ÖPNV in Hasselt - ein Vorbild?

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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JNK
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Beitrag von JNK »

Auszüge aus dem betreffenden Wikipedia-Artikel:
http://de.wikipedia.org/wiki/Personennahve...kehr_in_Hasselt
Die flämische Stadt Hasselt hat etwa 68.000 Einwohner. Vor dem 1. Juli 1997 gab es dort auf zwei Linien nur acht Stadtbusse. Diese fuhren 500.000 Kilometer im Jahr und beförderten dabei 360.000 Fahrgäste, wobei etwa 1.000 Menschen täglich den Bus nutzten.

Es stand der Neubau eines dritten Umgehungsringes an. Doch schon der in den 1980er Jahren gebaute zweite Ring hatte nicht die erhoffte Entlastung des innerstädtischen Verkehrs gebracht.

[...]

800 Parkplätze im Stadtgebiet wurden abgeschafft. Parken kostete jetzt 1 Euro die erste Stunde, danach wurden 10 Euro für den halben Tag fällig. Die Parkeinnahmen investiert die Stadt direkt in den öffentlichen Verkehr.

Während der Pilotphase in den Jahren 1997 bis 2000 teilten sich die Stadt Hasselt und das Land Flandern die Kosten für das Bussystem. Die Stadt erstattete dem Verkehrsanbieter die Einnahmeausfälle durch die kostenlose Nutzung in Höhe von etwa 800.000 Euro. Trotz der Fahrgastzuwächse blieb dies ein vernachlässigbarer Posten im kommunalen Haushalt. Hasselt muss weniger als 1 Prozent der städtischen Budgets an den Verkehrsanbieter zahlen. Das sind etwa 18 Euro im Jahr pro Steuerzahler.

[...]

Das System bewährte sich. Die Einkaufsstraßen wurden autofrei, die Innenstadt ist heute verkehrsberuhigt. Mit Temporeduktionen und Baumaßnahmen wurde 2005 der Aspekt der Verkehrssicherheit noch einmal besonders in Angriff genommen.

Durch Einsparungen an sonst notwendig gewordenen Investitionen für den Bau weiterer Straßen wurde es möglich, den kostenlosen Busverkehr für Hasselt und die nähere Umgebung einzurichten.

Nach der Umstellung im Jahr 1996 stieg die Zahl der Fahrgäste innerhalb von zwölf Monaten von 340.000 auf 2,7 Millionen. Zehn Jahre später nutzten in Hasselt pro Tag etwa 12.000 Fahrgäste 46 Busse auf elf Linien. 2008 nutzten rund 4,5 Mio Fahrgäste die kostenlosen Busse. Vierspurige Straßen konnten auf zwei Spuren zurückgebaut werden, weil die breiten Verkehrsadern nicht mehr benötigt werden.

Das Verkehrskonzept hat dazu geführt, dass bis zu 30 Prozent mehr Menschen in die Stadt kommen und die Umsätze des Einzelhandels seit der Umgestaltung stiegen.
[...]

Probleme [Anm. gekürzt]
-„Was nichts kostet, ist auch nichts wert“
- vertragliche Bindungen an Verkehrsverbünde
- Angst vor Folgeinvestitionen
- Parkraumbewirtschaftung
- Stau
http://de.wikipedia.org/wiki/Personennahve...kehr_in_Hasselt

Was mich beeindruckt ist die Einfachheit des Systems. Kein Fahrkarten, ausreichender Fahrplan, hohe Beliebtheit, wirtschaftliche Vorteile für Einzelhandel, weniger Investitionen aus dem Stadtsäckel (dafür beim ÖPNV mehr), hörere Lebensqualität (2 statt 4 spurige Straßen, 1 Umgehungsring weniger, Alte Menschen können sich freier bewegen).

Also:
- einfaches Tarifsystem
- flächendenkende Mobilität
- hohe Beliebtheit des ÖPNV
- wirtschaftliche Vorteile für Einzelhandel (-> Aufblühende Innenstädte)
- höhere Lebensqualität
- Umweltfreundlich

Nachteil
- höhere direkte Ausgaben

Ich bin der Meinung, dass der Nutzen die höheren Ausgaben übrwiegt.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Mit knapp 72.000 Einwohnern ist Hasselt keine Großstadt. Und wer sich die Struktur der Stadt auf der Karte anschaut, erkennt, dass der innere Ring einen Kreis von unter 800 Metern umfasst. Der äußere Ring liegt bei etwa drei Kilometern. Da lässt sich so ein Modell durchaus verwirklichen. Doch zeige mir eine vergleichbare Stadt (mit vergleichbaren Verkehrsbeziehungen) in Deutschland.
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JNK
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Beitrag von JNK »

Wie wäre es mit Plauen?

Oder einer anderen Stadt von Speyer bis Brandenburg a.d.Havel?
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_gr%...te_Deutschlands

Ich habe allerdings nicht verstanden, inwieweit die Größe eine Rolle spielt. Bitte um Aufklärung.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

JNK @ 24 Jul 2009, 21:58 hat geschrieben:Ich habe allerdings nicht verstanden, inwieweit die Größe eine Rolle spielt. Bitte um Aufklärung.
Weil die Einwohnerzahl nicht allein maßgebend ist, habe ich ja den Kartenlink eingefügt. Hasselt ist eine Stadt, die sich relativ kreisförmig um den Stadtkern entwickelt hat. Die Entfernungen sind nicht so groß, dass man dafür unbedingt einen PKW als Hauptverkehrsmittel in Erwägugn ziehen muss. Innerhalb des inneren Rings kann man (sofern gesundheitlich fit) zu Fuß gehen, innerhalb des äußeren Rings auch (sofern gesundheitlich fit) mit dem Fahrrad.

Zieh doch mal unter den von mir (auf Hasselt bezogenen) Entfernungen einen Kreis um Deine Wohnung. Was kannst Du dann (unabhängig vom Fahrpreis) mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen? Möglich, dass Du "günstig" wohnst. Aber dann mache mal den Test mit willkürlich gewählten Adressen, z.B. hier. (Ich weiß, dass da eine Bushaltestelle ist, aber Linie? Nö)

Hasselt kann nur bedingt ein Vorbild sein und ist nicht beliebig übertragbar. Trotzdem ist es für diese Stadt ein Erfolg, zu dem man Glückwünsche aussprechen kann.
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JNK
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Beitrag von JNK »

Autobahn @ 24 Jul 2009, 22:51 hat geschrieben:Weil die Einwohnerzahl nicht allein maßgebend ist, habe ich ja den Kartenlink eingefügt. Hasselt ist eine Stadt, die sich relativ kreisförmig um den Stadtkern entwickelt hat. Die Entfernungen sind nicht so groß, dass man dafür unbedingt einen PKW als Hauptverkehrsmittel in Erwägugn ziehen muss. Innerhalb des inneren Rings kann man (sofern gesundheitlich fit) zu Fuß gehen, innerhalb des äußeren Rings auch (sofern gesundheitlich fit) mit dem Fahrrad.
Ähm, die Leute steigen vom Auto auf den Bus um, weil man alles auch zu Fuß erreichen kann?
Zieh doch mal unter den von mir (auf Hasselt bezogenen) Entfernungen einen Kreis um Deine Wohnung. Was kannst Du dann (unabhängig vom Fahrpreis) mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen? Möglich, dass Du "günstig" wohnst. Aber dann mache mal den Test mit willkürlich gewählten Adressen, z.B. hier. (Ich weiß, dass da eine Bushaltestelle ist, aber Linie? Nö)
Die "Bushaltestelle" ist Wülfrath-Aprath (S) und hat werktags 20 Minütigen Bus und S-Bahn-Anschluss an Wuppertal, Velbert, Wülfrath und Essen.

Wodurch werden andere Städte begrenzt? Was haben sie als Nachteil, was Hasselt nicht hat? Und bitte verweise nicht auf einen "zufälligen" Ort in einem Landkreis. Ich sprach von Stadt und nicht von einem Fischkutter auf der Nordsee.
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Naseweis
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Beitrag von Naseweis »

@Autobahn: Was soll an Hasselt so besonders sein?

Über Wiki kommt man zur Webseite der Gemeinde und von dort zum Verkehrsverbund (?) "De Lijn". Nach dem (geographischen, was die Anschauung für uns Ortsunkundige erleichtert) Liniennetzplan (1,2 MB-PDF) zu folgen beschränken sich die 11 Linien nicht gerade auf den Bereich der zwei Ringe.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

JNK @ 24 Jul 2009, 23:08 hat geschrieben:Ähm, die Leute steigen vom Auto auf den Bus um, weil man alles auch zu Fuß erreichen kann?
Vermutlich ist es im Bus wärmer (im Winter) und bequemer, als zu Fuß. Dass sie das Auto bei den horrenden Parkgebühren nicht nehmen, dürfte einleuchten.
Wodurch werden andere Städte begrenzt? Was haben sie als Nachteil, was Hasselt nicht hat?
Durch die geringe Ausdehnung sind die Fahrtzeiten relativ kurz und damit auch konkurrenzfähig zum Auto. Das ist aber in größeren Städten nicht der Fall. Daher schrieb ich ja nur bedingt als Vorbild tauglich.
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Beitrag von TravellerMunich »

München hat etwas 20 mal mehr Einwohner als Hasselt.
Hasselt hat 4,5 Mio Fahrgäste.
Auf München übertragen (also x20) sind dies 90 Mio.
Die MVG hat bereits 500 Mio.

Okay, ich sehe schon wie die Einwände kommen, wegen Größe und so.
Nehmen wir Bamberg, 69.000 Einwohner, 10 Mio Fahrgäste, doppelt so viele wie Hasselt.
Was macht Bamberg richtig, was Hasselt falsch macht?

Oder Gießen, ähnliche Einwohnerzahl, fast 9 Mio Fahrgäste...

Insofern ist Hasselt ein Scheinriese.
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Naseweis
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Beitrag von Naseweis »

@TravellerMunich: Wenn man in Hasselt Straßen wegen ausgeweiteten ÖPNV-Angebots zurückbauen konnte, dann haben die Verantwortlichen dort etwas richtig gemacht - egal, wie die absoluten Zahlen aussehen.
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Beitrag von 146225 »

TravellerMunich @ 26 Jul 2009, 10:42 hat geschrieben: Okay, ich sehe schon wie die Einwände kommen, wegen Größe und so.
Nehmen wir Bamberg, 69.000 Einwohner, 10 Mio Fahrgäste, doppelt so viele wie Hasselt.
Was macht Bamberg richtig, was Hasselt falsch macht?

Oder Gießen, ähnliche Einwohnerzahl, fast 9 Mio Fahrgäste...

Insofern ist Hasselt ein Scheinriese.
Schwierig wird es halt, das richtige Maß zu finden. Wie weit muß ich solch einen kostenlosen Betrieb (Netz, Taktfrequenz) ausbauen, um hohe Fahrgastzahlen zu bewegen, und inwiefern verträgt sich das mit den Sponsoren bzw. der Kommunalkasse ? Da sehe ich nämlich die Gefahr in diesem Modell, hätten wir so etwas in Deutschland, würde es bestimmt marktschreierisch nach außen hin verkauft, aber ob dann bei näherer Betrachtung der Inhalt stimmt oder ein eigentlich nicht ausreichendes Angebot gefahren wird, ist wieder nicht so sicher.
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Beitrag von TravellerMunich »

@Naseweis:
In Hasselt dürfte der Anteil des ÖV am Modal-Split bei rund 6 bis 7% liegen, wenn ich 4,5 Mio Fahrgäste pro Jahr zu Grunde lege und eine normale Mobilitätskennziffer.

Zudem: Laut Literatur waren 30% der Fahrten ÖV Neuverkehr, der vorher überhaupt nicht entstand, von den restlichen 70% wiederum nur rund 20% Umsteiger vom Auto. Dies sind 14% der Busfahrgäste. Oder 2000 Fahrten pro Tag. Voraussichtlich nur rund 1% der MIV-Fahrten in Hasselt bei unterstellten 50% MIV (was für eine Stadt dieser Größe schon sehr gut wäre).

Wie man damit die Straßen zurückbauen konnte, ist mir nicht klar. Ich vermute, die Straßen waren vorher schon überdimensioniert.
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DT4.6
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Beitrag von DT4.6 »

Die 4,5 Mio. beziehen sich allerdings rein auf die kostenlose Busse (Centrumpendel, Boulevardpendel und H1-H9), diese Linien nehmen neben der Bedienung der Stadt Hasselt hauptsächlich den Einkaufs- und Tourismusverkehr wahr. Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche Linien die das Umland bedienen, sogar 2 Buslinien nach Maastricht gibt es. Diese Linien bedienen auch zum Teil das Stadtgebiet und decken auch Lücken ab.

Alles im allem würde ich sagen das etwa 10 Mio. Fahrgäste zusammenkommen - auch weil Bus fahren dort relativ günstig ist. Ein Jahresabo für das gesamte DeLijn-Gebiet, also der komplette flämische Teil ohne Brüssel, kostet 211 Euro, umgerechnet nichtmals 20 Euro pro Monat.

MFG Dennis
TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

@DT4.6:
Eine mutige Schätzung.
Trifft dann zu, wenn insgesamt mindestens so viele Menschen nach Hasselt einpendeln wie dort wohnen. So etwas trifft noch nicht mal auf München zu. Die Fahrgäste der Regiobusse innerhalb des Stadtgebietes von Hasselt dürfen übrigens ebenfalls kostenlos fahren und sollten in den 4,5 Mio enthalten sein.

Was das DeLijn-Gebiet betrifft: niedrige Fahrpreise in der Tat, aber:
Auf ein Bedienbegiet von 6,5 Mio Einwohner (einschließlich Großstädte Antwerpen und Gent) wurden rund 500 Mio Fahrgäste befördert, 77 pro Jahr und Einwohner.
Beim MVV München mit rund 2,5 Mio Einwohner wurden 600 Mio Fahrgäste befördert, rund 240 pro Jahr und Einwohner, über 3x mehr Fahrgäste pro Einwohner als im extrem preiswerten DeLijn-Gebiet.
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JNK
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Beitrag von JNK »

TravellerMunich @ 26 Jul 2009, 10:42 hat geschrieben: München hat etwas 20 mal mehr Einwohner als Hasselt.
Hasselt hat 4,5 Mio Fahrgäste.
Auf München übertragen (also x20) sind dies 90 Mio.
Die MVG hat bereits 500 Mio.

Okay, ich sehe schon wie die Einwände kommen, wegen Größe und so.
Nehmen wir Bamberg, 69.000 Einwohner, 10 Mio Fahrgäste, doppelt so viele wie Hasselt.
Was macht Bamberg richtig, was Hasselt falsch macht?

Oder Gießen, ähnliche Einwohnerzahl, fast 9 Mio Fahrgäste...

Insofern ist Hasselt ein Scheinriese.
Demgegenüber steht eine Zuwachsrate von 1319% (1996 = 100%)
von 8 auf 46 Busse, von 2 auf 11 Linien.

Es zeigt in meinen Augen, das ein attraktives Angebot durchaus Nachfrage generiert.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Bedenkt auch, dass in einem kleinen Ort der Bahnhof eine größere Rolle spielt als in einem größeren - das, was in einem kleineren Ort per Bahn in den Nachbarort fährt, nimmt in München halt den Bus oder die U-Bahn. Deswegen kann man die Zahlen sicherlich nicht direkt vergleichen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von TravellerMunich »

@Boris Merath:
Der Bahnhof Hasselt wickelt pro Jahr 2 Mio Reisende ab.

Der Bahnhof Bamberg hingegen über 4 Mio.
Bei gleicher Einwohnerzahl. Spricht ebenfalls nicht gerade für eine vorbildliche ÖV-Nutzung in Hasselt.

Im Vergleich zu Großstadtbahnhöfen die die Bedeutung des Bahnhofs Hasselt sogar proportional dramatisch unterdurchschnittlich.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

JNK @ 27 Jul 2009, 09:54 hat geschrieben:Demgegenüber steht eine Zuwachsrate von 1319% (1996 = 100%)
von 8 auf 46 Busse, von 2 auf 11 Linien.

Es zeigt in meinen Augen, das ein attraktives Angebot durchaus Nachfrage generiert.
Eine Steigerung von 8 auf 46 Busse entspricht 575%.

Die Rheinbahn in Düsseldorf hat 314 U-Bahn/Straßenbahnfahrzeuge plus 38 Beiwagen. Dazu kommen 405 Busse. Bei einer gleichen Steigerung des Fahrzeugbestandes käme Düsseldorf auf 4134 Fahrzeuge. Eine Aufschlüsselung nach Bahnen und Bussen erspare ich mir, ebenso die Hochrechnung nach Linien. Auch stelle ich die Wirksamkeit in Frage.

Da fällt mir nur noch Jupp Schmitz ein :lol: :lol:
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JNK
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Beitrag von JNK »

Autobahn @ 27 Jul 2009, 21:56 hat geschrieben: Eine Steigerung von 8 auf 46 Busse entspricht 575%.
Die Prozentzahl in meinem Beitrag bezog sich auf das Fahrgastaufkommen. Das war missverständlich formuliert.
Auch stelle ich die Wirksamkeit in Frage.
Wann ist denn für Dich eine "Wirksamkeit" gegeben? Was ist für Dich Wirksamkeit?
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ JNK

Ich hatte das mit dem Fahrgastaufkommen schon verstanden. Mein Ansatz war, die Investitionen in den Fuhrpark herauszustellen, der wohl kaum zu stemmen wäre.

Wirksam wäre eine solche Maßnahme nur dann, wenn dadurch weniger KFZ-Verkehr kostenneutral möglich wäre. Doch dies ist unrealistisch, die Kosten entstehen und irgendwer muss sie tragen. Letztendlich der Bürger über Steuern und Abgaben, und damit zahlt er doch für den ÖPNV. Früher nannte man so etwas "Milchmädchenrechnung" :D
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