Rauchverbote (nicht nur) bei der Bahn

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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

luc @ 15 Feb 2010, 18:12 hat geschrieben: Das Rauchverbot im Saarland wurde aber durch die Grünen initiiert. Naja, jetzt können wir das Land endgültig an Frankreich verkaufen, ist nicht mehr schade drum.
Das ist schon klar, in Bayern war es halt die ödp, die Grünen sind auch für scharfe Rauchverbote, aber beide halt nicht in der Regierung.

Die Idee, das Saarland wegen des weitgehenden Nichtraucherschutzes zu verkaufen bzw. nicht mehr zu Deutschland zu zählen, habe ich in ähnlicher Form vor ein paar Tagen in einem Raucherforum gelesen.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

luc @ 15 Feb 2010, 18:12 hat geschrieben:Naja, jetzt können wir das Land endgültig an Frankreich verkaufen, ist nicht mehr schade drum.
Verkaufen? Da müssten wir noch draufzahlen, um das Saarland loszuwerden :lol:
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DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

So grotesk es klingen mag, aber so eine Lüftung bringt wirklich einiges - zumindest, wenn man es richtig macht.

Ich bin gerade auf Urlaub in den USA und habe einen Abstecher nach Nevada gemacht. Mir war bis dato nicht bekannt, dass das Rauchen in den Casinos in Nevada grundlegend erstmal erlaubt ist (außer in den Restaurants). Um das herauszufinden, habe ich ca. drei Stunden gebraucht. Es gibt natürlich auch komplette Nichtraucherbereiche (die sind aber verhältnismäßig klein, allerdings qualitativ nicht groß unterschiedlich). Das ist aber auch nicht nötig, man riecht nichtmal, dass dort geraucht werden darf, von Belästigung zu sprechen wird hier schwer.

Das Zeug zieht so dermaßen schnell ab, dass man sich den Rauch schon wirklich ins Gesicht pusten lassen müsste (und das meine ich genau so wie ich es sage), damit man etwas abbekommt.

So eine Effizienz in Sachen Lüftungsanlage erwarte ich leidergottes hierzulande aber nicht - nicht in einem Land, in dem die Zieltemperatur eines klimatisierten Zuges bei 25°C+ liegt...
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Mir stellt sich mit dieser innovativen Lüftungstechnik eine andere Frage: Arbeitet die mit Filtern, oder mit Frischluftaustausch? Und in letzterem Fall: Wie siehts da eigentlich mim Energieverbrauch aus?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Hier findet sich ein interessanter Artikel zur Wirksamkeit solcher Hightech-Lüftungsanlagen:

http://www.aktiv-rauchfrei.de/aktuell/997

Der Artikel ist allerdings schon drei Jahre alt, dennoch berücksichtigt er die modernen Anlagen .

Ich bin übrigens strikt dagegen, nach einem möglichen Scheitern des Volksentscheids die Innovationsklausel einzuführen. Erstens sollen die Hightechanlagen selbst bei guter Wartung alles andere als effektiv sein (subjektiv frischere Luft heißt noch lange nicht, dass die Schadstoffe weitgehend ausgefiltert werden), zweitens ist zu befürchten, dass die Wartung vernachlässigt wird oder die Anlagen gar nicht eingeschaltet werden. Das kann niemand kontrollieren. Letztendlich dient das Argument mit den Lüftungsanlagen nur dazu, dem Wirt die Möglichkeit zu geben, das Rauchen durch die Hintertür dann wieder einzuführen.
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

DumbShitAward @ 16 Feb 2010, 11:24 hat geschrieben:Ich bin gerade auf Urlaub in den USA und habe einen Abstecher nach Nevada gemacht.  Mir war bis dato nicht bekannt, dass das Rauchen in den Casinos in Nevada grundlegend erstmal erlaubt ist (außer in den Restaurants).  Um das herauszufinden, habe ich ca. drei Stunden gebraucht.  Es gibt natürlich auch komplette Nichtraucherbereiche (die sind aber verhältnismäßig klein, allerdings qualitativ nicht groß unterschiedlich).  Das ist aber auch nicht nötig, man riecht nichtmal, dass dort geraucht werden darf, von Belästigung zu sprechen wird hier schwer.

Das Zeug zieht so dermaßen schnell ab, dass man sich den Rauch schon wirklich ins Gesicht pusten lassen müsste (und das meine ich genau so wie ich es sage), damit man etwas abbekommt.

So eine Effizienz in Sachen Lüftungsanlage erwarte ich leidergottes hierzulande aber nicht - nicht in einem Land, in dem die Zieltemperatur eines klimatisierten Zuges bei 25°C+ liegt...
Dem möchte ich widersprechen. Ich empfand die Rauchbelästigung in den Casinos von Nevada respektive Las Vegas mehr oder weniger genauso störend wie in jedem anderen geschlossenen Raum. Sicher verteilt sich das durch die schiere Größe der einschlägigen Lokalitäten, aber die Mär vom belästigungsfreien Qualm ist für mich eine reine Illusion.
Aber wenigstens ist man ansonsten in Amerika vor dem Zeugs sicher - und bei den Casinos denken die sich wahrscheinlich, auf eine Sucht mehr oder weniger kommt's auch nicht an ^_^ ...
Gruß vom Wauwi
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

MVG-Wauwi @ 16 Feb 2010, 17:45 hat geschrieben: Dem möchte ich widersprechen. Ich empfand die Rauchbelästigung in den Casinos von Nevada respektive Las Vegas mehr oder weniger genauso störend wie in jedem anderen geschlossenen Raum. Sicher verteilt sich das durch die schiere Größe der einschlägigen Lokalitäten, aber die Mär vom belästigungsfreien Qualm ist für mich eine reine Illusion.
Aber wenigstens ist man ansonsten in Amerika vor dem Zeugs sicher - und bei den Casinos denken die sich wahrscheinlich, auf eine Sucht mehr oder weniger kommt's auch nicht an ^_^ ...
Danke für die Einschätzung. Das macht ja die Effizienz der dieser Lüftungsanlagen noch unglaubwürdiger.

Übrigens: Wenn es wirklich Anlagen gäbe, welche die Rauchpartikel so effektiv herausfiltern, dass die Luft mindestens genauso gut ist wie wenn nicht geraucht wird, würde ich durchaus umdenken. Aber auch dann stellt sich die Frage nach Wartung, Kontrolle und der Bereitschaft, diese einzuschalten. Daher ist das Rauchverbot wohl die einzige gescheite Möglichkeit, die weder Wartung noch Strom benötigt. ;)
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Beitrag von luc »

TramPolin @ 16 Feb 2010, 17:51 hat geschrieben: Daher ist das Rauchverbot wohl die einzige gescheite Möglichkeit, die weder Wartung noch Strom benötigt. ;)
Naja, vielleicht wollen die Grünen, dass mit dem Rauchverbot die Kneipen sterben und dadurch weniger Energie verbraucht wird?
Bei denen ist alles möglich.
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Beitrag von TramPolin »

luc @ 16 Feb 2010, 21:16 hat geschrieben: Naja, vielleicht wollen die Grünen, dass mit dem Rauchverbot die Kneipen sterben und dadurch weniger Energie verbraucht wird?
Bei denen ist alles möglich.
Die Mär vom Kneipensterben.

Es gibt unzählige Statistiken und Studien, die belegen, dass ein Rauchverbot zum dramatischen Lokalsterben führt.

Ebenso gibt es zahllose Statistiken und Studien, die beweisen, dass die Wirte vom Rauchverbot profitieren und ihre Umsätze steigern.

Die erste Gruppe der Statistiken kommt von der Raucher-Fraktion, die zweite Gruppe, wer hätte es gedacht, von der Nichtraucher-Fraktion.

Was stimmt denn nun?

Eine Kneipe in der Nähe meines Hauses hat übrigens Ende letztes Jahres Pleite gemacht. Es war eine kombinierte Pizzeria und Pilsbar. Ein Raum, <75qm. Rauchen war dort drin ausdrücklich erlaubt, es wurde auch geworben dafür, dass man dort essen und trinken kann und dennoch rauchen darf. Da ist natürlich nur ein Beispiel, das keinerlei statistische Relevanz hat. Auch ist es ein Beispiel dafür, dass es mit der rauchfreien Speisegastronomie in Bayern nicht weit her ist.
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Beitrag von DumbShitAward »

TramPolin @ 16 Feb 2010, 22:20 hat geschrieben: Die Mär vom Kneipensterben.
Nehmen wir mal Graubünden als Beispiel: dort haben seit Einführung des Rauchverbotes fast 25% der Beizen, also den kleinen Eckkneipen, dichtgemacht...

Familienrestaurants profitieren sicherlich davon, Kneipen sterben, dafür muss ich nichtmal eine Statistik fälschen.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

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Beitrag von TramPolin »

DumbShitAward @ 17 Feb 2010, 01:38 hat geschrieben: Familienrestaurants profitieren sicherlich davon, Kneipen sterben, dafür muss ich nichtmal eine Statistik fälschen.
Selbst wenn es so sein sollte, die Gesundheit ist ein so wichtiges Gut, das vorgehen sollte und selbst beim Thema Arbeitsplätze hinten anstehen sollte.

Bei allen Statistiken gilt, es gibt viel zu viele zusätzliche Faktoren, als dass man diese je wieder statistisch rausrechnen könnte. Die entscheidende Frage ist, wie viele der 25 % Kneipen auch ohne Rauchverbot geschlossen worden wären - wegen Wirtschaftskrise etwa. Hier kann man so viel tricksen - natürlich machen da beide Seiten ihre Spielchen - Rauch-Befürworter und Rauch-Gegner.

Aber warum sollten rauchfreie Kneipen nicht funktionieren? Die meisten Leute rauchen schon mal gar nicht, in Bayern ist nur jeder Vierte Raucher. Und viele Raucher werden nicht der Kneipe untreu werden, weil sie zum Rauchen rausgehen müssen. Die Raucher, die wirklich der Kneipe fernbleiben, müsste man doch durch neues Publikum ersetzen können, das die Kneipen wegen des Rauchs bislang gemieden hat. Es ist klar, dass dies nicht alle Kneipen gelingt. Aber deswegen den Gesundheits- und Nichtraucherschutz zu ignorieren, hielte ich für den völlig falschen Weg.
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 17 Feb 2010, 02:42 hat geschrieben:Aber warum sollten rauchfreie Kneipen nicht funktionieren? Die meisten Leute rauchen schon mal gar nicht, in Bayern ist nur jeder Vierte Raucher. Und viele Raucher werden nicht der Kneipe untreu werden, weil sie zum Rauchen rausgehen müssen. Die Raucher, die wirklich der Kneipe fernbleiben, müsste man doch durch neues Publikum ersetzen können, das die Kneipen wegen des Rauchs bislang gemieden hat. Es ist klar, dass dies nicht alle Kneipen gelingt. Aber deswegen den Gesundheits- und Nichtraucherschutz zu ignorieren, hielte ich für den völlig falschen Weg.
Es mag ja sein, dass 75% der Bayern nicht rauchen, aber wie viele davon gehen in eine Kneipe? Und wie viele würden in eine Kneipe gehen, wenn dort nicht geraucht werden darf? Für einen Kneipe dürfte es recht schwer werden, neues Publikum zu generieren. Unabhängig davon hat sich die Gastronomieszene schon vor Jahren weg von der Eckkneipe zur Erlebnisgastronomie gewandelt. Dadurch sind viele Eckkneipen verschwunden.

P.S.: Die letzete in meinem Viertel verbleibene Kneipe ist m. W. ein Raucherclub. Ich war dort aber vor Jahren nur einmal drin. Mir gefiel es dort nicht (unabhängig vom Rauch, damals rauchte ich selbst noch).
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Beitrag von rautatie »

Autobahn @ 17 Feb 2010, 14:18 hat geschrieben: Es mag ja sein, dass 75% der Bayern nicht rauchen, aber wie viele davon gehen in eine Kneipe? Und wie viele würden in eine Kneipe gehen, wenn dort nicht geraucht werden darf?
Immer mehr, würd ich sagen. Jedenfalls ist meine Erfahrung, dass die Lokale, die bei der Nichtraucherregelung geblieben sind inzwischen wieder genauso brummen wie vorher. Ein Platz ist häufig kaum zu bekommen, und die Leute scheint es kaum noch zu stören, dass sie nicht rauchen dürfen.

Und wenn man mal beobachtet, wie viele insgesamt gelegentlich mal zum Rauchen vor die Tür gehen, dann würde ich sagen: das ist grade mal eine Handvoll...

Ich selbst bin inzwischen dem Tabakgestank so entwöhnt, dass ich es in einer verqualmten Kneipe keine 5 Minuten mehr aushalten könnte (und dazu kommt noch der Gestank, der sich schon nach wenigen Minuten so stark in der Kleidung festsetzt, dass man zuhause alles waschen muss).
Wo ist das Problem?
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 17 Feb 2010, 14:18 hat geschrieben: Es mag ja sein, dass 75% der Bayern nicht rauchen, aber wie viele davon gehen in eine Kneipe? Und wie viele würden in eine Kneipe gehen, wenn dort nicht geraucht werden darf? Für einen Kneipe dürfte es recht schwer werden, neues Publikum zu generieren.
Viele gehen nicht in Kneipen, wie ich es angedeutet habe, weil sie nicht zugequalmt werden wollen. Natürlich kann man nicht von heute auf morgen neues Publikum generieren. Potenzielle Gäste sind jedenfalls mehr als genug da. Wenn man hier im Laufe der Zeit viele neue Gäste dazu gewinnt, könnte es in ein paar Jahren vielleicht sogar erheblich mehr Kneipen geben als heute.

Das mit der Rauchfreiheit muss sich natürlich erst in den Köpfen der Leute festsetzen. Viele assoziieren mit einer Kneipe beißende Luft, tränende Augen und eine Sichtweite bis höchstens zum Nachbartisch. Beim Ladenschluss hat es auch viele Monate gedauert, bis die Leute die längeren Öffnungszeiten genutzt haben. Die Macht der Gewohnheit ist stark.
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Beitrag von TramPolin »

Das Image der Zigarette

http://www.youtube.com/watch?v=g1UOosXdTjc...feature=related

Ein bisschen viel erhobener Zeigefinger, inhaltlich aber sicher korrekt. Aber ungeklärt: Warum lebt der Helmut Schmidt noch, der Marlboro-Mann aber nicht? Klar, Schmidt ist eine statistische Ausnahme.
luc
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Beitrag von luc »

TramPolin @ 17 Feb 2010, 20:59 hat geschrieben: Ein bisschen viel erhobener Zeigefinger, inhaltlich aber sicher korrekt. Aber ungeklärt: Warum lebt der Helmut Schmidt noch, der Marlboro-Mann aber nicht? Klar, Schmidt ist eine statistische Ausnahme.
Vielleicht weil die Raucher allgemein eine andere Klientel sind? Bei solchen Zahlen kann man eh alles zurechtbiegen wie man will.
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Beitrag von Hot Doc »

luc @ 18 Feb 2010, 19:17 hat geschrieben: Vielleicht weil die Raucher allgemein eine andere Klientel sind? Bei solchen Zahlen kann man eh alles zurechtbiegen wie man will.
Da muß ich dir entschieden wiedersprechen. Bei den Zahlen kann man so viel biegen wie man will, da kommt man auf keine andere Interpretationsmöglichkeit. Es liegen inzwischen so viele Daten zu dem Thema vor, dass die Krankheits- und Sterberaten schon für einzelne Bevölkerungsgruppen angegeben werden können.
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Beitrag von TramPolin »

Hot Doc @ 18 Feb 2010, 20:14 hat geschrieben:Da muß ich dir entschieden wiedersprechen. Bei den Zahlen kann man so viel biegen wie man will, da kommt man auf keine andere Interpretationsmöglichkeit. Es liegen inzwischen so viele Daten zu dem Thema vor, dass die Krankheits- und Sterberaten schon für einzelne Bevölkerungsgruppen angegeben werden können.
Ja, die Gefährlichkeit des Rauchens und eine damit verbundene Lebensverkürzung von 10-15 Jahren gilt wohl als eine der sichersten Erkenntnisse überhaupt.

Aber zurück zum Thema Rauchverbote. In der Türkei gilt das Rauchverbot auch für Zeichentrickfiguren. Weil es der türkische Fernsehsender TV8 unterlassen hat, die Pfeife der Comic-Figur Kapitän Haddock aus "Tim und Struppi" zu pixeln oder anderweitig unkenntlich zu machen, muss er nun eine Strafe von 24.000 Euro bezahlen.

Auch dem Sender E2 wurde eine Strafe in gleicher Höhe aufgebrummt Er hatte es gewagt, die US-Serie "Mad Men" auszustrahlen, in der sehr viel geraucht und Alkohol konsumiert wird, ohne dass die Szenen entschärft wurden. Im Falle von E2 ist es allerdings noch offen, ob der Sende die Strafe wirklich bezahlen muss. Er wehrte sich zunächst erfolgreich gegen die Strafe, doch die Zensurbehörde Fernsehaufsichtsbehörde erhob Einspruch.

http://www.rp-online.de/panorama/ausland/R...aid_821158.html

So was geht entschieden zu weit. Rauchverbote sind gut, aber dürfen nicht als Vorwand für Zensur dienen. Trotz Vorbildcharakter kann es nicht sein, dass selbst alte Filme und Serien zensiert werden müssen, damit sie noch gezeigt werden dürfen. Was kommt als Nächstes? Peitschenhiebe für die Nennung des Wortes "Zigarette"?
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Beitrag von luc »

TramPolin @ 18 Feb 2010, 21:39 hat geschrieben: Ja, die Gefährlichkeit des Rauchens und eine damit verbundene Lebensverkürzung von 10-15 Jahren gilt wohl als eine der sichersten Erkenntnisse überhaupt.
Diese ganzen Untersuchungen und Meinungsverbreitungen kommen aber von Stellen, die extrem viel Dreck am Stecken haben: WHO, DKFZ, "Selbsthilfegruppen" usw.
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Beitrag von TramPolin »

luc @ 20 Feb 2010, 01:40 hat geschrieben: Diese ganzen Untersuchungen und Meinungsverbreitungen kommen aber von Stellen, die extrem viel Dreck am Stecken haben: WHO, DKFZ, "Selbsthilfegruppen" usw.
Nein, das wäre viel zu einfach und geht Richtung Verschwörungstheorie. Es war doch eher so, dass die Zigarettenlobby jahrzehntelang versucht hat, die Wahrheit zu verschleiern.

Inzwischen gibt ja sogar ein großer Teil der Zigarettenindustrie die Gefährlichkeit des Rauchens im vollen Umfang zu, warum sollten sie das tun, wenn es nicht stimmen würde?
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Beitrag von Hot Doc »

luc @ 20 Feb 2010, 01:40 hat geschrieben: Diese ganzen Untersuchungen und Meinungsverbreitungen kommen aber von Stellen, die extrem viel Dreck am Stecken haben: WHO, DKFZ, "Selbsthilfegruppen" usw.

Wie kommst du denn darauf, dass die drei genannten viel "Dreck am Stecken" haben, und wie kommst du darauf, dass die diese Untersuchungen durchgführt haben. Die meisten Untersuchungen werden von Forschungsgruppen an Unis und dann weiter von Zusammenarbeiten zwischen diesen Gruppen ausgeführt. WHO und DKFZ sammeln meistens nur die Ergebnisse und veröffentlichen diese oder fassen sie zusammen.

Die Ergebnisse sind gesicherter als die Evolutionstheorie oder der Urknall, aber man kann natürlich trotzdem darüber diskutieren, macht sich aber ziemlich lächerlich!
Sag mal gehts noch?
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Beitrag von Bayernlover »

Kann's sein dass du das mit dem zitieren nochmal üben musst :P
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von LugPaj »

http://www.welt.de/wirtschaft/article65420...lementiert.html

Die Raucherlobby hat Angst vor stärkeren Reglementierungen des Zigarettenverkaufs, - analog zu anderen EU Ländern.
[font=Courier]Für eine Privatisierung der Bahn ohne Netz[/font]
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Beitrag von TramPolin »

LugPaj @ 24 Feb 2010, 23:58 hat geschrieben: http://www.welt.de/wirtschaft/article65420...lementiert.html

Die Raucherlobby hat Angst vor stärkeren Reglementierungen des Zigarettenverkaufs, - analog zu anderen EU Ländern.
In meinem Discounter vor der Haustüre sind die Zigaretten seit einiger Zeit nicht mehr offen an der Kasse zu sehen, sondern in einer Art Zigaretten-Automat, den der Kunde selbst bedient. Man drückt auf die entsprechende Taste und das Genuss-Päckchen kommt in einem Ausgabeschacht raus. Hat das vielleicht damit zu tun, etwa als "freiwillige" Vorleistung, weil erwartet wird, dass es ohnehin kommt?
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Beitrag von Lazarus »

TramPolin @ 25 Feb 2010, 00:27 hat geschrieben:
LugPaj @ 24 Feb 2010, 23:58 hat geschrieben: http://www.welt.de/wirtschaft/article65420...lementiert.html

Die Raucherlobby hat Angst vor stärkeren Reglementierungen des Zigarettenverkaufs, - analog zu anderen EU Ländern.
In meinem Discounter vor der Haustüre sind die Zigaretten seit einiger Zeit nicht mehr offen an der Kasse zu sehen, sondern in einer Art Zigaretten-Automat, den der Kunde selbst bedient. Man drückt auf die entsprechende Taste und das Genuss-Päckchen kommt in einem Ausgabeschacht raus. Hat das vielleicht damit zu tun, etwa als "freiwillige" Vorleistung, weil erwartet wird, dass es ohnehin kommt?
glaub ich net

das hat man soweit ich weiss aus Gründen der verbesserten Diebstahlsicherung eingeführt.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 25 Feb 2010, 00:58 hat geschrieben: glaub ich net

das hat man soweit ich weiss aus Gründen der verbesserten Diebstahlsicherung eingeführt.
Klingt logisch, ich bin halt kein Raucher.

Allerdings profitieren die Discounter eventuell von der neuen Regelung, da die Zigaretten bereits jetzt nicht mehr sichtbar angeboten werden. Man muss sich aber dann fragen, ob solche Geräte die kommenden Anforderungen erfüllen. Wenn man die Logos noch ganz runternimmt und durch einen Text- oder Zahlencode ersetzt, dann hat man nur noch eine Blackbox, von einer "Darbietung von Zigaretten in Geschäften und Kiosken" kann man dann kaum mehr reden.
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Beitrag von TramPolin »

Schweiz: Mehr Beizen als vor dem Rauchverbot

http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standa.../story/17488964

Offenbar führt ein Rauchverbot nicht zwangsläufig zum Kneipensterben, auch wenn dies immer wieder behauptet wird.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Soclhe Zahlen gabs auch schon aus anderen Ländern wo das Rauchverbot eingeführt wurde, aber das läuft natürlich bei uns gaaaaaanz anders. Überall sind die (Mehrheit der) Leute froh, dass sie nicht mehr zugequalmt werden nur in Deutschland/Bayern könnte es ja sein, dass die Raucher tatsächlich viel mehr sind und die Nichtraucher auch viel weniger zimperlich!
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Beitrag von luc »

Achtung: Es gibt in den wenigsten ein Kantonen ein totales Rauchverbot, z.B. auch nicht in Graubünden! Im Tessin beispielsweise kannst du vor dem Eingang auch eine Art Zelt aufbauen und dort darf dann geraucht werden. Es ist mal wieder ein ziemlich einseitiger Zeitungsartikel auf einem Niveau, was mir von der FAZ, RTL, Süddeutsche und sämtlichen Springer-Medien bestens bekannt ist. Leider dürfte das Rauchverbot in Bayern deutlich härter werden, wenn sich dieser Langhaarheini von der ödp durchsetzen wird.
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Beitrag von TramPolin »

luc @ 28 Feb 2010, 14:10 hat geschrieben:Achtung: Es gibt in den wenigsten ein Kantonen ein totales Rauchverbot, z.B. auch nicht in Graubünden! Im Tessin beispielsweise kannst du vor dem Eingang auch eine Art Zelt aufbauen und dort darf dann geraucht werden.
Nicht jede Kneipe hat die Möglichkeit, ein Zelt aufzubauen und viele Raucher dürfte so eine Möglichkeit auch nicht überzeugen. Dass jetzt ausgerechnet die in einigen Kantonen erlaubten Zelte ein Kneipensterben verhindert haben, klingt nicht überzeugend. Oder sind viele Orte jetzt eine Art Zeltstadt?
luc @ 28 Feb 2010, 14:10 hat geschrieben:Es ist mal wieder ein ziemlich einseitiger Zeitungsartikel auf einem Niveau, was mir von der FAZ, RTL, Süddeutsche und sämtlichen Springer-Medien bestens bekannt ist.
Es gibt genug Zeitungsartikel, die zu einem anderen Ergebnis kommen, die kann ich jetzt auch als "nicht objektiv" bezeichnen. Die einen kommen zu dem Schluss "Kneipen-Boom durch Rauchverbot", die anderen zum Fazit "Kneipen-Sterben durch Rauchverbot". Offenbar liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte. Da man immer bei den Vergleichen die Probleme hat, dass die Ausgangsbedingungen nicht identisch sind, ist es ohnehin sehr schwer, zu einer Statistik ohne Fälschungscharakter zu kommen. Man muss z.B. eine etwaige Wirtschaftskrise rausrechnen und wenn in den verschiedenen verglichenen Ländern das Rauchverbot unterschiedlich streng ist, wird es natürlich noch einmal schwieriger, etwas mit einer nicht angreifbaren Aussagekraft abzuleiten.
luc @ 28 Feb 2010, 14:10 hat geschrieben:Leider dürfte das Rauchverbot in Bayern deutlich härter werden, wenn sich dieser Langhaarheini von der ödp durchsetzen wird.
Es doch völlig egal, was der Herr für Haare hat. Wenn man die Ziele des Herren nicht mag, kann man ihn natürlich vom Äußeren her auch gleich noch niedermachen.
Außerdem war es die Idee der ödp generell (zusammen mit vielen anderen Unterstützern!), der Sebastian Frankenberger ist eher so was wie der "Erste Repräsentant" beim Volksbegehren. Schlimm finde ich, dass Frankenberger Morddrohungen bekommt, einige wollen ihn auch an seinen "Hippie-Haaren" aufhängen. Wie armselig!
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