Nächster Halt: Katar. DB baut Eisenbahn in Wüste

Alles rund um die Eisenbahnen außerhalb von Deutschland
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JNK
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Beitrag von JNK »

Manche haben es sich klammheimlich schon gewünscht. Jetzt ist es war: Der DB-Konzern wird in die Wüste geschickt.
Jahrelang hat die Deutsche Bahn mit dem Emirat Katar verhandelt - jetzt erhält sie den Zuschlag für ein Mega-Geschäft. Der Konzern soll in Katar ein Schienenverkehrsnetz im Personen- und Güterverkehr aufbauen und eine Fernverkehrsstrecke ins benachbarte Bahrain erstellen, gab Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) am Freitag bekannt und bestätigte damit einen Bericht des "Handelsblatts". Das Investitionsvolumen für die Bahn- und die Bauindustrie werde auf 17 Milliarden Euro geschätzt, schreibt das "Handelsblatt" unter Berufung auf Regierungskreise. Ein Großteil davon wird nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa die Bahn erhalten.
Katar gilt für die Bahn als Schlüsselland für den Schienenverkehr in der arabischen Welt. Mit der Schnellverkehrsstrecke nach Bahrain bestehe für die Logistiktochter DB Schenker die Chance, auch nach Saudi-Arabien zu expandieren.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehm...,662443,00.html

Konkret geht es um ein Nahverkehrsnetz in und um die Kapitale Doha und eine Fernverkehrstrasse via Flughafen nach Bahrain. Einzelheiten stehen in den beiden Artikeln.

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/in...n-katar;2487021
Isek
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Beitrag von Isek »

Oh, wenn man nun ein konstantes Verhältnis Einwohner zu Investitionssumme ansetzt müsste man in und um München schnell mal 50 - 60 Mrd. Euro verbuddeln. :D
freibier47906
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Beitrag von freibier47906 »

Bin gespannt,was da für Fahrzeuge eingesetzt werden sollen...da werden ja recht großzügig dimensionierte Klimaanlagen benötigt.
Was mich auch interessiert ist,wie die Strecken gebaut werden,auf so einem Untergrund(wenn es wirklich mitten durch die Wüste gehen sollte),und wie die dann gegen Sandstürme geschützt werden sollen.
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Naseweis
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Beitrag von Naseweis »

Die werden da unten wohl keine Herbstprobleme haben, bei wenig Laub und immer viel Bremssand!

Ich frage mich, was die DB da unten überhaupt machen soll. Ist sie eine Baufirma, ist sie Fahrzeughersteller? Geht es nur um das Betreiben von Zügen und Strecken oder koordiniert man auch Bau und Anschaffung des rollenden Materials? Macht man sozusagen Alles und die Regierung gibt nur das Geld?
Für gnadenlose Vertaktung und strategische Ausbauten!
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sonne
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Beitrag von sonne »

JNK @ 20 Nov 2009, 15:51 hat geschrieben: Manche haben es sich klammheimlich schon gewünscht. Jetzt ist es war: Der DB-Konzern wird in die Wüste geschickt.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehm...,662443,00.html

Konkret geht es um ein Nahverkehrsnetz in und um die Kapitale Doha und eine Fernverkehrstrasse via Flughafen nach Bahrain. Einzelheiten stehen in den beiden Artikeln.

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/in...n-katar;2487021
super - und unser Schienennetz wird marode gespart..... mein gott wie ich die neue UnternehmerGeneration hasse, die jetzt GLOBAL PLAYER spielen wollen.
Demokratischer Sozialismus wie Dubcek ihn haben wollte.

http://www.youtube.com/watch?v=ddhm3qpe7sg
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

die jetzt GLOBAL PLAYER spielen wollen.
Nicht unbedingt wollen, sie müssen.
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Beitrag von 146225 »

sonne @ 21 Nov 2009, 16:09 hat geschrieben: mein gott wie ich die neue UnternehmerGeneration hasse, die jetzt GLOBAL PLAYER spielen wollen.
Und erwächst aus Deinem Haß und Deinen ewiggestrigen linkskommunistischen Sprüchen etwa irgendwo Vernunft auf dieser Welt, also reale Vernunft, nicht Deine pervertierte Version davon ? Ich glaube nicht... :wacko:
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josuav
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Beitrag von josuav »

Klar sollte das Geld der DB nicht im Ausland ausgegeben und dafür in Deutschland gespart werden.

Aber wenn es Gewinn bringt, warum in aller Welt willst du das der Bahn verbieten, @sonne?!!
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

freibier47906 @ 21 Nov 2009, 04:39 hat geschrieben: ,und wie die dann gegen Sandstürme geschützt werden sollen.
Na durch Schallschutzwä .... ääähh Sandschutzwände! :rolleyes:
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Ich glaube nicht, dass das ein Projekt wird, wo die DB draufzahlt. Vermutlich gehts bei der Vergabe an eine ausländische Firma primär darum, dass man beim Aufbau Leute mit Erfahrung haben will, und im eigenen Land keine ausreichende Erfahrung existiert. So vergibt man den Auftrag wohl lieber ins Ausland, untd vermeidet damit Anfängerfehler.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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c-a-b
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Beitrag von c-a-b »

Die RENFE wäre doch da besser geeignet, die haben doch Erfahrungen in wüstenähnlichen Gefilden. :D

Bei der DB baut man bestimmt Lärmschutzwände für 30km entfernte Oasen und Wüstenbewohner... :P
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146225
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Beitrag von 146225 »

c-a-b @ 22 Nov 2009, 07:59 hat geschrieben: Bei der DB baut man bestimmt Lärmschutzwände für 30km entfernte Oasen und Wüstenbewohner... :P
Eben nicht - endlich mal wieder Eisenbahn ohne EBA und Bürgerinitiativen.
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NE4801
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Beitrag von NE4801 »

Es mag toll sein für evtl deutsche Arbeitsplätze: Den Aufbau eines Eisenbahnsystems in Karthar, das noch niemals eine Bahnstrecke besaß. Toll für die Eisenbahn als solches aber ob das für Karthar gut ist ausgerechnet die DBAG damit zu betrauen?
Das Pleiten-Pech und Pannen Unternehmen DBAG ist ja kaum in der Lage in unserer BRD einen anständigen SPV zu führen, geschweige denn Strecken instand zu halten.
Unsere Strecken sind in weiten Teilen marrode, der ICE fällt mangels Wartung aus, genauso wie die Berliner S Bahn, die einen sicheren Betrieb nicht gewährleisten kann weil alles nur billige Flickschusterei ist.
Und in einem halbwegs Wüstenstaat hat die DBAG ohnehin keine Erfahrung und die High Tech wird dort, das glaube ich vorhersagen zu können, eine bittere Niederlage erleiden, eben wegen hohen Temperaturen, Wind, Sand u.ä.!
Erinnern wir uns doch an die gravierenden Unfälle von Eschede und Brühl, die zu Zeiten als es noch eine anständige Eisenbahn gab (Deutsche Bundesbahn) in dieser Form nicht möglich gewesen wären. Tja, als Mehdorn antrat wars ja u.a. auch eine seiner ersten Maßnahmen die BZA`s aufzulösen, die bis dahin als Garant und Sicherheit für das gesamte deutsche Eisenbahnwesen fungierten.
Wir hatten zwar eine Behördenbahn in Ost und West - aber sie war wesentlich sicherer als heute in der der Fahrgast nur noch zu einer umsatzorientierten Marionette degra-diert ist, mit Zugbindung und undurchsichtigen Tarifen.
Ich habe z.B. im Netz gelesen welchen Aufwand die Rote Armee brauchte um das Berliner S Bahn Netz zum Erliegen zu bringen - Mehdorn & Co brauchten nur ganz wenige Beschlüsse um dieses Netz fast lahm zu legen, dank der Sparmaßnahmen, mangelder Wartuung, Überziehen von Fristen bis zum geht nicht mehr und natürlich auch Personalabbau. Wer in TV den Film "Risiko S Bahn" gesehen weiss Bescheid.
Dazu möchte ich noch anmerken, bevor ich zum Schluß komme: Mein Betrieb hatte traditionell eine enge Bindung zur Bahn im Gv. Obwohl wir täglich 6 Güterwagen im Eingang und durchschnittlich 9 im Ausgang hatten (und über eine eigene Werkslok verfügten) wurde uns der Anschluß 2002 durch die DB gekündigt. Das ist der Klima-schutz ein mal aus einer anderen Sicht.
So sind wir mittlerweile schienenfrei, der Spruch "Güter auf die Bahn" ist hohles Geschwätz aus der Politik - und die Kosten für die LKW Maut mußte ich auch weiter an unsere Kunden geben.
Zurück zu Karthar: Die DBAG ist keinesfalls der richtige Partner um etwas neues ent-
stehen zu lassen. Im Stammland der DBAG bringt sie nicht allzuviel auf die Reihe. Von Versagen und Unfähigkeit garnicht erst zu reden.
NE4801
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Beitrag von NE4801 »

Kein richtiger Wüstenstaat kam je auf die Idee ein Eisenbannetz aufzubauen weil es dort wegen der wiedrigen Umstände ganz einfach nicht funktionieren kann. Sonst gäbs das ja schon jetzt. Nur weil da ein paar Wolkenkratzer und Luxushohels stehen heißt es noch lange nicht das ein Bahnsystem nach unseren Vorstellungen existieren kann, aber nicht muß.
Die Bahn nach Bagdad wurde zwar gebaut, aber heute ist sie nur ein Torso und so gut wie nicht (mehr) vorhanden.
Ernsthafte Bestrebungen gibts auch nicht und der LKW Verkehr und dessen vor-herrschende Rolle kann niemand mehr ernstlich in Zweifel ziehen.
Die Politik - weltweit - hat so gut wie kein Interesse mehr Güter auf die Bahn zu bringen.
Catracho
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Beitrag von Catracho »

Abgesehen davon dass man zu einem bereits existieren Thema keinen neuen - und erst Recht keine zwei neuen - Themenpfade eröffnen muss.....
Kein richtiger Wüstenstaat kam je auf die Idee ein Eisenbannetz aufzubauen
Kein richtiger Wüstenstaat? Wie wäre es dann mit folgenden Ländern des nordafrikanisch-nahöstlichen Raumes: Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen, Ägypten, Israel, Saudi-Arabien, Syrien, Irak, Iran. Die haben alle Wüsten, oder sind ein kompletter Wüstenstaat und durch diese Wüsten verlaufen entweder Bahnlinien (teilweise auch recht ansehnliche Bahnnetze) oder sie befinden sich im Bau. Und wir reden hier nicht von 08/15-Schmalspur-Bimmelbahnen à la Hedjas-Bahn. Außer vielleicht in Syrien und im Irak.

Wo sie gerade sagen
wiedrigen Umstände
und
Sonst gäbs das ja schon jetzt
Gibt es (siehe oben) schon längst. Dass es freilich nicht mehr umfangreiche Netze in Wüstenregionen gibt hat wohl eher was mit der traditionell geringen Bevölkerungs- und Industriedichte dort zu tun. Da braucht man einfach keine Bahn. Aber da wo man sie wegen doch tatsächlich mal vorhandener Industrie braucht (Bergbau), da gibt es sie auch - siehe SNIM in Mauretanien, SRO in Saudi-Arabien, Akashat-Bahn im Irak oder auch das Pilbara-Netz in Australien (andere Weltregion, ich weiß). Und dort funktioniert die Bahn dann auch, trotz widriger Umstände. Im Falle der Staaten im Nahen Osten kommt dann noch die billige Verfügbarkeit von Benzin hinzu - Auto und LKW fahren liegt da halt näher. Ist doch schön zu sehen dass man nun - und dies schon seit ein paar Jahren - in einigen Ländern trotzdem auch an die Bahn denkt. Zumindest alle Mal mehr als man das die 100 Jahre davor gemacht hat.
Nur weil da ein paar Wolkenkratzer und Luxushohels stehen heißt es noch lange nicht das ein Bahnsystem nach unseren Vorstellungen existieren kann, aber nicht muß.
Der Satz macht so nicht wirklich Sinn und außerdem: Wo trotz vorhandener Wüsten Bebauung und massive Urbanisierung möglich sind wird es doch wohl auch möglich sein ein Schienennetz zu bauen und zu betreiben. Vom dort tatsächlich auch vorhandenen Nutzen mal ganz zu schweigen. Oder etwa nicht?
Die Bahn nach Bagdad wurde zwar gebaut, aber heute ist sie nur ein Torso und so gut wie nicht (mehr) vorhanden.
Die Strecke ist noch vollständig vorhanden und wird auch genutzt, teilweise sogar für den Personenverkehr. Und der zugegeben schlechte Zustand und die geringen Bedeutung hat eher andere Gründe - Irakkrieg oder geschlossene Grenzen zum Beispiel.
Ernsthafte Bestrebungen gibts auch nicht
Aber hallo gibt es die. Ausbau der konventionellen Strecken in Marokko und Algerien, komplett neues Netz in Libyen im Bau, weiterer Netzausbau im Iran (erst kürzlich erfolgter Lückenschluss zum indisch-pakistanischen Netz - durch die Wüste!), umfangreiche Modernisierung in Israel, neue Hochgeschwindigkeitsstrecken in Saudi-Arabien.......
LKW Verkehr und dessen vor-herrschende Rolle kann niemand mehr ernstlich in Zweifel ziehen
Mag sein, kann ich für die von mir genannten Länder allerdings nicht immer genau sagen, dazu kenne ich deren Verkehrspolitik nicht gut genug. Wäre es denn schlimm wenn sich daran was ändern würde?

Außerdem, was ist das denn überhaupt für eine Logik in deinem Beitrag? Auf der einen Seite beschwerst du dich dass die Straße (angeblich) überall alles beherrscht und dass das ein zementierter Zustand sei und dass deswegen nichts in die Bahn investiert wird - und wenn dann doch mal in einem Land was investiert wird, oder man der Bahn zumindest eine Chance gibt, dann ist das auch Mist und macht keinen Sinn. Ja was denn nun?
Die Politik - weltweit - hat so gut wie kein Interesse mehr Güter auf die Bahn zu bringen
Ja, ist das so? Kennst du die Politik aller Länder dieser Welt? China, Indien, Russland, USA, Australien, alles schöne Gegenbeispiele. Da hat der LKW-Verkehr auf der Langstrecke (da wo es Sinn macht Güter auf die Bahn zu bringen) im Vergleich zur Bahn wenig bis gar nichts zu melden. Nicht von sich (Deutschland) auf andere schließen.

Mfg
Catracho
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ZüriMünchner
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Beitrag von ZüriMünchner »

Technisch muss man sich da eben auf einige Widrigkeiten einstellen. Und was die Bauarbeiten betrifft, genauso, sei es nur wegen der anderen Mentalität.
Technisch ist das Problem der Sand, der ständig über die Gleise weht und oft den Einbau von neuen Schienenstücken notwendig macht aufgrund der Schiene, welche vom Wind abgewandt ist und durch die Reibung mit den Rädern ganz extrem beansprucht wird.
Habe ich kürzlich im TV gesehen.

Finde die Idee nicht besonders gut. Sie sollten lieber in Europa ihre Schienen pflegen.
[font=Arial]Leut schaltets den WLAN-Accesspoint des Providers aus. Da loggt sich eh niemand ein und man spart Strom und verringert das Funkwirrwarr. [/font]
[font=Arial]"Wer das Bargeld abschafft, schafft die Freiheit ab" - Hans Magnus Enzensberger.[/font]
Catracho
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Beitrag von Catracho »

Technisch muss man sich da eben auf einige Widrigkeiten einstellen. Und was die Bauarbeiten betrifft, genauso, sei es nur wegen der anderen Mentalität.
Technisch ist das Problem der Sand, der ständig über die Gleise weht und oft den Einbau von neuen Schienenstücken notwendig macht aufgrund der Schiene, welche vom Wind abgewandt ist und durch die Reibung mit den Rädern ganz extrem beansprucht wird.
Habe ich kürzlich im TV gesehen.
Ja, lustig nur dass es die ganzen Gegenbeispiele gibt die ich weiter oben aufgeführt habe.
Finde die Idee nicht besonders gut. Sie sollten lieber in Europa ihre Schienen pflegen.
Was findest du nicht gut? Dass die Deutsche Bahn in Qatar ein Streckennetz bauen wird? Dass sie sich lieber um ihr Netz in Deutschland kümmern sollte? Stimme ich dir sogar teilweise zu. Nur geht es in diesem Thema darum ja gar nicht. Außer im Titel wurde die DBAG hier nicht ein einziges Mal erwähnt oder auf sie Bezug genommen. Stattdessen geht es hier darum dass es auf Grund der widrigen Bedingungen generell nicht möglich sei, in Wüsten(staaten) ein Bahnnetz zu unterhalten. Und das ist ja nun einmal Humbug. Titel und Inhalt des Themas sind hier zwei verschiedene paar Schuhe - meine Ausführungen bezogen sich auf den Inhalt.
Mfg
Catracho
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Beitrag von pippo946 »

Ich verstehe nicht, warum sich guter Bahnverkehr in Deutschland auf einem guten Netz der DB AG und "Expansionspläne" im Ausland ausschließen sollten. Geht denn nur das eine oder andere, nicht aber beides zusammen? Wird deswegen der Schienenverkehr bei uns unattraktiver? Geld in der hiesigen Instandhaltung eingespart, um es dort zu investieren (wobei die DB dort aber Geld verdienen möchte, deswegen wohl kaum Verluste machen wird...). Wird der Regionalzug zur Sicherheit der Fahrgäste hier von einem ZuB begleitet, wenn dieser nicht dort in den nahen/fernen Osten abgezogen werden würde...???
Das passt ganz gut zur Theorie der Gewerkschaften, der einzelne Arbeiter müßte einfach weniger arbeiten, dann würden die Firmen einfach mehr Personal einstellen, denn die "Menge an Arbeit" sei immer gleich, müßte nur eben auf mehr Köpfe verteilt werden...^^
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JNK
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Beitrag von JNK »

Vielleicht ist Katar auch nur die neue "S-Bahn Berlin GmbH" für die DB-Holding. :ph34r:
BMI
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Beitrag von BMI »

Ich finds toll, dass DB den Auftrag an Land gezogen hatt!!! Warum?
1.) Die Bahn kann endlich unmengen an Sand gratis bekommen! (Leider wird der Transport teuer... :( )
2.) Die Bahn kann endlich Fahrzeuge mit ordentlichen Klimaanlagen ordern! (Oder müssen die Lokführer der (HGV-)Züge dann trotzdem während der Fahrt die Fenster offen lassen? )
3.) Die Bahn kann endlich mal den Winterernstfall im "trockenen" üben!
4.) Die Bahn kann Erfahrungen sammeln, wie man eine völlig neue (Eisenbahn.)Infrastruktur aus dem Boden stampft! (Für den Fall, dass in Deutschland sich die Politik irgendwann eines bessern besinnt! )

Hab ich noch was vergessen?
I´ve seen the future, brother:
it is murder.

(L.Cohen, The Future)
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Beitrag von 146225 »

NE4801 @ 23 Nov 2009, 00:04 hat geschrieben: Erinnern wir uns doch an die gravierenden Unfälle von Eschede und Brühl, die zu Zeiten als es noch eine anständige Eisenbahn gab (Deutsche Bundesbahn) in dieser Form nicht möglich gewesen wären.
Oh, oh, oh - warum zieht jetzt das Jahr 1971 mit Stichworten wie "Rheinweiler", "Radevormwald" und "Aitrang" durch meinen Kopf ?
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Beitrag von JeDi »

146225 @ 24 Nov 2009, 08:09 hat geschrieben: Oh, oh, oh - warum zieht jetzt das Jahr 1971 mit Stichworten wie "Rheinweiler", "Radevormwald" und "Aitrang" durch meinen Kopf ?
Vorallem nachdem man nach Radevormwald ein recht groß angelegtes Programm zur Nachrüstung von Streckenblock und Funk aufgelegt hatte - das dann aus Kostengründen wieder fallen ließ. Es kam wie es kommen musste - auf einer der Strecken, wo der Einbau des Streckenblocks vorgesehen war (aber dann eben wieder gestrichen wurde) machte es dann 1974 (oder wars 75?) rumms. Ergebnis: 40 Tote und über 100 Verletzte.
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