberkeit im Innenraum und die Personalpräsenz (Kommt einmal während der Fahrt durch und sitzt dann im Steuerwagen) lässt zu wünschen übrig. Wenn der Zug mal etwas länger steht wird man nicht informiert.

Beim Sauerland-Netz kann ich aber detallierte Aussagen machen, da ich hier zwar nicht täglich aber relativ häufig fahre. Am schlimmsten finde ich dass die Traktionsstärke fast täglich willkürlich wechselt. Das ist recht nervig, wenn man morgens in der HVZ ne halbe Stunde stehen muss und man weiß es nicht mal vorher, dass man eventuell eine frühere Leistung benutzten kann. Früher fuhr immer ein VT 628 oder 624 (in den Anfängen der RE 57) in Einfachtraktion, da wusste man genau was Sache ist. Ob es an der Unzuverlässigkeit der Fahrzeuge oder von DB Regio NRW liegt, kann ich nicht sagen aber ich denke mal es liegt an beidem. Übrigens zur Unzuverlässigkeit, diesen Monat bin ich zwei mal mit einem VT 648 liegen beblieben da der Rechner abgeschmiert ist, es waren noch nicht mal mehr Lautsprecherdurchsagen möglich. Der Tf musste dann ne halbe Stunde da rum hetzen, um das Problem mit dem AEG Prinzip (Ausschalten, Einschalten, Geht) zu lösen. Da sitzt man dann 15 Minuten im dunkeln, weil der Tf die NH Sicherungen ziehen muss und somit die ganze Spannungsversorgung im Zug unterbrochen ist.

Aber wieder zurück zum Thema. Was ist mit den ganzen Qualitätsmerkmalen die DB Regio NRW wegen einer 30% Qualitätswertung gebracht hatte. Die dunkel blauen Stofflappen, damit die Kopfstützen nicht vergelben, habe ich seit Jahren nicht mehr gesehen. Die Audiomodule die ich immer gerne nutze sind meistens abgeschaltet oder man hört nur rauschen. Die Leselampen sind häufig auch nicht funktionstüchtig. Die Züge die durch das Catering der Firma ZuGIT bedient werden kann man mittlerweile an einer Hand abzählen. Die groß angekündigte Vernetzung der Info-Displays mit RIS, damit man Minutengenaue Verspätungsanzeigen von Anschlusszügen bekommt ist irgendwo in der Versenkung verschwunden. Damals wollte man mit der Ausstattung nur die gute alte DME ausstechen. Was leider auch Gelungen ist und heute wartet oder erweitert man diese noch nicht einmal.

Es ist schon ein himmelweiter Unterschied was die NWB im Ems-Senne-Weser-Netz mit der gleichen Qualitätswertung bietet.

Die Sauberkeit könnte auch besser sein. Wenn ich morgens den ersten Zug benutzte kann ich doch erwarten, dass die Hinterlassenschaften der Sauftouris nach Willingen vom Vortag beseitigt wurden. Dem ist aber nicht so. Genauso werden Vandalismusschäden recht spät entfernt. Da war mal ein 648 der fuhr ein Jahr lang mit einer großen Aufschrift "Koksspur" rum und die Scheiben sind teilweise ziemlich zerkratzt.
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Beitrag von JNK »

Ab April gibt es Einschränkungen zwischen RS-Lennep und W-Oberbarmen auf der RB 47, was zu einer Verspätung von 9 Minuten in Ri.Wuppertal führt. Ein Sonderfahrplan, der bis zum 31 Juli gilt, hängt aus.
Grund: Bauarbeiten am Bahnhof RS-Lennep.
http://www.wz-wuppertal.de/?redid=471425
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

612 hocker @ 22 Mar 2009, 21:03 hat geschrieben: Wenn ich die Zwischenprüfung hinter mir habe werde ich mir mal Bahninfo anschauen
Das würde mich sehr freuen :)

Zum RE2: Es ist zweifelsohne nicht in Ordnung, wenn der Schaffner zwischen Mönchengladbach und Viersen bzw. demnächst zwischen Düsseldorf und Duisburg einmal durch den Zug geht und von da an bis Münster im Steuerwagen sitzt. Daß bei längeren Standzeiten eine Kundeninformation erfolgen muß, steht auch außer Frage. Evtl. wären VRR und ZVM hier gefordert, bei der Bahn dafür zu sorgen, daß Ansageschulungen mit dem Fahrpersonal stattfinden.

Ich kann mir auch gut vorstellen, daß der RE2 gerade in der Hauptverkehrszeit überfüllt ist. Nicht umsonst ist im 99er-Zielnetz des VRR ein durchgängiger Halbstundentakt zwischen Essen und Münster vorgesehen, zusätzlich zur RB42.

Zum Dortmund-Sauerland-Netz: Gemessen an anderen Diesellinien, wie z.B. dem Müngstener, ist der Standard dort nach wie vor hoch. Zu geringer Kapazitäten liegen sicherlich auch daran, daß die Pönale für abweichende Zugbehängungen zu gering sind.

Wo wir gerade bei Unzuverlässigkeit sind: Wie schon gesagt, auf der S1 fuhr heute die erste 422-Doppeltraktion. Abfahrt aus Dortmund um 12.34.

Das Zuggespannt kam gegen 12.34 in Dortmund an, angeschlagen waren "5 Minuten Verspätung". Dann blieb der Zug stehen und stehen. Um 12.45 sprang die Anzeige um auf "10 Minuten Verspätung", um 12.50 auf "15 Minuten Verspätung." Um 12.52 setzte sich der Zug dann mit hart an der Grenze zur Übertaktverspätung in Bewegung. Nebenan stand immer noch die S2, die um 12.47 hätte abfahren müssen.

Irgendwann im Nachmittagsbereich gab es übrigens wieder eine 143er mit drei x-Wagen auf der S2. Die 422er sind wohl einfach noch nicht zuverlässig genug, was wohl auch niemand erwarten kann. Es ist lobenswert, daß man trotzdem ausreichende 143er mit x-Wagen als Fahrzeugreserve vorhält.

Der NRW-Expreß 13.45 von Dortmund nach Aachen endete heute vorzeitig in Wattenscheid, wo er mit einem Steuerwagendefekt liegenblieb. Die Fahrgäste nach Essen wurden in den RE16, die nach Düsseldorf in den RE6 gesetzt. Wer weiter wollte, mußte improvisieren.
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ruhri
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Beitrag von ruhri »

Ich bin übrigens mal am Samstag von Gelsenkirchen bis Duisburg mit der S2 gefahren und kenne also nun den 422 aus eigener Anschauung. Die Sitze könnten natürlich bequemer sein, aber von der Geräuschentwicklung ist er, verglichen etwa mit den Vettern 425 und 426, eine echte Offenbarung! Man kann sehen, wie er kommt, hört ihn aber erst auf den letzten paar Metern. Im Innern alles schön ruhig, nur bei voller Geschwindigkeit habe ich ein tiefes Brummen wahrgenommen, dass aber gar nicht mal unangenehm war. Wenn die Dinger erst einmal alle da sind und zuverlässig laufen, haben wir in NRW ein ganz neues S-Bahn-Fahrgefühl!
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Sicher sind die 422er nach den x-Wagen, deren Konstruktion ja aus den 70er Jahren stammt, endlich das, was zeitgemäßen S-Bahnbetrieb ausmacht. Wie wir aber hier aus mehreren Fotos gesehen haben, sehen die schon übel nach Regio-NRW aus. Ich frage mich also, ob man ein "neues S-Bahnfahrgefühl" nicht dauerhaft und auch, weil weniger Geld in einem bestimmten Verkehrsvertrag versenkt worden wäre, in höherer Quantität nach einer ordentlichen Ausschreibung hätte haben können bzw. mit einer S-Bahn NRW GmbH.
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Eine Sache hab ich gestern noch vergessen: Die S-Bahn, die letzten Sonntag (22. März 2009) die Kurzläufer auf der S5 zwischen Witten und Dortmund bedient hat, war vollgekotzt.

Folgende Beschwerde von mir ging an den VRR:

Sehr geehrte Damen und Herren,

heute (22.3.) auf der S5 von Witten nach Dortmund, Abfahrt in Witten um 11.40, mußte ich feststellen, daß der Zug mit Erbrochenem verschmutzt war. Der gesamte Waggon roch zudem unerträglich danach. Zugegeben, die zahlreichen Vandalismusschäden in diesem Zug sind dadurch ein wenig in den Hintergrund geraten, dennoch ist das ein für zahlende Kunden absolut unzumutbarer Zustand. Zumal es ja nicht das erste mal ist, daß S-Bahnen mit Körperausscheidungen diverser Art verschmutzt sind.

Ist die DB nicht in der Lage, regelmäßig Reinigungskräfte durch die Züge zu schicken? Nicht erst nach Betriebsschluß? Bzw. ist die DB nicht in der Lage, die Züge nach solch groben Verschmutzungen in Augenschein zu nehmen und ggf. zu tauschen? Gerade in Dortmund stehen doch immer massenhaft S-Bahnen in den Abstellgleisen rum, und wenn die auf der S2 freigewordenen Züge nicht bereits verschrottet worden sind, dürfte sich die Fahrzeugreserve für solche Fälle doch vergrößert haben.

Oder glaubt irgendjemand, man könnte angesichts solcher Zustände Leute auf die Schiene locken?

Mit freundlichen Grüßen

(Bislang) keine Antwort.
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Beitrag von 612 hocker »

Der NWL hat in seiner 5. Verbandsversammlung die unübersichtliche Tariflandschaft in NRW angesprochen. Gerade im NWL stellt der Tarif ein großes Problem dar, da 7 Tarife im NWL zur Anwendug kommen und der Fahrgast am Startbahnhof mit 3 Tarifen konfrontiert wird, was häufig zur Verwirrung beiträgt. Der Gelegentliche Nutzer weiß mit dem Verbunds-, DB- und NRW-Tarif nichts anzufangen und muss sich erstmal mit den Automaten zurechtfinden. Aus eigener Erfahrung morgens in Bestwig, kann ich sagen, dass gerade im Freizeitverkehr hier große Probleme bestehen. Die Reisenden sind da vor die Wahl zwischen Gruppenticket (VRL), SchöneTag-Ticket (NRW-Tarif) und Schöne-Wochend (DB-Tarif) gestellt und wissen meistens nicht was sie nehmen sollen.

Außerdem sind die Verbundstarife sehr verschieden aufgebaut. Während VRL und VGM ein kilometerbezogenes Preisstufensystem haben, orientieren sich NPH und VVOWL mit ihren Preistufen an den durchfahrenen Kommunen und der VGWS hat wieder ein ganz eigenes Preisstufen System. Die Übergangsregelungen sind teilweise sehr kompliziert. Auch die Tarifangebote könnten unterschiedlicher nicht sein.

Deshalb hat der NWL einen Arbeitskreis Tarif in Westfalen gegründet. Dieser soll die Tarifangebote vereinheitlichen und Übergangslösungen verbessern. Als langfristiges Ziel wird die Einführung eines Westfalentarifs in Aussicht gestellt. Dieser ist aber noch keine beschlossene Sache und auch nicht von Heute auf Morgen realisierbar, weil dazu intensive Untersuchungen nötig sind.

http://www.nwl-info.de/dokumente/pdf/servi...dschaft-NWL.pdf
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Beitrag von Nightwish »

Ich habe jetzt auch in Essen die S1 mit Doppeltrak 422 gesehen! Auf der Anzeige Stand S7 nach Hilden bis Düsseldorf S1! War das nur ein Zwischentakt oder gibt es da jetzt schon änderungen im Netz?
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Gestern mittag stellte sich mal wieder raus, daß die Eisenbahn im Wettbewerb gegen das Auto schon allein deshalb nicht bestehen kann, weil sie nicht zuverlässig genug ist.

Um 14.00 wollte ich von Witten mit der S5 nach Dortmund fahren. Es kam und kam kein Zug. Um 14.10 sprang die Anzeigetafel auf blau, so daß der Zug quasi weg war. Keine Anzeige, keine Ansage. Erst auf telefonische Nachfrage erfuhr ich, natürlich auf eigene Kosten, weil es am Wittener Hbf keine Sprechsäule gibt, daß die S-Bahn nicht fährt. Ich mußte mir daher ein Taxi nach Dortmund nehmen.
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Beitrag von JeDi »

612 hocker @ 25 Mar 2009, 20:17 hat geschrieben: Die Reisenden sind da vor die Wahl zwischen Gruppenticket (VRL), SchöneTag-Ticket (NRW-Tarif) und Schöne-Wochend (DB-Tarif) gestellt und wissen meistens nicht was sie nehmen sollen.
Das STT müsste auch ein Ticket nach BBPV sein...
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Beitrag von 612 hocker »

Das STT müsste auch ein Ticket nach BBPV sein...
Nein ist es nicht. Der NRW Tarif ist ein eingenständiger Tarif. Deshalb ist Nutzern des NRW-Tarif auch die Nutzung von Fernverkehrszügen im Verspätungsfall vorenthalten.
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Beitrag von JeDi »

612 hocker @ 26 Mar 2009, 16:19 hat geschrieben: Nein ist es nicht.
Beleg?
Der NRW Tarif ist ein eingenständiger Tarif. Deshalb ist Nutzern des NRW-Tarif auch die Nutzung von Fernverkehrszügen im Verspätungsfall vorenthalten.
Eben drum frag ich ja... Mit allen andern Ländertickets (außer hessenticket und Berlin-Brandenburg-Ticket-Single) geht das nämlich auch.
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Beitrag von Nightwish »

Der VRR hat wegen Großer Nachfrage bei Abellio eine zusätzliche Zugleistung RB 40 bestellt! Die während der Vorlesezeiten in der Uni Bochum verkehren wird!

http://abellio.de/verkehrsmeldungen-rail/r...rb40v__669.html

Die Leistung wird mit einem VT Lint bedient!
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Beitrag von DaMat »

Nightwish @ 26 Mar 2009, 22:45 hat geschrieben: Der VRR hat wegen Großer Nachfrage bei Abellio eine zusätzliche Zugleistung RB 40 bestellt! Die während der Vorlesezeiten in der Uni Bochum verkehren wird!

http://abellio.de/verkehrsmeldungen-rail/r...rb40v__669.html

Die Leistung wird mit einem VT Lint bedient!
Das hätte es mal früher geben müssen, jetzt nützt mir das nix mehr ;). Aber gut für die Studenten, der Ruhr-Sieg-Express ist ja um die Zeit immer sehr voll, gut das es dann noch eine zusätzliche RB gibt :).
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Beitrag von 612 hocker »

Beleg? Eben drum frag ich ja... Mit allen andern Ländertickets (außer hessenticket und Berlin-Brandenburg-Ticket-Single) geht das nämlich auch.
Ich hab mir mal die neuen Tarifbestimmungen angeschaut und einige Änderungen festgestellt. Der Punkt, dass man bei Unregelmäßigkeiten keinen Anspruch auf Ersatzleitungen hat, ist nicht mehr enthalten. Deshalb bin ich mir nicht mehr so sicher, dass der NRW Tarif nicht mit den BBPV zusammenhängt.

Dafür ist folgender Punkt dazu gekommen:
12. Nutzung von Fernverkehrsprodukten
Soweit Übergänge mit dem NRW-Tarif in Fernverkehrsprodukte möglich sind, regeln dies die BB Personenverkehr der Deutschen Bahn AG.
Außerdem ist dieses Ganze rumgeaffe mit dem Anstoß im ÖSPNV nicht mehr enthalten, von wegen darf nicht parallel zu Schienenstrecken benutzt werden und man hat den kürzesten Weg zum nächsten Bahnhof zu nutzen.

Eigentlich ist der NRW Tarif preislich nur der DB Tarif mit einem Solidarbeitrag zur Nutzung der Verbundsverkehrsmittel im Anstoß.
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Beitrag von JeDi »

612 hocker @ 31 Mar 2009, 18:56 hat geschrieben: Ich hab mir mal die neuen Tarifbestimmungen angeschaut und einige Änderungen festgestellt. Der Punkt, dass man bei Unregelmäßigkeiten keinen Anspruch auf Ersatzleitungen hat, ist nicht mehr enthalten.

Dafür ist folgender Punkt dazu gekommen:
12. Nutzung von Fernverkehrsprodukten
Soweit Übergänge mit dem NRW-Tarif in Fernverkehrsprodukte möglich sind, regeln dies die BB Personenverkehr der Deutschen Bahn AG.
Außerdem ist dieses Ganze rumgeaffe mit dem Anstoß im ÖSPNV nicht mehr enthalten, von wegen darf nicht parallel zu Schienenstrecken benutzt werden und man hat den kürzesten Weg zum nächsten Bahnhof zu nutzen.

Eigentlich ist der NRW Tarif preislich nur der DB Tarif mit einem Solidarbeitrag zur Nutzung der Verbundsverkehrsmittel im Anstoß.
Womit der 12er ja 9.1.1 BBPV in Kraft setzt, oder?
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Beitrag von 612 hocker »

Womit der 12er ja 9.1.1 BBPV in Kraft setzt, oder?
Kann ich dir nicht sagen. Ich habs nicht so mit diesem Tariffachchinesisch.
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JNK
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Beitrag von JNK »

Die IHK im Oberbergischen Kreis hat ausgerechnet, dass ein halbstunden Takt zwischen (Köln-) Engelskirchen und Gummersbach einen volkswirtschaftlichen Gewinn von 600.000€ jährlich erbringen würde und natürlich auch umweltfreundlicher wäre. Das Problem, so das WDR Studio Wuppertal/Bergisch Land, ist eine fehlende Kreuzungsmöglichkeit auf dem eingleisigen Streckenabschnitt zwischen Engelskirchen und Gummersbach. Um die zu ermöglichen schlägt die IHK vor eine unbenutztes Nebengleis in Engelskirchen dafür herzurichten. Der Bahn ist die Legung eines zweiten Gleises auf der Strecke zu teuer.

Kleine Beobachtung am Rande: Neuerdings wenden die 628 der RB47 in Wuppertal in Steinbeck statt am Hbf-Abstellgleis.
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