Zugbegleiterin setzt Zwölfjährige aus

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Jean
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Beitrag von Jean »

Die Linie 633 ist doch Innerstädtische Linie? Na ja...wenn die kein gültigen Fahrschein haben, haben die auch im Bus nichts verloren. Wo kämen wir da hin? Ich finde es gut dass der MVV endlich was gegen die ausufernde Schwarzfahrer machen. Schließlich muss letztendlich der normale Fahrgast die Konsequenz tragen.

Was unklar im Artikel ist: wurden die Kinder beim hinein gehen kontrolliert oder Nachhinein....wenn letzteres der Fall ist, dann wird es mächtig Ärger geben.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

DumbShitAward @ 26 Oct 2009, 18:01 hat geschrieben:Frage hier ist doch eigentlich folgende (und es wundert mich nur bedingt, dass die tz darüber kaum ein Wort verliert), warum den Kindern keine MVV Zeitkarte ausgestellt wurde bzw. warum die städtische Fahrkarte nicht gültig sei.
Das scheint mir eine Frage verwirrender Zuständigkeiten zu sein, Bürokratismus² :huh:
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Also irgendwie bin ich jetzt verwirrt! Seit wann fahren denn in Schulbussen MVV-Kontolleure mit? Gehören die Stadtbusse in Freising nicht zum MVV?
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Vermutlich saßen die Kinder mit einer Schulbus-Berechtigungskarte in einem MVV-Bus?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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JeDi
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Beitrag von JeDi »

Selbst wenn - 40er ok, rauswerfen nicht; außer bei drastischem Fehlverhalten.
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Beitrag von BMI »

Boris Merath @ 26 Oct 2009, 23:22 hat geschrieben: Vermutlich saßen die Kinder mit einer Schulbus-Berechtigungskarte in einem MVV-Bus?
Heute im Münchner Merkur, Bayernteil (Printausgabe):

"MVV bedauert Panne"
Es handelt sich um ein Missverständniss... Kinder und Kontrolleure stiegen gemeinsam aus um jedem eine Zahlungsaufforderung über 40€ auszustellen, dann fuhr der Bus irrtümlich los. Kontrolleure warteten mit den Kindern, bis sie von den Eltern abgeholt wurden...

Ach so, Gestern klangs noch ganz anders...
Auf jeden Fall liegts daran, dass der Bus aus Kostengründen sich vom Schulbus auf dem Weg nach Marzling irgendwo zu normalen Linienbus verwandelt!
Und nebenbei wurden einige (Schul-)Busverbindungen von Marzling nach Freising gestrichen, damit das Chaos noch perfekter wird!

Meiner Meinung gehören sämtliche 40€-Tickets der Stadt Freising zugeschickt, die diese auch bezahlen soll!!!
I´ve seen the future, brother:
it is murder.

(L.Cohen, The Future)
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Beitrag von DumbShitAward »

BMI @ 27 Oct 2009, 06:43 hat geschrieben: Meiner Meinung gehören sämtliche 40€-Tickets der Stadt Freising zugeschickt, die diese auch bezahlen soll!!!
Is eh ne rechtlich enge Geschichte, ob du nem beschränkt Geschäftsfähigen überhaubt nen erhöhtes Beförderungsentgelt abnehmen darfst.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

DumbShitAward @ 27 Oct 2009, 08:41 hat geschrieben: Is eh ne rechtlich enge Geschichte, ob du nem beschränkt Geschäftsfähigen überhaubt nen erhöhtes Beförderungsentgelt abnehmen darfst.
Gibt's für Kinder denn nicht ohnehin ein "ermäßigtes erhöhtes" (was für ein Wort) Beförderungsentgelt von 10 EUR oder so was?

Zu meiner Schulzeit haben meine Mitschüler glaub ich 5 Mark oder so was zahlen müssen. Nein, ich selbst habe das nie gezahlt.
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Beitrag von lsp »

TramPolin @ 27 Oct 2009, 10:16 hat geschrieben:Gibt's für Kinder denn nicht ohnehin ein "ermäßigtes erhöhtes" (was für ein Wort) Beförderungsentgelt von 10 EUR oder so was?
Das gilt nur wenn du deine Fahrkarte vergessen hast, soweit ich weiß. Wie viel das kostet, keine Ahnung
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Jean
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Beitrag von Jean »

Diese gibt es aber bei jedem der eine Fahrkarte auf seinen Namen hat. So was heißt Bearbeitungsgebühr.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

@Jean und @Isp: Ich formuliere meine Frage noch präziser: Das erhöhte Beförderungsentgelt beträgt beim MVV bekanntlich 40 EUR. Gilt dieser Betrag für Erwachsene und auch für Kinder? Oder wird für Kinder ein anderer Betrag fällig? In den Tarifbestimmungen habe ich nichts gefunden, da wird nur der berühmte 40er erwähnt. Ganz früher gab es das mal ganz bestimmt. Ich erinnere mich, weil ein Schulkamerad mehrmals einen "5er" (und damit meine ich jetzt nicht die Schulnote :D) bei Kontrollen bekam. Das war so Mitte bis Ende der 1970er Jahre. Vermutlich wurde dieser "Kindertarif" abgeschafft!?
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Beitrag von eherl2000 »

Das war und ist kein "Kindertarif". Hat man eine gültige Zeitkarte und trägt diese nicht bei sich, so kann man die nachträglich vorzeigen und zahlt dann nur eine Verwaltungsgebühr von € 5.-- (früher DM 5.--).
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

eherl2000 @ 28 Oct 2009, 09:35 hat geschrieben: Das war und ist kein "Kindertarif". Hat man eine gültige Zeitkarte und trägt diese nicht bei sich, so kann man die nachträglich vorzeigen und zahlt dann nur eine Verwaltungsgebühr von € 5.-- (früher DM 5.--).
Der Unterschied zwischen der Bearbeitungsgebühr für das nachträgliche Vorlegen der Fahrkarte und dem erhöhten Beförderungsentgelt ist mir klar.

Der Schüler, von dem ich sprach, hatte gar keine Zeitkarte (schon einmal deshalb nicht, da seine Schule viel zu nahe an seinem Wohngebäude lag), die er nachträglich vorlegen konnte, und musste damals dennoch doch nicht den vollen Betrag bezahlen. Damals lag das erhöhte Beförderungsentgelt glaub ich bei 20 Mark, er dagegen musste glaub ich 5 Mark bezahlen.

Ich erinnere mich an ein Plakat, da wurde vor dem Schwarzfahren gewarnt. Da waren glaub ich vier 5-Mark-Stücke zu sehen.

Jetzt noch mal die Frage: Gab es damals diesen Kindertarif (offiziell, halb offiziell) oder ging bei bei Kindern kulanter vor und hatte hier einen gewissen Spielraum?

Da das Ganze irre lange her ist (ca. 30 Jahre), kann ich mich nicht mehr genau erinnern.

Aber eines noch: 5 Mark oder 20 Mark waren damals viel Geld. Eine Maß auf der Wiesn kostete damals noch deutlich unter 5 Mark.
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Beitrag von DumbShitAward »

Ich meine mal gelesen zu haben (war sogar halbwegs seriös, ich finds nur nicht mehr), dass man Kindern generell keine FN ausstellen darf, sondern ihnen vor Ort einen Fahrschein zum regulären Preis ausstellen muss. Das hing mit der beschränkten Geschäftsfähigkeit und noch einer ganzen anderen Latte von Gesetzen zusammen. Denke allerdings nicht, dass man da ohne den Rechtsweg zu beschreiten davon käme, weil es dafür kein landgerichtliches Urteil gibt (Streitwert zu gering und amtsgerichtliche Entscheidungen haben keinen Präzedenzcharakter).

Ist eine ähnliche Sache wie bei den Studenten: die kriegen ja immer so einen Verlängerungsabschnitt für ihre Zeitkarte mit ihren Studienpapieren, damit sie nicht zweimal im Jahr in die Poccistr. rennen müssen. Wenn ein Student das Teil aber vergisst, dann ist die Karte ungültig, d.h. man kommt mit der 5€ "Bearbeitungs"gebühr davon. Ist rechtlich auch nicht sauber, ein (mir namentlich und persönlich bekannter) Student hat sich mal den "Spaß" erlaubt dagegen Klage zu erheben und dem wurde auch stattgegeben. Den Studentenausweis hatte er auch dabei, es war nach Sicht des Gerichts also erwiesen, dass er Anspruch auf den Ausbildungstarif II hatte. Die unterlegene Gegenseite (in diesem Fall der MVV) monierte zwar, dass so ein erhebliches Betrugspotential bestünde (wie das sein kann ist mir absolut schleierhaft), was das Gericht damit quittierte, dass es, falls begründete Zweifel bestünden möglich wäre die Vorlage des Abschnitts nachträglich zu verlangen, allerdings ohne dafür Gebühren zu erheben.
Mir ist das selbst nie passiert, selbst wenn ich's (mit schöner Regelmäßigkeit) vergessen habe. Entweder der Zub hat das nicht überprüft oder ich hab nen kleinen Rüffel bekommen.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

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Beitrag von kato »

lsp @ 27 Oct 2009, 14:56 hat geschrieben: Das gilt nur wenn du deine Fahrkarte vergessen hast, soweit ich weiß. Wie viel das kostet, keine Ahnung
Die Verwaltungsgebühr ist verbundabhängig. DB Regio verlangt hier in der Gegend analog zum Verbund 7 Euro bei Vorlage binnen 7 Tagen, 40 Euro + Anzeige nach 7 Tagen.
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ubahnfahrn
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Beitrag von ubahnfahrn »

BMI @ 27 Oct 2009, 06:43 hat geschrieben: Und nebenbei wurden einige (Schul-)Busverbindungen von Marzling nach Freising gestrichen, damit das Chaos noch perfekter wird!
Ab Dezember fährt der Bus 633 von Marzling nach Freising gar nicht mehr, da es ja dann die vrbesserte Bahnverbindung (+ 1 Zugpaar :rolleyes: ) gibt und der Landkreis und die Stadt Freising keinen Parallelverkehr zusätzlich finanzieren wollen und können.
[img]http://img856.imageshack.us/img856/8064 ... eu2011.png[/img]

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Jean
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Beitrag von Jean »

Und wie sollen die Leute dann an ihr Ziel kommen? Immerhin sind 10 Haltestellen dazwischen die der Zug nicht befährt. Oder war das mit der Einstellung ironisch?
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Beitrag von JeDi »

kato @ 29 Oct 2009, 09:42 hat geschrieben: Die Verwaltungsgebühr ist verbundabhängig. DB Regio verlangt hier in der Gegend analog zum Verbund 7 Euro bei Vorlage binnen 7 Tagen, 40 Euro + Anzeige nach 7 Tagen.
Nein. Die BBPV sehen 14 Tage zum Nachzeigen vor.
Didy
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Beitrag von Didy »

Neuerdings werden schon Fahrgäste mit gültigem Ticket aus dem Zug geworfen:

http://www.swp.de/nachrichten/lokal/Lokal-...g;art867,408026
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Didy @ 5 Nov 2009, 23:27 hat geschrieben: Neuerdings werden schon Fahrgäste mit gültigem Ticket aus dem Zug geworfen:

http://www.swp.de/nachrichten/lokal/Lokal-...g;art867,408026
tja das ist der Service bei der Bahn 2009 :ph34r:
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Der Herr hat das doch nicht wirklich anders gewollt. Keine Fahrkarte vorzeigen wollen ==> FN. Keine Personalien zeigen wollen ==> Bundespolizei. Im Prinzip also korrekt - und ein Theologe sollte eigentlich wissen, dass man Entschuldigungen nicht einfordern kann...
Guido
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Beitrag von Guido »

Didy @ 5 Nov 2009, 23:27 hat geschrieben: Neuerdings werden schon Fahrgäste mit gültigem Ticket aus dem Zug geworfen:

http://www.swp.de/nachrichten/lokal/Lokal-...g;art867,408026
Auch auf die Gefahr hin Prügel zu kassieren - in gewisser Weise zu Recht! Wenn der "nette Herr" sich weigert seine Fahrkarte zu zeigen bzw das erst tut als die Polizei vor ihm steht dann steigt er eben aus - obs im Zug (Wagen) kalt ist hin oder her. Es kann nicht sein daß man erst die Polizei holen muß damit der friedliche und unschuldige Herr seine Fahrkarte vorzeigt, wo kommen wir denn da hin wenn jetzt wirklich jeder macht was er will. Klar ist immer die böse böse Bahn und vorallem das Personal schuld, ist ja bekannt, besonders weil das Zugpersonal ja auch was dafür kann wenns technische Störungen gibt. Und was dann hier an Antworten von Euch kommt kann ich auch schon wieder förmlich absehen, aber, machen ma uns mal absolut nichts vor, ich weiß aus eigener Erfahrung wie Pressebericht und Realität ausschauen, habe das selber live und in Farbe hinter mir, und ich weiß wieviel ProFahrgast da gelogen wird ... denn ich soll mich ja schließlich auch bedrohlich aufgebaut haben - wer mich und meine Ausmaße kennt weiß wie lächerlich diese Formulierung ist.

Für mich ist diese Meldung mal wieder nur ein willkommender Lückenfüller weil sonst gerade nix los ist, und auf die Bahn einhacken kommt ja immer an - berechtigt oder nicht ist ja völlig egal.
Gruß, Guido

Tf bei der S-Bahn München
[img]http://www.eisenbahner-online.de/420-423.gif[/img]

Hinweis: Der obenstehende Beitrag spiegelt - sofern nicht anders gekennzeichnet - ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wider.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Lückenfüller, ja mag sein, aber unberechtigt, definitiv nein!
Das ist - mal wieder - ein kompletter Ausfall in Sachen Service-Kompetenz. Wie immer gilt auch hier, die Bahn hat 1000de Mitarbeiter, davon sicher ein paar grenzdebile, und von denen hat halt mal der eine oder andere nen schlechten Tag erwischt und bekommt dann auch noch einen renitenten Kunden vorgesetzt. Aber wenn der Kunde sagt, er hat n Fahrschein, und den zeigt er auch, wenn man sich - stellvertretend für die Bahn - entschuldigt, dann hat man das als Servicemitarbeiter eines Serviceunternehmens zu machen. PUNKT!
Alles andere ist geschäftsschädigend und sollte mit sofortigem Rauswurf geahndet werden.
So ne Entschuldigung ist das wenigste und da bricht sich keiner n Zacken aus der Krone. Und bei den beschriebenen Zuständen erwarte ich sowas vom Schaffner beim Betreten des Waggons. Ich hab ja Verständnis, dass mal was nicht funktioniert, aber dann möcht ich auch hören, dass man sich bemüht hat was dagegen zu tun und das LEIDER nicht von Erfolg gekrönt war.

Wenn ne Stewardess bei ner Fluglinie so reagiert fliegt die hochkant.
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Dennoch sei es völlig falsch gewesen, den Mann in Ulm zu zwingen, aus dem Zug zu steigen
Ich finde auch, es war überzogen, daß der arme Mann, wo er doch so ruhig und höflich war, aussteigen musste!


Ich hätts anders gemacht: Personalien feststellen lassen. 2 Rechnungen an den Mann. Eine von der Polizei - für den unnötigen Einsatz und die 2. von der Bahn - für die unnötige Verspätung, die zusätzlich entstanden ist.
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Beitrag von Rohrbacher »

Du hättest dich zuerst drum kümmern sollen, dass der Zug 1. pünktlich ist, 2. warm ist und sich der Kunde wohlfühlt. Man sieht dass die DB kein Serviceunternehmen ist. In der Hotelerie fliegt man wegen solchem Verhalten in hohem Bogen raus, weil sich die schlechte Schlagzeilen (selbst wenn sie grenzwertig sogar im Recht wären) kann man sich nicht leisten. Man stelle sich das vor, das Hotel ist nicht geheizt, das Essen schlecht, die Klimaanlage macht Geräusche und der Rezeptionist holt die Polizei, weil der Kunde daran was auszusetzen hat und nicht zahlen will. Dummerweise muss man ja bei der Bahn in Vorkasse gehen und hat so gut wie keine Rechte auf gar nichts. Kein Wunder, warum die Bahn so beliebt ist, wie irgendeine Krankheit. Aber egal, ist doch völlig wurscht, die Bahn hat's nicht nötig. Ich weiß, das werden einige auch dieses Mal nicht einsehen, aber ich muss ja nicht schon wieder die Stellenbeschreibung eines Zugbegleiters = Servicemitarbeiter im 21. Jahrhundert raussuchen, oder? Aber ne, grad ein Unternehmen, das eh die ganze Welt auf'm Kieker hat, muss natürlich wöchentlich mit solchen "Schlagzeilchen" aufwarten. Und sich dann wundern, wenn man ein Rollo braucht und der Kreislauf ständig von vorne losgeht...

Nein, die Bahn ist nicht nur für die sichere Beförderung von A nach B zuständig. Das Gerücht hält sich ja schon lange, vermutlich weil das so hübsch einfach wäre, da wird scheinbar etwas verwechselt. Das sind die Postdienstleister, die für die Beförderung von A nach B zuständig sind. Und nein, Service hat nur bedingt was mit Arschkriecherei zu tun, sondern ist zu etwa der Hälfte Teil einer erfolgreichen Marketingstrategie. Ich weiß, die Bahn ist die Bahn, die braucht so ein neumodisches Gefasel nicht... Dennoch nützt das teuerste und beste Werbeteam im Hintergrund nichts, wenn die Mitarbeiter vorne das nicht umgesetzt bekommen, aus eigenere Unfähigkeit oder weil das Arbeitsklima so frostig ist. Jeder Mitarbeiter ist quasi Teil der CI, deswegen übrigens auch die hübschen Einheitsoutfits. Aber eine CI ist nicht nur visuelle Kommunikation, sondern in dem Fall auch verbale. Deswegen die "Einheitsfloskeln" à la senk ju vor träwelling.

Egal, manche scheinen da einfach lernresistent. Ist mir dann auch wurscht. Jedes Unternehmen hat die Mitarbeiter, die es verdient und daraus folgt auch, dass jedes Unternehmen hat die Kunden hat, die es verdient.
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Beitrag von JeDi »

Hot Doc @ 6 Nov 2009, 01:35 hat geschrieben: Wenn ne Stewardess bei ner Fluglinie so reagiert fliegt die hochkant.
Auf welcher Rechtsgrundlage?
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Benicarlo
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Beitrag von Benicarlo »

Wenn ne Stewardess bei ner Fluglinie so reagiert fliegt die hochkant.
Dann hat sie ja nichts zu befürchten,denn so kann sie schlicht nicht reagieren,weil keiner überhaupt an Bord kommt,ohne vorher ein gültiges Ticket vorzulegen. :lol:
Ich hätts anders gemacht: Personalien feststellen lassen. 2 Rechnungen an den Mann. Eine von der Polizei - für den unnötigen Einsatz und die 2. von der Bahn - für die unnötige Verspätung, die zusätzlich entstanden ist
Genau!Solange er sich weigert,seinen Fahrschein vorzuweisen,gilt er als Schwarzfahrer.Und das hat er getan,laut Bericht.Das es Grund zu berechtigten Beschwerden gab,ist eine ganz andere Frage und hat damit ursächlich nichts zu tun!!!
Du hättest dich zuerst drum kümmern sollen, dass der Zug 1. pünktlich ist, 2. warm ist
Ein Kollege McGyver hätte genau das getan,nur mit einem Taschenmesser
:lol: :lol: :lol:
Guido
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Beitrag von Guido »

Hot Doc @ 6 Nov 2009, 01:35 hat geschrieben:Aber wenn der Kunde sagt, er hat n Fahrschein, und den zeigt er auch, wenn man sich - stellvertretend für die Bahn - entschuldigt, dann hat man das als Servicemitarbeiter eines Serviceunternehmens zu machen. PUNKT!
Das zeigen der Fahrkarte im Zug ist aber nicht damit verbunden daß der Fahrgast anfängt Bedingungen zu stellen, und wenn der ach so freundliche Herr der Meinung ist er zeigt seine Fahrkarte nicht oder nur wenn bestimmte Bedingungen die er stellt erfüllt werden dann gilt das eben als Erschleichung von Fahrleistungen. PUNKT. Die Fahrkarte ist als Nachweis einer rechtmäßigen Beförderung vorzuzeigen - tut man das nicht muß man mit den resultierenden Konsequenzen leben. Es geht dabei gar nicht um den Punkt einer Entschuldigung für einen kalten Wagen, sondern viel mehr darum daß der Fahrgast nicht das Personal zu bestimmten Handlungen nötigen darf, damit der liebe Fahrgast irgendwann vielleicht mal geruht seine Fahrkarte vorzuzeigen - oder auch nicht. Die Fahrkarte ist unabhängig irgendwelcher Widrigkeiten im Zug vorzuzeigen, wenn es einen Mangel gibt kann man den dann währenddessen ansprechen und ggf geimansam nach einer umsetzbaren Lösung suchen, aber nicht von vornherein sich hinstellen "Ich zeige meine Fahrkarte nicht bevor nicht dieses und jenes geschehen ist."

Der Vergleich zur Stewardess hinkt im Übrigen gewaltig. Zum einen weigert sich da niemand sein Flugticket - welches eh VOR dem Einstieg mehrmals vorzuzeigen ist - zur Kontrolle herzuzeigen, zum nächsten habe ich soviel Pöbelei seitens der Kunden im Flugzeug noch nie erlebt - und wenn doch mal einer der Kunden aus der Reihe tanzt gehts direkt zur BuPo - , was wohl mit dem ganz anderen Stellenwert zusammenhängt, da mault ja auch keiner wenn der Flieger stundenlang Verspätung hat. Dazu könnte ich auch gerne von meinem letzten Flug ein paar Erfahrungen mit Kunden schreiben - ist zwar sehr interessant das unterschiedliche Verhalten der selben Leute in Unterschiedlichen Verkehrsmitteln zu sehen, gehört hier aber eher nicht zum Thema.

Rohrbacher @ 6 Nov 2009, 04:24 hat geschrieben:Und nein, Service hat nur bedingt was mit Arschkriecherei zu tun
Das erkläre mal einem Teil unserer Fahrgäste, die sehen das nämlich zum Teil ganz anders. Hierbei möchte ich aber betonen daß dies einen verschwindend geringen Teil der Kundschaft ausmacht, nur leider ist dieser verschwindend geringe Anteil (ich wage zu behaupten daß dieser irgendwo bei 0,1% liegt) eben immer wieder Auslöser für größere Konflikte und Auseinandersetzungen zwischen Mitarbeitern und Kunden ist - übrigens nicht nur bei der Bahn.
Rohrbacher @ 6 Nov 2009, 04:24 hat geschrieben:[...] Service [...] ist zu etwa der Hälfte Teil einer erfolgreichen Marketingstrategie.
Das widerum ist auch eine Frage, wie sich das "Serviceunternehmen" selbst verkauft - und hierbei ist es vollkommen egal welches Unternehmen das ist. Wieviel verspricht man dem Kunden und vieviel kann man davon einhalten. Da braucht sich ein Unternehmen nicht zu wundern, wenn die Erwartungen des Kunden immer höher werden weil man denen das blaue vom Himmel verspricht, dann aber aus finanziellem gewinnorientiertem Druck nicht fähig ist diese Versprechen so in die Tat umzusetzen wie der Kunde, dessen Erwartungen künstlich hochgeschraubt werden, es dann erwartet. Es soll ja Unternehmen geben, die Ihre Kunden in so eine hohe Erwaltungshaltung bringen daß sich das Unternehmen dadurch selber ausbremst.

Und was man auch nicht aus den Augen lassen darf ist der Umstand, das Unternehmen die einige 100.000 oder sogar Milionen Kunden am Tag haben es wirklich nicht jedem Recht machen können. Da kann man sich sonst wie die Arme und Beine ausreißen, aber mindestens einen gibts immer der was zum meckern hat, und wenn nicht wird halt was gesucht oder einfach erfunden.
Gruß, Guido

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Hinweis: Der obenstehende Beitrag spiegelt - sofern nicht anders gekennzeichnet - ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wider.
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Beitrag von Boris Merath »

Also ich persönlich denke, dass die Schilderung von diesem "Zeugen" nicht ganz korrekt ist. Warum? Ganz einfach: Kein Zugbegleiter dürfte so doof sein und einen riesigen Aufstand machen und die Polizei holen nur zum Spaß, und wenn auch noch genug Zeugen drumrum sind die das Gegenteil aussagen können. Von daher vermute ich mal, dass da schon mehr vorgefallen ist. Und Aussteigen musste der Herr vermutlich zur Personalienfeststellung, weil die Polizei nicht mitfahren wollte?

Wie auch immer, warum sollte man um nen Fahrgast nen Tanz aufführen, nur weil er behauptet, er hätte eine Fahrkarte, aber keine Lust sie vorzuzeigen? Wenn er eine hat, dann soll er sie zeigen, wenn ers nicht macht, hat er halt Pech gehabt.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

heisst also, besser keine Missstände im Zug ansprechen, wenn man net rausfliegen will :ph34r:
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