Toleranz Länder-Tickets 9Uhr-Regel ?

Fragen und Diskussionen zu den Tarifen von Bahnen und Verkehrsverbünden.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

josuav @ 27 Jul 2010, 10:17 hat geschrieben: Eine Stunde warten ist keine Katastrophe.
Doch.
Guido
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Beitrag von Guido »

Wenn man sich anschaut wie weit manche Fahrgäste für 1 Minuten gehen dann ist das wirklich schon nahe eines Weltunterganges, zumal man die Stunde ja nicht spontan irgendwo rumstehen muß sondern gleich von vorn herein seine Reise so planen kann daß man außerhalb der HVZ unterwegs ist.
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Beitrag von Bayernlover »

Guido @ 27 Jul 2010, 11:06 hat geschrieben: Wenn man sich anschaut wie weit manche Fahrgäste für 1 Minuten gehen dann ist das wirklich schon nahe eines Weltunterganges, zumal man die Stunde ja nicht spontan irgendwo rumstehen muß sondern gleich von vorn herein seine Reise so planen kann daß man außerhalb der HVZ unterwegs ist.
Klar geht es nicht darum - aber wie ich schon vorher geschrieben habe, ist 8:57 Uhr ein Grund, die Leute vor Abfahrt am Startbahnhof aus dem Zug zu bitten (Oma schon erlebt), wohingegen es immer heißt, wenn ein Zug für 17:45 Uhr angeschrieben ist, und der erst 17:48 Uhr eintrifft, "ist doch gar keine Verspätung, was sind denn drei Minuten!!!" - wie sagte mein alter Klassenlehrer immer: Erst vor der eigenen Haustür kehren...
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Beitrag von Taschenschieber »

Guido @ 27 Jul 2010, 11:06 hat geschrieben: Wenn man sich anschaut wie weit manche Fahrgäste für 1 Minuten gehen dann ist das wirklich schon nahe eines Weltunterganges, zumal man die Stunde ja nicht spontan irgendwo rumstehen muß sondern gleich von vorn herein seine Reise so planen kann daß man außerhalb der HVZ unterwegs ist.
Es geht hier nicht um eine Minute, sondern im Zweifelsfall um 59 - das ist dann schon alles andere als optimal. Wenn es einen sinnvollen Übergangstarif (Zahlen bis zum ersten Bahnhof nach 9 Uhr - auch wenn da nicht angehalten wird) oder so etwas gäbe, sähe das Ganze schon gleich völlig anders aus.
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Beitrag von MisterH »

Ist doch ganz einfach, solange die Fahrgäste sich aufregen, wenn wir ein paar Minuten Verspätung haben, werde ich grundsätzlich auf die Frage, ob man mit seinem Ticket, das ab 9 Uhr gilt, vor 9 Uhr fahren darf "Nein" sagen.

Wenn jetzt allerding die Fahrgäste auch mal Verständnis zeigen würden, dass es im Massen-Verkehr nunmal nicht auf die Minute planbar ist, da ja z.B. die Einhaltbarkeit des Fahrplans auch vom Zu- und Aussteigeverhalten der Fahrgäste abhängt, könnte es natürlich darauf hinaus laufen, dass man mal ein Auge zudrückt, wenn es um ein paar Minuten geht.
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

"die Fahrgäste"?
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Beitrag von MisterH »

Klar sind es nur wenige, aber wenn ich mich blöd anmachen lassen muss, vergeht mir eben auch die Lust, irgendwo auf meine Kappe irgendwelche Ausnahmen zu machen. Schließlich in im Ernstfall ich der Depp, das eins drauf bekommt...
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Beitrag von Bayernlover »

MisterH @ 27 Jul 2010, 12:17 hat geschrieben: Klar sind es nur wenige, aber wenn ich mich blöd anmachen lassen muss, vergeht mir eben auch die Lust, irgendwo auf meine Kappe irgendwelche Ausnahmen zu machen. Schließlich in im Ernstfall ich der Depp, das eins drauf bekommt...
Es geht ums große und ganze. Dass ihr Mitarbeiter das nicht entscheiden könnt und sollt, ist mir auch klar. Aber warum legt man das nicht generell so fest, dass es eine gewisse Toleranz gibt? Nicht ihr, sondern die "da oben"? Oder man schafft diesen Schwachsinn mit "4 Minuten sind keine Verspätung" wieder ab...
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Beitrag von Taschenschieber »

Bayernlover @ 27 Jul 2010, 12:19 hat geschrieben: Es geht ums große und ganze. Dass ihr Mitarbeiter das nicht entscheiden könnt und sollt, ist mir auch klar. Aber warum legt man das nicht generell so fest, dass es eine gewisse Toleranz gibt? Nicht ihr, sondern die "da oben"? Oder man schafft diesen Schwachsinn mit "4 Minuten sind keine Verspätung" wieder ab...
Führst du 5 Minuten Toleranz ein (das Bayernticket gilt dann praktisch ab 8:55), dann meckern unter Garantie diejenigen, deren Zug um 8:54 fährt.
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Beitrag von Bayernlover »

Taschenschieber @ 27 Jul 2010, 12:22 hat geschrieben: Führst du 5 Minuten Toleranz ein (das Bayernticket gilt dann praktisch ab 8:55), dann meckern unter Garantie diejenigen, deren Zug um 8:54 fährt.
Bei der langen Gültigkeitsdauer kann man von mir aus auch 15 Minuten einführen, dann bleibt es für Berufspendler uninteressant, und die Leute hören auf zu jammern.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Bayernlover @ 27 Jul 2010, 12:23 hat geschrieben: Bei der langen Gültigkeitsdauer kann man von mir auch 15 Minuten einführen, dann bleibt es für Berufspendler uninteressant, und die Leute hören auf zu jammern.
Du hast aber auch dann immer wieder Leute, die dann noch eine Minute mehr wollen. Wenn man offiziell 15 Minuten Toleranz macht, dann wird jeder sagen, bei um 8:44:30 wird man mir nicht gleich den Kopf abmontieren. Der Nächste fordert dann das Gleiche für 8:44 oder 8:43. Irgendwo muss man halt eine Grenze ziehen, und egal wo man sie zieht und wie groß man die Toleranz macht., es wir immer Ungerechtigkeiten geben.
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Beitrag von Taschenschieber »

Bayernlover @ 27 Jul 2010, 12:23 hat geschrieben: Bei der langen Gültigkeitsdauer kann man von mir auch 15 Minuten einführen, dann bleibt es für Berufspendler uninteressant, und die Leute hören auf zu jammern.
Und was ist dann mit denen, deren Zug um 8:44 Uhr fährt?
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Beitrag von Bayernlover »

Man kann aber sagen, dass man offiziell 9 Uhr beginnt, und wenn der letzte Zug für eine Stunde kurz vor 9 Uhr fährt, darf man den benutzen.

Also:
RB fährt 8:52 Uhr und wieder 9:52 Uhr ab -> Benutzung erlaubt
RB fährt 8:52 Uhr und wieder 9:22 Uhr ab -> Benutzung nicht erlaubt
S-Bahn fährt 8:52 Uhr und wieder 9:12 Uhr ab -> Benutzung nicht erlaubt

Klar, was ich damit ausdrücken will?
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Beitrag von Guido »

Das weiß ich schon um wieviele Minuten es geht. Sagt das mit den Regeln nicht mir, ich hab die nicht aufgestellt.

Man muß aber auch so fair sein und sagen, wenn man billig reisen und eben nicht den vollen Fahrpreis zahlen will muß man auch zu einigen Kompromissen bereit sein - und das ist im Zweifelsfall eben auch 59 Minuten später fahren. Es wird teilweise seitens der Fahrgäste soviel trara drum gemacht wegen 1 Minute Fahrzeitverlängerung (wers nicht glaubt kann ja mal in der HVZ zum Flughafen fahren), wenn es aber um den persönlichen Vorteil geht soll man sich wegen der 1 Minute nicht so haben? Wenn ich als Tf 1 Minute zu früh abfahre ist das Geschrei riesig, weil mind 4 Leute den Zug verpaßt haben (die nicht korrekterweise 3min vor Abfahrt des Zuges mit gültiger Fahrkarte am Bahnsteig standen), dann heißt es gleich Taxi, Kostenrückerstattung etc, aber wenns um die Gültigkeit der Fahrkarte geht sollen 5 Minuten auf einmal nicht so wild sein? Vorallem wo zieht man die Grenze? Irgendwo sollte die Kirche im Dorf gelassen werden - und das wie ich finde auf beiden Seiten.

Und vorallem ist das witzige daß es zumeist gar nicht die Omas sind die darauf pochen ihre Fahrkarte 2min eher zu benutzen als sie gilt, sonden viel mehr eben diejenigen die um 08:53 angerannt kommen, sich dann noch die Fahrkarte kaufen die erst ab 9 gilt, dem wartenden Mitarbeiter zu verstehen geben er sei ein Arschloch und dann ein Riesengeschrei im Zug anstellen weil die Bahn 1 Minute Verspätung hat, oder eben jene die meinen sie wüßten eh alles besser und Regeln haben für sie noch nie gegolten. Und genau so ein Phänomen ist das mit der einen Station bis zur Tarifgrenze, aber das ist ein anderes Thema. Dikutieren kann man immer, und die Meinungen gehen immer weit auseinander zwischen dem was die Regel ist und dem was tolleriert werden soll, und je größer der persönliche Vorteil je mehr Tolleranz wird erwartet, hingegen je kleiner der persönliche Vorteil je weniger wird entgegengebracht, irgendwo hat alles seine Grenzen, die werden einmal definiert, und zwar nicht von denen die sich danach damit rumärgern und -streiten dürfen - auf beiden Seiten -, und wer diese nicht akzeptieren will aus welchem Grund auch immer läuft halt Gefahr in dem Falle jetzt hier als Schwarzfahrer zu gelten und 40 Euro zu zahlen.
Eine rote Ampel ist auch nachts um 3 rot und kostet Bußgeld, Punkte und Fahrverbot, auch wenn um die Zeit fast niemand unterwegs ist und man da locker beide Augen zudrücken könnte.


So, und nun schlagt mich.
Gruß, Guido

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Beitrag von Bayernlover »

Guido @ 27 Jul 2010, 12:35 hat geschrieben: Man muß aber auch so fair sein und sagen, wenn man billig reisen und eben nicht den vollen Fahrpreis zahlen will muß man auch zu einigen Kompromissen bereit sein - und das ist im Zweifelsfall eben auch 59 Minuten später fahren.
Oder eben mit dem Auto - leider, leider ist das so, gerade wenn man zu 3. oder 4. unterwegs ist, dass das Auto dann schon wieder billiger ist.
Und vorallem ist das witzige daß es zumeist gar nicht die Omas sind die darauf pochen ihre Fahrkarte 2min eher zu benutzen als sie gilt

Die machen vielleicht nicht so ein Theater drum - aber aufregen tun sie sich trotzdem, und ihre Konsequenzen ziehen sie auch draus.
onden viel mehr eben diejenigen die um 08:53 angerannt kommen, sich dann noch die Fahrkarte kaufen die erst ab 9 gilt, dem wartenden Mitarbeiter zu verstehen geben er sei ein Arschloch und dann ein Riesengeschrei im Zug anstellen weil die Bahn 1 Minute Verspätung hat, oder eben jene die meinen sie wüßten eh alles besser und Regeln haben für sie noch nie gegolten

Hammer ein schönes Klischee entdeckt? ;)
Eine rote Ampel ist auch nachts um 3 rot und kostet Bußgeld, Punkte und Fahrverbot, auch wenn um die Zeit fast niemand unterwegs ist und man da locker beide Augen zudrücken könnte.

An der warte ich dann aber vielleicht eine Minute...
So, und nun schlagt mich.

Würden wir doch nie tun, weißt Du doch :D
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Fichtenmoped
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Beitrag von Fichtenmoped »

Guido @ 27 Jul 2010, 11:35 hat geschrieben:


So, und nun schlagt mich.
Ja auf die Schulter! Ich kann da nix dazufügen...
Regeln sind nun mal da, gewisse Rahmenbedingungen aufzustellen, an die sich ALLE halten müssen, egal ob Schüler, Omas oder Schichtarbeiter...

Es heißt ab 09:00 Uhr, also gilt das Ding ab 09:00 - Ende!

Wenn der Zugbegleiter alle Hühneraugen zudrückt: Glück gehabt!


P.S.: Seid doch froh, dass es die Ländertickets überhaupt gibt... Es gab schon schlimmere Zeiten!
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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khoianh
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Beitrag von khoianh »

Letztens bei einem Schulausflug ist der RE auch um 08:59 in Pasing losgefahren, weshalb wir sicherheitshalber noch drei MVV-Streifen (nach Geltendorf) gelöst haben. Dem Schaffner hat diese eine Minute (bzw. die acht ab [acronym title="MH: München Hbf <Bf>"]MH[/acronym]) allerdings auch nicht so wirklich interessiert.
Die einzige Lösung für die Verkehrswende wäre Home Office für alle... - flickr
Xenon
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Beitrag von Xenon »

Wollte in nächsten Tag so ein Ticket benutzen, leider fährt mein Wunschzug um 8:55 laut Fahrplan ab, meint ihr ich kann denoch ein Länderticket nutzen?
Bis zum nächsten Bahnhof auf der Strecke Lösen, würde mich für 2 Personen rund 20€ extra kosten..... für das Geld insgesamt, ist Auto schonwieder günstiger.
Wo muss man den 10 Euro pro Person zahlen um zum nächsten Bahnhof zu kommen?
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

Xenon: IREs neigen beispielsweise zu recht langen Strecken ohne Halt... Da kommen 10€ ganz schnell zusammen.

Ansonsten ist Guidos Beitrag nichts mehr hinzuzufügen - irgendwo muss die Grenze halt sein.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Bayernlover @ 27 Jul 2010, 12:34 hat geschrieben: Man kann aber sagen, dass man offiziell 9 Uhr beginnt, und wenn der letzte Zug für eine Stunde kurz vor 9 Uhr fährt, darf man den benutzen.

Also:
RB fährt 8:52 Uhr und wieder 9:52 Uhr ab -> Benutzung erlaubt
RB fährt 8:52 Uhr und wieder 9:22 Uhr ab -> Benutzung nicht erlaubt
S-Bahn fährt 8:52 Uhr und wieder 9:12 Uhr ab -> Benutzung nicht erlaubt

Klar, was ich damit ausdrücken will?
Ich bin kein Mensch, der übertriebene Härte fordert. Deine Regel ist aber auch nicht sonderlich einfach. Sie würde nur gelten, wenn der Zug alle 60 Minuten oder seltener fährt. Das mag in der Praxis gerecht sein, aber wer blickt da noch doch von den Nicht-Freaks?

Vor ein paar Wochen fuhr ich ins Klinikum Großhadern zur Untersuchung. Da die Untersuchung zur nachtschlafenen Zeit begann, galt natürlich meine IsarCard 9 Uhr nicht, denn diese hat einen Ausschluss von 6:00 bis 9:00, und ich kaufte mir eine Einzelfahrkarte. Die U-Bahn war um 6:00 herum noch sehr leer, sowohl die U5 als auch die U6. Ungerecht? Vielleicht.

Wider Erwarten war ich vor 9 Uhr fertig und gelangte um ca. 8:50 zum U-Bahnhof. Die meisten Menschen hätten nun etwas herumgetrödelt oder wären einfach so eingestiegen. Bis die U-Bahn abfährt, ist es doch ohnehin schon 5 vor 9 oder später, also, was soll's? Sofort einsteigen fand ich nicht o.k., zum Herumtrödeln fehlte mir aber die Lust, ich wollte diesen Ort des Schreckens nach einer halben Stunde in einer engen, lauten Röhre einfach nur schnellstmöglich verlassen - wieder durch die Röhre. Und so kam es, dass ich für eine teure Einzelfahrkarte für 2,40 EUR löhnte. Jeder normale Mensch würde sagen, wenn man 447 EUR im Jahr bezahlt, dann kann es nicht sein, dass man dann an manchen Tagen noch Mal 4,80 EUR für zwei U-Bahnfahrten zahlt.

Andererseits sehe ich ein, dass 9 Uhr vielleicht noch 8:59 und 50 Sekunden ist, weil ja keine Uhr so hundertprozentig genau geht und selbst die Funkuhren minimal abweichen, wenn die letzte Synchronisation nicht geklappt hat, aber eben nicht 8:55.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Es heißt ab 09:00 Uhr, also gilt das Ding ab 09:00 - Ende!
Im Fahrplan steht aber auch Ankunft/Abfahrt Rohrbach 16:37 Uhr und nicht 16:42 Uhr. Ende. Fahrplan ist Fahrplan, daran hat sich die Bahn gefälligst zu halten. Wenn ich keinen knappen Anschluss will, ist mir das wurscht, das drück' ich alle Augen zu und stör' mich nicht dran, wenn mir dadurch kein Anschluss oder sonstwas flöten geht. Gesunder Menschenverstand. Und ich werde noch nichtmal nett vorher gefragt, ob mir die 5 Minuten was ausmachen... :rolleyes:

Natürlich gibt's auch Fahrgäste, die da einen riesen Aufstand machen deswegen, 5 Minuten... oh mein Gott. Genauso gibt's natürlich Zugpersonal und Zugpersonalvorgesetzte, die es mal ganz genau nehmen und mal nicht. Wenn beide Seiten einen gewissen Grad an Gelassenheit und gesundem Menschenverstand an den Tag legen und ein Auge für die Relationen wahren, dann kommen normalerweise alle gut miteinander aus, dann meckert keiner wenn der Zug ohne Auswirkungen etwas zu spät ist oder man mal 5 Minuten früher mit'm Bayernticket einsteigt. Denn wenn man's immer und überall ganz genau nehmen würde, dann ist in Berlin nämlich eh nicht die selbe Zeit wie in Düsseldorf, dann bräuchte man nämlich jedesmal einen Uhrmacher und einen Astrophysiker, der uns ganz genau sagt, wie spät es grad am jeweiligen Ort ist. *gg*

Es bringt jetzt nix, wenn jeder die Extremfälle herzieht. Klar, wenn der Zub sagt nein, der Fahrgast die Bahn wegen 5 Minuten Verspätung verklagt und die Ampel nachts auf'm Dorf nicht abgeschaltet wird, ja mei... wenn sich zwei rechthaberische Korinthenkacker treffen, deren Horizont ihr eigener Standpunkt ist, dann wird's halt meistens interessant und unschön. ;)
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Beitrag von Bayernlover »

TramPolin @ 27 Jul 2010, 13:01 hat geschrieben: Andererseits sehe ich ein, dass 9 Uhr vielleicht noch 8:59 und 50 Sekunden ist, weil ja keine Uhr so hundertprozentig genau geht und selbst die Funkuhren minimal abweichen, wenn die letzte Synchronisation nicht geklappt hat, aber eben nicht 8:55.
Es ist aber ein Unterschied, ob meine U-Bahn alle 5 Minuten fährt oder nur jede Stunde ein einziges Mal - wenn überhaupt. Deshalb ist der Vergleich nicht sinnvoll.
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Beitrag von TramPolin »

Bayernlover @ 27 Jul 2010, 15:56 hat geschrieben: Es ist aber ein Unterschied, ob meine U-Bahn alle 5 Minuten fährt oder nur jede Stunde ein einziges Mal - wenn überhaupt. Deshalb ist der Vergleich nicht sinnvoll.
Auf den Aspekt bin ich ja auch eingegangen. Es gibt auch Züge und Busse, die nur ein einziges Mal am Tag fahren. Sonderrechte aus Gerechtigkeitsgründen kann ich in solchen Extremfällen nachvollziehen, in der Praxis wird man sie aber nur bei wohlwollendem Zugpersonal bekommen.

Ich habe einige Beiträge vorher auch das Beispiel mit der vorverlegten S-Bahn in Freising erwähnt, die nicht mehr um 9:00, sondern erst um 8:59 abfuhrt. Offiziell blieb die Bahn hier hart, die Leute mit der damaligen Grünen Karte dürften erst um 8:39 fahren, hieß es. Damit sank damals der praktische Wert der Grünen Karte, da man erst 40 Minuten später zum Einkaufen nach München fahren durfte.

Aber wie will man es gerechter machen ohne saukomplizierte Regelung, die auch lange Takte berücksichtigt - vielleicht sogar in Kombination mit dem Füllungsgrad des Verkehrsmittels? Da die Tarife in der Vergangenheit eher vereinfacht wurden, fürchte ich, dass es bei einer 9 Uhr-Regelung bleibt.

Die früheren Kurzstrecken im MVV waren auch gerechter, da durch Zahlgrenzen reale Entfernungen berücksichtigt wurden. Heute heißt es, dass man maximal 4 Stationen fahren darf, davon höchstens 2 mit U- und S-Bahn. Da man in der Praxis eher zusätzliche Haltestellen schafft, als sie abzubauen, werden manche Strecken ohne Preiserhöhung tendenziell teurer. Ich erinnere da an den "Hirschgarten" bei der S-Bahn. Gerechtigkeit wird es bei Tarifen nicht wirklich geben.

Oft drängen auch Bezirksausschüsse auf die Einrichtung zusätzlicher Bushaltestellen, auch hier müssen manche Fahrgäste die Tatsache, dass Oma Klothilde nun 25 Meter weniger mit ihrem Rollator zurücklegen muss, mit einem zusätzlichen Sreifen für dieselbe Strecke bezahlen, da es nun leider 5 statt 4 Stationen sind.
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Beitrag von Taschenschieber »

Gut, bei der S-Bahn dürfte Nachlösen für eine Haltestelle doch recht unproblematisch sein?
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Beitrag von DumbShitAward »

Ich denke, die einzige sinnvolle Lösung ist wirklich, die Regelung so beizubehalten, intern aber die Anweisung zu geben, dass bis maximal 10 Minuten (oder 15 oder 5, was weiß ich) nicht zu ahnden.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von Bayernlover »

DumbShitAward @ 27 Jul 2010, 17:05 hat geschrieben: Ich denke, die einzige sinnvolle Lösung ist wirklich, die Regelung so beizubehalten, intern aber die Anweisung zu geben, dass bis maximal 10 Minuten (oder 15 oder 5, was weiß ich) nicht zu ahnden.
Oder so wie ich es vorgeschlagen habe :P
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Beitrag von P-fan »

Bedingt durch die erwähnte Methode der Fahrplankonstruktion (Symmetriezeit zwischen :58 und :59) gibt es jedenfalls überdurchschnittlich häufig Abfahrtszeiten zu diesen Minuten. Daher wäre ich für eine Vorverlegung der Grenze auf z.B. 8:55 Uhr, wobei mir völlig klar ist, dass dieses Ansinnen illusorisch ist.
Symmetrische Fahrpläne: Voraussetzung für gute Anschlüsse in beiden Richtungen Symmetrieminute
DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Bayernlover @ 27 Jul 2010, 17:06 hat geschrieben: Oder so wie ich es vorgeschlagen habe :P
Würde ich nicht unbedingt machen, auch wenns fairer ist. Viele Fahrgäste können einen EC nicht von einem IRE unterscheiden, wie willst du denn erwarten, dass die Fahrpläne kennen?!
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von Taschenschieber »

Bayernlover @ 27 Jul 2010, 17:06 hat geschrieben: Oder so wie ich es vorgeschlagen habe :P
Warst du nicht der, der das Tarifsystem eh für viel zu unverständlich für Normalbürger hält?
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Taschenschieber @ 27 Jul 2010, 21:38 hat geschrieben: Warst du nicht der, der das Tarifsystem eh für viel zu unverständlich für Normalbürger hält?
Die Automaten :P
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