Neutrassierung Burgau-Jettingen

Rund um die Technik der Bahn
Didy
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Beitrag von Didy »

Naseweis @ 1 Nov 2009, 22:03 hat geschrieben:Wendlingen (mit ICE-Bahnhof)
Moment - zum mitschreiben.

Ein Ort mit 16.000 Einwohner bekommt einen neugebauten ICE-Bahnhof, wohingegen du einer Doppelstadt mit 175.000 Einwohner und zugleich Knotenpunkt in viele Richtungen den Anschluß ans ICE-Netz einschränken und sogar Städten mit 15.000, 20.000, 27.000 und 57.000 Einwohner ihre seit jeher angestammten Anschluss ans B-Produkt, das IC-Netz, vollständig absprechen willst?

Ich weiß - vorsichtig ausgedrückt - nicht so recht was ich davon halten soll :ph34r:

Zumal du im verlinkten Beitrag (den ich heut abend nicht mehr durchstudier) selbst schreibst
da an jeder Milchkanne aus (...) nachfragetechnischen Gründen sogar auch gehalten werden sollte!
Im übrigen führt das die Unterscheidung A-Produkt und B-Produkt auch ad absurdum, wenn das B-Produkt auch nur noch da hält wo das A-Produkt auch hält.

Edit: Plochingen vergessen
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josuav
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Beitrag von josuav »

Und wie viele Züge fahren so um Paris rum?
Alle Züge, die von Süden kommen und nach Norden wollen und dabei an Paris vorbei kommen.

Mir ist nämlich kein TGV bekannt, der einen Pariser Bahnhof erreicht, dort wendet und dann weiter fährt. Kann aber auch an meiner mangelden Kenntnis liegen. ;)
Normalerweise werden die Züge (Beispiel: Montpellier - Lille) über den Flughafen Paris geleitet.
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Beitrag von JeDi »

josuav @ 1 Nov 2009, 22:59 hat geschrieben: Alle Züge, die von Süden kommen und nach Norden wollen und dabei an Paris vorbei kommen.
Und wie viele sind das? 10 am Tag? Lass es 15 sein - im Verhältnis zu denen, die in Paris halten jedenfalls lächerlich wenige.
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Naseweis
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Beitrag von Naseweis »

@Didy: Wendlingen dachte ich als Turmbahnhof mit SFS oben und Neckartalstrecke unten am Kopfende. Hier könnte das ganze Neckartal von Plochingen bis Tübingen und das dazugehörige Hinterland, da sollten doch die einige 100.000 Einwohner zusammenkommen, umsteigen. Richtung Osten, also Ulm, Augsburg und München, teilweise auch Richtung Westen, könnten sich die Reisezeiten deutlich verringern. Geislingen ist nun wirklich nicht der Rede wert, genauso wie die Zahl der heute dort überhaupt haltenden IC. Lediglich Göppingen gilt mein Beileid und ein Verweiß auf den IRE. In Günzburg würde ich nicht halten um in Ulm und Augsburg schöne Knoten zu ermöglichen. Denn der ITF, also ein dichter, konstanter Takt und gute Anschlüsse an Knoten sind ein lohnendes Ziel, siehe Schweiz. Dennoch könnte man überlegen, falls es die Gesamtfahrzeit Stuttgart - Augsburg hergibt, stündlich in Günzburg zu halten und dafür den Ulmer Knoten etwas zu verzerren - zumal in Ulm wohl sowieso kein Nahverkehr halbstündlich stattfinden wird.
Im übrigen führt das die Unterscheidung A-Produkt und B-Produkt auch ad absurdum, wenn das B-Produkt auch nur noch da hält wo das A-Produkt auch hält.
Das B-Produkt hält an den Milchkannen, das A-Produkt in den Metropolen. Was ist daran absurd?
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Beitrag von Didy »

Naseweis @ 1 Nov 2009, 23:30 hat geschrieben:In Günzburg würde ich nicht halten um in Ulm und Augsburg schöne
Knoten zu ermöglichen.
Nun, machen die 2-3 Minuten den Knoten wirklich kaputt?

Ja, ITF lohnt sich, keine Frage. Aber dafür Halte zu lassen, ich weiß nicht.

Zumal bei einem angenommenen 30-Minuten-Knoten in Stuttgart es nicht so viel Unterschied macht, ob der IC ne halbe Stunde oder ne Stunde braucht?
zumal in Ulm wohl sowieso kein Nahverkehr halbstündlich stattfinden wird.
Mittelfristig sicher nicht, langfristig fände ich das im Sinne der Verkehrsverlagerung auf die Schiene schon wünschenswert. Obs je kommen wird steht auf nem anderen Blatt.
Das B-Produkt hält an den Milchkannen, das A-Produkt in den Metropolen. Was ist daran absurd?
Wenn das B-Produkt eben nicht an den Milchkannen hält sondern auch nur da wo das A-Produkt hält.
Was hättest du in Wendlingen halten lassen - die IC, die ICE oder beides? Wenn da auch die ICE halten würden, wärs erst recht absurd.

Ich geb ja zu, dass die Ecke im Neckartal nicht kenn. Aber hier ist der nächste Knoten Stuttgart nicht arg weit weg, Plochingen (bei IC im Filstal) gibts auch als Umsteigemöglichkeit... Und dem ITF dann ganze Halte zu Opfern, und dafür A- und B-Produkt bei selber Haltzahl direkt hintereinander her fahren lassen? Ich weiß nicht so recht... (Dabei kann ja der ITF durch A-Produkt und C-Produkt durchaus erfüllt sein)
Außerdem dürft's nicht möglich sein, den Zug aus dem Neckartal, der in Wendlingen mit dem ITF vertaktet ist, in Stuttgart nochmal in den Taktknoten zu hängen. Wieso nicht lieber 5 Minuten längere Reisezeit, dafür einmal weniger Umsteigen für diverse Verbindungen?
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Naseweis
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Beitrag von Naseweis »

@Didy: Zu den 2 - 3 Minuten: Das gibt einen verzogenen Knoten, der grundsätzlich überhaupt nicht großartig stört - zumal dann, wenn nur ein paar RBs den Ulmer 30er-Knoten anfahren.

Zu den Produkten: Dann definiert man einfach A- und B-Produkt neu, was soll es?
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josuav
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Beitrag von josuav »

JeDi @ 1 Nov 2009, 23:12 hat geschrieben: Und wie viele sind das? 10 am Tag? Lass es 15 sein - im Verhältnis zu denen, die in Paris halten jedenfalls lächerlich wenige.
Na, dann schau dir den Abfahrtsplan von Aeroport Paris-Charles de Gaulle TGV an, das sind 3 bis 5 pro Stunde. :blink:

(wobei etwa alle 1 bis 2 Stunden einer davon in Paris beginnt oder endet, zugegeben ;) )
luc
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Beitrag von luc »

josuav @ 2 Nov 2009, 11:07 hat geschrieben: Na, dann schau dir den Abfahrtsplan von Aeroport Paris-Charles de Gaulle TGV an, das sind 3 bis 5 pro Stunde.  :blink:

(wobei etwa alle 1 bis 2 Stunden einer davon in Paris beginnt oder endet, zugegeben ;) )
Vergleiche bitte mal den Fahrzeitverlust zwischen einer Bedienung eines Pariser Innenstadtkopfbahnhofs mit der eines Haltes in Ulm Hbf. Das sind dann auch Welten (geschätzte 20 Minuten vs. 5 Minuten). Interessanterweise fahren die meisten Interconnexion-TGV in den Südosten über Lyon Part Dieu (auch ordentlicher Zeitverlust) und halten recht häufig, um sie vollzubekommen... Ein Direkt-TGV zwischen Lille und Marseille hat beispielsweise keinen nennenswerten Markt.
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