ApS bringt Broschüre Stadt, Land, Schiene neu raus

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Im Auto schlafen wäre ansich ja kein Problem...
146225
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Beitrag von 146225 »

Ja (selbst wenn), aber einen Chaffeur zu besolden ist auch nicht billiger als eine Fahrkarte zu kaufen, nicht wahr ?
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
612 hocker
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Beitrag von 612 hocker »

Die LNVG freut sich, dass die NordWestBahn wieder in der Broschüre vertreten ist. Die NWB hat die Fahrgastzahlen auf der stillegungsgefährdeten Strecke Osnabrück - Bremen um 560% gesteigert, nachdem sie im Jahr 2000 die Ausschreibung für das Weser-Ems-Netz gewonnen hatte. Im nächsten Jahr sollen dann auch die zusätzlichen VT 648 zum Einsatz kommen, damit weitere Steigerungen möglich sind. Zur Zeit kommen dieverse VT 643 zum Einsatz, trotzdem kommt es aber in Stoßzeiten zu Engpässen.
http://www.lnvg.niedersachsen.de/download/.../2009-09-15.pdf
BMI
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Beitrag von BMI »

JeDi @ 15 Sep 2009, 10:57 hat geschrieben:
Lästig nicht - aber anstrengend. Zumal es sich im Auto vorne links so schlecht schläft ;)
Geht schon, wenn ich mir viele Autofahrer so anschau im Berufsverkehr! :D

Und ausserdem kann ein"Powernapping" schon viel helfen... Ausserdem sind die meisten Bäume eh schon mit Leitplanken geschützt! (Oder gefällt!)
I´ve seen the future, brother:
it is murder.

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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

146225 @ 15 Sep 2009, 12:35 hat geschrieben:Jeder Mensch empfindet auch Autofahrten anders. Festgeschnallt und eingeengt, umgeben von Massen auf deren individuelle Fehlentscheidungen ich nicht unerheblich angewiesen bin, schlafe ich auch nicht gut. Lesen funktioniert bei mir auch nur in Schienenfahrzeugen oder auf Schiffen.

Richtig, das Empfinden einer Autofahrt ist ebenso individuell, wie eine Bahnfahrt. Es ist aber nicht die originäre Aufgabe eines Verkehrsmittels, dem Nutzer die Möglichkeit des Schlafes oder des Lesens zu geben. Schon gar nicht als Fahrzeugführer ;) Trotz Anschnallpflicht habe ich aber mehr individuellen Platz im Auto, als in einem überfüllten Zug :)
146225 @ 15 Sep 2009, 12:35 hat geschrieben:Du siehst, man kann Deine Argumentation auch sehr schnell von der anderen Seite aus beleuchten. Es ist müßig, dies zu diskutieren, weil Menschen nun mal nicht gleich sind. An der Notwendigkeit guten Bahnverkehrs für die Volkswirtschaft Deutschland ändert es auch nix.
Da sind wir uns einig, wobei ich hier auch den Busverkehr einbeziehen möchte.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Autobahn @ 15 Sep 2009, 21:40 hat geschrieben: Trotz Anschnallpflicht habe ich aber mehr individuellen Platz im Auto, als in einem überfüllten Zug :)
Ich fahr ja gegen Lastrichtung...
Didy
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Beitrag von Didy »

JeDi @ 15 Sep 2009, 10:57 hat geschrieben:Lästig nicht - aber anstrengend. Zumal es sich im Auto vorne links so schlecht schläft ;)
Ein kurzes Nickerchen dann und wann bewahrt vor dem Altwerden, besonders hinterm Lenkrad :P

Ansonsten muss ich JeDi im Groben und Ganzen zustimmen: Ich hab grundsätzlich kein Problem mit Autofahren, kenn auch die Strecke etc. Aber ich hab schlicht und ergreifend keinen Bock, das jeden morgen und abend tun zu müssen, zumal dann auch noch in der HVZ. Ich nutz die Zeit lieber zum nichtstun und aus dem Fenster schauen.

Schlafen kann ich zwar wenn dann nur abends - dann aber selbstverständlich mit rechtzeitigem aufwachen.
Rohrbacher @ 14 Sep 2009, 23:34 hat geschrieben:Genau aus dem Grund hätt' ich gern 'nen Busführerschein. Ich glaub, wenn ich nämlich sagen kann, "meiner ist 15m", dann wäre warscheinlich geklärt, wer "King of the Road" ist. :lol:
Musst halt nen Trambahn-Schein machen. Da kannst sagen "meiner ist 42m" und im Führerschein steht nichtmal mehr als B B)
Didy
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Beitrag von Didy »

Rohrbacher @ 14 Sep 2009, 23:47 hat geschrieben:Also im Ernst, ich hab' mir schonmal überlegt, ob man nicht einen Bus von Pfaffenhofen nach Garching vollkriegen würde. Grad für die Studenten da an der TU oder wenn die in Unterschleißheim oder Ismaning arbeiten, ist man mit dem Auto über die A9/B13 schneller und manchmal billiger unterwegs als mit dem Zug über München.
Na über sowas denk ich ja grad garnicht nach (kenn mich in der Gegend auch nicht aus).

Ich hab mich jetzt einzig darauf bezogen was du sagtest: Die Übervollen Parkplätze und Staus auf den Zufahrtstraßen Petershausen, Rohrbach und co.
D.h. die Idee wäre wenn dann ein FRESH-Zubringer (ach ne, MüNüX heißt das jetzt ja) für die umliegenden Orte. Natürlich auf den Fahrplan abgestimmt, mit Warten wenn der ankommende Zug Verspätung hat - und möglichist schnelle und direkte Verbindungen in die umliegenden Orte. Was nutzt der schnelle Zug, wenn der Bus ewig gondelt?
Wie das mit den Konzessionen ist, sagt das Personenbeförderungsgesetz, das ist ziemlich genau geregelt. Beispielsweise mit "Parallelverkehr" zu anderen Linien oder Bahnen kriegt man ein Problem, nämlich keine Konzession. Aber was ist "Parallelverkehr"? Der Schnellbus Ingolstadt - Eichstätt beispielsweise ist so 'ne Sache, die zeigt, dass wohl einiges möglich ist. Oder der RBO-Bus Ingolstadt - Regensburg. Das ist aber ein spannendes Thema, da werd' ich sicher noch viel Spaß haben, wenn ich den Lokalpolitikern mein ÖPNV-System für Pfaffenhofen vorstelle. Darf ein Stadtbus gewisse Orte im Stundentakt "parallel" zu der Hand voll RBA-Busse fahren, die in meinem System fast unverändert als HVZ-Verstärker drin wären (natürlich mit gegenseitiger Anerkennung der Fahrkarten) oder nicht? Tja, ich denke das hängt davon ab, wer's bezahlt und wer's haben will... wir sind ja in Bayern. :rolleyes:
Wie ist das denn grundsätzlich mit den Konzessionen, wer vergibt die, und was kostet sowas? Und was sind die "nötigen Qualifikationen"?
Eine Konzession für den Gelegenheitsverkehr bekommt man wohl relativ leicht, wenn man die nötigen Qualifikationen hat, hab' ich mal gehört. Also Kaffefahrten machen ist einfacher als Linienverkehr.
Wenn dann will ich guten ÖPNV anbieten, nicht Omas abzocken... :ph34r:
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Ich hab mich jetzt einzig darauf bezogen was du sagtest: Die Übervollen Parkplätze und Staus auf den Zufahrtstraßen Petershausen, Rohrbach und co.
D.h. die Idee wäre wenn dann ein FRESH-Zubringer (ach ne, MüNüX heißt das jetzt ja) für die umliegenden Orte. Natürlich auf den Fahrplan abgestimmt, mit Warten wenn der ankommende Zug Verspätung hat - und möglichist schnelle und direkte Verbindungen in die umliegenden Orte. Was nutzt der schnelle Zug, wenn der Bus ewig gondelt?
Schon klar. Ich meinte das nur, weil ich mal drüber nachgedacht habe, ob man da nicht ohne Papa Staat eine Verbindung anbieten könnte, weil eben nach Garching viele fahren, die Öffi-Verbindung aber kotzübel ist. So um die 20 Jahreskarten hätt' ich nach ein paar Tagen schon verkauft und wenn der Staat nicht will, tät' ich halt die Kohle machen. :D

Naja, also ein Stadtbus-Konzept für Pfaffenhofen und den näheren Umkreis da hab' ich in Arbeit und will dem auch real zur Durchsetzung verhelfen. So der Plan. Ansonsten für Strecken wie Pfaffenhofen - Pörnbach - Hohenwart - Schrobenhausen, Rohrbach - Wolnzach oder Rohrbach - Geisenfeld gibt's bereits Konzessionen und die dazu passenden Linien, nur eben kein wirklich überragendes Angebot, weil der Aufgabenträger Landkreis kein Interesse hat und Gemeinden, die irgendwas wollen, das selber finanzieren sollen. So ist beispielsweise die Linie nach Wolnzach anscheinend eine eigenwirtschaftliche Leistung der Firma Stanglmeier. Ohne Zuschüsse fährt der natürlich nur die vollen Schülerverkehr und als Alibi nachmittags nachmal eine Runde mit dem im Foto-Thema gezeigten VW Crafter. Klar, wär ich Busunternehmer würd' ich das vermutlich auch so machen, wenn ich derart am Ort verwurzelt wäre nicht so viel Kohle zum Verpulvern hätte, dass ich den Stundentakt selber finanzier' und auf Fahrgäste hoffe.

Aber nochmal zurück: Für Petershausen ist eh der MVV zuständig und da ist das Busangebot in der HVZ noch einigermaßen okay. In Pfaffenhofen soll der Stadtbus reformiert werden, deswegen mach' ich da Vorschläge und die Stadtoberhäupter die erste externe Gemeinde hat wohl im Prinzip schon Interesse - wenn's nicht die Welt kostet. Angenommen das wird was, dann wäre der Nahbereich Pfaffenhofen eigentlich auch ganz gut abgedeckt.

Wenn man wirklich unternehmerisch als "ÖPNV-Experiment" was riskieren wollen würde, dann ginge da im MüNüX-Bereich am ehsten was im Einzugsbereich von Rohrbach. Wolnzach (11000 Einwohner) wird fast gar nicht angefahren, Geisenfeld (10000 Einwohner) auch nur mäßig, Rohrbach selber und die Ortsteile außer mit den Schülerkursen glaub' ich gar nicht, nach Langenbruck ist es auch extrem mäßig und Mainburg im Landkreis Kehlheim wird busmäßig nur nach Freising angebunden, da allerdings recht gut.
Was nutzt der schnelle Zug, wenn der Bus ewig gondelt?
Das Problem hab' ich auch bei meinem Stadtbuskonzept. Man will möglich überall möglich direkt hinfahren, mit möglichst wenigen Linien und im Hintergrund hör' ich immer die Frage, was es kostet. Deswegen fahren eben viele "Landbusse" die berühmten Schleifen über die Käffer und immer anders, dass auch alle mal angebunden werden. Und ich glaub' das ist das Problem, deswegen hab' ich mal das gemacht, was man vermutlich am wenigsten von mir erwartet hat, ich hab' gestrichen und Linien begradigt und bei vielen Käffern gesagt, da fährt ein Schulbus morgens durch und mittags in die andere Richtung, fertig. Mehr ist da eh nicht, spart man sich das Geld und die Busse, um auf so regional interessanten Verbindungen wie Pfaffenhofen - Schrobenhausen dafür mindestens einen Zweistundentakt bieten zu können, denn Richtung Schrobenhausen und Aichach ist der Bus schneller als mit der Bahn weit außenrum über Ingolstadt, wenn ich's richtig im Kopf habe, ca. 40 Minuten direkt über die B13 und B300 zu über 1 Stunde mit der Bahn. Das ist gegenüber dem Auto nicht im Ansatz konkurrenzfähig.
Wie ist das denn grundsätzlich mit den Konzessionen, wer vergibt die, und was kostet sowas? Und was sind die "nötigen Qualifikationen"?
Das müsste man am besten mal einen Busunternehmer oder 'nen Verkehrsreferenten in einem Landratsamt fragen. Ich seh' auf den genehmigten Fahrplänen immer Stempel von der Regierung von Oberbayern (deswegen fährt auch kein Bus nach Mainburg, das wäre Niederbayern und damit Ausland *hüstel*) und bei der Streiterei Schnellbus IN - EI vs. Bayerische Regiobahn ist meine ich auch immer vom Regierungsbezirk Oberbayern die Rede. Das zu den Konzessionen der Linien.

Um als Busunternehmer zugelassen zu werden... da kenn' ich mich jetzt nicht wirklich aus. Da müsste man mindestens mal das hier durcharbeiten:
http://bundesrecht.juris.de/pbefg/

Für einen gebrauchten Linienbus (ca. 7-10 Jahre alt) bist du bei ungefähr 50000 Euro, ein Überlandbus, der etwas mehr Komfort bietet und mit dem man zur Not auch noch Omas fahren könnte, geht so bei 60000 Euro los. Sagt mobile.de... Ich täte einen Niederflurlinienbus kaufen und Überlandsitze reinschrauben, schon Geld gespart. Aber angenommen ich mach' mit dem Bus jeden Tag 1000 Euro (500 Fahrgäste für im Schnitt 2 Euro) Umsatz, abzüglich aller Betriebskosten, muss ich halt doch schon einige Runden fahren bis nur die Kosten für den Bus wieder drin sind und die Fahrgäste dürfen halt nicht weniger werden.

Das erklärt eben ein bisschen das Problem. Mir hat mal ein Fahrer gesagt, der Bus von Rohrbach nach Wolnzach - als es noch 7 Fahrten täglich gab - macht 300 Euro Miese jeden Tag. Vielleicht war der Bus zu groß. Vielleicht hätte man Kosten gespart, wenn man keinen 12m-, sondern nur einen 9m-Bus nimmt. Mehr als 50 Leute steigen kaum pro Zug aus und wenn 25 davon aus dem Einzugsbereich meines Busses kommen und die alle mitfahren würden, täte der kurze Bus auch ausreichen.

Ich sag' mal so, wenn man an das Gute im Menschen glaubt, gute Werbung macht, die leute überzeugen kann, sich engagiert, sich in die Köpfe und vielleicht auch Herzen der Leute fährt und der Antrieb sowas zu machen, halt nicht die Gewinnmaximierung ist, sondern man einfach gerne guten ÖPNV anbieten will und das jeder merkt, könnt's gehen mit dem guten ÖPNV auf dem Land. - Wenn ich Kapital hätte wie Dreck auf'm Dach, einen gültigen Führerschein der Klasse D und die Bürokarten besiegt hätte, hätte ich's schon lange mal ausprobiert, 'nen Bus gekauft und mir im Gewerbegebiet 'ne kleine Halle gezimmert... aber es langt ja noch nichtmal zu 'nem eigenen Auto. ;)
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Beitrag von Rohrbacher »

Und was sind die "nötigen Qualifikationen"?
Hab's gefunden. Man braucht noch eine Fachkundeprüfung bei der IHK:
http://www.muenchen.ihk.de/mike/ihk_gescha...nternehmer.html

Hier steht glaub' ich alles drin, was man braucht und wissen muss:
http://www.muenchen.ihk.de/mike/ihk_gescha...ere-omnibus.pdf

Okay, langsam wird's offtopic. Vielleicht kann man das ja auslagern in ein Thema "ÖPNV auf dem Land" oder so... :ph34r:
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Rohrbacher @ 16 Sep 2009, 04:15 hat geschrieben:Hab's gefunden. Man braucht noch eine Fachkundeprüfung bei der IHK:
Ich würde es mal mit einem Studium der Betriebswirtschaft versuchen :lol:
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Rohrbacher »

Ich würde es mal mit einem Studium der Betriebswirtschaft versuchen :lol:
Die BWLler sind der natürliche Feind von jedem, der "guten ÖPNV anbieten, nicht Omas abzocken" will... :ph34r:
Hab's gefunden.
Hey, einen Tag später beim zweiten Anlauf hab' ich sogar die Beördenwebseite "geknackt", hier sind die Formulare:
http://www.regierung.oberbayern.bayern.de/...h2/23.2form.htm

So, wer ist dabei und wer bringt grob geschätzt 200000 Euro Startkapital mit? Oder zahlt jeder 10 Euro und wir machen 'ne AG?
Vorschläge für die erste Linie und den Firmensitz? Hat jemand zufällig 'ne große Garage?

B)
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Beitrag von Autobahn »

Rohrbacher @ 16 Sep 2009, 15:59 hat geschrieben:Die BWLler sind der natürliche Feind von jedem, der "guten ÖPNV anbieten, nicht Omas abzocken" will... :ph34r:
Das siehst Du falsch, Betriebswirtschaftslehre ist die Grundvoraussetzung, überhaupt ein Unternehmen zu führen. Das gilt sogar für eine Ich-AG :lol: Nur reicht dafür meist der Abschluss der Handelsschule und eine kaufmännische Ausbildung ;)
Rohrbacher @ 16 Sep 2009, 15:59 hat geschrieben:So, wer ist dabei und wer bringt grob geschätzt 200000 Euro Startkapital mit? Oder zahlt jeder 10 Euro und wir machen 'ne AG?
Vorschläge für die erste Linie und den Firmensitz? Hat jemand zufällig 'ne große Garage?

B)
Mit 200.000 € kommst Du nicht weit, diese Trommel soll ja schon über 437.000 € kosten :lol: (und fahrbereit heißt ja nicht, dass sie auch den Segen vom TÜV hat). Und da hast Du noch keinen Fahrgast befördert. Allein die Betriebskosten für das Fahrzeug kannst Du gut und gerne bei einigen hundert Euro pro Tag ansetzen, hinzu kommen die Personalkosten. Bei einer Fremdfinanzierung des Fahrzeugs musst Du auch noch diese Kosten hinzu rechnen. Das die Einnahmen auch nicht sofort sprudeln, brauchst Du auch noch eine Rücklage für mindestens sechs Monate. Unter 1.500.000 € flüssige Mittel brauchst Du gar nicht weiter nachzudenken, auch wenn Du mit mit dem Gedanken spielst, Regionalisierungsmittel abzurufen. Der Freistaat Bayern verlangt nämlich auch einen Eigenkapitalnachweis von Dir :P
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Beitrag von Rohrbacher »

Das siehst Du falsch, Betriebswirtschaftslehre ist die Grundvoraussetzung, überhaupt ein Unternehmen zu führen.
Nö. Sofern keine (sicherheitsrelevanten) technischen Fähigkeiten verlangt werden, kann jeder ein Unternehmen führen wer will. Geh' zur Gemeinde, hol dir 'nen Gewerbeschein und druck Visitenkarten, dass du jetzt eine Werbeagentur bist. Fertig, leider alles erlaubt. Natürlich würde jeder, der z.B. 'nen Laden für Stricknadeln aufmachen will, vorher mal "recherchieren" wie das geht.
Mit 200.000 € kommst Du nicht weit, diese Trommel soll ja schon über 437.000 € kosten
Ein gut erhaltener Setra S 315 NF (Niederflur!) oder Setra S 315 UL (Hochflur auch für Ausflugsfahrten tauglich) Baujahr 1999 ist als Überlandbus für rund 50000 bis 60000 Euro zu haben und ich täte sagen, wenn die gepflegt wurden, sind das gute Fahrzeuge. Und wenn's auch älter sein darf oder ein fast nackter Stadtlinienbus auch reicht, geht's noch billiger, da kannst du auch für 10000 Euro 'ne alte Schüssel mit TÜV bekommen. Die meisten Unternehmer auf'm Land machen ja für den Linien-/Schülerverkehr nichts anderes, die kaufen die abgelutschten Busse der großen Betriebe, machen Geld damit, danach wenn's mit dem TÜV schwierig wird, verschwindet der Bus Richtung Osten. Mit den erwähnten Setras würde man in manchen Regionen in der ÖPNV-Landschaft sogar noch positiv auffallen, "hey habt's ihr 'n neuen Bus?" :rolleyes:

Mit 200000 Euro kann man denke ich dann durchaus eine Zeit lang den Betrieb finanzieren, den Unterhalt von ein oder zwei Fahrzeugen zahlen und einen "Betriebshof" in einem Gewerbegebiet unterhalten, sofern man den überhaupt schon braucht. Kein Familienunternehmen, was so kleine bis mittlere Betriebe ja oft sind, hat mit 1,5 Mio Euro angefangen. Was glaubst du haben kleine Busunternehmen, die weniger als 10 Busse im Schuppen stehen haben, für Rücklagen? Für die ist die Anschaffung eines neuen Busses meistens ein riesen Ereignis und spiegelt sich deswegen im Pflegezustand der Fahrzeuge wieder, das ist deren Heiligtum. Das ist aber auch nicht anderes wie in jedem anderen kleinen Familienunternehmen. Da hat einer 'ne Vision, ist mutig und fängt einfach mal an. Keiner hat 1,5 Mio Euro rumliegen oder hatte mal so viel als Startkapital. Das dürfte bei manchen eingewachsenen Unternehmen bei der Inventur als Gesamtwert rauskommen, wenn ich ein paar mir einigermaßen bekannte Firmen mal grob schätze, wenn überhaupt.

Natürlich hab' ich grad weder 200000 Euro, noch einen Betrieb zum Übernehmen, noch irgendwelche verwertbaren Qualifikationen (außer Werbung, Marketing und vielleicht der Fähigkeit mit 'ner Sprühpistole umzugehen) um in das Geschäft mit dem Linienverkehr einzusteigen. ;)
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