Bahnverbindung Tschechien - Deutschland

Alles rund um die Eisenbahnen außerhalb von Deutschland
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sonne
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Beitrag von sonne »

Liebe Freunde,

am Sonntag habe ich eine kleine Bahntour durch Nordböhmen unternommen, wie mir aufgefallen ist, gibt es zwischen Dolny Postvna und Sebnitz immer noch keine Bahnverbindung, gleichwohl in Tschechien bis zur Grenze die Strecke fertig gestellt ist, fehlt es mal wieder an der Deutschen Seite her an kompetenz, da was zu realisieren.

Ich bin paralll zum Bahndam bis zum Wanderweg rüber gelaufen und habe einige Fotos geschossen (Bilder folgen demnächst, müssen erst noch Entwickelt werden).

Man läuft - sofern man einen guten Orientierungsinn hat, ca 15 minuten rüber... Es ist doch immer wieder erschreckend zu sehen, dass die Entscheider der Bahn subtil mal wieder boykottpolitik betreiben.

Hier ein Bericht dazu:

http://www.dnn-online.de/aktuell/content/124581.html
Demokratischer Sozialismus wie Dubcek ihn haben wollte.

http://www.youtube.com/watch?v=ddhm3qpe7sg
Eisenbahnniki
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Beitrag von Eisenbahnniki »

Zwischen Berlin und Prag besteht eine Verbindung.
Es dauert noch etwas aber dann wird das größte Eisenbahn Portal online sein.
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sonne
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Beitrag von sonne »

Ja im Fernverkehr, ich habe mal auf touristische Regionen hingewiesen, die u.a für Sonntagsausflügler sowie touristen die mal ländliche Regionen besuchen wollen intersannt wären.

Ausserdem kannst du Berlin - Praha nicht vergleichen, dann es ist u.a auch der Hautkoridort für internationale Verbindungen die bis nach Österreich, Ungarn und in die Slowakei hin reichen.

Hier geht es um eine historische ländliche Verbindung, die mal bis 1945 bestanden hat, und dann aus politischen Gründen zerstört hat...jetzt mit der EU usw usw, könnte man viel machen, es sollte ja schon leztes Jahr fertig sein, aber es tut sich von der Deutschen Seite nix und ich halte Dieter Martini von DB Regio Sachsen für eine Ober***, der wollte ja mal u.a den Elbe-Labe-Sprinter als seinen Zug ausgeben, welcher aber von der CD betrieben wird.

Man sollte gerade in strukturschwachen Regionen die viel touristisches zu bieten hätte, wie zum Beispiel Sebnitz, die Täler und Berge dahinter sowie Zittau mit einer Marketingstrategie hevorheben und dann diese auch mit guten Zuverbindungen realisieren lassen.

Als ich gestern zwischen Hradek nad Nissou und Zittau gefahren bin, musste ich durch Polen durch, irgendwie traurig dass man zwar durch einen polnischen Ort fährt, aber dort keine Bahnstation ist, ... man hat also den Eindruck als seien die Polen ohne Bedeutung, dass sind so kleinigkeiten die mich manchmal ärgern.

Auch wenn er tatsächlich unsinn reden sollte
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http://www.youtube.com/watch?v=ddhm3qpe7sg
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sonne
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Beitrag von sonne »

Hier nochmal ein Link, die Auszubildenen werden in Kürze auf der SemmeringBahn Neustadt - Sebnitz - Bad Schandau als Zugbegleiter eingesetzt, als ich am Sonntag gefahren bin, habe ich bedauerlicherweise keinen einzigen Schaffner gesehen.

Ich finde es wichtig, dass man einen kompetnten Ansprechpartner hat, welcher nicht nur das Tarifsystem kennt und das Kursbuch der Staatsbahn sondern auch u.a Auskünfte über die anzufahrenden touristischen Regionen geben kann !!!!!

http://www.google.de/imgres?imgurl=http://...%26tbs%3Disch:1
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viafierretica
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Beitrag von viafierretica »

sonne @ 17 May 2010, 12:17 hat geschrieben: Ja im Fernverkehr, ich habe mal auf touristische Regionen hingewiesen, die u.a für Sonntagsausflügler sowie touristen die mal ländliche Regionen besuchen wollen intersannt wären.

Ausserdem kannst du Berlin - Praha nicht vergleichen, dann es ist u.a auch der Hautkoridort für internationale Verbindungen die bis nach Österreich, Ungarn und in die Slowakei hin reichen.

Hier geht es um eine historische ländliche Verbindung, die mal bis 1945 bestanden hat, und dann aus politischen Gründen zerstört hat...jetzt mit der EU usw usw, könnte man viel machen, es sollte ja schon leztes Jahr fertig sein, aber es tut sich von der Deutschen Seite nix und ich halte Dieter Martini von DB Regio Sachsen für eine Oberpfeife, der wollte ja mal u.a den Elbe-Labe-Sprinter als seinen Zug ausgeben, welcher aber von der CD betrieben wird.

Man sollte gerade in strukturschwachen Regionen die viel touristisches zu bieten hätte, wie zum Beispiel Sebnitz, die Täler und Berge dahinter sowie Zittau mit einer Marketingstrategie hevorheben und dann diese auch mit guten Zuverbindungen realisieren lassen.

Als ich gestern zwischen Hradek nad Nissou und Zittau gefahren bin, musste ich durch Polen durch, irgendwie traurig dass man zwar durch einen polnischen Ort fährt, aber dort keine Bahnstation ist, ... man hat also den Eindruck als seien die Polen ohne Bedeutung, dass sind so kleinigkeiten die mich manchmal ärgern.
Na ja, Polen gilt ja nicht gerade als sehr bahnfreundliches Land. Das ist auch das einzige Stück, wo die Gleise völlig abgefahren und marode sind, während sie in Tschechien längst saniert sind. Wenn Polen einen Haltepunkt hätte, müsste es die Züge anteilig mitfinanzieren, so ist es doch viel billiger.....es gibt m.W. auch einen entsprechenden Staatsvertrag. Zumal die Einwohner aus dem polnischen Dorf weder nach Liberec noch nach Zittau wollen, sondern in ihre Kreissstadt.....
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Beitrag von Bayernlover »

sonne @ 17 May 2010, 12:07 hat geschrieben: Liebe Freunde
Mich meinst Du sicher nicht damit :D
am Sonntag habe ich eine kleine Bahntour durch Nordböhmen unternommen, wie mir aufgefallen ist, gibt es zwischen Dolny Postvna und Sebnitz immer noch keine Bahnverbindung, gleichwohl in Tschechien bis zur Grenze die Strecke fertig gestellt ist, fehlt es mal wieder an der Deutschen Seite her an kompetenz, da was zu realisieren.
An der nötigen Kompetenz liegt es ganz sicher nicht - eher daran, dass es weit dringlichere Projekte gibt, die nunmal Vorrang vor so einer Dorfstrecke haben. Und mehr ist es nun mal nicht. Wie Du schon verlinkt hast, wird das ganze ja immerhin beim EBA geprüft.
Ich bin paralll zum Bahndam bis zum Wanderweg rüber gelaufen und habe einige Fotos geschossen (Bilder folgen demnächst, müssen erst noch Entwickelt werden).
Wenn die so aussehen, wie die letzten eingescannten, die Du hier eingestellt hast, verschone uns lieber damit.
Es ist doch immer wieder erschreckend zu sehen, dass die Entscheider der Bahn subtil mal wieder boykottpolitik betreiben.
Wieso subtil? Im Artikel steht doch, warum man nicht einfach baut. Klar, in der DDR ging das, auf Befehl von ganz oben.
Ja im Fernverkehr, ich habe mal auf touristische Regionen hingewiesen, die u.a für Sonntagsausflügler sowie touristen die mal ländliche Regionen besuchen wollen intersannt wären.
Dummerweise sind die paar Touristen aber nicht die Haupteinnahmequelle.
Hier geht es um eine historische ländliche Verbindung, die mal bis 1945 bestanden hat, und dann aus politischen Gründen zerstört hat...jetzt mit der EU usw usw, könnte man viel machen, es sollte ja schon leztes Jahr fertig sein, aber es tut sich von der Deutschen Seite nix und ich halte Dieter Martini von DB Regio Sachsen für eine Ober***, der wollte ja mal u.a den Elbe-Labe-Sprinter als seinen Zug ausgeben, welcher aber von der CD betrieben wird.
Erstens entscheidet das nicht der Herr Martini, sondern das EBA, und zweitens hätte ich gern mal den Beweis für Deine Behauptung, dass der Elbe-Labe-Sprinter "sein Zug" sei.
Man sollte gerade in strukturschwachen Regionen die viel touristisches zu bieten hätte, wie zum Beispiel Sebnitz, die Täler und Berge dahinter sowie Zittau mit einer Marketingstrategie hevorheben und dann diese auch mit guten Zuverbindungen realisieren lassen.
So hübsch es dort auch ist - die Gegend ist allenfalls für Wandertouristen interessant. Und die kommen mit dem Auto.
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Beitrag von BMI »

Bayernlover @ 17 May 2010, 15:22 hat geschrieben:

Wenn die so aussehen, wie die letzten eingescannten, die Du hier eingestellt hast, verschone uns lieber damit.

Wahrscheinlich muss unser Genosse Sonne noch mit seiner alten Praktika fotografieren, weil er sich wegen Kapitalistischer Umtriebe keine 10Megapixel-Digitalkamera kaufen kann, oder wartet Er auf den Bezugsschein?

Kleiner Tipp: Mit blauen Fliesen gehts schneller! :D
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Sehe ich das richtig, dass es da gerade mal um etwa 100m fehlendes Gleis durch ein bisserl Gestrüpp durch auf deutscher Seite geht? Wenn dem so ist, kann ich das Argument, es gäbe wichtigere Projekte, nur eingeschränkt nachvollziehen (auch wenns noch so am Ende der Welt ist).
Beste Grüße usw....
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Beitrag von Eisenbahnniki »

Wildwechsel @ 17 May 2010, 21:13 hat geschrieben: Sehe ich das richtig, dass es da gerade mal um etwa 100m fehlendes Gleis durch ein bisserl Gestrüpp durch auf deutscher Seite geht? Wenn dem so ist, kann ich das Argument, es gäbe wichtigere Projekte, nur eingeschränkt nachvollziehen (auch wenns noch so am Ende der Welt ist).
Darum geht es hier anscheinend. :o
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sonne
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Beitrag von sonne »

Eisenbahnniki @ 17 May 2010, 21:17 hat geschrieben: Darum geht es hier anscheinend. :o
Ja es fehlen nur knapp 100 Meter Gleis, dann nach dem Grenzschild hinter dem Prellbock, läuft man nur ca 3 minuten durch den Wald und dann kommt rechts die Hauptsstrecke Bad Schandau - Pirna, läufst du dann den Berg runter kommste auf den Wanderweg, noch 5 minuten durch die Stadt laufen schon biste in Sebnitz Bahnhof.

Deswegen verstehe ich auch nicht warum man in Deutschland nicht in der Lage ist 100 m Gleis fertig zu stellen und an der Kurve eine Weiche zu bauen.

Das ganze hätte nichtmal 1 Woche gedauert.....
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Luchs
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Beitrag von Luchs »

Erst mal was sonsts noch gemacht werden muss: das Gleis soll nicht per Weiche auf das Streckengleis nach Neustadt sondern parallel dazu in den Bahnhof. Dazu muss noch eine Brücke erweitert werden (ist dafür aber vorbereitet).
Der Bahnhof wurde letztes Jahr seiner Signalanalagen beraubt es liegen nur noch Rückfallweichen. Ich bin mir jetzt nicht sicher, wie es künftig dann aussieht, ab er das Betriebskonzept sieht wohl Durchgehende Züge Tschechien - Bad Schandau - Decin vor.
Die Züge von Pirna wüdern dann in Sebnitz enden. Das ganze wohl nur mit Rückfallweichen.

Na ja, und ob die Finanzierung des Betriebes schon gesichert ist - ich vermute das das das Problem ist.

Luchs.
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sonne
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Beitrag von sonne »

Luchs @ 18 May 2010, 18:59 hat geschrieben: Erst mal was sonsts noch gemacht werden muss: das Gleis soll nicht per Weiche auf das Streckengleis nach Neustadt sondern parallel dazu in den Bahnhof. Dazu muss noch eine Brücke erweitert werden (ist dafür aber vorbereitet).
Der Bahnhof wurde letztes Jahr seiner Signalanalagen beraubt es liegen nur noch Rückfallweichen. Ich bin mir jetzt nicht sicher, wie es künftig dann aussieht, ab er das Betriebskonzept sieht wohl Durchgehende Züge Tschechien - Bad Schandau - Decin vor.
Die Züge von Pirna wüdern dann in Sebnitz enden. Das ganze wohl nur mit Rückfallweichen.

Na ja, und ob die Finanzierung des Betriebes schon gesichert ist - ich vermute das das das Problem ist.

Luchs.
Die Strecken Dresden - Schöna gibt es ja schon mit der S-Bahn, den Elbe-Labe Sprinter auch , welcher 2 stündig verkehrt, dass sollte man belassen.

Die strecke Pirna - Bad Schandau via Sebnitz ist ja ne nebenbahn und soll abseitslegene Dörfer mit der Hauptstrecke verbinden bzw Anbindungen zu touristisch intersannte Regionen bieten.

Ich meine in Sebnitz wäre die Ideale Ergänzung für Reisen nach Dolni Postevna und weiter bis nach Ceska Lipa rein...
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Beitrag von Bayernlover »

Wie im S-Bahn-Dresden-Thread zu lesen, soll im Bereich des VVO gekürzt werden. Sollte das so eintreten, wird der Lückenschluss Sebnitz - Dolni Poustevna noch eine Weile auf sich warten lassen. Wenn die RB71 zwischen Neustadt und Bad Schandau abbestellt werden sollte, wäre es für diesen Lückenschluss wohl endgültig gewesen. Nunja, warten wir mal ab, heute wurde in der Presse ja schon wieder zurückgerudert, was die Kürzungen betrifft.
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Beitrag von Entenfang »

Jetzt ist es endlich geschafft. Nach Jahrelangem Hickhack werden ab dem 5. Juli nach fast 70 Jahren wieder regelmäßig Züge von Sebnitz nach Dolni Poustevna fahren. Auf deutscher Seite hat man für den Wiederaufbau von 600m Gleis zwar 2 Jahre länger gebraucht als die Tschechen für die 100m auf ihrer Seite, aber was solls. In Zukunft wird die DB in Kooperation mit der CD die Strecke Rumburk-Dolni Poustevna-Sebnitz-Bad Schandau-Decin im Takt 120 fahren, die SBS fährt künftig nur noch Pirna-Neustadt-Sebnitz und die Elbe-Labe-Sprinter werden durchgebunden. Am Rollmaterial wird sich abgesehen von der Farbe nichts ändern, es werden weiterhin Desiros verkehren. In Bad Schandau besteht Anschluss an die S1 in beide Richtungen, von der SBS aus Pirna besteht in Sebnitz Anschluss Richtung Bad Schandau. In die Gegenrichtung wird der Anschluss um einige Minuten verfehlt, Fahrgäste von Bad Schandau nach Neustadt müssen in Zukunft mit dem Bus fahren. Mittelfristig soll aber auch dieser Anschluss durch Erhöhen der Streckengeschwindigkeit an einigen Stellen erreicht werden.

In einer Sonderausgabe des OberelbeTakt-Magazins gibt es ausführliche Informationen
Zur Eröffnungsfeier am 5. und 6. Juli wird es Sonderfahrten mit V100 bespannten Zügen und mit Ferkeltaxen geben.
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Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
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Beitrag von Entenfang »

1 Woche vor der Streckeneröffnung will ich mal einige Bilder vom Status Quo zeigen.

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642 831 überquert die Elbe und wird nicht nur von mir sehnsüchtig erwartet. Statt eine Leiter mitzuschleppen, habe ich mich aber für die Brücke entschieden. Die Sonne war mir nicht nur bei diesem Bild recht wohlgesonnen. Auf dem Abschnitt Bad Schandau-Sebnitz war auch ein als Dienstfahrt ausgeschilderter DB-Desiro unterwegs, vermutlich eine Schulungsfahrt. So weit ich es erkennen konnte, hat er sich aber nicht nach Tschechien rübergetraut.

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642 831 verlässt den Bahnhof Sebnitz. Für die Wiedereröffnung des Grenzübergangs ist bereits alles vorbereitet. Nur das Bahnsteigdach fehlt noch.

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Das frisch renovierte Bahnhofsgebäude in Sebnitz erinnert an Zeiten, als man Fahrkarten noch am Schalter gekauft hat. Die Bahnhofshalle strahlt eine angenehme Wohnzimmeratmosphäre aus - ziemlich ungewohnt.

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Obwohl die beiden Bahnhöfe auf Bahngleisen nicht mal 1 km auseinander liegen, ist es ein langer Fußmarsch, denn die Straße macht einen riesigen Umweg. Ich war aber doch noch schnell genug, um 844 026 bei der Einfahrt in den Bahnhof Dolni Poustevna festzuhalten.

Bild
844 026 pausiert wenige Minuten unter einer -für Tschechien eher unüblichen- Fußgängerbrücke im Bahnhof Dolni Poustevna.

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Bahnhof Dolni Poustevna, Blickrichtung Deutschland. Das stattliche Bahnhofsgebäude ist in schlechtem Zustand und scheint, abgesehen von einer kleinen Bahnhofskneipe, nicht mehr genutzt zu werden.

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Nach nur 3 Minuten Aufenthalt macht sich 844 026 auf den Rückweg nach Rumburk

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Die Energiewende hat auch in Tschechien Einzug erhalten. Sichtlich unbeeindruckt passiert 844 029 die Solarzellen und ist vermutlich -im Gegensatz zu den 218ern- auch für Bahncardinhaber nicht mit 100% Ökostrom unterwegs.

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Mir leuchtet nicht ganz ein, warum man bei der Bahnsteigsanierung so sehr an Länge gespart hat. Sollte das Fahrgastaufkommen steigen, hat man sich zumindest kurzfristig die Möglichkeit, mit einer Doppeltraktion 642er zu fahren, verbaut.

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642 829 fährt auf der letzten Fahrt nach Bad Schandau für diesen Tag (um 18:16) in Sebnitz ein. Das magere Fahrgastaufkommen auf diesem Streckenabschnitt lässt Limousinenfeeling aufkommen. Es wäre sehr wünschenswert, wenn durch die neue Durchbindung von Rumburk über Dolni Poustevna, Sebnitz und Bad Schandau nach Decin die Fahrgastzahlen steigen.
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Beitrag von JeDi »

Entenfang @ 28 Jun 2014, 22:48 hat geschrieben: Mir leuchtet nicht ganz ein, warum man bei der Bahnsteigsanierung so sehr an Länge gespart hat. Sollte das Fahrgastaufkommen steigen, hat man sich zumindest kurzfristig die Möglichkeit, mit einer Doppeltraktion 642er zu fahren, verbaut.
Warum? Der Elbe-Labe-Sprinter fährt ja an Spitzentagen auch mit bis zu 6 Wagen oder 3 Desiros...
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Beitrag von Entenfang »

Hängt man dann 2 Desiros in Bad Schandau ab und fährt nur mit einem weiter oder wie soll das funktionieren? :huh:
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Beitrag von JeDi »

Entenfang @ 28 Jun 2014, 23:20 hat geschrieben: Hängt man dann 2 Desiros in Bad Schandau ab und fährt nur mit einem weiter oder wie soll das funktionieren?
Wie das nach der Reaktivierung aussieht weiß ich nicht - aktuell findet halt der Ausstieg einfach nur im ersten Fahrzeug statt und gut ist?
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Beitrag von Entenfang »

Letzte Woche war es endlich soweit. Einige Eindrücke vom offiziellen Eröffnungstag:

Bei der Abfahrt in Dresden läuft das Wasser von den Fenstern. Ich denke schon, der Ausflug fällt ins Wasser. Aber ganz so heiß will ich es eigentlich auch nicht. Doch das Wetter ist uns wohlgesonnen. In Sebnitz angekommen, klart es schon wieder auf. Allerdings müssen wir feststellen, dass der Fahrplan sowohl für die Sonderfahrten mit Ferkeltaxe und V100-bespanntem Zug als auch für die Regelzug-Desiros nur ein frommer Wunsch ist. Also beginne ich mit einem Bahnhofsbild, was jedoch wegen dem großen Andrang eine Herausforderung ist.
Bild
Ferkeltaxe und Desiro treffen sich in Sebnitz

Zum symbolischen Preis von 1€ bzw 10 Kronen kann man eine Hin- und Rückfahrt mit den Sonderzügen machen. Nach fast einer halben Stunde Wartezeit fährt die Ferkeltaxe dann ab. Sie ist immerhin deutlich besser in Schuss als die rumänischen Regelzüge. Die Fahrt über die Grenze nach Dolni Poustevna dauert nicht einmal 3 Minuten - im Vergleich zu dem über 30-minütigen Fußmarsch eine erhebliche Verbesserung. Langsam steigt die Geschwindigkeit auf dem Display. 30 ... HUUUUP ... 35 ... Der Triebwagen ruckelt unangenehm. HUUUP HUUUP ... 40 ... HUUP ... 43 ... Besonders in an den unverschweißten Schienenstößen in den Kurven holpert der Zug unangenehm. ... 46 ... 47... HUUUUP ... 48 ... Tapfer kämpft sich die Ferkeltaxe vorwärts. HUUUP Die 50 km/h fühlen sich an wie 120, in den Kurven habe ich jetzt ernsthaft Angst, dass der Zug jeden Moment aus den Schienen springt. Während sich die Fuzzis in Sebnitz und Dolni Poustevna noch auf die Füße gestiegen sind, werden es allmählich weniger. Dennoch parken überall kreuz und quer Autos mit deutschem Kennzeichen und zahlreiche Fotografen verewigen die Fahrt der Ferkeltaxe.

An einem Unterwegsbahnhof sitzen 2 Einheimische am verfallenen Bahnhofsgebäude und trinken Bier. Die verfallenen Bahnhofsanlagen und die Einheimischen bilden einen merkwürdigen Kontrast zu den neuen deutschen Autos und den nervös herumspringenden Fuzzis.
Nach einer kurzen Fahrt erreichen wir die Endstation Mikulasovice dolni nadrazi, einen Bahnhof, der irgendwo im nirgendwo liegt.
Dort wartet der andere Zug auf die Rückfahrt.

Allmählich wird es etwas ruhiger und ganz auf tschechische Art geht es quer über die Gleise, um die beiden Züge zu verewigen.

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Dröhnend verlässt der mit einer Zug- und einer Schublok bespannte Zug den kleinen Bahnhof.

Bild

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Um dem größten Getümmel zu entkommen, entscheiden wir uns für eine kleine Wanderung zurück nach Dolni Poustevna. Vielleicht lässt sich unterwegs noch das eine oder andere Bild machen. Leider ist der Fahrplan völlig unbrauchbar, man kann sich nur an die Strecke stellen und warten, bis etwas kommt. Die eingleisige Strecke ist nicht für so viel Verkehr ausgelegt.

Nach einer kurzen Wanderung entdecke ich diesen BÜ. Während manche nur mit einem verrosteten Andreaskreuz gesichert sind, haben andere nagelneue Blinklichter bekommen. Ich positioniere mich und warte auf das Pfeifen, das den nächsten Zug ankündigt. Zwischenzeitlich kommt eine Gruppe Wanderer vorbei, die die Gleise überqueren wollen. Ein weißes Blinklicht blinkt ununterbrochen vor sich hin. Zunächst trauen sie sich nicht rüber. "Hmm, kommt da jetzt was?" "Na, wenn die da rumstehen, wird schon was kommen..." "Was heißt überhaupt Pozor vlak?" "Blinkt das da immer so?" Nach kurzem Beraten entscheiden sie sich dann doch, es über den BÜ zu wagen. Zug kommt zwar keiner aus dem Wald herausgeschossen, aber eine Betonplatte gibt plötzlich nach und bringt eine ins Wanken. Jaja, immer diese gefährlichen tschechischen BÜ. Irgendwann nähert sich dann das Pfeifen und kündigt einen Zug an, auch der BÜ blinkt jetzt rot und klingelt.
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Ein Stückchen weiter bietet sich die nächste Gelegenheit für ein Foto. Ein Desiro ist schon längst überfällig. Zunächst warten nur 2 einsame Fotografen neben einer verfallenen Fabrikanlage auf den verspäteten Desiro, nach einiger Zeit kommt dann ein Auto mit deutschem Kennzeichen auf einer kleinen Straße angefahren, wird langsamer und noch langsamer und bleibt dann einige Meter weiter am Straßenrand stehen. Der Fotograf geht ein paar Schritte nach rechts und nach links, vor und zurück. "Mhm, das hilft alles nichts, eine Stütze ist immer abgeschnitten..." Obwohl auf einer Breite von mindestens 20 m kein Hindernis im Weg ist, kämpft er sich durch das hüfthohe Gras und bricht von einem Baum einen Ast ab, der im Bild war. Schließlich gesellt sich noch ein weiterer Fotograf dazu, dann kommt mit über +30 der lang ersehnte Desiro, 4 Kameras klicken.
Bild
Langsam wird es Zeit für ein Mittagessen und wir machen uns auf den Weg nach Dolni Poustevna. Der unzufriedene Fotograf hat noch eine Frau als Beifahrerin, die eine Landkarte auf dem Schoß ausgebreitet hat. Auch ich befrage meine Karte, um den Rückweg zu finden. Wir passieren ein Haus, im Garten kläfft uns ein Hund aus Leibeskräften an. Ich erkläre ihm, dass wir nur auf Desirojagd sind und ihm nichts Böses wollen. Das scheint ihn zufriedenzustellen, er beruhigt sich und zieht ab. Auf der halbstündigen Wanderung begegnet uns niemand.

Nach einer Stärkung fotografiert sich es umso besser, jetzt zeigt sich auch die Sonne. Die Ferkeltaxe verlässt den Bahnhof von Dolni Poustevna auf dem 900m weiten Weg nach Sebnitz.
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Mit reichlich Verspätung schaut auch eine Doppeltraktion Desiros vorbei. Der Bahnsteig ist aber nicht lang genug, wie mir bereits eine Woche zuvor aufgefallen war...
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...was aber in Tschechien kein ernstes Problem darstellt. Dann steigt man eben ins Gleisbett aus.
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Die Ferkeltaxe nahe dem Grenzübergang.
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Danke für die Eindrücke! Pozor heißt übrigens so viel wie Achtung, Vlak heißt Zug ;)
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Beitrag von Entenfang »

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Die beiden historischen Züge begegnen sich in Dolni Poustevna. Leider hat der Bahnhof nur 1 durchgehendes Gleis, sodass die Ferkeltaxe zu einer Pause gezwungen wurde.

Bild
Zeit, wieder nach Deutschland zurückzukehren. Die fehlerhafte ZZA steht beispielhaft für den chaotischen Betriebsablauf an diesem Tag. Die Rückfahrt wird über Bad Schandau gehen, dort haben wir 37 Minuten Umsteigezeit. Zum Glück, bei diesem Durcheinander. Der DB-Navigator verkündet +29 für unsere RB. Also noch genug Zeit für einen Nachschuss auf 105 012, die den Zug nach Löbau schieben wird.
Bild

Wir machen es uns im Bahnhofsgebäude gemütlich. Dann kommt plötzlich eine Doppeltraktion Desiros angerollt. Nanu, was ist den jetzt los? Ein kurzer Sprint durch die Unterführung. Der DB-Navigator verkündet unverändert +29, der DSA +25, die RB ist aber der Meinung, mit +15 abfahren zu wollen. Gerade nochmal gutgegangen. Es ist einiges los im Zug. Eine Woche zuvor waren außer mir in Bad Schandau abgesehen vom Tf und der Zub noch ein weiterer Fahrgast im Zug.

Bild
In Bad Schandau fährt nach einiger Zeit der Gegenzug pünktlich ein. Die Gleisänderung sorgt noch für Verwirrung, denn die S-Bahn nach Dresden fährt jetzt von Gleis 4 ab und man muss durch die Unterführung.

Hoffentlich wird sich die Verbindung nicht nur zur Eröffnungsfeier so großer Beliebtheit erfreuen. Dann muss man sich über die Einstellung sicher keine Gedanken mehr machen.
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