http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/...,654259,00.htmlLange hat er sich geweigert, eine Fortsetzung seines Welterfolgs "Linie 1" zu schreiben. Zum 40. Geburtstag des Kindertheaters Grips aber bringt Volker Ludwig die "Linie 2" aufs Gleis - und damit das West-Berliner U-Bahn-Musical in den Osten der Stadt.
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Im Mittelpunkt steht Thomas Kowalewski, ein Schauspieler, der seit 23 Jahren den "Jungen im Mantel" in der "Linie 1" spielt. Nach so vielen Jahren in der Rolle hat er gelegentlich Probleme, Scheinwelt und Realität auseinanderzuhalten - und wird so fast aus Versehen zum Helden, als er in der U-Bahn ein paar Pöbler in ihre Schranken weist. München-Solln lässt grüßen.
Ihm assoziiert ist eine lose Clique von Menschen mit Problemen von heute: Die Türkin, die vor ihren Eltern geheim halten muss, dass sie Schauspielunterricht nimmt, die Friseurin, die ihre Kredite nicht mehr zahlen kann und auf gnadenlose Banker trifft, ein Ossi und ein Wessi, die beide die Mauer wiederhaben wollen - und ein Erzieher, der sich im Kindergarten noch immer die alten Grips-Lieder anhören muss, die die Kinder so gerne singen.
So sind eine Menge alter Grips-Hits aus den vergangenen Jahrzehnten in die Revue eingebaut, und der Schluss ist so schön, dass auch die "Linie 2" ein Renner werden könnte.
http://www.grips-theater.de/repertoire/alptraum_01.phpDer Junge im Mantel hat die Schnauze voll. Seit 23 Jahren sitzt er in der „Linie 1“, dem Dauerbrenner des GRIPS Theaters. Nichts wie weg! Freiheit! Doch die Geister der Vergangenheit sind ihm auf der Spur. Immer und überall. Und das Schlimmste: Am Ende drohen weitere 23 Jahre. Mit der „Linie 2“...
Ein saftiger Biss in 40 Jahre GRIPS, seine 600 Songs und 100 Stücke: Nahrhaft, geschmackssicher, abgründig und zum Heulen schön. Ein hingesudeltes Werk, das Theatergeschichte schreiben wird.