Das ist glaub ich das grundlegende Mißverständnis in diesem Thema. Nur weil ein Zug einen langen Laufweg hat, ist er noch kein Fernverkehrszug. Es kommt im Gegenteil ausschließlich auf die Halte an, ob ein Zug dem Fern-, dem Regional- oder dem Nahverkehr zuzuordnen ist (oder wie man das jetzt auch immer aufteilen will). Auch die Geschwindigkeit ist nicht ausschlaggebend. Auch ist nicht unbedingt die Haltefrequenz entscheiden, sondern die Qualität der Halte. Im Ruhrgebiet z.B. können Ferverkehrszüge durchaus alle paar Kilometer halten, wenn ein weiteres Großstadtzentrum angefahren wird. Der Regionalexpress ist dann wahrscheinlich teilweise genau so schnell (oder langsam).ICE-T-Fan @ 17 Oct 2010, 19:57 hat geschrieben: Ein RE mit 100, 200, 300 oder 400 km zurückgelegter Streckenlänge ist definitiv kein Nahverkehr mehr. Je nach Ein- und Ausstiegsrate an den Unterwegsbahnhöfen ist er von der Bedeutung höchstens Regionalverkehr aber im Prinzip bleibt es Fernverkehr.
Insofern ist die Namensgebung Fernverkehr und Regionalverkehr nicht besonders gut. Eigentlich müßte man vielleicht eher von Normalverkehr, über- und untergeordnetem Verkehr und vielleicht noch HGV-Verkehr sprechen. (Wobei der HGV-Verkehr in Deutschland heute nicht angeboten wird - Ausnahme vielleicht der ICE-Sprinter).
Das viel größere Manko der falschen Einteilung ist das überall-Einsetzen der ICEs und das Verdrängen des IC durch den ICE. Dadurch fehlt die eindeutige Abstufung nach oben und der IC wird degradiert, was zu einem Abstufungsverlust noch unter führt.