Urlaubsreisen mit der Bahn

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 6 Jun 2009, 18:29 hat geschrieben: Selbstverständlich kann man seine Urlaubsziele darauf ausrichten. Aber so mancher versteht in Erholung die Ruhe und Abgeschiedenheit von der Hektik des Alltags einer großen Stadt. [..]

O.K., man kann auch nach MeckPomm fahren und sich 14 Tage an den Strand legen :lol:, aber dann hat man Land und Leute nicht kennen gelernt :ph34r:
Wie gesagt, ich mache seit 23 Jahren Urlaub per öffentlichen Verkehrsmitteln. Als kleines Kind ging es immer nach Dänemark, und dort wurde mit Freunden ein Ferienhaus angemietet. Anreise: Per Bus.

Ebenfalls problemlos Urlaub ohne Auto kann man auch auf den ostfriesischen Inseln, Rügen, Sylt (hier waren waren wir keineswegs im überlaufenen Westerland, sondern im ruhigen Binz am Ende der Insel), Fischland-Darß-Zingst, der Bretagne (St. Malo), oder auch in Devon machen. Sämtliche Urlaube komplett ohne Auto - und nein, ich bin kein Strandhocker, etwa 2/3 der Urlaubstage wurden mit Besichtigungen und Ausflügen belegt, der Rest mit Wanderungen in der Umgebung. Der bei fast allen Zielen vorhandene Strand war übrigends nicht überfüllt. Die Fahrten selber waren in der Regel mit dem Bus, in wenigen Fällen auch mit der Bahn.

Und nein, die Ziele wurden nicht vorgefiltert nach Bustauglichkeit, nur die jeweilige Anfahrt zum Hotel/zur Pension haben wir natürlich vorher überprüft (gab da aber nie Probleme). Wir haben problemlos alle im voraus ausgewählten Ziele erreicht.

Aber klar - wenn man es nie ausprobiert hat kann man das natürlich nicht wissen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von 146225 »

In dieser Beziehung kann ich den Boris nur unterstützen: Ich habe auch nie anders Urlaub gemacht als per Bahn, Bus, zu Fuß oder mit einem Schiff und trotzdem schon vieles in Europa gesehen. Der letzte Urlaub war in Schleswig-Holstein, das Quartier in Glückstadt, und ich war eine Woche nur kreuz und quer zwischen Nord- und Ostsee unterwegs. Ich war auch in Flensburg ohne wie Autofahrer dort an meine Punkte denken zu müssen ;) , natürlich auf Sylt, und, und, und...

Immer wieder gerne denke ich auch an die Weitstreckenfahrten nach Italien oder Spanien zurück, so mit dem Zug bis Napoli oder Barcelona ist schon was schönes. Das verdient noch den Namen reisen, abends südlich München in den Schlaf zu sinken, und am nächsten Morgen kurz vor Rom zu erwachen.

Ach so, und je älter ich werde, desto mehr erkenne ich den Genußwert von Wegen zu Fuß. Zumindest den Schwarzwald werde ich sicher mal von Nord nach Süd zu Fuß erkunden, vielleicht auch mehr.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ Boris

Urlaub ohne Auto habe ich auch schon gemacht :lol: Mit dem Flieger ans Schwarze Meer, mit dem Bus zum Hotel. Der Rest war nur langweiliges Strandleben. Ist aber schon fast 40 Jahre her.

Die ostfriesischen Inseln kenne ich auch aus meiner Kindheit in den 50er Jahren. Damals hatte ich noch keine Auswahl über das Verkehrsmittel und meine Eltern packten mich ins Auto. Das blieb dann natürlich auf dem Festland stehen, denn die Inseln sind autofrei ;)

Ich behaupte ja nicht, dass es an manchen Orten unmöglich ist, ohne Auto Urlaub zu machen. Viele Dinge sind dort aber nur mit erheblichem Mehraufwand an Zeit und Körperkraft zu erreichen. Und da hapert es oft bei älteren Menschen. Als ich so alt war, wie Du heute, bin ich nachts mehrere Kilometer aus der Disco nach Hause gelaufen, weil keine Bahn mehr fuhr. Heute würde ich das nicht mehr schaffen.

Und glaube bitte nicht, dass mir das Auto fahren Spaß macht. Ebenso wenig Spaß empfinde ich bei einer Eisenbahnfahrt. Beides sind nur lästige Voraussetzungen für einen Ortswechsel.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 7 Jun 2009, 20:59 hat geschrieben: Urlaub ohne Auto habe ich auch schon gemacht :lol: Mit dem Flieger ans Schwarze Meer, mit dem Bus zum Hotel. Der Rest war nur langweiliges Strandleben. Ist aber schon fast 40 Jahre her.
Naja, wenn man nur Strandparty machen will, kann da aber der ÖPNV nichts dafür. Wobei ich das schwarze Meer nicht kenne und daher natürlich auch keine Aussage über den ÖPNV machen kann.

Nur wie gesagt: Bei sämtlichen meiner Urlaube am Meer lag ich NICHT am Strand (bin nämlich Strandmuffel :-) )
Ich behaupte ja nicht, dass es an manchen Orten unmöglich ist, ohne Auto Urlaub zu machen. Viele Dinge sind dort aber nur mit erheblichem Mehraufwand an Zeit und Körperkraft zu erreichen.
Der Aufwand war recht gering. Klar, man muss natürlich sich ein bisserl nachm Busfahrplan richten, aber in solchen Umgebungen ist der Takt in der Regel nicht so übel (Stundentakt reicht ja wenn man sich drauf ausrichtet). Die Wege zur Bushaltestelle waren auch immer recht kurz (in der Regel unter 5 Minuten), und am Zielort halten die Busse in der Regel auch in der Nähe von da wo man hinwill.

Also seid doch bitte so nett und glaubt mir jetzt mal dass das möglich ist, oder geht mal auf die Argumente ein, anstatt dauernd zu wiederholen "geht nicht". Wers nicht ausprobiert hat, kann hier IMHO nicht mitreden.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Taschenschieber »

Boris Merath @ 7 Jun 2009, 22:18 hat geschrieben: Also seid doch bitte so nett und glaubt mir jetzt mal dass das möglich ist, oder geht mal auf die Argumente ein, anstatt dauernd zu wiederholen "geht nicht". Wers nicht ausprobiert hat, kann hier IMHO nicht mitreden.
Ich hatte dieses Jahr Studienfahrt nach Neapel (ca. 1,5h mit dem zug von der Stadt entfernt) und ES GEHT! wir sind mit dem zug hin, mit dem Zug zurück und haben fast alle Ausflüge mit dem Zug gemacht.

Gut, es hat einiges Organisationstalent von unseren Lehrern gefordert, aber es ging und ich habe schon unangenehmere Schulausflüge erlebt :ph34r:

Insofern muss ich Boris hier echt Recht geben.
(Und wenn es selbst in Italien funktioniert ... :ph34r: )
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Boris Merath @ 7 Jun 2009, 23:18 hat geschrieben:Naja, wenn man nur Strandparty machen will, kann da aber der ÖPNV nichts dafür. Wobei ich das schwarze Meer nicht kenne und daher natürlich auch keine Aussage über den ÖPNV machen kann.

Nur wie gesagt: Bei sämtlichen meiner Urlaube am Meer lag ich NICHT am Strand (bin nämlich Strandmuffel :-) )


Der Aufwand war recht gering. Klar, man muss natürlich sich ein bisserl nachm Busfahrplan richten, aber in solchen Umgebungen ist der Takt in der Regel nicht so übel (Stundentakt reicht ja wenn man sich drauf ausrichtet). Die Wege zur Bushaltestelle waren auch immer recht kurz (in der Regel unter 5 Minuten), und am Zielort halten die Busse in der Regel auch in der Nähe von da wo man hinwill.

Also seid doch bitte so nett und glaubt mir jetzt mal dass das möglich ist, oder geht mal auf die Argumente ein, anstatt dauernd zu wiederholen "geht nicht". Wers nicht ausprobiert hat, kann hier IMHO nicht mitreden.
Vor 40 Jahren gehörte Bulgarien noch zum sozialistischen Ostblock. Klar gab es auch öffentliche Verkehrsmittel. Die wurden von Touristen aber nur selten genuzt, vor allem mangels Sprachkenntnis (und kyrillischer Schriftzeichen). Außer den Stränden und organisierten Ausflügen gab es nichts wirklich Interessantes zu sehen.

Natürlich kann man ohne Auto Urlaub machen. Aber es ist auch eine Frage der Gewohnheit, der persönlichen Einstellung und der Fitnes. Es soll ja auch Menschen geben, denen schon fünf Minuten Fußweg schwer fallen. Insofern kann es auch individuelle Gründe geben. Und Du kannst mir ruhig glauben, dass ich für jede Minute dankbar bin, in der ich nicht fahren muss.
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Beitrag von Auer Trambahner »

Ich hab schon alle Varianten durch.
Wien z.B. war mit der Bahn keine große Diskussion wert, da wär Autofahrt keine Alternative gewesen.
Der Urlaub in Dresden wurde wegen der eher untauglichen Reisezeiten (Hotel lag nicht direkt in DD) per Mietwagen angereist,
für die Stadtbesichtigungen war der nächstgelegene P+R die Wahl und dann per Straßenbahn rein.
Beim letztjährigen Urlaub wärs halt auch ein Bahnreise geworden, wenn das geplante Angebot noch verfügbar gewesen wär.
Nach Cadiz per Bahn ist dann schon eher für hartgesottene.

Nach Bochum zum Starlight Express wurde natürlich auch stilecht angereist.
Die Heimfahrt hat uns das Erlebnis, wie sich eine 111 von Stuttgart nach München mit einem langen IC abmüht beschert.
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
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Beitrag von JeDi »

Taschenschieber @ 8 Jun 2009, 10:49 hat geschrieben: Ich hatte dieses Jahr Studienfahrt nach Neapel (ca. 1,5h mit dem zug von der Stadt entfernt) und ES GEHT! wir sind mit dem zug hin, mit dem Zug zurück und haben fast alle Ausflüge mit dem Zug gemacht.
Wir sind hin geflogen und waren dann vor Ort mit dem ÖPNV mobil...
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

JeDi @ 8 Jun 2009, 11:00 hat geschrieben: Wir sind hin geflogen und waren dann vor Ort mit dem ÖPNV mobil...
Auch in Neapel?

Die Zugfahrt nach Neapel war auch recht angenehm, aber Circumvesuviana mit 30 Leuten + Gepäck ist nicht witzig :lol: Da wurde es dann schon etwas eng. Aber ansonsten ist alles rgendwie ganz ordentlich über die Bühne gegangen.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Taschenschieber @ 8 Jun 2009, 12:27 hat geschrieben: Auch in Neapel?
Japs.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

In der Regel passe ich mein Transportverhalten den Gegebenheiten des Reiseziels an. In USA, Australien, Kanada etc. bin ich /bzw. wir mit dem Mietauto unterwegs, da dort die öffentlichen Verkehrsmittel für einen Touristen nur in seltenen Fällen zu gebrauchen sind.

Aber sobald ein passables öffentliches Verkehrsnetz verfügbar ist, dann ist es auch meine erste Wahl, dieses zu benutzen. Und ich bin bisher immer sehr gut damit zurecht gekommen - und dabei kommt garantiert kein Strandurlaub heraus, weil mich das tödlich langweilen würde.

Das Schöne am Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist die unmittelbarere Nähe zum Reiseland. Man ist sozusagen mitten drin, weil man auch mal mit den Menschen kommunizieren muss und sich auf ihre Infrastruktur einlassen muss. Für mich ist das alles höchst interessant und Teil des Reiseerlebnisses.

Fährt man hingegen mit dem Auto durch die Gegend, dann ist es für mich immer so ähnlich, als ob man in seinem eigenen Wohnzimmer herumgondelt. Die fremde Fremde bleibt draussen vor der (Auto-)Tür. Für manche mag das wünschenswert sein, aber ich bevorzuge den unmittelbareren Kontakt mit dem Reiseland - zumindest, solange man nicht bei 45 Grad Hitze 30 Stunden im überfüllten Zug stehend unterwegs sein muss....
Wo ist das Problem?
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Taschenschieber @ 8 Jun 2009, 12:27 hat geschrieben: Auch in Neapel?

Die Zugfahrt nach Neapel war auch recht angenehm, aber Circumvesuviana mit 30 Leuten + Gepäck ist nicht witzig :lol: Da wurde es dann schon etwas eng. Aber ansonsten ist alles rgendwie ganz ordentlich über die Bühne gegangen.
Circumvesuviana is doch lustig - wir haben die nur mal von außen gesehen. Bei den ganzen offenen Türen während der Fahrt befürchteten die Lehrer, dass wir rausfallen könnten.
Zu unserer Unterkunft (abgewracktes Feriendorf an der Steilküste vor Sorrent) fuhren wir von München aus per Bus - hin 17,5, zurück 14 Stunden...
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

So ich versuche gerade (nach x Urlauben mit dem Auto dort) eine Möglichkeit zu finden meinen Spanienurlaub dieses Jahr mit dem Zug zu gestalten. Ziel ist Barcelona (bzw. von Barcelona ohne Probleme mit dem Regionalzug zu erreichen). Start (natürlich ;)) München.
Früher gabs mal nen Autozug München-Narbonne, den haben sie schon mal gestrichen. Mein Auto muss jetzt nicht unbedingt mit, aber das ist mir schon mal negativ aufgefallen.
Weiterhin gibts einige akzeptable Verbindungen über Zürich (nur einmal Umsteigen). Gut die 2,5h Stunden Wartezeit sind nicht optimal, aber besser als die um eine Stunde schnellere Verbindung über Mannheim und Bern, wo man sich aber auf die Pünktlichkeit des ICE verlassen muß, der 10 Minuten vor Abfahrt EN in Bern einschneien soll.
Mein Problem (und hier würd ich als Normalbürger schon wieder das Handtuch werfen, bevor ich richtig naß geworden bin, ich finde absolut keine Preisauskunft für die Strecke Zürich - Barcelona (oder alternativ Bern - Barcelona) im Nachtzug. Das einzige war ein Angebot einer E-Mail-Auskunft innerhalb 48h. Sollte das wirklich alles sein? Bei einem solchen Service sollen die sich nicht wundern, wenn ich wieder mitm Auto fahr.
PS.: Der Urlaub ist im September geplant.

PPS.: Kann sein, dass wir das Feriendorf so abgewrackt haben... :ph34r:
JeDi
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Beitrag von JeDi »

"Dein" EN schimpft sich Trenhotel Elipsos. Es gibt zur Wahl Single und Double (mit Du/WC im Abteil, Abendessen und Frühstück im Fahrpreis enthalten), Sp, T2 (Waschgelegenheit im Abteil, Frühstück inklusive), T4 (Waschgelegenheit im Abteil) oder Ruhesessel.

Der Spaß ist Globalpreispflichtig, TCV gilt nicht. Da gibts dann auch diverse Rabatte z.b. für Jugendliche, bei Hin- und Rückfahrt, oder wenn man ein ganzes Abteil bucht. Los gehts als Sparangebot im T4 für 70€ je richtung, man kann aber (Single, Hochsaison) auch 440 Euro pro Richtung ausgeben.
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Beitrag von JeDi »

Hot Doc @ 8 Jun 2009, 13:35 hat geschrieben: Früher gabs mal nen Autozug München-Narbonne, den haben sie schon mal gestrichen. Mein Auto muss jetzt nicht unbedingt mit, aber das ist mir schon mal negativ aufgefallen.
War ein UEx, du konntest also auch ohne Auto mit.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Erstmal Mercidir!
Das mit dem Namen hab ich auch noch rausgefunden, Globalpreispflichtig auch, aber was das bedeutet ist mir bis jetzt nicht wirklich klar (und ich bin jetzt weder der letzte Depp was Internetnutzung angeht, noch bin ich ein komplett unbeschriebenes Blatt, was die Bahn betrifft).
Kannst du mit noch nen Link sagen/schreiben, wo ich mir das ganze für meine Termine raussuchen kann?
War ein UEx, du konntest also auch ohne Auto mit.
Eben, genau deshalb hab ich den auch gesucht. Weil ich damals n Auto brauchte, wars aber für uns zu teuer, diesmal kann ich evtl. drauf verzichten.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Bei der Fahrkartenausgabe des Vertrauens oder unter http://www.elipsos.com. (Oder du stellst die Daten im Tarifforum ein und wir schauen)

Globalpreis heißt, dass der Preis immer gleich ist, egal, wie weit du fährst. Außerdem ist ein Globalpreis Fahrkarte+Reservierung+Zuschlag+Bettkarte in einem.
Im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass du die Fahrkarte in Zürich stückeln müsstest. Da an ein ES zu kommen dürfte bei frühzeitiger Buchung aber auch kein Problem sein. Im Idealfall fährst du also für 39€ in der 2. oder 49€ in der 1. Klasse nach Zürich, und für 70€ im T4 weiter nach Barcelona.
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Musikus
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Beitrag von Musikus »

Autobahn @ 7 Jun 2009, 20:59 hat geschrieben: Und glaube bitte nicht, dass mir das Auto fahren Spaß macht. Ebenso wenig Spaß empfinde ich bei einer Eisenbahnfahrt. Beides sind nur lästige Voraussetzungen für einen Ortswechsel.
Wenn man auf Reisen geht, ist das aber die falsche Einstellung. Eine Anreise mit Bus oder Bahn ist weit mehr als die Zurücklegung von Kilometern. Man schließt interessante Bekanntschaften, erlebt das eine oder andere Abenteuer, bemerkt, wie sich die Landschaft um einen ändert und lernt vor allem viel vom einheimischen Leben seines Reiselands kennen.

Um ein Beispiel zu geben, nach Sardinien zu fliegen und dort mit dem Auto herumzufahren war nicht besonders berauschend, da es die gleiche Prozedur wie überall auf der Welt ist.
Aber mit dem Zug nach Rom zu fahren, und dann mit der Fähre überzusetzen ein ganz anderes Erlebnis, man merkt, dass man eine Insel bereist.
Das man nicht überall bequem mit Bus und Bahn hinkommt, fällt da kaum ins Gewicht. Anders gesprochen, nicht das Wo zählt, sondern das Wie.

Und außerdem gibt es auch Gegenden, in die man besser mit dem Zug oder Bus kommt, seien es manche Alpentäler oder Cinque Terre in Italien.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Musikus @ 8 Jun 2009, 14:42 hat geschrieben:Wenn man auf Reisen geht, ist das aber die falsche Einstellung. Eine Anreise mit Bus oder Bahn ist weit mehr als die Zurücklegung von Kilometern. Man schließt interessante Bekanntschaften, erlebt das eine oder andere Abenteuer, bemerkt, wie sich die Landschaft um einen ändert und lernt vor allem viel vom einheimischen Leben seines Reiselands kennen.
Es ist auch eine Sache der inidviduellen Vorlieben. Auch mit dem PKW/Reisemobil bemerkt man, wie die Landschaft sich wandelt. Mit dem Auto kann man mehr als mit Zug oder Bus die Reise unterbrechen, die Reiseroute oder das Ziel ändern usw. Dabei kann man auch interessante Leute kennenlernen. Man kann auch noch das Fahrrad hinzurechnen, das ist aber eher etwas für sportliche Menschen.

Es ist sicher richtig, dass der "Normale" Autourlauber das Ziel so schnell wie möglich erreichen will, aber nicht alle.

Ich erinnere mich an eine zweiwöchige Tour mit dem Auto. Vom Ruhrgebiet aus ging es bis Zürich, dort die Gegend unsicher gemacht und irgendwann ins Hotel. Mit vielen Stops ging es über Lugano, Mailand und Genua in irgendein Hotel an der Küste. Natürlich nicht vorgebucht und auf Gut Glück vor Ort gesucht. Abenteurlich war das Zimmer. Es war pikkobello, aber eigentlich nur für Personal vorgesehen. In den nächsten Tagen ging es dann über ganz kurze Etappen an der französischen Mittelmeerküste entlang. Wo es mir gefiel, bin ich eben geblieben, die kürzeste Etappe betrug gerade mal 20 Km ;). In Spanien besuchte ich für eine Übernachtung mein Eltern im angemieteten Ferienhaus und fuhr über Andorra und Paris in mehreren Etappen zurück. Es war nichts vorgeplant und alle Hotels habe ich mir spontan ausgesucht und ich hatte keine Probleme mit dem Gepäck.

Gut, man muss natürlich gewillt sein, das Fahrzeug selbst zu lenken. Das ist sicher nicht jedermanns Sache.

Ich gebe zu, dass ich noch niemals eine Urlaubsreise mit dem Zug gemacht habe, wohl aber längere Einzelfahrten. Negative Erlebnisse hatte ich zu Bundesbahnzeiten dabei nicht. Sicher kann man auch mit der Bahn in mehreren Etappen reisen. Doch der Spontanität sind dabei Grenzen gesetzt. Wenn ich im Vorbeifahren eine interessante Stelle sehe, kann ich nicht mal eben die Notbremse ziehen und aussteigen. :o. Bahnhöfe gibt es in der Regel nur in Städten, Städtereisen sind aber nicht in meinem Interesse.

Bei Flugreisen stimme ich Dir zu. Darum habe ich auch seit über 30 Jahren keine mehr unternommen.
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Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 8 Jun 2009, 19:08 hat geschrieben: Bahnhöfe gibt es in der Regel nur in Städten, Städtereisen sind aber nicht in meinem Interesse.
Man merkt dass Du nicht oft mit der Bahn fährst.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Ionenweaper »

Boris Merath @ 9 Jun 2009, 00:06 hat geschrieben: Man merkt dass Du nicht oft mit der Bahn fährst.
Naja, in kleinen Orten sind das oft nur Haltepunkte. ;)
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Beitrag von Autobahn »

Boris Merath @ 9 Jun 2009, 00:06 hat geschrieben:Man merkt dass Du nicht oft mit der Bahn fährst.
Das habe ich auch niemals bestritten. Ich finde es auch in Ordnung, wenn Du und andere Menschen gerne mit der Bahn fahren.

Als Rheinländer sage ich: "Jedem Dierken sen Plesierken" (auf Hochdeutsch: Jedem sein Vergnügen).

Eigentlich finde ich es schade, dass ich einer Bahnreise so wenig abgewinnen kann. Aber der Lebenslauf und die persönlichen Interessen haben es so programmiert.
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Beitrag von rautatie »

Autobahn @ 9 Jun 2009, 02:47 hat geschrieben:Eigentlich finde ich es schade, dass ich einer Bahnreise so wenig abgewinnen kann. Aber der Lebenslauf und die persönlichen Interessen haben es so programmiert.
Geht mir umgekehrt so mit Autoreisen. Ich finds auch schade, dass ich Autoreisen so wenig abgewinnen kann. Vor allem finde ich es schade, dass ich nur sehr ungern selbst ein Auto steuere. Aber selber Auto zu fahren ist für mich stressig, nervig und lästig. Da geht jeder Erholungseffekt flöten...
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Beitrag von Taschenschieber »

Circumvesuviana ist [ul]echt[/ul] lustig...

Bei uns waren alle Türen zu. Aber auf halben Weg nach Sorrent (Torre del Greco) ist einmal unser Zug verendet... Gut, hatte ich Gelegenheit, mal ein paar Fotos zu machen. Alles in allem ist das Ganze aber nicht unangenehmer als Quietschfahren in München (nur die Münchener TFs fahren etwas sanfter an...)

Jetzt wird's aber echt OT.

Gruß,

Taschenschieber
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