Neue Züge und Stationen in Moskau
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Ich finds vor allem krass, dass man diese "pompöse" Bauweise immer noch durchzieht - kostet ja auch alles Geld. Aber das ist in Diktaturen ja immer im Überfluss vorhanden :ph34r:stuartgray @ 24 Jun 2010, 21:42 hat geschrieben: Die neuen Stationen sehen ja wirklich sehr gut aus. Die Kombination aus altem traditionellen und modernem ist dort sehr gut gelungen
Nichtsdestotrotz finde ich die Stationen sehr gut gelungen. Sieht schon schöner aus als Rotkreuzplatz

Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Ups, ich vergaß, Russland ist ja eine VorzeigedemokratieRussischer Spion @ 24 Jun 2010, 22:03 hat geschrieben: Wo lebe ich eigentlich :unsure: ... Danke, du hast mir die Augen geoeffnet! Jetzt muss ich schnell schlaffen gehen, sonst werde ich vom boesen KGB verhaftet :ph34r: .

Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Keine Diktatur vielleicht, sicherlich aber keine Demokratie in vollem Ausmaß.Russischer Spion @ 24 Jun 2010, 22:03 hat geschrieben: Wo lebe ich eigentlich :unsure: ... Danke, du hast mir die Augen geoeffnet! Jetzt muss ich schnell schlaffen gehen, sonst werde ich vom boesen KGB verhaftet :ph34r: .
Geld ist allerdings mitnichten immer in DIktaturen vorhanden, man sehe mal nach Afrika oder Nordkorea.
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Ich bin zwar kein russischer Spion, aber bitte:Cmbln @ 25 Jun 2010, 01:41 hat geschrieben:Hast Du vielleicht einen aktuellen Linienplan? War Ende der 1980er Jahre mal mit meinen Eltern in Moskau und kann mich noch gut an die Metro erinnern... vielleicht finde ich ja den Bahnhof, an dem wir gewohnt haben!? :rolleyes:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm...osmetro2010.png
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Die Notrufsäule sieht wie eine Deutsche aus...aber in Russland funktionieren die vielleicht sogar :rolleyes:Russischer Spion @ 24 Jun 2010, 21:24 hat geschrieben: BILD-2
[img]http://img91.imageshack.us/img91/6929/u ... 873071.jpg[/img]Top 3 der Verspätungsgründe (2008)
1.) Verzögerungen im Betriebsablauf
2.) Warten auf Anschlussfahrgäste
3.) Bauarbeiten an der Strecke
1.) Verzögerungen im Betriebsablauf
2.) Warten auf Anschlussfahrgäste
3.) Bauarbeiten an der Strecke
Könnte am Hersteller liegen.Mittelrheinbahn @ 25 Jun 2010, 20:53 hat geschrieben:Die Notrufsäule sieht wie eine Deutsche aus...
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Die Leute wählen so wies ihnen passt und fertig.... Im superdemokratischen Westen scheint man dies anscheinend schwer zu begreifen...Flo_K @ 24 Jun 2010, 22:11 hat geschrieben: Keine Diktatur vielleicht, sicherlich aber keine Demokratie in vollem Ausmaß.
Geld ist allerdings mitnichten immer in DIktaturen vorhanden, man sehe mal nach Afrika oder Nordkorea.
Ja. Ihr mit eurer tollen Demokratie. Ich ziehe es aber trotzdem vor, in einem Land zu leben, wo Parlamentarier nicht nach Belieben für ferngebliebene Abgeordnete mit abstimmen - so vor einiger Zeit deutlich passiert und laut Spiegel auch öfters praktiziert. Und niedergeknüppelte Demos sind hier auch etwas seltener...Moskau @ 26 Jun 2010, 03:34 hat geschrieben: Die Leute wählen so wies ihnen passt und fertig.... Im superdemokratischen Westen scheint man dies anscheinend schwer zu begreifen...
Lol. Die Reaktion zeigt immerhin, dass es nicht wirklich Sinn hat mit Dir unter Zuhilfenahme von Argumenten zu diskutieren, da ein solch festgefügtes Weltbild wohl kaum durch einen Diskurs auch nur irgendwie einer Argumentation zugänglich sein dürfte. Aber das ist ja OT, insofern war das mein letzte Beitrag zu der SacheMoskau @ 26 Jun 2010, 03:34 hat geschrieben:Die Leute wählen so wies ihnen passt und fertig.... Im superdemokratischen Westen scheint man dies anscheinend schwer zu begreifen...Flo_K @ 24 Jun 2010, 22:11 hat geschrieben: Keine Diktatur vielleicht, sicherlich aber keine Demokratie in vollem Ausmaß.
Geld ist allerdings mitnichten immer in DIktaturen vorhanden, man sehe mal nach Afrika oder Nordkorea.

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Demokratie ist eine Erfindung der Bourgeoisie, um die Arbeiterklasse ruhig zu stellen. Die ursprünglichen antiken Demokratien beruhten sogar auf der Ausbeutung einer Sklavenkaste, damit die privillegierten Bürger mit Besitztum (die Kapitalisten) sich in Ruhe ihren Geschäften widmen konnten. Heute macht man es geschickter und gaukelt der Arbeiterklasse vor, sie wären an der Macht beteiligt. Aber wenn Wahlen etwas ändern könnten, wären sie verboten.
Die echte Demokratie, also Volksherrschaft setzt eine Abschaffung des Großkapitals in privater Hand vorraus. Denn im Kapitalismus liegt die Macht beim Kapital und denen, die darüber verfügen, nicht beim Volk. Die derzeitige Situation bestätigt dies: Die Regierungen geben offen ihre Machtlosigkeit gegenüber dem Kapital zu und sind unfähig, dieses zu kontrollieren. Im Zweifelsfall werden Steuersenkungen für die Kapitalisten noch mit Sprüchen wie "Das Kapital ist ein scheues Reh" begründet. Schön wärs. Das Kapital ist eher eine Dampfwalze. Daher unterscheiden sich das derzeitige russische und deutsche System dadurch, wie sehr sich der Kapitalismus jeweils eine demokratische Maske aufsetzt.
Im Zweifelsfall sind auch die Medien im Kapitalismus systemtragend, reden also dem Arbeiter ein, dass er völlig überzogene Löhne erhält und viel zu wenig arbeitet, auch wenn das entsprechende Land gerade Exportweltmeister ist. Oder es wird jahrelang über traumhafte Wachstumsraten in Griechenland und Spanien gejubelt und kritisiert, dass hier in Deutschland so etwas dank gieriger Arbeiterklasse und Gewerkschaften nicht mehr zu erreichen ist. Im Zweifelsfall werden in den Zeitungen (wie gerade in der Süddeutschen Zeitung) völlig falsche Grafiken veröffentlicht, nach denen die Durchschnittslöhne in Deutschland rund doppelt so hoch wären wie in Frankreich, bei geringerer Arbeitszeit. Dass man da einerseits Brutto- und Nettowerte (bewusst?) miteinander vermengt und im Falle Deutschlands die Teilzeitstellen und Vollzeitstellen vermixt, ist nur typisch für die Tendenz der Medien hier. Da gibt man sich in Russland erst gar nicht den Anschein des kritischen Journalismus, das ist dann ehrlicher.
Und ob ein Land, dessen Bundeskanzler sich nach Ende seiner Amtszeit vom staatlichen Gaskonzern einen anderen Landes kaufen lässt, so vorbildlich ist? Und das war dann noch ein sozialdemokratischer Bundekanzler, was es noch absurder macht bzw. nur klar zeigt, wie das System funktioniert.
Die echte Demokratie, also Volksherrschaft setzt eine Abschaffung des Großkapitals in privater Hand vorraus. Denn im Kapitalismus liegt die Macht beim Kapital und denen, die darüber verfügen, nicht beim Volk. Die derzeitige Situation bestätigt dies: Die Regierungen geben offen ihre Machtlosigkeit gegenüber dem Kapital zu und sind unfähig, dieses zu kontrollieren. Im Zweifelsfall werden Steuersenkungen für die Kapitalisten noch mit Sprüchen wie "Das Kapital ist ein scheues Reh" begründet. Schön wärs. Das Kapital ist eher eine Dampfwalze. Daher unterscheiden sich das derzeitige russische und deutsche System dadurch, wie sehr sich der Kapitalismus jeweils eine demokratische Maske aufsetzt.
Im Zweifelsfall sind auch die Medien im Kapitalismus systemtragend, reden also dem Arbeiter ein, dass er völlig überzogene Löhne erhält und viel zu wenig arbeitet, auch wenn das entsprechende Land gerade Exportweltmeister ist. Oder es wird jahrelang über traumhafte Wachstumsraten in Griechenland und Spanien gejubelt und kritisiert, dass hier in Deutschland so etwas dank gieriger Arbeiterklasse und Gewerkschaften nicht mehr zu erreichen ist. Im Zweifelsfall werden in den Zeitungen (wie gerade in der Süddeutschen Zeitung) völlig falsche Grafiken veröffentlicht, nach denen die Durchschnittslöhne in Deutschland rund doppelt so hoch wären wie in Frankreich, bei geringerer Arbeitszeit. Dass man da einerseits Brutto- und Nettowerte (bewusst?) miteinander vermengt und im Falle Deutschlands die Teilzeitstellen und Vollzeitstellen vermixt, ist nur typisch für die Tendenz der Medien hier. Da gibt man sich in Russland erst gar nicht den Anschein des kritischen Journalismus, das ist dann ehrlicher.
Und ob ein Land, dessen Bundeskanzler sich nach Ende seiner Amtszeit vom staatlichen Gaskonzern einen anderen Landes kaufen lässt, so vorbildlich ist? Und das war dann noch ein sozialdemokratischer Bundekanzler, was es noch absurder macht bzw. nur klar zeigt, wie das System funktioniert.
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Notwendig nicht, macht aber Spaß.Iarn @ 26 Jun 2010, 19:12 hat geschrieben: Ist es eigentlich notwendig, jeden Themanpfad zu Bahnen in Russland mit recht fragwürdigen politischen Thesen vollzumüllen?
Aber noch was zum eigentlichen Thema: Ich finde es klasse, wenn noch Geld in ansehnliche Infrastruktur investiert wird.
Schließlich konkurriert der Nahverkehr mit dem privaten Pkw. Wer als Alternative auch in einen Golf, Audi oder BWM einsteigen könnte, wird uninspirierte, versiffte U-Bahn-Stationen meiden. Erst recht, wenn es dort nicht ausreichend Rolltreppen gibt oder aus Kostengründen die Abfallbehälter aus den Zügen entfernt wurden.
Auch Trambahnen und Busse ohne Klimaanlage sind heute nicht mehr konkurrenzfähig und erfodern schon die Leidensfähigkeit von Pufferküssern, um sich als Führerscheinbesitzer so etwas freiwillig anzutun. Das gleiche gilt auch für einen 20-Minuten-Takt und ähnliche Scherze im Großstadtverkehr. Da kann man gleich einen Zettel neben den Fahrplan hängen: Bus verkehrt nur aus Verlegenheit um den Nahverkehrsplan zu erfüllen.
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Die Diskussion über Demokratie hat zwar wirklich nicht mit dem Thread zu tun und man könnte sie daher auch auslagern. Aber die Ausführungen von TravellerMunich sind kein "Vollmüllen". Man kann gerne anderer Meinung sein (auch wenn es schwer fallen dürfte, sie zu belegen), aber das Thema insgesamt ist doch sehr wesentlich. Und letztlich werden die Entscheidungen im ÖV in diesem System getroffen. Da fällt es auf, dass noch immer sehr viele Projekte gebaut bzw. in Angriff genommen werden, bei denen möglichst viele Erdmassen bewegt werden und entsprechend der Wirtschaft zugute kommen, während sparsame Lösungen mit hohem Nutzen mit sehr fragwürdigen Argumenten verhindert werden. Ein Klassiker: die S2 nach Markt Schwaben könnte mit leichten Ausbauten (kreuzungsfreie Einfädelung, Signale) problemlos alle 10 Minuten fahren - aber nein, es muss die Strecke komplett 4-gleisig werden samt einen völlig unnützen, sogar schädlichen Schwenk zur Messe. Und dieser Ausbau liegt in weiterer Ferne denn je. Der Beweis, warum die einfache Lösung nicht gehen soll, steht noch immer aus, zumal die S2 in der HVZ morgens ja sogar alle 10 MIN. fährt (aber der Optik halber halt jeder zweite ohne Halt, denn sonst würde der Schwindel auffliegen). So warten wir halt noch 20 Jahre auf den Ausbau.
Zur Demokratie: immerhin gibt es doch ein kleines Land, das nicht ganz so handelt. Vielleicht liegt es daran, dass es in diesem Land nie eine echte Bourgeoisie gab...die Schweiz. Da werden vom Volk tatsächlich auch Sachen entschieden, die den Regierenden unangenehm sind, und überteuerte (Prestige)Projekte aller Art fliegen mit hohem Bogen raus, wenn man dem Volk den Nutzen nicht darstellen kann. Aber es ist eben ein kleines aufmümpfiges Bergvolk von Exilschwaben:-)
20-Minuten-Takt im Großstadtverkehr (zumindest tagsüber und im inneren Bereich) ist in der Tat keine Alternative, aber die Bereitschaft, einen dichteren Takt zu finanzieren, ist auch nicht da....
Zur Demokratie: immerhin gibt es doch ein kleines Land, das nicht ganz so handelt. Vielleicht liegt es daran, dass es in diesem Land nie eine echte Bourgeoisie gab...die Schweiz. Da werden vom Volk tatsächlich auch Sachen entschieden, die den Regierenden unangenehm sind, und überteuerte (Prestige)Projekte aller Art fliegen mit hohem Bogen raus, wenn man dem Volk den Nutzen nicht darstellen kann. Aber es ist eben ein kleines aufmümpfiges Bergvolk von Exilschwaben:-)
20-Minuten-Takt im Großstadtverkehr (zumindest tagsüber und im inneren Bereich) ist in der Tat keine Alternative, aber die Bereitschaft, einen dichteren Takt zu finanzieren, ist auch nicht da....
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Die Signale wurden bereits gebaut, und damit fährt die S2 auch alle 10 Minuten, wenn auch teils als Express und nur kurz.viafierretica @ 27 Jun 2010, 00:11 hat geschrieben: Ein Klassiker: die S2 nach Markt Schwaben könnte mit leichten Ausbauten (kreuzungsfreie Einfädelung, Signale) problemlos alle 10 Minuten fahren - aber nein, es muss die Strecke komplett 4-gleisig werden
Der Ausbau ist aber nicht nur wegen der S2 nötig, sondern wegen dem Ausbau der Strecke nach Mühldorf - und damit sind die zwei Gleise dann wirklich zu wenig.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Schau mal ins Berliner Parlament, da wird auch geschlossen nach Fraktionen abgestimmt und die Abgeordneten sitzen mit Ihren Laptops drin und schauen Youtube. Und um eins klar zu stellen, Deutschland ist und bleibt für mich das Land mit einer Lebensqualität, von der Russland leider noch sehr sehr weit entfernt ist, aber ich finde man sollte nur über die russische Politik urteilen, wenn man das Land und die Gegebenheiten kennt unter denen die ganzen Wahlen statt finden, und die erfährt man nicht aus der der Presse, sondern durch hinfahren und mit den Menschen reden.Taschenschieber @ 26 Jun 2010, 12:14 hat geschrieben: Ja. Ihr mit eurer tollen Demokratie. Ich ziehe es aber trotzdem vor, in einem Land zu leben, wo Parlamentarier nicht nach Belieben für ferngebliebene Abgeordnete mit abstimmen - so vor einiger Zeit deutlich passiert und laut Spiegel auch öfters praktiziert. Und niedergeknüppelte Demos sind hier auch etwas seltener...
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Nun, meine Aussagen waren sicher etwas überspitzt. Aber es macht auch Spaß, mal ein System aus einer anderen Blickrichtung zu betrachten.
Ein deutlich verbesserter Nahverkehr wäre gar nicht so teuer.
In München betrug das Bruttoinlandsprodukt 2008 immerhin 75,1 Milliarden Euro.
Der gesamte Stadthaushalt umfasst nur rund 4 Milliarden Euro.
Für den Nahverkehr hingegen wird von der Landeshauptstadt München so gut wie gar nichts ausgegeben. Selbst der U-Bahn-Bau, von dem nur ein kleiner Teil von der Stadt bezahlt wurde, ist in Kürze abgeschlossen.
Berlin zahlt den Verkehrsbetrieben über 200 Millionen Euro für den Betrieb als Zuschuss und leistet sich als arme Stadt u.a. einen durchgehenden Nachtverkehr bei der U-Bahn. In München wird der Betrieb der MVG komplett aus den Einnahmen finanziert - und transportiert damit 500 Mio. Fahrgäste (Berlin 900 Millionen).
Ausgerechnet im reichen München kann man den Reichtum nicht für die Allgemeinheit nutzbar machen. Kindergärten sind seit 30, 40 Jahren in barackenähnlichen Containern untergebracht, die städtischen Schulen haben einen eher schlechten Standard. Der Reichtum jedoch, der bleibt ausschließlich bei den Reichen. Zumal auch Konzerne wie BMW, Allianz, Siemens in den letzten Jahren teils leider keine Gewerbesteuer zahlen konnten...
Ein deutlich verbesserter Nahverkehr wäre gar nicht so teuer.
In München betrug das Bruttoinlandsprodukt 2008 immerhin 75,1 Milliarden Euro.
Der gesamte Stadthaushalt umfasst nur rund 4 Milliarden Euro.
Für den Nahverkehr hingegen wird von der Landeshauptstadt München so gut wie gar nichts ausgegeben. Selbst der U-Bahn-Bau, von dem nur ein kleiner Teil von der Stadt bezahlt wurde, ist in Kürze abgeschlossen.
Berlin zahlt den Verkehrsbetrieben über 200 Millionen Euro für den Betrieb als Zuschuss und leistet sich als arme Stadt u.a. einen durchgehenden Nachtverkehr bei der U-Bahn. In München wird der Betrieb der MVG komplett aus den Einnahmen finanziert - und transportiert damit 500 Mio. Fahrgäste (Berlin 900 Millionen).
Ausgerechnet im reichen München kann man den Reichtum nicht für die Allgemeinheit nutzbar machen. Kindergärten sind seit 30, 40 Jahren in barackenähnlichen Containern untergebracht, die städtischen Schulen haben einen eher schlechten Standard. Der Reichtum jedoch, der bleibt ausschließlich bei den Reichen. Zumal auch Konzerne wie BMW, Allianz, Siemens in den letzten Jahren teils leider keine Gewerbesteuer zahlen konnten...
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Wenn man keine Ahnung hat...Moskau @ 27 Jun 2010, 01:00 hat geschrieben: Schau mal ins Berliner Parlament, da wird auch geschlossen nach Fraktionen abgestimmt und die Abgeordneten sitzen mit Ihren Laptops drin und schauen Youtube.
Im "Berliner Parlament" aka "Bundestag" herrscht Laptopverbot. Letztens gab es eine Diskussion, ob das iPad ein Laptop wäre, da ein Abgeordneter eine Rede davon ablas. Daher auch die Information.
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In einem Punkt hat er recht: Die Leute können wählen, wen sie wollen. Das bedeutet aber nicht, dass ein solcher Staat sich automatisch Demokratie nennen darf. Zu den anerkannten Merkmalen einer Demokratie gehört auch das Vorhandensein unveräußerlicher Grundrechte, hier im speziellen Versammlungs- und Meinungsfreiheit. Wenn ich dann in der Tagesschau mal wieder diese paramilitärische Spezialpolizei in Tarnanzügen sehe, die irgendwelche Menschenrechtsdemonstraten davonschleppt, dann zweifle ich am Vorhandensein solcher Grundrechte. Daraus folgt: Nix Demokratie.
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Das trifft auf die bürgerliche Definition von Demokratie zu. Geht es aber um den Begriff einer Demokratie als "Volksherrschaft", so könnte man durchaus sagen, dass auch autoritäte Systeme den Willen des Volkes repräsentieren können. Auch die sozialistischen Staaten, allen voran der "deutsche demokratische", haben sich so betrachtet: Mit dem Sozialismus ist die Arbeiterklasse an der Macht. Abweichende Meinungen können daher per Definition nur Sabotage einer bürgerlichen Minderheit sein, die das System stürzen wollen.mtg @ 27 Jun 2010, 09:29 hat geschrieben: In einem Punkt hat er recht: Die Leute können wählen, wen sie wollen. Das bedeutet aber nicht, dass ein solcher Staat sich automatisch Demokratie nennen darf. Zu den anerkannten Merkmalen einer Demokratie gehört auch das Vorhandensein unveräußerlicher Grundrechte, hier im speziellen Versammlungs- und Meinungsfreiheit.
Und auch den meisten Russen ist es wahrscheinlich egal, ob Demos von einer kleinen Gruppe Menschenrechtler abgeräumt werden. Hauptsache: "A Ruh is!"
Ehrlich gesagt geht es mir auch oftmals auf den Keks, wenn auf dem Weg durch die Fußgängerzone ständig irgendwelche freikirchlichen Bekehrungsgruppen megafonverstärkt auf Seelenfang gehen und auf dem Marienplatz ein Häuflein von 10-15 Neokommunisten völlig naive Klassenkampfparolen auf Ihren "Montagsdemos" verbreitet und damit an einem lauschigen Abend den ganzen Platz beschallt.
Ganz zu schweigen von den Neonazi-Gruppen, bei denen einen auf dem Weg zum Stachus schon in der Neuhauser Straße Ehrbezeugungen für die November-1923-Putschisten entgegen gerufen werden (Ehre dem Angedenken von XY (hier wurden alle Namen der damals getöteten Nazis der Reihe nach aufgerufen). Der angeblich anwesende zuständige oberste Münchner Staatsanwalt hat dann in der Süddeutschen berichtet, er hätte nichts derartiges hören können... Nur die Gegendemonstranten waren gewitzt und haben jeweils in die nach jedem Namen folgende getragene Pause ein kräfiges "Arschloch" hinein gerufen.
Bin mir nicht sicher, ob ich solche Aufmärsche in der ehemaligen Hauptstadt der Bewegung von der Demonstrationsfreiheit gedeckt sehen möchte. Dafür sind zu viele Millionen gestorben... Man stelle sich mal vor, was los wäre, wenn auf einer Demo die Freigabe von Heroin oder Kinderpornos gefordert würde. Die Teilnehmer würden aber ganz zack-zack abgeräumt. Nur bei Nazi-Ideologie ist man da leider machtlos in unserer "wehrhaften" Demokratie.
Und zur Moskauer U-Bahn: Jeder Rubel, der dort für attraktive Stationen ausgegeben wird, ist ein Segen. Ansonsten würde das Geld sowieso nur für irgendwelchen Unfug verbraucht, aber von einer guten Infrastruktur profitieren noch Generationen.
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Unsinn. In Berlin nimmt ein Abgeordneter, der abwesend ist, einfach nicht teil - und jeder Abgeordnete hat die Möglichkeit, gegen seine Fraktion zu stimmen. Kommt bei strittigen Themen auch oft vor.Moskau @ 27 Jun 2010, 01:00 hat geschrieben: Schau mal ins Berliner Parlament, da wird auch geschlossen nach Fraktionen abgestimmt und die Abgeordneten sitzen mit Ihren Laptops drin und schauen Youtube.
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Da tust Du München aber unrecht. Die Stadt versucht so gut es geht solche Demonstrationen zu verbieten, das geht aber halt in vielen Fällen nicht, dazu sind die Leute, die die anmelden, zu geschickt.TravellerMunich @ 27 Jun 2010, 12:00 hat geschrieben: ne Pause ein kräfiges "Arschloch" hinein gerufen.
Bin mir nicht sicher, ob ich solche Aufmärsche in der ehemaligen Hauptstadt der Bewegung von der Demonstrationsfreiheit gedeckt sehen möchte. Dafür sind zu viele Millionen gestorben... Man stelle sich mal vor, was los wäre, wenn auf einer Demo die Freigabe von Heroin oder Kinderpornos gefordert würde. Die Teilnehmer würden aber ganz zack-zack abgeräumt. Nur bei Nazi-Ideologie ist man da leider machtlos in unserer "wehrhaften" Demokratie.
Dafür werden Gegendemonstranten in einer Weise geduldet, dass es EIGENTLICH schon hart an der Grenze ist - eigentlich müsste die Polizei dafür sorgen, dass die Nazis ungestört demonstrieren können, und von ungestört kann eigentlich keine Rede sein wenn man die Lautsprecheranlage vor lauter Gepfeife nimmer hört. Und doch, unsere Demokratie ist momentan ziemlich wehrhaft - schließlich sorgt sie mit demokratischen Mitteln dafür, dass Nazidemos in München den Beteiligten mit Garantie keinen Spaß machen - und das finde ich viel besser als ein schlichtes Verbot.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
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Die Nazis haben ihr Recht an demokratischen Freiheiten einfürallemal verwirkt.
Deutschland kann froh sein, dass man das Land im kalten Krieg noch auf beiden Seiten brauchte.
Es wäre zumindest verständlich gewesen nach all dem Unheil, wenn man das Land in kleine, rechtlose Agrarstaaten zerlegt hätte - auch angesichts dessen, was Deutschland im Falle eines Sieges mit den Besiegten gemacht hätte.
Noch leben Opfer der Nazis. Und es ist nicht zu vermitteln dass dort, wo schon einmal diese unheilvolle Bewegung ihr Haupt aufgerichtet hat, schon wieder Nazistiefel über den Asphalt dröhnen, die Opfer verhöhnt werden und Nazihelden öffentlich gefeiert werden.
Was diese Herrschaften dort veranstalten, ist nicht harmlos. Dafür mussten zu viele Menschen für deren Ideologie sterben.
Die Weimarer Repubik ist untergegangen, weil sie diesen Idioten zu viele Freiheiten eingeräumt hat. Und heute wissen wir ja sogar, wozu diese Bande fähig ist - und hätten erst recht die Verpflichtung, ihnen keine Plattform einzuräumen.
Übrigens: noch 1928 hatte die NSDAP nur rund 2% der Stimmen in Deutschland. Und diese Idioten meinen heute, sie könnten solch einen Aufstieg nochmal erleben...
Organisiert werden die Demos übrigens von verurteilten Straftätern - und die Polizei hat hier mehrfach Gegendemonstranten auf eine sehr rüde Weise verhaftet, darunter durchaus honorige Leute.
Deutschland kann froh sein, dass man das Land im kalten Krieg noch auf beiden Seiten brauchte.
Es wäre zumindest verständlich gewesen nach all dem Unheil, wenn man das Land in kleine, rechtlose Agrarstaaten zerlegt hätte - auch angesichts dessen, was Deutschland im Falle eines Sieges mit den Besiegten gemacht hätte.
Noch leben Opfer der Nazis. Und es ist nicht zu vermitteln dass dort, wo schon einmal diese unheilvolle Bewegung ihr Haupt aufgerichtet hat, schon wieder Nazistiefel über den Asphalt dröhnen, die Opfer verhöhnt werden und Nazihelden öffentlich gefeiert werden.
Was diese Herrschaften dort veranstalten, ist nicht harmlos. Dafür mussten zu viele Menschen für deren Ideologie sterben.
Die Weimarer Repubik ist untergegangen, weil sie diesen Idioten zu viele Freiheiten eingeräumt hat. Und heute wissen wir ja sogar, wozu diese Bande fähig ist - und hätten erst recht die Verpflichtung, ihnen keine Plattform einzuräumen.
Übrigens: noch 1928 hatte die NSDAP nur rund 2% der Stimmen in Deutschland. Und diese Idioten meinen heute, sie könnten solch einen Aufstieg nochmal erleben...
Organisiert werden die Demos übrigens von verurteilten Straftätern - und die Polizei hat hier mehrfach Gegendemonstranten auf eine sehr rüde Weise verhaftet, darunter durchaus honorige Leute.