[M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

Alles über die Netze von S-Bahnen
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MisterH
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Beitrag von MisterH »

1. Naja, wenn am Boden dann LEDs leuchten. laufen die ihren Türen doch trotzdem nach, oder können die da plötzlich umschalten.

2. Die Aufsicht sagt ja nicht nur, dass es ein Langzug ist, sonder auch "Dieser hält am gesamten Bahnsteig". Und DAS sollte ein Kunde verstehn, da er sonst auch die LEDs nicht versteht. Außerdem hängen dafür überall Tafeln, mit einem großen "H" und einer Zugangabe drunter.

3. Die Sandstreuanlagen dienen aber zur Betriebsbeschleunigung, da dann die Herbsbeschränkung wegfällt.

4. In die Blindenrillen kannst vergessen, da werden dann vermutlich eine Verbände nicht mitspielen. Und nachdem die LEDs auch verkabelt werden müssen, muss schon ein wenig mehr gemacht werden als Löcher gebohrt.


Also, wie gesagt, ich sehe immer noch nicht, dass das die Fahrgäste dann dazu bewegt, den Kopf einzuschalten. Wie du gesagt hast, die entschließen sich für eine türe und nicht für einen Wartebereich. Und dadurch bringt es nix, wenn die Leute zwar jetzt verteilt warten, aber trotzdem dann an die erste oder letzte Türe zusammenlaufen.
Und die erfahrung zeigt ja, dass die Leut lieber eng im Zug stehen und an der ersten Türe rausstürmen, als sich zu verteilen und alle Türen zu Nutzen. Wie oft hatte ich es, dass laut Besetzgradanzeige hinten fast leer und vorne total überfüllt war, aber nichtmal ne freundliche Durchsage, dass hinten noch Platz hat die Leute dazu gebracht, die 70m durch den Zugteil zu gehen...

Sorry, aber auch als Dienstleister muss man nicht die faulheit der Fahrgäste unterstützen, indem man sie noch zu nem freien Sitzplatz trägt. In so vielen anderen Städten / Ländern sind die Leute dazu selbst in der Lage und dann müssen es die Münchener Fahrgäste eben lernen.
MisterH
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Beitrag von MisterH »

Nein, man braucht mehrere Schläuche, da man ja mehrere Zugteile hat. Oder der Schlauch ist so unterteilt, dass jeder Zugteil seperat anzeigbar wäre.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

MisterH @ 17 Aug 2009, 16:25 hat geschrieben: 1. Naja, wenn am Boden dann LEDs leuchten. laufen die ihren Türen doch trotzdem nach, oder können die da plötzlich umschalten.
Nein, aber BEVOR sie den Türen nachlaufen können (weil nämlich noch keine Bahn einfährt) kann man durch einen einfachen optischen Reiz (rotes LED geblinke), der der am besten wirkende Reiz ist, einige Menschen dazu gebracht werden, sich doch in Bewegung zu setzen oder ihre Bewegung nicht gleich bei Erreichen des Bahnsteiges einzustellen.
2. Die Aufsicht sagt ja nicht nur, dass es ein Langzug ist, sonder auch "Dieser hält am gesamten Bahnsteig". Und DAS sollte ein Kunde verstehn, da er sonst auch die LEDs nicht versteht. Außerdem hängen dafür überall Tafeln, mit einem großen "H" und einer Zugangabe drunter.
Das mit den gesamten Bahnsteig hab ich jetzt in 28 Jahren München (außer vielleicht an der Theresienwiese) noch nir gehört.
Die Tafeln kannste vergessen. Das kaapiere ich zwar schon, aber der Rest nicht. Selbst die Aufkleber für den Kurzzug bei der U-Bahn auf der Stromschiene ist doch für einige schon zu viel.
4. In die Blindenrillen kannst vergessen, da werden dann vermutlich eine Verbände nicht mitspielen. Und nachdem die LEDs auch verkabelt werden müssen, muss schon ein wenig mehr gemacht werden als Löcher gebohrt.
Es geht ja nicht um alle Rillen sondern um eine. Zur Not fräst man eben eine weitere nur für die LEDs. Und in der Rille ist genug platz für die Kabel.
Also, wie gesagt, ich sehe immer noch nicht, dass das die Fahrgäste dann dazu bewegt, den Kopf einzuschalten. Wie du gesagt hast, die entschließen sich für eine türe und nicht für einen Wartebereich.
Du vereinfachst dir alles. Sie entscheiden sich bei Einfahrt des Zuges für eine Türe (übrigens erst, wenn er schon fast steht, und zwar für die, die sie für die halten, die direkt vor ihnen hält. Was aber meistens eine andere ist als sie denken).
Und die erfahrung zeigt ja, dass die Leut lieber eng im Zug stehen und an der ersten Türe rausstürmen, als sich zu verteilen und alle Türen zu Nutzen. Wie oft hatte ich es, dass laut Besetzgradanzeige hinten fast leer und vorne total überfüllt war, aber nichtmal ne freundliche Durchsage, dass hinten noch Platz hat die Leute dazu gebracht, die 70m durch den Zugteil zu gehen...
Ganz klarer Fall von nicht angesprochen. Welcher Fahrgast, weiß denn in einer S-Bahn, ob er im ersten oder letzten Wagen sitzt oder wo da vorne oder hinten ist, bevor sich der Zug bewegt?! Nochmal: In der Herde sind Menschen dumm wie Brot.
Sorry, aber auch als Dienstleister muss man nicht die faulheit der Fahrgäste unterstützen, indem man sie noch zu nem freien Sitzplatz trägt. In so vielen anderen Städten / Ländern sind die Leute dazu selbst in der Lage und dann müssen es die Münchener Fahrgäste eben lernen.
In keiner anderen Stadt sind die Menschen zu sowas in der Lage. In China oder Japan versucht man alles technisch nur irgend mögliche, um diesen Problemen Herr zu werden. Und glaub mir, ohne diese Maßnahmen würde dort alles zusammenbrechen.
Und übrigens, wenn es sein muß ist genau das, nämlich Service, das was ich von einem Dienstleister erwarte. Dienstleistung heißt eben nicht, das zu tun, was sein muß, sondern eben auch mal ein Stückchen mehr.
Nein, man braucht mehrere Schläuche, da man ja mehrere Zugteile hat. Oder der Schlauch ist so unterteilt, dass jeder Zugteil seperat anzeigbar wäre.
Das ist doch heute überhaupt kein problem mehr. Wenns sein muss kannst du jede LED einzeln ansteuern, ohne da ganze Kabalbäume zu verlegen. Die dazugehörige Schaltung sollte kleiner sein als die LED selbst.
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

MisterH @ 17 Aug 2009, 16:25 hat geschrieben: 1. Naja, wenn am Boden dann LEDs leuchten. laufen die ihren Türen doch trotzdem nach, oder können die da plötzlich umschalten.
Wenn sie wissen, wo sie hinmüssen, reagieren sie vllt. auch darauf. Wenn sie es nicht wissen (status quo), dann können sie nicht reagieren,
2. Die Aufsicht sagt ja nicht nur, dass es ein Langzug ist, sonder auch "Dieser hält am gesamten Bahnsteig". Und DAS sollte ein Kunde verstehn, da er sonst auch die LEDs nicht versteht. Außerdem hängen dafür überall Tafeln, mit einem großen "H" und einer Zugangabe drunter.
Und wie viele Kunden kennen die Bedeutung einer H-Tafel?
4. In die Blindenrillen kannst vergessen, da werden dann vermutlich eine Verbände nicht mitspielen. Und nachdem die LEDs auch verkabelt werden müssen, muss schon ein wenig mehr gemacht werden als Löcher gebohrt.
Wenn eine der Rillen wegfällt, sind immer noch mehrere andere da. Aber eigentlich dachte ich auch eher an die Rillen zwischen den Fliesen. Gut, das wird tatsächlich etwas eng - aber ich habe oben ja schon eine Alternatividee gepostet.
Sorry, aber auch als Dienstleister muss man nicht die faulheit der Fahrgäste unterstützen, indem man sie noch zu nem freien Sitzplatz trägt. In so vielen anderen Städten / Ländern sind die Leute dazu selbst in der Lage und dann müssen es die Münchener Fahrgäste eben lernen.
Man trägt sie nicht, man lenkt sie. Dein Navi trägt ja auch nicht dein Autom, genauso wenig wie der Fdl die S-Bahn trägt :P
Nein, man braucht mehrere Schläuche, da man ja mehrere Zugteile hat. Oder der Schlauch ist so unterteilt, dass jeder Zugteil seperat anzeigbar wäre.
Kann man trotzdem alles in einem Schlauch unterbringen.
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Beitrag von ET 423 »

Da es ja hier so gut reinpaßt, mal ein Bild, das ich mal machte von der Besetztgradanzeige in einem Vollzug:

Bild

Was soll man dazu noch großartig sagen oder diskutieren? Und ja, so siehts im Berufsverkehr oft aus und dann beschweren sich die Leute, daß sie dicht gedrängt stehen müssen. :lol: :rolleyes: B)


Zur Erklärung: Die Anzeige geht nach Gewicht. Im normalen Fahrgastmix also ist diese Anzeige so zu verstehen, daß die vordersten beiden Wagen (423 740 & 433 740) schon an die Überfüllung grenzen, während es in den hinteren beiden Wagen desselben Kurzzuges (433 240 & 423 240) noch Sitzplätze gibt.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Und soviel auch zum Ausgleich zwischen den Wagen durch die Begehbarkeit innerhalb eines Tw.

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ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Korrekt; mehr als die Möglichkeit anbieten kann man nicht. Wenn sich die Leute lieber stapeln, anstatt ein paar Meter weiter zu gehen, sollen sie doch. :)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Zur Erklärung: Die Anzeige geht nach Gewicht. Im normalen Fahrgastmix also ist diese Anzeige so zu verstehen, daß die vordersten beiden Wagen (423 740 & 433 740) schon an die Überfüllung grenzen, während es in den hinteren beiden Wagen desselben Kurzzuges (433 240 & 423 240) noch Sitzplätze gibt.
Weitere Erklärungsmöglichkeiten:

1. Die schweren von Fastfood geformten Leute können nicht so weit gehen und sammeln sich daher an den Zugenden.
2. In der Mitte sitzt jeweils eine übel stinkende Person oder ein freilaufender Kampfhund.
3. Du bist zum Flughafen gefahren und vorne hocken die ganzen Leute mit jeweils 20 Kilo Gepäck.
4. Am warscheinlichsten war es aber eine Sonderfahrt und jeweils an den Führerständen (vor allem vorne) sammeln sich wieder sämtliche Fuzzies... Diesen Zustand kenne ich seeehr gut; spart beim Kassieren lange Wege. :lol:

Ne im Ernst. Über's Gewicht berechnet ist das natürlich schon ein brauchbarer Wert. Für den Betrieb sinnvoller, aber für die Statistik wäre jetzt interessant wie viele Personen das genau sind. In Norwegen hat die Zugbegleiterin immer auf einem Sitzplan angekreuzt, wo überall Leute sitzen. Warscheinlich nicht wegen des Besetztgrades, sondern eher wegen der Reservierung, aber dennoch wären solche "Detailpläne" der Fahrgastverteilung mal sehr praktisch. Dann kann man versuchen die Ursachen mal wirklich ernsthaft wissenschaftlich zu ermitteln und möglicherweise überlegen, was man dagegen machen kann. Neulich kam im ZDF eine Sendung zu einem ähnlichen Thema es ging um die Ursachen von Verkehrsstaus, Verteilung und Verhalten von Leuten in Menschenmassen unterschiedlicher Größe und Dynamik, beispielsweise wurde in Mekka untersucht, wie diese verherenden Paniken entstehen. Es gibt da wohl Experten zu dem Thema. ;)
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

Rohrbacher @ 17 Aug 2009, 20:24 hat geschrieben: Ne im Ernst. Über's Gewicht berechnet ist das natürlich schon ein brauchbarer Wert. Für den Betrieb sinnvoller, aber für die Statistik wäre jetzt interessant wie viele Personen das genau sind.
Kann man aber sicher mitteln.
brucklyn
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Beitrag von brucklyn »

@Mods
Könnte bitte einer von Euch die Diskussion "dumme Fahrgäste" in ein eigenes Thema verschieben.
spock5407; 17 Aug 2009; 16:13 hat geschrieben:Und soviel auch zum Ausgleich zwischen den Wagen durch die Begehbarkeit innerhalb eines Tw.
ET 423; 17 Aug 2009; 18:55 hat geschrieben:Korrekt; mehr als die Möglichkeit anbieten kann man nicht. Wenn sich die Leute lieber stapeln, anstatt ein paar Meter weiter zu gehen, sollen sie doch.
Schonmal in einem vollen Teil eines vollen Zuges gewesen? Offensichtlich nicht, sonst wüsstet Ihr, dass dann kein durchkommen mehr möglich ist. Wenn genügend Platz ist, dann gibt es wahre Völkerwanderungen vor manchen Stationen.
Bei ungleichmäßiger Auslastung nimmt diese kontinuierlich ab und damit können die Fahrgäste gar nicht sehen, dass am anderen Ende des Zuges noch Platz ist. Sie sehen nur, dass in ihrem Sichtfeld die Auslastung ähnlich ist und sich damit nicht lohnt woanders hinzugehen.

Und zum Bild von ET423: Wo und wann hast Du das denn aufgenommen?
MisterH 17 Aug 2009 @ 12:55 hat geschrieben:Es gibt doch einfach Regeln, die alles beschleunigen würden:
- gleichmäßig auf die Zuglänge verteilen
...
Ein einzelner Fahrgast überlebt es nicht wenn er gleichmäßig über den Bahnsteig verteilt wird. Wie soll er sich also verhalten damit sich eine gleichmäßige Verteilung aller Fahrgäste auf dem Bahnsteig ergibt? Was macht er wenn wie auf der S-Bahnstammstrecke Fahrgäste auf unterschiedliche Linien am Bahnsteig warten und die Züge unterschiedlich lang sind? Schon mal geschaut wie weit man als normal großer Mensch zur HVZ auf einem Bahnsteig sehen kann?
Wenn sich alle Fahrgäste gleichmäßig am Startbahnhof verteilen, heißt das noch lange nicht, dass alle die zum gleichen Zielbahnhof fahren auch gleichmäßig über den Zug verteilt sind. Ist das egal oder wie soll das gelöst werden? Sollen sie sich gleichmäßig bei der Ankunft (Fahrgäste strömen nach und es bleibt bei einer ungleichmäßigen Auslastung der Züge) oder bei der Abfahrt (Fahrgäste müssen hellsehen, damit sie alle nachströmenden Fahrgäste berücksichtigen können) des Zuges verteilen?

Das Problem, dass sich die meisten Fahrgäste wenig Gedanken darüber machen, wie sie sich verhalten sollen ist zu einem großen Teil auch hausgemacht durch die Verkehrsunternehmen. Diese suggereieren in Ihrer Werbung immer wieder, dass ÖV einfach und unkompliziert ist und man sich auf das konzentrieren kann auf das man sich konzentrieren möchte und sich nicht auf den "Verkehr" konzentrieren muss.
Wenn sie etwas an der gegenwärtigen Situation ändern wollen, dann müssen sie den Fahrgästen auch sagen, wie diese sich verhalten sollen anstatt ihnen in der Werbung zu sagen sie müssten nicht nachdenken.

Und all das sollen sie von sich aus machen. Wie wäre es denn, wenn die Verkehrsunternehmen und deren Mitarbeiter statt dem Fahrgast-Bashing einmal klare Verhaltensregeln aufstellen, die zu den gewünschten Ergebnissen führen und diese den Menschen einhämmern anstatt der Werbung, dass sie nicht nachdenken brauchen. Aber scheinbar schimpft man dort lieber über die eigenen Kunden, anstatt einmal nachzudenken und etwas für eine bessere Fahrgastverteilung und damit einem stabileren Betrieb zu machen. Es wäre doch wünschenswert dass die Verkehrsunternehmen hier einmal Kompetenz zeigen.
Man könnte z.B. den Fahrgästen sagen, wieviel Zeit sie zum weitergehen haben und wo die Türen leerer sind. Dort wo viel los ist, sieht man auch nicht weit und fragt sich dann warum man zur fast genauso vollen nächsten Türe gehen soll. Erst recht, wenn man nicht weiß ob man dafür noch ausreichend Zeit hat. Ein Countdown zur Abfahrt könnte evtl. helfen. Oder man könnte regelmäßig die Auslastungswerte der Züge in S-Takt, Linie 8, etc. veröffentlichen. Dies könnte auch im Internet gemacht werden, wenn man diese Seite ausreichend bewirbt. Dann gäbe es endlich mal eine brauchbare Möglichkeit wie sich die Fahrgäste informieren können wie sie sich besser verteilen können.
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

brucklyn @ 17 Aug 2009, 20:55 hat geschrieben: Ein Countdown zur Abfahrt könnte evtl. helfen.
Um nur mal einen Punkt rauszugreifen: Wo bitte liegt der Unterschied zwischen dem, was Du hier forderst, und der vorhandenen runterzählenden Minutenanzeige an den Zugzielanzeigern am Bahnsteig? :blink:
Beste Grüße usw....
Christian


Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

Wildwechsel @ 17 Aug 2009, 21:11 hat geschrieben: Um nur mal einen Punkt rauszugreifen: Wo bitte liegt der Unterschied zwischen dem, was Du hier forderst, und der vorhandenen runterzählenden Minutenanzeige an den Zugzielanzeigern am Bahnsteig? :blink:
Ein Countdown wenn der Zug schon steht.

"S1 nach freising fährt in 20 Sekunden" - ahh, kann ich noch ne Tür weitergehen.
"S1 nach Freising fährt in 5 Sekunden" - nix wie rein!
"S1 nach Freising - Zurückbleiben!" - s******, wo ist mein Schirm zum in-die-Tür-Halten? xD

Nützlich wäre das auf jeden Fall.

Verhaltensregeln interessieren freilich keine Sau. schau mal am Stachus, wie viele Leute da links aussteigen.
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Beitrag von ET 423 »

brucklyn @ 17 Aug 2009, 20:55 hat geschrieben:@Mods
Könnte bitte einer von Euch die Diskussion "dumme Fahrgäste" in ein eigenes Thema verschieben.
Dieser Vorschlag kann nur Unterstützung finden!
brucklyn @ 17 Aug 2009, 20:55 hat geschrieben:Schonmal in einem vollen Teil eines vollen Zuges gewesen? Offensichtlich nicht, sonst wüsstet Ihr, dass dann kein durchkommen mehr möglich ist.
Ja, war ich schon sehr oft. Wenn kein Durchkommen mehr möglich ist, bittet man erst höflich und wenn keine Reaktion erfolgt, schiebt man die Leute zur Seite und antwortet auf Gemecker entsprechend.
brucklyn @ 17 Aug 2009, 20:55 hat geschrieben:Wenn genügend Platz ist, dann gibt es wahre Völkerwanderungen vor manchen Stationen.
:lol: :lol: :lol: :lol: Ich wußte nicht, daß das Witzethema nun in dieses hier integriert wurde. Es sei denn natürlich, ein paar wenige Leute werden als Völkerwanderung bezeichnet. Die Erfahrung zeigt, daß die Leute lieber ne halbe Stunde dicht gedrängt und eingepfercht stehen, als mal eine "Wanderung" zu machen.
Und all das sollen sie von sich aus machen. Wie wäre es denn, wenn die Verkehrsunternehmen und deren Mitarbeiter statt dem Fahrgast-Bashing einmal klare Verhaltensregeln aufstellen, die zu den gewünschten Ergebnissen führen und diese den Menschen einhämmern
Problem nur: Wenn ich deine Ideen wortwörtlich in die Tat umsetze (manchmal wäre es wirklich angebracht), mache ich mich strafbar - bringt also nichts.

Die besten Informations- und Zuganzeigesysteme bringen nichts, wenn die, die es verwenden und verstehen sollen, entweder zu blöd, zu faul oder sonstwas sind. Seit Jahrzehnten (!) wird im Stamm die Zuglänge angezeigt. Verteilen sich deshalb die Fahrgäste gleichmäßig über die gesamte zu erwartende Zuglänge? Nein, das tun sie nicht. Das läßt sich jeden Tag, gerade im Berufsverkehr, wunderbar beobachten. Beispiel Marienplatz, Stachus oder Hauptbahnhof: Eine S8 nach Geltendorf fährt ein. Auf den DEFAS-Anzeigern und den Zugzielanzeigern wird dieser Zug als Langzug kommuniziert. Es fährt sogar ein Langzug dann ein als S8 Geltendorf. Wo stehen die Leute? In den hinteren zwei Dritteln, eben da, wo die meisten Zugänge sind. Die "Mühe", sich in den vorderen Bereich zu begeben, machen sich die Wenigsten.

Und nun kommen hier solche lustigen Ideen mit LED-Bändern und so einem Krampf. Würden die bisherigen Informationen auch wahrgenommen werden, wäre schon eine wesentliche Stabilisierung der Pünktlichkeit und des Fahrgastflusses vorhanden.

Und nein, das ist kein Fahrgast-Bashing, das ist das Schreiben der harten Fakten. Wenn du damit ein Problem hast, in Ordnung - die Wahrheit ist eben manchmal schwer zu verdauen.
Taschenschieber @ 17 Aug 2009, 21:16 hat geschrieben: Ein Countdown wenn der Zug schon steht.

"S1 nach freising fährt in 20 Sekunden" - ahh, kann ich noch ne Tür weitergehen.
"S1 nach Freising fährt in 5 Sekunden" - nix wie rein!
Unsinnig - bei "in drei Minuten" stürmen die Leute noch genauso rein wie bei null Minuten. Es gibt schon quasi einen "Countdown". Ob der nun auf die Minute oder auf die Sekunde genau ist, spielt somit überhaupt keine Rolle.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

ET 423 @ 17 Aug 2009, 21:38 hat geschrieben: Unsinnig - bei "in drei Minuten" stürmen die Leute noch genauso rein wie bei null Minuten. Es gibt schon quasi einen "Countdown". Ob der nun auf die Minute oder auf die Sekunde genau ist, spielt somit überhaupt keine Rolle.
Wenn Du siehst "Da steht ein Zug" rennst Du erstmal rein, anstatt auf die Anzeige zu schauen. Damit riskierst Du nämlich, am Bahnsteig stehenzubleiben...

Deshalb wären akustische (!) Countdowns praktisch.

Und WO steht eine S-Bahn am Stamm 3 Minuten?
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

Taschenschieber @ 17 Aug 2009, 21:45 hat geschrieben: Und WO steht eine S-Bahn am Stamm 3 Minuten?
Ostbahnhof? Teilweise auch Pasing?
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Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

FloSch @ 17 Aug 2009, 21:56 hat geschrieben: Ostbahnhof? Teilweise auch Pasing?
Stimmt auch wieder ...

Aber da sind eben genug Kapazitäten für etwas Fahrplanreserve übrig, im Tunnel eben nicht. Und daher muss der Fahrgastfluss eher im Tunnel optimiert werden...
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Beitrag von VT 609 »

Taschenschieber @ 17 Aug 2009, 21:45 hat geschrieben: Wenn Du siehst "Da steht ein Zug" rennst Du erstmal rein, anstatt auf die Anzeige zu schauen. Damit riskierst Du nämlich, am Bahnsteig stehenzubleiben...
Ich nicht. Ich schaue IMMER erst auf die Anzeige, bevor ich einsteige, auch wenn ich erst knapp vorher am Bahnsteig bin.
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Beitrag von 146225 »

Zu dieser ganzen "Wie lenke ich die Massen von Fahrgästen ?"- Diskussion jetzt auch noch "mein Senf": Natürlich kann man versuchen, eine Verhaltensänderung mehr oder weniger subtil über mehr oder weniger technischen Aufwand zu erzielen. Und bei geschickter Vorgehensweise, die im Versagensfalle auch flexibel änderbar ist, mag damit sogar ein gewisser Grad an "Erfolg" in unterschiedlicher Ausprägung möglich sein. Doch diese Beeinflussung hat eben Grenzen, und diese sind nicht klar umrissen, sondern schwammig, sie verändern sich mal hier, mal dort, und sind dann im Kern doch wieder ein Bastard von einem eisenharten Gummiding (Värry schbeschl Thänx für den, Tote Hosen !)

Denn woran - und das fehlte mir in manchem High-Tech-Ansatz hier - jedwede Form von "Lenkung" letztendlich an der vollständigen Umsetzung gehindert wird, ist eines der "Grundprobleme" der demokratischen Staatsform: Menschen treffen freie Entscheidungen. Nach ihrem eigenen Willen, nicht rational für alle vergleichbar, sicher nicht immer gleichbleibend, stimmungsabhängig, persönlichkeitsabhängig. Und das ist das wahre Kernproblem, daß S-Bahnen unterschiedlich ausgelastet sein lässt. Und wie geschrieben, nur bis zu einem gewissen Grad beeinflussbar, es sei denn wir erklären die S-Bahn München zur autoritären Zone von Befehl und Gehorsam außerhalb des Grundgesetzes.

Faktum bleibt: Am zweiten Stammstreckentunnel wird kein Weg vorbeiführen.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Taschenschieber @ 17 Aug 2009, 22:15 hat geschrieben: Stimmt auch wieder ...

Aber da sind eben genug Kapazitäten für etwas Fahrplanreserve übrig, im Tunnel eben nicht. Und daher muss der Fahrgastfluss eher im Tunnel optimiert werden...
Namentlich den 3 Hauptstationen. Aber auch den Stamm bis nach Laim darf man net unterschätzen.
An der Hackerbrücke z.b. quillen da gerne Heerscharen an Postlern oder Finanzleuten raus, die sich ewig Zeit lassen....
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Beitrag von Hot Doc »

ET 423 @ 17 Aug 2009, 21:38 hat geschrieben: Die besten Informations- und Zuganzeigesysteme bringen nichts, wenn die, die es verwenden und verstehen sollen, entweder zu blöd, zu faul oder sonstwas sind. Seit Jahrzehnten (!) wird im Stamm die Zuglänge angezeigt. Verteilen sich deshalb die Fahrgäste gleichmäßig über die gesamte zu erwartende Zuglänge? Nein, das tun sie nicht. Das läßt sich jeden Tag, gerade im Berufsverkehr, wunderbar beobachten. Beispiel Marienplatz, Stachus oder Hauptbahnhof: Eine S8 nach Geltendorf fährt ein. Auf den DEFAS-Anzeigern und den Zugzielanzeigern wird dieser Zug als Langzug kommuniziert. Es fährt sogar ein Langzug dann ein als S8 Geltendorf. Wo stehen die Leute? In den hinteren zwei Dritteln, eben da, wo die meisten Zugänge sind. Die "Mühe", sich in den vorderen Bereich zu begeben, machen sich die Wenigsten.

Und nun kommen hier solche lustigen Ideen mit LED-Bändern und so einem Krampf. Würden die bisherigen Informationen auch wahrgenommen werden, wäre schon eine wesentliche Stabilisierung der Pünktlichkeit und des Fahrgastflusses vorhanden.
Du hast komplett Recht! Die Leute sind schlicht zu faul oder zu blöd eine Zuganzeige richtig zu lesen und zu deuten und dann daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Das sind aber auch 3 mehr oder weniger komplexe Anforderungen, und das ist eben für eine Menge Leute zu viel.
Deswegen aber den Kopf in den Sand stecken und sagen, das bringt doch eh nix, würde ich nicht. Genau so wie die Zuglängenanzeige eben doch immer wieder einige leute dazu bringt, sich weiter vorn auf den Bahnsteig zu wagen und damit das gößte Getümmel - wenn auch sehr gering - entlastet wird, könnte das eben so ein LED-Band auch.
Der Vorteil hier, es wird relativ intuitiv eine Botschaft rübergebracht, die der Fahrgast nicht weiter hinterfragen oder verstehen muss. Wenn ein roter LED-Pfeil vor mir nach rechts wandert, dann ist der Weg zur Einsicht, dass ich weiter nach rechts gehen soll nicht weit. Und wenn dann etwas weiter ein grüner Bereich ruhig leuchtet, bleib ich eben dort stehen.
Aber nach dem alten bayrischen Motto: Was der Bauer net kennt, frisst er nicht!, wird erstmal alles kaputtgeredet bevor man es ausprobiert hat (und bei einigen leider auch, bevor sie sich einmal 10 Minuten Gedanken darüber gemacht haben).
Und nein, das ist kein Fahrgast-Bashing, das ist das Schreiben der harten Fakten. Wenn du damit ein Problem hast, in Ordnung - die Wahrheit ist eben manchmal schwer zu verdauen.
Da sind die Grenzen - besonders hier in diesem Foum - manchmal sehr nahe beieinander.
Unsinnig - bei "in drei Minuten" stürmen die Leute noch genauso rein wie bei null Minuten. Es gibt schon quasi einen "Countdown". Ob der nun auf die Minute oder auf die Sekunde genau ist, spielt somit überhaupt keine Rolle.
Oh doch. Bei Regionalzügen beobachte ich immer wieder, wie relativ viele Menschen noch 2-3 Wagenlängen am Zug entlanglaufen, weil eine Türe komplett dicht ist. Das liegt in meinen Augen schon daran, dass man sicher davon ausgeht, dass man vor der Abfahrt nochmal zum Einsteigen aufgefordert wird und dann auch gewartet wird, bis man wirklich eingestiegen ist. Bei S- und U-Bahn hat jeder schon einmal erlebt, wie die Türen vor der Nase zugehen. Da hat man dieses Vertrauen nicht. Das könnte man duch einen Countdown aber wieder verbessern.
Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Hot Doc @ 17 Aug 2009, 23:47 hat geschrieben:Das liegt in meinen Augen schon daran, dass man sicher davon ausgeht, dass man vor der Abfahrt nochmal zum Einsteigen aufgefordert wird und dann auch gewartet wird, bis man wirklich eingestiegen ist. Bei S- und U-Bahn hat jeder schon einmal erlebt, wie die Türen vor der Nase zugehen. Da hat man dieses Vertrauen nicht. Das könnte man duch einen Countdown aber wieder verbessern.
Es liegt auch daran, dass diese dussligen Türen nach paar Sekunden automatisch schließen. Das System ist für ne Straßenbahn in Ordnung, für ne S-Bahn ist es meiner Meinung nach definitiv fehl am Platze.

Meine Wünsche:
  • Die sich schließende Tür muss auf Druckknopf reagieren, und zwar bevor sie komplett zugelaufen ist (so wie es jetzt ist, bringt man den Leuten eher bei, sich in die Tür zu werfen)
  • Statt dem automatischen Schließen wäre es besser, die Türen würden geöffnet bleiben, bis der Tf die Freigabe zurücknimmt. Gerade an stark frequentierten Bahnhöfen würde man damit den Fahrgastwechsel beschleunigen können. Am eigentlichen Abfertigungssystem würde ja nichts geändert werden, die technische Überwachung bleibt weiterhin aktiv, wenn die Freigabe zurückgenommen wird.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

2 sehr gute Vorschläge, die ich komplett befürworte!

PS.: Ich kann das schon ganz gut, mich - meistens mit meinem Bein - in die sich schließende Türe schmeissen.
P-fan
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Beitrag von P-fan »

MisterH @ 17 Aug 2009, 15:40 hat geschrieben:Naja, warum hilft dann mein "Bitte an allen Türen zusteigen" nichts, auch wenn ich es sag, kaum steht der Zug und ich seh, dass wieder alle an einer Türe kleben???
Vielleicht haben die Angst vor Bakterien am Türgriff/Taster?
Symmetrische Fahrpläne: Voraussetzung für gute Anschlüsse in beiden Richtungen Symmetrieminute
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

MisterH @ 17 Aug 2009, 15:40 hat geschrieben: Naja, warum hilft dann mein "Bitte an allen Türen zusteigen" nichts, auch wenn ich es sag, kaum steht der Zug und ich seh, dass wieder alle an einer Türe kleben???
Hast Du beispielsweise bei der U-Bahn am Marienplatz Gleis 2 schon mal versucht, wenn Du vom Sperrengeschoss kommst, am Zug entlang zu gehen, sobald die Türen freigegeben sind? In der Regel kommst Du noch nicht einmal bis zur zweiten Tür. Was anderes ist es, wenn der Zug gerade einfährt, dann kommt man noch durch bis zum Entlastungstunnel, und dann reicht die Zeit auch, um noch fast bis nach ganz hinten zu kommen.
Beste Grüße usw....
Christian


Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
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Beitrag von Iarn »

Süddeutsche: Die endlose Röhrengeschichte
Der heutige Lei(d)artikel des Münchner Teils des SZ ist das endlose Ringen um den Tunnel. Und nicht nur nach dem Lesen des Artikels kommt mein Magen auf den Verdacht, dass es auch die nächsten 15 Jahre keinen großen Wurf geben wird.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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brucklyn
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Beitrag von brucklyn »

Auch wenn ich ausschließlich den Beitrag von ET 423 zitiere, ist diese Antwort doch an alle Fahrgastverhalten-Kritiker gerichtet.
ET 423 @ 17 Aug 2009, 20:38 hat geschrieben: Ja, war ich schon sehr oft. Wenn kein Durchkommen mehr möglich ist, bittet man erst höflich und wenn keine Reaktion erfolgt, schiebt man die Leute zur Seite und antwortet auf Gemecker entsprechend.
Und warum soll sich ein Fahrgast diese Mühe machen, wenn er nicht sehen kann und nicht weiß, dass in einem anderen Zugteil noch Platz ist? Fahrgäste sind nicht allwissend, sollen also 800.000 tägliche S-Bahn-Fahrgäste alle Statistiken darüber führen, wann welcher Wagen in welchem Zug wie ausgelastet ist?
ET 423 @ 17 Aug 2009, 20:38 hat geschrieben: Ich wußte nicht, daß das Witzethema nun in dieses hier integriert wurde. Es sei denn natürlich, ein paar wenige Leute werden als Völkerwanderung bezeichnet. Die Erfahrung zeigt, daß die Leute lieber ne halbe Stunde dicht gedrängt und eingepfercht stehen, als mal eine "Wanderung" zu machen.
Wenn der letzte Wagen bei Ausfahrt an einer Station fast leer ist und an der nächsten voll, dann ist das aus meiner Sicht eine Völkerwanderung. Ein paar Hanseln reichen da nicht. Aber vieleicht willst Du das ja auch nicht sehen.
ET 423 @ 17 Aug 2009, 20:38 hat geschrieben: Problem nur: Wenn ich deine Ideen wortwörtlich in die Tat umsetze (manchmal wäre es wirklich angebracht), mache ich mich strafbar - bringt also nichts.
Welche meiner Ideen sind denn bei wortwörtlicher Umsetzung eine Straftat ohne dass Du diese Straftat hineininterpretierst?
ET 423 @ 17 Aug 2009, 20:38 hat geschrieben: Und nein, das ist kein Fahrgast-Bashing, das ist das Schreiben der harten Fakten. Wenn du damit ein Problem hast, in Ordnung - die Wahrheit ist eben manchmal schwer zu verdauen.
Bisher kam in diesem Thread aber kaum mehr als Fahrgast-Bashing. Fakten muss man hier schon mit der Lupe suchen. Und als euphemistisch als Erfahrung bezeichnete Vorurteile sind keine Fakten. Das Foto von dier ist wertlos ohne Angabe von Uhrzeit, dem geographischen Aufnahmeort und der Fahrtrichtung. Sonst ist es unmöglich zu beurteilen ob eine Umverteilung überhaupt sinnvoll ist oder ob sich z.B. die Fahrgäste schon für die nächste Station umverteilt haben.

Zu der irreführenden und gedankenloses Verhalten fördernden Werbung der Politik und Verkehrsunternehmen hat sich auch noch keiner ernsthaft geäußert. Hier wäre Selbstkritik durchaus mal angebracht.

Dass jede falsche oder zum gegebenen Zeitpunkt unbrauchbare Information die Bereitschaft sinkt diese überhaupt wahrzunehmen sollte klar sein. Wie hier der Wert und die Zuverlässigkeit der Informationen erhöht werden sollen hat bisher auch keiner gesagt. Die Zuglängenanzeige ist stark fehlerbehaftet und damit hat man schon einen wichtigen Grund für die Nichtbeachtung dieser. Wenn der Zug einfährt und die Durchsage "Bitte an allen Türen zusteigen!" kommt, kann der Fahrgast schauen wieviele an den nächsten zwei, drei Türen stehen und wenn dort wesentlich weniger stehen dann dorthin gehen. Eine Umverteilung über den gesamten Bahnsteig ist dann nicht mehr möglich.

Zu dem Problem der nachströmenden Fahrgäste und der damit verbundenen Ungleichverteilung hat sich auch keiner ernsthaft geäußert.

Die Frage wie sich ein einzelner Fahrgast so Verhalten soll, dass sein Verhalten in Verbindung mit einer Vielzahl oder sogar allen anderen Fahrgästen bei gleicher Verhaltensweise eine Gleichverteilung auf dem Bahnsteig und in den Zügen herbeiführt blieb bisher auch unbeantwortet. Und zu sagen sie sollen nachdenken und sich dann gleichmäßig auf dem Bahnsteig verteilen ist genauso polemisch wie die Forderung die Züge sollten doch schneller beschleunigen und abbremsen, schneller fahren und dichter auffahren, um die Zeit durch den längeren Fahrgastwechsel auszugleichen. Wie soll sich also der einzelne Verhalten unter Berücksichtigung der ihm am Bahnsteig zur Verfügung stehenden Informationen, damit sich aus diesem Einzelverhalten eine gleichmäßige Verteilung am Bahnsteig und eine gleichmäßige Auslastung der Züge ergibt?

Warum sollen sich 800.000 täglich Fahrgäste bei der Münchner S-Bahn ein Expertenwissen über die S-Bahn aneignen, anstatt dass ein paar (selbsternannte) Experten bei den Verkehrsunternehmen dies tun und den Fahrgästen dieses Wissen so zur Verfügung stellen und bewerben, dass diese davon wissen und dieses Wissen für sich nutzen können? Warum sollen 800.000 Fahrgäste Statisken über die Zugauslastung führen anstatt dass die in den Fahrzeugen ermittelten Daten veröffentlicht werden? Das ist volkswirtschaftlicher Irrsinn.

Schon mal in Ruhe mit Fahrgästen über die Auslastung von Zügen gesprochen? Die meisten sind durchaus dankbar dafür und ändern dann auch ihr Verhalten. Nur zwischen Tür und Angel auf dem Bahnsteig mit ein paar Satzfetzen unter Stress ist das unmöglich.

Und noch ein kleines Zahlenbeispiel:
Wenn nur 1% der Fahrgäste pro Tag einen schlechten Tag haben sind das bei der Münchner S-Bahn 8.000 an einem Werktag. Also schon eine ganze Menge Fahrgäste. Der tatsächliche Prozentsatz dürfte aber auch durch Regelschmerzen bedingt weitaus höher liegen.

Wieviele Fahrgäste verhalten sich denn an einem Tag so, dass sie den Betrieb kaum oder gar nicht behindern? Wieviele sind es die tatsächlich den Betrieb durch ein Fehlverhalten stören, dass keine systematische Ursache wie nachströmende Fahrgäste hat und das nicht durch Fehler der Verkehrsunternehmen gefördert wurde?

Wenn die Fahrgäste wirklich dumm wären, dann wäre der Betrieb schon längst zusammen gebrochen, weil dann die Bahnsteigaufenthalte wesentlich länger wären. Die meisten Fahrgäste machen schon das mit ihrem Wissen mögliche. Das Drängeln ist dabei leider so eine deutsche Eigenart die man überall beobachten kann. Die man aber durch Verringerung des Stresses am Bahnsteig durchaus mildern könnte.

Also bitte mal Fakten dazu wieviele Fahrgäste sich tatsächlich so falsch Verhalten, dass es den gesamten Ablauf stört, die auch noch ausreichend Zeit haben ihr Verhalten zu ändern und die auch wissen, dass sie noch ausreichend Zeit haben. Fakten enthalten im Übrigen keine Verallgemeinerung wie "alle Fahrgäste" oder "die Fahrgäste".

Was hier viele an Selbstorganisation fordern ist schon heftig. Also sagt doch mal wie diese Selbstorganisation konkret funktionieren könnte und wie die Fahrgäste brauchbar informiert werden können. Vorher ist das alles hier nur Fahrgast-Bashing um von den eigenen Fehlern abzulenken.
brucklyn
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Beitrag von brucklyn »

Taschenschieber @ 17 Aug 2009, 21:16 hat geschrieben:Ein Countdown wenn der Zug schon steht.

"S1 nach freising fährt in 20 Sekunden" - ahh, kann ich noch ne Tür weitergehen.
"S1 nach Freising fährt in 5 Sekunden" - nix wie rein!
"S1 nach Freising - Zurückbleiben!" - s******, wo ist mein Schirm zum in-die-Tür-Halten? xD

Nützlich wäre das auf jeden Fall.

So etwas meinte ich, also mit sekundengenauer Zeitangabe. Was helfen einem Minutenangaben wenn der Zug am Bahnsteig steht?
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

brucklyn @ 18 Aug 2009, 09:52 hat geschrieben: Und warum soll sich ein Fahrgast diese Mühe machen, wenn er nicht sehen kann und nicht weiß, dass in einem anderen Zugteil noch Platz ist? Fahrgäste sind nicht allwissend, sollen also 800.000 tägliche S-Bahn-Fahrgäste alle Statistiken darüber führen, wann welcher Wagen in welchem Zug wie ausgelastet ist?
Der größte Teil der Fahrgäste besteht aus Pendlern und Personen, die regelmäßig fahren, zumindest in der HVZ. Diese Leute fahren im Jahr sicherlich über 200mal auf ihrer Strecke. Du tust in Deiner Argumentation ja so wie wenn das jeden Tag 800000 neue Fahrgäste wären, die zum ersten Mal in ihrem Leben mit der S-Bahn fahren. Es ist ja auch nicht so, dass die Fahrgastverteilung in den Zügen jeden Tag völlig anders wäre. Es ist also nicht nötig , dass ein Fahrgast das bereits bei der ersten Fahr kapiert, sondern es reicht aus wenn ers nach der 50ten versteht - weil die enge der Neufahrgäste doch vergleichsweise gering ist gegenüber den eingeübten Pendlern.

Also mit Überforderung kann man da finde ich nict argumentieren.
Sonst ist es unmöglich zu beurteilen ob eine Umverteilung überhaupt sinnvoll ist oder ob sich z.B. die Fahrgäste schon für die nächste Station umverteilt haben.
Genau das ist aber doch das Problem - dass die Leute alle nur überlegen, wo sie an dem Zielbahnhof rausmüssen, und dann zu dem Ergebnis kommen dass für sie nur genau eine Tür sinnvoll ist. Wobei das Problem sicherlich auch dadurch verstärkt wird, dass die Busse teilweise nur sehr kurz auf Fahrgäste einer verspäteten S-Bahn warten, und jemand der weiter vorne eingestiegen ist dann ggf. tatsächlich ein Problem bekommt, wenn die Unterführung hinten ist.
Zu der irreführenden und gedankenloses Verhalten fördernden Werbung der Politik und Verkehrsunternehmen hat sich auch noch keiner ernsthaft geäußert. Hier wäre Selbstkritik durchaus mal angebracht.
Kannst Du das bitte mal näher begründen?
Die Zuglängenanzeige ist stark fehlerbehaftet
Kann ich so nicht nachvollziehen.
Warum sollen sich 800.000 täglich Fahrgäste bei der Münchner S-Bahn ein Expertenwissen über die S-Bahn aneignen,
Mal die Augen aufmachen beim Fahren und schauen wie voll die anderen Wagen sind würde da ausreichen. Dazu muss man auch nicht studiert haben.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von Wildwechsel »

brucklyn @ 18 Aug 2009, 10:12 hat geschrieben:
Taschenschieber @ 17 Aug 2009, 21:16 hat geschrieben:Ein Countdown wenn der Zug schon steht.

"S1 nach freising fährt in 20 Sekunden" - ahh, kann ich noch ne Tür weitergehen.
"S1 nach Freising fährt in 5 Sekunden" - nix wie rein!
"S1 nach Freising - Zurückbleiben!" - s******, wo ist mein Schirm zum in-die-Tür-Halten? xD

Nützlich wäre das auf jeden Fall.
So etwas meinte ich, also mit sekundengenauer Zeitangabe. Was helfen einem Minutenangaben wenn der Zug am Bahnsteig steht?
Mit einer solchen sekundengenauen Angabe, wenn sie denn stimmen soll (sonst bringts ja wieder nix), kriegst Du aber vielleicht noch 15 Züge pro Stunde durch die Stammstrecke, mehr nicht. Warum? Nunja, wodurch bestimmt sich in der Praxis die Abfahrtszeit zur HVZ? Eben nicht nach dem Fahrplan, sondern dadurch, wie langen beim vorvorhergehenden Zug an der nächsten Station ein Egoist die Türen aufhält, oder wann endlich mal einen Teilblock nachgerückt werden kann im Rückstau vor der Weichenstörung am Ostbahnhof etc. Wenn man all diese Glaskugelfaktoren ausschalten will, müsste man den Fahrplan so weit strecken, dass man dadurch das Gegenteil der von Dir herbeigeredeten Kapazitätssteigerung erzielt.
Beste Grüße usw....
Christian


Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
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Wildwechsel, du hast die Idee einfach nicht verstanden!
Ich versuchs nochmal:
In dem Moment wo der Zug einfährt und hält, fängt eine Uhr am Bahnsteig an runterzuzählen, wie lange der Zug mindestens noch stehen bleibt. Es ist dabei völlig unerheblich, ob der Zug Verspätung hat, zu früh kommt oder was auch immer. Es geht nur darum den Leuten zu zeigen: ihr habt noch Zeit euch auch ne andere Türe auszusuchen bevor wir losfahren.
Das ganze hat mir der jetzt schon bestehenden Anzeige, wann der nächste Zug kommt überhaupt garnix zu tun.
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