Markus @ 6 Nov 2010, 12:52 hat geschrieben:@ S-Bahn-Triebwagenführer, der gestern Abend (05.11.10) um 22.55 Uhr mit der S-2 in Dachau Richtung Petershausen fuhr:
- "Vielen Dank" für die Entriegelung der Türen für nur 15 - 20 Sekunden.
- "Vielen Dank" für's Nicht-Rausschauen und Vergewissern, ob alles ok ist.
15-20 Sekunden Entriegelungszeit sind normal für eine S-Bahn und das ist in München auch schon immer so gewesen.
Das heißt ja nicht, dass dann gleich die Türen zugehen, das regeln ja die Lichtschranken.
In dieser Zeit muss einfach nur mal auf den Türknopf gedrückt werden, dann ist alles okay.
Da musst du dich dann schon mal fragen lassen, womit du diese 20 Sekunden verbracht hast.
Warst du eventuell gar nicht rechtzeitig am Bahnsteig, dann wären das deine Hausaufgaben.
Markus @ 6 Nov 2010, 23:43 hat geschrieben: Sorry, für den Zynismus. Aber beim einem beleuchteten Bahnsteig und der Länge eines Vollzuges, sieht man genug.
Dann wünsche ich dir mal viel Spaß: Du fährst zur Hauptverkehrszeit S4 nach Geltendorf, hältst in Aubing mit +5, alle steigen an den letzten zwei Türen aus, du hast einen Langzug mit den Tastlippen an den Türgummis. Wenn du wirklich sichergehen willst, dass alle Türen zu sind, darfst 100m zurücklaufen und warten bis der Bahnsteig wieder halbwegs leer ist, was dank dem gleich kommenden Gegenzug nicht so schnell passiert.
Aber die Lokführer sind ja bekanntlich eh alles hirnlose Vollidioten und DU kannst natürlich alles besser, DU weißt es besser und eigentlich wärst DU nebenbei auch noch Fahrdienstleiter, Disponent, Ansagezentrum und Maschinendienst in einem. Denn DU bist nicht Meister deines Fachs, sondern Meister aller Fächer.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen. Otto von Bismarck
Nachdem man auch schon mal vorgehalten kriegt "Sie hätten mich doch sehen müssen!" wenn noch jemand aus der Unterführung raufspaziert kommt heißt das gar nix...
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen. Otto von Bismarck
@ Markus: Nimm bei deiner nächsten S-Bahn-Fahrt, die in etwa zur selben Zeit erfolgt (HVZ is hier keinen Vergleich wert, da die äußeren Umstände "etwas" anders sind als um kurz vor 11 nachts - vor allem was die Fahrgastzahlen betrifft) einfach mal ne stoppuhr mit und schau, wie lange die Türen frei sind, also des gelbe Licht leuchtet; würd mich mal interessieren, was du danach dazu sagst.
Markus @ 6 Nov 2010, 23:43 hat geschrieben: Wenn er Tomaten oder eine Sonnebrille auf den Augen hat, sieht er freilich nichts.
Sorry, für den Zynismus. Aber beim einem beleuchteten Bahnsteig und der Länge eines Vollzuges, sieht man genug.
Ich bleibe bei meiner Kritik. Ich nehme 0% zurück.
Vielleicht beschreibst du einfach mal was passiert ist, weil so stellst du einfach nur ziemlich zusammenhabgslos irgendwelche Anschuldigungen in den Raum, die nicht wirklich nachvollziehbar sind.
Vorweg in meinem konkreten Fall, war ausschließlich ich selber schuld, dass ich nicht Richtung Petershausen mitgekommen bin! Orginär trifft dem Tf keine schuld daran.
Was mich aufregt, ist vielmehr die Gesamtsituation.
Also, ich war in der S-Bahn Richtung Petershausen drin. Und zwar im vorderen Zugteil. In Dachau wollte ich in den hinteren Zugteil wechseln. Also bin ich an der hinteresten Tür des vorderen Zugteils mit einem Koffer ausgestiegen und wollte bei vordesten Tür des hinteren Zugteils wiedereinsteigen. Ich dachte, des schaffst Du locker in Dachau. Gerade als aber dort ankam, wurden die Türen wieder verriegelt. Tja, das wars dann eben.
Ich gebe mir durchaus die Schuld. Ich war einfach zu langsam. Ich hätte einfach die Lücke zwischen den Zügen rennend überbrücken müssen.
Nur eines hat der Fall auch gezeigt, derjenige Tf, der den Zug gefahren hat, hat sich null für die Situation draußen interessiert (hell genug war es ja). Bei der Fahrt des Zuges stand ich direkt an der Bahnsteigkante.
Wenn viele Leute ein- und aussteigen, schaut der Tf ja auch, ob alles passt. Das hat z.B. in Laim jeder Tf gemacht.
Es ist draußen auf den Außenlinien nicht mehr erforderlich? Geht man dort das Risiko ein, dass was eingeklemmt wird?
Und wie stehst mit den Kundenservice? - Kein Tf tut sich einen Abbruch, wenn er dir Türen nochmals kurz entriegelt.
Sicher, kann ein Tf nicht ewig auf einen Fahrgast warten. Dazu sind die Fahrpläne zu eng. Aber ein gewisser Puffer ist sicher vorhanden.
Und wie ist es mit der Sicherheit? - Wäre es nicht sinnvoll, doch nochmal einen Blick aus dem Zug werfen, bevor er losfährt? Oder ist das draußen im Umland nicht mehr notwendig.
Ich frage mich auch, wie die Situation ausgesehen hätte, wenn ein Behinderter (wie von Airdinger beschrieben), alleine reist oder wenn man alleine mit zwei schweren Koffern unterwegs ist. Da muss man ja schon fast mit Gegenständen die Lichtschranke blockieren, damit man mitkommt.
Ich will jetzt nicht verallgemeinern. Es ist bestimmt nicht alle Tf gleich. Und auch die Situationen sind unterschiedlich.
Was ich aber von Tf in der Personenbeförderung verlange, ist Sorgfaltpflicht und ein gewisses "Feingefühl". Auch dann, wenn der Zug bereits etwas hinter dem Fahrplan hinterher hinkt.
ich kann es nur für mich sagen, aber ich schaue natürlich auch auf den Außenbahnhöfen raus. ABER ich beobachte den Fahrgastwechsel und wenn augenscheinlich alle aus- bzw. eingestiegen sind, nehme ich die Freigabe zurück bzw. schließe die Türen, je nach Situation.
Aber woher soll ich z.B. wenn jemand aussteigt wissen, dass er in einen anderen Zugteil einsteigen will. Das Wechseln der Zugteile sorgt für Verspätung und ist genauso eine Unsitte, wie das am Zug entlang laufen, bis man eine Türe gefunden hat, die einem gefällt. Das sind die tägtäglichen verspätungen, die aber eigentlich nicht nötig sind...
Und klar bricht man sich nix ab, wenn man die Türen nochmal freigibt, wenn man es überhaupt mitbekommt.
Find ich gut Markus, dass du das erklärt hast und auch zugibst, dass du im Endeffekt selber Schuld bist.
Ich muß dir Recht geben, es ist schade und eigentlich nicht in Ordnung, wenn der Führer nicht guckt. Andererseits ist ein "Umsteigen" schon ohne Gepäck oft ein eher knappes Unterfangen, besonders an Außenstationen, wo sowieso nicht so lange gahalten wird und dann noch um die Uhrzeit.
Ich bleibe dabei, das nicht rausgucken ist eigentlich nicht in Ordnung, die 15-20 Sekunden Türfreigabe aber komplett normal und ausreichend.
Bayernlover @ 8 Nov 2010, 18:29 hat geschrieben: Mein Gott, ist das Wort Führer jetzt schon verboten?
Tja, kann ja nicht angehen, daß man nach über 60 Jahren mal nach vorne blickt und nicht bei jeder Gelegenheit daran erinnert, daß wir doch die bösen waren und sind....
Kommt Jungs, zurück zum Thema und alles n bisserl lockerer nehmen!
Der einen den FÜHRER und die anderen den Kommentar dazu.
Ich bin beim Schreiben schon auch drüber gestolpert, aber es war mir dann einfach zu doof, mir darüber überhaupt Gedanken machen zu müssen.
andreas @ 8 Nov 2010, 19:26 hat geschrieben: wurde der vordere Zugteil abgehängt oder warum macht man sich freiwillig den Aufwand, den Zugteil zu wechseln?
Weil ICH dann näher am Abgang bin und dadurch 15 Sekunden gewonnen hab. Is mir doch scheißegal dass die anderen 50 Leute dann 15 Sekunden länger warten müssen weil ich die Tür aufgehalten hab! B)
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen. Otto von Bismarck
In der heutigen Printausgabe der SZ (Nordausgabe insofern würde ich annehmen, im Südteil stehts totsicher auch drin) wird ausführlich das neue Konzept der ehemaligen Siemensflächen in Obersendling erklärt. Dieses wurde gestern offiziell unter dem Namen "Südseite" vorgestellt.
Westlich der S-Bahn Linie wird eine fünfstöckige Blockrandbebauung entlang der Straßen und der Bahntrasse geplant, in dessen Mitte fünf knapp 50 Meter hohe, zum Teil fünfeckige, (Fast)Hochhäuser entstehen sollen. Östlich der Trasse entstehen drei große Baukörper mit z.T. runden Formen und mehreren Innenhöfen.
Insgesamt werden ca. 1000 Eigentums- und Mietwohnungen entstehen, 12 Arztpraxen (3000 qm), 6000qm für Einzelhandel, Café und Restaurant und 4000qm für Fitness-, Wellness- und Präventionsangebote, sowie eine dreizügige Grundschule.
Auch bemüht man sich wohl um eine Umbennenung der S-Bahnstation von Siemenswerke in "Südseite". Abgesehen von einer möglichen Namensänderung wird die Station sicherlich in ihrer Bedeutung um einiges aufgewertet. Denke so nah an der S-Bahn wird sicherlich ein hoher Prozentsatz der Anlieger mit der S-Bahn fahren.
Es wird mit einer Bauzeit von nur zwei Jahren gerechnet, bei einer Investition in Höhe von 450 Mil. €.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Bayernlover @ 11 Nov 2010, 15:28 hat geschrieben: "Südseite" finde ich als Namen aber eher bescheiden.
Ich ehrlich gesagt auch, aber Siemenswerke ist eigentlich auch ein Anachronismus (das kommt wenn man Haltestellen nach Firmen benennt). Aber Obersendling Süd ist auch blöd und man will ja anscheinend den S-Bahnhaltepunkt nicht wie die U-Bahn nennen...
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Siemens ist ja nicht nur ne Firma sondern auch eine wichtige und interessante Person. Man könnte also durchaus überlegen, in Verbindung mit der Geschichte dieses Stadtviertels sich einen Namen wie Werner-von-Siemens-Park (kurz: Siemens-Park) o.ä. zu geben.
Würde mir besser gefallen.
Glaube nur 2 von 5 sind schon in ihrer finalen Form gerendet, bei dreien ist das Design noch nicht fest. Die Höhe finde ich eher gut. Zumal die (teilweise ehemaligen) Siemensgebäude auch eher Midriser sind. Ursprünglich wollte man dort sogar echte Hochhäuser bauen.
Ich finde es gut, dass es in München schmucke Wohnhochhäuser geben wird. Die mit Südblick auf die Alpen werden echt ein Renner aber auch Stadtblick kann ich mir gut vorstellen.
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Wird die Mangfallbahn (welche ab 2013 zur HVZ zum Hbf durchgebunden wird) da auch halten? Immerhin soll es ja auch Arbeitsplätze geben, und im Sinne der Mischverkehrsreduzierung ist ein zusätzlicher Stopp betrieblich ja positiv. Dann hätten wir zur HVZ 3 S7, 2 BOB, 2 Mangfallbahnen, 1 S20 pro Stunde, wären 8 Bahnen in der Stunde - dichter Takt. Zur NVZ leider deutlich schwächer.
christian85 @ 12 Nov 2010, 10:32 hat geschrieben: Wird die Mangfallbahn (welche ab 2013 zur HVZ zum Hbf durchgebunden wird) da auch halten? Immerhin soll es ja auch Arbeitsplätze geben, und im Sinne der Mischverkehrsreduzierung ist ein zusätzlicher Stopp betrieblich ja positiv. Dann hätten wir zur HVZ 3 S7, 2 BOB, 2 Mangfallbahnen, 1 S20 pro Stunde, wären 8 Bahnen in der Stunde - dichter Takt. Zur NVZ leider deutlich schwächer.
Werden die BOB-Verstärker mit Durchbindung der Mangfalltalbahn nicht entfallen?
andreas @ 12 Nov 2010, 09:52 hat geschrieben: schaut doch ganz nett aus, was stört dich da? Fläche ist teuer in München, von daher gibts nicht viel Alternativen zum bauen in die Höhe.
achja, ich würde den Bahnhof in Rupert-Mayer-Straße umbenennen.
Mich stört explizit der "pure Tower", ein langweiliger Bürozurm ohne jede Idee, da hat man sich wohl einfach den Architekten gespart und einfach den Statiker rechnen lassen. Und weil man schon so hirnlos konstruiert hat, hat man dann genauso hirnlos das Studentenwohnheim genau in den Schatten dieses Monstums gestellt. Selten so einen planerischen Rotz gesehen, der auch noch auf den ersten Blick so deutlich auffällt.
Hot Doc @ 12 Nov 2010, 16:16 hat geschrieben:Mich stört explizit der "pure Tower", ein langweiliger Bürozurm ohne jede Idee, da hat man sich wohl einfach den Architekten gespart und einfach den Statiker rechnen lassen.
Dieser Turm wird aber gar nicht gebaut, sondern steht schon seit fast 50 Jahren und war bisher als Siemens-Hochhaus bekannt.