[B] Zugausfallquote um 50% gestiegen
- Larry Laffer
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ChristianMUC @ 12 Jun 2009, 00:12 hat geschrieben:Schön - und um das ganze Mal mit einer anderen Zahl im Vergleich zu sehen: wieviele Züge fährt die S-Bahn Berlin denn in einem Jahr so?
Taktverdichtungen und Ausdünnungen über den Zeitraum von einem Jahr? Welche Erkenntnis erhoffst Du Dir davon?ET423 @ 12 Jun 2009, 02:22 hat geschrieben:Genau! Noch interessanter wären eventuelle Taktverdichtungen oder auch Ausdünnungen in demselben Zeitraum. Ohne Vergleichsdaten sagen die Zahlen wie so oft nichts aus.
Was ich so auf die schnelle gefunden hab:
http://www.s-bahn-berlin.de/unternehmen/fi...rofil/index.htmWir erbringen mit unseren 15 Linien mehr als 40 Prozent der Verkehrsleistung im öff entlichen Personennahverkehr
der Hauptstadt. Auf 332 Kilometern Streckennetz fahren am Tag durchschnittlich mehr als 2.800 Züge – auf den Hauptachsen sogar im Drei- bis Fünfminutentakt. Eine logistische Mammutaufgabe. Aber eine Aufgabe, die wir jeden Tag aufs Neue anpacken.
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Hm, da wäre dann die Ausfallquote innerhalb eines Jahres von 0,06 % auf 0,09 % gestiegen.
Ich bin schon der Meinung, dass da Handlungsbedarf besteht, zumal es bei der S-Bahn Berlin Gerüchten zufolge Linien geben soll, auf denen nur einmal pro Woche ein Zug verkehrt.
Wenn der dann gerade zu den 0,09 % gehört, dann ist das schon ganz schön ärgerlich für die Fahrgäste! :ph34r:
Ich bin schon der Meinung, dass da Handlungsbedarf besteht, zumal es bei der S-Bahn Berlin Gerüchten zufolge Linien geben soll, auf denen nur einmal pro Woche ein Zug verkehrt.
Wenn der dann gerade zu den 0,09 % gehört, dann ist das schon ganz schön ärgerlich für die Fahrgäste! :ph34r:
Der Niedergang der Berliner S-Bahn (Berliner Morgenpost)
Hier der ArtikelSeit einigen Monaten jedoch häufen sich die Beschwerden der Fahrgäste über zu volle, verspätete oder gar ganz ausgefallene Züge. Auch objektiv gemessen geht es mit der S-Bahn bergab. Das belegt eine aktuelle Analyse des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB), der regelmäßig die Zuverlässigkeit von Bussen und Bahnen in der Stadt überprüft. Fuhren 2004 noch 96,5 Prozent aller S-Bahn-Züge pünktlich, waren es 2008 nur noch 92,8 Prozent der Züge (siehe Grafik). Geradezu ein Desaster war die erste Januarwoche dieses Jahres. Nach einem Wintereinbruch und Frostgraden bis zu minus 20 Grad fielen 2500 von 15 000 geplanten Zugfahrten aus. 4700 Züge fuhren teilweise mit bis zu 45 Minuten Verspätung.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
- Larry Laffer
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Naja, daß die Berliner Probleme auf einem extrem hohen Niveau haben, ist ja wohl allgemein bekannt. Im Vergleich dazu die Zugausfallquoten der "S-Bahn" Rhein-Ruhr im VRR.
Unvorhersehbare Ausfälle 2006: 1,19%
Unvorhersehbare Ausfälle 2007: 2,85%
Unvorhersehbare Ausfälle 2008: 1,83%
Wobei im Jahr 2007 natürlich der Orkan Kyrill und der GDL-Streik ins Gewicht fallen. Insbesondere auch, weil die DBAG bei der leistesten Streikandrohung gleich für Tage den Betrieb eingestellt hat.
Unvorhersehbare Ausfälle 2006: 1,19%
Unvorhersehbare Ausfälle 2007: 2,85%
Unvorhersehbare Ausfälle 2008: 1,83%
Wobei im Jahr 2007 natürlich der Orkan Kyrill und der GDL-Streik ins Gewicht fallen. Insbesondere auch, weil die DBAG bei der leistesten Streikandrohung gleich für Tage den Betrieb eingestellt hat.
Kunden - Ein bei der DBAG völlig unbekannter Begriff für "Beförderungsfälle"
Richtig - und U-Bahn, Tram, Bus und allen voran die Autofahrer waren selbstverständlich auf die Minute, ach was sag ich, auf die Sekunde pünktklich! Unfälle? Schwachsinn, es hat doch jeder vorher für 2000€ seine Pirelli-Winterreifen gekauft, dazu Streusalz für 60€ und einen Kettensatz für 200€. Aber wenn man dann seine drei Euro für 'ne Fahrkarte ausgibt und der is mal paar Minuten zu spät? Weltuntergang... :oiseasy:Autobahn @ 12 Jun 2009, 09:58 hat geschrieben: Nach einem Wintereinbruch und Frostgraden bis zu minus 20 Grad fielen 2500 von 15 000 geplanten Zugfahrten aus. 4700 Züge fuhren teilweise mit bis zu 45 Minuten Verspätung.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck
Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Das Problem werden wahrscheinlcih nicht nur die Zugausfälle sein, sprich wenn überhaupt kein Zug kommt, sondern die Fahrzeugausfälle, bzw. die ungenügende Reserve, sprich wenn nur der halbe Zug kommt. Dann wirds halt etwas kuschelig.
Für gnadenlose Vertaktung und strategische Ausbauten!
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Ich war in der fraglichen Woche im Januar in Berlin - mit Ruhm bekleckert hat sich die S-Bahn da ganz sicher nicht. Es war verdammt kalt, okay. Allerdings auch nicht wesentlich kälter als in anderen Wintern. Klar gibt es bei derartigen Temperaturen mehr Ausfälle an Fahrzeugen, aber für solche Fälle hat man normalerweise eine gewisse Betriebsreserve. Die scheint die Berliner S-Bahn derzeit nicht zu haben.Geradezu ein Desaster war die erste Januarwoche dieses Jahres. Nach einem Wintereinbruch und Frostgraden bis zu minus 20 Grad fielen 2500 von 15 000 geplanten Zugfahrten aus. 4700 Züge fuhren teilweise mit bis zu 45 Minuten Verspätung.
Trotz allem: das war punktuell an drei Tagen so, daraus für das ganze Jahr was abzuleiten ist unsinnig. Die Berliner jammern nach wie vor auf recht hohem Niveau. Verbessern lässt sich aber auch hier etwas, die Qualität der Leistungen geht augenscheinlich ja eher nach unten derzeit.
Naja, ich erinnere mich an einen Wintereinbruch in Stuttgart, muss 2005 oder 2006 gewesen sein. Da gab es tage, da hielten zwei züge *pro Tag* an einem Bahnhof. Wenn überhaupt. Selbst wenn ich mit meinem Auto eine durchschnittsgeschwindigkeit von 10 km/h fahre, bin ich schneller. Wenn ich LAUFE bin ich schneller. Hinterher wurde mir auch erzählt, das es an den Tagen praktisch keiner ohne Auto ins Büro geschaft hat. Zugegebener Maßen haben auch einige AUtofahrer auf die Fahrt "verzichtet", aber Bahnfahrer waren erheblich mehr betroffen. Dumme sache, sowas.Richtig - und U-Bahn, Tram, Bus und allen voran die Autofahrer waren selbstverständlich auf die Minute, ach was sag ich, auf die Sekunde pünktklich!
Ausserdem kann man sich mit dem Auto auf einen Wintereinbruch vorbereiten (Geht von Winterreifen über Schneeketten über Alternativrouten suchen usw.). Wenn man Bahnfahrer ist, ist die einzige mögliche Vorbereitung wohl: Quad kaufen. *g*
Zugeben muss mal allerdings wohl: Nicht mit der Bahn fahren (weil keine Fährt) ist in solchen fällen definit Sicherer als mit dem Auto fahren. Selbst wenn man selber alles beachtet gibt es beim Auto immer Idioten, die das nicht tun.
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Warum können Züge eigentlich bei Schnee, Eis und Kälte nicht fahren? Das sie langsamer fahren müssen, kann ich ja noch verstehen, aber eigentlich sieht das so aus, als würden sie praktisch garnicht fahren können. Wie bekommen die Schweizer das hin? Oder die Russen? Woher kommen die alten Bilder von Zügen, bei denen sich links und rechts schneemassen so hoch wie die Lok selber auftürmen und das ding fährt? Warum gibt es Weichenheizungen und jeden Winter frieren die Weichen trotzdem ein? Warum sieht es jedes Jahr so aus, als seien die DB und andere Verkehrsunternehmen im Sommer von den hohen Temperaturen, im Herbst vom Laub auf den Schienen und im Winter von der Kälte überrascht? Und warum können sie sich in solchen Fällen auf höhere Gewalt berufen und ein Autofahrer muss (mindestens) Winterreifen (SOmmerreifen) aufzeihen? Ich glaube, das könnte man noch ne weile so weiter machen.
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Mit der Berliner S-Bahn beschäftigt sich nun auch die EU-Kommission. Die Grünen haben eine Beihilfebeschwerde eingereicht, weil sie in dem Verkehrsvertrag zwischen dem Land Berlin und der S-Bahn Berlin eine unzülässige Beihilfe zur Finanzierung eines Börsengangs sehen.
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