[M] Fahrzeugkorso Tram am 11.9.2010

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Straßenbahnen und Stadtbahnen
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jonashdf
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Beitrag von jonashdf »

Als wir angekommen sind, war das schon die zusätzliche Runde. Aber vlt. hat der Malchow nur irgendwas gemacht...
Stellwerk des Monats Dezember: Saulgrub, Fdl, mech E, IB 1950, AB 08.11.2007, zum Schluß nur Deckungsstelle für BÜ, nur 1 Dksig, Gegenrichtung Zp9
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Martin H. @ 11 Sep 2010, 20:18 hat geschrieben:Was geschah eigentlich mit den Rs nach dem Korso, Linienbetrieb, Einrücken?
Einrücken. (übern Süden)
Warum ist die Betriebsbremse beim D nur die Luft, nach Aussage Fahrer, da sie auf beide Wagen wirkt, habe das mitbekommen. Ist das beim P nicht genau so? Liegt's an der besseren Kupplung?
Beim P ist es im Prinzip genauso, aber anders. ;)
Bei allen Altfahrzeugen (bis zum M-Wagen) ist die Betriebsbremse die Druckluftbremse, auch wenn die Fahrzeuge elektrisch bremsen können. Hintergrund ist, dass die Beiwagen ja nicht elektrisch mitbremsen können, also der ganze Zugverband (man bedenke die früher oft übliche Zugbildung mit 2 Beiwagen!) auf den Tw schiebt. Belastet die Kupplungen, führt zu unsanftem Fahrverhalten, bringt Entgleisungsgefahr (Bw könnten den Tw "rausschieben", vor allem in Kurven). Ausserdem sind die "Bremswiderstände" nicht dafür ausgelegt, bei vielen Fahrzeugen ist die E-Bremse ein besserer Kurzschluß in 4 Stufen oder so ähnlich :)
Deshalb ist auf den Altfahrzeugen die Betriebsbremse die Druckluftbremse, weil eben nur durch sie alle Wagen gleichzeitig bremsen.

Eine Ausnahme davon ist wiederum der Heidelberger, der echte Bremswiderstände und eine Solenoidbremse im Beiwagen hat. Hier bremsen der/die Beiwagen also auch beim elektrischen Bremsen immer mit.

Ab dem M-Wagen funktioniert das ganze dann wiederum anders: der M und P haben das sogen. Umsteuerventil im Triebwagen. Das ist ein elektrisches Proportionalventil, das über Zusatzkontakte am Fahrschalter angesteuert wird, und entsprechend der E-Bremskraft im Tw entsprechend stark die Druckluftbremse des Bw anlegt. Auch so ist also gewährleistet, dass der Bw immer mitbremst - der Tw bremst elektrisch, der Bw bremst immer mit der Luft mit. (Reine Druckluftbremsung wäre natürlich auch jederzeit möglich.)

Alles klar? :)
Und der Unfallhilfswagen war auch nicht weit.
Der hatte zum Glück samt seiner Besatzung einen langweiligen Tag und durfte abends unbenutzt wieder heimfahren :)

Gruß Michi
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janmethner
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Beitrag von janmethner »

Ist ja interessant mit der Bremstechnik. Mich würde zum Vergleich mal interessieren, wie das bei der Variobahn ist. Welche Bremstechnik ist dort denn im Einsatz?

Gruss,
Jan
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Danke Michi, das mit dem Auflaufen hatte ich mir fast gedacht. Aber so viele Zusatzinfos, Danke dafür!

Martin
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

janmethner @ 13 Sep 2010, 16:47 hat geschrieben: Mich würde zum Vergleich mal interessieren, wie das bei der Variobahn ist. Welche Bremstechnik ist dort denn im Einsatz?
Elektrisch über die Drehstrommotoren, dann als Anhalte- und Festhaltebremse elektrisch bzw. hydraulisch gelöster Federspeicher (Trieb- bzw. Laufdrehgestell).

Der Vollständigkeit halber noch: die R-Wagen fast genauso; elektrisch/Drehstrom als Betriebsbremse, als Zusatz hydraulisch angesteuerte Scheibenbremse, darin integriert ein hydraulisch gelöster Federspeicher.

Druckluft haben diese Fahrzeuge nur noch für Luftfederung, Sandstreuanlage, Schmierung und den Fahrersitz ;)

Gruß Michi
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Der Fahrersitz hat noch ne Tertiärfederung? Und ich werd hinten ab dem R3 drin mit brettharten Sitzen abgefertigt... <_< ;) Ok, ich sitz auch net fast jeden Tag über 8 Stund "am Bock".
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

spock5407 @ 13 Sep 2010, 23:01 hat geschrieben: Der Fahrersitz hat noch ne Tertiärfederung?
Der im R3 ist ein Gummiball. Der R2 hat nur Stahlfedern im Fahrersitz, dafür aber Druckluft für die Rückenstütze. Und unbequem sind sie trotzdem beide...
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