Geld sparen -> Europaarmee

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JNK
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Beitrag von JNK »

Autobahn @ 25 May 2010, 21:52 hat geschrieben: Nun ja, soziale Kompetenz, Teamarbeit, Telefondienst, Handwerkliches und Küchenhygiene lernt man auch bei der Bundeswehr :D Der Umgang mit Gästen beschränkt sich auf Kammeraden aus anderen Garnisonen, nur Kinder gibt es das eher selten. Oder doch nicht? In meinem Standort gab es einen Kindergarten für die Garnison. Der eine oder andere Soldat hatte schon damit zu tun.
Es muss ja nicht jeder die gleichen Erfahrung machen. Aber es geht darum soziale Lebenserfahrung zu gewinnen.
Wenn Du sinnvolle Aufgaben dafür definierst, die auch bis zum Letzten ausgeschöpft werden, werde ich Dir nicht widersprechen. Die Realität sieht doch (siehe Beiträge oben) darin aus, dass man so wenig wie möglich leistet.
So wenig wie möglich leisten war mir in der Hochsaison nicht möglich, im Winter schon. Die Frage wäre, wie definiert man "sinnvoll" und was meinst du mit "bis zum letzten".
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Beitrag von 146225 »

sonne @ 25 May 2010, 00:44 hat geschrieben: Eine Armee welchen Zweck hat die noch ?? Europa ist von Freunden umgeben, der kalte krieg ist vorbei, - wenn man mal von den Auslandseinsätzen absieht, die man kritisch hinterfragen sollte; brauchen wir doch eigentlich keine hochgerüstete Armee.
Paranoia ist zwar nicht unbedingt eine erstrebenswerte Eigenschaft, aber eine gewisse Vorsicht schadet sicherlich auch nicht. Wir sind von Freunden - oder zumindest uns offen gegenüberstehenden Völkern umgeben, aber das heißt nun mal leider Gottes noch nicht, daß wir die Gefahr eines europäischen Krieges bis auf alle Ewigkeit als gebannt betrachten können oder dürfen. Niemand kann Stillstand garantieren. So arg lange ist das noch gar nicht her, da wurden mitten in Europas Südosten gegenseitig Menschen abgeschlachtet, auf der Basis von Argumenten und einer ... rassistischen Ideologie, nennen wir es so, welche uns abscheulich vorkommt. Deswegen sind die Toten dieser Kriege aber nicht weniger real.

In diesem Sinne ist wohl weitere enge Zusammenarbeit in der NATO das richtige Mittel, denn der Grundsatz: "Leg' Dich nicht mit mir an. Du legst Dich sonst auch mit all meinen Kumpels an !" funktioniert letztendlich in der Weltpolitik ähnlich gut wie auf dem Schulhof. Das dürfte zumindest das Mittel sein, einen Krieg auf der Ebene der Nationalstaaten möglichst zu verhindern. Und wer von euch mag heute dafür garantieren, daß die aufstrebenden Großmächte Asiens niemals imperiale Ambitionen hegen werden ? Wieviele Chancen haben wir als Europäer in einem solchen Konflikt, wenn wir nicht zusammenhalten ? In diesem Sinne ist übrigens eine andauernde Zusammenarbeit mit Rußland nicht nur geboten, sondern absolute Notwendigkeit !

Schwieriger wird da schon die Beantwortung nicht oder nur indirekt nationalstaatlicher kriegerischer Aktionen, gemeinhin auch mit dem Etikett des Terrorismus behaftet. Wen belangen ? Wie mit der Tatsache umgehen, daß derartige Feiglinge sich grundsätzlich hinter Unschuldigen verstecken ? Das sie gemeinhin eine Ethik haben, die sämtliche völkerrechtlichen Grundregeln außer Kraft setzt ? Wie begegnet man wahl- und sinnlosen Attentaten auf die Zivilbevölkerung richtig ? Auch hier scheint gemeinsame Zusammenarbeit der Europäer angebracht, denn in den Augen verblendeter Fanatiker sind wir nicht unbedingt Spanier, Dänen, Polen, Deutsche oder Slowenen: Wir sind Ziele, die den Tod verdient haben, wegen was auch immer. Ob nun (vorgeblich) religiös oder anderweitig motiviert.

Auf dieser Ebene sei auch noch ein Wort zu den Auslandseinsätzen der Bundeswehr / Bundesmarine: Solange unsere demokratisch gewählten Volksvertreter diese mehrheitlich für notwendig halten und im mehrheitlichen Bewußtsein des deutschen Volkes keine massive politische Willensbildung dagegen stattfindet, werden diese weiter erfolgen. Allerdings ist es meine persönliche Meinung, daß eine Bundeswehr/ -marine, welche so etwas leistet, auch die beste mögliche Ausrüstung verdient. Wenn der Deutsche Bundestag Soldaten in Krisengebiete entsendet, kann er nicht auf der anderen Seite quasi "blind" diesen Soldaten das notwendige Handwerkszeug verweigern. Wir sind es denjenigen, welche diesen Dienst auf sich nehmen, schuldig, ausreichende Unterstützung zu gewähren.
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Beitrag von DumbShitAward »

Oliver-BergamLaim @ 25 May 2010, 16:41 hat geschrieben: Das trifft aber auch nicht bei weitem auf jeden Zivi zu. Bei mir und allen meinen Freunden fiel schonmal die Miete weg, da wir alle wohnortnahe Stellen hatten. Essensgeld habe ich auch einen spürbar niedrigeren Satz bekommen, da Mittagessen von der Dienststelle gestellt wurde.

Allgemein macht der Zivildienst nicht (mehr) viel Sinn, jetzt da er auf 6 Monate verkürzt wird/werden soll. Davon geht ja auch noch Urlaub und das verpflichtende Einführungsseminar an der Zivildienstschule (in Geretsried übrigens mit hervorragender Küche) ab. Zudem ist es - wenn nicht immer, dann zumindest meistens - so, dass Zivistellen solche sind, die zur Grundversorgung der Dienststellen nicht unbedingt notwendig sind, sondern vielmehr ergänzende Tätigkeiten bieten (beispielsweise im Altenwohnheim - vorlesen, Begleitung bei Spaziergängen, etc.; oder in der Münchner Stadtbibliothek - Bücher vom Gasteig an Krankenhausbüchereien ausfahren).
Ich sagte ja, dass das ein Extrembeispiel war, ich hab als Zivi auch zu Hause gewohnt, Essen gabs zwar auf der Dienststelle keins, genausowenig wie Dienstkleidung (wenn man sich die Liste mit den Kleidungsstücken durchliest wirds einem spätestens bei der "Unterwäsche, Wolle, lang, grau" echt ungemütlich :D). Geretsried? Hervorragende Küche?! Also entweder die haben sich um 3000% verbessert oder wir haben unterschiedliche Auffassungen davon (könnte auch daran liegen, dass wir eigentlich jeden Tag bis 14h fürchterlich verkatert waren).

@ Autobahn

wenn ich mir so anschaue, was meine Freunde beim Bund gemacht haben, dann würde ich sagen, dass es inzwischen die Zivis sind, die sich deutlich mehr den Hintern aufreißen müssen. Klar haben wir alle versucht uns vor jeder möglichen Arbeit zu drücken, das tun die Wehrdienstleistenden aber ganz genauso. Mein Mitbewohner zu Studentenzeiten war z.B. KvD, die saßen den ganzen Tag in der Garage, haben Karten gespielt und sind drei oder vier Stunden am Tag irgendwo mit'm Auto rumgedüst, ein anderer war ne GeZi-Schlampe mit ner NATO-Pause die so lang war wie eine Mittagspause und wieder einer war als Adjutant mit seinem Vorgesetzten ständig irgendwo beim Essen.

Klar hatten wir als Zivis Tage, wo wir um 13h nach Hause gegangen sind, mit 40€ Trinkgeld in der Tasche (Weihnachten...), dafür gabs auch Tage wo man bis 15h keine Minute Zeit hatte auch nur eine Wurststemmel zu Essen (morgens im Berufsverkehr unter extremen Zeitdruck Medikamente ausfahren, dann zwei Leuten bei der Morgenpflege helfen um spätestens um 9.30 nen Rollifahrer aus dem Bett zu heben und dann vor 12h wo das Essen ausgefahren werden muss noch für drei Leute einzukaufen, staub zu saugen und ggf. noch die Böden zu wischen). Dazu kam noch einmal im Monat ein Wochenenddienst (damals noch ganzer Tag mit ein paar Stunden Zeit am Nachmittag) oder Spätdienst (Begin etwa 15h, Ende je nach Patientenlage zwischen 19 und 22h - etwa 20 Patienten, viele kleine Sachen aber ewige Fahrerei).
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von pippo946 »

DumbShitAward @ 26 May 2010, 11:11 hat geschrieben: ein anderer war ne GeZi-Schlampe mit ner NATO-Pause die so lang war wie eine Mittagspause
... diese Aussage verbitte ich mir mal. Im GeZi hat man am ehesten was zu tun, zumindest bei uns war das der arbeitsintensivste Job von allen w9ern. Natürlich hat man das außerhalb des GeZis nicht mitbekommen. War aber so! :D
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Beitrag von Bayernlover »

Zusammenfassend kann man aber mal feststellen, dass die Mischung aus unterirdischer Bezahlung der "Freiwilligen" gepaart mit der Unlust der "Zangsdienstler" ganz bestimmt kein Modell für die Zukunft darstellt. Die Verkürzung des Dienstes auf sechs Monate ist hierbei nur der erste Weg zur Besserung. Ich gehe mal davon aus, dass es in zehn Jahren keine Wehrpflicht mehr geben wird.
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

DumbShitAward @ 26 May 2010, 11:11 hat geschrieben: Spätdienst (Begin etwa 15h, Ende je nach Patientenlage zwischen 19 und 22h - etwa 20 Patienten, viele kleine Sachen aber ewige Fahrerei).
Das nennst du nen Spätdienst? Sowas könnt ich alle Tage arbeiten, das trifft von Arbeitszeit wie auch von der Tageslage her genau meine Vorstellungen von guter Arbeit. :)

Echter Spätdienst geht mindestens bis 1 Uhr nachts - oder (je nach Branche) auch mal bis es wieder hell wird.

Gruß Michi
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Beitrag von DumbShitAward »

Ja ich weiß, wurde halt bei uns so genannt... war hinsichtlich der Uhrzeit auch gar nicht so das Problem, es war eher die Art der Arbeit (viele kleine Aufgaben, extrem viel Fahrerei), was das so unpopulär gemacht hat.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von Bayernlover »

DumbShitAward @ 26 May 2010, 13:13 hat geschrieben: Ja ich weiß, wurde halt bei uns so genannt... war hinsichtlich der Uhrzeit auch gar nicht so das Problem, es war eher die Art der Arbeit (viele kleine Aufgaben, extrem viel Fahrerei), was das so unpopulär gemacht hat.
Bei mir gibt's nur von 8:00-16:20 Uhr - theoretisch :D

Achso, und natürlich auch nicht am WE ;)
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