[M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

Alles über die Netze von S-Bahnen
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Hot Doc @ 18 Aug 2009, 13:06 hat geschrieben: In dem Moment wo der Zug einfährt und hält, fängt eine Uhr am Bahnsteig an runterzuzählen, wie lange der Zug mindestens noch stehen bleibt. Es ist dabei völlig unerheblich, ob der Zug Verspätung hat, zu früh kommt oder was auch immer.
Damit nimmt man sich aber jegliche Flexibilität. Wenn man im Stamm Verspätung hat, und an einer Station aus irgendeinem Grund kaum jemand einsteigen will, wäre es nict grade sehr hilfreich, dann trotzdem warten zu müssen weil die Uhr erst noch runterzählen muss.

Aber auch so glaube ich nicht, dass sich dadurch wirklich nennenswert viele Leute bewegen würden - schließlich könnten alle bis auf die, die wirklich erst in letzter Sekunden kommen, sich auch schon vorher weiter verteilen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Hot Doc @ 18 Aug 2009, 13:06 hat geschrieben: Wildwechsel, du hast die Idee einfach nicht verstanden!
Ich versuchs nochmal:
In dem Moment wo der Zug einfährt und hält, fängt eine Uhr am Bahnsteig an runterzuzählen, wie lange der Zug mindestens noch stehen bleibt. Es ist dabei völlig unerheblich, ob der Zug Verspätung hat, zu früh kommt oder was auch immer. Es geht nur darum den Leuten zu zeigen: ihr habt noch Zeit euch auch ne andere Türe auszusuchen bevor wir losfahren.
Das ganze hat mir der jetzt schon bestehenden Anzeige, wann der nächste Zug kommt überhaupt garnix zu tun.
und was soll das bringen?

der Grossteil der Fahrgäste wird auch weiterhin dort einsteigen, wo man den kürzesten Weg zum Ausgang nachher hat

Vorallem wenn man anschliessend noch einen Regionalbus braucht, auch verständlich
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Wenn die Fahrgäste eh alle zu dumm sind, um die S-Bahn zu benutzen, fahren wir doch einfach ohne! Unglaublich, wie viele Züge man dann durch den Stamm kriegen würde! Und nachdem der Fahrpreis ja eh nur ein symbolischer Beitrag ist, ist die Finanzierung auch kein Problem.
GT8N
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Beitrag von GT8N »

Was ich mich bei der Dauerdebatte 2. Stammstrecke vs. Südring frage: Wäre es nicht eigentlich auch möglich, einfach die bestehende Stammstrecke viergleisig auszubauen? Dann könnte man die Kapazität der bestehenden Stammstrecke verdoppeln, alle S-Bahnen würden weiterhin an den bekannten Bahnhöfen halten (statt nur am Marienplatz bei der 2. Stammstrecke) und durch die Innenstadt fahren (statt über den Südring).

Weiß jemand, ob diese Möglichkeit mal ernsthaft untersucht wurde? Und falls ja, warum sie verworfen wurde?
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josuav
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Beitrag von josuav »

Wurde untersucht, aber wegen der dichten Kellerbebauung ist es nicht mehr möglich.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Boris Merath @ 18 Aug 2009, 13:22 hat geschrieben:Damit nimmt man sich aber jegliche Flexibilität. Wenn man im Stamm Verspätung hat, und an einer Station aus irgendeinem Grund kaum jemand einsteigen will, wäre es nict grade sehr hilfreich, dann trotzdem warten zu müssen weil die Uhr erst noch runterzählen muss.
So flexibel wie manche sich hier im Forum geistig anstellen, ist die Bahn schon lange.
Wie wäre es, wenn man diese Sekundenanzeige je nach Tageszeit, Belastung und Verspätung einstellen kann. So dass man flexibel auf die jeweilige Situation reagieren kann?
Erst macht das keinen Sinn, weil ja die vorherfahrende S-Bahn eh zu längerem Halten und Verpätungen führt, dann weil man bei Verspätungen diese nicht wieder abbauen können soll....beides kompletter Unsinn!
Überlegt doch bitte 10 Sekunden bevor ihr was schreibt!
Aber auch so glaube ich nicht, dass sich dadurch wirklich nennenswert viele Leute bewegen würden - schließlich könnten alle bis auf die, die wirklich erst in letzter Sekunden kommen, sich auch schon vorher weiter verteilen.
Es muss auch nicht sooo viel bringen, Kleivieh macht auch Mist. In diesem Fall geht es aber unter anderem gerade um die, die in der letzten Sekunde kommen (im Gegensatz zu dem LED-Vorschlag).
Lazarus @ 18 Aug 2009, 14:01 hat geschrieben:der Grossteil der Fahrgäste wird auch weiterhin dort einsteigen, wo man den kürzesten Weg zum Ausgang nachher hat
Erstens wäre es schon ein Erfolg wenn nur ein Großteil weiter da einsteigt wie bisher und der Rest auf das System reagiert. Und Zweitens bezweifle ich deine Theorie, deer Großteil steigt dort ein, wo er den Bahnsteig betreten hat, und genau da gibt es die größten Probleme.
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frizzos
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Beitrag von frizzos »

Hot Doc @ 18 Aug 2009, 14:56 hat geschrieben:deer Großteil steigt dort ein, wo er den Bahnsteig betreten hat, und genau da gibt es die größten Probleme.
Falsch! Die Mehrheit der Fahrgäste steigt dort ein, wo sie wieder aussteigen muß. Am Besten direkt an der Treppe. Nur ja keinen Schritt zuviel !
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

frizzos @ 18 Aug 2009, 19:23 hat geschrieben: Falsch! Die Mehrheit der Fahrgäste steigt dort ein, wo sie wieder aussteigen muß. Am Besten direkt an der Treppe. Nur ja keinen Schritt zuviel !
Auch das hat die IND (dritte New Yorker U-Bahn-Gesellschaft) schon in den 1930er Jahren erkannt, und dementsprechend fast immer 6, teilweise auch mehr Treppenaufgänge auf einen 180 Meter-Bahnsteig verteilt. Somit war die Auslastung über den Zug verteilt meist gleich, weil man ja überall nach oben konnte.

Im New Yorker Spar- und Kriminalitätswahn der 1970er Jahre ging leider viel davon verloren (dauerhaft entfernt oder abgesperrt).
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Beitrag von EasyDor »

Hot Doc @ 18 Aug 2009, 14:56 hat geschrieben:So flexibel wie manche sich hier im Forum geistig anstellen, ist die Bahn schon lange.
Wie wäre es, wenn man diese Sekundenanzeige je nach Tageszeit, Belastung und Verspätung einstellen kann. So dass man flexibel auf die jeweilige Situation reagieren kann?
Erst macht das keinen Sinn, weil ja die vorherfahrende S-Bahn eh zu längerem Halten und Verpätungen führt, dann weil man bei Verspätungen diese nicht wieder abbauen können soll....beides kompletter Unsinn!
Überlegt doch bitte 10 Sekunden bevor ihr was schreibt!


Es muss auch nicht sooo viel bringen, Kleivieh macht auch Mist. In diesem Fall geht es aber unter anderem gerade um die, die in der letzten Sekunde kommen (im Gegensatz zu dem LED-Vorschlag).


Erstens wäre es schon ein Erfolg wenn nur ein Großteil weiter da einsteigt wie bisher und der Rest auf das System reagiert. Und Zweitens bezweifle ich deine Theorie, deer Großteil steigt dort ein, wo er den Bahnsteig betreten hat, und genau da gibt es die größten Probleme.
Ich finde die Idee mit dem Countdown auch sehr gut. Das ließe sich vor allem einfach und vollkommen unabhängig von der Abfertigung bzw. Signalisierung nach EBO machen.
Einfach von der Aufsichtskanzel aus gesteuert. Dort könnte man 3 Knöpfe anbringen, einen für 30, einen für 20 und einen für 10 Sekunden Countdown. Danach wird abgefertigt wie immer, der Tf bekommt davon nichts mit. Ist kein Countdown nötig wird keine Taste gedrückt und die Anzeige bleibt schwarz.

Das Problem mit den Trauben an den Türen wurde ja in einem Posting ein paar Seiten vorher schon beschrieben:
Wenn man von der U-Bahn kommt und die gewünschte S-Bahn steht schon da dann rennt man zur nächsten noch offenen Tür, egal wie viele Leute da noch davor stehen, weil man nicht das Risiko eingehen will dass die LEDs beim erreichen der nächsten freien Tür bereits erloschen sind. Darauf steht nämlich die Strafe 20 min warten und diese sinnlos am Bahnsteig verbraten wo es in den Sommermonaten auch noch unangenehm warm ist. Wenn man 8 Stunden im Büro gesessen ist und eigentlich nur noch nach Hause will, kommt einem das wie eine halbe Ewigkeit vor. Wenn man dann auch noch auf einen Bus angewiesen ist, der evtl nur jede Stunde fährt und genau zu dieser einen S-Bahn Anschluss gehabt hätte, dann ist der Abend erstmal gelaufen...
The definition of insanity is doing the same thing over and over and expecting different results.
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Beitrag von brucklyn »

Boris Merath @ 18 Aug 2009, 11:37 hat geschrieben:Der größte Teil der Fahrgäste besteht aus Pendlern und Personen, die regelmäßig fahren, zumindest in der HVZ. Diese Leute fahren im Jahr sicherlich über 200mal auf ihrer Strecke. Du tust in Deiner Argumentation ja so wie wenn das jeden Tag 800000 neue Fahrgäste wären, die zum ersten Mal in ihrem Leben mit der S-Bahn fahren. Es ist ja auch nicht so, dass die Fahrgastverteilung in den Zügen jeden Tag völlig anders wäre. Es ist also nicht nötig , dass ein Fahrgast das bereits bei der ersten Fahr kapiert, sondern es reicht aus wenn ers nach der 50ten versteht - weil die enge der Neufahrgäste doch vergleichsweise gering ist gegenüber den eingeübten Pendlern.
Also mit Überforderung kann man da finde ich nict argumentieren.
Die exakte Zahl ist hierbei völlig unerheblich. Es geht nur um die Größenordnung. Wenn hierbei z.B. die Pendler morgens und abends extra gezählt werden wären es auch noch 400.000. Man kann auch noch die dazuzählen, die nur einmal im Monat fahren.

Fakt bleibt aber, dass Du und einige andere von diesen Menge an Fahrgästen erwarten, dass Sie sich ein Wissen über die Auslastung vieler Züge aneignen, ohne ernsthaft zu sagen, wie sie dies tun sollen. Um ein halbwegs zuverlässiges Wissen darüber zu bekommen reicht einmal schauen pro Tür nicht aus, da durch Ferien und Veranstaltungen die Auslastung ständig schwankt. Von Überforderung habe ich hier nichts geschrieben. Also wie viel Zeit sollen die S-Bahn-Fahrgäste Deiner Meinung nach darauf verwenden Wissen über die Zugauslastung zu aufzubauen, damit sich die S-Bahn es sparen kann Ihre Auslastungsdaten zu veröffentlichen? Was ist wohl volkswirtschaftlich sinnvoller?
Boris Merath @ 18 Aug 2009, 11:37 hat geschrieben:Genau das ist aber doch das Problem - dass die Leute alle nur überlegen, wo sie an dem Zielbahnhof rausmüssen, und dann zu dem Ergebnis kommen dass für sie nur genau eine Tür sinnvoll ist.
Kannst hier einer der Fahrgastverhalten Kritiker das mal belegen. Dieses Verhalten habe ich noch nirgendwo gesehen. Nur Ungleichverteilungen über zig Meter hinweg. Und solange die Fahrgäste nicht wissen ob sie noch ausreichend Zeit haben woanders hinzugehen, ändert sich daran auch nichts.
Boris Merath @ 18 Aug 2009, 11:37 hat geschrieben:
 
Zu der irreführenden und gedankenloses Verhalten fördernden Werbung der Politik und Verkehrsunternehmen hat sich auch noch keiner ernsthaft geäußert. Hier wäre Selbstkritik durchaus mal angebracht.
Kannst Du das bitte mal näher begründen?
"Fahren Sie doch einfach eine Stunde später". Also nicht nachdenken oder nachschauen ob dann überhaupt ein Zug fährt / Züge auf der Verbindung fahren, sondern einfach eine Stunden später fahren. So einfach wie in dieser Werbung dargestellt ist bahnfahren einfach nicht.

Oder das immer wiederkehrende Argument man könne während der Fahrt alles mögliche machen, wie z.B. Hausaufgaben, Lesen, Arbeiten. Und wenn dies dann jemand macht und deswegen Durchsagen nicht mitbekommt, muss natürlich geschimpft werden, was das Zeug hält.

Leider habe ich nirgendwo auf die schnelle eine Übersicht über die aktuellen und die alten Werbekampagnen gefunden, sonst könnten wir die mal analysieren. Meisten dreht sich aber immer um folgende Botschaften: einfach, unkomplizert, entspannt, schützt die Umwelt, ist günstig.

Solange nicht kommuniziert wird, wie sich die Fahrgäste verhalten sollen, ist es reines Bashing, wenn das Befolgen von Werbebotschaften kritisiert wird.
Boris Merath @ 18 Aug 2009, 11:37 hat geschrieben:
Die Zuglängenanzeige ist stark fehlerbehaftet
Kann ich so nicht nachvollziehen.
Passiert mir spätestens alle zwei Monate meist sogar öfter. Es gab auch so Spezialitäten wo es zumindest letztes Jahr noch bei meinen Deutschland-Pass Touren grundsätzlich der gleiche Zug falsch angezeigt wurde im Münchner S-Bahn-Netz. Da habe ich und wahrscheinlich auch viele andere einfach keine Lust mehr mich irgendwo hinzustellen wo ich bei einer falschen Anzeige im letzten Moment teilweise bis zu einer Zuglänge laufen muss. Nur damit ich bei wenn die Anzeige stimmt in einem evtl. etwas weniger vollem Wagen sitzen kann. Solange das System nicht fehlerfrei läuft wird es auch nicht besonders beachtet, vor allem wenn zu Beginn das Vertrauen in die Zuverlässigkeit der Anzeigen gestört wurde. Das dauert lange bis bei gutem Betrieb dieses Vertrauen zurückgewonnen wurde. Reift beim Kunden ist hier kontraproduktiv.
Boris Merath @ 18 Aug 2009, 11:37 hat geschrieben:Mal die Augen aufmachen beim Fahren und schauen wie voll die anderen Wagen sind würde da ausreichen. Dazu muss man auch nicht studiert haben.
Also bitte doch mal etwas weniger polemisch und dafür nachvollziehbar: Wo sollen die Fahrgäste stehen, wohin sollen sie schauen und was sollen sie dabei erkennen? Und nochmal zur Erinnerung Menschen können nicht durch Wände und Menschen durchsehen und auch nicht fliegen um über andere Menschen und Gegenstände hinweg zu schauen.
Wildwechsel @ 18 Aug 2009, 11:58 hat geschrieben:Mit einer solchen sekundengenauen Angabe, wenn sie denn stimmen soll (sonst bringts ja wieder nix), kriegst Du aber vielleicht noch 15 Züge pro Stunde durch die Stammstrecke, mehr nicht. Warum? Nunja, wodurch bestimmt sich in der Praxis die Abfahrtszeit zur HVZ? Eben nicht nach dem Fahrplan, sondern dadurch, wie langen beim vorvorhergehenden Zug an der nächsten Station ein Egoist die Türen aufhält, oder wann endlich mal einen Teilblock nachgerückt werden kann im Rückstau vor der Weichenstörung am Ostbahnhof etc. Wenn man all diese Glaskugelfaktoren ausschalten will, müsste man den Fahrplan so weit strecken, dass man dadurch das Gegenteil der von Dir herbeigeredeten Kapazitätssteigerung erzielt.
Wo habe ich denn etwas von einer Kapazitätssteigerung geschrieben? Und wenn die Fahrgäste nicht wissen wieviel Zeit sie noch haben um woanders hinzugehen, macht es auch keinen Sinn durchzusagen, sie sollten woanders hingehen, weil sie dann nicht wissen, ob sie denn noch mitkommen. Also sind alle diese Durchsagen wertlos für den Fahrgast und bestärken ihn noch darin, dass man nicht auf Durchsagen zu hören braucht.
Boris Merath @ 18 Aug 2009, 12:22 hat geschrieben: Aber auch so glaube ich nicht, dass sich dadurch wirklich nennenswert viele Leute bewegen würden - schließlich könnten alle bis auf die, die wirklich erst in letzter Sekunden kommen, sich auch schon vorher weiter verteilen.
Nur wissen sie vorher nicht, ob sie noch Zeit zum umverteilen haben. So nimmst Du den Fahrgästen die Flexibilität sich umzuverteilen.


Es ist schon interessant, dass bisher keine einzige meiner vielen Fragen zur Gleichverteilung beantwortet wurden. Bei den bisher grob skizzierten Lösungen wie "denken" und "schauen" fehlt zum einen wie sie denken und schauen sollen und zu welchem Verhalten dies führen soll. Welche und wieviele Fahrgäste sich so verhalten sollen, damit überprüft werden kann ob diese Lösungsvorschläge überhaupt umgesetzt werden können und ob diese den gewünschten Erfolg bringen.

Wenn man z.B. den Vorschlag mit der Anzeige der Besetzung der S-Bahnen auf den ZZAs betrachtet, dann funktioniert der nicht, wenn entweder keiner darauf achtet oder zuviele darauf achten. Wenn zuviele Fahrgäste auf diese Besetztungsanzeige achten hat man dann eine Verstärkung der Ungleichverteilung.

Die Verteilung von Menschen ist ein hochkomplexes System. Dies fällt heute nicht auf, weil sich die meisten immer gleich verhalten und man damit Ungleichverteilungen auf manchen Linien von einigen wenigen Freaks sehr gut genutzt udn kritisiert werden können. Wenn aber mehr Fahrgäste anfangen ihr Verhalten zu ändern wird es verdammt schwierig ein Aufschaukeln zu vermeiden. Damit sich tatsächlich im Endeffekt eine Gleichverteilung ergibt muss diese "Schwingung" des Fahrgastverhaltens auf jeden Fall gedämpft sein. Wie wollt ihr das erreichen?

Schreibt doch endlich einmal einer der Fahrgastverhalten Kritiker wie sich ein Fahrgast tatsächlich Verhalten soll, damit sich eine Gleichverteilung ergibt. Was wohl passieren würde, wenn durch einen Aufruf während der Schulzeit viele Fahrgäste gleichzeitig anfangen würden die Auslastung der Züge auszutesten? Das möchte ich nicht miterleben, weil diese dann wirklich in den zu testenden Wagen müssen.

Meckern kann jeder und polemisch auf "nachdenken" und "schauen" verweisen. Also macht mal ernsthafte Vorschläge, wie sich jeder einzelne Fahrgast verhalten soll, damit sich eine Gleichverteilung in den Zügen ergibt unter Berücksichtigung der von mir gestellten Fragen zu den Themen Gleichverteilung am Bahnsteig ist nicht gleich eine Gleichverteilung der einsteigenden Fahrgästen und beides ist nicht gleich der aussteigenden Fahrgästen an einer beliebigen Station.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

brucklyn mach dir keinen Kopf, so läuft das doch immer hier. Es kommt ein Vorschlag - der sicher nicht das Ei des Kolumbus ist - aber anstatt mal darüber ernsthat nachzudenken fallen "alle" hier sofort in eine Antihaltung, weil das ja eh nix bringt, weil die Fahrgäste ja zu dumm sind und heute schon könnten wenn sie wollten.
Aber genau das ist das Problem, keiner stellt sich hin und sagt: Wir haben einen Status quo und den will ich ändern. Zum Status quo gehören nunmal dumme oder faule Fahrgäste und ein (gar nicht so kleiner) Anteil die heut schon schlau sind. Wie kann ich jetzt versuchen diese Fahrgäste noch dazu zu bringen sich an meine Bitten zu halten bzw. wo liegt das Problem, dass sie sich heute nicht daran halten.
Für mich das offensichtlichste Problem: Die Fahrgäste müssen sich ihre Informationen selber beschaffen (Wagenstandsanzeiger) bzw. sie bekommen sie gar nicht (sekundengenaue Abfahrtszeit). Also muss ich ein Informationssystem finden, wo die information praktisch automatisch aufgenommen und richtig verarbeitet wird. LEDs am Fußboden (gerade an der Bahnsteigkante auf die jeder schaut) sind da eine sehr gute Idee, wenn die dann noch bewegt sind (in die Richtung in die man zum nächsten leeren Wagen gehen muss) dann haben wir eine (fast) komplett intuitive Fahrgastlenkung. Was diese Idee von allen bisher umgesetzten unterscheidet und damit es auch sehr schwierig macht den Erfolg einzuschätzen. Aber gerade deswegen lohnt sich ein Versuch (könnte man sich er in Kooperation mit der Uni aus Forschungsgeldern bezahlen lassen).
Die andere Möglichkeit ist Informationen (wie die ablaufenden Sekunden bis zum "Start") überhaupt erstmal anzubieten, und das dann wenn es geht auch noch in unübersehbarer Größe. In vielen Ländern dieser Erde gibt es übrigens solche Anzeigen an ganz normalen Verkehsampeln. Die zeigen sekundengenau, wie lange man noch aufs nächste Grün warten muss. Das führt dort zu einer besseren Beachtung der roten Ampeln, weil sich kaum einer dem Vorwurf aussetzen will, er würde nicht die 40 Sekunden Zeit haben. Außerdem wird die Wartezeit als kürzer empfunden. Aber das ist für die Idee an den Bahnsteigen nicht so wichtig, sondern wichtig ist schlicht, dass dsolche Sachen beachtet werden, wenn sie richtig angebracht und umgesetzt werden. Und mann darf halt nicht besonders lange darüber nachdenken müssen, sondern die Aussage muss sich direkt erschliessen.
Und das tun alle umgesetzten Maßnahmen nicht, die beiden Vorschläge hier aber schon. daher sind sie eindeutig als intellegent gewählte und gute Vorschläge zu werten, für die sich eine Versuchsanwendung auf jeden Fall lohnt!
r2d2

Beitrag von r2d2 »

mir ist aufgefallen, daß es immer daran geht, wie die Fahrgäste am besten an das System angepaßt werden können - aber geht es nicht gerade um das Gegenteil? Wer ist denn eigentlihc für wen da? Ich glaube die meinsten Fahrgäste - und dazu zähle ich mich auch - möchten so einfach wie möglich von einem Punkt zum anderen kommen und dazu gehört z.B. auch, daß man nicht den ganzen Bahnsteig entlang laufen muß, damit sich die Masse besser verteilt, oder daß ich die Wartezeit auf den nächsten Zug dazu nutze, daß ich mich dorthin stelle, wo ich beim Aussteigen am nächsten zum Ausgang bin - für Fahrgäste, die nur ein paar Stationen mitfahren ist es auch völlig unwichtig, ob sie noch einen Sitzplatz bekommen und für solche die 1/2 Stunde oder länger unterwegs spielt es keine Rolle, ob man 1/2 min. später abfährt weil alle an einer Tür einsteigen möchten.
Sinnvoller als alle reinen Informationssysteme wären doch bauliche Maßnahmen, die die Leute besser verteilen: z.B. Zugänge nicht immer an den Bahnsteigenden, sondern öfter mal in der Mitte wie z.B. an der Münchner Freiheit oder Hackerbrücke (kann man nachträglich natürlich nur z.T. ändern bzw. ergänzen) oder vom Eingang weg- (und zu Sitzgelegenheiten hin-) führende Laufbänder, die die Leute gerne benutzen usw.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Natürlich wäre es gut, wenn sich die Fahrgäste von selbst verteilen würden. Aber die Zugänge sind nun mal, wie sie nun sind
und sie sind ja an den problematischen Stationen verteilt.

Am Hbf gibts die Abgänge/Aufgänge im Bereich Haupthalle, durch die Rolltreppenkonstruktion schon etwas verteilt.
Weiter östlich dann U1/2-Zugang und noch weiter östlich zum Elisenhof noch ein Zugang.
Am Stachus ähnlich; Mitting doppelte Rolltreppen in gegengesetzte Richtung und Ri Neuhauser Str. noch ein direkter Aufgang.

Und auch Marienplatz is ähnlich angelegt. Allerdings ist dort der U3/6-Abgang fast an der gleichen Stelle wie die Rolltreppen, so
dass da viele warten. Das dürfte baulich nur recht aufwendig zu korrigieren sein, so es die Statik überhaupt zulässt.

Natürlich ist das System für die Fahrgäste, aber man kann es halt nicht oder nur mit geringen Effekten ändern.
Die LED-Geschichte kann man ja mal testen, dagegen hab ich nix.

Aber das wird nie und nimmer reichen, 10 zusätzliche Kurse pro Stunde stabil da durch zu schleusen.
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[DB] Fahrgast
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Beitrag von [DB] Fahrgast »

Mal anderes Problem in Raum werf: Schonmal gesehen, wenn am Marienplatz ein Auf-/Abgang gesperrt ist während der HVZ? Da sind die Fahrgäste der vorhergehenden S-Bahn noch nichtmal alle vom Bahnsteig weg, wenn bereits der nächste Zug einfährt. Und das will man verdichten? Da staut sichs ja noch mehr auf an den Auf-/Abgängen.
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Beitrag von Hot Doc »

spock5407 @ 19 Aug 2009, 15:22 hat geschrieben: Natürlich ist das System für die Fahrgäste, aber man kann es halt nicht oder nur mit geringen Effekten ändern.
Die LED-Geschichte kann man ja mal testen, dagegen hab ich nix.
Mehr verlang ich ja gar nicht. Testen, gucken obs was bringt und dann weiter entscheiden. Lange diskutieren wird nicht viel bringen.
Aber das wird nie und nimmer reichen, 10 zusätzliche Kurse pro Stunde stabil da durch zu schleusen.
Das hab ich schon in meinem ersten Post deutlich gemacht. Die Idee dadurch mehr Züge zu fahren oder sich sogar eine 2te Stammstrecke sparen zu können, ist Blödsinn. Das nehmen ja nicht einmal die Tunnelgegner (Grüne/CDU/FDP) ernst. So eine Maßnahme kann höchstens den Status quo stabilisieren.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Nachdem man mit den TFTs nun recht flexibel sein müsste, könnte man doch die Wagensymbole entsprechend der Auslastung einfärben. Da die Beladungssensoren wohl Halbzüge auflösen, sollte man diese Granularität dann auch so auf den Zugzielanzeigern nutzen. Dazu müsste man dann auch die A-B-C Sektoren verdoppel oder am besten verdreifachen.

hellgrün = Plaaaatz genug.
Gelb = Eng wirds
Rot = Kein Platz mehr.

Das ganze wäre dann sogar ohne Bautätigkeit an der Bahnsteigkante nutzbar und würde nur Softwareänderungen für die Übertragung der Daten und Anzeige der selben bedeuten.
Es dürfte nicht ganz soviel Effekt haben wie LED-Ketten in den Bahnsteigen, aber für erste Tests an einer Station vielleicht brauchbar?
Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Also langsam wirds albern :D

Ich will nun doch meine Sitzplatzreservierung in der S-Bahn :rolleyes:
Einsamer_Wolf86

Beitrag von Einsamer_Wolf86 »

Daniel Schuhmann @ 19 Aug 2009, 16:33 hat geschrieben: Also langsam wirds albern :D

Ich will nun doch meine Sitzplatzreservierung in der S-Bahn  :rolleyes:
Im metronom und im Hanse-Express sind Sitzplatzreservierungen bereits gang und gäbe ;)

Wobei es einen Versuch mit den Anzeigern und den Farben wert ist, wenns so bleibt wie bisher wars n schuss in den Ofen.
Mehr wie schief gehen kanns ned

Edit: korrigiert was ich genau mein
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

"Auf Gleis 1 fährt ein, S5 nach Holzkirchen. Der Zug hält in den Abschnitten AB und BC. Bitte beachten Sie, der Zustieg für Zeitkarteninaber ist nur mit Reservierung Ihres Steh- oder Sitzplatzes zulässig"
;)
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Wie genau soll das mit den farbigen Zuglägenanzeigern gehen? woher weiss die Technik, welcher Abschnitt wie voll ist? Hat der ET423 an jeder Achse Lastsensoren, die während der Fahrt ausgelesen werden können? Und wie meldet die Technik, bzw. der Zug diese Info in Echtzeit zur nächsten Station, die er anfährt? Und in welchen Schritten? Grün, gelb,m rot? Oder dunkelgrün, Hellgrün, GElb, Orange, Hellrot, Dunkelrot?

wie dem auch sei, falls man so etwas softwaremässig hinkriegt, wäre es eine tolle Idee. Klar kostet auch Softwareentwicklung Geld, aber meist nicht so viel, wie Umbauten. Und evtl lässt sich diese Software dann auch glecih für die U-Bahn programmieren. Natürlich kann das nicht die 2. Stammstrekce ersetzen, aber es wäre eine Sinnvolle Ergänzung.

Übrigens: Ich steige nahezu immer so ein, daß ich an der Türe bin, die mir beim Aussteigen den kürzesten Weg zu meinem Ziel verspricht. Es sei denn, ich kann im Zug (C-Wagen) durchgehen, dann steig ich so ein, wie es gerade passt, und mache mich dann während der Fahrt auf den Weg zu meiner "Ausstiegstüre"..
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Cloakmaster @ 19 Aug 2009, 18:35 hat geschrieben: Wie genau soll das mit den farbigen Zuglägenanzeigern gehen? woher weiss die Technik, welcher Abschnitt wie voll ist? Hat der ET423 an jeder Achse Lastsensoren, die während der Fahrt ausgelesen werden können? Und wie meldet die Technik, bzw. der Zug diese Info in Echtzeit zur nächsten Station, die er anfährt? Und in welchen Schritten? Grün, gelb,m rot? Oder dunkelgrün, Hellgrün, GElb, Orange, Hellrot, Dunkelrot?

wie dem auch sei, falls man so etwas softwaremässig hinkriegt, wäre es eine tolle Idee. Klar kostet auch Softwareentwicklung Geld, aber meist nicht so viel, wie Umbauten.
Ja, hat der 423er. Ein paar Seiten weitervorher ist ein Bild verlinkt.
Übertragung vom Zug sollte ja wohl kein Problem sein. LZB liegt da und Datenfunkt gäbe es auch. Ein paar Bits sollten also machbar sein. Ferner bräuchte man das ja auch für die LED-Ketten, insofern wäre kein Geld verloren, nur für die Anzeiger. Wenns dann a bisserl was bringt, kann man dann die LEDs einbauen. Das bringt dann vermutlich noch a bisserl mehr weil man nicht mehr auf die Anzeiger raufschauen muss.

Nein, bloss nicht zu viele Schritte in den Anzeigen! Das wird dann schnell wieder ne Wissenschaft, die Erkennung muss für die Massen schnell und ohne Nachdenken möglich sein, also am besten Ampelfarben. Die kapiert wohl jeder.

Ja, für die U-Bahn wär das auch was feines, zumindest an den bekannten höchstbelasteten Stationen. Ich vermute mal, die C-Wagen haben auch so ne Gewichtserfassung. A und B vermute ich mal nicht.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Cloakmaster @ 19 Aug 2009, 18:35 hat geschrieben: Wie genau soll das mit den farbigen Zuglägenanzeigern gehen? woher weiss die Technik, welcher Abschnitt wie voll ist? Hat der ET423 an jeder Achse Lastsensoren, die während der Fahrt ausgelesen werden können? Und wie meldet die Technik, bzw. der Zug diese Info in Echtzeit zur nächsten Station, die er anfährt? Und in welchen Schritten? Grün, gelb,m rot? Oder dunkelgrün, Hellgrün, GElb, Orange, Hellrot, Dunkelrot?
Genau weiß ichs nicht wies technisch funktioniert, aber die ETs haben Lastsensoren, die die Daten zum Tf durchgeben.
Davon ist es nur noch ein relativ kleiner Weg diese Daten weiter zu senden, wenn man dafür nicht alle ETs umrüsten muß. (Ich weiß nicht ob die ETs eine Möglichkeit haben, Daten während der Fahrt weiterzugeben.)
Ich denke Rot, Gelb, Grün sollte reichen.
Übrigens: Ich steige nahezu immer so ein, daß ich an der Türe bin, die mir beim Aussteigen den kürzesten Weg zu meinem Ziel verspricht. Es sei denn, ich kann im Zug (C-Wagen) durchgehen, dann steig ich so ein, wie es gerade passt, und mache mich dann während der Fahrt auf den Weg zu meiner "Ausstiegstüre".
Als häufiger Gelegenheitsfahrer weiß ich einfach oft nicht wo ich aussteigen muss. Noch dazu, wenn ich in Daglfing einsteige und mir noch nicht einmal sicher bin, wie lange der Zug ist und wo der dann bei welcher Länge in welchem Bahnhof hält. Auch steig ich z.B. bei der U3/6 immer relativ in der Mitte ein, weil man dort meh Platz hat, obwohl ich meistens am Odeonsplatz hinten zur U4 runter muß. Die paar Meter doppelt gehen macht mir nix aus. Aber ich beobachte auch mit Bekannten immer wieder, dass die eben nicht genau wissen, wo sie hin müssen und dann lieber gleich dort einsteigen wo sie den Bahnsteig betreten haben, da man ja ein paar Schritte zu viel gehen könnte. Wenn man die dann darauf anspricht, warum man denn nicht in die Mitte gehen kann, da wären ja vielleicht noch ein paar Sitze frei, kommt meistens die Antwort: "Bist du dir da sicher? Woher willst du denn das wissen?"
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Beitrag von 146225 »

Weitere Möglichkeit: Man spendiert der S-Bahn-Stuttgart eine Runde 430 mehr, bestellt eine Zusatzserie für die S-Bahn Rhein/Main und konzentriert den Bestand der Baureihen 423/433 komplett auf die S-Bahn München. Dann kann man den ganzen Tag auf allen Linien ausschließlich Langzüge fahren, die Leute können sich drauf verlassen, daß der Zug zu 99% immer gleich lang ist, und es ist tatsächlich ein bißchen was gewonnen. Nachteil der Idee: Kostenintensiv.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Die Frage ist da wohl auch, wie das die Durchlässigkeit beeinflussen würde. Das ist derzeit wohl aufgrund der Bremskurve
"suboptimal" bei Langzügen...
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

146225 @ 19 Aug 2009, 20:16 hat geschrieben: Weitere Möglichkeit: Man spendiert der S-Bahn-Stuttgart eine Runde 430 mehr, bestellt eine Zusatzserie für die S-Bahn Rhein/Main und konzentriert den Bestand der Baureihen 423/433 komplett auf die S-Bahn München. Dann kann man den ganzen Tag auf allen Linien ausschließlich Langzüge fahren, die Leute können sich drauf verlassen, daß der Zug zu 99% immer gleich lang ist, und es ist tatsächlich ein bißchen was gewonnen. Nachteil der Idee: Kostenintensiv.
ich glaub kaum, das wir die versifften Kisten aus NRW brauchen können

Dann schon lieber ein paar 430er kaufen :D
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Lazarus @ 19 Aug 2009, 20:30 hat geschrieben: ich glaub kaum, das wir die versifften Kisten aus NRW brauchen können
Genau. Der Siff wäre ein Grund, auch bei längeren Fahrzeiten oder Umwegen MVG-Verkehrsmittel zu bevorzugen.
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

spock5407 @ 19 Aug 2009, 20:34 hat geschrieben: Genau. Der Siff wäre ein Grund, auch bei längeren Fahrzeiten oder Umwegen MVG-Verkehrsmittel zu bevorzugen.
Wie wäre es mit der Reinigungssuite Schwamm 1.0?
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Eher ein Schwingschleifer...
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Beitrag von Didy »

spock5407 @ 19 Aug 2009, 18:46 hat geschrieben:Übertragung vom Zug sollte ja wohl kein Problem sein. LZB liegt da und Datenfunkt gäbe es auch. Ein paar Bits sollten also machbar sein.
Geh ich recht der Annahme, dass du noch nie Software oder gare Hardware entwickelt hast?

Klar denkt man, "man muss ja nur".... Ging mir lange Zeit auch so, aber ich hab gelernt: Genau dieses "nur" ist die Arbeit hinter sowas.
Auch "nur ein bischen Software" kostet verdammt viel Aufwand und Zeit zum entwickeln. Bei einem komplexen System, was auf verschiedene vorhandene Schnittstellen zugreift, untereinander modular Schnittstellen zueinander hat, bestehende Systeme ändern muss (Zugzielanzeiger etc.), auf Bordcomputer von Fahrzeugen muss (-> dessen Hersteller nötig, ggf. Zulassungsfragen) - das DAUERT (und kostet somit auch). Erst schonmal die Vorarbeit und Spezifikation, und dann auch das eigentliche entwickeln.


Zur Datenübertragung an sich:
Die LZB anfassen vergisst du ganz schnell mal wieder. Erstens ist das ein sicherheitskritisches System, da tut man sowas nicht. Und zweitens ist es eben deswegen auch zulassungsrelevant, d.h. das ist aufwendig, langwierig und teuer. LZB ist LZB, kein Datenlink.

"Datenfunk" -> ich denke du meinst GSM-R, oder hat die S-Bahn noch ein weiteres Funksystem, würde mich überraschen. Prinzipiell weiß ich nicht, ob da irgendjemand rechtlich was dagegen hätte (oder aus Zuverlässigkeitsgründen). Selbst wenn:

Wir gehen mal davon aus, die Kommunikation mit der Zentrale übernimmt der Bordcomputer im 423er, der die "Füllstandsinfo" eh schon hat. Zugnummer weiß das Funkgerät, bzw. vielmehr es lässt sich unter der Zugnummer anfunken (soweit ich weiß), das wäre also nichtmal das Problem. Du bräuchtest im Zug also eine Schittstelle vom Bordrechner zum Funkgerät - keine Ahnung ob es die schon gibt. Würde mal eher auf "nein" tippen, wozu auch?

In der Zentrale benötigst du dann wiederum ne Datenschnittstelle von dem Rechner, der die Anzeigen steuert, zum GSM-R-Netz. Dann könnte er immer wenn ein Zug vorgemeldet wird dessen Bordrechner anrufen und nachfrgen.
Hat der die Schnittstelle? Ich gehe auch eher von "nein" aus. Der bekommt vom Stellwerk die Zugnummern übermittelt und schaut im Fahrplan nach. Für den Fahrplan hat er Netzwerkanbindung, aber mich würde wundern, wenn man damit per "Modem-Verbindung" auf den Zugfunk zugreifen kann. Über umwege bestimmt, aber dann müsstest du auf zig Rechner, die nicht dafür vorgesehen sind, Software nachrüsten.

Bleibt die Frage, ob all diese Rechner noch genügen Resourcen übrig haben, um das "mal eben nebenbei" zu machen.



OnTopic:
Ohne mich jetzt konkret für oder wider so ein System und dessen Realisierung auszusprechen:
Ein paar Beiträge weiter vorne hat jemand gesagt: Das System sollte sich den Leuten anpassen, nicht umgekehrt. Dem ist prinzipiell zuzustimmen.

Deswegen nervt mich dann schon ein wenig, wenn einige hier schreiben "Es wird seit Jahrzehnten die Zuglänge angezeigt, es nützt nix, die Fahrgäste sind schuld, da brauchen wir kein neues System".
Offenbar kapieren viele die seit Jahrzehnten existierenden Anzeigen nicht - dann ist es doch mehr als legitim zu überlegen, ob und mit welchem anderen System man die Fahrgäste besser erreichen könnte und somit die Probleme verkleinern. Wie man mit den Hinweisen in das Sichtfeld derer gelangen könnte, die mit Scheuklappen durch die Welt laufen.
Das man damit NIE *alle* Fahrgäste erreichen wird, ist schon klar. Ein paar DAF (dümmste anzunehmende fahrgäste) hast du immer, auch unter intelligenten Leuten an der Uni-Haltestelle. Aber vehement zu sagen, die Fahrgäste sind eh zu dumm und kapieren es nicht, DAS ist Fahrgast-Bashing.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

hört sich irgendwie ziemlich teuer an, wie Didy das beschreibt

und das alles nur für einen Versuch, von dem keiner weiss, was er wirklich nützt?
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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