Bahnverbindungen in der Schweiz gesperrt

Alles rund um die Eisenbahnen außerhalb von Deutschland
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viafierretica
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Beitrag von viafierretica »

Ich sehe schon, wir haben unterschiedliche Voraussetzungen. Wenn Luzern für dich schon eine grosse Stadt ist, wundert mich gar nichts mehr.
Ich habe Luzern eher wegen dem Kopfbahnhof mit aufgeführt. Dann hättest Du aber auch in Deutschland Probleme, ausser Berlin, Hamburg und München kenne ich auch keine Millionenstädte, und was macht dann ein Intercity Basel- Stuttgart -Nürnberg? Ist das auch ein Nahverkehrszug, noch dazu wo er in Crailsheim hält und keine einzige Millionenstadt anfährt?
Und Genf ist ja völlig unbedeutend, da sitzen ja nur internationale Organisationen wie die UNO, die WTO etc.
Aber IC heisst InterCity, und "city" im Englischen heisst nichts anderes als "Stadt", und "Intercity" die Verbindung "zwischen Städten". Von Millionen steht da nichts, zumal England ausser London auch keine Millionenstädte hat (sorry: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_St%...%C3%B6nigreich)
Für mich persönlich ist selbst München eine Kleinstadt, aber die Mehrheit der Fahrgäste pendelt nun mal in die nächst größere Stadt und nicht ständig zwischen Millionenstädten hin und her, so einfach ist das gar nicht im kleinteiligen Europa....
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Beitrag von firefly »

viafierretica @ 29 Dec 2009, 13:41 hat geschrieben: Bitte? Wie? Hallo? Bei 280km Entfernung? Unter 60 Min?

Wenn dann nur mit kompletter Neubaustrecke und nur non-stop. Zürich - Bern in 1h ist ja schon knapp, aber da fehlt noch einiges bis Genève...und 280 km in 1h schaffen nicht mal die so hochgelobten Franzosen.
Und wieviele der Fahrgäste, die in Zürich einsteigen, fahren bis Genf? 10%? 15%? mehr sicher nicht, der Rest steigt in Bern, Fribourg oder Lausanne aus.
Es sind gerade mal 250 km. Und für solche Entfernungen sind Fahrzeiten unter 60 min sehr wohl möglich.

Es werden genau 100% der Fahrgäste sein, die bis Genève durchfahren würden.
viafierretica @ 29 Dec 2009, 13:52 hat geschrieben:Ich habe Luzern eher wegen dem Kopfbahnhof mit aufgeführt. Dann hättest Du aber auch in Deutschland Probleme, ausser Berlin, Hamburg und München kenne ich auch keine Millionenstädte, und was macht dann ein Intercity Basel- Stuttgart -Nürnberg? Ist das auch ein Nahverkehrszug, noch dazu wo er in Crailsheim hält und keine einzige Millionenstadt anfährt?
Das ist ein Interregio.
viafierretica @ 29 Dec 2009, 13:52 hat geschrieben:Aber IC heisst InterCity, und "city" im Englischen heisst nichts anderes als "Stadt", und "Intercity" die Verbindung "zwischen Städten". Von Millionen steht da nichts, zumal England ausser London auch keine Millionenstädte hat.
City bedeutet eben nicht einfach nur Stadt. Im Englischen kennt man den Gegensatz zwischen town und city. Den Unterschied sollte man schon kennen, bevor man Begriffe einfach übernimmt.
Ich hab auch nicht von Millionenstädten gesprochen. Der Begriff ist nach Jahrzehnten anhaltender Suburbanisierung ohnehin hinfällig.
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Beitrag von viafierretica »

Das ist ein Interregio.
Es WAR mal ein Intreregio. Seit einigen Jahren, als zu unrecht der IR abgeschafft wurde, wurde er einfach in IC umbenannt, ohne irgendetwas zu ändern. Aber Interregios gibt es - im Gegensatz zur Schweiz - nicht mehr.
Es werden genau 100% der Fahrgäste sein, die bis Genève durchfahren würden.
Die Frage ist, ob diese 100% ausreichen, um einen Zug wirtschaftlich fahren zu lassen, veileiocht sidn es ja nur 40 Fahrgäste pro Zug. Die 100% der wenigen Fahrgäste, die von München nach Fulda oder nach Osnabrück fahren, würden auch keinen eigenen Zug rechtfertigen.
Oder, wenn dann wie in Frankreich: ein- bis zweimal am Tag. Das ist eben ein anderer Aspekt. Mit den schnellen Punkt-zu-Punkt-Verbindungen gibt es nur wenige Verbindungen am Tag, durch das mehrmalige Halten erhöht sich die Auslastung udn damit kann ein attraktiverer Takt angeboten werden. Was hilft es, wenn man in 1h in Genf ist, aber der Zug erst in 4h fährt? Dann ist man auch erst in 5h dort. Das ist das Grundproblem in Frankreich. Und oft kann man sich seine Abfahrtszeit gar nicht aussuchen und nicht überall möchte man vor der Weiterreise mehrere Stunden herumlungern, noch dazu mit Gepäck. Lieber bequem im Zug sitzen und ein Buch lesen oder genüsslich einen Kaffee trinken statt diese blöde Minutenschinderei, die rein gar nichts bringt. Und übrigens: versuche mal, in der Zeit in der Schweiz mit dem Auto mitzuhalten....
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Beitrag von JeDi »

viafierretica @ 29 Dec 2009, 15:18 hat geschrieben:
Das ist ein Interregio.
Es WAR mal ein Intreregio. Seit einigen Jahren, als zu unrecht der IR abgeschafft wurde, wurde er einfach in IC umbenannt, ohne irgendetwas zu ändern. Aber Interregios gibt es - im Gegensatz zur Schweiz - nicht mehr.
Wobei der Schweizer IR in der Tat eher mit unserem RE vergleichbar ist, zumal in der Schweiz die Grenzen zwischen RE und IR fließend sind.
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Beitrag von Autobahn »

viafierretica @ 29 Dec 2009, 15:18 hat geschrieben:Oder, wenn dann wie in Frankreich: ein- bis zweimal am Tag. Das ist eben ein anderer Aspekt. Mit den schnellen Punkt-zu-Punkt-Verbindungen gibt es nur wenige Verbindungen am Tag, ....
Man kann hier grundsätzlich unterschiedliche Philosophien vertreten. Für den einen Fahrgast ist es wichtig, möglichst schnell eine weite Entfernung zwischen zwei Metropolen zu überbrücken, Zwischenhalte sind für ihn völliger Unsinn. Der andere Fahrgast wünscht sich ein dichtes Netz und kurze Umstiegszeiten, die Gesamtreisezeit steht erst an zweiter Stelle. Von daher haben beide Systeme ihre Berechtigung.

Hier muss man sich aber auch die Struktur der jeweiligen Länder anschauen. Die Schweiz hat bei einer Fläche von 41.285 Km² eine Bevölkerungsdichte von 188 Ew/Km², Frankreich bei 547.026 km² (ohne Überseegebiete) eine Bevölkerungsdichte von 96 Ew/Km². Und die verteilen sich nicht gleichmäßg über das Land, sondern konzentrieren sich auf Ile de France (Paris) *), Toulouse, Marseille, Montpellier, Bordeaux, Lille usw. Dazwischen ist über riesige Entfernungen nichts.

*) = 29 % der Fläche und 150% der Einwohner der Schweiz!
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Beitrag von P-fan »

firefly @ 29 Dec 2009, 13:25 hat geschrieben:Die Frage ist nicht, was langsamer wurde, sondern was möglich wäre, wenn man sich nicht einem ITF unterworfen hätte.
Ohne ITF würden NUR die Fahrgäste profitieren, die entweder nicht umsteigen müssen (ausser auf innerstädtische Verkehrsmittel), oder die aus irgendwelchen Gründen KEINE Rückfahrt benötigen. Ohne ITF lassen sich typischerweise höchstens in einer Richtung gute Umsteigeverbindungen herstellen, nicht jedoch in der Gegenrichtung.
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Beitrag von firefly »

viafierretica @ 29 Dec 2009, 15:18 hat geschrieben: Oder, wenn dann wie in Frankreich: ein- bis zweimal am Tag. Das ist eben ein anderer Aspekt. Mit den schnellen Punkt-zu-Punkt-Verbindungen gibt es nur wenige Verbindungen am Tag, durch das mehrmalige Halten erhöht sich die Auslastung udn damit kann ein attraktiverer Takt angeboten werden. Was hilft es, wenn man in 1h in Genf ist, aber der Zug erst in 4h fährt? Dann ist man auch erst in 5h dort. Das ist das Grundproblem in Frankreich. Und oft kann man sich seine Abfahrtszeit gar nicht aussuchen und nicht überall möchte man vor der Weiterreise mehrere Stunden herumlungern, noch dazu mit Gepäck. Lieber bequem im Zug sitzen und ein Buch lesen oder genüsslich einen Kaffee trinken statt diese blöde Minutenschinderei, die rein gar nichts bringt. Und übrigens: versuche mal, in der Zeit in der Schweiz mit dem Auto mitzuhalten....
Keine Angst. So wenige Züge würde es nicht geben. Zwischen Zürich-Kloten und Genève-Cointrin fliegen morgen 8 Flugzeuge. Zurück nochmal so viel. Dazu kämen Beförderungsfälle, die auch heute schon Bahn fahren. Und mit einer solchen Geschwindigkeit würde man auch in den Marktanteilen des Autos wildern.

Es liessen sich mindestens 6 Halbzüge füllen. Die würden dann alle 2 Stunden fahren. Das wäre dann immer noch attraktiver als das derzeitige Angebot.
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Beitrag von firefly »

P-fan @ 29 Dec 2009, 17:25 hat geschrieben: Ohne ITF würden NUR die Fahrgäste profitieren, die entweder nicht umsteigen müssen (ausser auf innerstädtische Verkehrsmittel), oder die aus irgendwelchen Gründen KEINE Rückfahrt benötigen. Ohne ITF lassen sich typischerweise höchstens in einer Richtung gute Umsteigeverbindungen herstellen, nicht jedoch in der Gegenrichtung.
Das stimmt ja nicht. Man kann in beide Richtungen knappe Anschlüsse herstellen. Die RB Weimar-Gera hat in Weimar sehr guten Anschluss an die RB Halle-Eisenach. Und zwar für beide Richtungen (Erfurt-Gera und Gera-Erfurt). Und das alles ohne Taktknoten zu sein.
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Beitrag von P-fan »

Also z.B. von Erfurt nach Mellingen? Da sind 18 Minuten Umsteigezeit in Weimar aber nicht gerade attraktiv, vor allem für Berufstätige, die diese Wartezeit täglich ZWEIMAL haben. Es fahren dann nur diejenigen mit, die sich kein Auto leisten können oder wollen. In der Schweiz müßte man ziemlich lange im Kursbuch suchen, um sowas zu finden!
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Beitrag von viafierretica »

Und mit einer solchen Geschwindigkeit würde man auch in den Marktanteilen des Autos wildern.
Das tut die Schweizer Bahn ohnehin. Zürich- Bern in einer Stunde, noch dazu in die Innenstadt, ist mit dem Auto nicht fahrbar, zumindest tagsüber. Und wer meint, wie in Deutschland durch das Land rasen zu können, hat sich ganz schon gebrannt: das wird teuer, und auch auf der Überholspur wird nicht schneller als 130 gefahren. Und beim Parken braucht man gar nicht erst anzufangen.
Generell ist der IV in der Schweiz deutlich langsamer,und Tempolimits werden (ausser in der romanischen Schweiz) auch eingehalten. Ich habe es selbst in Graubünden oft nicht geschafft, die Rhätische Bahn einzuholen: enge Hauptstraßen, zahlreiche Baustellen mit Ampeln,im Winter Schnee -und das obwohl die RhB keine Hochgeschwindigkeitsbahn ist. Es kommt immer auf das RELATIVE Tempo an, nicht das absolute.
Was anderes ist es in Österreich - super ausgebaute Straßen und eine Bahn wie zu k+k-Zeiten.
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Beitrag von firefly »

P-fan @ 29 Dec 2009, 18:05 hat geschrieben: Also z.B. von Erfurt nach Mellingen? Da sind 18 Minuten Umsteigezeit in Weimar aber nicht gerade attraktiv, vor allem für Berufstätige, die diese Wartezeit täglich ZWEIMAL haben. Es fahren dann nur diejenigen mit, die sich kein Auto leisten können oder wollen. In der Schweiz müßte man ziemlich lange im Kursbuch suchen, um sowas zu finden!
Wieso denn 18 min? 4 min stehen im Fahrplan. Knapper sind die Anschlüsse in der Schweiz auch nicht.
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Beitrag von P-fan »

Also ich hab gefunden: Erfurt ab 10:48 mit RE Weimar an 11:02 Umsteigen in RB ab 11:20 Richtung Gera, Ankunft z.B. in Mellingen 11:27 Uhr. Wiederholt sich stündlich.
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Beitrag von firefly »

viafierretica @ 29 Dec 2009, 18:26 hat geschrieben:
Und mit einer solchen Geschwindigkeit würde man auch in den Marktanteilen des Autos wildern.
Das tut die Schweizer Bahn ohnehin. Zürich- Bern in einer Stunde, noch dazu in die Innenstadt, ist mit dem Auto nicht fahrbar, zumindest tagsüber. Und wer meint, wie in Deutschland durch das Land rasen zu können, hat sich ganz schon gebrannt: das wird teuer, und auch auf der Überholspur wird nicht schneller als 130 gefahren. Und beim Parken braucht man gar nicht erst anzufangen.
Generell ist der IV in der Schweiz deutlich langsamer,und Tempolimits werden (ausser in der romanischen Schweiz) auch eingehalten. Ich habe es selbst in Graubünden oft nicht geschafft, die Rhätische Bahn einzuholen: enge Hauptstraßen, zahlreiche Baustellen mit Ampeln,im Winter Schnee -und das obwohl die RhB keine Hochgeschwindigkeitsbahn ist. Es kommt immer auf das RELATIVE Tempo an, nicht das absolute.
Was anderes ist es in Österreich - super ausgebaute Straßen und eine Bahn wie zu k+k-Zeiten.
Ich glaub, du bist lange nicht mehr auf einer deutschen Autobahn unterwegs gewesen. 160 km/h und schneller sind keine Seltenheit. Es wird nach wie vor gefahren, was das Auto hergibt. Nur in den Ballungsräumen ist der Verkehr dichter und die Geschw niedriger.

Und auch in der Schweiz kann man 120 km/h fahren. Damit ist man spätestens in der Nacht schneller als die Bahn.
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Beitrag von firefly »

P-fan @ 29 Dec 2009, 19:08 hat geschrieben: Also ich hab gefunden: Erfurt ab 10:48 mit RE Weimar an 11:02 Umsteigen in RB ab 11:20 Richtung Gera, Ankunft z.B. in Mellingen 11:27 Uhr. Wiederholt sich stündlich.
Da hast du dir aber keinen repräsentativen Tag rausgesucht. An Werktagen ist der Fahrplan viel enger gestrickt. Und sag jetzt nicht, dass morgen ein Werktag wäre. Probier mal den 4ten Januar.
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Beitrag von P-fan »

Richtig, hatte das mit der Ausnahme heute und morgen nicht bemerkt, da ich mich in der Gegend nicht so gut auskenne.

Diese RB ist ganz offensichtlich in den Taktknoten Erfurt eingebunden (Ankunft dort kurz vor der vollen Stunde und Abfahrt Minute :00) und die Anschlußzeiten in Weimar daran "angehängt", also doch ein ITF! Gedanklich ist das genauso, wie wenn ein Flügeln stattfinden würde.
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Beitrag von viafierretica »

Ich glaub, du bist lange nicht mehr auf einer deutschen Autobahn unterwegs gewesen. 160 km/h und schneller sind keine Seltenheit.
Ich habe ja auch von SCHWEIZER Autobahnen geschrieben. Natürlich wird auf deutschen gerast wie die Irren, aber auf Schweizer ist das schwer (und teuer....).

Abgesehen davon wird in keinem anderen Land die Bahn so bevorzugt gegenüber dem Auto, da muss die Bahn gar nicht durch die Gegend rasen. Der Kanton Bern hat es immer zu verhindern gewusst, eine Straßenverbindung vom Berner Oberland ins Wallis zu bauen - nach wie vor die einzige Verbindung ist die Lötschbergbahn - jetzt sogar in zwei Versionen (oben durch und unten durch). Alle Pässe im weitem Umkreis besitzen nicht einmal eine Straße! Von Bern nach Brig in 1h - mit dem Auto keine Chance, da man hier den großen Umweg über Martigny fahren muss.
Aber auch viele Alpenpässe sind nur im Sommer befahrbar, im Winter geht es nur per Bahn. Als wir Ende März übet den Oberalp fuhren, war die Straße meterhoch verschneit - Wintersperre - und teilweise Skipiste!. Die Bahn fährt, nicht schnell, aber warum auch? Dafür alle Stunde. Der Vereinatunnel konnte nur gebaut werden, weil gleichzeitig die Winterräumung des Flüela-Passes aufgegeben wurde, so wie hundert Jahre zuvor am Albula. Dort kann man im Winter auf der Straße Schlitten fahren, Transport bergauf per Bahn...

Es muss also nicht immer landschaftszerstörende Hochgeschwindigkeit sein.
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Beitrag von Rohrbacher »

160 km/h und schneller sind keine Seltenheit. Es wird nach wie vor gefahren, was das Auto hergibt.
Das kann ich so nicht bestätigen. Sicher einzelne fahren was geht, vor allem die, die selten das eigene Auto fahren und den Sprit selber nur selten bezahlen müssen. Die anderen fahren in der letzten Zeit doch sehr viel bewusster nur 120 oder 130 km/h, sofern man überhaupt schneller fahren kann. Okay, heute war Sauwetter, aber auch sonst ist man oft mit 160 km/h durchaus mal der schnellste. Das ist nicht überall gleich, aber volle Möhre über die Autobahn ist heute gar nicht mehr so in. Außerdem bringt's eh nichts, wenn die Autobahn nicht wirklich *ganz* frei ist. Fahr' ich dauerhaft 160 km/h, bin ich auch nicht langsamer als einer, der ständig mit 220 km/h auf ein langsameres Fahrzeug aufläuft. Wenn der dann nur 10 Sekunden auf 140 km/h eingebremst wird, bin ich mit meinen Tempomat-160 auch wieder direkt hinten der vollen Möhre und verbrauch' deutlich weniger Sprit als wenn ich ständig von 140 km/h auf Vmax beschleunigen würde. Das hab' ich mal im Selbstversuch rausgefunden, als ein Porsche 911 über fast 50 km unserem Babybomber nicht wirklich dauerhaft davonfahren konnte. Ständig bin ich auf den Karren aufgelaufen und wenn der Corsa oder Lkw die linke Spur wieder freigegeben hat, ist er wieder davongezogen um das Spiel von vorne begingen zu lassen. ;)
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Beitrag von Didy »

firefly @ 29 Dec 2009, 13:39 hat geschrieben:Ich sehe schon, wir haben unterschiedliche Voraussetzungen. Wenn Luzern für dich schon eine grosse Stadt ist, wundert mich gar nichts mehr.
In einem Land, in dem die größte Stadt nur etwas mehr als ein Zehntel der Einwohner der größten Stadt Deutschlands hat, muß man die Maßstäbe vielleicht etwas anders setzen. Schonmal daran gedacht?

Und wenn nun auch der Anteil der Bahn am Personenverkehr höher ist, also zwischen zwei Städten mehr Leute mit der Bahn fahren als zwischen zwei vergleichbaren Städten ähnlicher Entfernung in Deutschland, kann es auch sinnvoll sein, hier höherklassige Züge zu fahren.
Vielleicht ist dies mit ein Grund für den höheren Anteil der Bahn am Personenverkehr? Wenn ein Geschäftsmann die Wahl hat zwischen Auto und Dosto, oder die Wahl zwischen Auto und ICE, wo wird die Wahl wohl eher zugunsten der Bahn ausfallen?
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Beitrag von alphorn »

firefly @ 29 Dec 2009, 17:40 hat geschrieben:Das stimmt ja nicht. Man kann in beide Richtungen knappe Anschlüsse herstellen. Die RB Weimar-Gera hat in Weimar sehr guten Anschluss an die RB Halle-Eisenach. Und zwar für beide Richtungen (Erfurt-Gera und Gera-Erfurt). Und das alles ohne Taktknoten zu sein.
Ist einfach eine simulierte Flügelung. Funktioniert aber nur mit einer einzigen Verbindung. Schauen wir uns doch mal die restlichen in Weimar an (ab Mellingen):

ICE Dresden 14 Min
ICE Frankfurt 32 Min
RB Halle 43 Min
RB Kranichfeld 47 Min

Im Durchschnitt steht man 28 Minuten am Bahnsteig. Zum Vergleich der Schweizer ITF im Bahnhof Biel (ab Solothurn):

ICN Lausanne 3 Min (bahnsteiggleich)
RE La Chaux 4 Min
RB Pieterlen 4 Min
ICN Geneve 6 Min
RE Ipsach 7 Min
RE Bern 8 Min
S3 Busswil 11 Min

Im Durchschnitt 6 Minuten.
Didy
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Beitrag von Didy »

firefly @ 29 Dec 2009, 13:25 hat geschrieben:Die Frage ist nicht, was langsamer wurde, sondern was möglich wäre, wenn man sich nicht einem ITF unterworfen hätte.
Die Frage darf gestellt werden.
Dieser Frage muß man aber dann zwingend die Frage nachstellen, was würde das dann kosten und wo nähme man das Geld her, sprich welche anderen Projekte müsste man dafür Köpfen?

In der Schweiz dürfte aufgrund der geographischen Gegebenheiten das wohl sehr schnell sehr teuer werden... Und nebenbei vermutlich deutlich länger zur Realisierung benötigen (siehe Bauzeit einschlägiger Alpentunnel) als das was man bislang gemacht hat.
Dass das System den Schweizern gefällt, sieht man ja wohl daran, dass dort viel Bahn gefahren wird. Und wenn man dann irgendwann die ITF-Sache ausgereizt hat, kann man ja immer noch anfangen zusätzliche Direktverbindungen zu bauen. Aber erstmal dort arbeiten wo man mit verhältnismäßig wenig Mitteln viel und flächig was gutes erreichen kann, is doch garnicht so blöd, oder?
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Beitrag von firefly »

P-fan @ 29 Dec 2009, 19:38 hat geschrieben: Richtig, hatte das mit der Ausnahme heute und morgen nicht bemerkt, da ich mich in der Gegend nicht so gut auskenne.

Diese RB ist ganz offensichtlich in den Taktknoten Erfurt eingebunden (Ankunft dort kurz vor der vollen Stunde und Abfahrt Minute :00) und die Anschlußzeiten in Weimar daran "angehängt", also doch ein ITF! Gedanklich ist das genauso, wie wenn ein Flügeln stattfinden würde.
Na ja, ITF ist das nicht, wenn nur die Hälfte aller Bummel-Linien sich in dem Bahnhof trifft. Und es ist auch nicht auf den Fernverkehr abgestimmt. Der ist nicht im Geringsten an Erfurt ausgerichtet.
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Beitrag von P-fan »

Nunja, bei dünnen Takten gibt es zwangsläufig weniger Knoten, da die Zugkreuzungen dann weiter auseinander liegen. In der Schweiz sieht auch das anders aus, wenn statt Zweistunden- ein Einstundentakt oder statt Einstunden- ein Halbstundentakt gefahren wird. Das gibt eine ganz andere Vernetzung.
Symmetrische Fahrpläne: Voraussetzung für gute Anschlüsse in beiden Richtungen Symmetrieminute
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Beitrag von Eisenbahnfanjonas »

Ja wie kann denn das bitte sein, im Hl. Bahnland, wo alles perfekt funktioniert und auf die Sekunde pünktlich ist? Es ist sogar ein Zug entgleist! Meine Fresse, die Schweizer Staatsbahn befindet sich echt im freien Fall...
Ja, das ist wegen einer Lawine passiert. In der Schweiz "erfrieren" hingegen keine Fahrzeuge.
Kein Zug muss mit 50% Leistung fahren. Und: eine Lawine kann man weder voraussehen,
noch steuern. Die kommt wann sie will.
Rostock - Wittenberg ist auch schneller und billiger.
Billiger mag sein. Aber in der Schweiz werden die Angestellten auch gerecht bezahlt.
Die DB hat hingegen unendlich viele Sparangebote, dessen Verlust dann vom Lohn abgezogen wird.
In der Schweiz gibts auch Sparmöglichkeiten, aber in Grenzen und sie Kosten zum Teil auch:

- Jedes Jahr gibt es eine begrenzte anzahl Sparbillets
- Halbtaxabo: 150 Fr. für ein Jahr
- GA(General-Abo): für Erwachsene 3100 Fr. für ein Jahr
Und da wären zwischen Genève und Zürich Fahrzeiten unter 60 min drin. Und das ist fast dreimal schneller als es die SBB jetzt anbieten kann.
Sorry, aber der Käs' riecht weit über den Himmel hinaus.
Bei einer Entfernung von ca. 250 km müssten ja schon im Durchschnitt 250 km/h gefahren werden.
Also müsste die Vmax auf ca. 300 liegen. Überhaupt nicht rentabel:
1. Die kosten für die Strecke wären enorm, weil die Schweiz halt kein Flaches Land ist, wie ihr wissen solltet.
2. Rollmaterial müsste extra bestellt werden, was wieder teuer ist.
3. Das Resultat: Die wenigsten Leute wollen bis nach St. Gallen/Genf, die anderen müssen vorher raus.
Folgen:
- Preise werden höher
- Fahrplan muss "verschlechtert" werden
- Strecke wird wahrscheinlich stillgelegt.

Übrigens: Die SBB wollen neue Dostos mit Wankkompensation bestellen. Damit kann der IR zwischen Bern und Lausanne
schneller fahren und in Lausanne kann auch das "Halbstundenprinzip" eingeführt werden.
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Beitrag von c-a-b »

Rohrbacher @ 29 Dec 2009, 22:00 hat geschrieben: Das kann ich so nicht bestätigen. (...)
Ist mir auch schon positiv aufgefallen in letzter Zeit. Ich bin in letzter Zeit dank einiger für den Zug zu sperrigen Privattransporte auch öfter mal wieder auf Autobahnen zu Hause und konnte ebenfalls feststellen, dass sich die Fahrsitten anscheinend in den letzten Krisenmonaten erheblich zivilisiert haben. Wurde man vor ein paar Jahren noch regelrecht umgenietet auf der rechten Spur, so ist es heute erheblich seltener geworden und man kann auch als langsamerer Teilnehmer noch gut überholen. Auch die richtigen Raser sind seltener geworden, es nützt ja oft wirklich nicht viel und wenn man seine 5 Sinne beieinander hat, sieht man auch immer wieder die vermeintlich schnelleren, die doch nicht so schnell weiter kamen wie gedacht. :D

Was mich allerdings oft wundert, sind die Fahrtzeitvergleiche die die DB selbst angibt. Selbst auf der Taunusachterbahn wird dem Auto gerade mal 25 Minuten Vorsprung abgeknöpft. Bei anderen Verbindungen wie Hamburg-München oder Berlin-München ist komischerweise fast immer Gleichstand. Ich eröffne hier mal ganz exklusiv eine neue, eigene Verschwörungstheorie, wonach die Bahn einfach nicht schneller als das Auto sein darf. :ph34r:
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Beitrag von Autobahn »

c-a-b @ 3 Jan 2010, 17:54 hat geschrieben:Was mich allerdings oft wundert, sind die Fahrtzeitvergleiche die die DB selbst angibt. Selbst auf der Taunusachterbahn wird dem Auto gerade mal 25 Minuten Vorsprung abgeknöpft. Bei anderen Verbindungen wie Hamburg-München oder Berlin-München ist komischerweise fast immer Gleichstand. Ich eröffne hier mal ganz exklusiv eine neue, eigene Verschwörungstheorie, wonach die Bahn einfach nicht schneller als das Auto sein darf.  :ph34r:
Käse, die Fahrtzeitvergleiche entstammen handeslüblichen Routenplanern und wenn mich nicht alles täuscht vom Marktführer Map&Guide. Die angegebenen Zeiten entsprechen den tatsächlichen Fahrtzeiten bei normaler Verkehrslage (was ich aus beruflicher Erfahrung bestätigen kann).

Übrigens, Hamburg - München (jeweils Hbf):

Bahn: 05:40h
Auto: 06:38h :ph34r:

Wähle ich aber irgendeine Adresse in Hamburg und ebenso in München komme ich tatsächlich auf Gleichstand. Und woran liegt das wohl? Richtig, an den Zubringern (Fußweg, S-Bahn/Tram, Fußweg). Und daraus wird auch klar, warum das Auto auf kürzeren Entfernungen immer schneller von Haus zu Haus ist.

Das wird auch in der Schweiz kaum anders sein. Die Gründe für die Beliebtheit der SBB muss man dann wohl woanders suchen.
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Beitrag von Naseweis »

Eisenbahnfanjonas @ 3 Jan 2010, 17:31 hat geschrieben:Sorry, aber der Käs' riecht weit über den Himmel hinaus.
Bei einer Entfernung von ca. 250 km müssten ja schon im Durchschnitt 250 km/h gefahren werden.
Also müsste die Vmax auf ca. 300 liegen. Überhaupt nicht rentabel:
1. Die Kosten für die Strecke wären enorm, weil die Schweiz halt kein Flaches Land ist, wie ihr wissen solltet.
Das ist noch untertrieben. Die ziemlich genau 200 km zwischen Paris Nord und Lille Europe werden in ziemlich genau 60 min zurückgelegt. Durchgehende Schnellfahrstrecke, zumindest in Lille direkt bis zum Bahnhof, flachstes Land, 300 km/h. Mehr geht bei einer solchen, für Mitteleurpoa vielerorts vernünftigen Entfernung für Abschnitte ohne Zwischenhalt nicht. Und Geneve - Zürich ohne Zwischenhalt, also das Auslassen von Lausanne und Bern, ist natürlich völliger Schwachsinn.
Für gnadenlose Vertaktung und strategische Ausbauten!
Jede Stunde, jede Klasse - willkommen auf der Gäubahn!
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Beitrag von firefly »

Eisenbahnfanjonas @ 3 Jan 2010, 17:31 hat geschrieben:Sorry, aber der Käs' riecht weit über den Himmel hinaus.
Das ist kein Käse, das ist Technologie des 21ten Jahrhunderts.
Eisenbahnfanjonas @ 3 Jan 2010, 17:31 hat geschrieben: Bei einer Entfernung von ca. 250 km müssten ja schon im Durchschnitt 250 km/h gefahren werden.
Also müsste die Vmax auf ca. 300 liegen. Überhaupt nicht rentabel:
1. Die kosten für die Strecke wären enorm, weil die Schweiz halt kein Flaches Land ist, wie ihr wissen solltet.
Die Kosten wären immer noch niedriger als die Rettung einer Grossbank.
Eisenbahnfanjonas @ 3 Jan 2010, 17:31 hat geschrieben: 2. Rollmaterial müsste extra bestellt werden, was wieder teuer ist.
Ja, das muss man aber bei jeder Bahnstrecke. Und so teuer ist das gar nicht. HG-Triebzüge gibt es schon fast von der Stange.
Eisenbahnfanjonas @ 3 Jan 2010, 17:31 hat geschrieben: 3. Das Resultat: Die wenigsten Leute wollen bis nach St. Gallen/Genf, die anderen müssen vorher raus.
Folgen:
Wenn dem so wäre, würde es keinen Flugverkehr zwischen Genève und Zürich geben. Gibt es aber.
Eisenbahnfanjonas @ 3 Jan 2010, 17:31 hat geschrieben: - Preise werden höher
- Fahrplan muss "verschlechtert" werden
- Strecke wird wahrscheinlich stillgelegt.
Es ist im Grunde billiger, schnellen Verkehr zu betreiben. Fahrpreise müssen überhaupt nicht steigen.
Warum der Fahrplan sich verschlechtern muss, wird dein Geheimnis bleiben.
Von wegen stillgelegt. SFS sind der Renner der Bahnen weltweit. Stillgelegt werden die Juckelstrecken über Puselmuckel. Im HG-Verkehr kann man sich dagegen vor lauter Nachfrage nicht retten.
viafierretica
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Beitrag von viafierretica »

Das ist kein Käse, das ist Technologie des 21ten Jahrhunderts.
Das war der Transrapid auch.
Die Kosten wären immer noch niedriger als die Rettung einer Grossbank.
Selbst da wäre ich bei 200 km Länge vorsichtig. Und dass etwas anderes auch teuer ist, heisst nicht, dass etwas teures daher wirtschaftlich ist.
Wenn dem so wäre, würde es keinen Flugverkehr zwischen Genève und Zürich geben. Gibt es aber.
Wieviele Flugzeuge am Tag? Und vielleicht wird dieser aber in erster Linie für Anschlussflüge genutzt, da Zürich ja Drehkreuz ist?
Es gibt auch einen "Flugverkehr" von Hof nach Frankfurt. Da muss man dann demnach auch gleich eine Hochgeschwindigkeitsstrecke bauen.
Es ist im Grunde billiger, schnellen Verkehr zu betreiben.
Aber Schnellfahrstrecken sind vom Unterhalt her das teuerste, was die Bahn zu bieten hat.....je schneller, desto exponentiell teuer, sowohl bei Fahrzeugen als auch bei der Infrastruktur. Sonst würden die Franzosen längst 500 km/h fahren, wäre technisch ja machbar.
ausserdem vergiss nicht: von Olten bis Bern gibt es bereits eine Hochgeschwindigkeitsstrecke.
Warum der Fahrplan sich verschlechtern muss, wird dein Geheimnis bleiben.
Weil es jetzt EINEN Zug alle Stunde gibt, der in Zürich, Bern, Fribourg, Lausanne und Genf hält. Wenn Du auf allen Relationen extra Nonstop-Züge einsetzt, würde sich die Zahl der Züge vervielfachen (unwirtschaftlich und Trassenprobleme!) oder auf jeder Relation eben entsprechend weniger Züge fahren. So viel Platz ist in Zürich HB und v.a. in den Zufahrten auch nicht....
JeDi
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Beitrag von JeDi »

firefly @ 3 Jan 2010, 21:56 hat geschrieben: Wenn dem so wäre, würde es keinen Flugverkehr zwischen Genève und Zürich geben. Gibt es aber.
Sagenhafte 9 Flüge der Swissair am Tag. Als Zubringer zum Hub Zürich. Mit Gefäßgröße 70-120 (Avro RJ 100 und A319) - sind also 900 Sitzplätze. Das bietet jeder Zug. Jeder.
146225
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Beitrag von 146225 »

Und Halte wie Bern, Freiburg i.U. oder Lausanne weglassen zu wollen, zeugt allerbestenfalls von vernarrter Höchstgeschwindigkeitsgeilheit, einem Rausch, welcher wenig Bezug hat zur (eidgenössischen) Realität.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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