50 bis 70 Grad im ICE

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

Bayernlover @ 14 Jul 2010, 22:58 hat geschrieben: Nein, aber es wird eben nicht nur auf dem Unsinn herumgehackt, sondern auf allem anderen auch.
Ähm, sorry, aber ohne Übertreibung - von Teef habe ich hier bisher nur Unsinn gesehen. Sachliche Diskussionsbeiträge gab es natürlich auch. Allerdings nur von anderen Usern.

Gruß,
Stephan
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Taschenschieber @ 14 Jul 2010, 23:01 hat geschrieben: Ähm, sorry, aber ohne Übertreibung - von Teef habe ich hier bisher nur Unsinn gesehen.
Siehst Du, und da unterscheiden sich eben die Forumsteilnehmer in ihrer Wahrnehmung untereinander ;)

Was nicht heißen soll, dass Teef hier wie ein Engel daherkommt.
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Bauerntrottel
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Beitrag von Bauerntrottel »

Man hätte so einen ICE nicht fahren lassen dürfen, habe gleiches letzte Woche im RE erlebt, - schon bedauerlich, wenn man an Personal und Kosten spart und die Kunden müssen das Ausbaden.... tja und ohne IR Züge - wo man wenigstens hätte lüften können, gibt es leider bei der Bahn keine alternative.
BRÜDER ZUR FREIHEIT ZUR SONNE !!!!

http://www.youtube.com/watch?v=sJ4ZKzO4YJA
DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Bauerntrottel @ 14 Jul 2010, 23:21 hat geschrieben: Man hätte so einen ICE nicht fahren lassen dürfen, habe gleiches letzte Woche im RE erlebt, - schon bedauerlich, wenn man an Personal und Kosten spart und die Kunden müssen das Ausbaden.... tja und ohne IR Züge - wo man wenigstens hätte lüften können, gibt es leider bei der Bahn keine alternative.
Ich glaub die Sonne geht auf...

Wieso ohne IR? Die fahren doch noch wunderbar rum, sind inzwischen halt weiß angestrichen und schimpfen sich Intercity!
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
Ilja
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Beitrag von Ilja »

Hi, bin neu hier und trage aus persönlichem Anlass mal zur Diskussion bei...
(Stellt euch vor es sei ein Leserbrief in der Bild oder eine Beschwerde im offiziellen Forum der Bahn)


Erstmal stand in der FAZ etwas, das besonders an "Taschenschieber" gerichtet ist:
"Ein Sprecher erklärte frech und uninformiert, es seien ja nur drei von vierzehnhundert Fernzügen betroffen gewesen. Man stelle sich vor, die Lufthansa würde so reden"
Man muss nicht gleich an 3 Abstürze täglich denken, aber drei Notlandungen von Lufthansa-Maschinen mit defekten Klimaanlagen und ohnmächtigen Passagieren in großer Zahl hätten Ermittlungen des LBA, Startverbot für alle Lufthansa-Maschinen bis zur Klärung der Ursache/Beseitigung des Problems und Startverbot für alle betroffenen Flugzeugtypen weltweit bis zur Klärung der Ursache/Beseitigung des Problems zur Folge. Da wären wir dann in Bereichen zwischen ca. 50 (A380) und 2.000 (B737) Flugzeugen die weltweit zur Wartung, oder bei größeren Problemen Tage oder Wochen am Boden bleiben müssten.

Jetzt kann jemand sagen die Klimaanlage ist beim Zug nicht so sicherheitsrelevant wie beim Flugzeug. Dem möchte ich nur entgegnen, dass der Zugführer beim Komplettausfall der Klimaanlage am meisten schwitzt, weil seine Scheiben nicht senkrecht stehen und er am meisten davon hat, also auch am meisten Sonneneinwirkung.
Im Straßenverkehr steigt bei Kopftemperaturen über 30° das Unfallrisiko um 20%, wie das im Zug aussieht weiß ich nicht. Immerhin hat das Cockpit Fenster (vielleicht sogar eine eigene Lüftung?), da fällt mir spontan wieder die Berichte über Zugführer ein, die bei voller Fahrt den Kopf in den kühlen Fahrtwind strecken (damals um das Einschlafen zu verhindern).


Beim Thema Straßenverkehr möchte ich nochmal auf Toyota und die Geschichte mit dem Gaspedal eingehen: 3,8 Millionen Autos in den USA werden umgerüstet, 1,8 Millionen in Europa. In den USA gab es zahlreiche Unfälle mit mehreren Toten, fast alle durch Bedienfehler, in Europa gab es keinen einzigen bekannten Unfall. Inklusive Verkaufseinbußen sind das Verluste von mindestens einer Milliarde Euro, die Werbekampagnen zur Imagerettung noch nicht eingerechnet. Man hat aber keine Wahl, weil ein einziger Toter durch Konstruktionsfehler, auch wenn sie nicht nachgewiesen werden können, zu noch größeren Verlusten führen würde.

Von Mercedes gab es 2004 einen Rückruf von 40.000 Wagen der S-Klasse wegen Ausfällen der Klimaanlage. Nicht etwa eine kleine Änderung bei einem regulären Wartungstermin, von dem der Kunde nichts mitbekommt, Nein, ein sofortiger, echter Rückruf in Zusammenarbeit mit dem KBA. Nicht unbedingt sicherheitsrelevant, aber Service und Komfort gehen beim Mercedes-Flaggschiff eben vor. Kosten? Ein paar Millionen Euro und als Folge kein Imageverlust, eher ein Imagegewinn.


Zurück zum Zug: Diese Vergleiche mit den Konkurrenten Auto und Flugzeug muss man sich gefallen lassen. Ich verstehe nicht, warum man nicht die 60 (oder wieviele?) ICE 2 stilllegt, bis das Problem gelöst ist. Oder öfter wartet. Oder für betroffene Züge Ersatz hat. Oder die betroffenen Züge mit Defekt einfach aus dem Fahrplan nimmt. Oder, als billigste Lösung, einen Notfallplan hat, der über Gutscheine hinausgeht. Die Bahn hat 2009 zwei Milliarden Euro Gewinn gemacht, sie könnte sämtliche Züge, einschließlich der Güterzüge, einen ganzen Monat nicht fahren lassen, und wäre am Jahresende immer noch im Plus.

Es wären 44 Menschen "beinahe gestorben", man hört von weiteren Ausfällen von Klimaanlagen, ist es von der Bahn zuviel verlangt bei solchen Problemen 6, 60 oder 600 Millionen Euro zur Lösung zu investieren? Oder das sowieso geplante ReDesign vorzuziehen oder zu modifizieren? Liegt ein echter Defekt vor kann man den Hersteller der Züge verklagen. Wenn man die Wartung der Züge ebenfalls dem Hersteller übergibt, gibt es damit keine Probleme mehr, bzw. man könnte Verluste ebenfalls einklagen. Schließlich könnte man versuchen eine Versicherung abzuschließen, die Zugausfälle wegen unvorhergesehener, technischer Probleme ersetzt.
Bei der momentanen Häufung von Defekten könnte das allerdings schwierig werden.


Meiner Meinung nach liegt das Verhalten der Bahn daran, dass 95% der Bahnkunden prinzipiell mit dem Zug fahren, komme was wolle. Auch wenn es auf dem Dach eines Viehwaggons wäre. Ob wegen der Kosten, der Zeit, der Umwelt oder tatsächlich dem Service und Komfort im ICE und IC, ich weiß es nicht. Aber ich bin mir sicher, auch wenn dieses Jahr zwei ICE entgleisen, 30 Kinder ohne Fahrkarte aus dem Zug geworfen werden und hunderte Menschen bei defekter Klimaanlage schwitzen, wer nicht persönlich betroffen ist fährt im nächsten Jahr immer noch Bahn. Und selbst die Betroffenen, wie z.B. die Fahrgäste des ICE „Wilhelm Conrad Röntgen“, fahren zum Großteil wahrscheinlich wieder Bahn, solang sie nicht gestorben sind...


Aktuell sieht es so aus, das man das Thema im Bundestag auf die Tagesordnung gesetzt hat, und die Bahn bei den nächsten Zuggenerationen (ab 2025?) über Verbesserungen nachdenkt. Welcher Art auch immer.
Dazu hätte ich dann auch ein paar Fragen zur Klimaanlage/Lüftung in ICE/Zügen ohne Fenster, die mir hier vielleicht jemand beantworten kann (bin da bei Zügen nicht so fit):

- Wie funktioniert die Luftzufuhr, wenn die Klimaanlage ausfällt? Wie kann es sein das diese Luftzufuhr ebenfalls ausfällt, bzw. nichts zur Abkühlung beiträgt? Eine Innentemperatur, die in dem Fall der Außentemperatur von 38° entspricht, und bewegte Luft, sollten doch durch Luftaustausch immer problemlos möglich sein und einfach über den Fahrtwind erreicht werden können? Gibt es keine Zuluft- und Abluftklappen oder sind die zu klein oder lassen die sich nicht manuell steuern bzw. zirkuliert die Luft nicht wenn die Klimaanlage ausfällt?
Ich denke auch an das aktuelle Beispiel in Schweden, da stand der Zug 6 Stunden ohne jegliche Luftzufuhr in der Sonne, und es war nicht so schlimm wie im ICE nach einer Stunde Fahrt. Es waren zwar nur 200 Menschen darin, aber um einen Raum mit Menschen auf über 40° aufzuheizen müssen das im ICE schon sehr sehr viele gewesen sein (ein paar hundert pro Wagen?)

- Wenn die Klimaanlage bei Überbelastung tatsächlich automatisch abschaltet, welche Schäden drohen da im Vergleich zum Leben der Passagiere und wäre es nicht sinnvoller wenn die einfach weiter läuft, bis sie den Geist aufgibt, oder nur auf "Stufe 2" läuft?

- Gibt es Züge mit Fenstern wie z.B. in klimatisierten Büros? Also mit abschließbaren Fenstern die nur der Hausmeister öffnen kann oder mit zentral gesteuerten Fenstern? In einem Artikel stand das sich die Fenster im ICE 3 nicht manuell öffnen lassen. Ich bin mir aber nicht sicher wie das zu verstehen ist, also ob man sie irgendwie anders öffnen kann.

- Gibt es Fernverkehrszüge mit Knöpfen für das Servicepersonal (wie im Flugzeug) oder Notfallknöpfen wie in der S-Bahn?

- Ist das Servicepersonal medizinisch ausgebildet und welche Gerätschaften sind an Bord eines ICE? Jede Grundschule muss heute über einen Sanitätsraum mit Liege verfügen, auch wenn sie keine Hundert Schüler hat, und nicht mit 300km/h fährt.

- Wo liegen die Probleme bei einem Nothalt auf freier Strecke oder in einem kleinen Bahnhof? Das die Reisenden ihren Anschluss verpassen oder die Evakuierung schwierig ist, wie schon erwähnt wurde, kann es im Notfall nicht allein sein. Ein Flugzeug dreht auch um oder macht eine Notlandung, wenn ein einzelner Passagier Panikattacken bekommt, bei mehreren ohnmächtigen Passagieren in jedem Fall. Jeder Punkt einer Bahnlinie sollte doch 15 Minuten nach Eingang des Notrufs mit Rettungswagen erreichbar sein, sofern es eine Straße gibt, aber da kann ja auch der Lokführer ein bisschen gucken, oder ist der nur noch Passagier wenn jemand die Notbremse zieht? In einsameren Gegenden mag das vielleicht auch mal eine halbe Stunde dauern, aber größere Suchen oder Zufahrtsprobleme schließe ich aus, bei dem guten Netz von Feldwegen das wir haben. Zur Not kann man auch ein Stück über die Wiese fahren.
Gut, ein Großeinsatz mit 100 Sanitätern ist in größeren Städten sicherlich einfacher, aber ist es bei akuten Fällen wie z.B. einem Herzinfarkt nicht besser wenn wenige Helfer schnell vor Ort sind, anstatt eine halbe oder ganze Stunde lang weiterzufahren und auf das Großaufgebot zu warten? Wie sehen da die Vorschriften für Zugführer und Zugbegleiter aus?
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Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Ilja @ 15 Jul 2010, 00:01 hat geschrieben: Hi, bin neu hier und trage aus persönlichem Anlass mal zur Diskussion bei...
Na dann, hallo und herzlich willkommen :)
eine Beschwerde im offiziellen Forum der Bahn)
Es gibt ein offizielles Forum der Bahn? :P
Startverbot für alle betroffenen Flugzeugtypen weltweit bis zur Klärung der Ursache/Beseitigung des Problems zur Folge.
Man muss aber zwischen sicherheitsrelevanten und komfortmindernden Ausfällen unterscheiden.
Dem möchte ich nur entgegnen, dass der Zugführer beim Komplettausfall der Klimaanlage am meisten schwitzt
Du meinst den Lokführer, auch Tf genannt, keine Angst, den Fehler haben hier so gut wie alle am Anfang gemacht ;)
Ich weiß allerdings nicht, inwiefern die Klimaanlage des Fahrgastraumes mit der des Führerstandes gekoppelt ist.
Im Straßenverkehr steigt bei Kopftemperaturen über 30° das Unfallrisiko um 20%, wie das im Zug aussieht weiß ich nicht.
Im Prinzip sollte da gar nichts passieren. Wenn der Tf nicht alle 30sec den Totmannschalter drückt, meldet sich die SIFA und bringt den Zug vollautomatisch zum Stehen. Insofern passiert nichts ungewolltes, wenn der Tf ohnmächtig werden sollte.
da fällt mir spontan wieder die Berichte über Zugführer ein, die bei voller Fahrt den Kopf in den kühlen Fahrtwind strecken (damals um das Einschlafen zu verhindern).
Ist im ICE nicht zu empfehlen :D
Ich verstehe nicht, warum man nicht die 60 (oder wieviele?) ICE 2 stilllegt, bis das Problem gelöst ist.
Weil man keine Reserven mehr hat.
Oder öfter wartet.
Weil das das Geld kostet, das man für den ach so tollen Börsengang angespart hat.
Oder für betroffene Züge Ersatz hat.
Kostet auch Geld.
Oder, als billigste Lösung, einen Notfallplan hat, der über Gutscheine hinausgeht.
Zum Beispiel?
Oder die betroffenen Züge mit Defekt einfach aus dem Fahrplan nimmt.
Die fehlen dann aber halt ;)
Die Bahn hat 2009 zwei Milliarden Euro Gewinn gemacht, sie könnte sämtliche Züge, einschließlich der Güterzüge, einen ganzen Monat nicht fahren lassen, und wäre am Jahresende immer noch im Plus.
Najaaa, so pauschal würde ich das nicht sehen. Die Nachwirkungen einer solchen Aktion sind sicher immens, aber ich verstehe schon, worauf Du hinauswillst.
ist es von der Bahn zuviel verlangt bei solchen Problemen 6, 60 oder 600 Millionen Euro zur Lösung zu investieren?
Das musst Du unsere Politiker fragen, die entscheiden das eigentlich!
Schließlich könnte man versuchen eine Versicherung abzuschließen, die Zugausfälle wegen unvorhergesehener, technischer Probleme ersetzt.
Was das wieder kostet :D
Meiner Meinung nach liegt das Verhalten der Bahn daran, dass 95% der Bahnkunden prinzipiell mit dem Zug fahren, komme was wolle.
Das denkt man immer, aber ich glaube, der Anteil, der sich freiwillig dazu entscheidet, ist gar nicht so niedrig. Gerade im Fernverkehr glaube ich nicht, dass der Zwangskundenanteil so extrem hoch ist.
Gibt es keine Zuluft- und Abluftklappen oder sind die zu klein oder lassen die sich nicht manuell steuern bzw. zirkuliert die Luft nicht wenn die Klimaanlage ausfällt?
Ich nehme an, dass man bei den hohen Geschwindigkeiten nicht einfach die Klappen öffnen kann, weil sonst alle weggepustet werden ;)
und wäre es nicht sinnvoller wenn die einfach weiter läuft, bis sie den Geist aufgibt, oder nur auf "Stufe 2" läuft?
Vielleicht fängt sie ja dann an zu brennen?
Gibt es Züge mit Fenstern wie z.B. in klimatisierten Büros? Also mit abschließbaren Fenstern die nur der Hausmeister öffnen kann oder mit zentral gesteuerten Fenstern?
In den betroffenen ICE-Zügen nicht.
Ich bin mir aber nicht sicher wie das zu verstehen ist, also ob man sie irgendwie anders öffnen kann.
Ja, mit dem Hammer :D
Gibt es Fernverkehrszüge mit Knöpfen für das Servicepersonal (wie im Flugzeug) oder Notfallknöpfen wie in der S-Bahn?
Knöpfe mit welcher Funktion?
Ist das Servicepersonal medizinisch ausgebildet und welche Gerätschaften sind an Bord eines ICE?
Ich nehme an, dass ein Erste-Hilfe-Kurs Pflicht ist, weiter aber auch nicht. Macht auch keinen Sinn, was sollen 3 Zugbegleiter bei 50 Kollabierenden auch groß ausrichten...
Und medizinische Gerätschaften sind auch keine an Bord, glaube ich.
Jeder Punkt einer Bahnlinie sollte doch 15 Minuten nach Eingang des Notrufs mit Rettungswagen erreichbar sein
Ist schwierig, gerade wenn der Zug im Wald zum Stehen kommt. Oder innerhalb dichter Wohnbebauung, wo die Schienen nicht direkt an Straßen grenzen.
aber da kann ja auch der Lokführer ein bisschen gucken, oder ist der nur noch Passagier wenn jemand die Notbremse zieht?
Ist er.
Wie sehen da die Vorschriften für Zugführer und Zugbegleiter aus?
Treibfahrzeugführer, Zugführer und Zugbegleiter :P

Solche Sachen entscheidet aber meines Wissens nach die Transportleitung nach Absprache mit dem Bordpersonal, nicht das Bord- und Fahrpersonal selbst.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Ilja @ 15 Jul 2010, 00:01 hat geschrieben: Im Straßenverkehr steigt bei Kopftemperaturen über 30° das Unfallrisiko um 20%, wie das im Zug aussieht weiß ich nicht.
Wir sind aber nicht im Straßenverkehr - und früher gings ja auch ohne Klimaanlage. Klar ist es für den Tf ziemlich beschockelt wenn er im überhitzten Führerstand sitzt, aber das ist jetzt nicht gleich ne akute Unfallgefahr.
Zurück zum Zug: Diese Vergleiche mit den Konkurrenten Auto und Flugzeug muss man sich gefallen lassen. Ich verstehe nicht, warum man nicht die 60 (oder wieviele?) ICE 2 stilllegt, bis das Problem gelöst ist.
Und wie kommen die Fahrgäste dann zum Ziel?
Oder öfter wartet.
Das geht nicht von einem Tag auf den anderen - die DB wird aber mit Sicherheit auf die PRobleme reagieren.
Die Bahn hat 2009 zwei Milliarden Euro Gewinn gemacht, sie könnte sämtliche Züge, einschließlich der Güterzüge, einen ganzen Monat nicht fahren lassen, und wäre am Jahresende immer noch im Plus.
Nein, können sie nicht - die daraus resultierenden Vertragsstrafen wären ziemlich heftig. Und auch hier die Frage: Wie bitte sollen die Fahrgäste und Güter dann ans Ziel kommen?
Es wären 44 Menschen "beinahe gestorben
Ähm...das behauptet nicht mal die Bildzeitung.
man hört von weiteren Ausfällen von Klimaanlagen, ist es von der Bahn zuviel verlangt bei solchen Problemen 6, 60 oder 600 Millionen Euro zur Lösung zu investieren? Oder das sowieso geplante ReDesign vorzuziehen oder zu modifizieren?
Vorziehen geht nicht - dazu ist der Vorbereitungsaufwand zu groß. Mal davon abgesehen: Wie stellst Du Dir das vor? Denkst Du die Bahn hat einige Hundert Ersatzklimaanlagen verbesserter Bauart im Lager rumliegen?

Sollte ein Austausch der Klimaanlagen nötig werden, müssen die neuen Geräte erst mal entwickelt und dann gebaut werden. Da kann man froh sein wenn man das bis zum nächsten Sommer schafft, in diesem Sommer ist das jedenfalls definitiv nicht möglich.
Liegt ein echter Defekt vor kann man den Hersteller der Züge verklagen. Wenn man die Wartung der Züge ebenfalls dem Hersteller übergibt, gibt es damit keine Probleme mehr, bzw. man könnte Verluste ebenfalls einklagen. Schließlich könnte man versuchen eine Versicherung abzuschließen, die Zugausfälle wegen unvorhergesehener, technischer Probleme ersetzt
Die Fahrgäste wirds freuen
- Wie funktioniert die Luftzufuhr, wenn die Klimaanlage ausfällt? Wie kann es sein das diese Luftzufuhr ebenfalls ausfällt, bzw. nichts zur Abkühlung beiträgt?
Ob die Lüftung in den betroffenen Wagen ausgefallen war ist mir leider nicht bekannt. Prinzipiell bedeutet ein Ausfall der Kühlung aber nicht automatisch einen Ausfall der Lüftung.
Eine Innentemperatur, die in dem Fall der Außentemperatur von 38° entspricht, und bewegte Luft, sollten doch durch Luftaustausch immer problemlos möglich sein und einfach über den Fahrtwind erreicht werden können?
Nein, ist es nicht - man wird immer deutlich über der Außentemperatur liegen, das war auch bei Zügen mit öffenbaren Fenstern nicht anders. Ein Zug ist vom Prinzip her eine Art TReibhaus, und heizt sich ohne Luftzug stark auf. Die Lüftung ersetzt bei diesen hohen Temperaturen kontinuierlich heiße Innenraumluft durch sehr warme Außenluft. Allerdings kann eine Lüftung nur einen kleinen Teil der Luft pro Minute ersetzen (schon allein weil man sonst nen Sturm im Zug hätte :-) ), so dass ich denke dass die Innenraumluft bei nur Lüften mindestens 5° über der Außentemperatur liegt. bei 38° Außentemperatur sind damit deutlich über 40° im inneren ganz normal und war auch früher in Zügen üblich.

Das Problem dürfte hier vorallem sein dass in Erwartung auf klimatisierte Züge keiner mehr eine für die Situation ausreichende Wassermenge mitführt.
Gibt es keine Zuluft- und Abluftklappen oder sind die zu klein oder lassen die sich nicht manuell steuern bzw. zirkuliert die Luft nicht wenn die Klimaanlage ausfällt?
Das ist bei ICEs nicht so ohne weiteres möglich. Bedingt durch die Extremen Druckschwankungen bei Zugbegegnungen im Tunnel bei Begegnungsgeschwindigkeiten von über 500km/h müssen ICEs druckdicht konstruiert sein. Das verlangt auch besondere Anforderungen an die Klimaanlagen, die verhindern müssen dass diese Druckschwankungen in das Zuginnere eindringen können. Deswegen lassen sich da nicht so ohne weiteres Lüftungsöffnungen installieren.
aber um einen Raum mit Menschen auf über 40° aufzuheizen müssen das im ICE schon sehr sehr viele gewesen sein
Ähm - nein. Das Aufheizen übernimmt schon die Sonne.
- Wenn die Klimaanlage bei Überbelastung tatsächlich automatisch abschaltet, welche Schäden drohen da im Vergleich zum Leben der Passagiere und wäre es nicht sinnvoller wenn die einfach weiter läuft, bis sie den Geist aufgibt, oder nur auf "Stufe 2" läuft?
Es hat irgendwann keinen Sinn mehr das Klimaagregat zu betreiben, weil es schlicht nicht mehr funktioniert.
- Gibt es Züge mit Fenstern wie z.B. in klimatisierten Büros? Also mit abschließbaren Fenstern die nur der Hausmeister öffnen kann oder mit zentral gesteuerten Fenstern? In einem Artikel stand das sich die Fenster im ICE 3 nicht manuell öffnen lassen. Ich bin mir aber nicht sicher wie das zu verstehen ist, also ob man sie irgendwie anders öffnen kann.
Das ist wie oben geschildert aus Sicherheitsgründen nicht möglich. Bei einem offenen Fenster in einem ICE bestünde die Gefahr von Gehörschädigungen bei den Fahrgästen.
- Wo liegen die Probleme bei einem Nothalt auf freier Strecke oder in einem kleinen Bahnhof?
Kein vernünftiger Zugang zum Zug insbesondere für Rettungskräfte, keine Möglichkeit den Zug ohne weiteres zu verlassen. Für ICEs braucht man je nach Typ und Länge bis zu 400m Bahnsteiglänge, was nicht überall gegeben ist. Wenn man die betroffenen Fahrgäste erst langwierig einzeln mit großem Personaleinsatz aus dem Zug hieven muss ist auch keinem geholfen - dann lieber 10 Minuten länger fahren wo man gescheit hin kommt.
Ein Flugzeug dreht auch um oder macht eine Notlandung, wenn ein einzelner Passagier Panikattacken bekommt, bei mehreren ohnmächtigen Passagieren in jedem Fall.
Das setzt voraus dass dem Zugpersonal ohnmächtige Fahrgäste bekannt waren. Ob das der Fall war weiß zumindest ich nicht.
aber ist es bei akuten Fällen wie z.B. einem Herzinfarkt nicht besser wenn wenige Helfer schnell vor Ort sind, anstatt eine halbe oder ganze Stunde lang weiterzufahren und auf das Großaufgebot zu warten?
Bei einem einzelnen Passagier kann man auch in einem kleinen Bahnhof problemlos anhalten, man gibt dann halt nur die Tür frei wo der betroffene Passagier ist, der Rest des Zuges kann ja auch in der Pampas stehen. Bei einer so großen Menge an betroffenen Personen ist es aber sinnvoller bis zu einem Bahnhof mit entsprechend dimensioniertem Bahnsteig zu fahren. Bis das Gegengleis gesperrt ist, und das Personal den Fahrgästen rausgeholfen hat ist man auch am nächsten Bahnhof.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 14 Jul 2010, 22:07 hat geschrieben: In Eisenbahnerkreisen ist man froh, das dieses Thema endlich auf den Tisch kommt.
Gegen das Thema an sich spricht ja nichts - dass die Klimaanlagen in dieser Masse ausfallen ist jedenfalls nicht in Ordnung.

Wogegen ich mich gewehrt habe:
1) das Hochloben der Frau die versucht hat eine Scheibe einzuschlagen.
2) die sofortige Vorverurteilung des betreffenden Zugpersonals, ohne verlässliche Informationen darüber zu haben was diese wussten und was sie getan haben.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Moskau

Beitrag von Moskau »

Die Deutsche Bahn AG sollte endlich mal verstehen, dass sie ein Serviceunternehmen ist, und auch keinerlei Privilegien bei mangelhaftem Service zu genießen hat, sie hat sich gefälligst zu behaupten und nicht von den Fahrgästen ständig Verständnis einzufordern!
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Teef
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Beitrag von Teef »

Im Radio wurde soeben von einer internen Anweisung der Bahn berichtet.

Nach dieser sollten Klimaanlagen der Züge ICE 1 , 2, 3 und T betroffen sein. Bereits ab einer Außentemperatur von 32 Grad sei mit dem Ausfall der Anlagen zu rechnen. Als Anweisung gibt sie an die Zugbegleitern unter anderem den Rat, die Bahnhöfen die Türen weitesgehend geschlossen zu halten, damit nicht noch mehr warme Luft in den Zug gelangt.
Im Übrigen seien gestern wieder ICE/IC-Züge wegen ausgefallener Klimaanlage geräumt worden.
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Beitrag von c-a-b »

Eins muss man der Blöd lassen: Sie recherchieren knallhart. Und das ist auch gut wie ich finde, denn die DB braucht mal ordentlich eins auf den Deckel damit es nicht so weiter geht!

@ Boris:

Früher bei Autos ohne Klima (ich hab noch so eins), konnte man wenigstens die Fenster öffnen. ;) Allerdings schmilzt man recht schnell in so nem alten Auto wenn man die Fenster schließt und sich nur auf das Gebläse verlässt. Auch bei Zügen mit Fenstern zum Öffnen war es nicht ganz so schlimm weil der Fahrtwind immer recht gut gekühlt hat. Wenn also im Zug das Klima ausfällt, dann nützt die Lüftung nunmal nicht so viel.
[font=Optima]Gegen Hassprediger aller Arten, besonders bei Eisenbahnfetischisten!

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Beitrag von Teef »

Laut einem Bericht der "Hannoverschen Allgemeinen" hat die Bahn gegenüber dem EBA eingeräumt, dass die Klimaanlagen nicht für Temperaturen über 32 Grad ausgelegt sind und daher ab dieser Grenze keine Kühlung mehr gewährleistet ist.
Wenn es tatsächlich so ist, würde dies im Umkehrschluss eine Lüge der Bahn gegenüber den Kunden bedeuten. Denn diesen teilte die Bahn freimütig mit, es handele es sich nur um EInzelfälle.
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Beitrag von Andre_HD »

Boris Merath @ 15 Jul 2010, 00:36 hat geschrieben: Gegen das Thema an sich spricht ja nichts - dass die Klimaanlagen in dieser Masse ausfallen ist jedenfalls nicht in Ordnung.

Wogegen ich mich gewehrt habe:
1) das Hochloben der Frau die versucht hat eine Scheibe einzuschlagen.
2) die sofortige Vorverurteilung des betreffenden Zugpersonals, ohne verlässliche Informationen darüber zu haben was diese wussten und was sie getan haben.
@Boris

Niemand hat die Frau hochleben lassen. Es wurde lediglich Verständnis für die Frau aufgebracht, denn sie war ganz offensichtlich in Panik. Hier in diesem Forum wurde doch Schadensersatz gefordert und die Frau als Verrückte tituliert. War gleich auf der ersten Seite. Das ist das andere Extrem und das wird hier nicht Kritisiert. Soll jetzt kein Vorwurf an dich sein. Bei solchen Themen verwandeln sich viele Foren in Haifischbecken und da ist es als Admin bestimmt nicht leicht, wieder Niveau in die Diskussion zu bringen.
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Shinkansen: Die wohl pünklichsten und zuverlässigsten Hochgeschwindigkeitszüge der Welt!
So und nicht anders sollte Hochgeschwindigkeitsverkehr in einem modernen Indrustriestaat aussehen!
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

c-a-b @ 15 Jul 2010, 07:25 hat geschrieben: Eins muss man der Blöd lassen: Sie recherchieren knallhart. Und das ist auch gut wie ich finde, denn die DB braucht mal ordentlich eins auf den Deckel damit es nicht so weiter geht!
Ich hab etwas Probleme die Worte recherchiert und Bild in Einklang zu bekommen - ich kann hier nur das Bildblog empfehlen, wenn man da ne Weile mitliest weiß man, was Bild unter recherchieren versteht.

Was an speziell diesen Beiträgen recherchiert sein soll erschließt sich mir auch nicht - hier hat offenbar ein Mitarbeiter der DB eine Kopie der Weisung an die Bild geschickt, hier sehe ich also keine spezielle Rechercheleistung der Bild außer vielleicht der Bedienung eines Faxgerätes.

Irgendwelche Hintergrundinformationen kann ich in den Artikeln jedenfalls nicht entdecken.

Einzig bei dem Wort "knallhart" kann man problemlos zustimmen.

Eine andere Sache noch: Bitte die Adresse des Links nict in Anführungszeichen setzen, ansonsten funktioniert der Link nicht.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ Boris
Wir sind aber nicht im Straßenverkehr - und früher gings ja auch ohne Klimaanlage. Klar ist es für den Tf ziemlich beschockelt wenn er im überhitzten Führerstand sitzt, aber das ist jetzt nicht gleich ne akute Unfallgefahr.
Wegen SiFa und LZB? Dann steht der Zug auf freier Strecke.
Und wie kommen die Fahrgäste dann zum Ziel?
Wenn hunderte Flugzeuge am Boden bleiben, fragst Du auch nicht, wie die Passagiere an ihr Ziel kommen. So etwas hatten wir ja vor nicht allzu langer Zeit, wenn auch aus anderen Gründen (Vulkanasche!). Und bei einem Ausfall der Klimaanlage im Flieger kommen die hübschen Sauerstoffmasken von der Decke und es wird eine Notlandung eingelegt.

Und was wäre, wenn es bei der Bahn zu einem flächendeckenden längeren Streik kommt? Oder, wie am Montag in NRW zu massiven Ausfällen durch Unwetter?

Da sind die Kunden auf sich gestellt und müssen sich nach Alternativen umsehen.
Sollte ein Austausch der Klimaanlagen nötig werden, müssen die neuen Geräte erst mal entwickelt und dann gebaut werden. Da kann man froh sein wenn man das bis zum nächsten Sommer schafft, in diesem Sommer ist das jedenfalls definitiv nicht möglich.
Langfristig wird es sicher erforderlich sein, bessere Klimaanlagen einzubauen. Allerdings bezweifle ich, dass diese neu entwickelt werden müssen, denn für Regionen mit regelmäßigen Temperaturen über 40 Grad gibt es sie bereits. Die kosten allerdings ein paar Cent mehr und verbrauchen sicher auch mehr Energie.
Nein, ist es nicht - man wird immer deutlich über der Außentemperatur liegen, das war auch bei Zügen mit öffenbaren Fenstern nicht anders. Ein Zug ist vom Prinzip her eine Art TReibhaus, und heizt sich ohne Luftzug stark auf. Die Lüftung ersetzt bei diesen hohen Temperaturen kontinuierlich heiße Innenraumluft durch sehr warme Außenluft.
Das ist richtig, allerdings beträgt der Temperaturunterschied beim reinen Lüften mehr als 5 Grad. Das schafft man (im Auto) selbst bei geöffneten Fenstern nicht. Hier tritt dann – wie auch in einem konventionellen Zug – der kühlende Effekt des Luftzuges ein. Die Temperatur sinkt zwar kaum, aber sie wird als kühler empfunden (im Winter auch als Windchill bekannt).
Das Problem dürfte hier vorallem sein dass in Erwartung auf klimatisierte Züge keiner mehr eine für die Situation ausreichende Wassermenge mitführt.
Ich bin in diesem Sommer auch wieder Innentemperaturen von 50 Grad und mehr im Fahrzeug ausgesetzt und nicht immer bekomme ich ein Auto mit Klimaanlage. Und dann kaufe ich mir eine Flasche Wasser, die ich nach und nach austrinke (das mache ich auch im Winter!). Aber spätestens nach einer Stunde ist die Brühe so warm, dass man sie nicht mehr trinken kann. O.K., ich kann anhalten, und gekühlten Nachschub kaufen, Zugreisende müssten dann zusätzlich zu ihrem Reisegepäck auch noch eine Kühlbox mitschleppen. Und wenn ich im Forum an anderer Stelle lese, dass die Gepäckablagen ohnehin zu knapp bemessen sind, sehe ich nur weitere Platzprobleme.

Darüber hinaus ist mangelnde Flüssigkeitszufuhr nicht die alleinige Ursache für das Kollabieren. Es gibt Menschen (und ich gehöre dazu), die halten es ohne Frischluftzufuhr auch bei 22 Grad nicht lange aus und bekommen Atemnot. Hingegen habe ich keine Probleme bei 34 Grad und mehr an der frischen Luft zu sein.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 15 Jul 2010, 10:04 hat geschrieben: Wegen SiFa und LZB? Dann steht der Zug auf freier Strecke.
Du tust ja grade so wie wenn in jedem betroffenen Zug mindestens 50% der Personen da drin ohnmächtig würden und akut mit dem Leben ringen. Nein, ich gehe nicht davon aus dass der Tf gleich spontan verstirbt.
Wenn hunderte Flugzeuge am Boden bleiben, fragst Du auch nicht, wie die Passagiere an ihr Ziel kommen.
Stellt sich die Frage ob die beiden Situationen vergleichbar sind. Aber für was haben wir nen Arzt hier, daher die Frage an Hot Doc: Wie groß ist in so einer Situation denn die Gefahr von andauernden Gesundheitsschäden oder gar dem Tod?
Und bei einem Ausfall der Klimaanlage im Flieger kommen die hübschen Sauerstoffmasken von der Decke und es wird eine Notlandung eingelegt.
Was aber daran liegt dass der Ausfall der Klimaanlage in einem Flugzeug deutlich gravierendere Auswirkungen hat als in einem Zug.
Und was wäre, wenn es bei der Bahn zu einem flächendeckenden längeren Streik kommt? Oder, wie am Montag in NRW zu massiven Ausfällen durch Unwetter?

Da sind die Kunden auf sich gestellt und müssen sich nach Alternativen umsehen.
Wenn man davon ausgeht dass jede ICE-Fahrt momentan Lebensgefahr bedeutet wäre es vielleicht angebracht den Zugverkehr einzustellen. Im allgemeinen sind die Probleme aber nur eine Komforteinbuße, und wenn ich die Wahl habe zwischen warmem ICE oder zu Fuß von Hamburg nach München laufen dann nehm ich doch lieber den zu warmen ICE.
Allerdings bezweifle ich, dass diese neu entwickelt werden müssen, denn für Regionen mit regelmäßigen Temperaturen über 40 Grad gibt es sie bereits.
Erfüllen die auch die Anforderungen an den Einbau in die betreffenden ICE-Baureihen (Abmessungen, Stromversorgung, benötigte Druckdichte, kompatibles Steuerprotokoll)?
Aber spätestens nach einer Stunde ist die Brühe so warm, dass man sie nicht mehr trinken kann.
Dann kann ich Dir auch nicht helfen - klar, mit warmem Flaschenwasser bekommt man jetzt sicherlich keinen Michelin-Stern im Feinschmeckerrestaurant, seinen Zweck (Auffüllen der Wasservorräte des Körpers) erfüllt es aber.
Eine Kühlbox muss man jedenfalls nicht mitschleppen, außer man ist völlig verweichlicht.
Darüber hinaus ist mangelnde Flüssigkeitszufuhr nicht die alleinige Ursache für das Kollabieren. Es gibt Menschen (und ich gehöre dazu), die halten es ohne Frischluftzufuhr auch bei 22 Grad nicht lange aus und bekommen Atemnot.
Gibt es denn irgendwo eine Aussage dazu ob die Frischluftzufuhr jetzt wirklich gestört war?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von TramPolin »

c-a-b @ 15 Jul 2010, 07:25 hat geschrieben:Eins muss man der Blöd lassen: Sie recherchieren knallhart.
Sie recherchieren oft überhaupt nicht. Da wird ein Wissenschaftler zitiert, der höchst umstritten gilt (was man aber nicht sagt, obwohl man es weiß), der vor ein paar Jahren mal was gesagt hat, und darum herum wird dann eine Story gebaut. Oft genug werden die Leser für für blöd verkauft (daher ist der Schimpfname der Zeitung sogar berechtigt).

Ich habe es im Falle eines Bekannten sogar hautnah mitbekommen, mit wie wenig Recherche und mit welchen Methoden ein Bericht gebastelt wird, oft macht man sie nicht mal die Mühe, ein paar Dinge nachzulesen, und da kommen dann einfach falsche oder grob irreführende Dinge raus. Nicht immer werden die Dinge absichtlich so hingebastelt, dass sie auflagensteigernd wirken, sondern es ist allzu oft einfach Nachlässigkeit.

Der Starkommentator mit der Zahnlücke bringt Allgemeinplätze, die jeder Grundschüler weiß. Im Falle Kachelmann überraschte er uns mit der Erkenntnis:
Wie immer der Prozess ausgeht, ein Messer hat im Bett nichts verloren.
http://www.bild.de/BILD/news/standards/pos...von-wagner.html

Das muss man nicht mehr weiter kommentieren. :angry:
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Beitrag von Hot Doc »

Meine medizinische Einschätzung der Ausfälle der Klimaanlagen mit Temperaturen um die 40°:
Das ist auf jeden Fall nicht mehr eine Komforteinbuße, das ist gesundheitsgefährdend und unter Umständen lebensgefährlich. Während der normale halbwegs fitte Bürger (und es waren ja ganz normale Jugenliche) kollabiert (was per se schon einen Notarzteinatz rechtfertigt) und bei Behandlung oder auch schon bei Kühlung und Flässigkeitszufuhr sich wieder relativ schnell ohne bleibende Schäden erhohlt, schaut das bei Kleinkindern, Schwangeren und alten Menschen schon ganz anders aus. Hier können solche Umstände (teilweise begleitet von eventuellen Vorerkrankungen) ziemlich schnell wirklich lebensbedrohlich werden. Und dann ist es eben mit einer Infusion und ein bisschen Beinehochlegen nicht mehr getan. Auch anders kranke Menschen z.B. Epileptiker können in solchen Situationen ersthaft geschädigt werden.

Ich muß Ilja da eigentlich komplett Recht geben auch wenn er es etwas hart ausdrückt. Die Züge gehörten vorher besser gewartet und wenn man das versäumt hat, jetzt eben aus dem Verkehr gezogen (zumindest die betroffenen Wagen). Wenn man Wagen so baut, dass eine Funktion der Klimaanlage für einen reibungslosen Betrieb notwendig ist (oder werden kann), dann muß man diese auch so dimensionieren und entsprechend warten. Und wäre man da bei anderen Fehlern auch so konsequent, hätte man auch ein paar mehr Ersatzgarnituren, weil man die einfach ab und zu braucht.
Ich will jetzt nicht soweit gehen und Bahnbashing zu betreiben. Solche Probleme können auftreten, das kann mal passieren und auch die Häufigkeit ist jetzt noch nicht so schlimm. Aber der Umgang mit dem anscheinend schon bekannten Problem und die jetztige Lösung (die eigentlich einfach nur lachhaft ist, da sie versucht mit den Symptomen zurecht zu kommen und darauf setzt, dass sich die Temperaturen schon wieder etwas normalisieren werden) sind ein (erneutes) Armutszeugnis der Bahn.
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Beitrag von c-a-b »

TramPolin @ 15 Jul 2010, 10:36 hat geschrieben: Sie recherchieren oft überhaupt nicht...
Ach ich bin auch kein Freund der BLÖD und mag deren Methoden nicht immer, aber sie schaffen es trotzdem ab und zu, den Finger richtig in die Wunde zu legen und das ist hierbei auch nötig, wenn man das von HotDoc liest und sich zudem noch in Erinnerung ruft, wie die DB das Problem lösen will: Abwarten und auf Regen hoffen.
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Beitrag von Bayernlover »

Hot Doc @ 15 Jul 2010, 11:01 hat geschrieben: Meine medizinische Einschätzung der Ausfälle der Klimaanlagen mit Temperaturen um die 40°:
Das ist auf jeden Fall nicht mehr eine Komforteinbuße, das ist gesundheitsgefährdend und unter Umständen lebensgefährlich.
Danke Dir, endlich bringt mal einer auf den Punkt, dass es eben nicht nur unangenehm ist, in einem überhitzten Zug zu sitzen, sondern eben doch gefährlich. Das wird hier von einigen bewusst versucht runterzuspielen ("nehmt doch einfach mehr Wasser mit"), warum auch immer. Ich bin ebenfalls kein Freund des Bahnbashings, aber besonders gute Werbung ist so etwas mit Sicherheit nicht.
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Beitrag von Boris Merath »

Hot Doc @ 15 Jul 2010, 11:01 hat geschrieben: Ich muß Ilja da eigentlich komplett Recht geben auch wenn er es etwas hart ausdrückt. Die Züge gehörten vorher besser gewartet und wenn man das versäumt hat, jetzt eben aus dem Verkehr gezogen (zumindest die betroffenen Wagen).
Das Problem ist halt, dass die Störung offenbar spontan während der Fahrt auftritt. Die betroffenen Wagen aus dem Verkehr ziehen hieße entsprechend den ICE-Verkehr vollständig einzustellen - und das, obwohl es nur bei wenigen Fahrten wirklich kritisch wird. Auch wenn Probleme mit der Klimatisierung scheinbar stärker verbreitet sind, scheint es doch in den meisten Fällen aushaltbar zu sein.

Deiner Schilderung nach müsste also das Zugpersonal die Wagen häufig kontrollieren, und versuchen, bevorzugt die Personen der Risikogruppen aus dem betroffenen Wagen rauszubekommen?

In wie weit kann man dem Problem denn mit ausreichend Flüssigkeitszufuhr entgegenwirken?

Das Problem ist halt - die Klimaanlagen sind offenbar unterdimensioniert - das lässt sich aber so schnell auch nicht ändern, jedenfalls nicht innerhalb der jetzigen Hittzeperiode, also muss die Bahn irgendie eine Lösung finden wie man die Zeit überbrückt, und das nach Möglichkeit nicht gleich durch Einstellung des gesamten Zugverkehrs.
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Beitrag von Andre_HD »

Man hätte vielleicht überlegen sollen, eine gewisse Ausfallsicherheit einzubauen, in dem pro Wagen zwei kleinere Klimanalagen ihren Dienst verrichten. Fällt eine davon aus, wird es zwar etwas wärmer, aber es ist kein Totalausfall. Das müßte doch technisch realisierbar sein, oder nicht?
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Beitrag von DumbShitAward »

Unterdimensionierte Klimaanlagen sind imho aber ein generelles deutsches Problem, nicht nur, aber vor allen Dingen, bei der Bahn.

Bringt in meinen Augen gar nichts, eine viel zu kleine Klima ständig (und dafür muss es gar nicht mal so heiß wie jetzt sein) am Rande ihrer Leistungsfähigkeit zu betreiben und es ist trotzdem noch bacherlwarm im Objekt. Entweder gleich vernünftige 19° oder bleiben lassen.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von Boris Merath »

c-a-b @ 15 Jul 2010, 11:14 hat geschrieben: Ach ich bin auch kein Freund der BLÖD und mag deren Methoden nicht immer, aber sie schaffen es trotzdem ab und zu, den Finger richtig in die Wunde zu legen
Ist halt die Frage ob die wenigen Fälle, wo die Bild was sinnvolles macht, die vielen Fälle, wo die Bild sich absolut unterirdisch verhält, rechtfertigen?

Wenn selten mal tatsächlich ein interessanter und ausreichend recherchierter Exklusivbericht kommt, das meiste aber schlecht recherchiert oder gar erfunden ist?
und sich zudem noch in Erinnerung ruft, wie die DB das Problem lösen will: Abwarten und auf Regen hoffen.
Was soll sie denn sonst kurzfristig groß machen?
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Beitrag von Boris Merath »

Andre_HD @ 15 Jul 2010, 11:23 hat geschrieben: Man hätte vielleicht überlegen sollen, eine gewisse Ausfallsicherheit einzubauen, in dem pro Wagen zwei kleinere Klimanalagen ihren Dienst verrichten. Fällt eine davon aus, wird es zwar etwas wärmer, aber es ist kein Totalausfall. Das müßte doch technisch realisierbar sein, oder nicht?
Genau so ist das auch realisiert, nur momentan fallen wohl auch gerne mal beide auf einmal aus.
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Beitrag von MisterH »

Siehst, da ist das Problem, du forderst 19°. Bei der S-Bahn in München ist es z.B. so, dass die "Klimaanlage" nur 5°C unter die Außentemperatur kühlt. Und warum das so ist, ist recht einfach zu erklären:

1. Gab es bei der Entwiklung der 423 die wissenschaftllichen Erkenntnisse, dass mehr als 5° Unterschied beim Aussteigen zu Kreislaufproblemen kommen kann, eben grad bei älteren, schwangeren,... Reisenden.

2. Haben die 423 sehr viele Türen, wodurch bei jedem Halt ein Luftaustausch stattfindet. Dadurch kann die Klimaanlage gar nicht viel merh kühlen, wenn es wirtschaftlich bleiben soll. (Fhar mal mit offenen Fenstern im Hochsommer und mach die Klimaanlage an, dann bringt die auch nicht viel)


Und wenn es draußen nunmal 40° hat, ist es im Zug eben immernoch 35° warm...
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Beitrag von Bayernlover »

MisterH @ 15 Jul 2010, 11:30 hat geschrieben: Bei der S-Bahn in München ist es z.B. so, dass die "Klimaanlage" nur 5°C unter die Außentemperatur kühlt.
Da macht das auch Sinn, wie Du schon richtig beschrieben hast. Ich weiß jetzt nicht, wie die durchschnittliche Reisedauer ist, aber viel mehr als 30 Minuten wird sie nicht sein. Dann die dauernden Halte, die eine sinnvolle Runterkühlung unmöglich machen.

Anders ist das beim ICE: Da sitzt man unter Umständen mehrere Stunden drin, da darf es ruhig etwas kühler sein.
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Beitrag von Andre_HD »

Boris Merath @ 15 Jul 2010, 11:26 hat geschrieben: Genau so ist das auch realisiert, nur momentan fallen wohl auch gerne mal beide auf einmal aus.
Oh, das wußte ich nicht! Das ist dann natürlich äußerst ungünstig. :(
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Beitrag von Bogestra »

MisterH @ 15 Jul 2010, 11:30 hat geschrieben: Siehst, da ist das Problem, du forderst 19°. Bei der S-Bahn in München ist es z.B. so, dass die "Klimaanlage" nur 5°C unter die Außentemperatur kühlt. Und warum das so ist, ist recht einfach zu erklären:
Dagegen sagt auch keiner was. Wenn Du aber im Fahrgastraum 50 bis 70 Grad hast, dann liegt ein ganz anderes Problem vor. Und da das Zugpersonal offensichtlich bescheid wußte, aber nicht reagiert nicht, nicht mal Rettungskräfte zum Regelhalt nach Bielefeld bestellt hat, ermittelt nun die Staatsanwaltschaft.
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Beitrag von DumbShitAward »

MisterH @ 15 Jul 2010, 11:30 hat geschrieben: Siehst, da ist das Problem, du forderst 19°. Bei der S-Bahn in München ist es z.B. so, dass die "Klimaanlage" nur 5°C unter die Außentemperatur kühlt. Und warum das so ist, ist recht einfach zu erklären:

1. Gab es bei der Entwiklung der 423 die wissenschaftllichen Erkenntnisse, dass mehr als 5° Unterschied beim Aussteigen zu Kreislaufproblemen kommen kann, eben grad bei älteren, schwangeren,... Reisenden.

2. Haben die 423 sehr viele Türen, wodurch bei jedem Halt ein Luftaustausch stattfindet. Dadurch kann die Klimaanlage gar nicht viel merh kühlen, wenn es wirtschaftlich bleiben soll. (Fhar mal mit offenen Fenstern im Hochsommer und mach die Klimaanlage an, dann bringt die auch nicht viel)
Von der S-Bahn hab ich ja gar nichts gesagt und deine prinzipiellen Einwände wie die hohe Haltefrequenz ist ja auch richtig. Außerdem fährt man ja nicht stundenlang mit der S-Bahn (zumindest die meisten nicht).

Und wenns wirklich so wäre, dass bei mehr als 5° Unterschied der Herzkasperl droht, dann müssten die Amerikaner ja schon längst ausgestorben sein...
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Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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