Hot Doc @ 19 Oct 2009, 15:30 hat geschrieben: Schon wieder reißt du ein Zitat komplett aus dem Zusammenhang. Dir geht es um die gesammt CO2 Bilanz, auf die ich an anderer Stelle eingegangen bin:
Es zählt aber nur die gesamte CO2-Bilanz. Wie sich die Maßnahmen auf die CO2-Bilanz von Deutschland auswirken ist bestenfalls für unser Ego interessant, für die Umwelt ist das irrelevant. Von daher - nein, es ist nicht aus dem Zusammenhang gerissen.
Ich widerspreche nur dem "Wir-sind- dann- von-Stromexporten-anderer-abhängig-Argument". Das ist schlicht falsch!
Dazu sage ich nichts, weil ich das Argument nie gebracht habe und damit die Hintergründe nicht kenne. Unabhängig davon: Bei jeder Energiemenge, die wir ins Ausland verlagern, verlieren wir den Einfluß über dessen Erzeugung - und damit auch den Einfluß darüber, wie umweltfreundlich die Erzeugung geschieht.
Wo die verlagerte Energie letztlich dann verbraucht wird, ist da in meinen Augen uninteressant.
Die Verträge sahen eben einen Ausbau der regenerativen parallel zum Abbau der Kapazitäten der Atommeiler vor.
Was spricht dagegen, den Aufbau von regenerativen Energien unabhängig vom Abbau der Atomkraftwerke gesetzlich zu regeln?
Es findet sich nirgendwo auch nur ein Anzeichen, dass der Ausbau annähernd so weiter betrieben wird.
Warten wir es ab. Es gibt in Deutschland inzwischen genug Personen und auch Firmen, die an einem Ausbau interessiert sind.
Du verwechselst Regelleistungskraftwerke mit Pumpspeicherkraftwerke (die durchaus auch zu den Regelkraftwerken gehören, aber eben nicht andersrum).
Nein, die verwechsel ich nicht. Regelleistung ist Regelleistung, und die können sowohl Pumpspeicherkraftwerke als auch Gasturbinen liefern, und Regelleistung braucht man auch zum Ausgleich von der unregelmäßigen Energielieferungen verschiedener erneuerbarer Energien.
Laut
dieser pdf-Datei hat die 2006 durch die durch erneuerbare Energien zusätzlich benötigte Regelenergie übrigends zwischen 300 und 600 Mio Euro gekostet.
Ein einzelnes Atomkraftwerk braucht eine wesentlich größere Ausfallabsicherung als viele kleine regenerative Kraftwerke. Während das Atomkraftwerk bei Ausfall ganz vom Netz gehen muß, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die ganzen Regenerativen (die es ersetzen) auf einmal ausfallen, bei nahezu 0%.
Der Nordseewindpark Global Tech I, an dem die Stadtwerke München sich jetzt beteiligen, hat eine Gesamtleistung von 400MW, und entspricht damit etwa ein Drittel der Leistung eines handelsüblichen Kernkraftwerksblockes. Durch die kapazitiven Effekte in Seekabeln kann die Energie dieser Windparks nur über Hochspannungsgleichspannungsübertragung vernünftig an Land gebracht werden. Diese HGÜ-Systeme haben normalerweise eine zentrale Umrichteranlage in der Mitte des Windparks, und genauso wieder eine Umrichteranlage an Land. Beides sind zentrale Systeme, die im Störfall zum spontanen Ausfall des Windparks führen können. Genauso stellt sich mir die Frage, in wie weit die Seekabel redundant ausgelegt sind - auch hier könnte eine Beschädigung zu einem vollständigen Ausfall führen. Ganz so dezentral sind Windkraftanlagen dann halt doch nicht.
Im Gegensatz zu Kernkraftwerken kann den Windkraftanlagen aber halt auch der Wind ausgehen, weshalb man dafür Reserveleistung braucht.
Der Bedarf an Speicherkraftwerken dagegen, würde - wie von dir richtig erkannt - steigen.
Jein - ob man die nötige Reserveleistung per Speicherkraftwerk oder per Gasturbine erbringt, ist relativ egal. Das Speicherkraftwerk hat halt den Vorteil, auch überschüssige Energie aufnehmen zu können. Umgekehrt hat es aber den Nachteil, dass das Wasser im Speicherbecken bei längeren Flauten aufm Meer auch mal ausgehen kann.
Ganz egal was man nimmt - die UNterhaltung der Anlagen kostet jedenfalls viel Geld.
Hier gibt es das Hauptproblem, dass die Kraftwerksbetreiber nicht danach entscheiden, wenn die Strom speichern, wann Wind weht oder Sonne scheint, sondern meistens mit billigem Nachtstrom die Speicher voll machen und tagsüber wieder teuer verkaufen.
Das ist nicht korrekt. Den billigen Nachtstrom gibt es aus Sicht der Stromfirmen schon länger nicht mehr, heute ist das tageszeitenabhängig. Zu Windspitzenzeiten kann es heutzutage inzwischen sogar vorkommen, dass der Preis für Strom negativ wird, weil die Betreiber nicht mehr wissen wohin damit. Zu sehen auf dem
Diagramm der Leipziger Strombörse, auch wenn das natürlich eher eine Ausnahmeerscheinung ist. Trotztdem kann man an dem Diagramm sehr schön sehen, dass der Strompreis keineswegs zwangsläufig nachts der billigste ist.
In Folge dessen schalten die Pumpspeicherkraftwerke heutzutage mehrmals täglich in den Pumpbetrieb, je nach aktuellem Börsenpreis. Das macht auch insofern Probleme, weil die Anlagen darauf nicht ausgelegt sind und dadurch erhöhtem Verschleiß unterliegen.
Dieses Problem geht man gerade mit sogenannten virtuellen Kraftwerken an.
Die virtuellen Kraftwerke brauchen aber auch reale Kraftwerke, die das ganze dann auch ausführenm, und die müssen gebaut und betrieben werden.
Trotzdem müßten die Speichermöglichkeiten erhöht werden, das hat aber noch relativ viel Zeit, bis wir da an die Grenzen kommen
Ja, laut Tiwag ist in der Tat noch Zeit, die Speichermöglichkeiten zu bauen. Die Übertragungsleitungen dagegen dürften schon viel früher an die Kapazitätsgrenze stoßen.
und bis dahin soll die Möglichkeit aufgebaut werden, die Überschüssige Energie (meistens Nachts) in den Akkus von E-Autos zu speichern.
Wo wiederum die Akkutechnik momentan noch nicht in der Lage ist, dies sinnvoll durchzuführen. Die beim Tesla Dingsbums-Auto verwendeten Lithiumionen-Akkus sind jedenfalls nicht für den Massenmarkt geeignet - zum einen wegen der sehr hohen Kosten und vergleichsweise geringen Lebensdauer, zum anderen aber auch, weil Lithium nicht in unbegrenzter Menge zur Verfügung steht. Andere geeignete Akkutechniken scheint es momentan aber auch nicht zu geben.
Weiterhin können nahezu alle Wasserkraftwerke zu Pumpspeicherkraftwerken umgerüstet werden, was einen riesigen Beitrag leisten könnte.
Wie baut man eine Flußstaustufe oder ein Laufwasserkraftwerk zu einem Pumpspeicherkraftwerk um? Wir weredn kaum den Fluß dazu überreden können, vom Meer aus flußaufwärts zu laufen, um den Pumpen genug Wasser zur Verfügung zu stellen. Für ein Pumpspeicherkraftwerk braucht man auch im Unterwasser ein ausreichend großes Staubecken, und das dürfte in den meisten Fällen nicht gegeben sein.
Laut Wiki gibt es in Deutschland etwa 8000 Wasserkraftwerke, aber an die 100.000 Standorte an denen sich ein Kraftwerk lohnen könnte.
Was macht das in Leistung aus? Was hat es für Auswirkungen auf die Tierwelt? Was kostet der Bau?
Atmen ist auch nicht CO2 neutral! Der Abbau und die Anreicherung von Uran ist ziemlich energieintensiv, das wird immer gerne verschwiegen. Auch kommt das Zeuchs oft von weit her, so dass lange Transportwege anfallen.
Uran hat aber eine sehr große Energiedichte, also eine sehr hohe Energie pro Masse. Da karre ich lieber ein bisschen Uran um die halbe Welt, als dass ich Kohle aus Afrika importiere.
Klar muss man ein Wasser- oder Windkraftwerk erstmal bauen, aber dann ist Schluss mit CO2. Beim Uran ist das nicht so. Auch für die Endlagerung wird wieder Unmengen von Energie verschleudert.
Bei Wasser und Wind ist es damit erstmal erledigt (bis zur ersten Sanierung), bei Biomasse dagegen nicht.
Nochmal: Es geht mir nicht darum, die erneuerbaren Energien schlechtzureden. Sie sind dringend nötig, und sollten so schnell es geht ausgebaut werden. Mich stört nur die dauernde Behauptung, dass erneuerbare Energien überhaupt keine Probleme erzeugen und nur großartig und toll sind, weil das falsch ist. Jede Ausweitung der erneuerbaren Energien sorgt für einen ordentlichen Satz Probleme, die gelöst werden müssen, und dieser Probleme sollte man sich bewusst sein. Nur mit der Kenntnis dieser Probleme kann man dann eine sinnvolle Wahl über den weiteren Ausbau treffen. Es scheint aber nicht gewollt zu sein, dass die negativen Auswirkungen zu sehr bekannt werden habe ich den Eindruck.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876