Taschenschieber @ 27 Jun 2009, 18:21 hat geschrieben:
Wenn ich 2005 schon zur BT-Wahl hätte gehen dürfen, würde ich mich bis heute ärgern, weil die "Partei meines Herzens" SPD alle mit der MWST-Erhöhung besch***** hat. Mit Ehrlichkeit kriegt man halt keine Stimmen - leider.
Ich war ja früher mal von der SPD überzeugt, aber das ist lange her, denn Ehrlichkeit ist keine Tugend der SPD (mehr). Die Mehrwerststeuererhöhung war ja an Dreistigkeit nicht zu überbieten. Erst dagegen hetzen "Merkelsteuer" und dann noch einen Punkt draufschlagen.
Die Mehrwertsteuererhöhung, naja, wäre nur sinnvoll gewesen wenn man die Abgabenlast für die Normalbürger drastisch gesenkt hätte. Deutschland hat, wie ich gelesen habe, die höchste Abgabenlast für Normalverdiener, während Gut- und Niedrigverdienende so schlecht nicht abschneiden. Der Mittelstand darf das Land finanzieren.
Jetzt ist wieder Wahlkampf und keiner spricht die Wahrheit aus. Nach der Wahl wird es massive Steuererhöhungen geben, um unnütze Wahlgeschenke wie die Abwrackprämie zu bezahlen. Natürlich darf man auch die Fehler anderer bezahlen und die machen munter weiter, die Zockerei geht doch schon längst wieder los, man hat ja den dummen Steuerzahler der das Risiko übernimmt.
Statt nach der Wahl wieder die Verbrauchssteuern zu erhöhen, wie ja die Wirtschaftslobby schon offen fordert, sollte man lieber den Spitzensteuersatz erhöhen, das hat heute erst, laut Tagesschau, der Herr Böhmer gefordert und der steht nicht im Verdacht links zu sein. Eine Mehrwertsteuererhöhung würde doch bloß wieder die Normalbürger treffen und die sind schon genug betroffen und leiden unter ständigem Reallohnverlust.
Die Lohnzurückhaltung in der Aufschwungphase war für die Katz, es hat nichts gebracht, während man sich oben die Taschen vollgeschlagen hat, sind die Normalverdiener die dummen, egal ob es gut oder schlecht läuft.
Taschenschieber hat geschrieben:
Und Parteien, die ihre Wähler anlügen, einfach abwählen...
Dann ist der Bundestag aber ziemlich leer
Taschenschieber hat geschrieben:
Auch die Wiedervereinigung wäre ohne diese Lüge (wahrscheinlich Kohl, oder? *dumme Frage*) wahrscheinlich von vielen Wessis abgelehnt worden.
Auch wenns keiner hören will, es war einfach alles zu überstürzt. Man kann nicht von heute auf morgen zwei unterschiedlich entwickelte Staaten zusammenfassen und hoffen dass sich alles von selbst entwickelt. Es wurden viele Fehler gemacht, auf beiden Seiten. Außerdem hätte man die Wiedervereinigung niemals über die Sozialkassen finanzieren dürfen.
Taschenschieber hat geschrieben:
"Steuern senken" ist halt nicht immer möglich.
Das stimmt, der Staat hat aber in guten Zeiten nichts beiseite gelegt und wenns schlecht läuft fällt nichts besseres ein als die eh schon stark belasteten Bürger wieder anzuzapfen.
Steuern senken, das dürfte unrealistisch sein, aber man wird verlangen können und dürfen dass die ungerechte und für mich arbeitnehmerfeindliche "Kalte Progression" abgeschafft wird, die genau die Normalverdiener belastet! Und ausgerechnet die angebliche Arbeiterpartei SPD sperrt sich dagegen. Die Kalte Progression ist eine Frechheit gegenüber allen hart arbeitenden Menschen. Jede Lohnerhöhung wird dadurch so gut wie aufgefressen, ein schlag ins Gesicht.
Taschenschieber hat geschrieben:
OffTopic: Gab's da in anderen Bundesländern nicht mal Schilder "Wählt BayernPartei, wenn Ihr Bayern los werden wollt"? :ph34r:
Klick mich!
Ich finde das ja richtig kreativ von der BP, das spricht nämlich die vielen "Bayernhasser" in Deutschland an. Die meisten sind natürlich einfach nur zu dumm einen Fußballverein von einem Bundesland zu unterscheiden und werfen alles in einen Topf.
Finde ich sehr witzig wenn man sich auch selbst aufs Korn nehmen kann.
Autobahn hat geschrieben:
Hier ist ja eine ganze Menge zusammengeschrieben worden. Es ist schon möglich, dass Bayern heute ein eingenständiger Staat innerhalb der EU sein könnte. Aber wie war es 1949? Ich will nicht bösartig werden, aber das Herz des Wiederaufbaus schlug nicht in Bayern, sondern im Ruhrgebiet. Und damals haben Sepp und Zenzi kräftig vom Länderfinanzausgleich profitiert. Ein wenig Dankbarkeit wäre angebracht.
Ich denke dass man durchaus dankbar ist, allerdings wurde dieses Geld dass man erhalten hat mehrfach zurückgezahlt. Bayern zahlt heute in einem Jahr mehr in den Finanzausgleich ein als es jemals erhalten hat.
Ist auch in Ordnung, die starken Staaten unterstützen die Schwachen. Mich ärgert nur dass sich viele Bundesländer darauf ausruhen Nehmerländer zu sein. Bayern hat sich den Status als Geberland hart erarbeitet und daher verstehe ich nicht wieso andere Länder das Geld nicht nutzen um weniger auf diese Abgaben angewiesen zu sein. Sachsen macht das sehr gut, ich denke das Land ist auch für einige westliche Bundesländer eine Richtschnur (dass in Sachsen eine Partei im Landtag ist die da nichts verloren hat, steht auf einem anderen Blatt).