Iarn @ 27 Aug 2010, 13:46 hat geschrieben: 2. Stamm (und damals zum Großteil auch der TR) kommen aus nem anderen Topf als die ABS 38. Insofern ist das oft auch aus Kreisen der Grünen geäußerte Argement hinfällig. Würde die Stamm 2 nicht gebaut, wäre kein Cent mehr im Bundesverkehrwegeplan für andere Projekte drin.
Deine Arumentation ist gleichermaßen korrekt als auch falsch. Es besteht kein Automatismus, dass wenn das eine Projekt ausfällt, das andere gleich das Geld bekommt. Aber der Bund kann nunmal nur bis zu einem gewissen Grad Geld ausgeben. Nebenbei versucht er auch das Geld gleichmäßig zu verteilen. Bayern hat sich also für den TR und jetzt für die Stammstrecke um sehr hohe Zuschüsse bemüht. Gleichzeitig hat man aber praktisch keine Chancen weitere kleinere Zuschüsse für andere Projekte zu bekommen. Würde man die Großprojekte auf Eis legen, wäre es überhaupt kein Problem z.B. für den Ausbau nach Freilassing extra Gelder locker zu machen (wo das doch auch Teil der TEN ist).
Gegenfrage an dich: Wo geht denn das Geld hin, wenn der Stamm2 nicht gebaut wird?
Der Anschluss des Chemiedreiecks ist eine reine Bundesangelegenheit, man kann Bayern maximal schlechte Lobbyarbeit vorwerfen.
Auch das ist richtig und falsch zugleich. Klar ist das Bundesangelegenheit (streng genommen ist es Angelgenheit der DB-Netz, wie der Stamm 2 auch). Genau wie beim Stamm2, TR oder auch Stuttgart21 kann das Land, wenn es einen dringenden Bedarf sieht durch aus auch Schienenprojekte direkt oder indirekt fördern und voranbringen.
Diese Aufteilung in Töpfe, Bund/Länder/Bahn, Zuständigkeiten etc. sind bei Verkehrprojekten reine Augenwischerein. In Wirkichkeit gehts da zu wie auf dem Basar in Agadir. Hier wird so lange geschachert und mit Zuschüssen und Geldspritzen, Subventionen u.ä. geschachert und sich aus allen möglichen Töpfen bedient bis das Ding gebaut wird. Das wichtige ist nur, dass sich jemand mit politischem Gewicht dafür einsetzt und die Rolle hat bei uns seit langem nur die CSU. Jetzt inzwschen die FDP, bei der der Zeil am Anfang sich ja groß für das Projekt ausgesprochen hat, nun aber wieder etwas langsamer wird, da er sieht, dass man Geld nur einmal ausgeben kann.
Auch in Berlin ist die CSU immerhin eine der Regierungsparteien und der Verkehrsminister einer von denen. Da wäre schon eine Möglichkeit dieses Projekt weiterzubetreiben.