Rot-Grüne Verkehrspolitik in München

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 13 Aug 2010, 19:04 hat geschrieben:Ich mache das schon, natürlich unter Einhaltung der Regeln. Auf diese Weise habe ich meinen Startvorteil an der Ampel und die Autos hinter mir können bequem nach rechts abbiegen, ohne mir in die Quere zu kommen. Natürlich ergibt sich dann das Problem, dass mich immer dieselben Autos überholen müssen. Das mag den Sicherheitsvorteil an der Ampel wieder teilweise kompensieren.
Wenn ich schön brav in der Reihenfolge bleibe, können die Autos vor mir bequem nach rechts abbiegen. Den Fahrern, denen ich mit Handzeichen signalisiere, dass sie überholen sollen, können, müssen dies aber nicht tun. Erstaunlich wenige Überholen mich dann auch, sicher weil sie nicht wissen, dass ich selbst Autofahrer bin (darauf beruht wahrscheinlich mein Verhalten). Natürlich werde ich niemandem ein solches Zeichen geben, der mich möglicherweise bei Geradeausfahrt gefährden könnte, weil er rechts abbiegen will.

Ich empfinde in solchen Situationen immer einen gewissen Druck schneller fahren zu müssen, als ich eigentlich kann bzw. will. Daher meide ich solche Stellen, wo es nur geht.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 13 Aug 2010, 19:23 hat geschrieben: Wenn ich schön brav in der Reihenfolge bleibe, können die Autos vor mir bequem nach rechts abbiegen. Den Fahrern, denen ich mit Handzeichen signalisiere, dass sie überholen sollen, können, müssen dies aber nicht tun. Erstaunlich wenige Überholen mich dann auch, sicher weil sie nicht wissen, dass ich selbst Autofahrer bin (darauf beruht wahrscheinlich mein Verhalten). Natürlich werde ich niemandem ein solches Zeichen geben, der mich möglicherweise bei Geradeausfahrt gefährden könnte, weil er rechts abbiegen will.

Ich empfinde in solchen Situationen immer einen gewissen Druck schneller fahren zu müssen, als ich eigentlich kann bzw. will. Daher meide ich solche Stellen, wo es nur geht.
Selbst wenn ich keine Autos an der roten Ampel überholen würde und, gilt zu bedenken, dass dann hinten Autos nachkommen, die mich dann auch beim Rechtssabbiegen schneiden können.

Man kann und sollte immer passiv fahren. Aber an der Kreuzung sehe ich es nicht ein, allen Vortritt zu lassen, um jeweils zusätzlich ewig an der Ampel zu warten.

Ich bin aber kein Rowdy. Auf engen Straßen, vor allem auf Landstraßen, fahre ich in aller Regel rechts an, wenn Autos oder speziell Lkws (z.B. mit edlem Stoff AKA Bier als Ladung ) nicht an mir vorbeikommen. Das ist eine Selbstverständlichkeit. Als Lkw-Fahrer möchte ich auch nicht ewig auf dem Land hinter einem Rad hertuckern müssen. Andererseits erwarte ich von anderen Verkehrsteilnehmern auch die gleiche Rücksicht. Das geht aber schon beim Zuparken von Radwegen los, das ich in den meisten Fällen (wenn nicht gerade ein Arzt im Dienst ist o.ä.) für puren Egoismus halte.
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Beitrag von Autobahn »

@ TramPolin
Selbst wenn ich keine Autos an der roten Ampel überholen würde und, gilt zu bedenken, dass dann hinten Autos nachkommen, die mich dann auch beim Rechtssabbiegen schneiden können.
Dass Du kein Bikerrowdy bist, glaube ich gerne. Ein hinter Dir fahrendes Auto wird Dich wohl in den seltesten Fällen beim rechts Abbiegen schneiden. Warum sonst forderst Du Radfahrstreifen auf der Fahrbahn statt seperater Fahrradwege und bezeichnest die Radfahrstreifen als sicherer? Hier sehe ich eher die Gefahr, dass ein von hinten kommender schneller Radfahrer (den er vorher nicht überholt und daher nicht registriert hat) von einem Rechtsabbieger übersehen wird (was bei einem seperaten Fahrweg natürlich auch vorkommen kann). Und genau deshalb halte ich das rechts vorbeifahren (Überholen?) für brandgefährlich.
Man kann und sollte immer passiv fahren. Aber an der Kreuzung sehe ich es nicht ein, allen Vortritt zu lassen, um jeweils zusätzlich ewig an der Ampel zu warten.
Passiv fahren ist immer richtig. Als Autofahrer kann ich mich aber nicht „vorpfuschen“ und daher tue ich es auch mit dem Fahrrad nicht.
Auf engen Straßen, vor allem auf Landstraßen, fahre ich in aller Regel rechts an, wenn Autos oder speziell Lkws (z.B. mit edlem Stoff AKA Bier als Ladung ) nicht an mir vorbeikommen. Das ist eine Selbstverständlichkeit.
Das macht Dich direkt sympathisch. Leider gibt es aber auch eine Spezies, die genau umgekehrt programmiert ist.
Als Lkw-Fahrer möchte ich auch nicht ewig auf dem Land hinter einem Rad hertuckern müssen.
Vor allem, wenn man die Beschleunigungswerte eines 40-Tonners kennt. Ob Du sie kennst, weiß ich nicht, aber ich kenne sie aus Erfahrung. Berauschend sind sie nicht. Sie sind auf jeden Fall schlechter, als die Beschleunigung eines Pedelecs bis 20 Km/h. Und von 20 auf 80 Km/h ist es ein langer Weg.
Andererseits erwarte ich von anderen Verkehrsteilnehmern auch die gleiche Rücksicht
Ich auch. Ich hupe nur bei Gefahrensituationen oder wenn jemand vor der grünen Ampel eingeschlafen ist.
Das geht aber schon beim Zuparken von Radwegen los, das ich in den meisten Fällen (wenn nicht gerade ein Arzt im Dienst ist o.ä.) für puren Egoismus halte.
Ich würde das noch um Liefer- und Baufahrzeuge ergänzen. Und wenn bei anderen Kurzparkern genügend Ausweichfläche zur Verfügung steht, rege ich mich auch nicht auf. Auf jeden Fall ist es besser, einen Radweg zuzuparken, als einen Rettungsweg zu blockieren. Ersteres gäbe bei mir ein Bußgeld von 10 €, letzteres ein Fahrverbot auf Lebenszeit (neben den anderen rechtlichen Konsequenzen, wenn Menschen dadurch zu Schaden kommen oder erhebliche Sachwerte zerstört würden)
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 13 Aug 2010, 21:38 hat geschrieben: letzteres ein Fahrverbot auf Lebenszeit (neben den anderen rechtlichen Konsequenzen, wenn Menschen dadurch zu Schaden kommen oder erhebliche Sachwerte zerstört würden)
Dass die Strafen so hoch sind, wusste ich nicht. Ich habe aber immer dieses Problem, wenn Handwerker kommen. Diese schrauben die Stempen am Fußweg raus und fahren auf dem Fußweg, der auch eine Feuerwehrzufahrt ist, vor das Haus. Hier laden sie aus und "parken" die ganze Zeit.

Dies aber ist strengstens verboten. Seitdem ich da mit dem Hausmeister mal verbal aneinander gekracht bin, sage ich dem Unternehmen nun immer, dass die Feuerwehrzufahrt nicht blockiert werden darf. Allerdings klappt das nicht immer. Da gibt es Handwerker, die beauftragen von sich aus Subunternehmer und geben die Info nicht weiter. Erst in der jüngere Vergangenheit bekam ich hier noch mal Ärger. In diesem Fall war es aber wirklich nicht meine Schuld.

Die Frage ist, wer da überhaupt Schuld trägt. Meines Erachtens ist nicht der Eigentümer (ich) schuld, sondern der Handwerker, der die - deutlich ausgeschilderte - Feuerwehrzufahrt blockiert. Er führt das Fahrzeug. Ich habe damit m.E. nichts zu tun. Eine Ausnahme wäre höchstens, wenn ich dem Handwerker sagen würde, dass er das Verbot missachten soll oder dass das Schild nicht mehr gilt oder so was.
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Beitrag von glemsexpress »

Autobahn @ 13 Aug 2010, 12:52 hat geschrieben:Hä? Das Kettenblatt hat 41 Zähnchen, hinten an der Nabe sind es 18 (vielleicht habe ich mit Ritzel einen falschen Ausdruck gewählt).

Falsch, siehe hier: http://www.velophil.de/index.php?id=113
OK, du hast ein Berechnungsprogramm verwendet. dann ist es ja i.O.
Autobahn @ 13 Aug 2010, 12:52 hat geschrieben:Und Du kannst bitte nicht eine 8-Gang Schaltung eines "normalen" Rades mit einer 24-Gang Schaltung eines Sport- oder Tourenrades vergleichen. 
Mit den Call-a-bike Rädern bin ich aber auch nicht großartig langsamer (und die sind viel schwerer und auch nicht wirklich auf mich eingestellt). Und die haben auch nur 7-8 Gang und die neueren haben auch Narbenschaltung.
Autobahn @ 13 Aug 2010, 12:52 hat geschrieben:Wenn man die 50 oder 60 rpm schafft oder schaffen will, was anderes habe ich auch nicht ausgesagt. Ich habe aber auch ausgesagt, dass nur ein kleiner Teil der Radfahrer ständig am körperlichen Limit fährt. 
Auch bei 40 Umdrehungen/min komme ich immer noch auf 22,31 km/h (und sind damit in meinen Geschwindigkeitsbereich).
Und bedenke dass man, wenn man erst mal auf Geschwindigkeit ist, wegen der Massenträgheit weniger strampeln muss, vor allem wenn man den Windschatten vom Vordermann scharotzen kann :ph34r:
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Beitrag von Autobahn »

glemsexpress @ 13 Aug 2010, 22:18 hat geschrieben:Auch bei 40 Umdrehungen/min komme ich immer noch auf 22,31 km/h (und sind damit in meinen Geschwindigkeitsbereich).
Ich kenne die Call-a-bike Räder nicht und auch nicht deren Übersetzung. Mit den 40 rpm bei 22,31 Km/h meinst Du aber wohl Dein eigenes Fahrrad. Bei meinem Rad geht es definitv nicht.
glemsexpress @ 13 Aug 2010, 22:18 hat geschrieben:Und bedenke dass man, wenn man erst mal auf Geschwindigkeit ist, wegen der Massenträgheit weniger strampeln muss, vor allem wenn man den Windschatten vom Vordermann scharotzen kann  :ph34r:
Es ist zwar physikalisch richtig, dass man wegen der Massenträgheit weniger Kraft zum Strampeln braucht (die Drehzahl bleibt jedoch!) aber wohl eher im Radsport (oder bei Deiner Anwendung) von Bedeutung. Der durchschnittliche Radfahrer verfolgt ganz andere Ziele und die Massenträgheit interessiert ihn so gut wie gar nicht. Daher wird er auch immer wieder Tretpausen einlegen oder einfach langsamer treten. Beobachte doch einfach mal eine Ehepaar oder eine Familie auf einem Fahrradausflug. Die fahren meist nebeneinander (wenn es nicht im Straßenverkehr ist) und quatschen munter vor sich hin.

Und dann achte mal auf die Wadenmuskeln eines Radsportlers und vergleiche sie mit denen eines "normalen" Radfahrers. Da stehen sich ein Porsche 911 Turbo und ein Trabbimotor gegenüber :lol: Das gepaart mit einem entsprechenden Getriebe und Fahrwerk ergibt schon ganz andere Möglichkeiten.
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Beitrag von Bayernlover »

Bitte Autobahn, hör doch mal auf, DEINE Lebensgewohnheiten auf alle zu übertragen! Ich bin weder trainiert noch habe ich ein Rennrad, trotzdem schaffe ich 20km/h, ohne mich großartig anstrengen zu müssen. Natürlich schwitze ich hinterher, auch wenn ich es nur kurz mache, aber deshalb ist es noch lange nicht unmöglich. Würde ich jetzt eine Weile mit dem Radl zur Arbeit fahren, würde sich das sicher ganz schnell geben. Und ja, ich bin erst 21, trotzdem gibt es auch 60jährige, die fitter sind als ich. Und wenn man sich so anschaut, wer mit dem Radl zur Arbeit fährt, sind es nicht nur durchtrainierte 22jährige, sondern eben auch genügend Leute jenseits der 40. Das sind mit Sicherheit nicht alles Leistungssportler, trotzdem sind die ganz schön flott unterwegs.
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Beitrag von Autobahn »

@ Bayernlover

Ich schreibe nicht von MEINEN Lebensgewohnheiten, sondern was ich bei der großen Masse der Radfahrer beobachte. Dabei weiß ich noch nicht einmal, ob der Einzelne davon zur Arbeit, zum Einkaufen oder nur zum Vergnügen fährt. Und ebenso wenig weiß ich, ob der Einzelne schneller fahren könnte, wenn er wollte.

Ich stelle lediglich fest, dass es nur recht wenige sind, die mich überholen (was ich aber schon einmal geschrieben habe), womit ich bereits zum Ausdruck gebracht habe, dass ich nie ausgeschlossen habe, dass man nicht schneller als 20 Km/h fahren kann. Ich habe lediglich ausgedrückt, dass die meisten Radfahrer eben nicht locker mit 25 - 30 Km/h fahren, die meisten davon, weil sie es gar nicht wollen.
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Beitrag von Bayernlover »

Wenn ich früh am Morgen zur HVZ mit dem Bus an Radfahrern vorbeikomme, nehme ich an, dass diese nicht zum Einkaufen unterwegs sind...
Und schnell sind sie alle, von Geschwindigkeiten über die 20km/h war aber nie die Rede. 20km/h sehe ich aber als schaffbar an, wie viele andere auch.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 14 Aug 2010, 09:47 hat geschrieben: Der durchschnittliche Radfahrer verfolgt ganz andere Ziele und die Massenträgheit interessiert ihn so gut wie gar nicht.
Welche Ziele verfolgt er denn?
Beobachte doch einfach mal eine Ehepaar oder eine Familie auf einem Fahrradausflug.
Wie oft hat man Dir in diesem Thema jetzt eigentlich schon gesagt dass wir hier nicht vom Radausflug zum Badesee reden, und es hier NICHT um die Freizeitradler geht?????
Und dann achte mal auf die Wadenmuskeln eines Radsportlers und vergleiche sie mit denen eines "normalen" Radfahrers
Deswegen reden wir ja auch von einer Geschwindigkeit von 25 km/h und nicht von einer Geschwindigkeit von 45 km/h.
Mit den 40 rpm bei 22,31 Km/h meinst Du aber wohl Dein eigenes Fahrrad. Bei meinem Rad geht es definitv nicht.
Es ist relativ egal ob Dein Rad es kann, viele Räder können es jedenfalls - und die Kunden, die sich ein Rad kaufen, werden, wenn sie auf eine solche Geschwindigkeit Wert legen, in der Regel auch darauf achten, dass das Rad eine geeignete Übersetzung bietet.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Boris Merath @ 14 Aug 2010, 12:35 hat geschrieben:Welche Ziele verfolgt er denn?
Auf jeden Fall keine sportlichen Ziele.
Boris Merath @ 14 Aug 2010, 12:35 hat geschrieben:Wie oft hat man Dir in diesem Thema jetzt eigentlich schon gesagt dass wir hier nicht vom Radausflug zum Badesee reden, und es hier NICHT um die Freizeitradler geht?????
Wie hoch ist der Anteil derjenigen, die ihr Fahrrad als Verkehrsmittel einsetzen im Verhältnis zur Zahl aller Fahrradfahrer? Dies ist regional unterschiedlich und in München vielleicht höher als im Großraum Rhein-Ruhr. Ich behaupte auch, dass er in Münster oder Bielefeld auch höher ist, als in München.
Boris Merath @ 14 Aug 2010, 12:35 hat geschrieben:Deswegen reden wir ja auch von einer Geschwindigkeit von 25 km/h und nicht von einer Geschwindigkeit von 45 km/h.
Und genau diese 25 Km/h werden von von den wenigsten gefahren. Dabei spielt es keine Rolle, aus welchen Gründen das Rad benutzen und ob sie diese Geschwindigkeit erreichen können oder wollen. Auch in Münster sehe ich nur wenige Radfahrer, die merklich schneller sind. Die meisten fahren zwischen 15 und 20 Km/h.
Boris Merath @ 14 Aug 2010, 12:35 hat geschrieben:Es ist relativ egal ob Dein Rad es kann, viele Räder können es jedenfalls - und die Kunden, die sich ein Rad kaufen, werden, wenn sie auf eine solche Geschwindigkeit Wert legen, in der Regel auch darauf achten, dass das Rad eine geeignete Übersetzung bietet.
Das bestreite ich nicht. Ich bestreite aber, dass die meisten Radfahrer das auch wollen. Die meisten Menschen bevorzugen (wenn es nicht das Auto ist) den ÖPNV für längere Strecken.
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Beitrag von Martin H. »

Ich fahre jetzt seit fast einem Jahr beinahe täglich die 8,5 Kilometer in die Arbeit, ich kann mich noch genau an das erste Mal erinnern, war auch nach längerer Pause, da kam ich in der Arbeit erst fast nicht mehr die Treppe rauf, so taten die Beine weh und Pausen unterwegs habe ich auch genügend gemacht. Nur durch das ganz normale Fahren hat sich aber vieles geändert mittlerweile, keine Pausen mehr notwendig, Reisezeit erheblich verkürzt etc. ohne dabei jetzt aber Rennen zu fahren und am Gewicht merkt man es auch ein bissl.
Wer nur hin und wieder fährt, dem ist es schnell zu anstrengend, wer es aber fünf mal die Woche macht, bei dem stellt sich mit der Zeit ein ganz natürlicher Trainingseffekt ein.
Bestzeit in der Stadt auf der Strecke waren mal 22,5 Minuten, meist sind es eo um 26-30, je nach Lust und Laune sowie Verkehrslage, die Durchschnittsgeschwindigkeit oder irgendwelche Trittumdrehungen rechne ich jetzt nicht aus und das Rad ich auch nicht High End, es ist älter wie ich.
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Beitrag von TramPolin »

@Martin H.: Richtig, ich behaupte mal, die Muskelkraft ist das kleinste Problem, erst recht bei Entfernungen bis zu 10 km.

Gewichtiger ist schon, das man oft total verschwitzt am Arbeitsplatz ankommt. Bei Regen, Schnee, Glatteis, Kälte und allgemein schlechterer Witterung ist das Radfahren auch nicht so toll. Ich bin einmal mit dem Mofa zur Schule gefahren und in einen unglaublichen Starkregen gekommen. Ich war so durchnässt wie nie und musste mich vom Unterricht erst einmal befreien lassen. Regenfeste Kleidung? Wäre möglich, aber spätestens bei Glatteis ist dann Schluss mit lustig, wenngleich ich früher durchaus bei Glatteis gefahren bin. Heute verzichte ich darauf.
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Beitrag von Martin H. »

Jetzt im Sommer sind meine Fahrzeiten auch länger geworden, wegen der Temperatur, am liebsten bin ich bei -5°C - +5°C gefahren gut, auch nicht jedermanns Sache.
Viel Zeit bleibt mir aber auch nicht mehr, zum Hbf sind es zwar nur 4,5 Kilometer aber da will ich mein Radl lieber nicht zu oft abstellen und im Moment ist die erste Tätigkeit am Arbeitsplatz das Umziehen wo es auch gleich Duschen gibt. Später mit Kundenkontakt etc., vielleicht nur wieder im Winter.

Edit: Noch was zu den Gelegenheitsradlern: Wenn ich mal nur eine Woche nicht gefahren bin, ich merke es gleich beim nächsten Mal, der Körper passt sich da ganz schnell an.
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Beitrag von TramPolin »

Martin H. @ 14 Aug 2010, 16:24 hat geschrieben: Jetzt im Sommer sind meine Fahrzeiten auch länger geworden, wegen der Temperatur, am liebsten bin ich bei -5°C - +5°C gefahren gut, auch nicht jedermanns Sache.
Viel Zeit bleibt mir aber auch nicht mehr, zum Hbf sind es zwar nur 4,5 Kilometer aber da will ich mein Radl lieber nicht zu oft abstellen und im Moment ist die erste Tätigkeit am Arbeitsplatz das Umziehen wo es auch gleich Duschen gibt. Später mit Kundenkontakt etc., vielleicht nur wieder im Winter.

Edit: Noch was zu den Gelegenheitsradlern: Wenn ich mal nur eine Woche nicht gefahren bin, ich merke es gleich beim nächsten Mal, der Körper passt sich da ganz schnell an.
Mit der Anpassung habe ich keine solchen Probleme. Typischerweise fahre ich mal ein paar Monate gar nicht Rad und treibe auch sonst keinen Sport (außer Treppensteigen und das konsequente Meiden aller Fahrstühle/Rolltreppen, wo es möglich ist) und dann gleich nach der Winterpause 100 km an einem Tag. Fairerweise muss man aber sagen, dass man den eigenen Körper nicht zum Maßstab aller Dinge machen darf. Dass andere damit Probleme haben, muss man auch akzeptieren.
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Beitrag von Autobahn »

Martin H. @ 14 Aug 2010, 16:24 hat geschrieben:Jetzt im Sommer sind meine Fahrzeiten auch länger geworden, wegen der Temperatur, am liebsten bin ich bei -5°C - +5°C gefahren gut, auch nicht jedermanns Sache.
Das ist in der Tat nicht jedermanns Sache. Ich kenne (einschließlich meiner Person) viele Menschen, die bei solchen Temperaturen nicht freiwillig vor die Tür gehen ;) Ich fand die Hitzeperiode bei meinen Radtouren allerdings als angenehm.
Martin H. @ 14 Aug 2010, 16:24 hat geschrieben:....Später mit Kundenkontakt etc., vielleicht nur wieder im Winter.
Das nenne ich antizyklisches Verhalten. Ich kenne nur Menschen, die im Sommer mit dem Rad zur Arbeit fahren. Aber wenn es Dir gefällt, warum nicht.
Martin H. @ 14 Aug 2010, 16:24 hat geschrieben:Edit: Noch was zu den Gelegenheitsradlern: Wenn ich mal nur eine Woche nicht gefahren bin, ich merke es gleich beim nächsten Mal, der Körper passt sich da ganz schnell an.
Das bestreitet sicher niemand, nach unten geht es ganz schnell. Irgendwann ist aber ab einem gewissen Alter der Aufstieg nicht mehr möglich, wenn man Jahrzehnte lang nicht nennenswert mit dem Rad gefahren ist.
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Beitrag von Martin H. »

TramPolin @ 14 Aug 2010, 18:46 hat geschrieben: Mit der Anpassung habe ich keine solchen Probleme.
Probleme habe ich auch nicht, spüren tu ich es auch nicht stark aber ein bisschen fällt es doch auf.
von Autobahn:
Das nenne ich antizyklisches Verhalten. Ich kenne nur Menschen, die im Sommer mit dem Rad zur Arbeit fahren. Aber wenn es Dir gefällt, warum nicht.
Gefallen in der Hinsicht, dass bei weitem nicht so viele Radler unterwegs sind, jetzt erheblich mehr und leider auch zu viele Geisterradler.
Es fröstelt den ersten Kilometer schon, aber danach kann man schnell fahren ohne dass es einem zu warm wird und man in´s Schwitzen kommt. Das ich vorne ins ganz große Zahnrad gehe, das habe ich auch erst Ende April gemacht, wo es doch schon wärmer war.

Am Hbf Rad abstellen, lieber nicht.

Um mal noch was zu den Ampeln beizusteuern:
In der Offenbachunterführung wird ja im Moment gebaut, u.a. wegen der Nordumgehung von Pasing.
Normalerweise ist der Rad- neben dem Gehweg, ein Strich auf Höhe der Autohaltelinie und nur eine Fußgängerampel, seit kurzem auch mit Fahrradsymbol.
Damals war wegen der Bauerei etwa ab Mitte Unterführung bis ganz zur Landsberger Straße eine halbe Fahrspur auf der Straße mit Bauabsperrungen abgetrennt und als gemeinsamer Weg für Radler und Fußgänger ausgewiesen, also der mit dem waagerechten Balken. Auf dem Straßenbelag fährt es sich wesentlich angenehmer und leichter, auf der anderen Seite der Radweg ist die reinste Buckelpiste.
Da dort fast nie Fußgänger sind kann man schön Schwung holen und auf der anderen Seite mit hoher Trittfrequenz und abnehmendem Tempo schön wieder mit 25-30 rauf, dann wurde die Fußgängerampel rot, unmittelbar darauf fuhr ich in die Kreuzung, zum Bremsen war es schon beinahe zu spät, aber da ich ja auf der Straße war und die Ampel noch grün war, welche im Regelfall wegen der Haltelinie auch sinnvoller wäre, mit 25 drüber, hupt einer im schwarzen 3er Cabrio telefonierend und schimpft, dass es rot wäre, auch wieder so ein Grenzfall, ich war dann schon längst über die Kreuzung aber die Leute an der Tramhaltestelle haben alle blöd geglotzt, bin dann einen Monat einen anderen Weg gefahren, wenigstens am Nachmittag.

Die andere Seite, komme da wieder runter gefahren, auf der anderen Seite eine japanische oder Chinesische Reisegruppe mit einem Haufen Koffern die wohl ein Reisebus verloren hat.
Waren gute 40 Stück aber über die ganze Steigung und einen Teil der Ebene verteilt, der überwiegende Teil auf dem Radweg, einige auch auf dem Gehweg, da war nirgends eine Art einer Gasse, am liebsten wäre ich da mit meinen 30 durch, also der schöne Schwung genau so wie die Grüne Welle im Eimer.
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Beitrag von Autobahn »

Martin H. @ 14 Aug 2010, 22:01 hat geschrieben:Gefallen in der Hinsicht, dass bei weitem nicht so viele Radler unterwegs sind, jetzt erheblich mehr....
Wenn im Winter weniger Autos unterwegs wären, würde mich das auch (beruflich) freuen.
Martin H. @ 14 Aug 2010, 22:01 hat geschrieben:Es fröstelt den ersten Kilometer schon, aber danach kann man schnell fahren ohne dass es einem zu warm wird und man in´s Schwitzen kommt.
Vor knapp vierzig Jahren war ich auch noch resitenter gegen Kälte und konnte mit dem Rad auch noch schnell fahren.
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Beitrag von mgka »

Autobahn @ 13 Aug 2010, 18:57 hat geschrieben:Aber ich finde es immer wieder interessant, wenn Radfahrer versuchen, mir die StVO zu erklären.  :rolleyes:
Hast Du das jetzt auf mich bezogen? Ich bin Radfahrer, Fußgänger und auch Autofahrer. Ich belehre niemanden, ich wollte lediglich aufzeigen, dass das KVR mit dem "Räumzeitargument" schlicht unrecht hat. Jeder Verkehrsteilnehmer ist selbst verpflichtet, sich regelmäßig über ggf. neue Regeln im Straßenverkehr zu informieren und dabei die noch bestehenden nicht zu vergessen.
Beziehe das bitte jetzt nicht auf Dich persönlich - ich kenne Deinen Fahrstil nicht - , aber ich beobachte täglich Radfahrer, denen die StVO völlig egal ist. Und da wünsche ich mir schon häufigere Kontrollen und höhere Bußgelder.
Das bestreite ich nicht, auch ich fände höhere Bußgelder für Radfahrer, gerade dann wenn sie sich anderen gegenüber gefährlich verhalten (Gehwegradler, "Geisterradler"), durchaus angemessen. Mit dem Regelsatz von 10 oder vielleicht auch einmal 15€ Bußgeld ist vermutlich niemand zu beeindrucken.
Auf keinen Fall fahre ich rechts an den haltenden Autos vorbei und stelle mich an der Haltelinie vor diese (auch wenn es erlaubt ist)!
Das halte ich unterschiedlich, wobei es sehr hilfreich wäre, wenn alle Rechtsabbieger auch den rechten Blinker setzen würden.
"Große Geister sprechen über Ideen, durchschnittliche Geister sprechen über Ereignisse, Kleingeister über Personen." (Eleanor Roosevelt)
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Beitrag von Autobahn »

@ mgka
Ich bin Radfahrer, Fußgänger und auch Autofahrer.
Eine interessante Reihenfolge, die Prioritäten erkennen lässt. Aber das ist so in Ordnung.
Ich belehre niemanden, ich wollte lediglich aufzeigen, dass das KVR mit dem "Räumzeitargument" schlicht unrecht hat.
1. Eine Kreuzung muss geräumt sein, bevor der Querverkehr freie Fahrt bekommt.
2 .Das bezieht sich auf alle Verkehrsteilnehmer
3. Die Verkehrsführung ist dabei nachrangig.

Es stellt sich hier aber auch die Frage, ob das Verwaltungsgericht Berlin überhaupt für München zuständig ist.
Das bestreite ich nicht, auch ich fände höhere Bußgelder für Radfahrer, gerade dann wenn sie sich anderen gegenüber gefährlich verhalten (Gehwegradler, "Geisterradler"), durchaus angemessen. Mit dem Regelsatz von 10 oder vielleicht auch einmal 15€ Bußgeld ist vermutlich niemand zu beeindrucken.
Den Katalog kann noch massig erweitern. In erster Linie sind es Rotlichtverstöße, die mir übel aufstoßen. Bußgelder wie im KFZ-Bereich halte ich für das Minimum. Auch wenn Fahrverbote schlecht zu kontrollieren sind (fällt beim Auto auch nur durch Zufall auf, aber dann gibt es Knast) halte ich es in extremen Fällen (mit den gleichen Folgen) für angebracht.
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Beitrag von mgka »

Autobahn @ 15 Aug 2010, 20:43 hat geschrieben:Eine interessante Reihenfolge, die Prioritäten erkennen lässt. Aber das ist so in Ordnung.
Verstehe nicht, was Du damit meinst.
Es stellt sich hier aber auch die Frage, ob das Verwaltungsgericht Berlin überhaupt für München zuständig ist.
Na, das ist leicht zu beantworten: es ist nicht zuständig. Allerdings ist es m.W. das einzige Urteil deutschlandweit, welches die Räumzeiten thematisiert. Nach diesem Urteil sind in Berlin viele Benutzungspflichten gefallen. Und spätestens das BayVGH würde keinesfalls anders urteilen, da bin ich seit letztem Jahr ziemlich sicher.
Schließlich heißt es auch in den neuen VwV-StVO nun explizit: Dabei geht die Verkehrssicherheit aller Verkehrsteilnehmer der Flüssigkeit des Verkehrs vor. Man muss sich allerdings schon fragen, warum es notwendig war, eine solche Binsenweisheit überhaupt mit in die VwV aufzunehmen.
Den Katalog kann noch massig erweitern. In erster Linie sind es Rotlichtverstöße, die mir übel aufstoßen. Bußgelder wie im KFZ-Bereich halte ich für das Minimum. Auch wenn Fahrverbote schlecht zu kontrollieren sind (fällt beim Auto auch nur durch Zufall auf, aber dann gibt es Knast) halte ich es in extremen Fällen (mit den gleichen Folgen)  für angebracht.
Rotlichtverstöße sind ja nun so "preiswert" nicht. Die Halbierung des Regelsatzes bei Radfahrern hat ja auch den Hintergrund, dass bei nicht-motorisierten Fahrzeugen keine Betriebsgefahr besteht. Mit einer weiteren Erhöhung der Bußgeldsätze für Kraftfahrer würde die für Radfahrer ganz entsprechend steigen.
Es ist im übrigen nicht ganz unumstritten, ob man Radfahren per Gerichtsbeschluss überhaupt rechtskonform verbieten kann. Schließlich handelt es sich um eine im Sinne des StVG genehmigungsfreie Fortbewegungsart. Dass ein Verbot schwer zu kontrollieren wäre, ist offensichtlich.
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Beitrag von TramPolin »

mgka @ 15 Aug 2010, 23:30 hat geschrieben: Es ist im übrigen nicht ganz unumstritten, ob man Radfahren per Gerichtsbeschluss überhaupt rechtskonform verbieten kann. Schließlich handelt es sich um eine im Sinne des StVG genehmigungsfreie Fortbewegungsart. Dass ein Verbot schwer zu kontrollieren wäre, ist offensichtlich.
Es gab mindestens mal einen Fall, da hat man einer Person das Radfahren per Gerichtsbeschluss verboten, es wurde auch hier mal thematisiert.

Ich habe hierzu was gefunden:

http://www.auto.de/magazin/showArticle/art...verboten-werden

Hier hat zwar ein Gericht ein verhängtes Verbot wieder aufgehoben, sagt aber, dass in einem extremeren Fall ein Fahrradfahrverbot durchaus zulässig sei.
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Beitrag von TramPolin »

Neuer Typ Radampel

Ich habe in letzter Zeit verstärkt auf den neuen Typ "Radampel" (erhöhte Anbringung an gegenüberliegender Straßenseite) geachtet. Leider habe ich nur eine einzige zusätzliche dieser Radampeln gesehen, sie hängt auf dem rückgebauten Mittleren Ring zwischen Prinzregentenstraße und Effnerplatz. Immerhin scheinen sie tatsächlich neu verbaut zu werden.


Sicherung von Sperrengittern

Eine andere Frage, die aber indirekt das Thema Radfahren/Fußgänger betrifft: Um Radfahrer auf Brücken auszubremsen, die hier gerne, aber nicht legal fahren, hat man schon vor Urzeiten diese Brücken mit Sperrengittern versehen. Geübte Radfahrer fahren hier weiter, aber mit verminderter Geschwindigkeit.

Seit kurzem sind die Sperrengitter auf dieser Brücke über den Karl-Marx-Ring an beiden Seiten mit einem rotweißen Warnband und einer Warnleuchte versehen. Es sind keine Bauarbeiten zu sehen und wohl auch keine angekündigt. Wer genau hinsieht: Die Brücke ist nicht gesperrt, es ist also nur eine optische Geschichte. Offenbar sollen die Sperrengitter, die man im Dunkeln leicht übersehen kann, auffälliger gekennzeichnet werden. Demzufolge wäre es eine Verkehrssicherungsmaßnahme. Oder hat jemand eine andere Idee? Könnte es sein, dass hier mal ein Radfahrer zu Schaden gekommen ist?

Bild
Ein Klick macht groß!

Autobahn hat sich per E-Mail sich schon freundlicherweise zum Thema geäußert und meint, es wäre eine Sicherungsmaßnahme. Hat jemand noch eine andere Idee?

Ach ja, und noch eine Frage. Diese Sperrengitter haben glaub ich einen ganz speziellen Namen. Habe ich mal gelesen, aber der Name ist mir entfallen. Weiß diesen jemand? Danke.
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Beitrag von Boris Merath »

Umlaufsperre?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von TramPolin »

Boris Merath @ 20 Aug 2010, 23:03 hat geschrieben: Umlaufsperre?
Danke. Das war es wohl. Alternative Namen sind laut

http://www.adfc-bergstrasse.de/radverkehrs...laufsperren.htm

"Schikane" oder "Drängelgitter".

Der Link oben nennt auch ein paar Infos - z.B. zu Unfallgefahren.
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Beitrag von glemsexpress »

TramPolin @ 20 Aug 2010, 22:40 hat geschrieben: Autobahn hat sich per E-Mail sich schon freundlicherweise zum Thema geäußert und meint, es wäre eine Sicherungsmaßnahme. Hat jemand noch eine andere Idee?
Es gab m.W. vor ein paar Monaten/jahren mal einen fall wo jemand bei Dunkelheit in eine graue Kette (?) gefahren ist und die Kommune die Schuld bekam. Seitdem sind die Kommunen mehr hinterher so Dinger zu sichern. Zur Not auch so.
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Beitrag von TramPolin »

Ich hoffe, das Thema Radampeln nervt noch nicht. Aber Erfreuliches heute gesehen: Die Wasserburger Landstraße erhält Flüsterteer. Dort ist derzeit Ausnahmezustand, d.h. die Autos stauen sich.

Die Ampeln wurden auch ausgetauscht. Soweit ich gesehen habe, gibt es durchgehend an Stellen mit Mittelstreifen nun den neuen Radampel-Typ "erhöht angebracht an gegenüberliegender Straßenseite" (gibt's für diesen Typ eigentlich einen Namen? ;) ). Allerdings ist der Mittelstreifen dort teilweise so schmal, dass man auf diesem so gut wie unmöglich anhalten könnte, die extra Radampeln sind daher dringend erforderlich, eigentlich unverzichtbar, da es sonst zu unvermeidbaren Rotlichtverstößen kommen würde.
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Beitrag von glemsexpress »

TramPolin @ 21 Aug 2010, 23:34 hat geschrieben:Ich hoffe, das Thema Radampeln nervt noch nicht.
NÖ.
Aber ich möchte dazu beitragen dass es in Karlsruhe auch solche Radampeln gibt. Aber nur an genz wenigen Stellen. Und wenn ich das so sehe sind die dort eher auf den Rückzug da sie durch direkte Kreuzungsüberfahrten via Radstreifen ersetzt werden.
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Beitrag von TramPolin »

Viele Münchner kennen die Straßen-Unterführung in Berg am Laim. Hier gilt Tempo 30. Nun wurde in der unmittelbar benachbarten Unterführung ein kombinierter Rad-/Fußweg eingerichtet. Wenn man Richtung Norden will, ist dies sicher eine Erleichterung. Fährt man jedoch Richtung Süd, muss man diesen Radweg, der dann auf der linken Fahrbahnseite liegt, benutzen. Er unterliegt also einer Benutzungspflicht. Das bedeutet für dieses kurze Unterführungstückchen zwei aufwändige und nicht ungefährliche Seitenwechsel. Auch hier führt die Stadt München mal wieder einen benutzungspflichtigen Radweg trotz Tempo 30 ein und das eben noch auf der linken Straßenseite. Ob es zulässig ist, weiß ich nicht, man kann es vielleicht begründen mit der hohen Gefährdung in der Fahrbahnröhre. Ob es jetzt aber so viel weniger gefährlich ist, mag ich bezweifeln. Das Radwegende Richtung Süd endet im Nichts, vielleicht fehlen da einfach noch Markierungen, die angeben, wo man wieder auf die Fahrbahn "darf".
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Beitrag von Luchs »

Richtung Süden ist der Radweg inzwischen über die Ampel zur Truderinger und zur Baumkirchner Str. fortgeführt worden. Von besonderer Gefährdung kann ich hier - im Gegensatz zur Giftröhre - eigentlich nichts mehr sehen. Nur ärgerlich, dass man halt jeweils die Strassenseite wechseln muss und dafür nur die bekanntermassen sehr langen Fussgänger Zeitscheiben bekommt.

Luchs.
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