2.Tunnel für München wirklich nützlich?

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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

Wieviele Güterzüge fahren eigentlich über den Südring? und: Warum fahren die überhaupt durch die Stadt?
Von Norden und Westen kommende Züge nach Riem Ubf fahren zwangsweise durch die Stadt, nachdem es Richtung Riem keine Verbindung vom Nordring gibt. Gleiches gilt für die Güterzüge Richtung Mühldorf. Außerdem fahren Züge, die Laim Rbf und/oder München Ost Rbf anfahren zwangsweise über den Südring. Dazu kommen dann noch Züge die im Prinzip (vorbehaltlich Kapazität) auch über den Nordring fahren könnten.
So weit ich weiss, gibt es im Kernbereich von München keinen einzigen Industrie- oder sonstigen betrieb, der einen Bahnanschluss benutzt
Es gibt in München Süd mehrere Anschließer, zudem werden dort "Übergaben" Richtung Ost(en/bahnhof) zusammengestellt. Ansonsten: Siehe oben.

Was den Zirkus Krone betrifft: Der war nie Großkunde. Es fuhren ja nicht jeden Tag Zirkuszüge ab München.

Damit fehlen nur noch die Umsteige-Bahnhöfe Poccistr. und Kolumbusplatz, an denen ja anscheinend genug Platz wäre für 4 Gleise
Poccistraße: Wenn Du den S-Bahnhof in halbwegs fußläufiger Entfernung zur gleichnamigen U-Bahnstation legen willst, muß die Station auf Höhe der Brücke über die Lindwurmstrasse entstehen. Dort ist für vier Gleise (und Bahnsteige!) meiner Einschätzung nach nur Platz, wenn Du die dortige Westeinfahrt des Südbahnhofs entsprechend teilweise rückbaust. Nicht optimal.

Kolumbusplatz: Wenn hier eine Verbindung zur U-Bahn bestehen soll, müßte die Station zwischen bzw. auf den Brücken über die Pilgersheimer Straße und Humboldtstraße entstehen. Vier Gleise wären hier im Prinzip machbar. Aber teuer, denn die Brücken und der Bahndamm (die Strecke liegt dort etwa vier Meter über dem Straßenniveau) müßten aufwendig verbreitert werden. Der Damm darf zudem nicht breiter sondern nur steiler werden weil direkt an dessen Rand die Plattnerstraße und Hebenstreiterstraße verlaufen.
Alternativ könnte man die Station östlich der Humboldtstraße bauen. Auch nicht billig, da zum Teil im Einschnitt gelegen.


(Überholgleise an der Poccistraße und am Kolumbusplatz)
so dass der Reginalzugverkehr ungestört überholen kann
Damit schaffst Du eine bei Verspätungen sehr wackliges Betriebskonzept. Und die S-Bahnen müssen bei Überholungen mehrere Minuten im Überholgleis stehen (je nach Blockabstand).


Ich selbst hätte mich auch über eine S-Bahn auf dem Südring gefreut. Dann aber "richtig", mit eigenen Gleisen für die S-Bahn. Mit aller Kraft irgendwelche halben Lösung zu fordern halte ich für unsinnig. Der S-Bahnausbau sollte nicht auf Kosten des Regional- und Güterverkehrs gehen.


(Bestehender Tunnel)
Eine Sparversion hätte 2 Fahrgleise zwischen den Halten und 4 Haltegleise an den Halten
Das wäre fast genauso aufwendig und schwer zu realisieren wie den bestehenden Tunnel auf vier Gleise zu erweitern.
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Laut einem Bericht in der heutigen Ausgabe der Abendzeitung sollen diese Woche am Mittwoch mit den Probebohrungen zur Baugrunduntersuchung begonnen werden. Dies ist dem Bericht zu Folge Voraussetzung für das Planfeststellungsverfahren. Die ersten Bohrungen sollen im Hauptbahnhof im Bereich des Bahnsteigs von Gleis 22/23 stattfinden. (?!)

Wenn die Bohrungen wirklich im Verlauf der späteren Trassierung erfolgen sollen, dann kommt mir der Bericht etwas merkwürdig vor. Die Luisenstraße, wo die Strecke doch verlaufen soll, ist ein Stückerl weiter nördlich.... Wenn ich Zeit und Lust habe, schaue ich vielleicht am Mittwoch mal am Hauptbahnhof vorbei.
Beste Grüße usw....
Christian


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andreas
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Beitrag von andreas »

gibts jetzt schon einen genauen trassenverlauf für den zweiten tunnel?
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

andreas @ 23 Mar 2004, 16:31 hat geschrieben: gibts jetzt schon einen genauen trassenverlauf für den zweiten tunnel?
Auf den Meter genau wissens die Herren in den Anzügen wohl selber noch nicht. Es soll aber wohl so laufen, daß er ungefähr nördlich parallel zum alten Tunnel laufen soll mit den Stationen Hauptbahnhof (wie gehabt) und Marienhof (etwas nördlich vom Marienplatz). Danach soll er weiterverlaufen (ohne weiteren Halt) bis zum Ostbahnhof.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Baseman
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Beitrag von Baseman »

ET 423 @ 23 Mar 2004, 17:17 hat geschrieben: Auf den Meter genau wissens die Herren in den Anzügen wohl selber noch nicht. Es soll aber wohl so laufen, daß er ungefähr nördlich parallel zum alten Tunnel laufen soll mit den Stationen Hauptbahnhof (wie gehabt) und Marienhof (etwas nördlich vom Marienplatz). Danach soll er weiterverlaufen (ohne weiteren Halt) bis zum Ostbahnhof.
Ich finde das nicht sehr geistreich... man sollte auch den Stachus, sowie Isartor und Rosenheimer Platz mit dem zweiten Tunnel erreichen können...
cretu

Beitrag von cretu »

Für S-Bahnfahrende, die von West nach Ost müssen oder anders herum könnte sich durch die geringere Haltestellenanzahl eine Fahrzeitverkürzung von 2-4 Minuten ergeben. Dies wird führ einige Fahrgäste durchaus spannend sein!
Thomas089
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Beitrag von Thomas089 »

Ich finde das nicht sehr geistreich... man sollte auch den Stachus, sowie Isartor und Rosenheimer Platz mit dem zweiten Tunnel erreichen können...
Es sollte, so wie anfangs geplant, ein Halt am Lenbachplatz und ein weiterer Halt am Max-Weber-Platz sein. Isartor und Rosenheimer Platz sind aufgrund des Trassenverlaufs nicht möglich und, da sie von etwas geringerer Bedeutung sind, auch nicht notwendig. Allerdings würden diese zusätzlichen Halte der U5 eine große Zahl an Fahrgästen kosten.


Für S-Bahnfahrende, die von West nach Ost müssen oder anders herum könnte sich durch die geringere Haltestellenanzahl eine Fahrzeitverkürzung von 2-4 Minuten ergeben. Dies wird führ einige Fahrgäste durchaus spannend sein!
Diese Fahrzeitverkürzung geht aufgrund der sehr tiefen Lage des Tunnels locker wieder verloren, da man beim Ein- und Aussteigen entsprechend lange Rolltreppenwege in Kauf nehmen muss. Lediglich beim Umsteigen auf die U-Bahn mag das nicht so sein.

Viele Grüße,
Thomas
Gruß, Thomas
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Baseman @ 23 Mar 2004, 17:21 hat geschrieben: Ich finde das nicht sehr geistreich... man sollte auch den Stachus, sowie Isartor und Rosenheimer Platz mit dem zweiten Tunnel erreichen können...
bis einschließlich Hackerbrücke läufts auch mit allen Stationen parallel zur "alten" Stammstrecke. Wenn du unbedingt zum Stachus willst, steigste halt an der Hackerbrücke um. Da kommt dann eh alle paar Minuten ne Sause. Also ich empfinde das nicht als schlimm, daß so gut besuchte Stationen wie Isartor und Rosenheimer Platz nicht mehr angefahren werden (da steigt ja eh kaumer ein/aus). Einzig und alleine um den Stachus ist es ein bißchen schade, stellt doch der Stachus zusammen mit dem Marienplatz den Anfang und das Ende der Fußgängerzone dar. Ansonsten sind diese Pläne aber IMHO gut und für die Voraussetzungen, unter denen das gemacht werden soll, eigentlich nicht schlecht durchdacht. ;)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
andreas
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Beitrag von andreas »

diese trassenführung dürfte der u5 schon wehtun (und die pasinger verlängerung überflüssig machen.
was spricht/sprach gegen ne südliche trasse über sendlinger tor?
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Matze-MUC
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Beitrag von Matze-MUC »

ET 423 @ 23 Mar 2004, 18:32 hat geschrieben:Einzig und alleine um den Stachus ist es ein bißchen schade, stellt doch der Stachus zusammen mit dem Marienplatz den Anfang und das Ende der Fußgängerzone dar. Ansonsten sind diese Pläne aber IMHO gut und für die Voraussetzungen, unter denen das gemacht werden soll, eigentlich nicht schlecht durchdacht. ;)
Aber ich glaube irgenwo mal gelesen zu haben daß der Stachus von der Haltestelle Hbf auf der 2. Stammstrecke zwecks der sehr tiefen Lage) sowieso durch einen Zugang erreichbar sein soll.
Selbst wenn nicht, sind es ja nur ein paar Meter zu gehen.
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Beitrag von Thomas089 »

ET 423 @ 23 Mar 2004, 18:32 hat geschrieben: Wenn du unbedingt zum Stachus willst, steigste halt an der Hackerbrücke um.
Hackerbrücke ist nicht. Ich glaube, zwischen Laim und Hauptbahnhof (Luisenstr.) wird durchgefahren.

Viele Grüße,
Thomas
Gruß, Thomas
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Matze-MUC @ 23 Mar 2004, 18:52 hat geschrieben: Aber ich glaube irgenwo mal gelesen zu haben daß der Stachus von der Haltestelle Hbf auf der 2. Stammstrecke zwecks der sehr tiefen Lage) sowieso durch einen Zugang erreichbar sein soll.
Selbst wenn nicht, sind es ja nur ein paar Meter zu gehen.
Eine unterirdische Schlechtwetter-Verbindung, um zu Fuß vom Hauptbahnhof zum Stachus gehen zu können, wär schon nicht schlecht, damit man nicht immer durch den Hertie laufen muss. ;)
Beste Grüße usw....
Christian


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Beitrag von andreas »

Wildwechsel @ 24 Mar 2004, 08:25 hat geschrieben:
Matze-MUC @ 23 Mar 2004, 18:52 hat geschrieben: Aber ich glaube irgenwo mal gelesen zu haben daß der Stachus von der Haltestelle Hbf auf der 2. Stammstrecke zwecks der sehr tiefen Lage) sowieso durch einen Zugang erreichbar sein soll.
Selbst wenn nicht, sind es ja nur ein paar Meter zu gehen.
Eine unterirdische Schlechtwetter-Verbindung, um zu Fuß vom Hauptbahnhof zum Stachus gehen zu können, wär schon nicht schlecht, damit man nicht immer durch den Hertie laufen muss. ;)
fahr halt mit der s-bahn :D
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

andreas @ 24 Mar 2004, 08:31 hat geschrieben: fahr halt mit der s-bahn :D
Mach ich ja meistens, aber Bewegung soll ja angeblich gesund sein. :rolleyes:
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Beitrag von mellertime »

ET 423 @ 23 Mar 2004, 18:32 hat geschrieben: , daß so gut besuchte Stationen wie Isartor und Rosenheimer Platz nicht mehr angefahren werden (da steigt ja eh kaumer ein/aus).
Das stimmt nicht! Wenn ich mir die Bahnhofsbelatungs-Statistik der Stammstrecke ansehe, dann steigen am Rosenheimer Platz und Isartor jeweils mehr Menschen um, als Hackerbrücke, Donnersbergerbrücke oder Laim.
cretu @ , hat geschrieben:Für S-Bahnfahrende, die von West nach Ost müssen oder anders herum könnte sich durch die geringere Haltestellenanzahl eine Fahrzeitverkürzung von 2-4 Minuten ergeben. Dies wird führ einige Fahrgäste durchaus spannend sein!
Der Fahrzeitgewinn auf der 2. Stammstrecke beträgt 6-8min
Laut dem Takt15/Express-S-Bahn-Konzept gibt es ein Fahrzeitgewinn von ca. 30min, von Endbahnhof zum Endbahnhof. Die Express-S-Bahn überholt auf der 2. Stammstrecke die vorauslaufende Grundtaktlinie.
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

mellertime @ 24 Mar 2004, 13:18 hat geschrieben: Laut dem Takt15/Express-S-Bahn-Konzept
Gibt's das schon irgendwo offiziell?
Beste Grüße usw....
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Beitrag von ET 423 »

Thomas089 @ 23 Mar 2004, 23:18 hat geschrieben: Hackerbrücke ist nicht. Ich glaube, zwischen Laim und Hauptbahnhof (Luisenstr.) wird durchgefahren.
Das steht dann entgegen den Plänen, die ich kenne. ;) Es soll hinter Pasing eine Abzweigung stattfinden und dann auf seperaten Gleisen gefahren werden mit den Stationen Laim, Donnersbergerbrücke, Hackerbrücke, Hauptbahnhof, Marienhof, Ostbahnhof. Das könnte aber schon veraltet sein.
mellertime @ 24 Mar 2004, 13:18 hat geschrieben:Das stimmt nicht! Wenn ich mir die Bahnhofsbelatungs-Statistik der Stammstrecke ansehe, dann steigen am Rosenheimer Platz und Isartor jeweils mehr Menschen um, als Hackerbrücke, Donnersbergerbrücke oder Laim.
Also egal, zu welcher Tages- oder Nachtzeit ich diese Stationen besuche, so muß ich sagen, daß dort (=Isartor & Rosenheimer Platz) absolut tote Hose ist. Natürlich steigen ein paar Fahrgäste ein/aus, aber es ist nicht wirklich viel.
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Beitrag von Rathgeber »

Hallo ET 423,
ET 423 @ 24 Mar 2004, 15:45 hat geschrieben:Also egal, zu welcher Tages- oder Nachtzeit ich diese Stationen besuche, so muß ich sagen, daß dort (=Isartor & Rosenheimer Platz) absolut tote Hose ist. Natürlich steigen ein paar Fahrgäste ein/aus, aber es ist nicht wirklich viel.
Ich weiß ja nicht, zu wlelchen Tages- und Nachtzeiten Du den Rosenheimer Platz und das Isartor aufsuchst. Ich steige täglich am Rosenheimer Platz zu unterschiedlichen Tageszeiten.ein und aus. Es finden Fahrgastwechsel statt, die ich nicht als wenig bezeichnen kann.

Gruß

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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Wildwechsel @ 24 Mar 2004, 15:16 hat geschrieben: Gibt's das schon irgendwo offiziell?
Jaein, nur in einer internen Fachzeitschrift. Ich habe nur eine sehr schlechte Kopie von dem 12-seitigen Bericht. Geht leider auch nicht einzuscannen, aber wenn Fragen auftauchen kann ich versuchen, sie zu beantworten.
Baseman
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Beitrag von Baseman »

Hab das gerade eben bei www.bahn.de gefunden:


"Start der Probebohrungen für zweiten S-Bahn-Tunnel

Bodenerkundungen im Münchner Stadtgebiet entlang der Trasse

(München, 24. März 2004) Die zweite S-Bahn-Stammstrecke in München nimmt immer stärkere Konturen an. Nach Unterzeichnung der Finanzierungsvereinbarung über die Planung der zusätzlichen Stammstrecke durch den Freistaat Bayern und der Deutschen Bahn AG und dem Start der Planungen haben heute die Probebohrungen entlang der vorgesehenen Trasse im Münchner Stadtgebiet begonnen. Der bayerische Staatssekretär Hans Spitzner und Bayerns Bahnchef Klaus-Dieter Josel haben gemeinsam das Bohrgerät für die erste Probebohrung auf einem Bahnsteig im Hauptbahnhof München in Betrieb gesetzt.

"Wir brauchen in München eine zweite Stammstrecke. Unsere Planungen dazu sind im Zeitplan und sollen Anfang 2005 in die Aufnahme des Planfeststellungsverfahrens münden“, betonte der bayerische Bahnchef Klaus-Dieter Josel.

"Der Bau des zweiten S-Bahn-Tunnels ist ein Quantensprung für den ÖPNV in und um München. Bürger, Region, Wirtschaft - sie alle werden davon stark profitieren. Ich bin deshalb sehr froh, dass es mit dem Projekt zügig vorangeht", erklärte Staatssekretär Hans Spitzner.

Für das größte bayerische S-Bahn-Projekt soll nach dem Planfeststellungsverfahren im Jahre 2006 mit dem Bau begonnen werden. Die Inbetriebnahme ist 2010 vorgesehen.

Hintergrund des Projektes ist die Belastung der bestehenden S-Bahn Stammstrecke zwischen München-Laim und Ostbahnhof. 1972 in Betrieb gegangen ist sie mit rund 1100 Fahrten täglich das Herzstück, aber auch gleichzeitig eine Engstelle im gesamten Münchner S-Bahnnetz. Ursprünglich für Kapazitäten von 250.000 Fahrgästen täglich geplant, sind inzwischen 720.000 Kunden pro Tag mit den S-Bahnen unterwegs.

Abhilfe soll der Bau einer neuen rund 10 km langen, zweigleisigen S-Bahnstrecke schaffen. Die geplante Trasse verläuft nördlich und parallel zur vorhandenen Stammstrecke zwischen den Bahnhöfen Laim und Ostbahnhof bzw. Leuchtenbergring. Zwischen der Donnersbergerbrücke und dem Ostbahnhof/Leuchtenbergring ist der Bau eines zweiten S-Bahntunnels mit einer Gesamtlänge von rund acht Kilometern vorgesehen.

Die Planungen für das Projekt bei der DB ProjektBau verlaufen innerhalb des vereinbarten Zeitplanes. Im Rahmen der anlaufenden detaillierten Entwurfsplanung sind genauere Erkundungen der Bodenbeschaffenheit im Münchner Stadtgebiet erforderlich. Dazu werden zunächst entlang der vorgesehenen Trasse mit einem so genannten "Kettenbohrgerät" (Bohrgerät auf Raupenketten) etwa alle 500 Meter Probebohrungen durchgeführt und anschließend in dichteren Abständen mit zusätzlichen Bohrungen ergänzt.

Bei der ersten Erkundungsbohrung im Hauptbahnhof wird in rund zehn Arbeitstagen der Untergrund bis zu einer Tiefe von 53 Metern untersucht. Während des Bohrvorganges werden nacheinander jeweils drei Meter lange Rohre, so genannte "Rohrtouren" in den Boden eingebracht. Die gleichzeitige Wasserspülung dient zum einen der Kühlung des "Bohrmeißels" und zum anderen zum Transport des Bohrgutes, der Bodenproben. Dafür werden die Bohrungen mit Durchmessern von 150 bzw. 178 Millimetern abgewickelt. An bestimmten Punkten, die von der TU München festgelegt werden, erfolgt die Aufweitung des Bohrdurchmessers auf 300 Millimeter zum Einrichten von Grundwassermessstellen.

Die gewonnenen Bodenproben sind unerlässlich zur genaueren Bestimmung der Baumethoden und der Bauverfahren sowie zur Einschätzung der Risiken. Die Untersuchungen der Bodenproben erfolgen beim Zentrum für Geotechnik der TU München. Die Erkenntnisse aus den Untersuchungen werden in die Rahmenbedingungen der Ausschreibungen für die Ingenieur- und Bauleistungen eingearbeitet.

Daten & Fakten zum Bohrgerät:
Gewicht 16 to
Bohrpfahl Höhe 10 m
Bohrdurchmesser 150 - 300 mm
Bohrtiefe bis zu 70 Meter"

Mfg Baseman
Antworten