Warum wird die BR 103 verschrottet?
Hallo,
mir stellt sich eine Frage bezüglich der BR 103. Warum ist diese schon fast vollständig aus dem Bestand der DB genommen und verschrottet worden? Denn so alt die die Baureihe doch auch im Vergleich zu anderen noch genutzten Baureihen nicht gewesen. Auch wenn man sie im IC-Betrieb nicht mehr hätte einsetzen wollen, hätte man doch sicher ein anderes Einsatzgebiet für die finden können (wurde sie für REs eingesetzt?).
Mir erschließt sich das radikale Vorgehen der DB nicht ganz.
LG
mir stellt sich eine Frage bezüglich der BR 103. Warum ist diese schon fast vollständig aus dem Bestand der DB genommen und verschrottet worden? Denn so alt die die Baureihe doch auch im Vergleich zu anderen noch genutzten Baureihen nicht gewesen. Auch wenn man sie im IC-Betrieb nicht mehr hätte einsetzen wollen, hätte man doch sicher ein anderes Einsatzgebiet für die finden können (wurde sie für REs eingesetzt?).
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Hallo Wilfer,
ich habe mal gehört, dass die BR 103 während ihren rund 30 Jahren Bestehens stark beansprucht wurde, jeden Tag mit langen ICs bei 200 km/h quer durch Deutschland auf Achse war. Dagegen war der Einsatz der BR 110 lange nicht so intensiv, da deren Zahl viel größer und Nutzungsrate nicht so groß, sprich es gab immer viele, die irgendwo herumstanden und es konnte täglich das Pferd gewechselt werden.
ich habe mal gehört, dass die BR 103 während ihren rund 30 Jahren Bestehens stark beansprucht wurde, jeden Tag mit langen ICs bei 200 km/h quer durch Deutschland auf Achse war. Dagegen war der Einsatz der BR 110 lange nicht so intensiv, da deren Zahl viel größer und Nutzungsrate nicht so groß, sprich es gab immer viele, die irgendwo herumstanden und es konnte täglich das Pferd gewechselt werden.
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Ein Einsatz im Nahverkehr ist schlicht nicht sinnvoll möglich ohne Wendezug- und Doppeltraktionssteuerung. Der Einbau wäre viel zu teuer, wenn man bedenkt, wie viele besser geeignete 110, 111, 143 man damals hatte, die zudem keine schweren 6-Achser sind.[DB] Fahrgast @ 31 May 2010, 10:25 hat geschrieben:Die Lok wird schlichtweg für den Fernverkehr nicht mehr gebraucht. Ein Einsatz im Nahverkehr ist durch ihre eher mäßige Beschleunigung ausgeschlossen.
Richtig, die 103er waren einfach runtergefahren ähnlich wie die Münchner 420er, die es etwa zur selben Zeit erwischt hat. Ganz nebenbei war der Bedarf an Loks im Fernverkehr geringer als die ICE-Flotte durch ICE3 und zahlreiche ICE-T gewachsen war. Somit reichten die neuen 101 und die 120 aus. Wenn man die 103er am Schluss gesehen hat, war klar warum sie ersetzt wurden. 30 Jahre lang täglich bis zu 2000 km mit seit 1979 nicht nur schnellen, sondern auch schweren Zügen, das merkt man der Maschine irgendwann an.ich habe mal gehört, dass die BR 103 während ihren rund 30 Jahren Bestehens stark beansprucht wurde, jeden Tag mit langen ICs bei 200 km/h quer durch Deutschland auf Achse war. Dagegen war der Einsatz der BR 110 lange nicht so intensiv, da deren Zahl viel größer und Nutzungsrate nicht so groß
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Die BR 103 ist seit 40 Jahren in Betrieb (Baujahr 1970-1974). Außerdem wurde sie vor schnellen Zügen lange eingesetzt. Da kann es schon mal sein, dass die Loks nicht mehr richtig funktionieren.
Ich glaube aber nicht, dass die gesamte Baureihe 103 verschrottet wird. Einige Loks davon kannst die sicherlich bald in Museen, bei Sonderfahrten usw. sehen.
Ich glaube aber nicht, dass die gesamte Baureihe 103 verschrottet wird. Einige Loks davon kannst die sicherlich bald in Museen, bei Sonderfahrten usw. sehen.
Es dauert noch etwas aber dann wird das größte Eisenbahn Portal online sein.
Dazu kommt, dass die 103er wesentlich anders belastet wurde als ursprünglich vorgesehen. Der Plan war, diese Loks vor leichten Zügen bis 200 km/h (z. B. einklassige ICs) sowie vor schwereren Zügen mit 160 km/h einzusetzen.
Nach der Einführung der zweiklassigen ICs, die wesentlich länger und schwerer waren, wurden allerdings auch diese mit Fahrzeugen der Baureihe 103 auf 200 km/h gebracht. Das brachte natürlich einen extremen Verschleiß.
Man muss es auch mal so sehen: Die 103er hat während der Internationalen Verkehrsausstellung in München zum ersten Mal planmäßige Züge mit 200 km/h gefördert - nicht zum ersten Mal in Deutschland, sondern meines Wissens weltweit. Daher waren einfach noch viel weniger technische Erfahrungen da, was die Dimensionierung solcher Fahrzeuge angeht. Zudem war die 103 bis zur Anschaffung der 120 die einzige Baureihe, die solche Geschwindigkeiten schaffte, und musste somit wohl oder übel alles fahren, was da war. Daher ist es nur verständlich, dass die Fahrzeuge nicht so ganz lange durchhielten.
103er im Nahverkehr ist, wie Rohrbacher schon meinte, nicht wirklich sinnvoll machbar. Dafür ist die Lok einfach nicht ausgerüstet.
Nach der Einführung der zweiklassigen ICs, die wesentlich länger und schwerer waren, wurden allerdings auch diese mit Fahrzeugen der Baureihe 103 auf 200 km/h gebracht. Das brachte natürlich einen extremen Verschleiß.
Man muss es auch mal so sehen: Die 103er hat während der Internationalen Verkehrsausstellung in München zum ersten Mal planmäßige Züge mit 200 km/h gefördert - nicht zum ersten Mal in Deutschland, sondern meines Wissens weltweit. Daher waren einfach noch viel weniger technische Erfahrungen da, was die Dimensionierung solcher Fahrzeuge angeht. Zudem war die 103 bis zur Anschaffung der 120 die einzige Baureihe, die solche Geschwindigkeiten schaffte, und musste somit wohl oder übel alles fahren, was da war. Daher ist es nur verständlich, dass die Fahrzeuge nicht so ganz lange durchhielten.
103er im Nahverkehr ist, wie Rohrbacher schon meinte, nicht wirklich sinnvoll machbar. Dafür ist die Lok einfach nicht ausgerüstet.
Was ich auch nicht ganz verstehe ist warum die 103 keine Wendezugsteuerung hatte, die 11x allerdings schon. Sind doch mehr oder weniger aus der selben Zeit?
Ansonsten immer wieder empfehlenswert!
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Und nicht nur mit Silberlingen, sondern zunächst mit den yl-Mitteleinstiegswagen. Dabei gab' es sogar Wendezüge mit Dampfloks der Baureihe 78 und 23. Steuerwagen im Nahverkehr gibt's schon länger, in England wohl schon seit ca. 1910. Dampfwendezüge gab's ab 1955 zwischen München und Geltendorf.Taschenschieber @ 31 May 2010, 12:54 hat geschrieben:Nein, die Hasenkästen gab es schon ab 1959.
http://www.dampfsound.de/78/ek78s206u.jpg
http://www.bundesbahnzeit.de/dso/Wendezug-...b18-023_034.jpg
http://www.bahnen-wuppertal.de/assets/imag...-HD-800-518.jpg
Man hat aber dennoch nur bestimmte Züge als Wendezug gefahren, da die meisten Wagen keine Steuerleitungen hatten und man auch noch keine festen Wagengarnituren hatte, sondern eh viel rangiert hat. Die Vorortzüge in München waren auch frühe Vertreter der Wendezüge, schon 1952 gab es auf der Strecke München-Dachau Wendezüge mit Loks der Baureihe E44 G (G = geschoben), alten dreiachsigen Abteilwagen und Steuerwagen. Im bekannten blauen "S-Bahn München" Buch vom Alba Verlag ist auf Seit 31 ein Bild. Darunter sieht man einen langen "grünen" Vortortwendezug von 1970 mit einer 141, vielen dreiachsigen Umbauwagen und am Schluss einem Steuerwagen vom Typ BDyl. Die Silberlinge waren bis zur Aufnahme des S-Bahnbetriebs noch selten und für Vorortzüge meistens noch zu schade, die liefen eher in Eilzügen oder als Verstärkung in D-Zügen. Deswegen gab's die erst später auf den Strecken nach Nannhofen und Tutzing.
Im Fernverkehr kam die Steuerwagen eh erst zum Ende der 103er Zeit auf.
Tja, es wurden nicht nur hochwertige Fernverkehrszüge gefahren sondern in den 1990ern auch im Nahverkehr, was aber die Lok (als Schnellzuglok entwickelt und gebaut) durch häufiges Anfahren und Abbremsen übermäßig beanspruchte.
Und die BR 103 war lt. Wikipedia in den 1990ern sogar vor Güterzügen zu finden!
http://de.wikipedia.org/wiki/DB-Baureihe_103
Was auch mit zu dem schlechten Zustand beitrug, war das Programm "DB90" - mit "Fahren auf Verschleiß", gestreckten Wartungsintervallen usw...
Bevor hier die Sonne aufgeht und über die privatisierte Bahn schimpft - "DB90" wurde zu Bundesbahnzeiten durchgezogen! http://de.wikipedia.org/wiki/DB_90
Und die BR 103 war lt. Wikipedia in den 1990ern sogar vor Güterzügen zu finden!
http://de.wikipedia.org/wiki/DB-Baureihe_103
Was auch mit zu dem schlechten Zustand beitrug, war das Programm "DB90" - mit "Fahren auf Verschleiß", gestreckten Wartungsintervallen usw...
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Die Güter- und Nahverkehrseinsätze waren allerdings meistens nur vereinzelte Füllleistungen, die sich aus den Umläufen eben ergeben haben.
Fiktives Beispiel: Eine 103 ist mit einem IC in Garmisch-Partenkirchen angekommen, der Zug bleibt bis zum nächsten Tag da, eine 110 fährt zurück nach München, die 103 soll aber schon vorher an den schnellen Postzug München - Hamburg. Weil grad noch ein Nahverkehrszug (mit der 110 gekommen) nach München zu befördern war, kommt die 103 eben vor den Nahverkehrszug nach München, damit sie rechtzeitig an den Postzug kommt. Schwupps war die 103 einmal am Tag auch im "Regio-Einsatz".
Für einen großflächigen Einsatz der 103 außerhalb des Fernverkehrs war sie bis Ende der 90er Jahre einfach nicht abkömmlich. Ende der 80er Jahre kamen zwar die 120er, aber auch die InterRegio. Erst als die 101er und die ICE-T kamen und nach den Eschede-Ersatzzügen und dem Expo-Verkehr wurden die 103er dann ab etwa 2002 langsam überflüssig. Manche sollen da aber dann schon fast von allein auseinandergefallen sein. Von Fahrschalterrädern waren teilweise wohl nur noch "Fahrschalterlenker" übrig, also nur noch die Speichen und einige Loks sind dauerhaft nur noch auf vier Motoren gelaufen, etc...
Fiktives Beispiel: Eine 103 ist mit einem IC in Garmisch-Partenkirchen angekommen, der Zug bleibt bis zum nächsten Tag da, eine 110 fährt zurück nach München, die 103 soll aber schon vorher an den schnellen Postzug München - Hamburg. Weil grad noch ein Nahverkehrszug (mit der 110 gekommen) nach München zu befördern war, kommt die 103 eben vor den Nahverkehrszug nach München, damit sie rechtzeitig an den Postzug kommt. Schwupps war die 103 einmal am Tag auch im "Regio-Einsatz".

Für einen großflächigen Einsatz der 103 außerhalb des Fernverkehrs war sie bis Ende der 90er Jahre einfach nicht abkömmlich. Ende der 80er Jahre kamen zwar die 120er, aber auch die InterRegio. Erst als die 101er und die ICE-T kamen und nach den Eschede-Ersatzzügen und dem Expo-Verkehr wurden die 103er dann ab etwa 2002 langsam überflüssig. Manche sollen da aber dann schon fast von allein auseinandergefallen sein. Von Fahrschalterrädern waren teilweise wohl nur noch "Fahrschalterlenker" übrig, also nur noch die Speichen und einige Loks sind dauerhaft nur noch auf vier Motoren gelaufen, etc...
Interessant ist, dass die Frage jetzt kommt - sind die 103er doch bis auf 4 Loks schon lange alle ausgemustert oder im Museum. Von den 3 betriebsfähigen gehören auch schon 2 zum DB Museum - auch wenn sie ab demnächst wieder Planzüge fahren.
Warum hatte die 103 keine Wendezugsteuerung? Ganz einfach: man traute sich erst in den 90er an geschobene Züge der Länge eiens IC bis 200km/h ran. Vorher galt WIMRE vmax 140 geschoben und 5 oder 6 Wagen maximal. Daher wurden nur Loks für den leichteren und einfacheren Nahverkehr mit Wendezugsteuerung ausgerüstet - sowie die 181, mit der diese so gut wie nie Verwendung fand.
Wie lang sind denn heutzutage die längsten geschobenen Züge?
Ach ja zum Verschleiss: Wie schon richtig beschrieben, waren die 103 Leistungsfresser. Die Loks haben in ihrer Lebenszeit mehr km gefahren, als doppelt so alte Einheitsloks es je schaffen werden. Und das geht auch bei bester Wartung an die Substanz. Ausgelegt waren sie für 6 Wagen bis bis 200 km/h (eber eher als Ausnahme so schnell), gefahren wurde eigentlich immer mit 12-14 Wagen.
Ach ja, in der Anfangszeit der Auslieferung benötigte man gar nicht so viele Loks. Da wurden sie auch vermehrt im Güterverkehr eingesetzt.
Luchs.
Warum hatte die 103 keine Wendezugsteuerung? Ganz einfach: man traute sich erst in den 90er an geschobene Züge der Länge eiens IC bis 200km/h ran. Vorher galt WIMRE vmax 140 geschoben und 5 oder 6 Wagen maximal. Daher wurden nur Loks für den leichteren und einfacheren Nahverkehr mit Wendezugsteuerung ausgerüstet - sowie die 181, mit der diese so gut wie nie Verwendung fand.
Wie lang sind denn heutzutage die längsten geschobenen Züge?
Ach ja zum Verschleiss: Wie schon richtig beschrieben, waren die 103 Leistungsfresser. Die Loks haben in ihrer Lebenszeit mehr km gefahren, als doppelt so alte Einheitsloks es je schaffen werden. Und das geht auch bei bester Wartung an die Substanz. Ausgelegt waren sie für 6 Wagen bis bis 200 km/h (eber eher als Ausnahme so schnell), gefahren wurde eigentlich immer mit 12-14 Wagen.
Ach ja, in der Anfangszeit der Auslieferung benötigte man gar nicht so viele Loks. Da wurden sie auch vermehrt im Güterverkehr eingesetzt.
Luchs.
Stimmt, man hatte ja auch Bammel den ICE2 als Halbzug mit dem Triebkopf am hinteren Ende schneller als 200km/h zu fahren, er wurde sogar (Anfangs zumindest) als Vollzug so gekoppelt, dass die Steuerwagen sich in der Zugmitte befanden...Luchs @ 31 May 2010, 21:14 hat geschrieben:
Warum hatte die 103 keine Wendezugsteuerung? Ganz einfach: man traute sich erst in den 90er an geschobene Züge der Länge eiens IC bis 200km/h ran. Vorher galt WIMRE vmax 140 geschoben und 5 oder 6 Wagen maximal. Daher wurden nur Loks für den leichteren und einfacheren Nahverkehr mit Wendezugsteuerung ausgerüstet - sowie die 181, mit der diese so gut wie nie Verwendung fand.
Wie lang sind denn heutzutage die längsten geschobenen Züge?
Ach ja zum Verschleiss: Wie schon richtig beschrieben, waren die 103 Leistungsfresser. Die Loks haben in ihrer Lebenszeit mehr km gefahren, als doppelt so alte Einheitsloks es je schaffen werden. Und das geht auch bei bester Wartung an die Substanz. Ausgelegt waren sie für 6 Wagen bis bis 200 km/h (eber eher als Ausnahme so schnell), gefahren wurde eigentlich immer mit 12-14 Wagen.
Ach ja, in der Anfangszeit der Auslieferung benötigte man gar nicht so viele Loks. Da wurden sie auch vermehrt im Güterverkehr eingesetzt.
Luchs.
http://de.wikipedia.org/wiki/ICE_2
"In den ersten Betriebsjahren galten die Züge bei geschobener Fahrt (Steuerwagen in Fahrtrichtung vorne) als sehr seitenwindempfindlich. Die Höchstgeschwindigkeit war daher ab Anfang 1998 bei führendem Steuerwagen auf 200 km/h herabgesetzt, wobei die Züge auf Neubaustrecken üblicherweise in Doppeltraktion, mit den beiden Steuerwagen in der Mitte, verkehrten. Diese Beschränkung wurde im Jahr 1999 aufgehoben (andere Quelle: Mai 2000, für die Schnellfahrstrecke Hannover−Berlin). Lediglich an einzelnen Stellen mit hoher Seitenwindgefahr erfolgt bei geschobenen Zügen eine Herabsetzung der Höchstgeschwindigkeit. Dazu wurden an einigen deutschen Einsatzstrecken stationäre Seitenwindsensoren eingerichtet. Fährt der Zug mit Steuerwagen voraus auf LZB, ist eine spezielle Bremsart einzustellen, die abschnittsweise entsprechend niedrigere Höchstgeschwindigkeiten vorgibt."
Bitte auch dran denken, dass der ICE2 eine Vmax von 280Km/h hat...
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Was auch den Bundesrechnungshof mal dazu veranlasste, die Anzahl der beschafften Loks als viel zu viel zu brandmarken!Luchs @ 31 May 2010, 21:14 hat geschrieben:...
Ach ja, in der Anfangszeit der Auslieferung benötigte man gar nicht so viele Loks. Da wurden sie auch vermehrt im Güterverkehr eingesetzt.
Luchs.
Grüße Martin
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Das ist der Zeit geschuldet. Man darf nicht vergessen: Zur damaliger Zeit wurde sehr viel rangiert, es wurden zum Beispiel je nach Bedarf Wagen an- oder abgehängt, wo ein Steuerwagen eher hinderlich gewesen wäre. Auch nicht vergessen sollte man die Kurswagen - auch hier hat man es nicht mit festen Wagenverbänden zu tun, sondern hätte laufend den Steuerwagen abhängen müssen, um zwischen Steuerwagen und Restzug andere Wagen einzugruppieren, da dürfte es einfach wesentlich einfacher gewesen sein die Lok am Endbahnhof umzuhängen, ansonsten aber (beinahe) tun und lassen zu können was man will. Ein Wendezug war in diesem Zusammenhang eher hinderlich.c-a-b @ 31 May 2010, 12:38 hat geschrieben: Was ich auch nicht ganz verstehe ist warum die 103 keine Wendezugsteuerung hatte, die 11x allerdings schon. Sind doch mehr oder weniger aus der selben Zeit?
Mal als Zahlen: 1965 hatte der Hauptbahnhof München 1000 Zugfahrten am Tag, aber 5000 Rangierfahrten - nur um sich das mal so größenordnungsmäßig vorstellen zu können, wie es damals auf den Bahnhöfen zuging.
Sinnvoll waren die Steuerwagen bei kurzlaufenden Zügen, deren Zuglänge im Vergleich zu den Wendevorgängen nur selten verändert wurde, also in erster Linie im Vorortverkehr.
Dazu eben die Problem, das hier schon angesprochen wurde mit den Einschränkungen bei geschobenen Zügen - hier hat man sich lange einfach nicht getraut Züge mit Steuerwagen voraus in hohen Geschwindigkeiten und mit längeren Zügen laufen zu lassen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Laut Wikipedia vor allem wegen Zeit- und Personalaufwand beim Rangieren. Zudem dürfte es auch mit der zunehmenden Verwendung von Triebwagen zusammenhängen. Da kann man immerhin flügeln.c-a-b @ 1 Jun 2010, 11:39 hat geschrieben: Wäre für mich noch interessant zu wissen warum Kurswagen eigentlich ausser Mode kamen?
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Flügeln ist ja im Grunde auch nichts anderes wie bei den Kurswagen.Taschenschieber @ 1 Jun 2010, 12:51 hat geschrieben: Laut Wikipedia vor allem wegen Zeit- und Personalaufwand beim Rangieren. Zudem dürfte es auch mit der zunehmenden Verwendung von Triebwagen zusammenhängen. Da kann man immerhin flügeln.
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Mit dem Unterschied, dass hier die "Kurswagen" selbst fahren können.
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www.tramgeschichten.de
Signaturen können bis zu 50 Zeichen lang sein und
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Ja. Aber das ist dem Reisenden wurscht. Früher hatte der lokbespannte Zug nach Hamburg Kurswagen nach Bremen dabei. Heute hat der ICE nach Hamburg einen Zugteil nach Bremen dabei. Läuft für den Kunden ungefähr auf's selbe raus, auch wenn die technische Lösung anders ist und andere Vor- und Nachteile hat. Früher sind nach Tegernsee Kurswagen der Tegernseebahn mitgelaufen, heute ist es ein Zugteil im BOB-Zug.Daniel Schuhmann @ 1 Jun 2010, 14:00 hat geschrieben: Mit dem Unterschied, dass hier die "Kurswagen" selbst fahren können.
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Offtopic: Vorsicht bei Eisenbahnthemen bei Wikipedia, da steht teilweise dermaßen viel Blödsinn drin, dass man da wirklich aufpassen muss.Taschenschieber @ 1 Jun 2010, 12:51 hat geschrieben: Laut Wikipedia
Hier dürfte Wikipedia dann aber doch recht habenvor allem wegen Zeit- und Personalaufwand beim Rangieren.

Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
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Ich weiß, deshalb lasse ich die graue Masse zwischen den Ohren ja auch arbeiten und schreibe hin, woher ich meine Infos habeBoris Merath @ 1 Jun 2010, 14:47 hat geschrieben: Offtopic: Vorsicht bei Eisenbahnthemen bei Wikipedia, da steht teilweise dermaßen viel Blödsinn drin, dass man da wirklich aufpassen muss.
