Das Auto abschaffen

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AlexderFranke
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Beitrag von AlexderFranke »

Auch wenn der Strang hier schon älter ist, möchte ich etwas hierzu sagen, weil er wieder nach oben gespült worden ist.

Also den Pkw abschaffen ist schlichtweg völlig wirklichkeitsfremd. Es gibt Bevölkerungskreise, für die nur der eigene Pkw in Frage kommt, auch wenn der ÖV noch so billig und gut wäre. Der Pkw ist teilweise auch so etwas wie ein Aushängeschild dafür, daß man einer bestimmten Bevölkerungsschicht angehört. In ländlichen Gebieten hat der eigene Pkw einfach so viele Vorteile, daß viele hier einfach niemals darauf verzichten werden, selbst wenn es vor Ort Bedarfsverkehre im ÖV gibt. Aber auch der Bedarfsverkehr wird sinnvollerweise mit Pkws abgewickelt, weil einfach nicht genug Fahrgäste da sind, um größere Fahrzeuge zu füllen. In ländlichen Gebieten ist ein gut ausgebautes Straßennetz mit Schnellstraßen zwischen Hauptorten sehr wichtig.

Zwischen Hauptorten und vor allen Dingen innerhalb und in Richtung von Großstädten hat der ÖV eindeutige Vorteile, wenn es ein zeitgemäßes Angebot gibt. Nach meiner Erfahrung wird vor allem die Bahn zu Fahrten in eine Großstadt auch von Pkw-Besitzern gerne in Anspruch genommen, weil zum Teil hohe Parkgebühren und die Parkplatzsuche wegfallen. Aber Überlandbusse, die an jedem Busch halten, werden von Pkw-Besitzern eher selten genutzt, es sei denn, es ist vorauszusehen, daß man im Laufe des Abends etwas Alkohol trinken wird und zu dieser Zeit Busse fahren. Außerdem werden zu hohe Preise sowie schmutzige Fahrzeuge und Haltestellen abschrecken. In der Regel hat es deshalb immer deutliche Fahrgastzuwächse gegeben, wenn irgendwo der Verkehr auf einer Bahnstrecke wieder aufgenommen worden ist.

Außerdem ist das Ziel bei der Anreise mit dem ÖV leichter zu finden. Wegen Einbahnstraßen u. Ä. ist es in der Innenstadt manchmal gar nicht so einfach, mit dem Pkw ans Ziel zu kommen, wenn man sich dort nicht auskennt. In ländlichen Gebieten kann man mal eben drehen oder mal schnell abbiegen, wenn man sieht, wo man hinfahren muß. Das geht in der Großstadt nicht immer. Hier ist es energie- und raumsparend, Verkehrsbedürfnisse zu bündeln. Im Fernverkehr kann die Eisenbahn oft sogar schneller sein als die Fahrt mit dem Pkw.

Die Vorteile vom Pkw-und Lkw-Verkehr und des ÖV werden heute leider zu wenig miteinander in Einklang gebracht. Gerade im ländlichen Raum, wo Pkw-Teilung als Ergänzung sehr sinnvoll wäre, gibt es so etwas in meiner Umgebung überhaupt nicht. Wenn man zwar in den Hauptort mit der Bahn kommt, aber von dort nur mit dem Taxi in das Dorf, wo man hinmöchte, kommt, wird sich so mancher überlegen, ob der eigene Pkw nicht doch die bessere Fortbewegungsmöglichkeit ist. Wenn man aber weiß, daß man von einem Bahnhof entweder mit dem Bedarfstaxi oder einem angeheuerten Pkw weiterkommt, könnte das einige dazu bewegen, auf den eigenen Pkw zu verzichten, wenn es zudem auch noch preiswerter ist.

Im Güterverkehr wäre es denkbar, daß sich Fuhrunternehmen an Bahnhöfen ansiedeln, die dann die Verteilung der Güter in die abseits von der Bahn gelegenen Orte übernehmen. Es gibt durchaus Techniken, mithilfe derer das Umladen vom Güterzug auf den Lkw sehr schnell und einfach geschieht, z. B. eine solche, wo ein Behältnis einfach vom Güterzug auf den Lkw hinübergeschoben wird oder ein Behältnis vom Güterzug per Hubkran des Lkws übernommen wird. Dadurch bräuchte man heute nicht mehr an jedem Bahnhof einen Güterbahnhof. Gegebenfalls könnte ein Güterzug sogar an x-beliebiger Stelle auf der Strecke halten, damit ein Lkw ein oder mehrere Behältnisse übernimmt. Denkbar und sinnvoll wären auch Fuhrunternehmen, die sowohl Güterzüge als auch Lkws betreiben. Diese könnten dann je nach Begebenheit diesen oder jenen Verkehrsträger wählen.

Auch wenn man davon ausgehen würde, daß das mit dem Klimawandel Schwindel ist, bleibt die Förderung des ÖV und von alternativen Energieträgern trotzdem sinnvoll. Durch mehr ÖV gibt es in Großstädten weniger Lärm und Flächenverbrauch durch Parkplätze. Außerdem kann mehr Unabhängigkeit von erdölfördernden Ländern und Energieerzeugung durch kleine Einheiten nicht schaden. Einigen abgelegenen Gebieten der Erde, wo das Verlegen von Leitungen zu teuer wäre, hat man mithilfe von Sonnenkollektoren schon zur Stromversorgung verholfen. Es gibt sowohl Hinweise darauf, daß der Klimawandel tatsächlich vom Menschen beschleunigt wird als auch Hinweise, daß alles vielleicht Schwindel ist, der für rein politische Zwecke eingesetzt wird.. Ich weiß jedenfalls nicht, welcher Seite ich glauben soll. Tatsache ist, daß es auch während der Menschheitsgeschichte deutliche Klimaschwankungen mit rein natürlichen Ursachen gegeben hat. Man denke nur einmal an die kleine Eiszeit oder Zeiten, wo die Wikinger in Grönland gesiedelt haben und es damals "Grünland" nannten.

Ich habe mal in einem Nachschlagewerk aus den 60-er Jahren einen Eintrag zum Wetter in Deutschland gesehen, wo der Durchschnittswert für Köln im Januar bei +2,4°C lag. Dieser Wert unterscheidet sich kaum von den Durchschnittswerten im Januar, die man heute findet. Es hat zwischendurch immer wieder strenge Winter gegeben, wobei die Winter in Ostdeutschland und in den ehemaligen Ostgebieten bis heute deutlich strenger sind als in Westdeutschland. Ich kann mich auch aus den 80-er Jahren an milde, schneearme Winter erinnern, aber auch an schneereiche und strenge Winter. Man hat mir erzählt, daß es schon vor 50 Jahren in Köln eher kaum Schnee gegeben hat.
Meikl
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Beitrag von Meikl »

Also wer ein Auto als Statussymbol (oder Aushängeschild) braucht, der ist sowas von unreif meiner Meinung nach. Dieses Argument zählt für mich nicht.
AlexderFranke
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Beitrag von AlexderFranke »

Als trifftiger Grund zählt das nicht, wenn ein Pkw ein Aushängeschild ist. Solche Leute bekommt man nur durch Zwang davon ab, z. B. deutliche Verteuerung. Aber die ganz Wohlhabenden ließen sich nur durch ein Verbot vom eigenen Pkw abbringen.

Aber solche Maßnahmen treffen dann auch die, welche ein eigenes Gefährt wirklich brauchen. Wenn man für den ÖV keine Befreiung von der Mineralölsteuer gewährt, wird es auch den ÖV verteuern.
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sonne
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Beitrag von sonne »

Gestern bei ARD war ne geile Diskussion bei Maischberger, ich mag den Autohasser, Autoabgase vergiften unsere Lungen, zerstören unsere Kinder und zerstört Seele des Menschen und fördert asoziales Verhalten.

Weiterhin kann es langfristig kein Auto mehr geben, wir müssen auf Nahverkehr und Bahn setzen !!!
Demokratischer Sozialismus wie Dubcek ihn haben wollte.

http://www.youtube.com/watch?v=ddhm3qpe7sg
Fastrider
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Beitrag von Fastrider »

Meikl @ 14 Apr 2010, 12:07 hat geschrieben: Also wer ein Auto als Statussymbol (oder Aushängeschild) braucht, der ist sowas von unreif meiner Meinung nach. Dieses Argument zählt für mich nicht.
Für mich auch nicht. Was für mich zählt ist Schichtarbeit, schlechter ÖV-Asnchluss, ungünstiger ÖV-Verbindung zur Arbeit, Bahntarife für Familein unattraktiv.

Und man darf auch nicht vergessen: Jeder der ins Umland zieht und eine Pendelstrecke in Kauf nimmt, entlastet den Wohnungsmarkt in der Grossstadt. Nur deshalb haben wir in Deutschland im Vergleich zum Ausland relativ preiswerte Mieten in den Ballungsräumen. In Sofia oder Belgrad können sich viele die Mieten heute gar nicht mehr leisten, wenn sie nicht zugegriffen haben, als der Staat seine Wohnungen verschleudert hat. Ind diesen Städten ist die durchschnittliche Miete höher als das Durchschnittsgehalt.
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autolos
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Beitrag von autolos »

Meikl @ 14 Apr 2010, 12:07 hat geschrieben: Also wer ein Auto als Statussymbol (oder Aushängeschild) braucht, der ist sowas von unreif meiner Meinung nach. Dieses Argument zählt für mich nicht.
Das kann dann aber nur für alle Arten von Statussymbolen und Aushängeschilden gelten.

Markenklamotten? Unreif, wer braucht schon sowas.
Urlaub in der Karibik? Kindisch.
Rolex? Wohl Minderweitkeitskomplexe.
teure Bilder an der Wand? Kein Selbstbewußtsein.

Was "unreif" sein kann, ist der Umgang mit den Dingen, aber doch nicht das Besitzenwollen.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Beitrag von Fastrider »

autolos @ 14 Apr 2010, 15:13 hat geschrieben: Markenklamotten? Unreif, wer braucht schon sowas.
Früher habe ich auch mal so gedacht. Allerdings bin ich mittlerweile aus Qualitätsgründen doch zu Markenklamotten übergegangen. Und meistens amortisieren sich diese auch dank längerer Halbarkeit.

Konkretes Beispiel: Vor 10 Jahren No-Name-Jacke vom k&l ruppert für DM 95 (48,57 EUR) -> nach einem Winter kaputt; Zur Zeit eine Markenjacke für 134 EUR gekauft, die sieht auch nach 3 Wintern noch ordentlich aus. Selbst wenn ich die jetzt ablege, habe ich schon 10 EUR gespart. Und dieses Beispiel ist kein Einzelfall.
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Beitrag von Rohrbacher »

Das kann dann aber nur für alle Arten von Statussymbolen und Aushängeschilden gelten.
Richtig. Da gäbe es noch mehr Statussymbole. Bahncard100 haben, eine Modellbahnsammlung, im Forum Klugscheißen, "Ich weiß was, ich sag's aber nicht weiter" Spielen, etc etc. Unter Gartenliebhabern kann auch Kopfsalat ein Statussymbol sein, im Kindergarten das einige Kind, das beim Theater die Hauptrolle bekommen hat. Nur weil einer ein teures Auto hat, ist das noch lange kein "Statussymbol". Auf dem Schulhof kann auch eine alte Karre mit 100 Euro Restwert ein Statussymbol sein. Alle Statussymbole basieren ja nur auf dem Neid oder der Ablehnung der anderen. In solchen Sachen sind wir Deutschen extrem verklemmt, wir können es einfach nicht ertragen, dass andere vermeindlich "besser" sind.
Früher habe ich auch mal so gedacht. Allerdings bin ich mittlerweile aus Qualitätsgründen doch zu Markenklamotten übergegangen. Und meistens amortisieren sich diese auch dank längerer Halbarkeit.
Ich denke er bezieht sich auch eher auf den Umgang damit.
Gestern bei ARD war ne geile Diskussion bei Maischberger
Guten Morgen. Ist die sonne auch schon aufgegangen...
Warum genau hab' ich das Thema wieder rausgekramt? :rolleyes:
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Beitrag von Bayernlover »

AlexderFranke @ 14 Apr 2010, 10:36 hat geschrieben: Also den Pkw abschaffen ist schlichtweg völlig wirklichkeitsfremd. Es gibt Bevölkerungskreise, für die nur der eigene Pkw in Frage kommt, auch wenn der ÖV noch so billig und gut wäre. Der Pkw ist teilweise auch so etwas wie ein Aushängeschild dafür, daß man einer bestimmten Bevölkerungsschicht angehört.
Klar, und ich gebe auch ganz offen zu, dass ich bei entsprechender finanzieller Ausstattung auch ein Auto besitzen würde, am liebsten den hier. :)
In ländlichen Gebieten hat der eigene Pkw einfach so viele Vorteile, daß viele hier einfach niemals darauf verzichten werden, selbst wenn es vor Ort Bedarfsverkehre im ÖV gibt. Aber auch der Bedarfsverkehr wird sinnvollerweise mit Pkws abgewickelt, weil einfach nicht genug Fahrgäste da sind, um größere Fahrzeuge zu füllen. In ländlichen Gebieten ist ein gut ausgebautes Straßennetz mit Schnellstraßen zwischen Hauptorten sehr wichtig.

Definitiv, weil man auf dem Land einen Nahverkehr niemals wirtschaftlich betreiben kann. Ich lasse mich gern eines besseren belehren.
Zwischen Hauptorten und vor allen Dingen innerhalb und in Richtung von Großstädten hat der ÖV eindeutige Vorteile, wenn es ein zeitgemäßes Angebot gibt. Nach meiner Erfahrung wird vor allem die Bahn zu Fahrten in eine Großstadt auch von Pkw-Besitzern gerne in Anspruch genommen, weil zum Teil hohe Parkgebühren und die Parkplatzsuche wegfallen.

Siehe S-Bahn München, die P+R-Plätze quellen nur so über, und je weiter draußen man einen sucht, desto schlimmer wird es. Das spricht übrigens für eine direkte Verbindung in die Innenstadt, also Stamm2 :P
Aber Überlandbusse, die an jedem Busch halten, werden von Pkw-Besitzern eher selten genutzt, es sei denn, es ist vorauszusehen, daß man im Laufe des Abends etwas Alkohol trinken wird und zu dieser Zeit Busse fahren.

Weil Busse einfach saulahm und unbequem sind. Außerdem wird mir bei längeren Überlandfahrten im Bus immer schlecht.
In der Regel hat es deshalb immer deutliche Fahrgastzuwächse gegeben, wenn irgendwo der Verkehr auf einer Bahnstrecke wieder aufgenommen worden ist.

Fazit: Mehr Bahn für alle!
Rohrbacher @ 14 Apr 2010, 15:53 hat geschrieben:Richtig. Da gäbe es noch mehr Statussymbole. Bahncard100 haben, eine Modellbahnsammlung, im Forum Klugscheißen, "Ich weiß was, ich sag's aber nicht weiter" Spielen, etc etc.

Wobei das Auto immer noch am besten kommt :lol:
Ich denke er bezieht sich auch eher auf den Umgang damit.

Jap. Es kommt immer darauf an, ob man mit der Karre rumpranzt oder einfach nur damit fährt. Den Qualitäts- und Fahrgefühlsunterschied zwischen einem Twingo und einem A6 kann eh keiner wegdiskutieren.
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Rohrbacher @ 14 Apr 2010, 15:53 hat geschrieben: Guten Morgen. Ist die sonne auch schon aufgegangen...
Warum genau hab' ich das Thema wieder rausgekramt? :rolleyes:
Um uns beizubringen, dass im Sozialismus das alles nicht, und wenn doch, dann viel besser gewesen wäre?
Achtung! Entladezeit länger als 1 Minute!
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Beitrag von Rohrbacher »

Wobei das Auto immer noch am besten kommt  :lol:
Och, ein Haus oder ein Boot im richtigen See kommt auch ganz gut. B)
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Beitrag von Bayernlover »

Rohrbacher @ 14 Apr 2010, 23:31 hat geschrieben: Och, ein Haus oder ein Boot im richtigen See kommt auch ganz gut. B)
Stimmt :D

In dem Zusammenhang finde ich auch interessant, dass das Thema von unserem Genossen sonne eröffnet wurde :lol:
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ AlexderFranke

Es hat einmal eine Zeit gegeben, als das Auto ein Statussymbol war. Das war so in den 1950er bis 1970er Jahren. Heute ist es allenfalls noch die Luxusklasse, die man als Statussymbol bezeichnen könnte. Damals waren solche Autos, die ich noch live erlebt habe ein Statussymbol gegenüber denen, die überhaupt kein Auto hatten:

http://www.flickr.com/photos/47682049@N04/4420755712/
http://www.flickr.com/photos/9190307@N05/3195462422/
http://www.flickr.com/photos/rbpdesigner/2890246010/
http://www.flickr.com/photos/rasch2000/261220783/

Klar, wer damals eine Käfer oder einen Opel Kadett fuhr, hatte schon ein paar DM mehr auf der Tasche.

Heute interessiert es nicht mehr, welches Auto der Nachbar fährt. Und eigentlich interessiert es auch nicht, ob der Nachbar ein Auto hat oder mit dem ÖPNV fährt. Die Zeiten sind Gott sei Dank vorbei. Einzelne Spezies mögen übrig geblieben sein.
Außerdem ist das Ziel bei der Anreise mit dem ÖV leichter zu finden. Wegen Einbahnstraßen u. Ä. ist es in der Innenstadt manchmal gar nicht so einfach, mit dem Pkw ans Ziel zu kommen, wenn man sich dort nicht auskennt.
Da habe ich gänzlich andere Erfahrungen gemacht. Woher soll ich wissen, welche Haltestelle am nächsten zu meinem Ziel liegt? Vor Erfindung der Navigationsgeräte und der mittlerweile in die Fahrplanauskunft integrierten Routenplaner bin ich mit Stadtplänen prima zurecht gekommen – mit dem Auto, aber nie mit dem ÖV. Ich kann aber ein gewisses Maß an beruflich bedingter Gewöhnung nicht ausschließen.
Im Güterverkehr wäre es denkbar, daß sich Fuhrunternehmen an Bahnhöfen ansiedeln, die dann die Verteilung der Güter in die abseits von der Bahn gelegenen Orte übernehmen.
Gab es früher einmal, nannte sich „Bahnamtliche Spedition“. Wurde wegen Unwirtschaftlichkeit eingestellt.

@ sonne
Gestern bei ARD war ne geile Diskussion bei Maischberger, ich mag den Autohasser, Autoabgase vergiften unsere Lungen, zerstören unsere Kinder und zerstört Seele des Menschen und fördert asoziales Verhalten.

Weiterhin kann es langfristig kein Auto mehr geben, wir müssen auf Nahverkehr und Bahn setzen !!!
Der öffentliche Verkehr ist sicher wichtig. Aber Dein Beitrag ist von Hass geprägt. Und Hass ist nicht sozial, „Genosse“ sonne ! Unter Lenin und Stalin, Ulbricht und Honeker mag das ja noch so gewesen sein.

Und ich möchte hier nur für Dich den letzten Staatsratsvorsitzenden der Union der sozialistischen Sowjetrepubliken Michail Sergejewitsch Gorbatschow zitieren:

Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben

Du bist zu spät gekommen. Also beschwere Dich nicht.

Extra für Dich noch einmal eine andere Übersetzung:

Wer zu spät versteht, den bestraft das Leben

Du hast es bis heute nicht verstanden

Und zum Schluss verweise ich auf meine Signatur :lol:
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Rohrbacher »

Es hat einmal eine Zeit gegeben, als das Auto ein Statussymbol war. Das war so in den 1950er bis 1970er Jahren. Heute ist es allenfalls noch die Luxusklasse, die man als Statussymbol bezeichnen könnte. Damals waren solche Autos, die ich noch live erlebt habe ein Statussymbol gegenüber denen, die überhaupt kein Auto hatten
Ich würde sagen, das ist heute bei entsprechender Sichtweise entsprechender Leute noch ganz genauso. Vielleicht hat sich bei dir mit zunehmendem Alter... äh... Lebenserfahrung die Sichtweise geändet, aber mit *irgendeinem* Auto kann man bei Leuten, die keins haben durchaus noch Eindruck machen. Sofern sie denn auch gerne eines hätten. Bei denen, die sich wirklich (!) aus Autos nichts machen, also nicht nur kein Neid, sondern auch keine Ablehnung, es ist also völlig wurscht, dann macht man auch mit einem Maybach keinen Eindruck. Eindruck entsteht ja wie ich sagte im Kopf der Leute, daher kann der sehr unterschiedlich sein.
Heute interessiert es nicht mehr, welches Auto der Nachbar fährt. Und eigentlich interessiert es auch nicht, ob der Nachbar ein Auto hat oder mit dem ÖPNV fährt. Die Zeiten sind Gott sei Dank vorbei. Einzelne Spezies mögen übrig geblieben sein.
Das ist nicht richtig. Autos sind so interessant oder uninteressant wie die neue Freundin, der neue Wintergarten oder das neue Dach auf dem Haus des Nachbarn. Zwar ist das Auto nicht das einzige Statussymbol, andere Beispiele wurden genannt, aber es ist weiterhin noch eins. Und das wird eine Anschaffung in dieser Preislage immer sein. - Natürlich soll die Freundin jetzt dazwischen nicht so sächlich wirken, aber Lebenspartner taugen durchaus auch als Statussymbol. Manche Leute haben manche Partner ja nur aus diesem Grund. :rolleyes:

Aber nur weil heute viele statusbetonende Dinge gibt, heißt das nicht, dass das Auto völlig wurscht geworden ist. Vor allem junge Leute, die noch ihren Platz im Leben suchen, mittelalte Leute im besten Alter und ältere Leute, die auch noch ganz toll sein wollen, neigen dazu, weiterhin auch Autos als Statussymbol zu führen. :lol: Finde ich aber auch nicht so tragisch, Menschen sind unterschiedlich, das muss man auch irgendwie an bestimmten Dingen erkennen. Es wäre unnormal, wenn ausgerechnet ein Auto, das für die meisten Leute die zweitteuerste Anschaffung des Lebens nach der Wohnung ist, da nicht mehr dazugehören wurde. Damit würde die komplette Verhaltenspsychologie in Frage gestellt. Denn wie gesagt, ich kennen keinen (!), dem dem die Autofrage bei sich und bei anderen völlig wurscht ist. Hier im Forum ist vermutlich keiner, auch vorgestern in dieser Sendung war niemand dabei. Im Gegenteil. :lol:
Und eigentlich interessiert es auch nicht, ob der Nachbar ein Auto hat oder mit dem ÖPNV fährt.
Daran sieht man deine völlig veraltete Einstellung: Das ist eben keine Entweder-oder-Schicksalsfrage, wo's nur einen Sieger geben kann!
Vor Erfindung der Navigationsgeräte und der mittlerweile in die Fahrplanauskunft integrierten Routenplaner bin ich mit Stadtplänen prima zurecht gekommen – mit dem Auto, aber nie mit dem ÖV. Ich kann aber ein gewisses Maß an beruflich bedingter Gewöhnung nicht ausschließen.
Diese Gewöhnung kann ich dir aus der Ferne mit 99,9%iger Sicherheit bescheinigen.
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Beitrag von JNK »

"Die Mobilität der Zukunft ist entindividualisiert"

Nachtrag: Gerade in den 1live-Nachrichten: Das Bundesumweltministerium befürwortet die Einführung einer PKW-Maut bei Streichung der KFZ-Steuer um Verkehre besser Steuern zu können. So plant man z.B. den Kölner Ring zur Rush Hour höher zu bemauten. Aber die interessante Zahl, weswegen dieser Nachtrag verfasst wird, ist 50 Milliarden. Fünfzig Milliarden - ich verzichte auf das Ausschreiben mit allen Nullen vor und nach dem Komma, ist das Defizit des Auto-Verkehrs nach Steuern und Gebühren.
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Beitrag von rautatie »

Rohrbacher @ 15 Apr 2010, 01:22 hat geschrieben:Denn wie gesagt, ich kennen keinen (!), dem dem die Autofrage bei sich und bei anderen völlig wurscht ist. Hier im Forum ist vermutlich keiner, auch vorgestern in dieser Sendung war niemand dabei. Im Gegenteil. :lol:
Naja, mir ist die Autofrage schon immer recht egal gewesen. Ich selber habe nie eines besessen, und ob andere Leute eines besitzen, und wenn ja, welches, das hat mich nie interessiert. Gelegentlich nervt mich allerdings die Fragerei anderer Leute nach meinem Auto, so als ob es selbstverständlich wäre, dass jeder eines besitzen müsste.
Wo ist das Problem?
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Autobahn @ 15 Apr 2010, 00:45 hat geschrieben: Da habe ich gänzlich andere Erfahrungen gemacht. Woher soll ich wissen, welche Haltestelle am nächsten zu meinem Ziel liegt? Vor Erfindung der Navigationsgeräte und der mittlerweile in die Fahrplanauskunft integrierten Routenplaner bin ich mit Stadtplänen prima zurecht gekommen – mit dem Auto, aber nie mit dem ÖV.
Welche Haltestellen in der Nähe meines Ziels liegen, das lässt sich immer sehr leicht aus einem Stadtplan ablesen. Und seit der Erfindung des Internets gibts sogar die Möglichkeit, mir bei Eingabe einer Zieladresse den Weg dorthin per öffentlichen Verkehrsmitteln mitteilen zu lassen.

Bisher habe ich sämtliche meiner Ziele in allen von mir besuchten Städten weltweit ohne Schwierigkeiten aufgefunden, und zwar meistens mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Ausnahme: Los Angeles und ähnliche Städte).
Wo ist das Problem?
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Beitrag von elchris »

JNK @ 15 Apr 2010, 08:18 hat geschrieben: Fünfzig Milliarden - ich verzichte auf das Ausschreiben mit allen Nullen vor und nach dem Komma, ist das Defizit des Auto-Verkehrs nach Steuern und Gebühren.
Ich glaub nicht, dass die Kasper da den volkswirtschaftlichen Schaden eingerechnet haben, der entstehen würde, würde man die Straßen nicht haben...
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JNK
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Beitrag von JNK »

elchris @ 15 Apr 2010, 10:19 hat geschrieben: Ich glaub nicht, dass die Kasper da den volkswirtschaftlichen Schaden eingerechnet haben, der entstehen würde, würde man die Straßen nicht haben...
Sicher. Nur 50 Milliarden ist mehr als die Hälfte der Neuverschuldung. Ein PKW-Maut wie vorgeschlagen mit 3-4 Euro/100 km kostete einen Pendler Wuppertal -Düsseldorf 12 Euro im Monat: Ist es uns das* wert?

das*:
1. Finanzierungssicherheit
2. Umweltentlastungen
3. Weniger Schulden im Staat. (Der Staat sind wir)
elchris
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Beitrag von elchris »

JNK @ 15 Apr 2010, 10:32 hat geschrieben: Sicher. Nur 50 Milliarden ist mehr als die Hälfte der Neuverschuldung. Ein PKW-Maut wie vorgeschlagen mit 3-4 Euro/100 km kostete einen Pendler Wuppertal -Düsseldorf 12 Euro im Monat: Ist es uns das* wert?

das*:
1. Finanzierungssicherheit
2. Umweltentlastungen
3. Weniger Schulden im Staat. (Der Staat sind wir)
Bei 4€/100km - WU-DÜ sind einfach 25km. Also fährt man täglich 50km. In einem normalen Monat hat man 21 Arbeitstage, sprich 1050km. Das macht 42€ Maut...

42€ damit der Staat noch mehr kaputte Privatbanken rettet, mehr sinnlose Bäume in Städten aufstellt und damit die Verkehrssicherheit gefährdet - und damit unser "Staat" etwas mehr Spielgeld zum tilgen von nicht vorhandenen Schulden hat? Mag ich das? NEIN.
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Beitrag von Rohrbacher »

Das Bundesumweltministerium befürwortet die Einführung einer PKW-Maut bei Streichung der KFZ-Steuer um Verkehre besser Steuern zu können.
Da bin ich dafür - wenn man das über das Pickerlsystem macht (statt der dappigen Feinstaubplakette) und nicht aufwendig mit teurer Technik... Allerdings gefällt mir nicht ganz, dass dabei vermutlich der Bonus für besonders abgasarme Autos flöten geht. Bei einheimischen Autos, die ein "Jahrespickerl" kriegen, könnte man das weiterhin berücksichtigen, aber bei Durchfahrern aus dem Ausland geht das eher nicht.
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Beitrag von Bat »

Eigentlich ist doch die Maut nur die logische Konsequenz aus der von uns verlangten und auch gebrachten Flexibilität in Sachen Arbeitsweg.
Wir haben uns an längere Arbeitswege gewöhnt, um überhaupt noch arbeiten zu dürfen.
Ebenso haben wir uns daran gewöhnt, diese Arbeitswege mit dem Auto zurücklegen zu müssen, weil der ÖPNV unsere persönlichen Strecken gar nicht, oder nur schlecht bedient.

Da ist es doch ganz logisch, dass sie uns nun abzocken! :rolleyes:

Und wir werden alle brav zahlen, weil wir gar nicht anders können!
Und wem dass nicht passt, dem rechnet der Herr Sarrazin schon hoch, dass man auch von zweefuffzich am Tag satt wird! :lol:
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Beitrag von Bayernlover »

JNK @ 15 Apr 2010, 08:18 hat geschrieben: Nachtrag: Gerade in den 1live-Nachrichten: Das Bundesumweltministerium befürwortet die Einführung einer PKW-Maut bei Streichung der KFZ-Steuer um Verkehre besser Steuern zu können. So plant man z.B. den Kölner Ring zur Rush Hour höher zu bemauten. Aber die interessante Zahl, weswegen dieser Nachtrag verfasst wird, ist 50 Milliarden. Fünfzig Milliarden - ich verzichte auf das Ausschreiben mit allen Nullen vor und nach dem Komma, ist das Defizit des Auto-Verkehrs nach Steuern und Gebühren.
Die Idee ist nicht schlecht, da man damit die Vielfahrer steuermäßig von den Wenigfahrern trennt. Klingt irgendwie logisch. Jetzt kommt das große ABER:
Erstens, wie will man das überprüfen, wer wieviel fährt? Und wer wo langfährt? Auf der Autobahn mag das mit Mautbrücken noch gehen, aber in der Stadt?
Dann fällt mir noch ein, dass es doch eine ausreichende Ersatzinfrastruktur für das Auto geben sollte, bevor man die Autofahrer für ihr fahren bestraft, oder? Gerade in Richtung Osten sind die Bahnverbindungen grauenvoll, und da sehe ich keine Alternative für die vielen Pendler, die meistens eher einfache Jobs machen, also nicht das große Geld dabei verdienen. Die für ihre Bemühungen, Arbeit zu finden, noch zu bestrafen, halte ich für den falschen Weg. Und viele von denen fahren mehr als 50.000km im Jahr, das sind ca. 1500€, für viele ein ganzer Monatslohn.
Letzter Gedanke dazu: Kostet eine Fahrt mit einem Porsche Cayenne dann das gleiche wie mit einem Renault Twingo?
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von Bat »

Ein kleines GPS ins Auto und schon wissen die ganz genau, wann Du wo fährst.

Und dann gehen die Daten noch über den Rechner der Polizei, damit die gleich nachrechnen können, ob die Strecke bei regelkonformem Verhalten in dieser Zeit zu schaffen war.
Wenn nicht, ziehen sie die Gebühren für zu schnelles Fahren gleich per Lastschrift ab ... . <_<
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Beitrag von Bayernlover »

Bat @ 15 Apr 2010, 15:59 hat geschrieben: Ein kleines GPS ins Auto und schon wissen die ganz genau, wann Du wo fährst.
Im Leben nicht.
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Beitrag von Fastrider »

Rohrbacher @ 15 Apr 2010, 13:16 hat geschrieben: Da bin ich dafür - wenn man das über das Pickerlsystem macht (statt der dappigen Feinstaubplakette) und nicht aufwendig mit teurer Technik...
Genau das will das Bundesumweltamt nicht. Es war ausdrücklich davon die Rede, dass nur kilometerabhängige gut ist.

Um wieder zum Thema Bahn zurückzukommen: ein Pickerlsystem bestraft genau diejenigen, die mal das Auto stehen lassen und mit der Bahn fahren.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Es war ausdrücklich davon die Rede, dass nur kilometerabhängige  gut ist.
Eben, das ist Schmarrn. Dafür braucht's diese dappigen Geräte, die nicht so richtig handlich sind und auch nicht gratis vom Himmel fallen. Das ist absoluter Schmarrn. Alles was verbrauchs- und fahrleistungsabhängig gezahlt werden soll, soll dann bitte einfach wie bisher über den Sprit bezahlt werden, von mir aus in dem man den Sprit verteuert. Gerechter und einfacher geht's nicht, weil's genau den wirklich tatsächlichen Verbrauch trifft! Dennoch bin ich für eine Pickerl-Maut statt der Kfz-Steuer, denn damit trifft man auch mal die Verkehrsteilnehmer aus dem Ausland, die ja geografisch bedingt so wenige auch nicht sind. Es wäre so einfach.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Für mich bleibts dabei, sinnvoll und einfach umzusetzen wäre eine Erhöhung der Spritsteuern. Wer mehr fährt und mehr verbraucht, zahlt auch mehr. Das kann man nicht von heut auf jetzt machen, da sonst der Tanktourismus gigantisch steigen würde, aber z.B. jedes halbe Jahre einen Cent rauf, wäre eine faire Sache und man könnte sich mit der Zeit darauf einstellen und keiner kann behaupten er würde überrumpelt.

Es sind übrigens endlich mal konkrete Zahlen aufgetaucht, was die externen Kosten und die Kostendeckung des motorisierten Verkehrs im Vergleich zu den Einnahmen angeht. Hier gibt es einen Fehlbetrag von etwa 47 Milliarden Euro jedes Jahr, die der Steuerzahler auf andere Weise aufbringen muß. Mir wärs lieber, ich würde selber entscheiden können, ob ich fahre und dabei eben auch meine verursachten Kosten direkt bezahlen (oder eben sparen) und ich will nicht obwohl ich vielleicht garnicht fahre, die ganzen anderen Autofahrer mit subventionieren.
Und das, obwohl ich inzwsichen auch zu den Pendlern gehöre, und damit eher ein Verlierer so einer Idee. Aber immerhin würde ich mit meinem Lupo 3L immer noch dafür belohnt werden, dass ich ein sparsames Auto fahre. Vielleicht würde sich aber auch endlich die Zugfahrt nach München lohnen.

Heute online in der SZ gibts auch n Beitrag dazu. Der Verfasser schlägt als Zielidee vor jedem Bundesbürger einen 10 Minuten-Takt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu ermöglichen. Denn immerhin sind die öffentlich zu tragenden Kosten des Verkehrs bei etwa 100 Miliarden jedes Jahr in Deutschland, damit könnte man schon ne Menge ÖPNV verwirklichen.
Fastrider
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Beitrag von Fastrider »

Rohrbacher @ 15 Apr 2010, 19:30 hat geschrieben: Dennoch bin ich für eine Pickerl-Maut statt der Kfz-Steuer, denn damit trifft man auch mal die Verkehrsteilnehmer aus dem Ausland, die ja geografisch bedingt so wenige auch nicht sind. Es wäre so einfach.
Ich bin absolut dagegen. Sie sind ein Geschenk an Vielfahrer und bestrafen jeden, der einmal sein Auto stehen lässt. Tanktourismus spielt auch nur eine untergeordnete Rolle und dann eher noch beim Diesel, weil Benzin in eingen unsrer Nachbarländer sogar teurer ist. Damit gleicht sich das wieder aus.
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Beitrag von O 530 L »

Fastrider @ 15 Apr 2010, 19:34 hat geschrieben: Ich bin absolut dagegen. Sie sind ein Geschenk an Vielfahrer und bestrafen jeden, der einmal sein Auto stehen lässt.
Warum, man kann ja verschiedene Stufen von Pickerl einführen. Die werden ausgegeben anhand der Daten aus der Pendlerpauschale. Einfacher gehts eigentlich nicht!
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