Das Ende der "Silberlinge" (n-Wagen)

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
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Didy
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Beitrag von Didy »

Also die Forderung nach nur-96cm-Bahnsteigen is natürlich Käse. Mit einer Lü-Sendung kommst du da nichmal durch...

Dass es auch künftig verschiedene Höhen geben wird is klar. Aber dass ein vor vielleicht 10 Jahren sanierter Bahnhof (schon mit dem heute üblichen Einheitspflaster und so) noch einen 38cm-Bahnsteig hat, so ein Käse gehört mal abgeschaft. Klar passt Gelände und Höhe des Empfangsgebäudes nicht überall. Dann gibts halt vorm EG zwei Stufen über die ganze EG-Länge und daneben Rampen, kann so schwer ja nicht sein...
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Rohrbacher @ 28 Aug 2010, 13:58 hat geschrieben:Barrierefreiheit bedeutet nicht automatisch Niederflur! Barrierefreiheit nach außen kann auch ein Hublift herstellen, dafür hab' ich innen einen Zug, der durchgehend nur eine Ebene hat. Das macht dann zwei, drei Stufen beim Einsteigen, die stören im Mittel- und Langstreckenverkehr weniger als bei S-Bahn ähnlichen Zugfahrten.
Denke bitte auch darüber nach, dass es Menschen gibt, die nicht im Rollstuhl sitzen, denen aber zwei oder drei Stufen schon erhebliche Mühe abverlangen. Wenn dann noch die Treppenstufen zum Bahnsteig hinzu kommen, wird es mehr als ärgerlich.

Wenn es aber schon bei einer Linie unterschiedliche Bahnsteighöhen gibt, steigert das nicht die Attraktivität des Verkehrsmittels Eisenbahn. Ein Gehbehinderter, der z.B. in [acronym title="KKHR: Köln Hansaring <Hp Bft>"]KKHR[/acronym] (Bahnsteighöhe 96 cm, Aufzug) in die S6 einsteigt und in [acronym title="KDES: Düsseldorf-Eller Süd <Hp>"]KDES[/acronym] (Bahnsteighöhe 76 cm, nur Treppen) aussteigen will, wird enttäuscht sein, weil er dort nicht aussteigen kann.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von sbahnfan »

Rohrbacher @ 28 Aug 2010, 13:58 hat geschrieben:Wie oft hab' ich das eigentlich schon erklärt? Ist ein ICE barrierefrei, niederflurig und mit vielen breiten Türen ausgestattet? Nein? Eben. Selbst die 407er werden als Hochflurzüge gebaut... ja zefix, was ist da los? :rolleyes:

610, 611 und 612er sind als Mittelstreckenfahrzeug konstruiert und nicht als Kurzstreckenschleuder wie z.B. ein 648, der dazu gebaut ist, oft und kurz zu halten. Die Anforderungen sind in der Kategorie "Interregio" aber andere, deswegen auch Vmax 160 km/h und Neigetechnik, da kann man im Einsatzprofil "Regioshuttle" nicht so viel mit anfangen.

(...)
Ich habe ich keine Lust mehr, mit Dir über die Barrierefreiheit vom 612 zu diskutieren. Du hast mit das nicht erklärt, sondern jede Menge Mist erzählt. Der 612 ist nicht für ICE-Leistungen gemacht, auch nicht für IR-Leistungen, sondern für RE-Leistungen. Bei einem Fahrzeug für RE-Leistungen muss heutzutage ein barrierefreier Zugang gewährleistet sein. Das hat auch nichts damit zu tun, wie oft das Fahrzeug hält. Bei Fahrzeugen für ICE-Leistungen ist das etwas anderes, solche Fahrzeuge sind immer mit Zugbegleitern besetzt, die helfen können.
Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Freundlicher bleiben können wir aber schon, oder?

Niederflureinstiege bei Neigetechnikwagen sind allein aus kontruktiven Gründen schon schwierig, schließlich sind die Fahrzeuge etwas anders aufgebaut.

Man braucht übrigens keinen Zub, um sich helfen zu lassen. Auch ganz normale Fahrgäste sind dazu in der Lage, wenn man freundlich fragt.
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Beitrag von Rohrbacher »

Ich habe ich keine Lust mehr, mit Dir über die Barrierefreiheit vom 612 zu diskutieren. Du hast mit das nicht erklärt, sondern jede Menge Mist erzählt. Der 612 ist nicht für ICE-Leistungen gemacht, auch nicht für IR-Leistungen, sondern für RE-Leistungen. Bei einem Fahrzeug für RE-Leistungen muss heutzutage ein barrierefreier Zugang gewährleistet sein.
Jaja, dann ist es halt Mist...
RE/IRE-Leistungen sind heute auch IR-Leistungen, weißt du das nicht? Basel - Ulm und Nürnberg - Oberstdorf hatte ich erwähnt... ich hatte auch erwähnt, dass Barrierefrei nicht automatisch Niederflur bedeutet. Am Bahnsteig wird Barrierefreiheit auch nicht nur durch Rampen hergestellt, sondern auch durch Aufzüge. Oder hast du München Hbf (tief) schonmal eine Rampe gesehen? Ey, alles Mist, was ich hier laber...
Bei Fahrzeugen für ICE-Leistungen ist das etwas anderes, solche Fahrzeuge sind immer mit Zugbegleitern besetzt, die helfen können.
RE/IRE haben teilweise auch Begleiter und wenn nicht, dann ist wie beim 423er der Münchner S-Bahn, wenn am 76er Bahnsteig ein Rollifahrer aussteigen will, ein Lokführer an Bord. Der Stadtbus um die Ecke hat auch keinen Begleiter.
Denke bitte auch darüber nach, dass es Menschen gibt, die nicht im Rollstuhl sitzen, denen aber zwei oder drei Stufen schon erhebliche Mühe abverlangen. Wenn dann noch die Treppenstufen zum Bahnsteig hinzu kommen, wird es mehr als ärgerlich.
Wie kommen diese Leute, die mit ein, zwei, drei Stufen überfordert sind, aus dem Haus raus (die wenigsten Wohnhäuser sind barrierefrei!), in ein Auto, über den Bordstein überhaupt zum Bahnhof oder überwinden den Spalt zwischen Fahrzeug und Bahnsteig? Sehr ärgerlich sowas. Ein Mindestmaß an Fitness erfordert die Teilnahme am öffentlichen Leben dann halt schon.

Da muss man dann schon auch mal sehen, wie viele Leute sind das überhaupt und zu welchem Anlass. In der Stadt selbst und auf der Fahrt mit der Bummelbahn in die nächste Stadt, also auf Alltagsfahrten sind deutlich mehr "mobilitätseingeschränkte" Leute unterwegs als im Regional- und Fernverkehr. Alle älteren Leute, die ich kenne und die nicht mehr richtig gut zu Fuß sind, die fahren eben vielleicht mit Bus/Bahn durch die Stadt oder in ein paar Minuten in selbige hin, aber große Reisen über 50, 100, 200 km machen die nicht jeden Tag und wenn dann fährt die jemand mit'm Auto. Genauso ist es mit den Kinderwagen. Im Alltagsverkehr im näheren Umkreis sind die oft unterwegs, da sind stufenlose Einstiege sinnvoll, in stark frequentierten Ecken auf für den Fahrgastfluss, jede Stufe bremst beim Ein- und Aussteigen. Aber bei längeren Fahrtstrecken spielt das eine wesentlich kleinere Rolle.

Ich hab' beispielsweise im RE auf meiner Linie in meinem Alltag überhaupt noch nie einen Rollifahrer gesehen und die Zahl der sehr gebrechlichen Leute, die keine drei Stufen gehen könnten, aber allein mit dem RE nach München fahren, ist verschwindend. Steig' ich in München dann in die Trambahn oder einen Stadtbus, dann sieht die Sache völlig anders aus, da fahren viele solcher Leute zum Einkaufen, Leute besuchen, etc. Aber allein durch halb Bayern... nein.

Die Zahl der Fahrräder, die im Zug sind, ist von Strecke zu Strecke sehr verschieden. Aber auch da, hab' ich noch keine gebrechliche Oma gesehen, die ihr Fahrrad in irgendeinen Zug verladen wollte, das sind fast ausschließlich Radtouristen und die sind alle wenigstens so fit, dass sie ihre Fahrräder über ein paar Stufen verladen bekommen. Wer das nicht kann, braucht z.B. auch nicht mit'm Radl ins Altmühltal fahren... Bequemer ist es ohne Stufen schon, aber man muss es nicht übertreiben.
Wenn es aber schon bei einer Linie unterschiedliche Bahnsteighöhen gibt, steigert das nicht die Attraktivität des Verkehrsmittels Eisenbahn. Ein Gehbehinderter, der z.B. in KKHR (Bahnsteighöhe 96 cm, Aufzug) in die S6 einsteigt und in KDES (Bahnsteighöhe 76 cm, nur Treppen) aussteigen will, wird enttäuscht sein, weil er dort nicht aussteigen kann.
Ich finde es höchst bedenklich, wenn so jemand allein von Köln nach Düsseldorf fährt!! ;)
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Rohrbacher @ 28 Aug 2010, 15:48 hat geschrieben:Wie kommen diese Leute, die mit ein, zwei, drei Stufen überfordert sind, aus dem Haus raus (die wenigsten Wohnhäuser sind barrierefrei!),
Ich befürchte, dass Du mich nicht verstehen willst. Ich rede nicht von Menschen, die auf fremde Hilfe angewiesen sind, sondern von solchen, für die Treppensteigen eine große Anstrengung ist. Und ein solcher Mensch wird dann wohl im Erdgeschoß oder in einem Haus mit Aufzug wohnen.
Rohrbacher @ 28 Aug 2010, 15:48 hat geschrieben:in ein Auto, .....
Hat Dein Seat Treppenstufen?
Rohrbacher @ 28 Aug 2010, 15:48 hat geschrieben:Ein Mindestmaß an Fitness erfordert die Teilnahme am öffentlichen Leben dann halt schon.
Die öffentlichen Einrichtungen müssen so ausgesteltet sein, dass alle Menschen am öffentlichen Leben teilnehmen können.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

sbahnfan @ 28 Aug 2010, 13:15 hat geschrieben: Man sollte sich auf einen Hochbahnsteig (z.B. 96 cm) einigen und dann nur noch Bahnsteige dieser Höhe (um)bauen und dafür Hochflurfahrzeuge mit genau dieser Fußbodenhöhe beschaffen.
Das geht nicht - man kann schlecht alle Bahnsteige entlang einer Linie in einer Nacht mit komplett neuen Bahnsteigen ausstatten. Das müsste man aber, weil Züge, die sowohl an 96cm-Bahnsteigen als auch an Sandbahnsteigen halten können, brauchen Treppen - und dann hat man wieder Probleme, von einem 96cm-Bahnsteig reinzukommen, weil man dann einen größeren Abstand zwischen Bahnsteig und Innenraum hat.

Daher kommt ja der Kompromiss mit den 55cm-Bahnsteigen - hier hat man dann Züge auf 55cm-Niveau, in die kommt man sowohl von 38cm als auch von 76cm-Bahnsteigen relativ gut rein. Ideal ist das aber natürlich auch nicht.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von sbahnfan »

Rohrbacher @ 28 Aug 2010, 15:48 hat geschrieben: RE/IRE-Leistungen sind heute auch IR-Leistungen, weißt du das nicht? Basel - Ulm und Nürnberg - Oberstdorf hatte ich erwähnt...
Auch da müssen die Leute gelegentlich ein- und aussteigen. Auch Alte, Kranke, Rollstuhlfahrer, Eltern mit Kinderwagen... Ich habe erst neulich wieder einer Mutter geholfen, einen Zwillings-Kinderwagen durch die viel zu schmale 612-Tür zu hieven, war kein Spaß. Wenigstens am Mehrzweckbereich sind breite Doppelschwenktüren heute das Minimum. Die anderen Türen können bei einem Mittelstreckenfahrzeug ja ruhig schmale Einzelschwenktüren bleiben.
Rohrbacher @ 28 Aug 2010, 15:48 hat geschrieben: ich hatte auch erwähnt, dass Barrierefrei nicht automatisch Niederflur bedeutet.
Ich habe auch nichts Gegenteiliges behauptet. Ich habe geschrieben, dass es gut wäre, wenn man sich auf eine einheitliche Bahnsteighöhe festlegen würde (gern eine relativ hohe Bahnsteighöhe) und die Fahrzeuge (dann also Hochflurfahrzeuge) dann genau diese Fußbodenhöhe haben.
Rohrbacher @ 28 Aug 2010, 15:48 hat geschrieben: RE/IRE haben teilweise auch Begleiter und wenn nicht, dann ist wie beim 423er der Münchner S-Bahn, wenn am 76er Bahnsteig ein Rollifahrer aussteigen will, ein Lokführer an Bord. Der Stadtbus um die Ecke hat auch keinen Begleiter.
Wenn man so argumentiert, kann man es mit der Barrierefreiheit auch ganz lassen und weiterhin n-Wagen einsetzen. Es geht darum, dass o.g. Alte, Kranke, Rollstuhlfahrer, Eltern mit Kinderwagen etc. möglichst bequem und mit möglichst wenig Hilfe in die Fahrzeuge rein und rauskommen. Zum einen bereitet das Stufenklettern vielen davon Schwierigkeiten, zum anderen ist es für sie wichtig, möglichst selbstständig öffentliche Verkehrsmittel benutzen zu können. Hinzu kommt, dass die Fahrpläne oft nur kurze Haltzeiten vorsehen und deshalb auch dieser Personenkreis die Möglichkeit haben muss, schnell ein- und auszusteigen. Ohne, dass erst noch Hilfe organisiert werden muss oder eine gebrechliche Person Kletterpartien machen muss. Dass das geht, zeigen einige gute Beispiele (z.B. die S-Bahn Rhein-Neckar).
Finger
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Beitrag von Finger »

Also es gab mal die Idee, die Baureihe 612 mit einem teilniederflurigen Mittelwagen zu versehen. Nachzulesen ist das Ganze im Eisenbahn Kurier 01/2004 Seite 19.
sbahnfan
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Beitrag von sbahnfan »

Finger @ 28 Aug 2010, 20:17 hat geschrieben: Also es gab mal die Idee, die Baureihe 612 mit einem teilniederflurigen Mittelwagen zu versehen. Nachzulesen ist das Ganze im Eisenbahn Kurier 01/2004 Seite 19.
Woraus bekanntlich nichts wurde. Warum genau, weiß ich nicht. Ich kann mir aber vorstellen, dass man diese ohnehin schon schwierigen und anfälligen Fahrzeuge nicht noch mehr verkomplizieren wollte.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Ich befürchte, dass Du mich nicht verstehen willst. Ich rede nicht von Menschen, die auf fremde Hilfe angewiesen sind, sondern von solchen, für die Treppensteigen eine große Anstrengung ist. Und ein solcher Mensch wird dann wohl im Erdgeschoß oder in einem Haus mit Aufzug wohnen.
Ich fürchte, du willst es nicht begreifen. Immer diese Verallgemeinerungen. Nein, die meisten Leute, die ich kenne und auf die's zutrifft, die wohnen ohne Aufzug (sind auf'm Land eher selten) und nicht im Erdgeschoss, welches übrigens meistens zwischen 30 und 100 cm über Bodennievau liegt, sonst würde das Wasser reinlaufen. Fast alle Häuser, die ich kenne, sind nur über in der Regel 2 bis 3 Stufen zugänglich... Blafasel...
Hat Dein Seat Treppenstufen?
Ja, so gesehen schon, Einstiegshöhe ist etwa 30 cm über Asphalt. Nicht tiefergelegt, man muss also die Füße anheben und gleichzeitig den Kopf einziehen... :rolleyes:
Die öffentlichen Einrichtungen müssen so ausgesteltet sein, dass alle Menschen am öffentlichen Leben teilnehmen können.
Korrekt. Aber muss man übertreiben? Brauchen wir dann jetzt Laufbänder auf den Gehsteigen, damit sie auch Leute nutzen können, die nur noch 10m gehen können?
Es geht darum, dass o.g. Alte, Kranke, Rollstuhlfahrer, Eltern mit Kinderwagen etc. möglichst bequem und mit möglichst wenig Hilfe in die Fahrzeuge rein und rauskommen. Zum einen bereitet das Stufenklettern vielen davon Schwierigkeiten, zum anderen ist es für sie wichtig, möglichst selbstständig öffentliche Verkehrsmittel benutzen zu können. Hinzu kommt, dass die Fahrpläne oft nur kurze Haltzeiten vorsehen und deshalb auch dieser Personenkreis die Möglichkeit haben muss, schnell ein- und auszusteigen. Ohne, dass erst noch Hilfe organisiert werden muss oder eine gebrechliche Person Kletterpartien machen muss. Dass das geht, zeigen einige gute Beispiele (z.B. die S-Bahn Rhein-Neckar).
Völlig richtig. Liest du eigentlich was ich schreibe? Wie ich grad erklärt habe, gibt's da Unterschiede zwischen Nahverkehren (Stadtverkehr, Kurzstrecken), wo viele Alte, Kranke, Rollstuhlfahrer, Eltern mit Kinderwagen unterwegs sind und Fernverkehren (dazu zähle ich in dem Fall auch einen echten RE/IRE), wo eben Alte, Kranke, Rollstuhlfahrer, Eltern mit Kinderwagen wesentlich seltener unterwegs sind. Niemand, der keine drei Stufen steigen kann, fährt allein weite Strecken mit der Bahn! Fahrt doch mal Zug, dann seht ihr es.

Hier lohnt einfach der Aufwand für Niederflur + entsprechendem Bahnsteig nicht und man kann es in Kauf nehmen, den einen Rollifahrer, der da in der Woche kommt, per Lift einzuladen. Und wie gesagt: Fährst du von Oberstdorf nach Nürnberg, kommst du an genug unterschiedlich hohen Bahnsteigen vorbei. Selbst mit einem Niederflureinstieg der Höhe X musst du bei einer Bahnsteighöhe Y einen Rollifahrer per Lift verladen. Niederflur ist nicht billig, aber bei der Hälfte der Stationen muss ich trotzdem liften, toll. Dann kann ich gleich Hochflur bauen... Das hab' ich mir nicht ausgedacht. Aber irgendwo muss man auch die Kosten-Nutzen-Relationen sehen. Nochmal. Ich rede nicht von Stadtbahnen, S-Bahnen und ähnlichen Regionalverkehren mit Alltagsverkehr, wo Opa zum Einkaufen fährt und so, da sind höhengleiche Einstiege super, sondern von weiteren Relationen, wo die Realität die ist, dass da heute nicht tausende von Leuten am Ein- und Aussteigen scheitern...

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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Rohrbacher @ 28 Aug 2010, 21:21 hat geschrieben:Ich fürchte, du willst es nicht begreifen. Immer diese Verallgemeinerungen. Nein, die meisten Leute, die ich kenne und auf die's zutrifft, die wohnen ohne Aufzug (sind auf'm Land eher selten) und nicht im Erdgeschoss, welches übrigens meistens zwischen 30 und 100 cm über Bodennievau liegt, sonst würde das Wasser reinlaufen. Fast alle Häuser, die ich kenne, sind nur über in der Regel 2 bis 3 Stufen zugänglich...
Die meisten Leute auf dem Land leben in der Tat in Häusern ohne Aufzug. Und es ist auch richtig, dass das Erdgeschoß etwas über Straßenniveau liegt. Doch gibt es sehr probate Mittel, dies auch ohne Treppen zugänglich zu machen. Es geht aber weniger um private Wohnhäuser (da kann jeder selbst technische Abhilfe schaffen), sondern um öffentliche Gebäude und Einrichtungen - auch Eisenbahnfahrzeuge. Und da sind die n-Wagen (sowie viele andere Baureihen) und viele Bahnsteige nicht mehr auf dem Stand der Dinge. Dabei ist es mir völlig Wurscht, ob es sich beim Ersatz um Nieder- oder Hochflurfahrzeuge handelt.
Rohrbacher @ 28 Aug 2010, 21:21 hat geschrieben:Ja, so gesehen schon, Einstiegshöhe ist etwa 30 cm über Asphalt. Nicht tiefergelegt, man muss also die Füße anheben und gleichzeitig den Kopf einziehen... :rolleyes:
Ich versuche mir nach dieser Beschreibung gerade vorzustellen, wie Du in den Seat einsteigst :lol: Wenn ich in meinen PKW einsteige, hebe ich das rechte Bein in den Fußraum, ziehe den Kopf ein und lass mich auf den Sitz fallen. Anschließend ziehe ich sitzend das linke Bein nach.
Rohrbacher @ 28 Aug 2010, 21:21 hat geschrieben:Korrekt. Aber muss man übertreiben? Brauchen wir dann jetzt Laufbänder auf den Gehsteigen, damit sie auch Leute nutzen können, die nur noch 10m gehen können?
Solche Laufbänder habe ich mal vom Messebahnhof Hannover zum Messegelände erlebt. Eine durchaus angenehme Sache, auch für "normale" Menschen, für die sie sogar konzipiert waren :lol:
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von sbahnfan »

Rohrbacher @ 28 Aug 2010, 21:21 hat geschrieben:Völlig richtig. Liest du eigentlich was ich schreibe? Wie ich grad erklärt habe, gibt's da Unterschiede zwischen Nahverkehren (Stadtverkehr, Kurzstrecken), wo viele Alte, Kranke, Rollstuhlfahrer, Eltern mit Kinderwagen unterwegs sind und Fernverkehren (dazu zähle ich in dem Fall auch einen echten RE/IRE), wo eben Alte, Kranke, Rollstuhlfahrer, Eltern mit Kinderwagen wesentlich seltener unterwegs sind. Niemand, der keine drei Stufen steigen kann, fährt allein weite Strecken mit der Bahn! Fahrt doch mal Zug, dann seht ihr es.
Ich lese, was du schreibst. Ich zähle aber auch echte RE/IRE zu den Fahrzeugen, beiden denen Barrierefreiheit erforderlich ist. Anders als Fernverkehrszüge halten die immer noch relativ oft und sind oft nur mit einem einzigen (oder gar keinem) Zugbegleiter besetzt. Gerade solche Fahrzeuge werden auch viel von Radfahrern benutzt (kein Wunder, weil immer mehr Fernverkehrsleistungen auf ICE umgestellt werden, in denen Fahrradmitnahme nicht möglich ist), und auch die müssen schnell und bequem in die Fahrzeuge rein und rauskommen, auch damit es keine Verspätungen gibt. Der Grund, dass hier relativ wenige Alte, Kranke, Rollstuhlfahrer, Eltern mit Kinderwagen unterwegs sind, liegt auch an der mangelnden Barrierefreiheit. Und wir müssen bedenken, dass es die drei Erstgenannten aufgrund der alternden Bevölkerung in Zukunft noch mehr geben wird als heute. Und es gibt ja heute durchaus schon Fahrzeuge für echte RE/IRE, die Barrierefreiheit bieten - Stichwort Dosto-Steuerwagen oder Redesign-n-Steuerwagen. Die wurden zwar ursprünglich für kürzere Fahrten als der 612 entwickelt, sind heute aber ebenso auf echten RE/IRE zu finden.

Anders ist es bei IC/ICE-Leistungen, die halten sehr viel seltener, für die einzelnen Halte ist mehr Zeit eingeplant, sie sind mit mehreren Zugbegleitern besetzt, Fahrradmitnahme ist (wenn überhaupt möglich) reservierungspflichtig und die halten nur an größeren Bahnhöfen, wo es Personal gibt, das bei Bedarf helfen kann.
Rohrbacher @ 28 Aug 2010, 21:21 hat geschrieben:Hier lohnt einfach der Aufwand für Niederflur + entsprechendem Bahnsteig nicht und man kann es in Kauf nehmen, den einen Rollifahrer, der da in der Woche kommt, per Lift einzuladen. Und wie gesagt: Fährst du von Oberstdorf nach Nürnberg, kommst du an genug unterschiedlich hohen Bahnsteigen vorbei. Selbst mit einem Niederflureinstieg der Höhe X musst du bei einer Bahnsteighöhe Y einen Rollifahrer per Lift verladen. Niederflur ist nicht billig, aber bei der Hälfte der Stationen muss ich trotzdem liften, toll. Dann kann ich gleich Hochflur bauen... Das hab' ich mir nicht ausgedacht. Aber irgendwo muss man auch die Kosten-Nutzen-Relationen sehen.
Von Niederflur halte ich auch nicht viel. Deshalb war ja mein Vorschlag, sich auf eine einheitliche Höhe für Hochbahnsteige festzulegen und dazu passende Hochflurfahrzeuge zu beschaffen. Mir ist klar, dass das nicht von heute auf morgen geht, sondern Jahre dauert. Aber irgendwann sollte man schon mal anfangen.
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Beitrag von O 530 L »

sbahnfan @ 29 Aug 2010, 11:00 hat geschrieben: Und es gibt ja heute durchaus schon Fahrzeuge für echte RE/IRE, die Barrierefreiheit bieten - Stichwort Dosto-Steuerwagen oder Redesign-n-Steuerwagen. Die wurden zwar ursprünglich für kürzere Fahrten als der 612 entwickelt, sind heute aber ebenso auf echten RE/IRE zu finden.
Langsam; die n-Wagen wurden auch für Einsätze im D-Zug-Verkehr entwickelt worden! Dagegen sind RE-Leistungen eher kurz.



Mal ein Vorschlag: w-Wagen in Verbindung mit 76cm-Bahnsteigen. Die w-Wagen hatten eine Fußbodenhöhe von 1m(Einstiegshöhe 96cm) sowie ein Trittstufe mit 76cm. Für niedrigere Bahnsteige gab es ausklappbare Stufen. Die Wagen folgen dem Schema der n-Wagen mit Dritteleinstiegen, d.h. optimaler Fahrgastwechselgeschwindigkeit.
Von 76cm-Bahnseigen hat man also nur eine Stufe zu überwinden und den Steuerwagen könnte man zwischen den Einstiegen auf 76cm "runterziehen" und behindertengerecht ausstatten. Durch den Standardübergang sind die w-Wagen auch mit Dostos und n/m-Wagen kuppelbar. So kann man die Vorteile der n-Wagen behalten, hat aber deren Nachteil ausgemerzt.
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Beitrag von sbahnfan »

O 530 L @ 29 Aug 2010, 11:42 hat geschrieben:Langsam; die n-Wagen wurden auch für Einsätze im D-Zug-Verkehr entwickelt worden! Dagegen sind RE-Leistungen eher kurz.
Da würde ich so nicht sagen. Die n-Wagen wurden für Nahverkehrszüge und Eilzüge entwickelt. Für D-Züge wurden die m-Wagen entwickelt (heute, sofern noch vorhanden, in Bim-Wagen umgebaut). Es stimmt zwar, dass n-Wagen früher auch in D-Zügen zu finden waren. Das war aber mehr der Not geschuldet, dass man nicht ausreichend m-Wagen hatte (die zudem zum Teil auch im IC-Verkehr benötigt wurden). Als es in den 80er Jahren dann zur Beschaffung der Bpmz für IC-Leistungen kam, konnten mehr m-Wagen in die D-Züge abgegeben werden, weshalb die n-Wagen dann auch aus D-Zügen verschwanden.
O 530 L @ 29 Aug 2010, 11:42 hat geschrieben:Mal ein Vorschlag: w-Wagen in Verbindung mit 76cm-Bahnsteigen. Die w-Wagen hatten eine Fußbodenhöhe von 1m(Einstiegshöhe 96cm) sowie ein Trittstufe mit 76cm. Für niedrigere Bahnsteige gab es ausklappbare Stufen. Die Wagen folgen dem Schema der n-Wagen mit Dritteleinstiegen, d.h. optimaler Fahrgastwechselgeschwindigkeit.
Von 76cm-Bahnseigen hat man also nur eine Stufe zu überwinden und den Steuerwagen könnte man zwischen den Einstiegen auf 76cm "runterziehen" und behindertengerecht ausstatten. Durch den Standardübergang sind die w-Wagen auch mit Dostos und n/m-Wagen kuppelbar. So kann man die Vorteile der n-Wagen behalten, hat aber deren Nachteil ausgemerzt.
Besser fände ich 76 cm-Bahnsteige und Fahrzeuge mit 76 cm Fußbodenhöhe. Solange noch nicht alle Bahnsteige auf 76 cm umgestellt sind, noch mit Stufen, später dann ohne.
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Beitrag von Rohrbacher »

Langsam; die n-Wagen wurden auch für Einsätze im D-Zug-Verkehr entwickelt worden!
Das nun auch wieder nicht. Sie sind schon für den Nah- und Eilzugverkehr gebaut worden, deswegen die Türaufteilung, die leichten Drehgestelle für anfangs nur 120 km/h und auch die leichte Bauform, sehr praktisch, wenn man oft anfahren und bremsen muss. Ideenvorbild leichter Nahverkehrswagen waren sicherlich auch die schweizer Leichtstahlwagen, die schon ab Ende der 30er Jahre gebaut wurden. Niederflur und barrierefrei gab's damals halt noch nicht. Für den D-Zugverkehr sind die schweren Bm & Co mit Endeinstiegen gebaut worden. Die Bn wurden zwar aushilfsweise in D-Zügen eingesetzt, aber ihr eigentlicher Einsatzzweck ist es nicht. ;)
Ich zähle aber auch echte RE/IRE zu den Fahrzeugen, beiden denen Barrierefreiheit erforderlich ist.
Wie gesagt: Auch ein Hublift oder eine Rampe stellt Barrierefreiheit her.
Der Grund, dass hier relativ wenige Alte, Kranke, Rollstuhlfahrer, Eltern mit Kinderwagen unterwegs sind, liegt auch an der mangelnden Barrierefreiheit.
So ein Unsinn. Es ist ja nicht so, dass RE-Linien z.B. nicht auch mit 642ern gefahren würden, Augsburg - Lindau gab's das mal. Da fährt dann trotzdem die Oma nicht mit dem Opa und seinem Rollator dauernd zwischen Bodensee und Augsburg hin und her. Andersrum bleiben die Leute auch nicht daheim, wenn die Trambahn mit P-Wagen fährt, die Regionalbahn mit Bn oder der 423er am 76 cm Bahnsteig hält... Außerdem müsste man ja wissen, was für Fahrzeuge eingesetzt werden und wie die zu den jeweiligen Bahnsteigen passen, damit die Leute ihr Verhalten danach richten. "Ne da fahr' ich nicht, da müsste ich eine Stufe gehen..." Es ist einfach so, dass mobilitätseingeschränkte Personengruppen (was für eine Formulierung...) wesentlich öfter von daheim in die Stadt fahren oder innerhalb der Stadt ihrem Alltag nachgehen, als dass die dauernd auf Reisen wären oder pendeln. Allein schon deswegen weil sich die meisten mehr gar nicht zutrauen oder es ihnen eh zu anstrengend ist. Hast du Großeltern? Also als mein Opa nicht mehr gut laufen konnte, ist er nicht mehr mit'm Zug zu mir nach Bayern gefahren, maximal mal als Mitfahrer mit dem Auto, das war eh schon mehr als eine Weltreise. Was auf den entsprechenden Linien für Fahrzeuge fahren, wusste der gar nicht...
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Beitrag von sbahnfan »

Rohrbacher @ 29 Aug 2010, 12:34 hat geschrieben:Wie gesagt: Auch ein Hublift oder eine Rampe stellt Barrierefreiheit her.
Versuch das mal bei einer schmalen 612-Tür.
Rohrbacher @ 29 Aug 2010, 12:34 hat geschrieben:So ein Unsinn. Es ist ja nicht so, dass RE-Linien z.B. nicht auch mit 642ern gefahren würden, Augsburg - Lindau gab's das mal. Da fährt dann trotzdem die Oma nicht mit dem Opa und seinem Rollator dauernd zwischen Bodensee und Augsburg hin und her. Andersrum bleiben die Leute auch nicht daheim, wenn die Trambahn mit P-Wagen fährt, die Regionalbahn mit Bn oder der 423er am 76 cm Bahnsteig hält... Außerdem müsste man ja wissen, was für Fahrzeuge eingesetzt werden und wie die zu den jeweiligen Bahnsteigen passen, damit die Leute ihr Verhalten danach richten. "Ne da fahr' ich nicht, da müsste ich eine Stufe gehen..." Es ist einfach so, dass mobilitätseingeschränkte Personengruppen (was für eine Formulierung...) wesentlich öfter von daheim in die Stadt fahren oder innerhalb der Stadt ihrem Alltag nachgehen, als dass die dauernd auf Reisen wären oder pendeln. Allein schon deswegen weil sich die meisten mehr gar nicht zutrauen oder es ihnen eh zu anstrengend ist. Hast du Großeltern? Also als mein Opa nicht mehr gut laufen konnte, ist er nicht mehr mit'm Zug zu mir nach Bayern gefahren, maximal mal als Mitfahrer mit dem Auto, das war eh schon mehr als eine Weltreise. Was auf den entsprechenden Linien für Fahrzeuge fahren, wusste der gar nicht...
Es stimmt natürlich, dass mobilitätseingeschränkte Personengruppen mehr im Stadtverkehr als im RE-Verkehr unterwegs sind. Aber im RE-Verkehr gibt es sie auch, und es werden mehr, allein schon, weil die Bevölkerung altert und es immer mehr solche Personen gibt. Und wenn diese Leute einigermaßen beschwerdefrei RE fahren können - was wie gesagt bei Dostos oder modernen ETs wie FLIRT oder 440 auch möglich ist - dann machen die das auch zunehmend. Mit Fahrzeugen wie dem 612, oder auch 628 oder n-Wagen kann man die jedoch nicht hinter dem Ofen hervorlocken.

Hinzu kommen wie gesagt auch Leute mit Fahrrad und Kinderwagen, und die haben auch keine Lust, ihre Sachen durch schmale Türen hochzuwuchten. Die machen ihren Ausflug dann lieber im Familien-Van als mit dem Zug.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Versuch das mal bei einer schmalen 612-Tür.
So schmal ist die gar nicht. Aber okay, dass der Hublift beim 612er fehlt und die Stufen doch recht steil ausgefallen sind, gibt Punktabzüge, aber das liegt nicht am Prinzip, sondern eben an der individuellen Ausführung.
Aber im RE-Verkehr gibt es sie auch
Schon, aber man muss sich fragen, ob z.B. ein Rollstuhlfahrer die Woche es rechtfertigt, eine ganze Fahrzeugflotte tieferzulegen. Das kostet ja alles einen Haufen Geld, das dann anderswo fehlt.
was wie gesagt bei Dostos oder modernen ETs wie FLIRT oder 440 auch möglich ist
Tiefeinstiegsdosto: Diese steile Rampe an der Tür, genial. Da brauchst du als Rollifahrer starke Arme beim Aussteigen, wenn dann nicht vor der Tür ein 76 cm Bahnsteig wartet, wie ihn die meisten Hauptstrecken bekommen! Als gesunder Fahrgast brauchst du gute Beine, wenn du nämlich stehen musst, weil diese Mistgrampe statt 140 nur 110 Sitzplätze hat, weil man eben tiefe Einstiege vor hohen Bahnsteigen haben will. Das ist der allergrößte Schwachsinn...

440er sind auch super, vor allem wenn man die Fugger-Version mit 60 cm hohem Einstieg hat, der ist NIE barrierefrei, solche Bahnsteige haben wir nicht. Stattdessen rutscht man auf der schiefen Ebene an den Türen schnell mal aus... Wo ist bei diesen Fahrzeugen der Unterschied zu einem 628er oder Bn? Richtig, 628er und Bn sparen sich wenigstens die teure Niederflurbauart und vergeuden keine Sitzplätze durch riesengroße "Treppenhäuser".

Die einzige Regionalbahn, die das mit den Bahnsteigen fast durchgehend kann, ist die BOB. Da sind 76 cm hohe Einstiege an 76 cm hohen Bahnsteigen, ich glaube nur in Tegernsee und noch einem Bahnhof gibt's noch keinen passenden Bahnsteig. Fährt die BOB mit ihren Talenten, dann ist sogar der Innenraum des Zuges von der ersten bis zur letzten Tür barrierefrei und man muss sich alle 10m bergsteigen wie im 642er, wo der Abstieg von der Drehgestellebene (120 cm) auf die Niederflurebene (55 cm) im fahrenden Zug ganz neue Gefahrenpotenziale bietet! Die inflationäre Verwendung von Stufen im Fahrzeug ist eine Unsitte!
Hinzu kommen wie gesagt auch Leute mit Fahrrad und Kinderwagen, und die haben auch keine Lust, ihre Sachen durch schmale Türen hochzuwuchten. Die machen ihren Ausflug dann lieber im Familien-Van als mit dem Zug.
Schonmal die Fahrräder beim Auto auf's Dach gewuchtet oder zumindest auf einen Heckträger? Und die Ladekante für Kinderwagen ist bei einem Van, den ja wirklich jeder hat, ungefähr so wie hoch wie wenn man einen Bn vom 55er Bahnsteig beläd. Soviel dazu. Wenn die Leute nicht mit dem Zug fahren, liegt das wohl sicher nicht nur daran.
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Beitrag von sbahnfan »

Rohrbacher @ 29 Aug 2010, 13:33 hat geschrieben:Schon, aber man muss sich fragen, ob z.B. ein Rollstuhlfahrer die Woche es rechtfertigt, eine ganze Fahrzeugflotte tieferzulegen. Das kostet ja alles einen Haufen Geld, das dann anderswo fehlt.
Das sind schon ein paar mehr. Wenn man alle Rollstuhlfahrer, Radfahrer, Kinderwagenbesitzer und Gebrechliche zusammenzählt, kommt da schon eine beachtliche Anzahl bei heraus. Und, noch einmal: Es werden (außer den Kinderwagenbesitzern) immer mehr, wegen der alternden Bevölkerung. Natürlich soll man nicht sofort alle vorhandenen Fahrzeuge austauschen, aber sich endlich mal auf eine Bahnsteighöhe festlegen und ab sofort alle Fahrzeug-Neubeschaffungen und Bahnsteigbauten (Neubauen wie Umbauten) nur noch für diese Höhe machen. Mittelfristig bekommt man so einen niveaugleichen Einstieg hin.
Rohrbacher @ 29 Aug 2010, 13:33 hat geschrieben:Tiefeinstiegsdosto: Diese steile Rampe an der Tür, genial. Da brauchst du als Rollifahrer starke Arme beim Aussteigen, wenn dann nicht vor der Tür ein 76 cm Bahnsteig wartet, wie ihn die meisten Hauptstrecken bekommen! Als gesunder Fahrgast brauchst du gute Beine, wenn du nämlich stehen musst, weil diese Mistgrampe statt 140 nur 110 Sitzplätze hat, weil man eben tiefe Einstiege vor hohen Bahnsteigen haben will. Das ist der allergrößte Schwachsinn...

440er sind auch super, vor allem wenn man die Fugger-Version mit 60 cm hohem Einstieg hat, der ist NIE barrierefrei, solche Bahnsteige haben wir nicht. Stattdessen rutscht man auf der schiefen Ebene an den Türen schnell mal aus... Wo ist bei diesen Fahrzeugen der Unterschied zu einem 628er oder Bn? Richtig, 628er und Bn sparen sich wenigstens die teure Niederflurbauart und vergeuden keine Sitzplätze durch riesengroße "Treppenhäuser".

Die einzige Regionalbahn, die das mit den Bahnsteigen fast durchgehend kann, ist die BOB. Da sind 76 cm hohe Einstiege an 76 cm hohen Bahnsteigen, ich glaube nur in Tegernsee und noch einem Bahnhof gibt's noch keinen passenden Bahnsteig. Fährt die BOB mit ihren Talenten, dann ist sogar der Innenraum des Zuges von der ersten bis zur letzten Tür barrierefrei und man muss sich alle 10m bergsteigen wie im 642er, wo der Abstieg von der Drehgestellebene (120 cm) auf die Niederflurebene (55 cm) im fahrenden Zug ganz neue Gefahrenpotenziale bietet! Die inflationäre Verwendung von Stufen im Fahrzeug ist eine Unsitte!
Wie gesagt, von Niederflur halte ich auch nicht viel. Optimal sind Hochbahnsteige mit dazu passenden Hochflurfahrzeugen. Solange es das noch nicht durchgängig gibt, muss man sich mit Lösungen wie im Tiefeinstiegsdosto behelfen, die nicht perfekt sind, aber für die Übergangszeit besser als gar nichts.
Rohrbacher @ 29 Aug 2010, 13:33 hat geschrieben:Schonmal die Fahrräder beim Auto auf's Dach gewuchtet oder zumindest auf einen Heckträger? Und die Ladekante für Kinderwagen ist bei einem Van, den ja wirklich jeder hat, ungefähr so wie hoch wie wenn man einen Bn vom 55er Bahnsteig beläd. Soviel dazu. Wenn die Leute nicht mit dem Zug fahren, liegt das wohl sicher nicht nur daran.
Nicht nur, aber auch. Beim Beladen des Autos hat man mehr Zeit als bei einem kurzen Zughalt. Beim Zug ist der Eindruck entscheidend. Ging die Verladung einigermaßen bequem und schnell, kommen diese Fahrgäste wieder. Wenn nicht, dann nicht.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Das sind schon ein paar mehr.
Hast du Zahlen? Ich hab' seit 2006 im MüNüX keinen einzigen Rollstuhlfahrer gesehen und wenn's Stress gab mit Radfahrern, dann nur mit deren Menge und nicht im dem Einstiegsvorgang. Bei Kinderwagen hilft man eben schnell rein und raus, so wie man das bei jeder Treppe/Rolltreppe immer schon gemacht hat und das sind von 100 Fahrgästen auch maximal ein Kinderwagen, also 1%, also wenn's ganz krass würde vier Kinderwagen im ganzen Zug und hey, mehr kannst du gar nicht reinstellen, außer du stellst das ganze Mehrzweckabteil voll. Der Regelfall liegt also deutlich unter 1%, zumindest da wo ich Zug fahre.

Sicher ist ein ebenerdinger Einstieg immer von Vorteil, der Fahrgastwechsel ist flüssiger, auch mit Gepäck ist der Einstieg sehr viel komfortabler, dagegen sage ich auch gar nichts. Aber man muss jetzt überlegen, ob dieser Vorteil den Aufwand wert ist.
Natürlich soll man nicht sofort alle vorhandenen Fahrzeuge austauschen, aber sich endlich mal auf eine Bahnsteighöhe festlegen und ab sofort alle Fahrzeug-Neubeschaffungen und Bahnsteigbauten (Neubauen wie Umbauten) nur noch für diese Höhe machen. Mittelfristig bekommt man so einen niveaugleichen Einstieg hin.
Richtig, da werden wir uns in der Theorie einig. Aber jetzt in die Praxis, jetzt werd' doch mal konkret. Welche Bahnsteighöhe soll's denn sein? Maximal gehen 76 cm, mehr ist nicht profilfrei, da kannst du Lü-Fahrten vergessen. Das ist leider historisch so gewachsen. 76 cm ist gut, für 76 cm kann man ohne weiteres Triebwagen und auch Einsto-Wagen bauen, mit Drehgestellen und sehr kleinen Radsätzen wie beim Talent1 sogar innen mit völlig ebenen Wagenböden, abgesehen vom Standard bei den Wagenübergängen. Aber Dostos für 76 cm Einstiege kannst du nicht bauen! Dostos scheiden also aus, die haben entweder einen Hocheinstieg, 55 cm oder weniger.

Also doch 55 cm, ist auch billiger zu bauen und vom Profil her total unkritisch. Die Schweiz hat meines Wissens durchgehend 55 cm hohe Bahnsteige als Ziel. Zurück zu den Dostos: Ich mag zwar die Hocheinstiegs-Dostos lieber, weil die mit 140 Sitzplätzen einfach wesentlich besser ihren Zweck erfüllen, aber okay, mit 55 cm kann man einen stufenfreien Eingang realisieren. Triebwagen kann man dafür auch bauen, allerdings ist der Tieferlegungsaufwand höher, es ist fast nicht mehr möglich Aggregate unterflur einzubauen und die Differenz zwischen Hochflur- (120 cm) und Niederflurbereich (55 cm) ist schon ganz beachtlich, solche Fahrzeuge bekommst du innen niemals stufenfrei. Bei Hochflurfahrzeugen ist der Unterschied zwischen 55 und 76 cm auch nicht mehr so tragisch.

Aber unter'm Strich: Das Optimum, das immer funktioniert, gibt es nicht. Jede Bahnsteighöhe hat Nachteile, die in Einzelfällen die Vorteile übersteigen. Vermutlich deswegen gibt's in Deutschland eben je nach Strecke unterschiedliche Zielhöhen. Und da wären wir bei meinem Punkt: Bei Zügen mit längeren Zugläufen hat man dann eben auch öfter unterschiedliche Bahnsteighöhen, bei 55 und 76 cm, wenn man sie mal flächendeckend hat, bleibt trotzdem nur eine 50:50 Chance, egal welche Einstiegshöhe das Fahrzeug des RE hat. Somit komme ich um eine Rampe oder einen Lift eh nicht rum! Und wenn ich dann eben sehe, wie selten man die heute schon braucht, dann kann man sich den Niederflurwahnsinn für solche Züge, die eben unterschiedliche Bahnsteige anfahren, auch wieder sparen und das Geld lieber in bequeme Sitz stecken.

Umgehen könnte man das nur, wenn man das Lichtraumprofil umbaut und man durchgehend Bahnsteige mit einer Höhe von 100 cm über SOK baut. Dann bräuchte man keine Niederflurwagen mehr, es gibt keine Probleme mit Einstos und Dostos, geht beides optimal am selben Bahnsteig und alles wäre gut. Aber das ist eine Illusion! :rolleyes:
Nicht nur, aber auch. Beim Beladen des Autos hat man mehr Zeit als bei einem kurzen Zughalt. Beim Zug ist der Eindruck entscheidend. Ging die Verladung einigermaßen bequem und schnell, kommen diese Fahrgäste wieder. Wenn nicht, dann nicht.
Die meisten Radlzüge fahren mit hochflurigen Wagen, also Bn und Bduu. Wäre das so entscheidend, müssten diese Radlzüge eigentlich längst abgeschafft sein, weil die Leute gemerkt haben, pfui, unbequem, fahr' ich nicht mehr, ich fahr' lieber mit'm Auto.

Übrigens haben wir schon in normalen RB-Zügen Radlergruppen mit 30 Teilnehmern im Alter von 15-16 Jahren untergebracht, dabei haben wir die Radl, die alle mit Gepäck beladen ware, von 30 cm Bahnsteigen in einen Bn-Steuerwagen verladen. Am Endbahnhof zeitlich kein Problem, beim Umsteigen in den Dosto ging's auch, da müssen die Radl ja quer durch den Bahnhof (keine Rampen, heute werden "nur" Aufzüge eingebaut). Nur beim Aussteigen an einem Unterwegshalt gab's dann halt mal +5. Aber wie oft kommt das vor? 5 Minuten fährt man wieder rein, für +5 gibt's auch zig andere Gründe...
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Beitrag von O 530 L »

Rohrbacher @ 29 Aug 2010, 17:02 hat geschrieben: Aber Dostos für 76 cm Einstiege kannst du nicht bauen! Dostos scheiden also aus, die haben entweder einen Hocheinstieg, 55 cm oder weniger.
Auch auf die Gefahr hin, mich damit komplett unbeliebt zu machen: Die DBbzf 761.2 haben eine Fußbodenhöhe von 76cm(ü. SO) :P
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professorexabyte
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Beitrag von professorexabyte »

Zum Thema ICE und Barierefrei bla bla. Die Grundidee eines ICE ist ja auch eine ganz andere. Der ICE war nur ein Produkt des ewigen Wettkampfes in sachen Geschwindigkeit und Komfort. Und gedacht (zumindest die Medien usw.) Das nur die reichen Büroangestellten/Beamten Schlipsträger Schnösel damit fahren und pfui die bösen bösen Radfahrer das passt doch nicht ins gesammtbild die können in den alten Wagen mitfahren da wo sie hingehören. Zumindest kommt es unterschwellig in den DB Medien so rüber.

Und auch bei den Normen gibt es eine Norm die angeschafft werden muss. Nun... wir als gebildete Eisenbahnfreaks :rolleyes: sind ja alle gebildet und wissen, wenn wir ein Fahrrad unter dem Arm haben oder im Rollstuhl sitzen würden, wo wir hinmüssen wenn ein Zug am bahnsteig hält. zb die n Wagen... wir sehen den Steuerwagen und wissen das da ein grosser Raum drinne ist.

Nun und jetzt zu denen die nicht jeden Tag die Bahn benutzen die sehen nur einen Haufen roter Waggons und wissen nichtmal was mit dem Begriff Steuerwagen anzufangen.
Und die die die 1stclass gebucht haben Wissen "da wo der gelbe Streifen drüber is" nun und genau so sollte für Rollis und Fahrräder usw. Also alles was über den Platzbedarf eines normalen Pasagiers hinaus geht, einen zB. grünen Streifen geben damit die wissen:"Aha! da muss ich hin"

Und eine ganz wichtige Norm die nirgends auf dem Papier steht aber in jedem so eingraviert und angeschweisst sein sollte wie der eigene Kopf, aber immer weiter untergeht: Zivilcourage. Wenn jeder auch nur ein ganz bisschen mehr davon hätte, könnte man sich diese ganzen diskusionen sparen von wegen "stufen, niederflur, bahnsteig" wenn einfach ein paar mehr Menschen den Radfahrern helfen würden wenn sie aus einem DoSto rauswollen und der Bahnsteig höher ist, oder oder oder...
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

professorexabyte: Fahrradwagen haben übrigens so ein nettes weißes Fahrradsymbol. Das ist z. B. am Karlsruher Kopf, BDuu oder an Dosto-Steuerwagen deutlich (!) sichtbar.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Rohrbacher @ 29 Aug 2010, 17:02 hat geschrieben: Hast du Zahlen? Ich hab' seit 2006 im MüNüX keinen einzigen Rollstuhlfahrer gesehen und wenn's Stress gab mit Radfahrern, dann nur mit deren Menge und nicht im dem Einstiegsvorgang.
Bei meinen letzten 4 Fahrten war bei zweien ein Rollstuhlfahrer dabei - das ist aber natürlich nicht repräsentativ.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
professorexabyte
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Beitrag von professorexabyte »

ops okay das habe ich schonwieder vollkommen verdrängt. ich war jetzt schon 1/4 jahr nicht mehr in irgendeinem zug. erst demnächst wieder. und mir fällt gerade auch noch ein das die DoStos ja auch gehen in der Höhe gibt schlimmere... war ja auch nur n Beispiel.
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Beitrag von 146225 »

Gestern morgen im 19153 - die planmäßige Garnitur aus (6)146.2 + 4x DBpza + 1x DABpbzfa fällt ungeplant aus (am Abend vorher von VFB-Fans vollgereihert oder was ?) und es muß eine Reservegarnitur aus 91 80 6143 645-0 D-DB + Bduu 497.2 + ABn 417 (OFV) + Bnrz 450.3 (DBM) + Bnrz 436.0 (Hannover grün) + Bnrdz 451.9 (OFV) + Bnrdzf 483.1 (OFV) ran. Nachdem der Bduu in [acronym title="TH: Heilbronn Hbf <Bf>"]TH[/acronym] bereits überproportional voll war hab ich meinen Platz in der Mitte des Bnrz 450.3 gefunden - so einer von der Sorte, die die n-Wagen-Freaks immer in den Himmel heben und mit Neubauwagen vergleichen wollen. Leute, weit gefehlt - bei der Kiste klapperte neben dem üblichen Fahrwerksgerumple auch die Verkleidung der Heizung rechts und links schlimmer als jeder Mülleimerdeckel im (0)425/(0)435 vor dem Einbau der Kunstoffstöpsel. Außerdem war in den längeren Kurven unterwegs dann doch ein eigentümliches Vibrieren von der Bogeninnenseite her durch die Sitzbank spürbar. Toll, dieser Fahrkomfort ... :(

Der ABn war übrigens auch gut fertig bis versifft, solch ein Wagen kommt als einziger klotzgebremster im Zug bei der 1.Klasse zahlenden Kundschaft sicher besonders gut an ... schön, daß diese spezielle Schleuder bereits auf 2. Verlängerung fährt und nächsten Februar hoffentlich den ewigen Fristablauf hat.

Es war durchaus eine Erleichterung, heute morgen wieder den sanften Fahrkomfort eines DBpza 752.6 genießen zu dürfen.
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Beitrag von professorexabyte »

du bekommst auch nur den hinterletzen Mist unter den Hintern wenn es ums n Wagen fahren geht. Sicher gibt es viel Müll der raus MUSS definitiv.. aber wenn er als Ersatzzug gefahren ist ist es ja klar das dann nur das hinterletzte genommen wird.

Ich muss sagen das mit der ersten Klasse find ich gut :D:D:D:D so isses recht, diese überreichnen schnösel die mit ihrem Ultraflachlaptop angeben müssen usw. Das man die in den versifftesten Wagen setzt, und dieser auch noch Klotzgebremst ist.. Richtig so... reiche Är**** aufgepasst hier kommt die Bahn :D B)
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

146225 @ 31 Aug 2010, 19:41 hat geschrieben: Es war durchaus eine Erleichterung, heute morgen wieder den sanften Fahrkomfort eines DBpza 752.6 genießen zu dürfen.
Den Fahrkomfort deines Dosto hätt ich auch gerne. Aber bitte mit dem Platz (Sowohl Sitzabstand wie auch Gepäckablagen) eines Silberlings, wie auch mit der Lüftungsmöglichkeit.

Vorgestern erst wieder erlebt, wie es die Dosto-Klimaanlage auch Stunden später nicht schafft, den "Massengestank" aus dem Zug zu lüften. Beim n-Wagen einmal Fenster auf, ist dann 5 Minuten laut und sehr kalt, aber dafür ist hinterher wieder frische Luft da. Dagegen waren die miefigen 25 Grad mit hoher Luftfeuchte im Reihen-Doppelsitz mit Gepäck aufm Schoß für über ne Stunde Fahrt nicht grade angenehm...(und ja, die Klimaanlage lief, deutlich hörbar!)

Gruß Michi
Achtung! Entladezeit länger als 1 Minute!
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Beitrag von 146225 »

professorexabyte @ 31 Aug 2010, 19:47 hat geschrieben: Ich muss sagen das mit der ersten Klasse find ich gut :D:D:D:D so isses recht, diese überreichnen schnösel die mit ihrem Ultraflachlaptop angeben müssen usw. Das man die in den versifftesten Wagen setzt, und dieser auch noch Klotzgebremst ist.. Richtig so... reiche Är**** aufgepasst hier kommt die Bahn :D B)
Ist Dir die Sonne aufgegangen bei all den Klassenkampfparolen ? :blink:
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Beitrag von professorexabyte »

nö das liegt nur daran weil's mir persönlich sowas von stinkt das die Bahn leider nicht nur in den Medien so tut als würde sie den besten Kompfort liefern und ja sowas von günstig sein. Ja sind sie ja auch für die Zielgruppe an Personen die immer so in der Werbung sind so die oben beschriebenen reichen Schnösel die dann erste Klasse ICE fahren müssen. (Obwohl die alle ein Auto haben und selbst fahren können). Und der kleine Regionalverkehr für den normalen Menschen ist der der total vernachlässigt wird. Und alle immer gut gelaunt mit ihren Laptops in der Bahn in Schlips und Kragen. Und die Realität? Überfüllter BR 612 Hannover - Halle mit 20 minuten Verspätung einprogrammiert. Wenn man sich abgenerft in den Wintermonaten nach der Arbeit in den Zug "setzt?" auf diese Hemorieden Sitze und nach einer Stunde Gehör Massage noch gestörter ist als vorher.

Daher kommt mein Hass gegen dieses möchtegern DB Medienklische, wohlhabend und natürlich guter Laune ICE fahren.

Und nicht nur Bahn bezogen kann ich diese Gesellschaftsschicht nicht leiden. Das hat aber eher Persönliche gründe
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