Glaubst Du wirklich, daß die Fernsehzuschauer sehen wollen, wie die Witwe am Bahnübergang mit dem Tod ihres Gatten konfrontiert wird? Der gebührenzahlende Zuschauer wird doch gar nicht gefragt, sondern man verkauft ihm das Informationspflicht.TramPolin @ 14 Nov 2009, 15:38 hat geschrieben: Die (angeblich ums Überleben kämpfenden) Medien bedienen aber auch nur das, was das Publikum konsumieren will. Jeder ist ein Teil des Systems, ich nehme mich da selbst nicht aus.
Robert Enke
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Wenn es niemand sehen will, würde auch jeder sofort wegschalten oder nicht einschalten. Man kann den Medien vorwerfen, sie bediene niedere Instinkte. Das mag zutreffen, aber die Medienmacher kommen genauso aus der Gesellschaft und sind Teil des gewinnorientierten Systems. Da wird dann über das berichtet, das am meisten Auflage und Quote bringt, solange es noch rechtlich erlaubt ist. Alles andere wäre unlogisch. Die Lösung könnte nur ein Pressekodex sein, an den sich alle halten. Ich sehe aber da die Zeitung mit den großen Buchstaben schon wieder ausbrechen.Rathgeber @ 14 Nov 2009, 15:51 hat geschrieben: Glaubst Du wirklich, daß die Fernsehzuschauer sehen wollen, wie die Witwe am Bahnübergang mit dem Tod ihres Gatten konfrontiert wird? Der gebührenzahlende Zuschauer wird doch gar nicht gefragt, sondern man verkauft ihm das Informationspflicht.
Bei aller Kritik hat ja auch die Sensationspresse in Grenzen was Gutes. Man diskutiert zumindest über manche ehemaligen Tabuthemen. Dass dies auf Kosten der Opfer geht (im vorliegenden Fall z.B. der Witwe), ist eine andere Geschichte.
wobei man sagen muss, das ARD und ZDF da wirklich noch human warenRathgeber @ 14 Nov 2009, 15:51 hat geschrieben: Glaubst Du wirklich, daß die Fernsehzuschauer sehen wollen, wie die Witwe am Bahnübergang mit dem Tod ihres Gatten konfrontiert wird? Der gebührenzahlende Zuschauer wird doch gar nicht gefragt, sondern man verkauft ihm das Informationspflicht.
DSF und Co. waren da noch deutlich schlimmer, die hätten ihre Kameras am liebsten unter die Lok gehalten
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Ist DSF der Sender, bei dem bis zum Erbrechen (und für einen angeblichen Sportsender atypisch viele) Call-in-Sendungen laufen und bei dem man außerhalb der Call-in-Zeit sich mit 6 Minuten Werbung selbstkasteien muss, um dann das 60-sekündige Ende der Sendung gnädigerweise erblicken zu dürfen? Dafür darf/kann man ja bei den Privatsendern in Zukunft die Werbung aufgenommener Sendung nicht mehr überspulen, ist ja gegen das Geschäftsmodell, das auf Werbung und bald auch auf Zusatzgebühren basiert. Immerhin können die TV-Sender bald den Leuten einen Service bieten, nämlich dass ihre aufgnommenen Sendungen ein Verfallsdatum erhalten. Das schafft wieder Platz auf dem Festplattenreceiver , ist doch eine praktische Sache, dann muss man den alten, nie gesehenen Müll nicht selbst löschen. Wenn es weitere so gute Ideen gibt, werde ich bald überhaupt kein TV mehr schauen.Lazarus @ 14 Nov 2009, 16:12 hat geschrieben: DSF und Co. waren da noch deutlich schlimmer, die hätten ihre Kameras am liebsten unter die Lok gehalten
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Was genau war daran bewegend? Das nervt einfach nur - ich hab den Typen noch nichtmal gekannt. Weder vom Namen noch persönlich. Ergo isses mir relativ egal. Und wenns dann am Tag drauf allein in der Region Stuttgart FÜNF PU gibt, davon mehrere Heinis mit Hannover-Schals oder ähnlichem, dann kotzt mich das einfach nur an.
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Möchte vielleicht auch mal jemand an die Leute denken, die den Helden vom Zug und der Strecke kratzen mußten?Gleisfotos @ 15 Nov 2009, 13:04 hat geschrieben: Weiter möchte ich dem Tf und dessen Begleiter viel Kraft wünschen das geschehene zu verarbeiten.
Ich mußte auch erstmal Googeln, wer das ist. Und so ein berühmter Balltreter scheint er bisher dann doch noch nicht gewesen zu sein.
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
siehe mal meinen Beitrag hier:Möchte vielleicht auch mal jemand an die Leute denken, die den Helden vom Zug und der Strecke kratzen mußten?
http://www.eisenbahnforum.de/index.php?s=2...ndpost&p=317255
Wenn es dich nervt, dann sieh und hör bei diesem Thema nicht hin. Ich bin auch kein Fußballfan und kannte ihn nicht, aber er muss etwas an sich gehabt haben, wenn so viel Leute um diesen Menschen trauern.
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also ich fand deine Anmerkung durchaus berechtigtAuer Trambahner @ 15 Nov 2009, 19:27 hat geschrieben: Verzeihung, das ich mal wieder meine nicht vorschriftsmäßig glattgebügelte Meinung kundgetan habe!
an die denkt nämlich bei dem ganzen Medienhype keiner
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Sowohl in der Berichterstattung als auch heute bei der Trauerfeier (da von DFB Präsident Theo Zwanziger) wurde auch an die Einsätzkräfte sowie an den Lokführer gedacht. Es ist also nicht so, dass das komplett bei der Berichterstattung fehlt. Selbst die AZ hatte zur Problematik PU nen interessanten Artikel.Lazarus @ 15 Nov 2009, 19:36 hat geschrieben: an die denkt nämlich bei dem ganzen Medienhype keiner
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Die TZ hatte auch einen - da kräuseln sich die Zehennägel hoch. Fein säuberlich beschrieben, wie der Tf den PU erlebt, was es für Geräusche gibt und was der Herr in dem Moment denken könnte. Auch die Passauer neuen Nachrichten hatten vor einigen Tagen einen ähnlich gelagerten Artikel.FloSch @ 15 Nov 2009, 19:40 hat geschrieben: Selbst die AZ hatte zur Problematik PU nen interessanten Artikel.
Klar, wenn der Herr ein Prominenter ist, muss man drüber berichten, aber das als Vorwand zu nehmen, das Thema PU auszuschlachten, ist definitiv daneben.
Die genannten Artikel zu verlinken, spar ich mir, stattdessen gibt's nen Link auf dieses PDF, vielleicht findets zufällig auch der eine oder andere Journalist und beherzigt es...
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Ich habe auch nicht gewusst, wer oder was dieser Robert E. ist. Und daher war die Trauerfeier für mich absolut uninteressant.JeDi @ 15 Nov 2009, 18:07 hat geschrieben:Was genau war daran bewegend? Das nervt einfach nur - ich hab den Typen noch nichtmal gekannt. Weder vom Namen noch persönlich. Ergo isses mir relativ egal.
Das ist ja schon schlimm genug, aber irgendwo im Norden hat ein Irrer sein Auto mit Hannover 96 Devotinalien auf die Gleise gestellt und dann zugesehen, wie ein Güterzug das Auto zermalmte. An anderer Stelle las ich, dass einzelne Fußballfans den Lokführer für den Tod ihres Idols verantwortlich machen. :ph34r: So langsam reicht es mir.JeDi @ 15 Nov 2009, 18:07 hat geschrieben:Und wenns dann am Tag drauf allein in der Region Stuttgart FÜNF PU gibt, davon mehrere Heinis mit Hannover-Schals oder ähnlichem, dann kotzt mich das einfach nur an.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Nach Robert Enkes Freitod, haben einige Fussballspieler die Kraft und den Mut gefunden ihre Krankheit der Öffentlichkeit mitzuteilen. Neben Josip Simunic von Hoffenheim jetzt auch Andreas Biermann von St.Pauli, der sich vor vier Wochen das Leben nehmen wollte und nun in stationärer Behandlung ist (drei Tage nach Enkes Tod entschied er sich dafür)
http://www.derNewsticker.de/news.php?id=15...153963&i=efiopb
GDL zum Suizid und der Wirkung auf die Tfs.
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Die werden sich vermutlich nie ändern, weil das Konzept halt darin besteht, eine Art Stammtischsprache aufs Papier zu bringen - mit Kraftausdrücken, ohne Fremd- und Fachwörter, ohne Selbstreflexion, ohne jeglichen intellektuellen Anspruch, mit Sensationen (die wider besseres Wissen als solche verkauft werden), mit Häme, dafür aber ungerecht. Kaufen, konsumieren, vergessen, neu kaufen usw. ist das Prinzip. Eine tief greifende Analyse des Leistungsprinzips in der Gesellschaft und des Kapitalismus würde nicht nur die Leser überfordern, sondern vor allem auch die Redaktion.JNK @ 18 Jan 2010, 20:25 hat geschrieben:Die BLÖD ändert sich halt nicht.
Was mir abweichend davon an dieser Zeitung immer wieder auffällt, ist auch die Verbundenheit mit Dr. Helmut Kohl. Dies ist sicherlich auf den Chefredakteur zurückzuführen, der angeblich in der Kindheit von Kohl schwärmte, obgleich seine Klassenkameraden Pop- und Filmstars anhimmelten. Erst vor wenigen Tagen wurde gefordert, das man Dr. Kohl eine Sonderbriefmarke zum 80. spendieren sollte, obwohl nur Tote und der Papst Ehrenbriefmarken bekommen. Als Merkel ablehnte, wurde die Forderung mit großen Buchstaben wiederholt. Möglicherweise weicht die Redaktion hier sogar vom Erfolgskonzept ab. Kohl wird über alles gestellt, auch wenn die Leser gar nicht mehr so viel über Kohl lesen möchten, wie es vielleicht früher mal der Fall war.