[HH] Mann schubst 21-jährige vor S-Bahn

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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423176
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Beitrag von 423176 »

Hallo!

Habe gerade in den Nachrichten auf RTL (RTLaktuell) gesehen, dass in Hamburg ein älterer Herr eine 21-jährige vor eine anfahrende S-Bahn gestoßen hat. Diese kam dadurch aus dem Gleichgewicht und konnte sich nur durch rasches festklammern an ihrer Freundin vor einen Sturz zwischen Bahnsteig und Zug retten. Der Mann soll vorsätzlich gehandelt haben. Die Polizei hat nun die Überwachungsbänder vom Bahnsteig freigegeben und hofft dadurch den Täter zu finden.

Ich hoffe auch, das dieses Sch***n gefasst wird.

EDIT: Es passierte an der Station Reeperbahn. Der Mann hatte davor Streit mit einer anderen Person. ProSieben zeigte es eben auch.
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Tigerente290
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Beitrag von Tigerente290 »

Hab ich auch gesehen. Es ist einfach nur Wahnsinn. Mich wundert, das der Lokführer das gesehen haben muss, denn er hat angehalten und dann fragend (?) aus dem Fenster geschaut. Wie läuft das so in Hamburg? Haben die Monitore im Führerstand oder....?
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Flok
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Beitrag von Flok »

:blink: :blink: Also zu manchen Dingen fällt einem echt nix mehr zu ein??!! Da stellt sich mir immer die Frage, was in solchen Köpfen(?) vorgeht? Da muss es sich doch wirklich um einen "Defekt" handeln, wenn man in der Lage ist, einen anderen Mitmenschen vorsätzlich der Gefahr der Tötung auszusetzen?! :wacko:
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Dol-Sbahn
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Beitrag von Dol-Sbahn »

Puky @ 11 May 2004, 19:42 hat geschrieben: Hab ich auch gesehen. Es ist einfach nur Wahnsinn. Mich wundert, das der Lokführer das gesehen haben muss, denn er hat angehalten und dann fragend (?) aus dem Fenster geschaut. Wie läuft das so in Hamburg? Haben die Monitore im Führerstand oder....?
Dieser Zug besteht aus Aluminium, man kann "Knall" oder "Lärm" im Innenraum spüren/hören... Aus diesem Grund hält der Zug möglichweise... oder wie du auch gesagt hast, über FST-Monitor gesehen.

Grundlos geschoben... wow... echt nicht zu spassen im Hamburg! 19.5 - 23.5 bin ich im HH, müsste aufmerksam sein... boah...
Der Adler

Beitrag von Der Adler »

So'n Unglück bzw. Mord ist nicht zum Staunen!

Was soll daran Aufregend in Hamburg sein, mit dem Mord und dem Verbrechen am Bahnhof?
Der Mord ist kein Spaß und muß gesühnt werden.
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

DT810 @ 11 May 2004, 20:24 hat geschrieben:So'n Unglück bzw. Mord ist nicht zum Staunen!

Was soll daran Aufregend in Hamburg sein, mit dem Mord und dem Verbrechen am Bahnhof?
Der Mord ist kein Spaß und muß gesühnt werden.
Es war zum Glück kein Mord, die 21-Jährige konnte sich dank ihrer Freundin gerade noch abfangen. Die Polizei ermittelt allerdings gegen den Täter wegen Mordversuch, deswegen auch die Videobänder davon in den Medien.
Ich seh übrigens nicht, wer das hier als aufregend bezeichnet hat.
Hoffentlich wird der Täter gefasst, auf den Überwachungsbändern war er ja halbwegs zu sehen. (womit wir wieder beim Thema Kameraüberwachung wären)

Online gibt's das übrigens z.B. bei Spiegel Online nachzulesen und auch Bilder zu sehen.
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Der Adler

Beitrag von Der Adler »

FloSch @ 11 May 2004, 20:31 hat geschrieben:
DT810 @ 11 May 2004, 20:24 hat geschrieben:So'n Unglück bzw. Mord ist nicht zum Staunen!

Was soll daran Aufregend in Hamburg sein, mit dem Mord und dem Verbrechen am Bahnhof?
Der Mord ist kein Spaß und muß gesühnt werden.
Es war zum Glück kein Mord, die 21-Jährige konnte sich dank ihrer Freundin gerade noch abfangen. Die Polizei ermittelt allerdings gegen den Täter wegen Mordversuch, deswegen auch die Videobänder davon in den Medien.
Ich seh übrigens nicht, wer das hier als aufregend bezeichnet hat.
Hoffentlich wird der Täter gefasst, auf den Überwachungsbändern war er ja halbwegs zu sehen. (womit wir wieder beim Thema Kameraüberwachung wären)

Online gibt's das übrigens z.B. bei Spiegel Online nachzulesen und auch Bilder zu sehen.
Du müßtest mal einen Beitrag weiter oben schauen, dann weißt Du wen und was ich damit meine!
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

DT810 @ 11 May 2004, 20:45 hat geschrieben:Du müßtest mal einen Beitrag weiter oben schauen, dann weißt Du wen und was ich damit meine!
Ich habe den Beitrag von Dol-Sbahn durchaus gesehen, der sagt, dass er in Kürze in Hamburg sein wird und dort dann aufpassen wird, wenn dort sowas passiert. Ich verstehe nicht, wo er dort sagt, dass das aufregend sei. Ich werd auch in 4 Wochen in Hamburg sein und hab keine Lust, dort dem Typen zu begegnen.
Aber das ist hier alles :offtopic:
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Puky @ 11 May 2004, 19:42 hat geschrieben: Haben die Monitore im Führerstand oder....?
Ja, die Bilder der Bahnsteigkameras werden per Infrarot-Strahl in den Führerstand übertragen.
Wird übrigens jetzt auch nach und nach bei der Berliner S-Bahn eingeführt.
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423176
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Beitrag von 423176 »

mellertime @ 11 May 2004, 21:01 hat geschrieben: Ja, die Bilder der Bahnsteigkameras werden per Infrarot-Strahl in den Führerstand übertragen.
Wird übrigens jetzt auch nach und nach bei der Berliner S-Bahn eingeführt.
Hallo!

Das wäre doch auch etwas bei uns in München...wenn man mal wieder an die Abfertigung am Marienplatz oder Karlsplatz von gestern/heute denkt. Es würde sehr hilfreich sein...mal wird man gar nicht Abgefertigt oder die forden zum Schließen auf, wenn noch HALT ist. Nur ist es ja so, dass wir bei uns ja von Glück reden können, das es so einen Vorfall noch nicht gegeben hat - was mich eigentlich manchmal schon wundert, auch wenn es dort nicht die volle Absicht sein soll.

Ich hoffe inständig, dass die Polizei Erfolg hat und dieser Mensch gefasst wird!
elchris
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Beitrag von elchris »

Hach, da läufts mir kalt den Rücken runter, ich träum seit Kleinkindzeit davon, vom Bahnsteig auf die Gleise zu fallen, drum steh ich immer bis der Zug komplett steht ziemlich weit in der Mitte. Was ist das eigentlich für ein Kranker, hat der zuviel Horrorfilme geschaut? Hoffentlich fassen die den Spinner, ein neues Opfer hat dann wahrscheinlich nicht so viel Glück <_<
MünchnerFreiheit
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Beitrag von MünchnerFreiheit »

Kam schon mehrfach, u.A. in Berlin (UBahn).

Gruß Florian
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Stellwerk
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Beitrag von Stellwerk »

Also ich bleibe auch immer möglichst weit von der Bahnsteigkante weg- allein schon wegen der rumpöbelnden Kids, die einen auch unbeabsichtigt auf das Gleis stoßen könnten.
MünchnerFreiheit
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Beitrag von MünchnerFreiheit »

Er wurde noch nicht gefunden..:
STOSS VOR S-BAHN

Angreifer weiter auf der Flucht

Von Roman Heflik

Obwohl die Tat von Kameras aufgezeichnet wurde, gibt es bislang noch keine Spur von dem Mann, der eine Frau vor eine anfahrende Hamburger S-Bahn stieß. Der Vorfall macht die Bahn-Vertreter ratlos: Ein Schutz vor solchen Attacken existiert nicht.

Hamburg - Wie ein Polizeisprecher SPIEGEL ONLINE mitteilte, gebe es zwar etliche Hinweise auf den Gesuchten, konkrete Spuren hätten sich daraus aber noch nicht ergeben. Die Ermittler fahnden nach einem kräftig gebauten, etwa 1,80 Meter großen Mann südländischer Herkunft mit kurzen schwarzen, gegelten Haaren. Sein Alter wird auf etwa 22 Jahre geschätzt. Während der Tat trug er ein weißes Hemd und eine dunkle Hose.

Bei dem Vorfall am Morgen des 2.Mai war der Mann am Hamburger S-Bahnhof Reeperbahn mit anderen Fahrgästen in Streit geraten und hatte nur mit Mühe von einer Schlägerei abgehalten werden können. Seine Wut reagierte er stattdessen an einer zufällig vorbeikommenden Frau ab, die er in Richtung der S-Bahn stieß. Die 22-Jährige fiel zwischen Bahnsteig und den gerade anfahrenden Zug. Nur mit Glück konnte ihre Begleiterin sie festhalten und gerade noch rechtzeitig wieder hochziehen. Das Opfer erlitt einen Schock.

Einen wirksamen Schutz gegen solche Attacken gibt es auf deutschen Bahnstationen nicht. "Es kann keine hundertprozentige Sicherheit geben", sagte Egbert Meyer-Lovis, Sprecher der Hamburger S-Bahn-GmbH. Auf den Überwachungsvideos habe man sehen können, dass sich der Mann plötzlich von seinen Begleitern losgerissen habe. "Bei so einer überraschenden Aktion kann man selbst mit Wachleuten, die direkt daneben stehen, nichts mehr machen", glaubt Meyer-Lovis. Man nehme den Fall ernst, es handele sich jedoch um einen "absoluten Einzelfall".

Doch in der Vergangenheit haben sich auf deutschen U- und S-Bahnstationen bereits ähnliche Fälle ereignet - meist mit einem weniger glücklichen Ende: Im Dezember 2002 stieß ein Betrunkener einen 33-jährigen Mann auf die Gleise eines Berliner U-Bahnhofs. Das Opfer verlor beide Beine. Bereits wenige Monate zuvor war eine 24-jährige Frau vor den Zug gestoßen und lebensgefährlich verletzt worden, ebenfalls in Berlin. 2001 hatte ein psychisch gestörter Mann einen Bundeswehrsoldaten angegriffen und ihn auf die U-Bahn-Schienen geworfen. Der Soldat sitzt seitdem im Rollstuhl und verlor zudem bei der Attacke noch einen Arm.

Wie man solche Unglücke verhindern könnte, zeigen die Konstrukteure der neuesten Pariser U-Bahn-Linie 14. Sie haben auf eine technische Innovation gesetzt: Die computergesteuerte Bahn hält hinter Plexiglas-Wänden. Erst wenn die Bahn zum Stillstand gekommen ist, öffnen sich automatisch die Glastüren. Andreas Ernst, Pressesprecher der Hamburger U-Bahn-Gesellschaft, zweifelte allerdings daran, dass ein solches System in Deutschland durchsetzbar ist: "Was macht man zum Beispiel, wenn es im Tunnel oder in der Station brennt?" Möglicherweise zeigten sich dann die Nachteile des Türsystems, wenn es eine schnelle Evakuierung behindere.

Man tue bereits alles mögliche, um die Fahrgäste zu schützen, sagte Ernst gegenüber SPIEGEL ONLINE. "Unsere Fahrer sind darauf geschult worden, in solchen Fällen schnell zu reagieren." Über Kameras könne zudem nicht nur die Leitstelle der U-Bahnen, sondern auch der Zugführer in seinem Fahrstand die Situation in den Waggons und auf dem Bahnsteig überblicken.

Als weitere Maßnahme habe man die Bahnsteige so gebaut, dass zwischen Bahn und Bahnsteigkante möglichst wenig Raum bleibe. Markierungen an den Bahnsteigen sollen verhindern, dass man sich den Gleisen zu sehr nähere. Gegen den Faktor Mensch - den Stoß eines aggressiven Fahrgastes - sind die Warnlinien freilich nutzlos. Von so mörderischen Angriffen, wie dem in Hamburg, kann man auf diese Weise niemanden abhalten. "Auf den Bahnhöfen", sagte Ernst, "findet sich nunmal der gesamte Querschnitt der Gesellschaft."
Aus dem Spiegel-Online 13.05.2004


Gruß Flo

Edit: Nachtrag aus dem Spiegel Online
FAHNDUNGSERFOLG

Hamburger Polizei ermittelt mutmaßlichen S-Bahn-Schubser

Die Hamburger Polizei hat einen Mann ermittelt, der versucht haben soll, eine Frau vor einen anfahrenden S-Bahn-Zug zu stoßen. Zeugenaussagen führten zu dem Erfolg.

Hamburg - Der S-Bahn-Schubser hatte am Sonntag an der S-Bahnstation Reeperbahn eine Frau so gestoßen, dass sie beinahe auf die Gleise gestürzt wäre - die Tat wurde von Videokameras aufgezeichnet, die Bilder gab die Polizei zur Fahndung an die Presse.

Nun haben sich Zeugen gemeldet, die den Mann erkannt haben wollen. Einzelheiten zu dem Verdächtigen gaben die Beamten nicht bekannt. Noch ist der Mann auf freiem Fuß.
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Lukas
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Beitrag von Lukas »

Laut RTL aktuell vom Donnerstag, ham sie diesen Idioten endlich geschnappt. Was muß in so einem kranken Hirn nur vor gehen, damit er sowas tut. Einfach unschuldige Leute an den Rand des Todes zu bringen. Wie weit lässt sich unsere Gesellschaft wohl noch herab?

Mfg Lukas
Tf bei der Münchner S-Bahn
Matthias1044
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Beitrag von Matthias1044 »

Der Herr hatte sich persönlich gestellt:
Hamburger S-Bahn-Schubser stellt sich...

Der von der Hamburger Polizei gesuchte S-Bahn-Schubser hat sich gestellt. Laut einem Sprecher der Polizei erschien der 19-Jähriger am Donnerstagabend auf einer Wache. Der Mann habe angegegen, durch die Fahndung unter Druck geraten zu sein.
Nähere Angaben zu dem Täter und seinem Motiv machte die Polizei bislang nicht.

Der junge Mann war am vergangenen Sonntag von einer Überwachungskamera gefilmt worden, als er eine 21-Jährige auf dem Hamburger S-Bahnhof Reeperbahn im Stadtteil St. Pauli vor einen einfahrenden S-Bahnzug stieß.

Das Opfer fiel hin und konnte sich nur mit Hilfe einer Freundin retten. Die Frau sagte, sie haben den 19-Jährigen eine Station vorher zufällig getroffen.


Quelle Netzeitung Deutschland 14.05.2004
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Der Täter wird heute vor Gericht gestellt. Er zeigte sich in der Vorverhandlung nicht reuhmütig.

Hier möchte ich auf die Regionalsendungen von Hamburg aufmerksam machen, siehe TV-Tips
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Die Begründung des S-Bahn-Schubsers: "Ich war sauer"

Freunde des Angeklagten Ugur I. verspotten das 21-jährige Opfer im Gerichtssaal
von Claus Hornung

Auf ihrem Schoß hat Silvia M.* einen Teddybären. Fest pressen die Hände der 21-Jährigen das Stofftier, wenn sie zur Anklagebank blickt. Dorthin, wo Ugur I. sitzt. Der Mann, der Silvia vor drei Monaten vor eine anfahrende S-Bahn stieß. Und der, so formuliert es die Anklage in nüchternem Juristen-Deutsch, "die Möglichkeit, dass die Geschädigte von dem Zug hätte überrollt und dadurch zu Tode kommen können, erkannt und billigend in Kauf genommen hat". Die Bilder von der Tat, die eine Überwachungskamera aufgenommen hatte, sorgten bundesweit für Entsetzen und der 19-jährige Ugur I. wurde unter dem Namen "S-Bahn-Schubser" bekannt. Seit Mittwoch muss sich der 19-Jährige wegen versuchten Totschlags vor dem Landgericht verantworten.

Ugur I. sitzt mit herunterhängenden Schultern und gesenktem Blick auf der Anklagebank. In den Zuschauerreihen sind seine Angehörigen und Freunde, die ihm feixend und lachend zuwinken.

"Es tut mir wirklich sehr Leid. Ich bereue das", sagt der Angeklagte zu Silvia gewandt, und: "Du brauchst keine Angst vor mir zu haben." Aber der Blick der jungen Frau bleibt kühl.

"Mein Mandant hat keine Erinnerung an das, was sich abgespielt hat", erklärt sein Verteidiger Matthias Wisbar. Bei einer Blutprobe, die ihm in der gleichen Nacht wegen weiterer Attacken abgenommen wurde, hatte er 2,26 Promille. "Was er bei der Polizei gesagt hat, sah aus, als ob er sich erinnern könne. In Wirklichkeit war es aber eine Mischung aus dem, was er im Video gesehen hatte und dem Versuch, das Geschehene zu erklären."

Er sei mit Freunden in einer Disko gewesen, habe vorher sechs Flaschen Bier getrunken, dann Gin. Gegen fünf Uhr war die Gruppe am S-Bahnhof Reeperbahn. Silvia habe er wohl gestoßen, weil er sauer gewesen sei, sagt Ugur I.: "Normalerweise tanze und lache ich, wenn ich betrunken bin." Wie viel er getrunken habe, worauf er sauer war - daran könne er sich nicht mehr erinnern. Auch nicht daran, dass er nach dem Vorfall auf der Reeperbahn zwei junge Frauen und einen Mann schlug. "Ich weiß nur, dass ich in der David-Wache war, also muss ich wohl Streit gehabt haben." Dort gab er den Polizisten statt seiner Personalien den Namen, Geburtsdatum und Adresse eines Freundes an. Weil er illegal in Deutschland sei, lebe I. in Angst vor der Ausweisung, erklärt sein Anwalt. Aus dem Krankenhaus, in das ihn die Polizei wegen einer Verletzung bringen lässt, läuft I. unmittelbar nach der Ankunft weg. "Ich kann mich erst wieder erinnern, als ich in der Bahn nach Hause saß."

Auch Silvia M. bestätigt, dass I. betrunken war. Als sie mit ihrer 16-jährigen Cousine die Bahn-Station betrat, sei ihr die Gruppe um den Angeklagten gleich aufgefallen: "Sie waren laut und aggressiv." Sie habe versucht, der Gruppe auszuweichen, sagt Silvia. "Sie waren betrunken, aber keiner ist getorkelt oder hat gelallt." Dann hat er mich gestoßen. Ihre Stimme zittert: "Ich habe die Bahn mit der Schulter gestreift." Sie stockt, sagt dann leise: "mein Leben ist auf einmal vor mir abgelaufen". Irgendwie habe ihre Cousine sie zur Seite gezerrt. "Ich habe vor Freude gelacht. Erst dann habe ich begriffen, dass ich hätte sterben können." Als Silvia erzählt, wie sich I. nach der Tat verhalten habe, wird es laut auf der Zuschauerbank. "Ich hatte den Eindruck, dass er mich "verspottet", sagt die 21-Jährige. Nach der Tat habe er sich noch einmal grinsend zu ihr umgesehen. "Die lügt doch", rufen die Freunde von I. in den Saal. Der Vorsitzende droht, die Bank räumen zu lassen.

Seit der Tat habe sich ihr Leben verändert, sagt Silvia M., sie habe ihr Testament gemacht, aufgeschrieben, welche Musik zu ihrer Beerdigung gespielt werden solle. "Ich kann nicht mehr schlafen, habe Angst vor Menschenansammlungen." Als ihre Cousine bestätigt, dass Silvia "nicht mehr der gleiche Mensch" sei, kommentieren die Zuschauer das mit spöttischen Bemerkungen. Der Prozess wird fortgesetzt.
Die Welt
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Beitrag von MünchnerFreiheit »

OT-Beiträge sind nach 10 Vorne verschoben - außerdem bitte ich um Mäßigung!

Gruß Flo
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

"S-Bahn-Schubser" - weitere Opfer sagen aus

Es ist der zweite Tag im Prozess gegen den "S-Bahn-Schubser" - und seine Freunde, sie sind alle wieder da, als Ugur I. (19) auf der Anklagebank Platz nimmt. Sie lümmeln sich auf den Zuschauerbänken, lachen und grüßen ihn gestenreich durch die Glaswand, die sie vom Angeklagten trennt. Ugur, der korpulente Mann, der wegen versuchten Totschlags und Körperverletzung vor Gericht ist, weil er eine Schülerin fast unter die S-Bahn stieß und weitere Passanten verprügelte - er grüßt locker zurück. Ein paar Meter weiter sitzt das Opfer wie versteinert, die 21-Jährige nimmt als Nebenklägerin am Prozess teil. Vergangene Woche hatten Ugurs Freunde sie noch verhöhnt und eingeschüchtert.

Gestern sagten unter anderem weitere Opfer von Ugur im Prozess aus. Etwa Sani (18), der mit Freunden vom Angeklagten am 2. Mai 2004 auf der Reeperbahn attackiert wurde - unmittelbar nachdem Ugur die Frau in Richtung S-Bahn gestoßen hatte. "Er wollte nicht reden, er wollte gleich schlagen", sagt der Zeuge und zeigt Narben an den Händen, die er davontrug. Dann habe Ugur zwei Freundinnen angegriffen. "Damit habe ich nicht gerechnet, dass er Mädchen angreift." Ein Mädchen schildert, wie Ugur sie mit Fäusten schlug. Der Angeklagte murmelt zwar Worte der Entschuldigung in ihre Richtung, lächelt aber auch, während sie ihre Aussage macht.

Drei Jugendverfahren des Angeklagten kommen zur Sprache: wegen gefährlicher Körperverletzung, schweren Diebstahls, versuchten Diebstahls - einmmal wurde es eingestellt, einmal gab es eine richterliche Weisung, einmal eine Ermahnung. Er könne sich nicht erinnern, sagt Ugur zu zweien der Fälle, beim dritten fällt ihm ein: "Das war ich nicht". Der Vorsitzende: "Da sind Sie aber verurteilt worden."

Ein Freund des Angeklagten sagt aus und widerspricht sich. Vor der Polizei hatte er gesagt, dass Ugur die Frau "ohne Grund geschubst hat" und sich dann geprügelt habe. Nun mag sich der 20-Jährige daran plötzlich nicht mehr erinnern: Er habe den Stoß nicht gesehen, und überhaupt sei später Ugur verprügelt worden und zu Boden gegangen, sagt der Zeuge nun. Der Vorsitzende: "Das haben Sie ja mal anders erzählt." Der Zeuge: "Ich habe da bei der Polizei irgendeinen Müll erzählt, aus Angst." Der Vorsitzende ermahnt ihn: "Sie müssen hier die Wahrheit sagen, sonst kann das böse für Sie enden." Der Zeuge: "Wir alle hatten einen Schock." Der Prozess wird heute fortgesetzt. neh
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Flok
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Beitrag von Flok »

:blink: :blink: :( :angry: ?!
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Beitrag von Chep87 »

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Beitrag von DT4.6 »

:wacko: <_< :blink:
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Beitrag von mellertime »

Harte Strafe für S-Bahn-Schubser gefordert


Im Prozess gegen den "S-Bahn-Schubser" Ugur I. hat die Staatsanwaltschaft gestern drei Jahre und neun Monate Jugendstrafe gefordert - unter anderem wegen versuchten Totschlags. "Es bestand unmittelbare Lebensgefahr für das Opfer." Der Anwalt des Opfers forderte sogar eine Jugendstrafe von vier Jahren. Ein Sachverständiger hatte zuvor ausgeführt, dass der Angeklagte trotz Alkoholkonsums voll schuldfähig sei.

Ugur I. hatte am 2. Mai 2004 eine 21-jährige Frau im S-Bahnhof Reeperbahn in Richtung einer anfahrenden Bahn geschubst. Die Frau wäre fast vor den Zug gefallen. Sollte das Gericht den Anträgen der Anklage folgen, halte er eine Bewährungsstrafe für angemessen, sagte der Verteidiger. Das Urteil ist für den 15. September geplant.
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Beitrag von mellertime »

Ich hoffe, das ist ein Signal an andere.

S-Bahn-Schubser zu Haftstrafe verurteilt

Der Hamburger S-Bahn-Schubser ist wegen versuchten Totschlags zu einer Jugendstrafe von 30 Monaten verurteilt worden. Der 19-Jährige hatte gestanden, eine junge Frau vor einen anfahrenden Zug gestoßen zu haben.

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Hamburg - Das Landgericht der Hansestadt sah es als erwiesen an, dass der 19 Jahre alte, illegal in Deutschland lebende Türke Ugur I. am 2. Mai die 21-jährige Jennifer D. in der S-Bahn-Station Reeperbahn in Richtung einer anfahrenden S-Bahn geschubst hatte. Der Angeklagte sei in der Tatnacht in einer "aggressiven Stimmung" gewesen, sagte der vorsitzende Richter in der Urteilsbegründung. Ugur I. wird den Freiheitsentzug in einer Jugendstrafanstalt verbüßen.

Der Vorfall war von einer Überwachungskamera aufgezeichnet worden. Die Anklagevertreter hatten bis zu vier Jahre Haft gefordert. Die Verteidiger hielten eine Bewährungsstrafe für angemessen.

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Während des Prozesses hatte der Angeklagte ausgesagt, er sei zu betrunken, um sich genau an den Tathergang in jener Nacht erinnern zu können. Die Frau habe etwas zu ihm gesagt, was das war, wisse er aber nicht mehr. Jennifer D. war von ihrer Cousine im letzten Moment gerettet worden. Die junge Frau riss ihre Base zurück, als sie auf die Schienen vor den anfahrenden Zug zu fallen drohte.

Der Angeklagte nahm das Urteil ohne äußerliche Regung hin. Einfluß auf den Schuldspruch hatten die Strafen für Körperverletzung in mehreren Fällen und der Tatbestand des illegalen Aufenthalts.
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Urteil rechtskräftig

Die Verurteilung des sogenannten "S-Bahn-Schubsers" Ugur I. ist rechtskräftig. Der Angeklagte und die Staatsanwaltschaft haben ihre Revisionen gegen das Urteil der Großen Strafkammer 4 des Landgerichts zurückgenommen. Die Jugendkammer hatte Ugur I. wegen versuchten Totschlags zu einer Jugendstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt. Der 19jährige hatte alkoholisiert am 2. Mai 2004 Uhr in der Tunnelhaltestelle des S-Bahnhofes Reeperbahn eine junge Frau gestoßen, so daß sie in Richtung Gleise fiel. Eine Freundin rettete die Frau in letzter Minute.
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