Mal mein Gedankengang dazu: Das ganze dürfte historisch noch aus der Dampflokzeit begründet sein. In der Dampflokzeit stand der Lokführer auf Strecken die im Rechtsbetrieb befahren wurden natürlich rechts, um am Kessel vorbei die Signale beobachten zu können. Dabei hat man die Bremsventive an der Wand angeordnet, weil die da schön aufgeräumt waren, und den Regler auf der linken Seite bei den anderen fürs Fahren relevanten Bedieneinrichtungen. Diese Anordnung hat man dann bei Elektroloks wohl beibehalten - auch hier dürfte eine Rolle gespielt haben, dass die verschiedenen Ventile der Bremsen schön übereinander an der Wand angeordnet werden konnten, während man den Fahrschalter gut stehend vor den Lokführer stellen konnte.
Die Bedienelemente der alten Loks waren ja nicht so wie heute süß klein ergonomisch in ein Fahrpult eingebaut, sondern ziemlich klobige Einzelbauteile. Heute kann man die relativ freizügig anordnen, damals ging das noch nicht so wirklich.
Vielleicht hat man auch den Lokführer nach rechts gesetzt, weil man so die Anordnung Lokführer rechts, Beimann links analog zur Dampflok beibehalten konnte - damals gab es ja eine sehr strikte Trennung zwischen den großen Lokführern einerseits, und den kleinen Heizern andererseits, und es war genau definiert was Lokführerseite und was Heizerseite der Lok ist.
Bei den links fahrenden Ländern gilt das ganze natürlich analog genau umgekehrt
Dass man bei der Konstruktion von Führerpulten ergonomische Gesichtspunkte berücksichtigt ist jedenfalls erst eine vergleichsweise neue Überlegung, so dass ich nicht glaube dass man sich dabei Gedanken darüber gemacht hat was für Rechts- und was für Linkshänder besser ist.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876