Schlägereien, Pöbeleien usw. in und um die Bahn
Heute gefunden in der Märkischen Oderzeitung.
28-Jähriger schlägt Rentner weil dieser ihn "einfach komisch angeguckt hat". Schläger ist Hartz 4 Empfänger und hatte zur Tat 4,12 Promille. Nun muss er 1200 Euro zahlen.
Hoffe ihr könnt es lesen, habe es nur abfotografiert.
Edit (Daniel): Bitte den Hinweis aufs Urheberrecht beachten. Das Bild des Artikels habe ich entfernt, ggf. ist der Artikel online verfügbar?
Bei METRONOM wird es zukünftig keinen Alkohol mehr geben, eben auch wegen solchen o.g. Gründen.
Die Bahn prüft dies noch.
28-Jähriger schlägt Rentner weil dieser ihn "einfach komisch angeguckt hat". Schläger ist Hartz 4 Empfänger und hatte zur Tat 4,12 Promille. Nun muss er 1200 Euro zahlen.
Hoffe ihr könnt es lesen, habe es nur abfotografiert.
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Bei METRONOM wird es zukünftig keinen Alkohol mehr geben, eben auch wegen solchen o.g. Gründen.
Die Bahn prüft dies noch.
Ach, es reicht manchmal auch eine Nummer kleiner. Gestern mit dem 19176 am Heimatbahnhof angekommen, stand beim Aussteigen ein ca. 16-18 jähriger "Obercooler" vor der Tür, der penetrant die aussteigenden Reisenden zur Seite schieben wollte, um ja als allererster einzusteigen. Nun, wer mich kennt, weiß, daß ich kraft meiner Statur nicht unbedingt leicht zur Seite zu schieben bin, was der frustierte spätpubertierende Drängler aber trotzdem erfolglos versuchen mußte. Meinen freundlichen Hinweis, bitte zuerst die Leute aussteigen zu lassen und dann einzusteigen (den Satzteil: "Wie in der zivilisierten Welt üblich" hab ich mir verkniffen) quittierte er mit einem dümmlichen Grinsen und der Frage: "Haschn Problem, Alder ?" - dabei streckte er noch eine Hand nach mir aus. Ich muß zugeben, für eine Sekunde war da absolut die Versuchung, ihm zu beweisen, daß die Seitenwand des DBpza härter ist als seine hohle Birne, doch es sind die kleinen Hunde, die immerzu aggressiv kläffen müssen: Die großen haben das einfach nicht nötig... von daher habe ich mir nicht die Finger schmutzig gemacht.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Da der Artikel entfernt wurde und leider nicht online verfügbar ist, werde ich es mal kurz zusammenfassen.Gleisfotos @ 19 Oct 2009, 23:09 hat geschrieben:Heute gefunden in der Märkischen Oderzeitung.
Edit (Daniel): Bitte den Hinweis aufs Urheberrecht beachten. Das Bild des Artikels habe ich entfernt, ggf. ist der Artikel online verfügbar?
Bei METRONOM wird es zukünftig keinen Alkohol mehr geben, eben auch wegen solchen o.g. Gründen.
Die Bahn prüft dies noch.
Ein 28-Jähriger ist mit der Bahn zwischen Eberswalde und Angermünde unterwegs. Ein Rentner ist ebenfalls in diesem Zug und wird von dem jungen Mann angegriffen und geschlagen. Der Rentner kam mit Platz- und Risswunden davon, weil ein weiterer Fahrgast in dieser Auseinandersetzung Eingriff. Der 28-Jährige wurde am Bf. Angermünde von der BuPol. festgenommen. Später stellte sich heraus, das der Mann 4,12 Promille Alkohol im Blut hatte. Bei der Vernehmung durch die Pol. gab er an, das "der Alte" ihn einfach komisch angeguckt habe.
Staatsanwaltschaft erhob Anklage wegen Körperverletzung.
Nun war die Gerichtsverhandlung, bei der der Angeklagte nicht anwesend war. Untersuchungen des Gerichts ergaben, das der Angeklagte sich während der Verhandlung zur stationären Entgiftung in einer bayrischen Klinik befand. Das Gericht entschuldigte das Fehlen nicht, und erließ eine Strafe in Höhe von 120 Tagessetzen á 10 Euro.
Auf Antrag kann die Strafe von 1200 Euro zu einer gemeinnützigen Arbeit "umgewandelt" werden.
Übrigens war er wegen weiterer Delikte bekannt und neben Alkohol stehen bei dem Hartz 4 Empfänger Drogen im Vordergrund.
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Erinnert mich irgendwie an Weiß Ferdl... "Entschuldigen Sie bitte, ich möchte aussteigen" - "Ja, na steig hoid aus!" - "Ja aber ich kann nicht!" - "Ja na konn i da aa ned helfa!"146225 @ 20 Oct 2009, 08:04 hat geschrieben: Ach, es reicht manchmal auch eine Nummer kleiner. Gestern mit dem 19176 am Heimatbahnhof angekommen, stand beim Aussteigen ein ca. 16-18 jähriger "Obercooler" vor der Tür, der penetrant die aussteigenden Reisenden zur Seite schieben wollte, um ja als allererster einzusteigen.


Ja so ungefähr, nur das unser kleiner drängelnder Freund ja erstmal in den Zug rein wollte...Oliver-BergamLaim @ 20 Oct 2009, 17:08 hat geschrieben: Erinnert mich irgendwie an Weiß Ferdl... "Entschuldigen Sie bitte, ich möchte aussteigen" - "Ja, na steig hoid aus!" - "Ja aber ich kann nicht!" - "Ja na konn i da aa ned helfa!"![]()
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Des find ich jetz aber schon n bisschen als Beleidigung146225 @ 20 Oct 2009, 20:06 hat geschrieben:Gibts denn auch andere ..? :ph34r:
Denn wenn ich mich da in meiner Klasse umschau, würd ich mal sagen: ja!

Sicher gibts viele, die nicht ganz wissen, wie man sich in der Öffentlichkeit verhält, aber es gibt auch andere, nette, höfliche, ...
Ich würd des jetz nich allgemein auf alle Leute <20 Jahre schieben.









Grüße
TramBahnFreak
Was Fritzchen nicht lernt, lernt Fritz nimmer mehrTramBahnFreak @ 21 Oct 2009, 18:02 hat geschrieben:Ich würd des jetz nich allgemein auf alle Leute <20 Jahre schieben.
Nur hat Fritzchen schon seit 1968 das Benehmen nicht mehr gelernt.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Immerhin, es hat über 20 Stunden gedauert, bevor sich einer angemacht vorkam - hey, Trambahnfreak, komm runter ! Ich kann sehr wohl differenzieren, und Dein Ironiedetektor müßte mal wieder zur FristarbeitTramBahnFreak @ 21 Oct 2009, 18:02 hat geschrieben: Des find ich jetz aber schon n bisschen als Beleidigung![]()
Denn wenn ich mich da in meiner Klasse umschau, würd ich mal sagen: ja!![]()


Bin eben ein böser alter Mann geworden ... B)
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Wie sagte Aristoteles doch so schön... :rolleyes:Autobahn @ 21 Oct 2009, 20:34 hat geschrieben: Was Fritzchen nicht lernt, lernt Fritz nimmer mehr
Nur hat Fritzchen schon seit 1968 das Benehmen nicht mehr gelernt.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck
Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
Otto von Bismarck
Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
Nö, diskutieren will ich darüber nicht. Ich beschreibe nur meine Beobachtungen als ZeitzeugeTramPolin @ 21 Oct 2009, 20:38 hat geschrieben:Willst Du jetzt eine 68er-Diskussion lostreten?Das hat doch schon die BILD-Zeitung nicht geschafft.

Da bist Du aber früh gealtertBin eben ein böser alter Mann geworden ...

Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Schon korrekt - natürlich, ich weiß, eigentlich nicht wirklich alt, aber wenn ich mir die "Jugend von heute" so anschaue, komme ich mir unsäglich alt vor...Autobahn @ 21 Oct 2009, 21:08 hat geschrieben: Da bist Du aber früh gealtert, gerade mal so alt wie mein Sohn (wenn Die Altersangabe im Profil stimmt).

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Du hast bestimmt noch keine Enkelkinder146225 @ 21 Oct 2009, 21:17 hat geschrieben:Schon korrekt - natürlich, ich weiß, eigentlich nicht wirklich alt, aber wenn ich mir die "Jugend von heute" so anschaue, komme ich mir unsäglich alt vor...- aber jetzt Schluß mit solchen Diskussionen.

Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
" Das haben wir schon gerne, mit 15 eine feste Freundin, aber den 30jährigen Geburtstag des Vaters vergessen"146225 @ 21 Oct 2009, 21:34 hat geschrieben:Keine von denen ich etwas wüßte, nein...

Nun aber wirklich Schluss mit OT
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Endlich sagts mal jemand...Autobahn @ 21 Oct 2009, 20:34 hat geschrieben: Nur hat Fritzchen schon seit 1968 das Benehmen nicht mehr gelernt.
Was wir heute erleben sind die Spätfolgen der 68er. Seit damals kennen die Jugendlichen zunehmend keinen Respekt mehr vor anderen und akzeptieren keine Autoritätspersonen mehr.
Wenn sich früher ein paar Jungs geprügelt haben und ein Erwachsener ging dazwischen, dann war klar: Jetzt ist erstmal Schluß - mindestens bis derErwachsene außer Sichtweite ist.
Heute bekommt der Erwachsene selber ein paar aufs Maul und ne Anzeige von den Eltern der Schläger dazu, was er sich erdreistet sich in die Erziehung ihrer Kinder einzumischen...
Polzisten, Lehrer oder - um mal den Eisenbahnbezug herzustellen - Eisenbahner - waren Respektpersonen, heute dagegen ist es cool die "Kontrolleure" zu verarschen oder den scheiß Bullen ein paar aufs Maul zu hauen (oder umgekehrt).
Was will man auch von einer Generation erwarten, die nie gelernt hat Autoritätspersonen zu respektieren und der nie Grenzen aufgezeigt wurden.
Mein schönstes Beispiel dazu ist immer: Wenn früher das Kind auf den Tisch gekackt hat, dann hat es ein paar hinter die Löffel gekriegt (und hat registriert: Tisch kacken = nicht gut!). Wenn das Kind heute auf den Tisch kackt dann stehen Mutti und Vati mit leuchtenden Augen daneben und hauchen sich begeistert zu: "Sieh nur, Schatz: Er beginnt seine Kreativität zu entfalten!"
Oder wenn Jugendliche früher im Zug schwarzgefahren sind, dann war es ganz klar dass der Schaffner sie rausgesetzt hat. Und wenn sie dann irgendwann zu Hause ankamen und erzählten was los war, dann gabs von den Eltern gleich nochmal nen Anschiss dazu.
Heute? Da sagen dir die 13-jährigen Kiddies rotzfrech ins Gesicht "Was willst du schon machen (Du, denn "Sie" gegenüber Erwachsenen ist ja uncool), darfst mich ja eh net rauswerfen!"
Und Zub die es trotzdem getan haben dürfen sich vor Gericht einfinden und werden von den Medien zerrissen, denn die "armen, armen Kinder" können sich zwar mit 13 schon sehr selbständig die Birne mit Alk zuknallen bis zur Bewußtlosigkeit, aber 30minauf den nächsten Zug warten ist absolut unzumutbar.
Auf die Tränendrüse drücken hat schon immer geholfen. Und Oma Hilde stellt sich ein hilfloses 13-jähriges Rotkäppchen vor, das stundenlang durch den kalten und finsteren Wald voller Gefahren irren muss bis das arme Ding völlig durchgefroren und verstört nach Hause kommt. Zumindest so lange bis Rotkäppchen zugedröhnt der Oma Hilde die Handtasche klaut.
Was also wollen wir von einer solchen Generation also denn groß erwarten???
Dass das Gewaltproblem zur Zeit eskaliert, wundert mich nicht. Wenigstens berichten die Medien endlich mal drüber, damit das Problem öffentlich wahrgenommen und nicht wie bisher vielerorts totgeschwiegen wurde.
Und diese Gewalt wird noch weiter zunehmen, wir werden bald eine völlig neue Qualität der Jugendkriminalität erleben, auch wenn die Gutmenschen, die am liebsten noch immer mit dem Flower-Power-Love-Mobil-VW-Bus herumfahren würden, das nicht wahrhaben wollen!
BZ-ESTW sind wie ein Computerspiel. Es fehlt nur noch das Fenster "Game over!" wenn sich zwei rote Linien treffen!
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Schon die alten Griechen haben gesagt, dass die Jugend verdorben wäre, dass es so schlimm wie noch nie wäre und dass nichts mehr zu retten wäre.
Und nun soll unter diesem Gesichtspunkt vor der 68er-Generation alles besser gewesen sein? Ach ja, 30 Jahre vorher gab's ja mal welche, die unter Wahrung der Autorität auf Befehl ins Verderben marschiert sind.
Und nun soll unter diesem Gesichtspunkt vor der 68er-Generation alles besser gewesen sein? Ach ja, 30 Jahre vorher gab's ja mal welche, die unter Wahrung der Autorität auf Befehl ins Verderben marschiert sind.
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Uhoh... heikles Thema. So wie es in den Schulen bis in die 70er zuging, das wünsch ich niemandem. Anstand und Moral (vordergründig vielleicht) mag da ja ein großes Thema gewesen sein. Das ganze wurde aber durch eine völlige Negierung jeglicher pädagogischer Erkenntnis (und ja: die gab es auch lange vor dem Krieg, man hat das ganze nur ... "verdrängt" - lange vor der kognitiven Psychologie), Prügeln, didaktischer Volltrottel, Gotteswahn und bedingungsloser Gehorsam erkauft...Autobahn @ 21 Oct 2009, 19:34 hat geschrieben: Nur hat Fritzchen schon seit 1968 das Benehmen nicht mehr gelernt.
Natürlich hat man in fast jeder Klasse zwei oder drei Vollpfosten, die man am liebsten zum Mars schießen würde, aber das ist eigentlich die Minderheit. Ich würde mich sogar soweit aus dem Fenster lehnen und sagen, dass es bei der Generation 60+ wesentlich "unangenehmere" Exemplare gibt, und das auch noch mehr. Woher DAS wohl kommt...
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB
Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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@DumbShitAward: 100 % Zustimmung! Die letzten Reste der Vor-1968er-Generation habe ich auch noch als Schüler mitgemacht. Ich weiß, von was ich spreche.
Die 68er waren eine wichtige und richtige Revolution. Allerdings war auch dort nicht alles Gold, was glänzt. Dass aber die 68er an allem schuld sein sollen, ist an den (langen) Haaren herbeigezogen. Seltsam, dass man heute viele Schüler findet, die gegen die 68er hetzen. Diese wollen dann wohl auch wieder den Verkupplungsparagraphen zurückhaben, damit sie mit ihrem Partner vor der Heirat nicht mehr im Hotel übernachten können.
Die 68er waren eine wichtige und richtige Revolution. Allerdings war auch dort nicht alles Gold, was glänzt. Dass aber die 68er an allem schuld sein sollen, ist an den (langen) Haaren herbeigezogen. Seltsam, dass man heute viele Schüler findet, die gegen die 68er hetzen. Diese wollen dann wohl auch wieder den Verkupplungsparagraphen zurückhaben, damit sie mit ihrem Partner vor der Heirat nicht mehr im Hotel übernachten können.
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143 094-1: Möchtest Du wirklich in eine Zeit zurück, in der andere für Dich entscheiden, was gut ist und was schlecht, und wie Du zu leben hast? Wo freie Meinung nur zulässig ist, wenn sie dem entspricht, was "sich gehört"? Wo vorgefertigte Lebensgrundsätze als die einzig wahre Moral aufgezwungen werden?
Die 68er bedeuten ja nicht nur antiautoritäre Erziehung - und die 68er bedeuten auch nicht "jeder macht was ihm gefällt". Völlig antiautoritäre Erziehung ist sicherlich nicht der richtige Weg, generell ist der Ansatz, möglichst wenig Autorität zu benötigen aber nicht schlecht. Nur darf man halt nicht nur die Autorität zurückfahren, sondern muss auch dafür sorgen, dass die Kinder selber darüber nachdenken was gut ist und was weniger gut. Und ein Kind, das seinen Mitschüler nicht verprügelt, weil es dem Mitschüler nicht weh tun will, ist mir deutlich lieber als ein Kind, das seinen Mitschüler nicht verprügelt, weil es Angst vor der Prügelstrafe hat. Nur müssen die Eltern halt auch dafür sorgen, dass das Kind über solche Sachen nachdenkt. Wenn viele Eltern das nicht schaffen, kann man das nicht alleine den 68ern anlasten.
Die 68er bedeuten ja nicht nur antiautoritäre Erziehung - und die 68er bedeuten auch nicht "jeder macht was ihm gefällt". Völlig antiautoritäre Erziehung ist sicherlich nicht der richtige Weg, generell ist der Ansatz, möglichst wenig Autorität zu benötigen aber nicht schlecht. Nur darf man halt nicht nur die Autorität zurückfahren, sondern muss auch dafür sorgen, dass die Kinder selber darüber nachdenken was gut ist und was weniger gut. Und ein Kind, das seinen Mitschüler nicht verprügelt, weil es dem Mitschüler nicht weh tun will, ist mir deutlich lieber als ein Kind, das seinen Mitschüler nicht verprügelt, weil es Angst vor der Prügelstrafe hat. Nur müssen die Eltern halt auch dafür sorgen, dass das Kind über solche Sachen nachdenkt. Wenn viele Eltern das nicht schaffen, kann man das nicht alleine den 68ern anlasten.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Ganz pragmatische Ansicht zu diesem Thema: Es ist übertrieben, von einem Kind blinden Gehorsam einzufordern, weil es notwendig ist, das Kinder lernen, Vorgänge in ihrer Umwelt einzuordnen. Allerdings darf dies keine totale Freigabe sein, jeglichen Respekt gegenüber Leuten abzulegen, die ihn verdient haben, und auch (Selbst-)Disziplin ist eine erlernenswerte Tugend. Und natürlich sollen Eltern ihr Kind beschützen, aber dabei auch realistisch bleiben: Kam ich etwas "abgerissen" nach Hause und erzählte von diesem oder jenem mit dem ich mich gestritten hatte, hieß es nur: Es gehören immer zwei dazu, Du wirst auch nicht unschuldig gewesen sein. Zu Recht, war ich auch nie. Allerdings kannten wir auch untereinander Grenzen. Ernsthaft verletzt wurde nie jemand.
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Das mag in Deinem Fall k orrekt gewesen sein, sowas kann aber auch genauso einseitiges Mobbing sein, und dann sollte man es nicht auf die leichte Schulter nehmen.146225 @ 22 Oct 2009, 08:14 hat geschrieben: Kam ich etwas "abgerissen" nach Hause und erzählte von diesem oder jenem mit dem ich mich gestritten hatte, hieß es nur: Es gehören immer zwei dazu, Du wirst auch nicht unschuldig gewesen sein. Zu Recht, war ich auch nie.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
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Gut gesagt - kann ich vollständig unterschreiben. Allein an nur einem Faktor hängen solche Entwicklungen in den seltensten Fällen, und es ist mir natürlich klar, dass alle, die Erziehungsarbeit leisten - Eltern ebenso wie Pädagogen - bei ihrer Arbeit eine erhebliche Anzahl an "Störfaktoren" aus allen Richtungen berücksichtigen müssen, die in den Griff zu bekommen mit Sicherheit eine Mammutaufgabe sein kann.Boris Merath @ 22 Oct 2009, 00:35 hat geschrieben: Und ein Kind, das seinen Mitschüler nicht verprügelt, weil es dem Mitschüler nicht weh tun will, ist mir deutlich lieber als ein Kind, das seinen Mitschüler nicht verprügelt, weil es Angst vor der Prügelstrafe hat. Nur müssen die Eltern halt auch dafür sorgen, dass das Kind über solche Sachen nachdenkt. Wenn viele Eltern das nicht schaffen, kann man das nicht alleine den 68ern anlasten.
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Wenn es denn "nur" eine Mammutaufgabe wäre...Densha Otaku @ 22 Oct 2009, 07:38 hat geschrieben: Gut gesagt - kann ich vollständig unterschreiben. Allein an nur einem Faktor hängen solche Entwicklungen in den seltensten Fällen, und es ist mir natürlich klar, dass alle, die Erziehungsarbeit leisten - Eltern ebenso wie Pädagogen - bei ihrer Arbeit eine erhebliche Anzahl an "Störfaktoren" aus allen Richtungen berücksichtigen müssen, die in den Griff zu bekommen mit Sicherheit eine Mammutaufgabe sein kann.
Leider handeln viel zu viele (insbesondere, aber nicht nur) Eltern nach dem Grundsatz "non quia difficilia sunt, non audemus, sed quia non audemus, difficilia sunt" (nicht weil die Dinge schwer sind, wagen wir sie nicht, sondern weil wir sie nicht wagen, sind sie schwer).
Kleines Anschauungsbeispiel, das mir zugetragen wurde: die Eltern eines Schülers der 6. Klasse des Gymnasiums sind beim Englischlehrer in der Sprechstunde, weils bei dem Bub absolut nicht läuft. Mitunter ein Problem ist, dass er seine Hausaufgaben so gut wie nie macht, das moniert auch der Lehrer und nimmt u.a. die Eltern deshalb in die Pflicht. Da kommt vom Vater die Antwort:
"Sie wollen doch nicht Ihren Erziehungsauftrag auf uns abwälzen?!"
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB
Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
Ich finde es immer wieder interessant, wenn junge Menschen mir erzählen, in welch schlechtem Zeitalter ich aufgewachsen bin. Pünktlichkeit, Ordnungsliebe, Fleiß, Sauberkeit, Höflichkeit, Respekt waren wirklich unerträglich.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Das ist natürlich das ultimative Totschlag-Argument, das die Gutmenschen stets vorbringen wenn mal jemand vorsichtig anmahnt, dass das was heute mit unserer Jugend (=unserer Zukunft) passiert, nicht ganz normal ist. Ich nehme nicht an, dass die griechischen Väter sich von ihren 13-jährigen Söhnen ein paar aufs Maul hauen lassen mussten.Schon die alten Griechen haben gesagt, dass die Jugend verdorben wäre, dass es so schlimm wie noch nie wäre und dass nichts mehr zu retten wäre.
Nein.Und nun soll unter diesem Gesichtspunkt vor der 68er-Generation alles besser gewesen sein?
Natürlich. Wer heute ein wenig gegeseitigen Respekt, Höflichkeit und die Achtung von anderen einfordert, der kriegt dann gleich die Autoritäts-Keule der NS-Zeit vor den Latz geknallt.Ach ja, 30 Jahre vorher gab's ja mal welche, die unter Wahrung der Autorität auf Befehl ins Verderben marschiert sind.
Schau dir doch mal an, wie heruntergekommen, verdreckt, demoliert, verschmiert, usw. heute unsere Innenstädte und Bahnhöfe sind. Vergleiche das mal mit Bildern aus den 50er- und 60er-Jahren.
Und dass in der NS-Zeit nicht alles schlecht war, darf man ja heute auch nicht laut sagen. Was waren das damals alles für abscheuliche Verbrecher, vom Bäckermeister über den Lehrer bis zum Bahnhofsvorsteher, alle haben sie blutrünstig drauf gewartet Juden vergasen zu können!
Einfach lächerlich!
Das die Prügelstrafe an Schulen nichts zu suchen hat, da sind wir uns einig. Aber dann müssen sich die Lehrer ihre Autorität anderswie verschaffen können.Uhoh... heikles Thema. So wie es in den Schulen bis in die 70er zuging, das wünsch ich niemandem. Anstand und Moral (vordergründig vielleicht) mag da ja ein großes Thema gewesen sein. Das ganze wurde aber durch eine völlige Negierung jeglicher pädagogischer Erkenntnis (und ja: die gab es auch lange vor dem Krieg, man hat das ganze nur ... "verdrängt" - lange vor der kognitiven Psychologie),
Ich hatte in der Schule einige Lehrer die auch in der Zeit vor1968 schon im Schuldienst waren und ich habe bei diesen älteren Lehrern wesentlich einfacher, besser und vor allem mehr gelernt, da sie sich in der Klasse Autoritöät verschaffen konnten, häufig etwas strenger waren als die jüngeren Kollegen, aber dafür immer auch gerecht. Und vor allem haben sie sich auf das konzentriert, was ihre Aufgabe ist: Lehrstoff vermitteln!
Bei den jüngeren Lehrern, vor allem bei denjenigen die dann auch noch auf so alternative moderne pädagogisch wertvolle Unterrichtsformen wie "Gruppenpuzzle" und wie das ganze Zeug so heißt, abfahren, wird viel Wert auf eine möglichst pädagogische Verpackung gelegt, nur der Inhalt, nämlich das Wissen, kommt dabei zu kurz.
Mir war ein gut gemachter Frontalunterricht immer lieber als alternbative pädagogische Experimente.
Ich denke in den Hauptschulen unserer Großstädte gibt es vielleicht 2 oder 3 die man als Lehrer nicht zum Mars schießen würde!Natürlich hat man in fast jeder Klasse zwei oder drei Vollpfosten, die man am liebsten zum Mars schießen würde, aber das ist eigentlich die Minderheit.
Was haben Grundformen menschlichen Zusammenlebens, wie gegenseitiger Respekt, Höflichkeit, Ordnung und Pünktlichkeit bitte damit zu tun? Eine Rückbesinnung auf manche "alte Werte" würde dieser Gesellschaft nicht schaden, dann gäbe es wenigstens überhaupt mal wieder welche!Diese wollen dann wohl auch wieder den Verkupplungsparagraphen zurückhaben, damit sie mit ihrem Partner vor der Heirat nicht mehr im Hotel übernachten können.
Völlig richtig, so war es bei mir auch. Nur heute da hetzen die Eltern ja dem anderen gleich den Anwalt auf den Hals anstatt mal zu überlegen ob ihr kleines Engelchen nicht auch Dreck am Stecken haben könnte!Kam ich etwas "abgerissen" nach Hause und erzählte von diesem oder jenem mit dem ich mich gestritten hatte, hieß es nur: Es gehören immer zwei dazu, Du wirst auch nicht unschuldig gewesen sein.
Mobbing ist ein Phänomen, das durch das Fehlen gewisser Werte wie Respekt und gegeseitiger Achtung erst entstehen konnte. Gefördert wird das ganze natürlich noch durch den Leistungsdruck der Gesellschaft und verschiedener Vorbilder die uns die Medien vermitteln.Das mag in Deinem Fall k orrekt gewesen sein, sowas kann aber auch genauso einseitiges Mobbing sein, und dann sollte man es nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Ja, das klingt genau nach den Eltern 2009 schlechthin...Kleines Anschauungsbeispiel, das mir zugetragen wurde: die Eltern eines Schülers der 6. Klasse des Gymnasiums sind beim Englischlehrer in der Sprechstunde, weils bei dem Bub absolut nicht läuft. Mitunter ein Problem ist, dass er seine Hausaufgaben so gut wie nie macht, das moniert auch der Lehrer und nimmt u.a. die Eltern deshalb in die Pflicht. Da kommt vom Vater die Antwort:
"Sie wollen doch nicht Ihren Erziehungsauftrag auf uns abwälzen?!"
Damals waren alle Menschen funktionierende Roboter, unfähig selbst zu denken und sich zu entfalten.Ich finde es immer wieder interessant, wenn junge Menschen mir erzählen, in welch schlechtem Zeitalter ich aufgewachsen bin. Pünktlichkeit, Ordnungsliebe, Fleiß, Sauberkeit, Höflichkeit, Respekt waren wirklich unerträglich.
BZ-ESTW sind wie ein Computerspiel. Es fehlt nur noch das Fenster "Game over!" wenn sich zwei rote Linien treffen!