Sparpreise

Fragen und Diskussionen zu den Tarifen von Bahnen und Verkehrsverbünden.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Autobahn @ 10 Apr 2010, 10:50 hat geschrieben: Was bitte hat die Familienplanung damit zu tun, ob man einfach mal 800 Km durch die Weltgeschichte gondeln kann oder nicht? Für die meisten bewusst Kinderlosen stehen andere Gründe im Vordergrund. Meist sind es besser Verdienende, bei denen der Fahrpreis eigentlich egal wäre.
Es hat damit zu tun, dass es den Leuten nicht unbedingt leichter gemacht wird, sich für Kinder zu entscheiden, wenn man sie dafür extrem zur Kasse bittet. Bei allem. Nicht nur bei der Bahn.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Bayernlover @ 10 Apr 2010, 13:06 hat geschrieben: Es hat damit zu tun, dass es den Leuten nicht unbedingt leichter gemacht wird, sich für Kinder zu entscheiden, wenn man sie dafür extrem zur Kasse bittet. Bei allem. Nicht nur bei der Bahn.
Kinder brauchen Nahrung, Kleidung, Spielsachen, Bücher, Hefte, Schreibutensilien .....

Für das Geld, das man bist zur Volljährigkeit in ein Kind investiert, kann man gut und gerne ein Einfamilienhaus bauen.
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Beitrag von Bayernlover »

Autobahn @ 10 Apr 2010, 13:46 hat geschrieben: Für das Geld, das man bist zur Volljährigkeit in ein Kind investiert, kann man gut und gerne ein Einfamilienhaus bauen.
Ich weiß. Und das ist für viele ein Grund, sich GEGEN ein Kind zu entscheiden. Du kannst nicht immer von Dir ausgehen. Wenn man nun den Leuten keinen Anreiz bietet, ein Kind in die Welt zu setzen, lassen sie es. Die Folgen davon bekommen dann aber alle zu spüren.
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Beitrag von DumbShitAward »

Andererseits muss man auch froh sein, dass manche Leute sich erstmal überlegen ob sie sich ein Kind überhaupt "leisten" können. Ich finde es dem Kind gegenüber unfair, es in die Welt zu setzen und ihm dann keine adäquate Lebensgrundlage zu bieten können (auch irgendwo eine Form von Egoismus).

Finanzielle Aspekte sind natürlich nur ein Teil: ich habe beruflich quasi ausschließlich mit Kindern zu tun und ich mache das auch sehr gerne, aber selbst möchte ich keins zu Hause haben.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von Rohrbacher »

aber selbst möchte ich keins zu Hause haben.
:rolleyes:
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Beitrag von Autobahn »

@ Bayernlover

Wenn man Kinder hat, lernt man sehr schnell andere Eltern kennen. Also gehe ich nicht von mir aus, sondern von einer sehr großen Gruppe von Menschen. In dem dörflichen Stadtteil, in dem ich damals lebte, gab es keine jungen Ehepaare ohne Kinder und nur sehr wenige Einzelkinder. Niemand dort brauchte einen finanziellen Anreiz, um sich für Kinder zu entscheiden.

@ DumbShitAward
Andererseits muss man auch froh sein, dass manche Leute sich erstmal überlegen ob sie sich ein Kind überhaupt "leisten" können. Ich finde es dem Kind gegenüber unfair, es in die Welt zu setzen und ihm dann keine adäquate Lebensgrundlage zu bieten können (auch irgendwo eine Form von Egoismus).
Seltsamerweise entscheiden sich heute aber eher die besser Verdienenden gegen Kinder (ich schreib es ja schon). Ich halte es auch für gefährlich, das Kinderkriegen vom Einkommen abhängig zu machen.

Natürlich ist hier der Staat gefordert, Familien finanzielle Erleichterungen zu gewähren und Zuschüsse zu zahlen. Was ja auch im Steuerrecht und mit dem Kindergeld passiert. Es könnte aber noch viel mehr geschehen, z.B. die Eltern bis zur Volljährigkeit ihrer Kinder von der Beitragszahlung zur Rentenversicherung befreien, die nicht gezahlten Beiträge aber als „gezahlt“ bei der Rentenberechnung werten. Dafür muss man in Kauf nehmen, dass Kinderlose dann einen höheren Beitrag zahlen müssen.

Aber bevor es weiter O.T. wird, eine Heraufsetzung der Altersgrenze auf 18 Jahre für „Kinderfahrkarten“ halte ich für geboten. Aber der Preis einer Bahnreise wird niemanden davon abhalten, sich für oder gegen Kinder zu entscheiden. Dafür ist es zu schön, so ein kleines Wesen in den Armen zu halten und es aufwachsen zu sehen.
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Beitrag von Rohrbacher »

Aber der Preis einer Bahnreise wird niemanden davon abhalten, sich für oder gegen Kinder zu entscheiden.
Nein, aber es wäre ein Zeichen, dass Kinder in diesem Land doch was zählen und nicht nur zahlen. Außerdem muss jedes Unternehmen an die jungen Leute ran. Mitfahrende Kinder sind die Bahnkunden von morgen. So gesehen müssten die Verkehrsunternehmen ganz besonders drauf bedacht sein, möglichst viele Leute mit Kindern in die Züge zu bringen. Wer als Kind viel Zug gefahren ist, fährt später vielleicht auch mehr. Bei den Banken gibt's auch spezielle kostenlose Konten für Kinder und Jugendliche. Bei meiner Bank hat's funktioniert, ich bin immer noch bei der selben wie mit 10...
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Beitrag von Autobahn »

Rohrbacher @ 10 Apr 2010, 19:02 hat geschrieben:Nein, aber es wäre ein Zeichen, dass Kinder in diesem Land doch was zählen und nicht nur zahlen. Außerdem muss jedes Unternehmen an die jungen Leute ran. Mitfahrende Kinder sind die Bahnkunden von morgen. So gesehen müssten die Verkehrsunternehmen ganz besonders drauf bedacht sein, möglichst viele Leute mit Kindern in die Züge zu bringen. Wer als Kind viel Zug gefahren ist, fährt später vielleicht auch mehr.
Habe ich etwas Gegenteiliges gesagt? Ich sagte lediglich, dass der Fahrpreis der Bahn nicht ausschlaggebend für den Wunsch nach Kindern ist.
Off Topic @ , hat geschrieben:Vielleicht ist meine geringe Neigung, mit der Bahn zu fahren ja darauf zurück zu führen, dass mir die Kindheitserinnerungen fehlen. Ich hatte eben keinen Einfluss darauf, denn es stand im Elternhaus immer ein Auto zur Verfügung. Erst so einer. dann so etwas und dann mein erster Eigener (Sogar die Farbe stimmt  ;) ) (User, die Automobile aus Prinzip ablehnen, wird emfpohlen, die Links nicht zu öffenen ;))

Meine Kindheitserinnerungen an die Bahn beschränken sich leider nur auf den Uerdinger Schienenbus.
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Beitrag von DumbShitAward »

Autobahn @ 10 Apr 2010, 18:51 hat geschrieben: Aber bevor es weiter O.T. wird, eine Heraufsetzung der Altersgrenze auf 18 Jahre für „Kinderfahrkarten“ halte ich für geboten.
Naja es gibt ja auch gewisse Rabattierungen für U18 (MVV gibt einem ja sogar bei der Streifenkarte unter 21 50% Rabatt).

Andererseits muss man das Gesamtbild betrachten, nämlich, dass Jugendliche heute deutlich reifer sind, als das noch vor 30 Jahren der Fall war. Das manifestiert sich ja auch in der perversen Forderung eines härteren Jugendstrafrechts oder auf der anderen Seite des Wahlrechts ab 16. Von daher ist es nur vernünftig, den Jugendlichen mehr Rechte zu geben - das geht aber mit mehr Pflichten einher.
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Beitrag von AlexderFranke »

Um mal wieder zum eigentlichen Bezugspunkt zu kommen:

Kleingruppen oder auch Familien gesonderte Angebote zu machen ist schlicht und einfach notwendig, wenn man sich vor Augen hält, daß man beim Pkw bei bis zu 5 Personen die gleichen Kosten hat. Ohne solche Angebote und Mitfahrervergünstigungen ist der öffentliche Verkehr noch viel weniger wettbewerbsfähig. Zwar sind viele Jugendliche heute reifer als früher (je nachdem, was man unter reif versteht). Aber das Alter, ab welchem der Durchschnittsbürger eigenes Einkommen hat, von dem man seinen Lebensunterhalt bestreiten kann, hat sich eher nach oben verschoben.

Man muß den Besserverdienenden und Wohlhabenden das Geld irgendwie aus der Tasche ziehen, um damit anderen preiswerte Fahrscheine anbieten zu können. Ich könnte mir im Fernverkehr durchaus die Einführung einer Luxusklasse vorstellen, um den Wohlhabenden richtig das Geld aus der Tasche zu ziehen. Man muß natürlich auch etwas anbieten, was diesem Kundenkreis schmackhaft macht, mehr Geld auszugeben.

Ich glaube, daß ich mich mißverständlich ausgedrückt hatte. Ich habe nicht die Aufhebung der tariflichen Trennung zwischen Nah- und Fernverkehr ausgesprochen, sondern für einen einheitlichen Tarif zwischen IC/EC und ICE. Für mich persönlich als Fahrgast besteht zwischen diesen beiden Zuggattungen kein so großer Unterschied. Es geht ohnehin das Gerücht um, daß die DB AG mittelfristig die Abschaffung der IC/ECs plane.

Wenn der Nah- und Fernverkehr vom gleichen Auftraggeber bestellt würde, wäre ein einheitlicher Tarif durchaus denkbar. Aber das ist in Deutschland wegen unterschiedlicher Auftraggeber (Nahverkehr Land, Fernverkehr eigenwirtschaftlich durch die DB) eben kaum machbar. Ich glaube nicht, daß die Fernzüge dann überfüllt wären, weil viele Fahrgäste ja an Bahnhöfen aussteigen müssen, wo der Fernzug nicht hält. Es dürfte auch keine Zeitersparnis bringen, sowohl bei Abfahrt als auch bei Ankunft am Ziel zwischen Nah- und Fernverkehr umzusteigen gegenüber der durchgängigen Fahrt im Nahverkehrszug. Das lohnt sich zeitlich nur bei größeren Entfernungen. Deshalb würden wohl auch bei gleichem Tarif nur Fahrgäste mit langen Fahrtstrecken den Fernverkehr nutzen. Bei innerdeutschen, länderübergreifenden Langstrecken ist der Fernverkehr bei Inanspruchnahme von Sparpreisen an Wochentagen meistens sogar billiger als die Nutzung des Nahverkehrs. Für einzelne Pendler mit längeren Fahrtstrecken könnte ein einheitlicher Tarif für Nah- und Fernverkehr wiederum von Vorteil sein.

Auf jeden Fall wäre die Abschaffung der Mindest-Vorbuchungsfrist sinnvoll, so daß einfach der Ausverkauf der vorrätigen Fahrscheine darüber entscheidet, ob ein Sparpreis erhältlich ist. Wenn man zu Schwachlastzeiten auch recht kurzfristig noch einen Sparpreis bekommt, wird das Fahrgästen einen Anreiz geben, zu solchen Zeiten zu fahren.
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Beitrag von Bayernlover »

DumbShitAward @ 12 Apr 2010, 01:31 hat geschrieben: Andererseits muss man das Gesamtbild betrachten, nämlich, dass Jugendliche heute deutlich reifer sind, als das noch vor 30 Jahren der Fall war.
Dafür fangen die meisten später an Geld zu verdienen - und die Kosten bis dahin bleiben bei den Eltern hängen. Wie toll das funktioniert, sieht man, wenn man als 15-jähriger in einer fremden Stadt eine Einzelfahrt lösen will, und voll bezahlen muss. Welcher 15-jährige verdient sein Geld wie ein Erwachsener?
AlexanderFranke @ 12 Apr 2010, 14:56 hat geschrieben:Kleingruppen oder auch Familien gesonderte Angebote zu machen ist schlicht und einfach notwendig, wenn man sich vor Augen hält, daß man beim Pkw bei bis zu 5 Personen die gleichen Kosten hat. Ohne solche Angebote und Mitfahrervergünstigungen ist der öffentliche Verkehr noch viel weniger wettbewerbsfähig.

Absolut richtig. Die Kosten beim Auto sind immer die gleichen (nicht ernst zu nehmende Steigerungen des Verbrauchs mal außer Acht gelassen), wohingegen bei fünf Personen im Fernverkehr die Fahrt schon fünfmal so teuer wird. Ist übrigens ein Riesenargument für Mietwagen, bei denen ja egal ist, ob man allein oder zu fünft reist.
Man muß den Besserverdienenden und Wohlhabenden das Geld irgendwie aus der Tasche ziehen, um damit anderen preiswerte Fahrscheine anbieten zu können. Ich könnte mir im Fernverkehr durchaus die Einführung einer Luxusklasse vorstellen, um den Wohlhabenden richtig das Geld aus der Tasche zu ziehen. Man muß natürlich auch etwas anbieten, was diesem Kundenkreis schmackhaft macht, mehr Geld auszugeben.

Klingt nach meinem Lieblingsuser sonne. Bloß: Wie will man das machen? "Geld aus der Tasche ziehen" bedeutet auch, dass der Komfort und die Reisezeit entsprechend sein müssen, was beides in meinen Augen nicht gegeben ist, zumindest zum größten Teil nicht.
Wenn man die Preise der "Luxusklasse" zu hoch ansetzt, steigen die Leute wieder auf's Auto um. Das funktioniert nicht. Klar, man könnte sagen "im Flugzeug geht's ja auch", bloß gibt es da keine Alternativen und 12h Flug schlauchen eben ganz schön. Kein Mensch verbringt so lange Zeit auf der Straße, wenn er durch Deutschland reist. Derjenige wird auch nicht auf die Bahn umsteigen, wenn er dort kostenlos massiert wird und ein Fünf-Sterne-menü serviert bekommt.
Ich glaube, daß ich mich mißverständlich ausgedrückt hatte. Ich habe nicht die Aufhebung der tariflichen Trennung zwischen Nah- und Fernverkehr ausgesprochen, sondern für einen einheitlichen Tarif zwischen IC/EC und ICE. Für mich persönlich als Fahrgast besteht zwischen diesen beiden Zuggattungen kein so großer Unterschied. Es geht ohnehin das Gerücht um, daß die DB AG mittelfristig die Abschaffung der IC/ECs plane.

Die Bahn denkt aber immer noch, dass die Leute lieber mit dem ICE als dem IC fahren. Ist auch insofern richtig, wenn ich viel schneller ankomme mit dem ICE. Dann ist der höhere Preis vielleicht noch gerechtfertigt, nur wegen des Komforts würde ich ihn nicht zahlen. Abgesehen davon verstehe ich nicht, wie man ICE's an jeder Milchkanne halten lassen kann (Saalfeld, Riesa etc.).
Das Gerücht der Abschaffung des IC/EC stimmt, man wird ja Triebzüge beschaffen, die sich nur wenig unterscheiden, die ICx, welche die lokbespannten IC's ersetzen werden. Inwiefern man dann die Preise ändert, weiß ich nicht. Ich nehme aber an, dass man die IC-Preise einfach auf das Niveau der ICE's anhebt.
Wenn man zu Schwachlastzeiten auch recht kurzfristig noch einen Sparpreis bekommt, wird das Fahrgästen einen Anreiz geben, zu solchen Zeiten zu fahren.

Das klappt auch heute schon. Warum? Weil es genug Leute gibt (so wie ich), die zeitlich nicht flexibel sind.
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Beitrag von Flo_K »

man zahlt doch auch nur für die geschwindigkeit. Als der EC Salzburg-München durch einen Ersatzug mal ersetzt wurde waren das Regionalbahnwagen. Geld gabs aber keines zurück.
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Beitrag von Bayernlover »

Flo_K @ 12 Apr 2010, 15:24 hat geschrieben: man zahlt doch auch nur für die geschwindigkeit. Als der EC Salzburg-München durch einen Ersatzug mal ersetzt wurde waren das Regionalbahnwagen. Geld gabs aber keines zurück.
Das ist ja wieder was anderes. Planmäßig ist es aber so, dass ein IC von Grund auf billiger ist als ein ICE, selbst wenn er schneller sein sollte.
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Beitrag von DumbShitAward »

Luxusklasse? Das hat bei den Österreichern auch schon nicht funktioniert. Außerdem ist es argumenativ schwer ein rigides Sozialsystem in einem nichtstaatlichen Unternehmen durchzusetzen. Im besten Fall bleiben diese Klassen dann leer und es wird gekühlte Luft rumtransportiert, Querfinanzierung adé (sogar kontraproduktiv).

Ich muss ganz ehrlich sagen, ich bezahle den Aufpreis für den ICE zum IC/EC in fast allen Fällen gerne - selbst wenn ich da noch fünf Minuten langsamer wäre. Der Komfortunterschied ist einfach nicht wegzudiskutieren. Was du da beschreibst, dass die Leute selbst bei hypothetischer Kostengleichheit zwischen Regional- und Fernverkehr nicht den ICE nutzen würden, halte ich für fragwürdig.

Sicherlich, keiner wird von München nach Mering erst mit dem ICE nach Augsburg fahren und dann zurück nach Mering (selbst, wenn man eine BC100 hätte, es also für den Fahrgast keine offensichtlichen Mehrkosten gibt). Ganz anders sieht das aber aus, wenn du z.B. nach Augsburg-Oberhausen möchtest: da fährt doch jeder (wenn es zeitlich nicht gerade Megaungünstig ist) mit dem ICE nach Augsburg und fährt dann mit dem Nah- oder Regionalverkehr weiter.
Auch andersrum (hier sogar mit real existierendem Beispiel) ist das nicht anders. Ein Bekannter von mir ist als Pendler jeden Morgen von Petershausen nach Nürnberg gefahren. Also ist er mit dem RE nach Ingolstadt und dort in den ICE - und das eben nicht nur aus Gründen der Reisezeit (obwohl die in diesem Fall schon kürzer ist).

Abschließend noch eine Sache und ich bitte explizit darum, hier nicht falsch verstanden zu werden: die Preisdifferenz hat auch den Effekt, dass sie gewisse Klientel (darauf werde ich nicht genauer eingehen!) von den ICE bzw. vom Fernverkehr im Allgemeinen fernhält. Das ist natürlich nicht immer fair, politisch korrekt, sozial verträglich, usw. aber es ist wirklich oftmals der Fall, dass genau DAS der ausschlaggebende Grund ist, den Regionalverkehr zu meiden (und sei es auch nur zur Mittagszeit, um die Schüler zu umgehen). Andererseits war das in der Vergangenheit noch viel extremer, um an den reinen 1. Klasse TEE zu erinnern
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Beitrag von Fastrider »

Bayernlover @ 12 Apr 2010, 15:12 hat geschrieben: Die Bahn denkt aber immer noch, dass die Leute lieber mit dem ICE als dem IC fahren. Ist auch insofern richtig, wenn ich viel schneller ankomme mit dem ICE.
Das entspricht schon heute nicht mehr der Realität. Der IC ist heute nur noch Lückenbüsser, da wo kein ICE fährt. Oft fahren in einzelnen Taktlagen der IC auch mal ein ICE (z.B. Innsbruck, Rheinstrecke, Salzburg,...) mit gleicher oder sogar längerer (!) Fahrzeit und weniger Halten. Heute gibt es nur noch ganz wenig Strecken, wo man wirklich die Wahl zwischen IC und ICE hat, wenn man auch noch die zeitliche Komponente betrachtet, siehts noch schlechter aus. Dann müsste man unter Umständen vier Stunden warten, bis der gewünschte Zug kommt.
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Beitrag von Fastrider »

DumbShitAward @ 12 Apr 2010, 16:11 hat geschrieben: Abschließend noch eine Sache und ich bitte explizit darum, hier nicht falsch verstanden zu werden: die Preisdifferenz hat auch den Effekt, dass sie gewisse Klientel (darauf werde ich nicht genauer eingehen!) von den ICE bzw. vom Fernverkehr im Allgemeinen fernhält. Das ist natürlich nicht immer fair, politisch korrekt, sozial verträglich, usw. aber es ist wirklich oftmals der Fall, dass genau DAS der ausschlaggebende Grund ist, den Regionalverkehr zu meiden (und sei es auch nur zur Mittagszeit, um die Schüler zu umgehen).
Würde ich nicht so sehen. Wenn man mal SWT und Co. weglässt, ist der Preisunterschied gar nicht mehr so hoch. Für 30 EUR weniger (mit BC sinds sogar noch weniger) fährt keiner in der doppelten Zeit von HH nach München. Wenn man Sparpreise noch berücksichtigt, ist Fernverkehr sogar billiger als Nahverkehr.

Und dann kommt noch, dass es oft keinen Fernverkehr gibt. Wenn ich von Leipzig nach Regensburg will, dann muss zwischen Leipzig und Gera wohl die Schüler ertragen (wenn ich um 12:25 in Leipzig wegfahre).
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Beitrag von Fastrider »

DumbShitAward @ 12 Apr 2010, 16:11 hat geschrieben: Ich muss ganz ehrlich sagen, ich bezahle den Aufpreis für den ICE zum IC/EC in fast allen Fällen gerne - selbst wenn ich da noch fünf Minuten langsamer wäre. Der Komfortunterschied ist einfach nicht wegzudiskutieren. Was du da beschreibst, dass die Leute selbst bei hypothetischer Kostengleichheit zwischen Regional- und Fernverkehr nicht den ICE nutzen würden, halte ich für fragwürdig.
Ausser wenn man im ICE stehen muss. Ich fahre gerne von Leipzig über Zeulnroda in 7 Stunden nach München, ehe ich 5 Stunden im ICE stehe, weil mal wieder ein Zugteil fehlt. Da ist selbst die Schülerhorde aus Zeitz harmlos.
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Beitrag von Autobahn »

@ AlexderFranke
Kleingruppen oder auch Familien gesonderte Angebote zu machen ist schlicht und einfach notwendig, wenn man sich vor Augen hält, daß man beim Pkw bei bis zu 5 Personen die gleichen Kosten hat.
Es gab ja mal solche Angebote, fünf Personen im Nahverkehr quer durch Deutschland oder es gab zusätzlich zu einem Frühbucherrabatt bei IC und ICE auch noch Mitfahrerrabatte. Bei einem Frühbucherrabatt musste man sich auch auf einen bestimmten Zug festlegen. Diese Angebote wurden durch die Spaßpreise abgelöst.
Man muß den Besserverdienenden und Wohlhabenden das Geld irgendwie aus der Tasche ziehen, um damit anderen preiswerte Fahrscheine anbieten zu können. Ich könnte mir im Fernverkehr durchaus die Einführung einer Luxusklasse vorstellen, um den Wohlhabenden richtig das Geld aus der Tasche zu ziehen. Man muß natürlich auch etwas anbieten, was diesem Kundenkreis schmackhaft macht, mehr Geld auszugeben.
Jeder Unternehmer verlangt von seinen Kunden den Preis, der am Markt durchsetzbar ist. Und per Definition ist der ICE ja ein Luxuszug. Ob er dem Anspruch gerecht wird, ist eine andere Frage. Einen Markt für solche Luxuszüge gibt es aber in Deutschland nicht.
Ich glaube, daß ich mich mißverständlich ausgedrückt hatte. Ich habe nicht die Aufhebung der tariflichen Trennung zwischen Nah- und Fernverkehr ausgesprochen, sondern für einen einheitlichen Tarif zwischen IC/EC und ICE. Für mich persönlich als Fahrgast besteht zwischen diesen beiden Zuggattungen kein so großer Unterschied. Es geht ohnehin das Gerücht um, daß die DB AG mittelfristig die Abschaffung der IC/ECs plane.
Der Qualitätsunterschied zwischen IC/EC und ICE rechtfertigt eine unterschiedliche Tarifierung. Und es ist mehr als ein Gerücht, dass der IC eingestellt wird. Das Rollmaterial, das die DB AG von der Deutschen Bundesbahn übernommen hat, kommt in die Jahre und muss ersetzt werden. Dies werden die unter dem Arbeitstitel ICx laufenden Neuanschaffungen von Velaro-Triebwagen sein, von denen die ersten acht bereits bei Siemens in Krefeld im Bau sind. Diese neuen Triebwagen kosten eine Stange Geld, das die DB AG durch den Verkauf von Fahrkarten wieder rein holen muss. Daher werden sich die Fahrpreise eher nach oben orientieren, also in den Bereich des ICE.
Wenn der Nah- und Fernverkehr vom gleichen Auftraggeber bestellt würde, wäre ein einheitlicher Tarif durchaus denkbar. Aber das ist in Deutschland wegen unterschiedlicher Auftraggeber (Nahverkehr Land, Fernverkehr eigenwirtschaftlich durch die DB) eben kaum machbar.
Richtig, der Nah- und Regionalverkehr wird von den Verkehrsverbünden bestellt und aus Steuermitteln finanziert. Warum soll ein Fernverkehr, der im Jahr 2009 einen Gewinn von 141 Mio. eigenwirtschaftlich eingefahren hat, von irgendjemandem bestellt werden? (Zur Erinnerung, der Nahverkehr der DB erbrachte incl. Stadtverkehr 970 Mio.)
Ich glaube nicht, daß die Fernzüge dann überfüllt wären, weil viele Fahrgäste ja an Bahnhöfen aussteigen müssen, wo der Fernzug nicht hält. Es dürfte auch keine Zeitersparnis bringen, sowohl bei Abfahrt als auch bei Ankunft am Ziel zwischen Nah- und Fernverkehr umzusteigen gegenüber der durchgängigen Fahrt im Nahverkehrszug. Das lohnt sich zeitlich nur bei größeren Entfernungen.
Sicher, zwischen Dortmund und Düsseldorf lohnt es sich nicht, den Fernverkehr zu nutzen, der ist hier nur unwesentlich schneller als ein RE, nämlich 17 bis 22 Minuten. Dafür mit 22,50 € mehr als doppelt so teuer, wie die Preisstufe D des VRR mit 10,90 €. Allerdings ist der Komfort auch wesentlich höher.

@ Bayernlover
Die Bahn denkt aber immer noch, dass die Leute lieber mit dem ICE als dem IC fahren. Ist auch insofern richtig, wenn ich viel schneller ankomme mit dem ICE. Dann ist der höhere Preis vielleicht noch gerechtfertigt, nur wegen des Komforts würde ich ihn nicht zahlen. Abgesehen davon verstehe ich nicht, wie man ICE's an jeder Milchkanne halten lassen kann (Saalfeld, Riesa etc.).
Wende Dich mit dieser Frage einmal vertrauensvoll die Bürgermeister der genannten Städte :lol:
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Beitrag von Bayernlover »

Autobahn @ 12 Apr 2010, 20:26 hat geschrieben: Wende Dich mit dieser Frage einmal vertrauensvoll die Bürgermeister der genannten Städte :lol:
Mit der Logik bekommt jedes Provinznest seinen ICE-Halt und führt das ganze System ad absurdum.
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Beitrag von Autobahn »

Bayernlover @ 12 Apr 2010, 20:34 hat geschrieben:Mit der Logik bekommt jedes Provinznest seinen ICE-Halt und führt das ganze System ad absurdum.
Genau das wollte ich Dir damit sagen. Die Franzosen bauen da für den TGV einfach eine Neubaustrecke und einen Bahnhof in die Pampa (a´ la Limburg) und da kann dann jeder zusehen, wie er dort hinkommt.
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Beitrag von Bayernlover »

Autobahn @ 12 Apr 2010, 20:46 hat geschrieben: Genau das wollte ich Dir damit sagen. Die Franzosen bauen da für den TGV einfach eine Neubaustrecke und einen Bahnhof in die Pampa (a´ la Limburg) und da kann dann jeder zusehen, wie er dort hinkommt.
Klar, selbst wenn man durchfahren würde, wäre das für Deutschland schon ein Fortschritt. Aber solange man mit einem ZwischenStädteExpress in Riesa hält, sehe ich schwarz für dieses System.
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Beitrag von Fastrider »

Bayernlover @ 12 Apr 2010, 21:02 hat geschrieben: Klar, selbst wenn man durchfahren würde, wäre das für Deutschland schon ein Fortschritt. Aber solange man mit einem ZwischenStädteExpress in Riesa hält, sehe ich schwarz für dieses System.
Das liegt daran, dass die Bahn die IC immer mehr zusammenstreicht. Wenn es noch IC gäbe, könnte man auch die Bürgemeister ruhigstellen, wie in Italien. Dort ist der HGV-Zug ein echtes Premiumprodukt, daneben gibt es noch für 60% des Fahrpreises einen IC, der dann auch die mittleren Städte bedient und sogar öfters hält, wo in vor HGV-Zeiten nie ein IC gehalten hat. Oder allenfalls in Tagesrandlagen
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Beitrag von Bayernlover »

Tja, diese Unterteilung täte Deutschland auch ganz gut. Nur wird hier der IC auf Dauer sowieso verschwinden, dann wird es noch schwieriger zu unterscheiden.
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Beitrag von DumbShitAward »

Wenn man den IC dazu benutzt die Mittelstädte an das Fernverkehrsnetz anzubinden, dann ist das ja eine vernünftige Sache. Allerdings haben wir dann das gleiche Problem, wie jetzt, nur eine Stufe niedriger. Dann will der Bürgermeister von Limburg, Günzburg, Vaihingen/Enz, usw. auch unbedingt einen IC Anschluss und das sind ja nun wirklich keine "Mittelstädte" mehr.

20.000 Nasen rechtfertigt in meinen Augen einfach keinen Fernverkehrshalt, ICE ja schon gar nicht. Klar, gewisse Ausnahmen kann man da schon zulassen, wenn es sich anbietet, aber grundlegend sollten die oben genannten Orte einen IRE bekommen und gut ist's.

Edit:

Wo es prinzipiell in die richtige Richtung geht, ist die Rheintalbahn. Mannheim/Heidelberg haben zusammen eine halbe Million Einwohner, zusätzlich ist Mannheim ein wichtiger Knotenpunkt, für Karlsruhe gilt ähnliches. Baden-Baden und Offenburg rechtfertigen in meinen Augen nicht wirklich einen ICE-Halt, allerdings kann man dort positiv verbuchen, dass diese Bahnhöfe meist nur alternierend angefahren werden. Freiburg und Basel stehen ebenfalls wieder außer Frage.
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DumbShitAward @ 13 Apr 2010, 14:06 hat geschrieben: Wenn man den IC dazu benutzt die Mittelstädte an das Fernverkehrsnetz anzubinden, dann ist das ja eine vernünftige Sache. Allerdings haben wir dann das gleiche Problem, wie jetzt, nur eine Stufe niedriger. Dann will der Bürgermeister von Limburg, Günzburg, Vaihingen/Enz, usw. auch unbedingt einen IC Anschluss und das sind ja nun wirklich keine "Mittelstädte" mehr.
Für diese Städte könnte man ja einen richtigen RE-Verkehr einführen, der in solchen Klitschen hält.
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Beitrag von DumbShitAward »

Klar könnte man das und sinnvoll wäre es auch, nur zeigt mir die Erfahrung in diesem Land, dass genau soetwas nicht passieren wird. Leider!

Edit (heut hab ichs aber mit halbfertigen Beiträgen :blink:):

Ich erinnere mich da mit Grauen an Bayreuth. Zum Fahrplanwechsel 06/07 wurde die Stadt de jure vom Fernverkehr abgehängt. Der Bürgermeister ist im Dreieck gesprungen und hat gleich mal wieder den Untergang der abendländischen Kultur prophezeit. Faktisch ist eigentlich nichts passiert, da, wie wir alle wissen, die IC Linie Nürnberg - Dresden über Bayreuth sowieso nichts anderes waren als weißlackierte 612er. Im Endeffekt war das sogar eine Verbesserung, da man den IRE zum Nahverkehrspreis nutzen kann, sich sonst aber, von der Farbe abgesehen, nicht großartig etwas geändert hat.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

DumbShitAward @ 13 Apr 2010, 15:53 hat geschrieben: Klar könnte man das und sinnvoll wäre es auch, nur zeigt mir die Erfahrung in diesem Land, dass genau soetwas nicht passieren wird. Leider!
Selber Schuld, liebes Land, sage ich da nur.
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Beitrag von 146225 »

Bayernlover @ 13 Apr 2010, 15:50 hat geschrieben: Für diese Städte könnte man ja einen richtigen RE-Verkehr einführen, der in solchen Klitschen hält.
Zumindest für die knapp-30.000-Einwohner-Klitsche Vaihingen an der Enz dürfte es genügen, wenn man den existierenden IRE [acronym title="RK: Karlsruhe Hbf <Bf>"]RK[/acronym] - [acronym title="TPH: Pforzheim Hbf <Bf>"]TPH[/acronym] - [acronym title="TV: Vaihingen (Enz) <Bf>"]TV[/acronym] - [acronym title="TS: Stuttgart Hbf <Bf>"]TS[/acronym] ganztags verläßlich alle 30 Minuten anbietet - dann wären die anderen "Klitschen" an der Strecke auch gleich bestens versorgt, eine der wichtigeren Strecke in Baden-Württemberg wäre ausreichend bedient. Wird aber so nie kommen, da die Zukunft aufgrund fehlender Landesmittel eher Angebotseinschränkung heißen dürfte. Und ist PMHKB 21 erstmal fertig, reicht der Platz nicht mehr für 4 IRE-Fahrten in einer Stunde.
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Beitrag von Fastrider »

DumbShitAward @ 13 Apr 2010, 14:06 hat geschrieben: Wenn man den IC dazu benutzt die Mittelstädte an das Fernverkehrsnetz anzubinden, dann ist das ja eine vernünftige Sache. Allerdings haben wir dann das gleiche Problem, wie jetzt, nur eine Stufe niedriger. Dann will der Bürgermeister von Limburg, Günzburg, Vaihingen/Enz, usw. auch unbedingt einen IC Anschluss und das sind ja nun wirklich keine "Mittelstädte" mehr.
Also als IC würdig halte ich das, wo früher der IR gehalten hat. z.B. der ALEX könnte von Reisegeschwindigkeit, Komfort und Haltabständen ein IC sein. Auch ein Kaff wie Steinach ist IC-würdeig, wegen dem Knotenpunkt. In so einer Vorstadtmetropole wie Dachau oder Fürstenfeldbruck braucht man nicht unbedingt einen IC.

Wie hiess es damals beim IR: Halt alle 30 bis 50 km.
DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Fastrider @ 13 Apr 2010, 20:55 hat geschrieben: Also als IC würdig halte ich das, wo früher der IR gehalten hat. z.B. der ALEX könnte von Reisegeschwindigkeit, Komfort und Haltabständen ein IC sein. Auch ein Kaff wie Steinach ist IC-würdeig, wegen dem Knotenpunkt. In so einer Vorstadtmetropole wie Dachau oder Fürstenfeldbruck braucht man nicht unbedingt einen IC.

Wie hiess es damals beim IR: Halt alle 30 bis 50 km.
Hm, einerseits schreien einige nach der Wiedereinführung des IR, andererseits solls der IC richten?

Den "Job" des IRs sollte man in meinen Augen beim IRE (oder ggf. beim langlaufenden RE) suchen und nicht beim IC - auch wenn das stellenweise nicht der Realität entspricht.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

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