Rot-Grüne Verkehrspolitik in München

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JNK
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Beitrag von JNK »

Autobahn @ 27 Jul 2010, 22:34 hat geschrieben: @ JNK


Eindeutiges Fehlverhaltend des Radfahrers. Dies aber auf die baulichen Gegebenheiten zu schieben, wäre das Gleiche, als würde man die theoretische Möglichkeit des falsch Auffahrens auf eine Autobahn durch einen „Geisterfahrer“ den Straßenbaubehörden zuschieben.
Als ob es keine Autofahrer gäbe, die sich aufgrund der baulichen Situation falsch verhielten. Warum werden denn so viele hässliche weiß-rote Pöller an unseren Bürgersteigen aufgestellt? Doch nicht wegen der Schönheit, sondern weil Autofahrer trotz Verbotes da parken.
Ich gebe ja zu, dass die Schuld bei dem Radfahrer liegt. Aber wenn es viele so machen, kommt man mit guten Worten nicht weiter. Das ist ebenso ein Kavaliersdelikt wie die regelmäßige deutliche Überschreitung der zugelassenen Höchstgeschwindigkeit.
Meines Wissens sind die Haltestellen nicht im Kreuzungsbereich. Aber gut, davor und dahinter. [...]

Ich verstehe nicht, was Du mit einem großen Bogen meinst. Der Autofahrer muss warten, warum nicht auch der Radfahrer?
Sorry, ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Ich meinte die Fahrgäste, die nach dem Aussteigen die Straßenseite wechseln und dann mit Radfahrern zusammentreffen.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Autobahn @ 28 Jul 2010, 08:12 hat geschrieben: Ich verstehe, der Radfahrer soll also ungehindert von irgendwelchen Beschränkungen durch Fahrspuren strampeln können, wie es ihm beliebt. Und bloß keine Fußgänger, die ihm in die Quere kommen könnten. Und die Autofahrer dürfen froh sein, wenn sie hinter dem Radfahrer herschleichen dürfen.
Du verstehst garnix, willst du aber auch nicht, habe ich das Gefühl. Das war nämlich nicht überspitzt, das war komplett an meiner Aussage vorbei.
Ich habe weder von ungehindert, noch von ohne Beschränkungen noch von Autofahrern geredet, die froh sein sollen. Ich habe nur gesagt, das die Radwegsführung auf deinem Kartenausschnitt "Sch..." ist.

Wenn man sich das Bild mal anschaut, kann man ganz objektiv feststellen, dass
1. Der MIV den meisten Platz hat,
2. Der MIV die direkteste Verkehrsführung hat
3. Der MIV das Verkehrsmittel mit Vorrang ist (die anderen Verkersarten kreuzen die Autospuren und nicht umgekehrt)
4. Die Radwege sehr kurvig angelegt sind (hier muß man alleine schon wegen der Streckenführung herunterbremsen, auch wenn die Ampel grün zeigt)
5. Die Kreuzungspunkte von Rad und Fußgänger nicht gesichert oder gar nur eingezeichnet sind

Der erste Punkt wird sich so schnell nicht ändern lassen. Autos sind nun mal groß und solange der MIV am Verkehrsaufkommen noch so einen großen Anteil hat, ist das ja auch noch in Ordnung.
Punkt 2 ist schon nicht mehr so klar. Warum sollte das Verkehrsmittel, das am wenigsten Anstrengung für Umwege, Bremsen und Anfahren o.ä. erfordert, den direktesten Weg bekommen? Hier sähe ich den Radverkehr als zu bevorzugen an.
Punkt 3 ist auch nicht logisch. Dort wo Fußwege laufen die von Straßen gekreuzt werden sollte der Fußweg durchgehend sein und die Autos eine (abgesenkte) Bordsteinkante hoch und wieder runter müssen. Dies würde nicht nur dem verletzlichen Wesen (im medizinischen Sinn) der Fußgänger und Radfahrer entsprechen sondern auch psychologisch darauf aufmerksam machen (vor allem beim Abbiegen) Vorsicht hier befahre ich den Verkehrsraum eines anderen Verkehrsmittels.
Punkt 4 ist der Hauptkritikpunkt. Dazu unten mehr.
Punkt 5 ergibt sich teilweise aus Punkt 4, teilweise aber auch an der grundsätzlichen Entscheidung den Radverkehr eher dem Fußverkehr als dem Autoverkehr zuzuordnen, was nicht sinnvoll ist.

Zu Punkt 4 und der Frage von Bayernlover:
Ungeachtet dessen hätte ich trotzdem gern gewusst, wie sich Hot Doc die Verkehrsführung in Autobahn's letztem Beispiel vorstellt, ohne einen Verkehrsträger entscheidend zu behindern.
Der von Süden kommende Radweg führt z.B. fast vorbildlich am rechten Straßenrand bis kurz vor die Ampel. Hier biegt er seltsam auf den Gehweg ein (hier werden querende Fußgänger gefährdet, da es so ausschaut, als müßten die Radfahrer hier bei Rot nicht anhalten), und führt weiter nach Osten zur eigentlichen Querung der Straße. Folgt man dem Radweg weiter nach Norden fällt auf, dass ein Weiterfahren nach Norden anscheinen garnicht eingepant ist.
Hier wäre ab der südlichen Ampel eine weiterführung des Radweges auf der rechten Seite des Autospuren über die Kreuzung wesentlich sinnvoller. Da die 2 Autospuren nördlich zu einer überbreiten Spur werden, wäre hier sogar die Fortführung des Radweges möglich.
Für die Radsteifen in Querrichtung wäre zumindest eine geradere Führung schon mal eine echte Verbesserung. Der Platz dafür wäre da und wird z.Z. auch von keinem anderen Verkehrsmittel benötigt. (Besser wäre natürlich auch hier die Führung direkt am rechten Fahrbahnrand. Hierzu müsste man entweder eine Spur pro Richtung streichen oder baulich aktiv werden und die Parkplätze soweit in Richtung jetzigen Radweg verschieben, dass der Radweg in etwa auf den jetzigen Parkplätzen führt. Beide Vorschläge sind sicher nicht mal eben zu verwirklichen. Aber vom Prinzip ist bei einer Kompettsanierung o.ä. ein vernünftiger Radweg umzusetzen ohne wesentliche Nachteile für andere Verkehrsteilnehmer.)
PS.: Die Führung der Radwege eine Kreuzung weiter südlich ist übrigens schon ein Stück besser (wenn auch noch nicht optimal).
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Beitrag von Bayernlover »

Und warum ist es so wie es jetzt ist? Weil man ohne bauliche Veränderungen erstmal eine Lösung geschaffen hat - was kommt, wenn man die Kreuzung umbauen sollte, ist eine andere Frage. Für den Status Quo ist der aktuelle Zustand die beste Lösung, zumindest bei den Spuren von Norden nach Süden und umgekehrt.
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Beitrag von Hot Doc »

Bayernlover @ 28 Jul 2010, 11:24 hat geschrieben: Und warum ist es so wie es jetzt ist? Weil man ohne bauliche Veränderungen erstmal eine Lösung geschaffen hat - was kommt, wenn man die Kreuzung umbauen sollte, ist eine andere Frage. Für den Status Quo ist der aktuelle Zustand die beste Lösung, zumindest bei den Spuren von Norden nach Süden und umgekehrt.
Hast du eigentlich nicht gelesen, was ich geschrieben habe? Genau der Radweg von Süden nach Norden ist mit einem Eimer Farbe und nem Pinsel in 30 Minuten fertig verbessert.
Und auch die Radwege von Ost nach West und umgekehrt brauchen gerade mal an 3 Stellen (wenn man das richtig erkennt) eine Absenkung von einem Bordstein (oder ein wenig Teer auffüllen dahinter) + Farbe.
Außerdem wäre es mir hier ohne Radweg ehrlich gesagt lieber, als in diesem Zusant. Da könnte man dann zumindest legal auf der Straße fahren. Und der bestehende Radweg wird erfahrungsgemäß dann als Argument genutzt, warum man ja die Situation nicht ändern muß.
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Beitrag von Bayernlover »

Hot Doc @ 28 Jul 2010, 11:36 hat geschrieben: Hast du eigentlich nicht gelesen, was ich geschrieben habe? Genau der Radweg von Süden nach Norden ist mit einem Eimer Farbe und nem Pinsel in 30 Minuten fertig verbessert.
Kann man, allerdings ist das sehr gefährlich, wenn aus zwei Autospuren eine wird UND man dann zusätzlich noch auf Radfahrer achten muss, die sich von rechts in Richtung der Autos in den Verkehr einordnen müssen.
Und auch die Radwege von Ost nach West und umgekehrt brauchen gerade mal an 3 Stellen (wenn man das richtig erkennt) eine Absenkung von einem Bordstein (oder ein wenig Teer auffüllen dahinter) + Farbe

Nein, denn dann reicht der Platz nicht mehr.
Außerdem wäre es mir hier ohne Radweg ehrlich gesagt lieber, als in diesem Zusant. Da könnte man dann zumindest legal auf der Straße fahren.

Das liebe ich als Autofahrer ja immer besonders, wenn ich auf einer zweispurigen Straße noch den Radlern ausweichen muss, wenn man auf der rechten Seite Platz für einen Radweg hat...
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Beitrag von Hot Doc »

Bayernlover @ 28 Jul 2010, 11:51 hat geschrieben: Kann man, allerdings ist das sehr gefährlich, wenn aus zwei Autospuren eine wird UND man dann zusätzlich noch auf Radfahrer achten muss, die sich von rechts in Richtung der Autos in den Verkehr einordnen müssen.
Das hatte ich bei der Diskussion davor schon mal angesprochen und auch hier wieder angedeutet. Der Radweg muß ein Stückchen in die Straße hinengezeichnet werden, so dass hier klar ist dass der Radfahrer am Fahrbahnrand weiterfahren kann und darf. Also erst das Zusammenführen der beiden Autospuren zu einer überbreiten Fahrspur und dann erst den Radweg auflösen (wenn das unbedingt nötig ist).
Nein, denn dann reicht der Platz nicht mehr.
Da verstehst du mich falsch. Wenn du die Radwege aus Osten bzw. Westen einfach kurz vor der Kreuzung gerade verlängerst, treffen sie nach der Kreuzung in etwa wieder die weiterführnden Radwege, nur dass man sich den Zick-Zack-Kurs spart. Alleine diese Begrdigung würde den Radverkehr sicherer und gleichzeitig flüssiger machen.
Das liebe ich als Autofahrer ja immer besonders, wenn ich auf einer zweispurigen Straße noch den Radlern ausweichen muss, wenn man auf der rechten Seite Platz für einen Radweg hat...
Aber es muß halt nicht nur Platz für einen Radweg da sein, sondern auch einer (wenns geht ein sorgfältig geplanter) vorhanden sein. Wenn ich in diesem Falle die Wahl hätte:
1. Neuer Radweg am Fahrbahnrand
2. Aktueller Radweg, so verbessert wie oben beschrieben
3. Kein Radweg
4. Radweg so wie er jetzt ist

PS.: Wir können uns auch gerne mal zu einer Radweg-Diskussion am Albertplatz treffen, da gibts auch ne Menge lustiger Problemchen zu bequatschen. (Leider hab ich immer noch nicht meine Kamera - ist immer ausverkauft, sonst könnte man n paar Fotos her- und einstellen).
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Beitrag von Bayernlover »

Hot Doc @ 28 Jul 2010, 12:10 hat geschrieben: Das hatte ich bei der Diskussion davor schon mal angesprochen und auch hier wieder angedeutet. Der Radweg muß ein Stückchen in die Straße hinengezeichnet werden, so dass hier klar ist dass der Radfahrer am Fahrbahnrand weiterfahren kann und darf. Also erst das Zusammenführen der beiden Autospuren zu einer überbreiten Fahrspur und dann erst den Radweg auflösen (wenn das unbedingt nötig ist).
Wenn der Platz dafür da ist, gern.
Da verstehst du mich falsch. Wenn du die Radwege aus Osten bzw. Westen einfach kurz vor der Kreuzung gerade verlängerst, treffen sie nach der Kreuzung in etwa wieder die weiterführnden Radwege, nur dass man sich den Zick-Zack-Kurs spart. Alleine diese Begrdigung würde den Radverkehr sicherer und gleichzeitig flüssiger machen.

Und das geht ganz ohne Baumaßnahmen? ;)
Aber es muß halt nicht nur Platz für einen Radweg da sein, sondern auch einer (wenns geht ein sorgfältig geplanter) vorhanden sein. Wenn ich in diesem Falle die Wahl hätte:
1. Neuer Radweg am Fahrbahnrand
2. Aktueller Radweg, so verbessert wie oben beschrieben
3. Kein Radweg
4. Radweg so wie er jetzt ist

Wir haben aber keine Wahl - und ohne bauen bleibt eben nur 3 oder 4.
PS.: Wir können uns auch gerne mal zu einer Radweg-Diskussion am Albertplatz treffen, da gibts auch ne Menge lustiger Problemchen zu bequatschen. (Leider hab ich immer noch nicht meine Kamera - ist immer ausverkauft, sonst könnte man n paar Fotos her- und einstellen).

Ab Mitte August wohne ich wieder für mehrere Wochen in Dresden - da ist ein Treffen sicherlich drin. Welche Kamera denn?

Und ja, Albertplatz ist so eine Sache ;)
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Beitrag von Hot Doc »

Bayernlover @ 28 Jul 2010, 12:16 hat geschrieben: Wenn der Platz dafür da ist, gern.
Sollte hier reichen.
Und das geht ganz ohne Baumaßnahmen? ;)
Wie gesagt, nur an 3 Stellen Bordstein absenken. (An der 4ten ist er glaub ich schon flach.)
Wir haben aber keine Wahl - und ohne bauen bleibt eben nur 3 oder 4.
...oder 1 und dafür ne Spur Autos weniger (was aber auch hier nicht ganz sinnvoll wäre, gebe ich zu).
Ab Mitte August wohne ich wieder für mehrere Wochen in Dresden - da ist ein Treffen sicherlich drin. Welche Kamera denn?
Gerne. Ne EOS 550D mit 15-200mm Objektiv im Kit solls werden.
Und ja, Albertplatz ist so eine Sache ;)
Oh, ja. Radfahren aufm Gehweg, alte Grütze mit halbalten ersten netten Versuchen und neuen schon besser angelegten aber nicht zuende gedachten Radwegen gemischt. Da ist für jeden Geschmack was dabei!
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Beitrag von Bayernlover »

Hot Doc @ 28 Jul 2010, 12:22 hat geschrieben: Wie gesagt, nur an 3 Stellen Bordstein absenken. (An der 4ten ist er glaub ich schon flach.)
Das ist eine Baumaßnahme :P
Gerne. Ne EOS 550D mit 15-200mm Objektiv im Kit solls werden.
:wub: :wub: :wub:
Das ist aber nicht das mitgelieferte Objektiv, oder? Das soll ja nicht so berauschend sein...
Oh, ja. Radfahren aufm Gehweg, alte Grütze mit halbalten ersten netten Versuchen und neuen schon besser angelegten aber nicht zuende gedachten Radwegen gemischt. Da ist für jeden Geschmack was dabei!

Bis auf die Straßenbahn haben am Albertplatz eigentlich alle verloren ;)
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Beitrag von glemsexpress »

Bayernlover @ 28 Jul 2010, 08:53 hat geschrieben:Ungeachtet dessen hätte ich trotzdem gern gewusst, wie sich Hot Doc die Verkehrsführung in Autobahn's letztem Beispiel vorstellt, ohne einen Verkehrsträger entscheidend zu behindern.
Das ist doch ganz einfach:
Man legt die Radwege schon vor den Haltestellen auf die Straße, indem man den Bordstein in Richtung der Häußerkanten versetzt. Dann hat auch der Radsteifen eine Haltelinie und der Radfahrer muss an den Ampeln warten um die Fahrgäste ein- und aussteigen zu lassen. Beim radweg aus den Süden kann man das auch ein paar Meter vor der Ampel tun, am besten an der Stelle wo der Radweg eh schon an den Fahrbahnrad schwenkt. Dann noch eine Radampel an alle 3 Radwege die ca. 5sek vor den Autos auf grün schaltet, und alle konnen sicher und ungestört von einander über die Kreuzung. Beim Radweg aus Richtung süden könnte man sich eventuell über eine Aufstellungsfläche für Radfahrer gedanken machen die das linksabbiegen erleichtern würde.
Bayernlover @ 28 Jul 2010, 08:53 hat geschrieben:Und warum ist es so wie es jetzt ist? Weil man ohne bauliche Veränderungen erstmal eine Lösung geschaffen hat
Eine Lösung ist ewas mit den alle zufrieden sein können. Das was wir hier sehen ist ein Murks der nur den Autofahrern was bringt weil die blöden Radfahrer aus den Sichtfeld sind. Alle anderen (Fußgänger, Radfahrer, ÖV-Kunden) müssen gravierende Nachteile und Gefärdungen in Kauf nehmen.
Wenn man etwas verändert dann kostet das halt, wenn man die Kosten schäut dann sollte man es lassen.

PS: Ich habe gerade das Bild auf google-erath ganz rangezoomt und man sieht was man immer bei solchen Situationen sieht:
Fußgänger laufen auf de Radwegen und der einzigsten Radfahrer den ich gesehen habe fährt als Geisterradler auf der Fußgängerfurt auf der nödlichen Zufahrt. Also weg mit dieser Murksführung.

Allgemein wunderts mich bei dieser Radverkehrsführung nicht das der Radverkehr im Düsseldorfer Modal split bei unter 6% dahindümpelt... (Quelle auf Seite 11)
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Beitrag von Hot Doc »

Bayernlover @ 28 Jul 2010, 12:25 hat geschrieben: Das ist eine Baumaßnahme :P
Ja klar. Aber ne ganz ne kleine, die man mal eben in ner Tagesrandzeitlage hinwurschteln kann, wenn man die Radwege grad schon neu sortiert.
Das ist aber nicht das mitgelieferte Objektiv, oder? Das soll ja nicht so berauschend sein...
Es gibt 2 Kits: eines mit 15-55mm und eines mit 15-135mm Objektiv. Das 135 ist halt so ein allround Kompromiss, da ich nicht so auf Objektivwechseln stehe. Dass es sicher noch bessere Objektive gibt ist klar, aber dann auch zu einem "besseren" Preis. Wenn das Objeltiv wirklich sooo schlecht ist/sein soll, dann bitte nochmal warnen! Bin mir aber nicht im Klaren, was ich sonst für eines kaufen sollte, denn nen Bildstabilisator will ich schon drin haben und über n 1000er kann ich mir insgesamt auch nicht leisten.

@glemsexpress: WORD! ...oder wie die Franzosen das sonst immer sagen.
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Beitrag von Bayernlover »

Hot Doc @ 28 Jul 2010, 12:58 hat geschrieben: Es gibt 2 Kits: eines mit 15-55mm und eines mit 15-135mm Objektiv. Das 135 ist halt so ein allround Kompromiss, da ich nicht so auf Objektivwechseln stehe. Dass es sicher noch bessere Objektive gibt ist klar, aber dann auch zu einem "besseren" Preis. Wenn das Objeltiv wirklich sooo schlecht ist/sein soll, dann bitte nochmal warnen! Bin mir aber nicht im Klaren, was ich sonst für eines kaufen sollte, denn nen Bildstabilisator will ich schon drin haben und über n 1000er kann ich mir insgesamt auch nicht leisten.
Jetzt sind wir zwar sowas von off-topic, aber 420er Vorserie hat mit einem Kitobjektiv und der 550D Bilder bei den Bussen reingestellt -> Hier

Also die Kohle für ein Objektiv würde ich aufbringen!
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Beitrag von Hot Doc »

Bayernlover @ 28 Jul 2010, 13:05 hat geschrieben: Jetzt sind wir zwar sowas von off-topic, aber 420er Vorserie hat mit einem Kitobjektiv und der 550D Bilder bei den Bussen reingestellt -> Hier

Also die Kohle für ein Objektiv würde ich aufbringen!
Off-Topic??? WO? :lol:

Vorserie hat aber wohl das kleine 15-55 und auch da hat khoianh danach ja gemeint, dass das eigentlich nicht am Objektiv liegen kann (und ich teile seine Meinung). Eher liegt das an den Automatikeinstellungen, die manchmal ein bisserl schwächeln.
Hab mal bei nem Freund das 15-135er ausprobiert in ner dunklen Küche mit Zoom aus der Hand geschossen. Mal abgesehen vom üblichen Gelbstich bei schwacher Birnenbeleuchtung gute Bilder.
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Beitrag von khoianh »

Ach ja, die Kit-Dinger fangen bei 18 an, also 18-55, 18-135 und 18-200. Dazu gibt's das 15-85, 17-55 und 17-85 im Angebot, also nicht die Brennweiten verdrehen. ;)

EOS 550D mit 18-135 dürfte für die meisten Ansprüche genügen, einen nicht unwesentlichen Teil macht noch immer die Bearbeitung aus.

Gegen eine Verschiebung dieser Beiträge in das "Eisenbahnfotografie - welche Kamera"-Thema hätte ich nix...
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ Hot Doc

Dein Beitrag von 11:14h zeigt mir, dass ich doch richtig verstanden habe. Du suchst nur nach Verbesserungen für Radfahrer und nimmst nicht nur billigend in Kauf, sondern schlägst sogar vor, den MIV zu benachteiligen.

Wenn du etwas aus dem Kartenausschnitt hinauszoomst, wirst Du erkennen, dass die Bundesstaße 8 und eine halbe Breite verschwenkt und zudem noch der Trambahnverkehr von der eigenständigen Trasse auf die Fahrbahn verlegt wird. Die von Dir vorgeschlagene direkte Radwegführung von Süd nach Nord hat es übrigens früher einmal gegeben. Auch von Ost nach West führte der Radweg direkt über die Kreuzung. Wegen zu vieler Unfälle wurde sie zur Sicherheit der Radfahrer geändert.
Dort wo Fußwege laufen die von Straßen gekreuzt werden sollte der Fußweg durchgehend sein und die Autos eine (abgesenkte) Bordsteinkante hoch und wieder runter müssen. Dies würde nicht nur dem verletzlichen Wesen (im medizinischen Sinn) der Fußgänger und Radfahrer entsprechen sondern auch psychologisch darauf aufmerksam machen (vor allem beim Abbiegen) Vorsicht hier befahre ich den Verkehrsraum eines anderen Verkehrsmittels.
Ich nehme dafür immer das holländische Wort „Drempels“. Eine durchaus vernünftige Idee, die lt. Verordnung nur in 30 Km/h Zonen (auch vor meiner Haustür) angewendet werden darf, aber nicht auf einer Hauptverkehrsstraße.
Hierzu müsste man entweder eine Spur pro Richtung streichen...
Wie der Name B8 schon sagt, handelt es sich um eine überörtliche Straße. Auf dieser wird ein großer Teil des nach Düsseldorf strebenden Pendler- und Lieferverkehrs abgewickelt und die Auslastung ist extrem hoch. Die innerörtliche Bedeutung ist dagegen gering. Clevere Düsseldorfer befahren diese Straße so gut wie nie, weil sie genügend Ausweichrouten kennen. Der Einfluss der Stadt, hier eine Fahrspur für den Fahrradverkehr umzuwidmen, tendiert gegen Null.

@glemsexpress
Man legt die Radwege schon vor den Haltestellen auf die Straße,
Schau mal ganz genau hin. Die Radwege in Ost – West Richtung bzw. umgekehrt verlaufen hinter den Wartehäuschen. Ist doch für die Radfahrer besser, wenn sie wegen der Tram nicht anhalten müssen. (Bin sogar heute noch dort entlang gefahren)

Der einsame Radler wird wohl gerade aus der Bäckerei (befindet sich in dem Haus mit dem blauen Tonnendach) gekommen sein und will nach Norden. Ist übrigens kein Aufreger, denn im ampelgesicherten Kreuzungsbereich ist es zumindest geduldet.

Und das Linksabbiegen von Süd nach West ginge dann so:
Google-Karte

Beim Modal-Split musst Du aber berücksichtigen, dass Düsseldorf eine Einpendlerstadt ist. Die Düsseldorfer selbst nutzen zwar zu 43% den MIV, die nächste Größe sind aber die Fußgänger mit 26% vor dem ÖV mit 22%. Die Radfahrer kommen auf knapp 8%. Das liegt aber nicht an der Qualität der Radwegführung, sondern an der Entfernung (von meiner Wohnung in die Innenstadt sind es z.B. gute 20 Km).

Das fast 79% der Einpendler mit den eigenen Auto kommen, hat auch nichts mit den „schlechten“ Radwegen zu tun, sondern mit der Entfernung. Und das nur 19% den ÖV nutzen, hat andere Gründe, die ein eigenes Thema wären. Das erstaunliche 1% der Einpendler mit dem Fahrrad rekrutiert sich aus Bewohnern der Nachbarstädte, die mal eben über die Stadtgrenze zum nahen Arbeitsplatz fahren. Und da gibt es unzählige Möglichkeiten, wo das stattfinden könnte. Doch das will ich hier nicht weiter vertiefen.

@ all

Hier wird in vielen Beiträgen bemängelt, dass der Radfahrer nicht als Fahrzeugführer anerkannt und die Verkehrsführung der Radwege den Fußwegen „angeflanscht“ ist. Irgenwie stimmt das schon, aber man muss dabei auch bedenken, dass ein Radfahrer für einen Autofahrer die gleiche Sichtbarkeitsstufe besitzt, wie ein Fußgänger. Da hat es der Schrotthändler mit seinem auf 6 Km/h begrenzten Trecker mit Anhänger (den er ohne Führerschein fahren darf) wesentlich leichter. Und ja, der Radfahrer ist kein Fahrzeugführer im Sinne des Gesetzes, den er braucht weder eine Unterrichtung noch eine Fahrerlaubnis (Führerschein). Jedes Kind, dass einigermaßen das Gleichgewicht auf dem Rad halten kann, darf damit fahren. AUF ÖFFENTLICHEN STRASSEN! (O.K. bis zum 6. (?) Lebensjahr auch auf dem Fußweg). Und hier wird gefordert, dass Radfahrer auf der Fahrbahn für Kraftfahrzeuge fahren sollen? Menschen, die nie in ihrem Leben einen Blick in die StVO geworfen haben, geschweige denn, sie überhaupt verstehen zu können? Echt irre.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Hot Doc »

Autobahn @ 28 Jul 2010, 21:14 hat geschrieben: Dein Beitrag von 11:14h zeigt mir, dass ich doch richtig verstanden habe. Du suchst nur nach Verbesserungen für Radfahrer und nimmst nicht nur billigend in Kauf, sondern schlägst sogar vor, den MIV zu benachteiligen.
Das kommt darauf an, was du als Ausgangswert nimmst. Nimmst du den status quo dann geb ich zu, dass ich dem Autoverkehr ein paar Benachteiligungen auferlegen will (mit dem vollen Wissen als Berufspendler, was das bedeutet).
Ich gehe aber eher von einem nahezu gleichberechtigten Zustand auf den Straßen als Optimum aus (sicher wird man auf die verschiedenen Bedürfnisse anders eingehen müssen, aber ich meine eine Situation in der keiner deutlich mehr Nachteile hat als der andere). Dies als Ziel und Bezugspunkt nehmend, ist der Autofahrer im status quo extrem bevorteilt. Ihm also ein wenig dieses Vorteils zu nehmen führt noch nicht zu einer Benachteiligung sondern nur zu einer (in diesem Fall sehr geringen) Schmälerung seines immer noch vorhandenen Vorteils.

Ich versuchs nochmal bildlich: Der Autofahrer hat z.Z. 10 Gummibärchen, der Fußgänger 5 und der Radler 3. Ich will jetzt dem Autofahrer 2 Gummibärchen abnehmen und dem Radfahrer geben. Neue Verteilung 8/5/5. Wenn du das als Benachteiligung siehst, bitte. Ich kann das nicht nachvollziehen.
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Beitrag von glemsexpress »

Autobahn @ 28 Jul 2010, 21:14 hat geschrieben:Schau mal ganz genau hin. Die Radwege in Ost – West Richtung bzw. umgekehrt verlaufen hinter den Wartehäuschen. Ist doch für die Radfahrer besser, wenn sie wegen der Tram nicht anhalten müssen. (Bin sogar heute noch dort entlang gefahren)
Und semmelt dann voll in die Leute die aus der Straßenbahn aussteigen und sich via Radweg entfernen.
Autobahn @ 28 Jul 2010, 21:14 hat geschrieben:Der einsame Radler wird wohl gerade aus der Bäckerei (befindet sich in dem Haus mit dem blauen Tonnendach) gekommen sein und will nach Norden. Ist übrigens kein Aufreger, denn im ampelgesicherten Kreuzungsbereich ist es zumindest geduldet. 
Solche Führungen laden aber auch dazu ein einfach auf dieser Straßenseite nach Osten zu fahren (vor allem wenn man später wieder nach Norden will). Durch möglichst lange Führung auf der Fahrbahn wird dies unterbunden.
Autobahn @ 28 Jul 2010, 21:14 hat geschrieben:Beim Modal-Split musst Du aber berücksichtigen, dass Düsseldorf eine Einpendlerstadt ist.
Das sind Städte mit einen Radleranteil von weit über 10-15% auch.
Selbst im bergigen Stuttgart (und auch dort sind die Radwege eher lausig) ist der Radverkehr mit 7% höher als im flachen Düsseldorf. Zum Vergleich, schon allein der ca. 4km von der Stutgarter Innenstadt gelegene Stadtteil Degerloch liegt schon 200m höher. Da ist ein niedriger radanteil verständlich. Und trotzdem plant man irgendwann einen 20% Radanteil zu haben, in Düsseldorf will man komischerweiße nur 8%...
Autobahn @ 28 Jul 2010, 21:14 hat geschrieben:Die Düsseldorfer selbst nutzen zwar zu 43% den MIV, die nächste Größe sind aber die Fußgänger mit 26% vor dem ÖV mit 22%.
Das sind die Werte auf die man 2015 kommen will ;)
Die richtigen Werte stehen im Diagramm rechts unten.
MIV 53%
ÖV 22%
Fuß 18%
Rad 6%
Autobahn @ 28 Jul 2010, 21:14 hat geschrieben:Das liegt aber nicht an der Qualität der Radwegführung, sondern an der Entfernung (von meiner Wohnung in die Innenstadt sind es z.B. gute 20 Km). 
Es geht aber auch nicht jeder in der Innenstadt arbeiten.
Auch in Düsseldorf wird wohl gelten das die meisten Fahrten unter 5km stattfinden. Oder fährtst du auch 20km zum Bäcker, 20km zum Supermarkt...?
Alles Potenziale für das Fahrrad.
Und zumindest in KA gibt es auf den Radwegen wo man solche Schikanen abgebaut hat deutliche steigerungen im Radverkehr.
Zudem möchte ich anmerken dass ein Großteil der Düsseldorfer Bevölkerung im Umkreis von 5km um die City leben dürfte. Auch das sind eigendlich Fahrrad-Entfernungen.
Autobahn @ 28 Jul 2010, 21:14 hat geschrieben: Irgenwie stimmt das schon, aber man muss dabei auch bedenken, dass ein Radfahrer für einen Autofahrer die gleiche Sichtbarkeitsstufe besitzt, wie ein Fußgänger.
...oder wie die ca. gleich schnellen Motor-Fahrräder die auf der Straße fahren müssen...
Autobahn @ 28 Jul 2010, 21:14 hat geschrieben:Und ja, der Radfahrer ist kein Fahrzeugführer im Sinne des Gesetzes, den er braucht weder eine Unterrichtung noch eine Fahrerlaubnis (Führerschein).
Denk mal darüber nach das ein Auto auch mal 200km/h fährt, der radler auf einer langen Gefällstrecke max 70km/h, das der Radler mit Rad & CO villeicht 150kg wiegt, der Autofahrer aber ein Gefärt zwischen 1-2Tonnen bewegt und natürlich auch Platztechnische (breite Fahrrad vs. Auto?) eine Role spielen. Im Endeffekt geht deshalb von einen Auto eine sehr viel größere Gefahr für die Allgemeinheit aus als von einen Fahrrad. Daher braucht man zum Autofahren eben eine Lizenz und zum Fahrradfahren eben nicht.
Autobahn @ 28 Jul 2010, 21:14 hat geschrieben:AUF ÖFFENTLICHEN STRASSEN!
Auch die Murks-Radwege sind ein Teil der Straße...
Autobahn @ 28 Jul 2010, 21:14 hat geschrieben: (O.K. bis zum 6. (?) Lebensjahr auch auf dem Fußweg).
NÖ:
STVO §2:
(5) Kinder bis zum vollendeten 8. Lebensjahr müssen, ältere Kinder bis zum vollendeten 10. Lebensjahr dürfen mit Fahrrädern Gehwege benutzen. Auf Fußgänger ist besondere Rücksicht zu nehmen. Beim Überqueren einer Fahrbahn müssen die Kinder absteigen.
Quelle: http://www.gesetze-im-internet.de/stvo/__2.html
Autobahn @ 28 Jul 2010, 21:14 hat geschrieben:Menschen, die nie in ihrem Leben einen Blick in die StVO geworfen haben, geschweige denn, sie überhaupt verstehen zu können?
Wer kuckt schon in die STVO?
Und die Grundlegenden Regeln der STVO sind ja Allgemeinbildung und werden daher in Kindergarten und Schule vermittelt. Auch die Regeln im Bezug auf das Radfahren die in der 3.-4. Klasse drann kommen.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Hot Doc @ 29 Jul 2010, 01:00 hat geschrieben: Ich versuchs nochmal bildlich: Der Autofahrer hat z.Z. 10 Gummibärchen, der Fußgänger 5 und der Radler 3. Ich will jetzt dem Autofahrer 2 Gummibärchen abnehmen und dem Radfahrer geben. Neue Verteilung 8/5/5. Wenn du das als Benachteiligung siehst, bitte. Ich kann das nicht nachvollziehen.
Der Vergleich ist genial - gefällt mir. Allerdings wäre noch zu diskutieren ob die Aufteilung 10:5:3 momentan stimmt...... Ich denke das dürfte noch viel mehr zu Gunsten der Autofahrer sein.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Hot Doc @ 29 Jul 2010, 01:00 hat geschrieben:Ich gehe aber eher von einem nahezu gleichberechtigten Zustand auf den Straßen als Optimum aus (sicher wird man auf die verschiedenen Bedürfnisse anders eingehen müssen, aber ich meine eine Situation in der keiner deutlich mehr Nachteile hat als der andere).
Diesen nahezu gleichberechtigten Zustand hast die in einem verkehrsberuhigten Bereich. Aber Du willst doch nicht ernsthaft das ganze Stadtgebiet dazu machen?
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Beitrag von Hot Doc »

Boris Merath @ 29 Jul 2010, 03:48 hat geschrieben:Der Vergleich ist genial - gefällt mir. Allerdings wäre noch zu diskutieren ob die Aufteilung 10:5:3 momentan stimmt...... Ich denke das dürfte noch viel mehr zu Gunsten der Autofahrer sein.
Da können wir gerne darüber diskutieren, aber die Richtung stimmt.
Autobahn @ 29 Jul 2010, 09:11 hat geschrieben:Diesen nahezu gleichberechtigten Zustand hast die in einem verkehrsberuhigten Bereich. Aber Du willst doch nicht ernsthaft das ganze Stadtgebiet dazu machen?
Nein, in einem Verkehrsberuhigten Breich haben eben die Füßgänger Vorrang vor Autos und auch vor Fahrrädern. Schon näher dran wäre da die Fahrradstraße mit dem abgebildeten Zusatzschild und entsprechenden Fußwegen an dem gleichberechtigten Zustand. Wirklich umgesetzt ist aber die "Gleichberechtigung" bis jetzt nur im Rahmen des "shared space" in Pilotprojekten.
Dass ist aber die Extremvariante, die ich hier nicht gefordert habe. Mir würde es ausreichen, wenn man beim Planen von Straßen darauf achten würde, dass ALLE Verkehrsteilnehmer möglichst schnell, sicher und dabei flüssig vorwärts kommen und die ganz natürlicher Weise vorkommenden Nachteile sich ebenfalls auf alle Verkehrsteilnehmer verteilen.
Ich bin z.B. nicht bereit zu akzeptieren, dass man 2 KFZ-Spuren pro Richtung baut, die vielleicht in der HVZ zwar voll sind, aber im Normalfall viel freien Platz bieten, wenn deswegen der Radweg eine Lachnummer oder ein Slalomparcour wird, oder wie hier in Dresden ganz ausfallen soll. Eine Straßenplanung (einer entsprechend großen Straße) sollte so erfolgen: erstmal ausgehend von 1 Autospur, 1 Radweg, 1 Fußweg (evtl. noch Tram o.ä.) und wenn diese 3 Teile gut nebeneinander passen, kann man sich noch Gedanken über eine 2te Fahrspur, Parkplätze, einen breiteren Radweg oder was auch immer benötigt wird machen.
Die Argumentation es gäbe bei nur 1 Spur Stau ist für mich hinfällig, wenn ich dagegen eine vernünftige Verkehrsführung für Radfahrer und Fußgänger aufwiegen muß.

Ist so n bisserl wie ne zweite Portion im Lokal zu bestellen, wenn dafür der Rest der Familie aufs Trinken verzichten muß, weil das Geld nicht reicht.
Wir haben das Geld und den Platz um alle "satt" zu machen, aber die Autofahrer bekommen ihren Schlund einfach nicht voll.
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Beitrag von glemsexpress »

Autobahn @ 29 Jul 2010, 09:11 hat geschrieben:Diesen nahezu gleichberechtigten Zustand hast die in einem verkehrsberuhigten Bereich. Aber Du willst doch nicht ernsthaft das ganze Stadtgebiet dazu machen?
Auf der Karlsruher City-Route Süd gibt es verschiedene Varianten der Gleichberechtigung, ich habe mal die verschiedenen Formen aufgenommen.
http://www.youtube.com/watch?v=4jVe5pNwSJw
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Beitrag von Autobahn »

glemsexpress @ 29 Jul 2010, 20:07 hat geschrieben:Auf der Karlsruher City-Route Süd gibt es verschiedene Varianten der Gleichberechtigung, ich habe mal die verschiedenen Formen aufgenommen.
Was nur aufgefallen ist, Du fährst sehr schnell. Allerdings kann ich mir nur ein eingeschränktes Bild von den Örtlichkeiten machen. Wie wäre es mit einem Link zu Google-Maps?

@ Hot Doc
Die Argumentation es gäbe bei nur 1 Spur Stau ist für mich hinfällig, wenn ich dagegen eine vernünftige Verkehrsführung für Radfahrer und Fußgänger aufwiegen muß.
Den Stau gibt es sowieso, nur wäre er bei nur einer Fahrspur auf Hauptverkehrsstraßen mehr als doppelt so lang.

Es geht in Deutschland ja nichts ohne Richtlinien. Für den Straßenbau ist das die „Richtlinie für integrierte Netzgestaltung“, mit der die Ziele der Raumordnung und Landesplanung für die Erreichbarkeit der zentralen Orte geregelt sind.

Man unterscheidet hierbei nach sechs Gruppen:

0 – kontinental – Verbindung zwischen Metropolregionen
I – großräumig - Verbindung von Oberzentren zu Metropolregioen und zwischen Oberzentren
II – überregional - Verbindung von Mittelzentren zu Oberzentren und zwischen Mittelzentren
III – regional - Verbindung von Grundzentren zu Mittelzentren und zwischen Grundzentren
IV – nahräumig – Verbindung von Gemeinden zu Gemeindeteilen
V – kleinräumig – Verbindung von Grundstücken zu Gemeinden/Gemeideteilen

Bei den Kategoriengruppen wird in fünf Teilbereiche unterschieden:

AS - Autobahnen - außerhalb und innerhalb bebauter Gebiete,
LS - Landstraßen - außerhalb bebauter Gebiete,
VS - Stadtstraßen - im Vorfeld und innerhalb bebauter Gebiete, anbaufrei, Hauptverkehrsstraße,
HS - Stadtstraßen - innerhalb bebauter Gebiete, angebaut, Hauptverkehrsstraße,
ES - Stadtstraßen - innerhalb bebauter Gebiete, angebaut, Erschließungsstraße.
(Quelle: Wikipedia)
Deine Vorstellungen lassen sich nur in der Kategorie V und darin auch nur im Teilbereich ES verwirklichen. Und die „Shared Space“ Projekte lassen sich auch nur in räumlich eng begrenztem Gebiet durchführen.

Darüber hinaus, das Fahrrad mag ja für einen jungen, sportlichen Menschen durchaus als Verkehrsmittel taugen, die große Masse der Bevölkerung legt damit aber nur kurze Wege zurück. Und das sicher nicht bei jedem Wetter. Es gibt sogar Wetterlagen, wo ich das Radfahren generell verbieten würde, z.B. bei Eis und Schnee. Und das allein zum Eigenschutz der Radfahrer.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Naseweis »

Autobahn @ 29 Jul 2010, 20:23 hat geschrieben:Es gibt sogar Wetterlagen, wo ich das Radfahren generell  verbieten würde, z.B. bei Eis und Schnee. Und das allein zum Eigenschutz der Radfahrer.
Am besten verbietet man das Autofahren dann gleich mit, zum Eigenschutz der Autofahrer. :rolleyes:
Für gnadenlose Vertaktung und strategische Ausbauten!
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Beitrag von glemsexpress »

Autobahn @ 29 Jul 2010, 20:23 hat geschrieben:Was nur aufgefallen ist, Du fährst sehr schnell.
Das sieht nur so aus. Die starken Vibrationen kommen davon das die Kamera nicht ganz gut am Rad befestigt war...
Autobahn @ 29 Jul 2010, 20:23 hat geschrieben:Allerdings kann ich mir nur ein eingeschränktes Bild von den Örtlichkeiten machen. Wie wäre es mit einem Link zu Google-Maps?
Google-Karte
Autobahn @ 29 Jul 2010, 20:23 hat geschrieben:Den Stau gibt es sowieso, nur wäre er bei nur einer Fahrspur auf Hauptverkehrsstraßen mehr als doppelt so lang. 
Oder die Leute würden anders fahren.
Siehe z.B. http://www.upi-institut.de/upi23.htm recht weit unten.
Autobahn @ 29 Jul 2010, 20:23 hat geschrieben:Es geht in Deutschland ja nichts ohne Richtlinien. Für den Straßenbau ist das die „Richtlinie für integrierte Netzgestaltung“, mit der die Ziele der Raumordnung und Landesplanung für die Erreichbarkeit der zentralen Orte geregelt sind. 
Normen, Gesetze und Richtlinien können geändert werden.
Autobahn @ 29 Jul 2010, 20:23 hat geschrieben: Deine Vorstellungen lassen sich nur in der Kategorie V und darin auch nur im Teilbereich ES verwirklichen.
Das das auf der Autobahn nicht geht ist klar. Aber die Typische Stadtstraße kann man entsprechend umwidmen. Jede halbwegs große Stadt hat eine vollständige Umgehung so dass das Argument Durchgangsverkehr nicht zählt.
Autobahn @ 29 Jul 2010, 20:23 hat geschrieben:Darüber hinaus, das Fahrrad mag ja für einen jungen, sportlichen Menschen durchaus als Verkehrsmittel taugen, die große Masse der Bevölkerung legt damit aber nur kurze Wege zurück. 
In KA sehe ich Leute jeden alters auf den Rad. Und wenn man älter und kippliger wird dann gibt es genügend alternative Radkonzepte, z.B. Trikes.
Generell sind ist die Ü60-Gruppe teilweiße sogar die Gruppe die am meisten das Rad im Alltag nutzt:
http://www.vcoe.at/start.asp?b=92&ID=8459
Autobahn @ 29 Jul 2010, 20:23 hat geschrieben: Und das sicher nicht bei jedem Wetter.
Definitiv
Autobahn @ 29 Jul 2010, 20:23 hat geschrieben:Es gibt sogar Wetterlagen, wo ich das Radfahren generell verbieten würde, z.B. bei Eis und Schnee.
Auch da wird in KA munter weitergefahren. Und die Stadt empfieht nur das man eventuell Winterreifen aufziehen sollte:
http://www.karlsruhe.de/stadt/aktuell/nach...kehr/index_html
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Beitrag von Autobahn »

@ glemsexpress

Danke für die Karte. Jetzt habe ich eine Vorstellung von der Strecke.

Ich meine nicht das Gewackel der Kamera, es ist schon logisch, dass Du sie auf dem Rad nicht anständig und ruckelfrei montieren kannst. Ich habe aber ein sehr gutes Auge für Geschwindigkeiten. Auf jeden Fall war Deine Geschwindigkeit höher, als die eines durchschnittlichen Radfahrers.
Oder die Leute würden anders fahren.
Natürlich würden die Leute anders fahren. Das mache ich doch schon immer, wenn ich eine staubelastete Strecke kenne.
Das das auf der Autobahn nicht geht ist klar. Aber die Typische Stadtstraße kann man entsprechend umwidmen. Jede halbwegs große Stadt hat eine vollständige Umgehung so dass das Argument Durchgangsverkehr nicht zählt.
Auch „typische“ Stadtstraßen, die nicht dem Durchgangsverkehr dienen, haben in vielen Fällen eine Zubringerfunktion, die auf Grund der Verkehrsdichte eine mehrspurige Verkehrsführung rechtfertigen. Dies gilt erst recht, für Bundesstraßen, die in das Stadtgebiet hin- oder hinaus führen.

Natürlich ist es von der Ortsgröße (und dem daraus resultierenden Verkehrsaufkommen) abhängig, ob eine mehrspurige Straße in oder durch das Stadtgebiet verläuft. Bei Großstädten wird es sich aber nicht verhindern lassen. Allein von der Fläche her können nicht alle Ziele mit dem Fahrrad erreicht werden, für Einpendler nur in die Randbezirke. Und so ist es auch auf einigen Relationen erforderlich, für den innerstädtischen Verkehr mehrspurige Straßen anzubieten.

Karlsruhe hat mit 290.000 Einwohnern knapp 50% der Einwohnerzahl Düsseldorfs. Ich kenne die Einpendlerzahl von Karlsruhe nicht, aber in Düsseldorf sind es täglich mehr als 200.000, die meisten davon mit dem Auto. Und auch Karlsruhe ist nicht frei von überregionalen Straßen, die das Stadtgebiet durchschneiden (z.B. B10n).
In KA sehe ich Leute jeden alters auf den Rad. Und wenn man älter und kippliger wird dann gibt es genügend alternative Radkonzepte, z.B. Trikes.
Generell sind ist die Ü60-Gruppe teilweiße sogar die Gruppe die am meisten das Rad im Alltag nutzt
Aber sicher nicht so flott wie Du :lol:. Und vor allen Dingen nicht so weit.
Auch da (Anmerkung von mir: im Winter)wird in KA munter weitergefahren. Und die Stadt empfieht nur das man eventuell Winterreifen aufziehen sollte:
Nun ja, es mag ja temperaturunempfindlichen Menschen nichts ausmachen, sich bei Minustemperaturen außerhalb geschlossener Räume aufzuhalten. Aber der Prozentsatz derjenigen, die das freiwillig tun und dabei noch Vergnügen empfinden, dürfte nicht sehr hoch sein. (Und nun erzähle mir bitte nicht, dass Wintersportarten der Renner sind, die meisten schauen es sich doch im gut geheizten Wohnzimmer vor der Glotze an. Die an der Veranstaltung direkt teilnehmenden Zuschauer bewegen sich im 0,00001% Bereich). Und ob nun Franz oder Hermine zwei Minuten zum Supermarkt radeln oder zehn Minuten laufen, macht nur dann einen Unterschied, wenn sie kein Auto besitzen.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von glemsexpress »

Autobahn @ 29 Jul 2010, 22:35 hat geschrieben:Ich meine nicht das Gewackel der Kamera, es ist schon logisch, dass Du sie auf dem Rad nicht anständig und ruckelfrei montieren kannst. Ich habe aber ein sehr gutes Auge für Geschwindigkeiten. Auf jeden Fall war Deine Geschwindigkeit höher, als die eines durchschnittlichen Radfahrers.
Ich werde auch oft genug überholt, genau wie ich auch andere überhohle. Daher dürfte ich einen halbwegs vernüftigen Durchschnitt fahren.
Autobahn @ 29 Jul 2010, 22:35 hat geschrieben:Auch „typische“ Stadtstraßen, die nicht dem Durchgangsverkehr dienen, haben in vielen Fällen eine Zubringerfunktion, die auf Grund der Verkehrsdichte eine mehrspurige Verkehrsführung rechtfertigen. Dies gilt erst recht, für Bundesstraßen,
Bundesstraßen sind fernstraßen die man auf jeden Fall aus den Städten raushalten sollte.
Autobahn @ 29 Jul 2010, 22:35 hat geschrieben:Allein von der Fläche her können nicht alle Ziele mit dem Fahrrad erreicht werden, für Einpendler nur in die Randbezirke.
Darum hat man sowas erfunden was sich allgemein ÖV nennt :P
Autobahn @ 29 Jul 2010, 22:35 hat geschrieben:Ich kenne die Einpendlerzahl von Karlsruhe nicht, aber in Düsseldorf sind es täglich mehr als 200.000
Karlsruhe hat 89.928
Autobahn @ 29 Jul 2010, 22:35 hat geschrieben:die meisten davon mit dem Auto.
Die meisten fahren auch nach KA mit den Auto (70%), aber wohl vor allem in die Industriegebiete am Stadtrand. Diese sind teilweise überhaupt nicht vom ÖV angebunden. Ein genereller Kritikpunkt der hoffentlich mal angegangen wird.
Der ÖV-Anteil und der Radanteil sind aber trotzdem bedeutend höher als in Düsseldorf, obwohl die Rad- und ÖV-Anteile größer werden wie größer die Stadt ist.
Autobahn @ 29 Jul 2010, 22:35 hat geschrieben:Und auch Karlsruhe ist nicht frei von überregionalen Straßen, die das Stadtgebiet durchschneiden (z.B. B10n).
Ich habe ja nicht behauptet das das nicht so ist. Der Überregionale Verkehr in Ost-West-Richtung kann aber auf die Südtangende ausweichen (die zur einzigsten Rheinbrücke führt). Der Nord-Süd-Verkehr kann die Autobahn benutzen.
Autobahn @ 29 Jul 2010, 22:35 hat geschrieben:Aber sicher nicht so flott wie Du laugh.gif. Und vor allen Dingen nicht so weit. 
Die werden bestimmt nicht 187 km, wie ich an den Tag, fahren.
Aber 10km sind schon drinn.
Autobahn @ 29 Jul 2010, 22:35 hat geschrieben: Nun ja, es mag ja temperaturunempfindlichen Menschen nichts ausmachen, sich bei Minustemperaturen außerhalb geschlossener Räume aufzuhalten.
Wenn man sich halbwegs warm anzieht...
Autobahn @ 29 Jul 2010, 22:35 hat geschrieben:Aber der Prozentsatz derjenigen, die das freiwillig  tun und dabei noch Vergnügen empfinden, dürfte nicht sehr hoch sein. (Und nun erzähle mir bitte nicht, dass Wintersportarten der Renner sind, die meisten schauen es sich doch im gut geheizten Wohnzimmer vor der Glotze an. Die an der Veranstaltung direkt teilnehmenden Zuschauer bewegen sich im 0,00001% Bereich).
Äh ja, ist gut ;)
Geh mal Winters in die Alpen (habt ihr bei euch in NRW nicht auch so ein Skigebiet wo die Niederländer immer einfallen? Da kannst du ja auch mal kucken gehen) und du wirst eines bessern belehrt. Ich sehe genügend Leute die sich via Snowbord, Ski und Big-Foots die Hänge runterstürzen und dafür meist noch eine ganze Stange Geld zahlen.
Autobahn @ 29 Jul 2010, 22:35 hat geschrieben: Und ob nun Franz oder Hermine zwei Minuten zum Supermarkt radeln oder zehn Minuten laufen, macht nur dann einen Unterschied, wenn sie kein Auto besitzen.
Ich kenne genügend Leute die trotz Auto zum Supermakt laufen/radeln.
Und wenn eine gute ÖV/Radinfrastruktur ermöglicht das sich mehr Leute von ihren Auto trennen, dann kann man sich die oben diskutieren Quartiersgaragen sparen.
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Beitrag von Hot Doc »

Autobahn @ 29 Jul 2010, 22:35 hat geschrieben: Ich meine nicht das Gewackel der Kamera, es ist schon logisch, dass Du sie auf dem Rad nicht anständig und ruckelfrei montieren kannst. Ich habe aber ein sehr gutes Auge für Geschwindigkeiten. Auf jeden Fall war Deine Geschwindigkeit höher, als die eines durchschnittlichen Radfahrers.
Da bin ich mir nicht so sicher. Er ist zügig unterwegs, aber keinenfalls wirklich schnell für einen Radfahrer. Da fahr ich (wenn ich jetzt nicht auf Geschwindigkeit fahre sondern normal unterwegs bin) schneller und werde auch dann noch ständig überholt aber überhole auch selber oft. Ich würde sagen, das gefilmte dürfte annähernd der Durchschnitt sein. EDIT: Da war er schneller, aber die Einschätzung bestätigt sich.
Natürlich würden die Leute anders fahren. Das mache ich doch schon immer, wenn ich eine staubelastete Strecke kenne.
Es geht hier nicht nur um anders im Sinne von andere Stecken, sondern auch im Sinne von andere nähere Ziele, andere Verkehrsmittel, besser geplante Fahrten (z.B. mehrere Besorgungen auf einmal anstatt 3 Tage hintereinander nahezu die selbe Strecke), mehrere Leute zusammen, statt immer einer alleine usw.
Auch „typische“ Stadtstraßen, die nicht dem Durchgangsverkehr dienen, haben in vielen Fällen eine Zubringerfunktion, die auf Grund der Verkehrsdichte eine mehrspurige Verkehrsführung rechtfertigen.
Das mag ich garnicht bestreiten, aber eine Rechtfertigung für mehrere Spuren ist noch keine Rechtfertigung einen Radweg wegzulassen oder ihr ungenügend auszubauen.
Allein von der Fläche her können nicht alle Ziele mit dem Fahrrad erreicht werden, für Einpendler nur in die Randbezirke.
So ein Quatsch! Natürlich sind alle Ziele mit dem Rad zu erreichen. Vielleicht nicht von überall aus. Aber Menschen die nahe genug wohnen (und 20km sind ne Strecke die man durchaus mal mit dem Rad fahren kann), können natürlich alle Ziele im Umkreis erreichen. Also erst wenn du um ein Ziel ein bewohnerfreien Kreis mit 20km Radius hast solltest du anfangen darüber nachzudenken ob du den Radweg sparen kannst.
Und auch Karlsruhe ist nicht frei von überregionalen Straßen, die das Stadtgebiet durchschneiden (z.B. B10n).
Auch diese Straßen dienen innerhalb des Stadtgebietes der Verbindung der einzelnen Stadtteile und sind somit auch für Radfahrer interessant. Es mag bei besonders großen Straßen besser sein den Radfahrern Alternativrouten in der näheren Umgebung anzubieten, aber eben keine Strecken die im Zick-Zack durch Wohngebiete führen.
Aber sicher nicht so flott wie Du :lol:. Und vor allen Dingen nicht so weit.
Och die haben Zeit. Zum etwa 8km entfernten Badesee fahr ich häufig an älteren Mitbürgern vorbei, die dort mit dem Radl hinstrampeln obwohl es Badebus, S-Bahn und Parkplatz gibt. Aber der Radweg ist eben straßenbreit und (nahezu vollständig) vom Autoverkehr abgekoppelt angelegt worden, da fährt sichs einfach schön.
Nun ja, es mag ja temperaturunempfindlichen Menschen nichts ausmachen, sich bei Minustemperaturen außerhalb geschlossener Räume aufzuhalten. Aber der Prozentsatz derjenigen, die das freiwillig tun und dabei noch Vergnügen empfinden, dürfte nicht sehr hoch sein.
Dann geh mal im Winter an die Uni. Zumindest in Dresden war da trotz gutem Trambahnanschluss und Semesterticket trotzdem der Fahrradständer immer voll. Auch ich bin trotz Auto und Tramanschluss meistens mit dem Rad dagewesen.

Noch zum Beitrag davor:
Deine Vorstellungen lassen sich nur in der Kategorie V und darin auch nur im Teilbereich ES verwirklichen. Und die „Shared Space“ Projekte lassen sich auch nur in räumlich eng begrenztem Gebiet durchführen.
Auch nicht richtig. Meine Vorstellungen lassen sich bei den Katrgorien IV und V und in den Teilbereichen ES, HS und evtl. auch VS realisieren. GERADE die etwas größeren Stadtstraßen die auch mal Unterzentren einer Stadt miteinander verbinden, werden für den Radverkehr immer unterschätzt und gerade hier sind auch aufgrund der hier oft gefahrenen Geschwindigkeiten sichere Radwege unbedingt notwendig. Und nochmal an dieser Stelle: Auch die begründete Rechtfertigung einer zweiten oder dritten KFZ-Spur ist KEINE Rechtfertigung am Radverkehr zu sparen. Zuerst müssen die Grundbedürfnisse aller Verkehrsteilnehmer gestillt sein, bevor man an die Extrawürste geht!
Die shared space Idee läßt sich, wenn man das will, durchaus auch auf ganze Wohngebiete ausdehnen, die dann nur noch von wenigen Verbindungsstaßen durchschnitten werden.

Und wegen den Wintersportarten: Letztes Jahr in München beim Red-Bull Crashed Ice über 50.000 Besucher bei Minusgraden. Klar, das ist natürlich nur ein Zehnmillionstel der Zuschauer, da haben doch glatt 500.000.000.000 (= 500 Milliarden) am Fernseher gesessen und in die Röhre geguckt. Des weiteren hat das glems ja auch treffend gezeigt. Ich habe mal ein normales Skigebiet rausgesucht: Die Zillertalarena hat eine Liftkapazität von über 80.000 Personen pro Stunde, da kann man nicht gerade von wenigen Leuten mit Kälteresitenz sprechen.
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Beitrag von Autobahn »

@ glemsexpress
@ Hot Doc

Um es noch einmal klar zu stellen, ich befürworte durchaus vernüftige Radwege. Daher bin ich ja von Münster und den Niederlanden so begeistert. Ich lehne aber eine gegen das Auto gerichtete Verkehrspolitik ab.

Ob jemand täglich 5, 10 oder 20 Km mit dem Fahrrad fahren kann oder will, muss jeder selbst entscheiden können. Auch wann und zu welchem Zweck er es tut.

Zum Wintersport, ich habe die Zahl natürlich nicht nachgerechnet. Ich wollte damit lediglich ausdrücken, dass die Zahl sowohl der Aktiven, wie auch der Passiven im Vergleich zur Gesamtbevölkerung gering ist.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von glemsexpress »

Autobahn @ 30 Jul 2010, 08:00 hat geschrieben:Um es noch einmal klar zu stellen, ich befürworte durchaus vernüftige Radwege. Daher bin ich ja von Münster und den Niederlanden so begeistert.
Und das schließt Borsteinradwege aus.

Hier mal ein Video aus Kopenhangen:
http://www.youtube.com/watch?v=ycbnjXnU4gE
Man sieht das trotz des recht starken Radverkehrs noch immer Fußgänger auf den Radweg rumdappen und Autos dieses als Parkplatz benutzen. Zwar weniger als normal (was wohl an den hohen Verkehrsaufkommen liegt), aber ist ist immer noch festzustellen.
Inzwischen hat man die Straße provisorisch umgebaut:
http://www.nationaler-radverkehrsplan.de/p...w=bilder&lan=de
Autobahn @ 30 Jul 2010, 08:00 hat geschrieben:Ich lehne aber eine gegen das Auto gerichtete Verkehrspolitik ab. 
Wenn 100% eines Straßenraumes belegt sind und man sich um einen Verkehrsträger kümmern will dann müssen andere zurückstecken.
Autobahn @ 30 Jul 2010, 08:00 hat geschrieben:Ob jemand täglich 5, 10 oder 20 Km mit dem Fahrrad fahren kann oder will, muss jeder selbst entscheiden können.
Richtig, daher muss man erst mal die Infrastruktur schaffen das er es überhaupt kann.
Inzwischen ist die Reha-Technik auch soweit dass man schon erheblich behindert sein muss man man nicht Fahrradfahren kann. Vom einfachen Tiefeinsteiger über Pedelecs, Treiks bis zu Handbikes wird für fast jeden Grad der Einschränkung was bereitgehalten.
Autobahn @ 30 Jul 2010, 08:00 hat geschrieben:Auch wann und zu welchem Zweck er es tut. 
Sollte diese Graphik auch nur ansatzweiße realistisch sein, dann wird das Fahrrad definitiv aus der "Spielzeugecke" heruakommen.
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Beitrag von JNK »

Autobahn @ 30 Jul 2010, 08:00 hat geschrieben: Ob jemand täglich 5, 10 oder 20 Km mit dem Fahrrad fahren kann oder will, muss jeder selbst entscheiden können. Auch wann und zu welchem Zweck er es tut.
Es wird aber mehr werden, dank der Pedelecs.
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