[Hannover] Üstra läßt 84jährige zu Fuß gehen

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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JNK
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Beitrag von JNK »

Einer Seniorin wird die Monatskarte geklaut, eine neue bekommt sie erst nach Abweisung vom Stadtbahnfahrer/in, einem "kilomerlangem" Fußmarsch zur Service-Center und dem Löhnen von 10 €. Auch ein Freund und Helfer konnte die üstra nicht zur Unbürokratie bewegen. (Erst die journalistischen Berichte)
Eine Verlustanzeige bei der Polizei sei kein gültiger Fahrschein, hieß es zur Begründung.
http://www.ndr1niedersachsen.de/nachrichte.../uestra100.html
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Hätte nicht der Polizist die ältere Dame fahren können?
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Jean
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Beitrag von Jean »

Es gibt noch andere Fahrkarten als Monatskarten...nur so als Anmerkung meiner seits.
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GmunderAndy
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Beitrag von GmunderAndy »

das ist jetzt nicht euer ernst. warum kauft man sich dann nicht ne einzelfahrt? es gibt ja nicht nur die zwei seiten: monatskarte oder nicht fahren!
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Oliver-BergamLaim @ 20 Apr 2009, 13:25 hat geschrieben: Hätte nicht der Polizist die ältere Dame fahren können?
Dieselbe Frage hatte ich mir auch spontan gestellt. Aber möglicherweise ist ja das gegen die Vorschriften.

Die Dame ist übrigens zusätzlich herzkrank.

Warum die Dame keine Einzelfahrkarte gekauft hat, erschließt sich mir nicht. Wurde ihr denn auch ihre Geldbörse gestohlen? In einem solchen Fall hilft die Polizei übrigens erfahrungsgemäß aus. Zumindest hat sie mir mal die Fahrtkosten vorgestreckt, weil ich nach Verlust meiner Fahrkarte nicht schwarzfahren wollte.
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Beitrag von hauseltr »

Zitat: Die Mitarbeiter hätten oft keinen Mut, die Vorschriften der üstra etwas lockerer auszulegen, gibt Iwannek zu.

Woran das denn wohl liegt?
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Laut der folgenden Quelle wurde der Seniorin auch ihre Geldbörse gestohlen:

http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/U...t-zu-Fuss-gehen

So ergibt der Fall schon mehr Sinn. Warum die Polizei nicht mit ein paar EUR für eine Einzelfahrkarte ausgeholfen hat, verstehe ich nicht. Selbst wenn das gegen die Vorschriften wäre, würde ich in einem so offensichtlichen Fall der Rentnerin aushelfen, und sei es aus der privaten Tasche. Bei einer alten Dame kann man das schon mal machen, da dürfte der Fall ja klar sein ...

Edit: Eine weitere Merkwürdigkeit an dem Fall ist, dass die Rentnerin die 10 EUR Bearbeitungsgebühr offenbar problemlos bezahlen konnte, dabei war ihr doch die Geldbörse gestohlen worden.

Ach ja, der Polizist hat ihr angeboten, sie mit dem Streifenwagen zu fahren. Das lehnte die Rentnerin ab. Dann sag ich, dass sie selbst auch ein wenig schuld ist, wenn sie laufen musste.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Dann kann sie nicht so krank sein, wenn sie so ein Angebot ablehnt. Kein Mitleid dann.
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Beitrag von Rohrbacher »

Kein Mitleid dann.
Genau. Die Beförderungsbestimmungen gehen schließlich vor Menschlichkeit und Menschenverstand...
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

spock5407 @ 20 Apr 2009, 14:47 hat geschrieben: Dann kann sie nicht so krank sein, wenn sie so ein Angebot ablehnt. Kein Mitleid dann.
Auch wenn ich nicht dabei war, kann ich mir vorstellen, wie es gewesen sein könnte:

Der Polizist bietet ihr an, sie zur Zeitkartenstelle zu fahren.

Die Rentnerin lehnt ab, da ihr das zu viel Aufsehen ist und die Leute meinen könnten, sie wäre eine Schwerverbrecherin. (So ähnlich steht es in dem Artikel.)

Dann redet der Polizist auf sie ein, das würde ganz dezent geschehen, man würde sie an einer Stelle aus dem Auto rauslassen, an der keine Menschentrauben rumlaufen würden und Handschellen würde man ihr ja auch nicht anlegen, sagt er im Scherz und erklärt den Witz auch.

Doch die Rentnerin bleibt stur. Auch die 3 EUR für eine Einzelfahrkarte, die ihr der Polizist leihen will, lehnt sie aus Stolz ab.

Hinweis: Das ist alles frei von mir erfunden, vielleicht tue ich der Dame Unrecht, es ist nur eine Möglichkeit, wie es gewesen sein könnte.

Einen Skandal erkenne ich nicht, o.k., die Üstra hat sich wohl etwas bürokratisch verhalten. Die Polizei war ein wahrer Freund und Helfer, aber wer sich nicht helfen lassen will...
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Beitrag von TramPolin »

Rohrbacher @ 20 Apr 2009, 15:03 hat geschrieben: Genau. Die Beförderungsbestimmungen gehen schließlich vor Menschlichkeit und Menschenverstand...
spock5407 bezog sich darauf, wenn jemand eine Fahrt im Polizeiwagen ablehnt und lieber zu Fuß laufen will, sollte nicht rumjammern, dass er zu Fuß läuft.
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Beitrag von Rohrbacher »

spock5407 bezog sich darauf, wenn jemand eine Fahrt im Polizeiwagen ablehnt und lieber zu Fuß laufen will, sollte nicht rumjammern, dass er zu Fuß läuft.
Sorry, nicht gesehen. Dann denken wir uns das Zitat weg, dann könnte der Beitrag dennoch passen. ;)
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JNK
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Beitrag von JNK »

Jean @ 20 Apr 2009, 13:27 hat geschrieben: Es gibt noch andere Fahrkarten als Monatskarten...nur so als Anmerkung meiner seits.
Zum fröhlichen Vermuten noch etwas hinzu: Mal angenommen, die Dame hat bei der Hotline angerufen, und man hat ihr gesagt, dass sie zum Service-Center kommen muss und dort dann für 10 € (das sind 20 Mark!) eine neue Karte bekommt. (Oder irgendjemand hat es ihr gesagt etc.) Also geht die Dame mit ihren letzten 10 € aus dem Haus oder sie muss sich sogar einen roten Schein von einer Nachbarin leihen. An der Haltestelle fällt ihr dann ein, dass sie ja keinen gültigen Fahrschein hat und fragt den Stadtbahnfahrer/in, der entsprechend der Beförderungsbedingungen sagt: "Hrmfh" Ein freundlicher Polizist kommt des Weges und sieht, dass die Bahn abfährt ohne einen wartenden Fahrgast mitzunehmen und fragt nach, ruft bei Hotline ein und erhält die hilfreiche Auskunft: "Eine Verlustanzeige bei der Polizei ist kein gültiger Fahrschein". Sie bedankt sich und dackelt los, einen Fahrschein kann sie ja nicht lösen, weil sie dann die 10 € nicht mehr bezahlen kann. Die Bank hat samstags nicht auf, mit AUtomaten kennt sie sich nicht aus, weil sie mit ihrer Brille die Schrift nicht gut sehen kann und Angst hat statt 10,00€ 1000 € abzuheben. Der Polizist ist noch eine Respektsperson, von der man sich nicht "mitnehmen" lässt.

Natürlich kann es auch ganz anders gewesen sein. Aber mal so als Klopfzeichen, das kein Fall ist wie der andere und Details wegfallen, wenn der Chefredaktuer nur 10 Zeilen zubilligt. ;)

Die Beiträge zeigen, dass man nicht nur die Überschriften der Zeitungen lesen sollte.
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rob74
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Beitrag von rob74 »

Rohrbacher @ 20 Apr 2009, 15:03 hat geschrieben: Genau. Die Beförderungsbestimmungen gehen schließlich vor Menschlichkeit und Menschenverstand...
Naja, in Zeiten, wo man gefeuert werden kann, wenn man zwei Leergutbons verbummelt hat oder eine Kröte nicht überfahren will, wird sich jeder Mitarbeiter zweimal überlegen, ob er/sie die alte Dame wissentlich kostenlos mitnimmt bzw. ihr das erlaubt - das wäre ja Diebstahl am eigenen Unternehmen...
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Beitrag von Rohrbacher »

rob74 @ 20 Apr 2009, 15:27 hat geschrieben:Naja, in Zeiten, wo man gefeuert werden kann, wenn man zwei Leergutbons verbummelt hat oder eine Kröte nicht überfahren will, wird sich jeder Mitarbeiter zweimal überlegen, ob er/sie die alte Dame wissentlich kostenlos mitnimmt bzw. ihr das erlaubt - das wäre ja Diebstahl am eigenen Unternehmen...
Dem kleinen Mitarbeiter mach' ich ja auch deswegen keinen Vorwurf.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

rob74 @ 20 Apr 2009, 15:27 hat geschrieben: Naja, in Zeiten, wo man gefeuert werden kann, wenn man zwei Leergutbons verbummelt hat oder eine Kröte nicht überfahren will, wird sich jeder Mitarbeiter zweimal überlegen, ob er/sie die alte Dame wissentlich kostenlos mitnimmt bzw. ihr das erlaubt - das wäre ja Diebstahl am eigenen Unternehmen...
Ich nehme mal an, dass auch in Hannover ein vermeintlicher Schwarzfahrer, der seine personalisierte Zeitkarte verloren oder sonst was hat, hier nicht mit einem erhöhten Beförderungsentgelt bestraft wird und ggf. mit einer Anzeige rechnen muss, sondern lediglich eine geringe Bearbeitungsgebühr bezahlen muss. Ein Diebstahl am Unternehmen liegt natürlich nicht vor, die Fahrgästin (o.k., das Wirt gibt's nicht) hatte ja eine Zeitkarte käuflich erworben.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

JNK @ 20 Apr 2009, 15:26 hat geschrieben: Zum fröhlichen Vermuten [...]

Natürlich kann es auch ganz anders gewesen sein. Aber mal so als Klopfzeichen, das kein Fall ist wie der andere und Details wegfallen, wenn der Chefredaktuer nur 10 Zeilen zubilligt. ;)
Nach so viel Spekulation (auch ich trug dazu bei) hätte ich jetzt gerne ein Videoband, das den ganzen Fall in voller Länge zeigt. Aber leider bleibt das ein Traum.
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Beitrag von glemsexpress »

An die spekulierer rate ich mal die beiden verlinketn Artikel zu lesen, da steht doch ganz eindeutig drinn was passiert ist:

Dame wird im real,- markt beraubt, woraufhin diese dann zum Ladendetektiv geht der sie an die Polizei weiterverweist. Ein Supermarktkunde fährt sie daraufhin zur Polizei, wo der Diebstahl aufgenommen wird und die Dame dann auch das erwähnte Angebot des Polizisten ausschlägt. Am Kundenzentrum angekommen werden ihr dann die 10€ abgeknüpft.

Übrigens:
Auch beim VVS muss man bei verlust einer Jahreskarte auch was blechen, bei Monatskarten gibts gar nichts. Und auch bei 2-maligen Verlust einer Jahreskarte gibts auch nichts mehr. Da sind die 10 € ohne Beleg ja schon ganz schön human.
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Beitrag von User Name »

hauseltr @ 20 Apr 2009, 13:44 hat geschrieben: Zitat: Die Mitarbeiter hätten oft keinen Mut, die Vorschriften der üstra etwas lockerer auszulegen, gibt Iwannek zu.

Woran das denn wohl liegt?
Schön (und treffend) formuliert...

Abgesehen davon bedeutet "Ältere Dame" nicht immer gleich "Unschuldslamm"! Menschen diesen Semesters sind oftmals ganz besonders dreist... Das nur so als Einwurf.

:ph34r:
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Personen die zwischen 1910 und 1939 geboren sind, kann man als überkorrekt ansehen, Nachgeborene bis ca. 1950 als korrekt. Diese würden niemals eine Leistung unentgeltlich in Anspruch nehmen. Ausgenommen davon natürlich private Hilfe. Und der Polizeibeamte ist nun mal nicht jemand aus dem privaten Umfeld. Das nur zur Psyche dieser Dame.

@ User Name

Dreist ist diese Generation mit Sicherheit nicht. Da musst Du schon ein paar Jährchen abziehen. :D (siehe oben) Aber ich will nicht weiter graben, sonst wird es O.T.
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Beitrag von chris232 »

Nein? Ist es nicht dreist im U-Bahnhof zu sagen dass jemand anders aufstehen soll weil man sich ja hinsetzen muss, wohingegen 5 Meter weiter noch die ganze Bank frei gewesen ist? Ist es nicht dreist, noch zur S-Bahn zu laufen (!) um dann dort jemand anderem den Platz "abzunehmen"?
Aber gut, ich weiß schon, es ist immer die böse böse Jugend <_<
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

chris @ 21 Apr 2009, 20:06 hat geschrieben: Nein? Ist es nicht dreist im U-Bahnhof zu sagen dass jemand anders aufstehen soll weil man sich ja hinsetzen muss, wohingegen 5 Meter weiter noch die ganze Bank frei gewesen ist? Ist es nicht dreist, noch zur S-Bahn zu laufen (!) um dann dort jemand anderem den Platz "abzunehmen"?
Aber gut, ich weiß schon, es ist immer die böse böse Jugend <_<
Die unflätigen Senioren gibt es natürlich, aber schlechter Charakter ist in jeder Altersschicht vertreten. Spielen wir also nicht Alt und Jung aus.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Um ehrlich zu sein: die Antwort lautet ja, es ist dreist. Deshalb gibt es ja auch keine "reservierten" Plätze mehr.
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Beitrag von chris232 »

Naja, nachdem bereits griechische Philosophen über dieses Problem zu berichten wussten, behaupt ich mal - es gibt immer ungefähr gleich viele Personen unter dem durchschnittlichen Freundlichkeitsstandard ;)
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Beitrag von Autobahn »

chris @ 21 Apr 2009, 20:06 hat geschrieben:Nein? Ist es nicht dreist im U-Bahnhof zu sagen dass jemand anders aufstehen soll weil man sich ja hinsetzen muss, wohingegen 5 Meter weiter noch die ganze Bank frei gewesen ist? Ist es nicht dreist, noch zur S-Bahn zu laufen (!) um dann dort jemand anderem den Platz "abzunehmen"?
Aber gut, ich weiß schon, es ist immer die böse böse Jugend  <_<
Es ist sicher nicht angebracht, jemanden von seinem Sitzplatz im Bahnof zu verscheuchen. Aber bedenke einmal, das fünf Meter für einen älteren Menschen soviel bedeuten können, wie für Dich 500 Meter.

Wie sagte doch meine Mutter an ihrem 85. Geburtstag:

Ich hätte nie gedacht, dass älter werden Schmerzen macht!

Wenn Du erst einmal dieses Alter erreicht hast- was ich Dir gönne - wirst Du auch so denken.
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Beitrag von Thomas089 »

Es wäre auch möglich, dass die alte Dame schon etwas an Altersstarrsinn leidet und daher die reale Situation nicht ganz überblicken konnte.

Da kommt dann schon recht leicht der Entschluss heraus: "Ich habe meine Fahrkarte verloren. Eine Einzelfahrkarte kommt nicht in Frage, denn eigentlich hätte ich ja eine Fahrkarte. Von der Polizei lässt man sich nicht fahren, was sollen denn da die Leute denken. Und von einem Beamten Geld annehmen gehört sich auch nicht." Und so weiter.

Andererseits muss ja ein Mitarbeiter eines Unternehmens, in diesem Fall des Verkehrsbetriebes, der zum Polizisten sagt "Die alte Frau kann einfach kostenlos fahren", heutzutage schon Angst haben, dass das ein arbeitsrechtliches Delikt ist. :(

Der Polizist hat sich wohl wirklich in jeglicher Weise bemüht. Aber was soll er denn machen, wenn die alte Dame partout nicht will. :blink:

Die Verkehrsbetriebe versuchen ja jetzt auch, die Sache gut zu machen. B)
Gruß, Thomas
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Beitrag von Thomas089 »

chris @ 21 Apr 2009, 20:06 hat geschrieben:Nein? Ist es nicht dreist im U-Bahnhof zu sagen dass jemand anders aufstehen soll weil man sich ja hinsetzen muss, wohingegen 5 Meter weiter noch die ganze Bank frei gewesen ist? Ist es nicht dreist, noch zur S-Bahn zu laufen (!) um dann dort jemand anderem den Platz "abzunehmen"?
Aber gut, ich weiß schon, es ist immer die böse böse Jugend  <_<
Es gibt natürlich alte Leute, die dreist sind und ihr Alter zu ihrem Vorteil ausspielen wollen.

Aber jetzt mal ein Beispiel eines alten Herrn aus meinem Bekanntenkreis, der die 80 überschritten hat. Wenn der mit seinen 2 Stöcken in die Straßenbahn steigt, dann kommt er so klapprig ins Schwanken, dass 3 Leute aufspringen und ihm ihren Platz anbieten. Für ihn ist ein Spaziergang in einem Park, den ich in 5 Minuten durchquere, ein voller Tagesausflug. Für so jemanden sind 5 Meter weiter zur nächsten Bank sicher keine Kleinigkeit mehr.
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Beitrag von chris232 »

Naja, die Bank lag eh auf dem Weg Richtung Haltepunkt des Zuges, von daher... Aber das ist jetzt wirklich bissl OT, und wiegesagt - ich glaub ned dass sich da was ändert, ich fluch ja selber auch schon oft genug über die gerade mal 5 Jahre jüngeren Schüler :ph34r:
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Beitrag von TramPolin »

chris @ 21 Apr 2009, 23:26 hat geschrieben: Naja, die Bank lag eh auf dem Weg Richtung Haltepunkt des Zuges, von daher... Aber das ist jetzt wirklich bissl OT, und wiegesagt - ich glaub ned dass sich da was ändert, ich fluch ja selber auch schon oft genug über die gerade mal 5 Jahre jüngeren Schüler  :ph34r:
Die Jugend war sicher schon immer so, der Hinweis auf das alte Griechenland ist ja bezeichnend. Auch in meiner Schulzeit vor 25 Jahren sagten die Lehrer, dass die jetzige Generation an Jugendlichen die mit Abstand schlimmste wäre. Und was sagt man heute: So schlimm war es noch nie. Es ist aber schwer vorstellbar, dass es seit Tausenden von Jahren immer wieder eine neue Steigerung gibt. Eher ändern sich die Arten der Untaten, man denke an die Trends wie Komasaufen und "Happy Slapping" (Mitschüler verprügeln, um ein Handyfilmchen drehen zu können).

Sicher ist Fakt, dass eingehend mit dem demograpischen Wandel (AKA Vergreisung) der prozentuale Anteil der Älteren immer höher wird. Damit dürfte klar sein, dass Ältere immer häufiger negativ auffallen, weil es einfach mehr Ältere gibt, die überhaupt auffallen können.

Da die Anzahl der Jüngeren geringer ist als früher udn derzeit allenfalls stagniert, müssten aber so argumentiert die Auffälligkeiten Jüngerer abnehmen - hmmm :blink:
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Beitrag von User Name »

Thomas089 @ 21 Apr 2009, 22:11 hat geschrieben: Es wäre auch möglich, dass die alte Dame schon etwas an Altersstarrsinn leidet und daher die reale Situation nicht ganz überblicken konnte.
"Altersstarrsinn" ist ein gutes Stichwort!

Davon abgesehen gibt es genügend Menschen (insbesondere Damen), die ihr offensichtlich höheres Alter in nahezu jeder Situation zu ihrem Vorteil auszunutzen versuchen.

"Ich bin alt, Sie sind jung. Sie müssen tun was ich sage!"

Ich habe genug ältere Herrschaften erlebt, deren Credo genau diese Aussage darstellt.

Richtig ist auch, dass nicht alle Menschen so sind. Pauschalisierungen sind hier also fehl am Platz. Das war aber auch nicht meine Absicht.

Jedoch: Unter der Annahme, dass nicht alle Menschen jenseits der 70 dreist sind, muss man auch berücksichtigen, dass es Leute geben kann, die eine entsprechende Mitschuld tragen (wie in diesem konkreten Fall). Nur weil die Frau 84 Jahre alt ist, heißt das noch lange nicht, dass ihr nichts angelastet werden kann.

Man sollte also auch hier ein wenig differenzieren und dem Zeitungsartikel nicht ohne weiteres hundertprozentigen Glauben schenken.
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